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Unter Romantic Christmas erscheinen vier romantische Christmas-Storys als E-Book. Schon als kleines Mädchen wünschte sich Annie nur eines: einen Gefährten, der sie liebt, wie sie ist. Inzwischen ist sie erwachsen, und als sie dem geheimnisvollen Zach begegnet, scheint ihr Traum zum Greifen nah. Doch Zach ist ein DarkRiver-Leopard. Werden die beiden es schaffen, alle Grenzen zu überwinden? Diese Kurzgeschichte ist außerdem in der Anthologie "Magische Verführung" im erschienen. Ca. 100 Buchseiten
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Seitenzahl: 114
Nalini Singh
Verlockung
Ins Deutsche übertragen von
Petra Knese
WUNSCHZETTEL
8. Dezember 2060
Lieber Weihnachtsmann,
ich bin mir nicht sicher, ob ich noch an dich glaube, aber ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll, also hoffe ich, dass du keine Fantasi bist, wie Daddy behauptet. Ich liege im Krankenhaus, aber mach dir keine Sorgen, du musst deine Magih nicht aufbrauchen, um mich zu heilen. Heute hat sich ein M-Medialer mein Bein angeguckt und gesagt, ich würde wieder laufen können. Du weißt ja, dass Mediale keine Gefühle haben. Ich glaube, das bedeutet, dass sie nicht lügen können. Und die liebe Rehkrankenschwester meint, mit ein wenig Rebili Reha komme ich wieder in Ordnung.
Ich schreibe dir, weil ich mich so allein fühle. Aber bitte sag Mom nichts davon, okay? Wenn sie mich besuchen kommt, ist sie immer so traurig. Sie sieht mich an, als wäre ich zerbrechlich und gar nicht mehr ihr tapferes kleines Mädchen. Daddy kommt gar nicht. Er hat sich nie für mich interessiert und das macht mich traurig. Ich weiß, Daddy kannst du nicht herzaubern, aber vielleicht kannst du mir mit deiner Magih ja eine Freundin schicken. Jemanden lustigen, der gern mit mir zusammen ist, und dem es nichts ausmacht, dass mein Bein so schlimm aussieht. Die anderen Kinder hier sind nett, aber sie können bald wieder nach Hause. Eine Freundin nur für mich allein wäre schön, eine, die nicht gleich wieder geht.
Ganz gleich, ob sie Mensch, Mediale oder Gestaltwandlerin ist. Vielleicht eine, die auch allein ist, dann können wir das zusammen sein. Ich würde auch alles mit ihr oder ihm teilen – macht auch nichts, wenn es ein Junge ist.
So, das war es und vielen Dank schon mal im Voraus.
Annie
PS: Sonst habe ich keine anderen Wünsche.
PPS.: Tut mir leid, dass ich beim Schreiben so viele Feler mache, aber ich war so lange nicht in der Schule. Nun muss ich das alles nachholen.
1
Annie sah hoch und fing den wütenden Blick des Siebenjährigen auf, der mit verschränkten Armen und Schmollmund vor dem Lehrerpult an einem kleinen Tischchen saß. Bryan funkelte sie an, jeder Zoll ein wütender Leopard. Annie hatte in ihrer Klasse viele Gestaltwandlerkinder, denn die Schule lag im Einzugsbereich der DarkRiver-Leoparden. Sie hatte die freundlichen Wesen mit ihren zumeist unfreiwilligen Verwandlungen und dem manchmal aufbrausenden Temperament lieb gewonnen. Eine solch offene Verweigerung war ihr bislang noch nie untergekommen.
»Bryan«, versuchte sie es erneut.
Er schüttelte bloß den Kopf und schob das Kinn vor. »Ich rede nur mit Onkel Zach.«
Annie sah auf die Uhr: kurz nach Schulschluss. Vor etwa zwanzig Minuten hatte sie Bryans Onkel angerufen. »Ich habe ihm eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, aber vielleicht hört er sie nicht gleich ab.«
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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