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In "Römische Elegien" entfaltet Johann Wolfgang von Goethe ein poetisches Meisterwerk, das von einer tiefen Auseinandersetzung mit Liebe, Verlust und der Anti-Schöpfung geprägt ist. Geschrieben während seiner Italienreise, zeichnet sich der Band durch eine klare, musikalische Sprachkunst aus, die die Schönheit und das Wesen der römischen und antiken Kultur reflektiert. Goethes Stil kombiniert Klassizismus mit persönlichen Empfindungen, wodurch er einen Dialog zwischen der Vergangenheit und seiner eigenen Emotionalität schafft. Die Elegien laden den Leser ein, sich in die Wechselspiele von Schönheit, Vergänglichkeit und dem Streben nach Idealen zu vertiefen. Johann Wolfgang von Goethe, einer der bedeutendsten Dichter der deutschen Literatur, schöpfte in seinen Werken oft aus seinen eigenen Erfahrungen und Reisen. Seine Zeit in Italien war für ihn ein Wendepunkt, der seine ästhetischen und philosophischen Ansichten nachhaltig prägte. Die "Römischen Elegien" entstanden im Kontext von Goethes Suche nach künstlerischer Wahrheit und der Konfrontation mit seinen eigenen Gefühlen, insbesondere im Hinblick auf die Liebe und die Suche nach Identität. Dieses Werk ist für Leser empfehlenswert, die sich für die komplexen Verflechtungen von Kunst, Gefühl und Geschichte interessieren. "Römische Elegien" überzeugt durch seine lyrische Kraft und zeitlose Themen, die den Leser dazu anregen, über die eigene Existenz und das Streben nach Höherem nachzudenken. Goethes tiefgreifende Reflexionen sind nicht nur für Liebhaber der klassischen Literatur von Bedeutung, sondern sprechen auch zu modernen Sinnsuchenden.
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1.
Saget, Steine, mir an, o sprecht, ihr hohen Paläste! Straßen, redet ein Wort! Genius, regst du dich nicht? Ja, es ist alles beseelt in deinen heiligen Mauern, Ewige Roma; nur mir schweiget noch alles so still. O wer flüstert mir zu, an welchem Fenster erblick ich Einst das holde Geschöpf, das mich versengend erquickt? Ahn ich die Wege noch nicht, durch die ich immer und immer Zu ihr und von ihr zu gehn, opfre die köstliche Zeit? Noch betracht ich Kirch und Palast, Ruinen und Säulen, Wie ein bedächtiger Mann schicklich die Reise benutzt. Doch bald ist es vorbei: dann wird ein einziger Tempel Amors Tempel nur sein, der den Geweihten empfängt. Eine Welt zwar bist du, o Rom; doch ohne die Liebe Wäre die Welt nicht die Welt, wäre denn Rom auch nicht Rom.
2.
Ehret, wen ihr auch wollt! Nun bin ich endlich geborgen! Schöne Damen und ihr, Herren der feineren Welt, Fraget nach Oheim und Vetter und alten Muhmen und Tanten, Und dem gebundnen Gespräch folge das traurige Spiel. Auch ihr übrigen fahret mir wohl, in großen und kleinen Zirkeln, die ihr mich oft nah der Verzweiflung gebracht, Wiederholet, politisch und zwecklos, jegliche Meinung, Die den Wandrer mit Wut über Europa verfolgt. So verfolgte das Liedchen "Malbrough" den reisenden Briten Einst von Paris nach Livorn, dann von Livorno nach Rom, Weiter nach Napel hinunter, und wär er nach Smyrna gesegelt, Malbrough! empfing ihn auch dort, Malbrough! im Hafen das Lied. Und so mußt ich bis jetzt auf allen Tritten und Schritten Schelten hören das Volk, schelten der Könige Rat. Nun entdeckt ihr mich nicht sobald in meinem Asyle, Das mir Amor der Fürst, königlich schützend, verlieh. Hier bedecket er mich mit seinem Fittich; die Liebste Fürchtet, römisch gesinnt, wütende Gallier nicht: Sie erkundigt sich nie nach neuer Märe, sie spähet Sorglich den Wünschen des Manns, dem sie sich eignete, nach. Sie ergötzt sich an ihm, dem freien, rüstigen Fremden, Der von Bergen und Schnee, hölzernen Häusern erzählt; Teilt die Flammen, die sie in seinem Busen entzündet, Freut sich, daß er das Gold nicht wie der Römer bedenkt. Besser ist ihr Tisch nun bestellt; es fehlet an Kleidern, Fehlet am Wagen ihr nicht, der nach der Oper sie bringt. Mutter und Tochter erfreun sich ihres nordischen Gastes, Und der Barbare beherrscht römischen Busen und Leib.
3.