Saskia - jung, schön und obdachlos - Christian Schlosser - E-Book

Saskia - jung, schön und obdachlos E-Book

Christian Schlosser

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Beschreibung

Bahnhöfe trennen und führen Menschen zusammen. Matthias, soeben auf Urlaub in der alten Heimat, trifft im Bahnhof der Landeshauptstadt von NRW auf Saskia. Eine verschämt bettelnde blutjunge Obdachlose, welche aus der Menge ihrer Leidensgenossinnen deutlich hervorsticht. Seine Hilfsbereitschaft wird nur zögernd angenommen und anfangs gründlich missverstanden. Im Verlauf des Tages entwickelt sich eine romantische Beziehung, welche von der jungen Frau ausgeht und diese sie unerwartet intensiviert. Letztendlich endet die Hilfe in einem kurzen erotischen Abenteuer. Bemühungen von Matthias mithilfe seines Freundes Peter die junge Frau aus ihrer Situation zu befreien, führen zu turbulenten Verwicklungen, welche Saskia verzweifeln lassen und zum Selbstmord treiben und den sie nur knapp überlebt. Ausgerechnet Peter mit seinen Komplexen und Launen ist der Auslöser und Matthias kündigt ihm für lange Zeit die Freundschaft. Es braucht seine Zeit, um die von seinem Freund angerichteten Schäden zu korrigieren. Zwischenzeitlich absolviert Saskia durch seine Hilfe eine Ausbildung zur Krankenschwester und hier kommt es im Wohnheim durch einen sexuellen Übergriff zu Verwerfungen, welche tief in Saskias Leben eingreifen, neue Wege öffnen und Weichen stellen. Überschattet werden die Ereignisse vom Tod der liebenswerten Vermieterin und deren Vermächtnis. Saskia blüht in ihrem neuen Leben auf, erreicht mehr, als sie sich je erhofft hatte. Erst drei Jahre später beginnen sich die Ereignisse endgültig zu ordnen, führten in die einst von Matthias erhoffte Richtung und erneut spielt Peter darin eine Hauptrolle. Nur gänzlich anders, als er sich das vorgestellt hat und anders, als es sich Matthias vor langer Zeit erhoffte. Saskia und Matthias kommen voneinander nicht los, leben heimlich ihre Leidenschaften und Begehrlichkeiten aus, welche sie von ihren Ehepartnern nicht geboten bekommen. Listig und sich verzehrend vor Sehnsucht, sorgt Saskia für eine dramatische Veränderung im Leben ihrer einzigen Liebe, wobei ein Unfalltod eine alles verändernde Rolle spielt. Genau genommen wird Saskia zur heimlichen Ehefrau Nummer 3 ihres einstigen Helfers. Nach außen hin sind sie nicht mehr als gute Freunde. Diese tief unter die Haut gehende Erzählung, basiert auf einem realen Erlebnis und hat sich, mit wenigen Änderungen, tatsächlich so zugetragen.

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Inhalt der Serie „Polyamorie“

Hinweis

Dienstag (9 Uhr)

Dienstag (12 Uhr)

Dienstag (16 Uhr)

Dienstag (18.30 Uhr)

Dienstag (22 Uhr)

Mittwoch (0.30 Uhr)

Mittwoch (gegen 3 Uhr in der Nacht)

Mittwoch (9. 30 Uhr)

Eine Woche später

Ende einer Freundschaft

Frau Pfarrer

Vorstellungsgespräch

Unerwarteter Abschied

Zwischen Leben und Tod

Rückkehr ins Leben

Letztes Wochenende

Trennung auf Zeit

Düsseldorf – ein Jahr später

Fatales Missverständnis

Saskias Geburtstag

Ende der Ausbildung

Traurige Nachricht

Versöhnung wider Willen

Erstes Wiedersehen

Insel der Liebe

Hochzeit nach Plan

Treffen im hohen Norden

Unerwartete Wende

Entscheidungen

Kurzurlaub wider Willen

Abschluss

Impressum

Inhalt der Serie „Polyamorie“

Band 1: Bangkok – zwischen Buddhas, Liebe und Dämonen

Band 2: Aus der Hölle zurück ins Leben

Band 3: Bangkok – Erwachen der Vergangenheit

Band 4: Saskia – jung, schön und obdachlos

Band 5: Katrin

Band 6: Entscheidungen auf Rügen

Band 7: Der Kreis schließt sich

Sofern ein Band nicht der Altersklassifizierung FSK 16 entspricht, finden Sie

diesen im Bereich FSK 18! Möglicherweise müssen Sie sich unter Angabe des Buchtitels

diesbezüglich bei einem anderen Buchhändler umsehen.

Hinweis

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich, ungeachtet der Beschreibung der sexuellen

Spiele eines Paares, keinesfalls um eine der typisch pornografischen Geschichten. Genau

genommen beschreibt die Serie „Polyamorie“ die aufregende Lebensgeschichte

eines Auswanderers.

Freunde des pornografischen Genres, welches der Autor keinesfalls bedient,

mögen sich bitte diesbezüglich anderweitig umsehen.

Dienstag (9 Uhr)

Zehn Jahren lang hatte es gedauert, bis sich das entsetzliche Trauma von Bangkok löste, für mich die Welt nach dieser langen Zeit mehr oder weniger wieder in Ordnung kam. Zwei Frauen stehen seitdem als Anker in meinem Leben. Eine von ihnen weiß alles über mich, die andere viel. Verheiratet bin ich mit einer, lieben kann ich beide, ohne Unterschiede zwischen ihnen zu machen und für keine der Frauen, würde ich vor die Wahl gestellt, könnte ich mich als alleinige Lebensgefährtin entscheiden. Drei Kinder mit diesen Frauen vervollkommnen mein Glück. Dass ich heute hier bin, ist nur günstigen Umständen zu verdanken, denn ich hatte reichlich Überschuss in der Firmenkasse erzielt, stattete meiner alten Heimat einen Besuch ab. Reiste kreuz und quer durchs Land. Asien, genauer gesagt Vietnam, ist zwar gut und schön, doch Heimat bleibt Heimat. Solange man diese noch besuchen kann, nehme ich die Chance wahr. Verwandtschaft ist bereits weitestgehend ausgestorben, Gevatter Tod arbeitet unermüdlich, erwischt leider oftmals die Falschen, doch alte Freunde und einen Restbestand Familie hat es noch. Noch, denn man wird unaufhörlich älter und wie meine Großmutter immer zu sagen pflegte: „Die Einschläge kommen näher.“

Derzeit, wir schreiben das Jahr 2002, bin ich in Düsseldorf bei einem alten Kumpel und das bereits eine ganze Woche. Nicht weil diese Stadt mit ihren ständig größer werdenden Ghettos so schön ist, nein, nur seinetwegen bin ich hier. Draußen sich aufhalten, wie man es früher einmal tun konnte und wir vor Jahren reichlich zelebrierten, wird immer ungemütlicher, um nicht gerade zu sagen an einigen Orten gefährlicher. Meistens sitzen wir nur in der Wohnung zusammen, schwelgen in Erinnerungen. Frauen spielen dabei eine große Rolle. Wenige Tage noch, dann werde ich wieder abreisen. Heute trieb es mich nach dem Frühstück nach draußen zum Bahnhof, mein Freund verspürte keine Lust dazu. Schon lange ist ihm dieser Ort wegen unangenehmer Erlebnisse zu gefährlich geworden.

Zeit hatte ich genügend, saß seit 7 Uhr am Bahnhof und beobachtete einfach nur die Leute. Beobachtete Menschen, welche außer ihrem typischen eigenen Körpergeruch vor allem Hektik, Unruhe, Aggressivität, Egoismus, Arroganz und Gleichgültigkeit ausstrahlten. Punks, Straßenmusiker, Esoteriker, mit Jesus und Shiva–Macke, Bhagwan Anhänger, Arme und Reiche, steif und schweigsam wie Grabsteine ihren „Wachturm“ anbietende Zeugen Jehovas, Vertreter und Manager mit Aktenkoffern waren zu sehen.

Bewacht, was noch vor zwei Jahrzehnten vollkommen undenkbar erschien, von scheinbar gleichgültig dreinschauender Polizei, deren Ohren und Augen kaum etwas entgeht. Gelassen und zugleich aufmerksam, drehte, ebenfalls zum heute leider notwendigen Schutz der Reisenden, eine „Security“ ihre Runde im Inneren des Gebäudes und auf dem Bahnhofsvorplatz. Hastende Reisende auf dem Weg zu ihren Anschlüssen und Leute auf dem Weg zur Arbeit, welche sich schnell einen Kaffee in die Kehle schütteten und überteuerte Brötchen essen, sausten wie Lemminge an mir vorbei und diese sind nicht die einzigen seltsamen Vertreter der Gattung „Homo sapiens“, welche aufmerksamen Beobachtern auffallen.

Menschen, deren kulturelle Zugehörigkeit man heutzutage bestenfalls noch „politisch korrekt“, vielfach anonymisiert benennen und schreiben darf, geschrieben am besten mit einem schwarzen Balken über allen Buchstaben, nötigten vor meinen Augen unbedarften Reisenden, vor allem Älteren, sinnlose Dienstleistungen auf. Unbemerkt wechselte dabei so manche Geldbörse ihren Besitzer und ich schwieg dazu wie ein feiger Hund, nur um körperlich unbeschädigt den nächsten Tag erleben zu können. Jahre später würde eine politische Figur, welche sich Bundespräsident nennt, genau diese Zustände als „das beste Deutschland, welches es je gegeben hat“ bezeichnen.

Musiker, vor sich meistens einen Hut oder eine Blechbüchse, worin jedoch kaum Münzen ihren Weg fanden, klimperten, trommelten, sangen oder flöteten, krampfhaft bemüht und doch vergeblich, gegen den sie umgebenden Lärm an. Konnten jedoch der akustischen Melange aus Werbedurchsagen, Bahngeräuschen, Sicherheitsdurchsagen, Werbemusik und den Stimmen der Reisenden, keinerlei Konkurrenz bieten.

Im hinteren Bereich des Bahnhofes hielten sich Obdachlose auf, nicht wenige zur frühen Stunde bereits vollgedröhnt mit Alkohol, um damit ihrem Elend scheinbar besser entfliehen zu können, stritten sich lautstark, bettelten Passanten um Geld an. Innen war das Betteln verboten. Betrat eine dieser bedauernswerten Existenzen das Gebäude, hatte es entweder die „Security“ oder die Polizei an den Hacken kleben. Sei es auch nur, um das Gebäude zu durchqueren, um auf den Vorplatz oder eben hinter das Gebäude zu kommen. Argusblicke klebten an den unsauberen Kleidungen, wurde jede Bewegung und sämtliche Schritte der Ausgestoßenen genauestens beobachtet.

Beide Arten Ordnungshüter schienen emsig bemüht, diese von den normalen Bahnkunden abzuschirmen. Unauffällig natürlich. So „unauffällig“, dass es offensichtlich war, ins Auge sprang und die Verfolgten grinsten nur darüber. Bei den klauenden und betrügenden Banden hielt man sich hingegen deutlich sichtbar zurück, denn würden sie dort wegen jeder berechtigen Sache eingreifen, wird es nicht nur laut, sondern vor allem auch gefährlich. Eilt den Dieben der Clan zu Hilfe, was die Regel und nicht die Ausnahmen ist, wird es riskant für die unterbezahlten Ordnungshüter, denen in der Mehrzahl der Fälle nach einigem lächerlich wirkenden Imponiergehabe nur der Rückzug bleibt. Denn sie müssen sich nach Vorschrift „deeskalierend“ verhalten, statt Schläge eben nur wüste Beschimpfungen ertragen und zum Gespött der Leute werden.

Drei Stunden saß ich an verschiedenen Punkten der Anlage der DB und erlebte in dieser Zeit zwei derartige Vorkommnisse. Verzog mich später nach hinten zum „Bertha von Suttner Platz“, hockte mich dort an einen Brunnen.

Genau mir gegenüber diskutierte lautstark, grölend und lachend eine Gruppe der Ausgestoßenen der Gesellschaft. Hinter meinem Rücken, direkt neben einem Café mit Außenverkauf, schien ein Amt zu sein, denn dort, wieder von „Security“ bewacht, herrschte reges Kommen und Gehen.

Leute standen in einer Schlange, wie früher die DDR–Bürger gleich nach Öffnung der Grenze nach einem „Walkman“, Bananen und dem „Begrüßungsgeld“ von 100 D–Mark. Nur hörte man hier keinen Dialekt aus dem „Osten“, sah überwiegend seltsam gekleidete Menschen. Verarmte Düsseldorfer, welche mit halbwegs ansehbarer Bekleidung diverser Hilfsdienste ihre Armut kaschierten. Hier am Brunnen roch es in einigen Ecken anders im Bahnhof. Strenger. Nicht mehr nach Pizza, Brötchen und Kaffee. Im Außenbereich des Cafés saß zu dieser Zeit keine Menschenseele, denn die Schlange der Wartenden reichte durch die Außenanlage hindurch. Neben manchen der Anstehenden mochte man weder stehen, geschweige denn gemütlich einen Kaffee schlürfen. Keinen Blick auf das Elend anderer vergeudend, hetzten Menschen an Menschen vorbei. Untrennbar nach den Gesetzen der Chaostheorie miteinander verbunden, quirlte diese Mischung kreuz und quer durcheinander, wobei jeder größere Bahnhof für Minuten oder Stunden zum Schmelztiegel normaler, angeblich normaler, verkrachter, irrer, religiös verklärter und gescheiterter Existenzen wird. Zu den Zügen und S–Bahnen hetzenden Menschen sah nur selten ihren gesellschaftlichen Status an; konnte kaum erkennen, ob nun arm oder reich. Wer zu dieser Zeit hier zu den Bahngleisen strömte, hatte in der Regel noch einen Job.

Menschenmengen strömten durch die Pendeltüren hinein und heraus. Aufmerksam von der Polizei beobachtet. Man kannte seine „Pappenheimer“, wusste genau, wer Ärger macht, machen könnte, und wer nicht.

Hingegen schien das Schicksal und die Eigentumsverhältnisse von an die hundert angeketteten Fahrrädern, wenige Meter vor dem Hintereingang des Gebäudes unter einem Dach stehend, nicht wenige dick mit Taubendreck bekleckert, die Uniformierten nicht zu interessieren. Nicht einmal, dass sie hinschauten, als ein bärtiger Typ in Tarnjacke und Jesus–Latschen auftauchte, sich mit einem Bolzenschneider daran zu schaffen machte und mit seiner Beute nach wenigen Minuten unbehelligt abzog. Reinigen von den Exkrementen der Vögel, eventuell Schlauch wechseln und schon hatte man zum Nulltarif einen neuen Drahtesel, welcher im Laden weit über 1000 Euro kosten dürfte.

Unpersönlich und kalt war dieses Land unter Schröder geworden. Der Anfang vom Ende zeichnete sich bereits ab. Dass es ab 2005 unter der Ägide einer mehr und mehr verfettenden, kinderlosen und nägelkauenden Regierungschefin mit ihren Speichelleckern noch schlimmer kommen würde, war damals noch nicht zu erahnen, ahnte auch noch keiner den späteren und verlogenen Spruch eines Bundespräsidenten, welche hinsichtlich seines Zynismus gegenüber der Verarmten des Landes kaum noch zu übertreffen war.

Sonne schien mir ins Gesicht, der Andrang an der Behörde nahm ebenso zu, wie die lautstarken Streitereien in der Schlange der Wartenden. Spätestens jetzt würden Kaffeetrinker am gegenüberliegenden Café Reißaus nehmen. Meine Zigarette war aufgeraucht, der Becher der Thermoskanne mit dem mitgebrachten Kaffee ausgetrunken. Spaziergang durch den Bahnhof war angesagt. Wie oft ich diesen an dem Tag schon durchquert hatte, habe ich nicht gezählt. Irgendwie bildete jeder Durchlauf so eine Art Teil endloser Geschichten wie die „Lindenstraße“ oder „Dallas“.

Schnell stopfte ich alles in den kleinen Rucksack und lief gemächlich los. Zwischenstopp am Eingang, wo sich Raucher um einen Aschenbecher drängten. Mir fiel ein, dass mein Handy Guthaben brauchte, ging rechts in einen Laden. Verächtlich, zweifellos ein Orientale, wurde ich angeschaut als ich mein Anliegen vorbrachte und um Aktivierung bat. Mit dem Kram hatte ich mich nie beschäftigt, das Ding lediglich mitgenommen, um mit meiner Familie in Kontakt bleiben zu können. Minuten später und um 29 Euro erleichtert, trat ich den Rückzug an, beschaute mir die duftenden Auslagen links und rechts. Käsebrötchen fielen mir ins Auge, welche ich seit Jahren nicht mehr gegessen hatte. Angesichts des Preises verging mir der Appetit und beschloss, mir diese besser draußen ein paar Straßen weiter beim Bäcker zu besorgen. Dort schon teuer genug, doch um gut die Hälfte billiger.

„Hallo?“, wurde ich unvermittelt von hinten mit leiser Stimme angesprochen.

Überrascht drehte ich mich um. Schätzungsweise 20, circa 1,70 groß, stand eine junge Frau hinter mir. Nicht so schmutzig, heruntergekommen und mit abgetragener Kleidung wie die zahlreichen Obdachlosen hinter dem Bahnhof, von wo ich soeben herkam, trotzdem optisch zweifellos zur Szene gehörig. Ließ für mich nur den Schluss zu, dass sie noch nicht lange auf „Platte“ machte, wie Obdachlosigkeit schnoddrig genannt wurde.

Oder sie hatte noch Unterstützung von Bekannten und Freunden. Konnte eventuell sogar bei alten Freunden oder Bekannten, zumindest ab und an, schlafen und Wäsche waschen lassen. Außerdem fehlten ihr die typischen Erkrankungen der Haut an Händen und im Gesicht, welche das raue Leben ohne medizinische Hilfe auf der Straße zwangsläufig mit sich bringt. Lediglich die Fingerknöchel am Zeigefinger der rechten Hand waren leicht verletzt. Hatte sie sich mit Sicherheit nur irgendwo gestoßen. Hübsch war sie, nein, sicherlich kein Model, aber das Mädchen gefiel mir irgendwie.

Allein schon das verkrampfte Lächeln machte sie sympathisch. Strahlte zugleich mit ihrem noch nicht durch Schminke und Puder verdorbenen und verkleisterten Gesicht etwas Schutzloses aus, welche es zu schützen galt. Graublaue Augen unter schulterlangen brünetten Haaren in einem bemüht freundlich lächelnden rundlichen Gesicht taxierten mich unsicher, prüfend und misstrauisch zugleich. Ich konnte mir denken, was gleich kommen wird und bevor sie etwas sagen konnte, übernahm ich die Gesprächsführung.

„Sicher willst du einen Euro? Oder irre ich mich da sehr?“

Beschämt senkte sie den Blick, nickte und blickte mich dann wieder an. Scham und Verletzlichkeit sprach aus ihren Augen. Obwohl klar war, worauf sie mit ihrem „Hallo“ abzielte, was sie damit auslöst, schien sie sich ertappt zu fühlen.

„Wie viel bekommst du hier am Tag?“, fragte ich, wollte sie in ein Gespräch verwickeln, mehr über sie erfahren.

Perplex schaute sie mich an. Hinter ihrer Stirn arbeitete es, hatte sie doch eine barsche Absage oder überhaupt keine Reaktion erwartet.

„Meistens 2 oder 4 Euro. Wenn es ganz gut kommt, mal 8 Euro“, antwortete sie leise.

„Nicht gerade viel zum Leben“, meinte ich sarkastisch, was mit einem resignierend wirkenden Nicken quittiert wurde. „Heute könnte vielleicht dein Glückstag sein? Hör zu, ich mache dir ein Angebot.“

„Welches denn?“, ihr Interesse war schon einmal geweckt, sonst würde sie nicht fragen.

„Weißt du, Zeit habe ich genug. Mache nur Urlaub. Wir unterhalten uns bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen. Zahle natürlich ich. Lade dich ein. Du erzählst mir von dir und ich dir von mir. Natürlich nur, wenn du willst.“

Zweifel über meine Worte machten sich in ihrem Gesicht breit. Über der Nasenwurzel zeichnete sich eine kleine Falte ab, welche sie ein wenig lustig aussehen ließ und sie kniff die Augen etwas zusammen.

„Mehr nicht?“, offenbar war sie andere Angebote gewohnt, wirkte misstrauisch.

„Nein. Wieso fragst du das überhaupt?“, fragte ich, „bietest du Dienstleistungen für Männer an, habe ich daran kein Interesse.“

Entrüstet schaute sie mir in die Augen und holte tief Luft, schwieg jedoch.

„Nicht der Fall?“, stellte ich grinsend fest, „gut. Gefällt mir. Reden wir einfach und wenn du es einen Kaffee lang mit mir aushältst, gebe ich dir 10 Euro! So viel bekommst du sonst den ganzen Tag über nicht. Sag schon, Interesse? Kaffee und Kuchen?“

Verblüfft schaute sie mir wieder in die Augen, aus welchen jetzt tiefer Argwohn zu lesen war. Wortlos drehte sie sich um, verschwand wie ein Geist mit ihrem kleinen hellblauen Rucksack auf dem Rücken in der dichten Menschenmenge, löste sich als eines von vielen Schicksalen darin auf. Erkennbar überfordert, traute sie mir nicht. Zog Flucht einem Kontakt vor. Sollte eben nicht sein und ich ging nach draußen auf den Vorplatz, hockte mich in eine Ecke, wo den rauchenden Außenseitern der Gesellschaft noch das Laster gestattet war, zündete mir eine Zigarette an. Unerwartet erschien vor mir wieder die junge Frau, lächelte verlegen, schaute mich bittend an.

„He, du“, tönte es verlegen, „hast mal eine für mich? Eine?“

Leicht schien ihr die Bitte nicht zu fallen. Wortlos reichte ich die Schachtel rüber. Mit zittrigen Finger zog sie sich eine Zigarette heraus und schaut mich kurz an.

„Rutsch bitte mal“, ihr Stimme war leise, zitterte irgendwie unsicher.

Auf dem Mäuerchen nach rechts rückend, machte ich Platz. Schweigend setzte sie sich neben mich hin, hielt deutliche bemüht Abstand und ich gab ihr Feuer.

„Bitte“, mein Versuch, ihr in die Augen zu schauen, misslang völlig.

„Danke sehr“, klang es höflich aus dem roten Mund vor mir.

Selten gewordene Worte im Umgang der Menschen miteinander. Minuten vergingen, ohne dass ein Wort fiel. Zigaretten waren halb aufgeraucht.

„Du, ich heiße Saskia“, sagte sie unerwartet, fast klang es wie ein Geständnis.

„Gibst du mir die 10 Euro, die du mir angeboten hast?“, unsicher klang die Stimme.

„Warum sollte ich? Nein!“, hart und bestimmt lehnte ich ab.

„Aber?“, verwirrt schaute sie rüber, überlegte sichtbar den Grund der Verneinung, denn ich hatte ihr vor wenigen Minuten ja noch diese Summe angeboten.

„Zehn Euro bekommst du nicht ohne Gegenleistung. Ich musste auch dafür arbeiten und umgerechnet sind das 20 Mark. Gemütlich einen Kaffee trinken und quatschen, das ist der Deal. Ohne jeden Hintergedanken. Verstehst du?“

Zaghaft nickend, wich sie jedem meiner Blicke aus. Eingekreist in einer unüberschaubaren Menschenmenge war sie genauso allein wie ich. Überlegte aber, wie sie an das Geld kommen könnte, welche man sich theoretisch nicht schneller verdienen kann. Zehn Euro in rund 10 Minuten verdienen normal nur unseriöse Zeitgenossen.

„Essen kannst du auch etwas, wenn du möchtest“, versuchte ich das Gespräch wieder in Gang zu bringen, „was, ist mir egal. Danach bekommst du die 10 Euro. Ich möchte Gesellschaft, du willst Geld. Faires Geschäft ohne jeden Hintergedanken und Risiko.“

Prüfend schaute sie mich an: „Kann ich noch fertig rauchen?“

„Klar doch. Sagte doch schon, ich habe Zeit.“

Schweigend, mich immer wieder verstohlen von der Seite musternd, rauchte sie auf.

„Fertig. Lass uns gehen“, meinte sie und drückte die Kippe aus. „Wohin?“

„Komm einfach mit.“

Zielstrebig steuerte ich ein Café an. Sie immer einen halben Meter neben und hinter mir her. Zögernd blieb sie am Eingang stehen, ihr Blick wurde starr.

„Was ist? Rein mit dir“, resolut schob ich sie in den Gastraum.

Ganz hinten waren einige Tische frei, wo wir uns setzten. Sekunden später erschien die Bedienung. Kaffee wurde geordert, welcher zwei Minuten später auf dem Tisch landete. Begleitet von einem argwöhnischen Blick der Frau zu Saskia. Offenbar kannte sie diese zumindest vom sehen her, schien ihren Laden „sauber“ halten zu wollen und dass sie jetzt neben mir saßen, missfiel ihr sichtlich.

„Schon mal Stress mit der Tante gehabt?“, fragte ich wie beiläufig meine Begleitung.

Saskia nickte, ohne den Grund zu nennen. War auch nicht nötig, konnte mir den denken.

„Hast du Hunger? Sicher doch, oder?“, wollte ich das peinliche Schweigen durchbrechen.

Zögernd verließ ein schwaches „ja“ ihre Lippen. Wortlos reichte ich ihr 10 Euro rüber, zog den Schein sofort wieder zurück, legte die Hand darauf.

„Hör zu, das ist für das Essen, den Lohn für deine Gesellschaft bekommst du später. Wenn du einfach abhaust mit dem Geld, rufe ich die Bullen!“

Erschrocken sah sie mich an und ich lächelte.

„Geh vor und hole dir, was du möchtest. Ich brauche nichts. Habe schon gegessen.“

„Danke“, wieder das selten gewordene Wort.

Gebraucht von einem jungen Menschen, welche es sich zum großen Teil leider angewöhnt haben, „cooles Kanak“ zu sprechen. Jede Form von Höflichkeit und Respekt damit brutal und wissentlich vermeidend. Minuten später kam sie zurück, legte Wechselgeld und Quittung vor mir auf den Tisch. Zwei Brötchen mit rohen Schinken lagen auf dem Teller.

Hastig begann sie zu essen und die Geschwindigkeit wie sie aß, ließ auf großen Hunger schließen. Zeitgleich aber auch darauf, dass sie ihre „Beute“ vor fiktiven Dieben schützen wollte. Brötchen waren alle. Bedächtig nahm sie mit spitzen Fingern jeden Krümel vom Teller auf und das ließ tief blicken.

„Schmeckt es? Erzähl was von dir“, forderte ich sie auf.

„Was erzählen?“, sie schien unsicher, „muss ich das tun?“

„Nein, ständig werde ich belogen und es spielt keine Rolle, ob du dies auch tust. Rede einfach über deinen Alltag, dein Leben, die Leute hier“, schlug ich vor. „Höre gern nur zu. Freue mich einfach über deine Gesellschaft. Glaube mir, bin pflegeleicht“, und bei der Offenbarung, huschte die Andeutung eines Lächelns über ihr Gesicht.

Zu meinem Erstaunen schien sie es mit der Wahrheit halten zu wollen. Stockend, keinerlei Emotionen dabei zeigend, erzählte sie mir einen Teil ihrer Lebensgeschichte. Ihre Worte auf mich wirken lassend, unterbrach ich sie nicht. Mutter und Vater, so erzählte sie, beide Alkoholkrank, seit Jahren Arbeitslos. Geldmangel bestimmte ihr ganzes Leben. Seitdem der eigene Vater einmal im Suff übergriffig geworden ist, ohne dass es dabei zum Vollzug einer Straftat kam, zog sie es vor, zu verschwinden. Lieber Straße, als das noch einmal zu erleben. Zwar hatte Saskia hatte die Schule abgeschlossen, sogar das Abitur bestanden, jedoch keine Ausbildung. Ja, etwas mit Tieren würde sie gern machen wollen oder mit Menschen, Krankenschwester oder Arzthelferin. Wird aber augenscheinlich nie etwas werden.

„Willst du was von mir wissen?“, fragte ich in einer Pause, stellte dabei fest, dass die Unterhaltung, mehr dieser Monolog, bereits länger als eine halbe Stunde gedauert hat.

„Lieber nicht. Fremde Probleme belasten mich nur. Damit man sich anreden kann, reicht dein Name. Meinen kennst du ja und der stimmt auch“, sie schaute mich fragend an.

„Matthias“, ich reichte ihr die Hand hin und sie griff zu.

Weich und schweißig fühlte sich ihre Hand an und die Nennung meines Namens schien sie lockerer gemacht zu haben. Fragen meinerseits zu ihrem Nachtquartier beantwortete sie nur ausweichend.

Ihre Wortwahl deutete unverkennbar auf ein gewisses Maß an Bildung. Kraftausdrücke und zotige Begriffe vermied sie. Brötchen waren aufgegessen, die Kaffeetasse leer. Mehr wollte sie ungeachtet meines Angebotes nicht haben.

„Danke Saskia. Hier, deine 10 Euro, hast du dir verdient.“

Zehner wanderte über den Tisch. Freudig leuchteten ihre Augen auf. Dankbar steckte sie das Geld in ihre Hosentasche und stand auf.

„Noch eine Frage hätte ich, wenn du erlaubst. Sag, was hast du in deinem Rucksack?“

„Klamotten, sonst nichts“, seltsamerweise schien sie die Frage zu beunruhigen, blickte peinlich berührt nach der Offenbarung zu Boden. „Warum fragst du?“

„Neugierde eben, darf ich mal sehen?“, bittend hielt ich die Hand hin, sah, wie sie sofort zurückzuckte, nervös und ängstlich wie ein gehetztes Tier den Ausgang anpeilte.

Angst nehmen hieß es jetzt. Gelingt am besten durch Offenheit, scheinbar sich selbst eine Blöße zu geben, sich vermeintlich angreifbar machend, ohne dabei leichtsinnig zu werden.

„Willst du meinen Pass sehen?“, versuchte ich sie zu beruhigen, „bin sicherlich nicht von der Drogenfahndung. Urlauber, wie schon gesagt. Erkennst das an den Einreise– und Visastempeln. Willst du sehen? Selbst Deutsche werden in der Heimat, und das schneller als einem lieb ist, schnell zu Ausländern. Pass gegen Rucksack, kein Risiko für dich.“

Ich lachte einfach, griff in die Brusttasche und zog den Pass heraus. Ablehnend schüttelte sie den Kopf, als ich diesen aufklappte, reichte dann aber doch ihren Rucksack rüber und griff zum Pass. Sie nicht aus den Augen lassend, machte ich das kleine Ding selbst auf. Reizgas, zweimal Unterwäsche, ein T-Shirt und ein dünner Pulli kamen zum Vorschein. Geruchsnote des Inhalts gewöhnungsbedürftig bis hin zu streng. Rucksack rüber, den Pass wieder nehmen und einstecken.

„Vielen Dank für deine nette Gesellschaft, Saskia. Weißt du, Kaffee schmeckt mir nicht, wenn ich alleine bin. Hatte ich schon gesagt.“

„Tschüss und danke dir, Matthias“, sie wollte weg, fühlte sich irgendwie unwohl.

Mir schoss in dem Moment eine verrückte Idee durch den Kopf.

„Halt, ich wollte noch etwas fragen. Darf ich? Setz dich doch wieder.“

Abwartend, setzte sie sich wieder hin. Umklammerte den Rucksack wie eine kostbare Monstranz einer Heiligen.

„Lust, mit mir einkaufen zu gehen? Wieder ohne Hintergedanken! Geschenkt.“

Verdattert sah sie mich an: „Du für mich was einkaufen?“, fragte sie argwöhnisch.

„Viel hast du ja nicht, oder? Wir kaufen neue Kleidungen, nichts Besonderes und keine Modemarken. Dazu alles, was eine Frau so zur Körperpflege benötigt. Würde ich dir gern schenken. Natürlich nur, wenn du es erlaubst?“, entwaffnend lächelte ich sie an.

„Ehrlich jetzt? Weißt du, wie oft ich hier verarscht wurde?“, tiefstes Misstrauen schwang in ihrer Stimme, welche plötzlich kratzig klang. „Dann wollten die immer nur“, abbrechend kaute sie auf der Unterlippe, schwieg.

„Würde ich dich verarschen wollen, säßen wir nicht hier! Stimmst? Ich hatte dich eingeladen, mich korrekt an meine Zusagen gehalten, du konntest essen und bist 10 Euro reicher für ein wenig Schwatzen“, zwar klang der Tonfall etwas schärfer als beabsichtigt, doch sie verstand.

„Was muss ich dafür tun?“, fragte sie argwöhnisch und schaute mir in die Augen.

„Dafür tun?“, ich spielte den Überraschten, „kannst du es dir nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die einfach nur nett sind und Anteil an anderen Schicksalen nehmen?“

„Schwer, eigentlich überhaupt nicht“, offen klang es und ein wenig aggressiv.

„Verstehe“, antwortete ich ungerührt, „lass uns gehen und ich beweise dir das Gegenteil.“

Sie warf den Witz von Rucksack auf den Rücken, ich ging wieder vor und schon standen wir erneut im Getümmel des Bahnhofs, wo sie wie angenagelt stehen blieb.

„Willst du wirklich was für mich kaufen?“, richtig glaubte sie es immer noch nicht.

„Habe ich vor, denn ich bin kein Damenwäscheträger. BHs kaufe ich selten für mich.“

Belustigt grinste ich sie an.

„Zeige mir die Geschäfte, kenne mich nicht aus. Urlauber, schon vergessen?“

Ein leises Lächeln huschte ihr übers Gesicht und sie ging vor. Zwei Stunden waren wir im Umkreis des Bahnhofs damit beschäftigt, Unterwäsche, eine Hose und eine Jacke für sie einzukaufen. Drogeriemarkt hieß das nächste Ziel. Fragend blieb sie vor dessen Tür stehen, schien den Einkauf mit der Wäsche bereits innerlich abgeschlossen zu haben.

„Rein mit dir, wir sind noch nicht fertig“, ermunternd schob ich sie durch die Tür.

Unsicher lief sie mit mir durch die Gänge, deckte sich zögernd mit dem ein, was eine Frau so im täglichen Leben braucht. Kleinigkeiten eigentlich.

„He, du, darf ich mir auch einen Nagellack mitnehmen?“, Saskia hatte sich ein Herz gefasst und ich staunte über den Mut, fand die Frage lustig.

„Warum nicht? Bist doch eine hübsche Frau“, diese Bemerkung trieb ihr kurz eine zarte Röte ins Gesicht.

Überraschend schnell für eine Frau, durfte nicht an meine denken, welche für einen Lippenstift gleich mal locker eine Stunde benötigt, hatte sie etwas Passendes gefunden. Ich fragte mich an den Ständen von Lippenstiften und Nagellacken ohnehin, was Frauen mit einer derartigen Vielzahl an Farben in unzähligen Abstufungen so anstellen und was sie daran finden.

„Vergiss Monatsbinden und Kondome nicht!“, mahnte ich kurz vor der Kasse.

„Oh“, sie schlug sich an die Stirn, „klar doch. Danke.“

Eilig rannte sie wieder nach hinten und warf eine Packung Binden in den Korb.

„Nur eine? Nimm mehr!“, schon griff ich ins Regal, legte noch zwei Packungen dazu.

„Wozu Kondome?“, stutzte sie plötzlich, hatte erst jetzt das Wort realisiert.

„Denk mal nach“, grinste ich, „du bist jung, hübsch und sicher triffst du mal auf einen Kerl, dem du gefällst und der dir. Was dann? Verstehe mal, ich bin in wenigen Tagen weg und ob dann einer mit dir einkaufen geht, erscheint mir eher unwahrscheinlich.“

Erstmalig lachte sie, zwei Packungen Kondome und zwei weitere Packungen Binden landeten im Korb. Alles in allem hatten die Einkäufe rund 80 Euro gekostet. Riss zwar ein Loch in meine Reisekasse, konnte ich aber verschmerzen. Vor dem Geschäft stopfte sie stolz ihre neuen Errungenschaften in den Rucksack.

„Zufrieden?“, fragte ich, freute mich für sie.

Heftig nickend umarmte sie mich, verblüffte mich wegen der Spontanität.

„Danke! Matthias“, verlegen schluckte sie, wurde wieder rot.

Jetzt erst fiel mir ein strenger Geruch an ihr auf. Streng, um es höflich auszudrücken.

„Noch ein Vorschlag? Tut mir nicht weh. Du brauchst nur anzunehmen oder sagst nein.“

„Matthias, das wird viel zu teuer“, erwiderte sie bescheiden, trat einen Schritt zurück.

„Trotzdem mache ich den Vorschlag“, gespannt sah sie mich an.

„Direkt am Bahnhof ist ein Hotel, wie ich gesehen habe. Sicher kein Luxusladen, jedoch für den Zweck ausreichend. Ich buche ein Zimmer für dich, dann kannst du dich mal in Sicherheit ausschlafen und auch duschen. Stundenlang, wenn du willst. Ich habe mein Quartier ein paar Straßen weiter. Urlauber, wie schon gesagt. Hotel brauche ich nicht.“

„Stinke ich so sehr?“, fragte sie beschämt, blickte in nirgendwo hinter mir.

„Ins Bett gehen würde ich nicht mit dir“, dabei lachte ich laut auf, „war ein Scherz!“

Schamröte schoss ihr ins Gesicht, wich dann einem ebenso roten Lächeln.

„Hotel? Dusche und mal richtig ausschlafen ohne Stress?“, fragte ich noch einmal.

Zögernd nickte sie zustimmend und wir liefen zum Bahnhof zurück. Zur gern hätte ich in diesem Moment gewusst, was der jungen Frau durch den Kopf ging.

Dienstag (12 Uhr)

Hotel zu der Bude zu sagen war geschmeichelt, doch nur dort gab es die versprochene Dusche. Sie zu meinem Freund bringen, würde mir nicht einfallen. Saskia hatte sich dicht an mich gedrängt, was offenbar bei der muffigen Tante in der Rezeption den Eindruck erweckte, dass es sich um eine der billigen Straßennutten handelt, welche unübersehbar das Haus mit Freiern aus allen möglichen Nationen frequentierten.

„Doppelzimmer?“, raunzte sie unfreundlich mit einer rauchenden Zigarette neben sich.

„Ja, Doppelzimmer“, ließ sich Saskia unvermittelt neben mir vernehmen.

Metallisch klappernd landete ein Schlüssel auf dem Tresen. Verdutzt schaute ich Saskia an, sagte erst einmal nichts. Schweigend füllte ich die Anmeldung auf meinen Namen aus, zahlte umgehend. Schließlich wollte ich nachher weg. Surrend und klappernd brachte uns der Aufzug in Etage 3. Wortlos schloss ich die Tür auf und Saskia betrat mit leuchtenden Augen das Zimmer.

„Noch nie war ich in einem Hotel“, stellte sie fest, „wirklich nicht.“

„Hör mal. Geplant war das so nicht!“, tadelte ich sie. „Einzelzimmer hatte ich gedacht. Soll ich hier aufpassen, wie du dich duschst und dir danach ein Schlaflied singen?“

„Warum nicht?“, entgegnete sie keck, ließ den Rucksack fallen und bevor sie sich auf das Bett werfen konnte, hielt ich sie energisch fest.

„Langsam, Mädchen, erst duschen, sonst riecht danach das Bett so wie du.“

Peinlich berührt ging sie feixend zur Dusche. Grell flackerte Neonlicht auf.

„Wenn ich mal muss, gehe ich immer irgendwo im Park oder bei Freunden“, bekannte sie verlegen. „Eigenes Bett?“, sie überlegte, „ist Monate her. Viele Monate.“

„Frühstück gibt es von 6 bis 10 Uhr und 11 Uhr musst du wieder auschecken“, ermahnte ich sie. „Bezahlt ist alles. Schlaf gut. Muss jetzt weg“, damit drehte ich mich um.

Schnellen Schrittes stellte sie sich vor die Tür, wirkte konfus und ängstlich.

„Will das aber nicht!“, meinte sie bestimmt, sah auf den Boden und wurde rot.

„Was, willst du nicht?“, erstaunt schaute ich zu ihr hin.

„Na, dass du gehst!“, bestimmend klang sie und das verwunderte mich jetzt doch.

Bislang machte sie auf mich eher einen devoten Eindruck und ihre leise Stimme unterstrich diesen Eindruck.

„Dusche und ein Bett hatte ich versprochen“, wendete ich ein. „Verstehst du? Mehr nicht. Zwei Minuten von hier wohnt mein Freund, wo ich bis zu meiner Abreise in einer Woche übernachte“, stellte ich die mir allmählich peinlich werdende Situation klar.

„Magst du keine Frauen? Bist du vielleicht …?“, sie brach ab.

„Wie kommst du darauf? Jetzt ist es aber genug!“, langsam wurde es mir zu bunt, „ich bin älter als du, aber sicher nicht das, was du glaubst!“

„Wenn du nicht schwul bist, dann will ich, dass du bei mir bleibst!“, forderte sie mit Nachdruck und schaute mich jetzt direkt an.

„So war das nicht gemeint. Ich wollte ein Einzelzimmer.“

„Und ich ein Doppelzimmer. Bitte bleib hier. Bitte“, der Tonfall wurde flehend.

Unschlüssig, blieb ich stehen. Scheinbar ohne mich weiter zu beachten, drehte sie sich um. Beobachtete mich dabei unauffällig auffällig über die Schulter. Offenbar bereit, ein Gehen von mir mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterbinden. Lässig wie in einer Peepshow begann Saskia sich auszuziehen, warf achtlos die Kleidungsstücke vor die Tür der Dusche, bis sie komplett nackt war.

„Gefällt dir nicht, was du siehst?“, fragte sie und drehte sich um die eigene Achse.

„Schon, aber du stinkst wie ein ganzer Rattenbau“, Volltreffer.

Meine Bemerkung, ließ sie abermals rot werden und dann im Bad verschwinden, wo augenblicklich die Dusche zu rauschen begann.

Seufzend sammelte ich die Klamotten auf, hängte sie ordentlich über einen Stuhl und überlegte, wo man das Zeug waschen lassen könnte. Es dauerte und ich beschloss endgültig zu verschwinden. Was sollte ich noch hier? Leise zog ich die Tür hinter mir zu, ging zur Raucherecke, welche sich nur wenige Meter vor dem Zimmer auf dem Gang befand und brannte mir eine Zigarette an. Genüsslich rauchend, gute Tat war erledigt, betrachtete ich mir den Bahnhof und dessen quirliges Treiben von oben. Kam mir gut vor mit der Hilfe für das Mädchen und das Loch in der Reisekasse war zu verschmerzen. Fertig geraucht drückte ich die Zigarette aus und lief los, kam nur wenige Meter weit. Plötzlich hörte ich meinen Namen rufen und schaute, bereits am Ende des Ganges angekommen, zu Saskias Zimmertür zurück. Umhüllt mit einem Badetuch stand diese dort und winkte heftig.

„Du kannst doch nicht einfach abhauen!“, jammerte sie, „komm bitte zurück“, und der Tonfall wirkte weinerlich wie der eines ängstlichen Kindes, wenn die Mutter das Schlafzimmer in der Dunkelheit verlässt.

Genervt ging ich rüber. Nasse Haare drückten sich mir ins Gesicht, als sie mich umarmte und in dieser Geste lag Verzweiflung und Angst. Badetuch rutschte nach unten, fiel auf den Boden, entblößte das, was normal keine fremden Männer zu sehen bekommen sollten. Schnell hob ich das Handtuch auf und wickelte es um sie.

„Ist ja gut“, tröstete ich sie unbeholfen, verstand die Welt nicht mehr.

„Bitte komm wieder zu mir“, flehte sie, zog mich hinter sich ins Zimmer zurück.

Genervt stolperte ich ihr hinterher, denn sie zog wie ein Pferd. Hastig schloss sie die Tür hinter mir ab, versteckte den Schlüssel unter dem Handtuch. Tränen hatte sie in den Augen, welche ich mir nicht erklären konnte.

„Bitte, bleib noch ein bisschen hier“, bettelte sie, trocknete sich mit einem zweiten Handtuch dabei die Haare ab.

Genervt setzte ich mich auf einen der durchgesessenen Stühle.

„Lange aber nicht mehr“, gab ich ihr klar zu verstehen.

„Rubbelst du mir den Rücken trocken?“, fragte sie ohne auf meine Worte einzugehen, reichte mir das Handtuch rüber und machte einen Buckel.

„Schon wieder bist du nackt“, bemerkte ich spitz.

„Na und?“, sie schien nichts dabei zu finden, tat erstaunt. „Hast du noch nie eine Frau nackt gesehen? Besser du, als dass ein Pathologe an mir herumfummelt.“

Zwar ein guter Vergleich, welcher jedoch an Härte kaum überbieten war und mir deshalb für einen Moment die Sprache verschlug. Fragen konnte ich nicht mehr, denn sie erklärte es unaufgefordert selbst.

„Weißt du, letzte Woche ist einer von uns verreckt. Überdosis. Den haben sie mit einem schwarzen Sack abgeholt. Keinen der Leute ringsum hat das interessiert. Nur mit dem Handy wurde gefilmt und die Araber und andere Zuschauer fanden das sogar noch toll, bedrängten noch die Rettungsleute, um die besten Fotos machen zu können.“

„Wie alt bist du eigentlich?“, wollte ich wissen, versuchte das Thema zu wechseln.

„Zweiundzwanzig, warum?“

Weich und zartrosa durchblutet war ihre Haut und der Arsch von seiner Form her ein Traum. Zögerlich begann ich ihr den Rücken abzureiben.

„Warum lässt du dir von mir Opa den Rücken abtrocknen?“, statt die Frage zu beantworten, drehte sie sich blitzschnell um, umschlang meinen Hals.

Opa war übertrieben, hätte lediglich ihr Vater sein können, doch heutzutage ist ja fast jeder über 30 fast automatisch „Opa“ bei der Jugend.

„Danke für alles! Opa finde ich krass. Jedenfalls bist du das für mich nicht. Sage weiter Matthias zu dir, denn ich habe auch einen Namen; heiße nicht Schlampe oder stinkende Fotze, wie man mir oft hinterherruft.“

Ungeschickt und verlegen drückte sie mir so etwas Ähnliches wie einen Kuss auf die Lippen. Wortlos hielt ich ihr das Handtuch hin, welches sie ergriff und sich selbst fertig abtrocknete. Dabei immer den Blickkontakt zu mir suchend. Nervös wich ich diesem aus.

Seit meiner Ankunft hatte ich nichts mit Frauen gehabt und auch keine Frau nackt gesehen. Ausgenommen die von meinem Freund auf dem Computer präsentierten Fotos seiner Errungenschaft, wovon es mehr als reichlich hatte. Fotos wie Frauen in seinem Leben. Saskia ließ sich auf das Bett fallen und drehte sich seitlich zu mir hin.

Ihre wohlgeformten Brüste lagen auf dem weißen Laken und mir fiel auf, dass diese am oberen Ansatz bis in die Halsregion zerkratzt und gerötet waren.

„Deckst du dich bitte mal zu?“, bat ich.

„Warum?“, die Aufforderung schien sie echt zu verwundern.

„Weil du nackt bist, ganz einfach.“

„Na und? Stört dich das so sehr?“

„Nein, aber was hast du da am Hals? Juckt das?“, bestätigend nickte sie, begann reflektorisch zu kratzen und mir drängte sich ein Verdacht auf.

„Darf ich mal einen Blick darauf werfen? Ich komme aus dem medizinischen Bereich. Möglicherweise könnte ich etwas dafür besorgen?“

„Warum fragst du so seltsam, kannst es dir auch ohne Decke ansehen“, meinte sie mit scheinbar gleichgültigem Gesichtsausdruck und forschen Blick zu mir hoch.

Blendete ich eine zumindest latent vorhandene Gier nach körperlicher Nähe aus, konnte ich außer Ehrlichkeit und Vertrauen, nichts in ihren Augen entdecken. Ansteckendes war es nicht am Hals, wie ein genauerer Blick aus der Nähe zeigte. Möglicherweise war mein Tag der guten Taten noch nicht zu Ende, denn mir kam sofort eine Idee.

„Machst du keinen Blödsinn, wenn ich jetzt mal für eine Stunde verschwinde?“

„Warum sollte ich?“, sichtlich verstand sie nicht.

„Rauchen ist verboten im Zimmer!“, mahnte ich. „Schau, da oben hängen Rauchmelder und das gibt Stress, wenn das Ding losgeht. Kostet Strafe. Draußen auf dem Gang ist eine Raucherecke“, legte dabei wortlos Zigaretten und Feuerzeug auf den Nachtschrank.

„Danke, Matthias“, erneut kam unaufgefordert das Zauberwort, „ist echt liebe von dir.“

Dankbar lächelte sie hoch zu mir und ich verschwand. Rezeptfrei gab es das benötigte Zeug nicht, wie ich unten in der Apotheke feststellte. Nahm mir ein Taxi und fuhr zu einem befreundeten Arzt, welcher, ohne zu fragen, das Rezept ausstellte, mir noch eine Musterpackung der Creme mitgab. Unterwegs gab es eine längere Verzögerung. Auf offener Straße prügelten sich zahlreiche Menschen mit Eisenstangen und Holzlatten. Polizei war genügend vertreten, blieb weitestgehend passiv und meine Galle meldete sich mit einem Stich, als ich das sah. Schwieg, wie die Masse um mich herum, lief dann einfach weiter, Gott und die Welt nicht mehr verstehend.

In meiner Wahlheimat regelt man derartige Probleme anders – knallhart und effizient. Ausländer, wenn denen die Pelle juckt, dürfen sich natürlich gern prügeln. In den Städten hat es Schaufenster mit Glas, auf den Märkten der Ortschaften genügend Stände zum Umwerfen, zum Demolieren.

Einmal, wirklich nur einmal, könnte so eine Aktion stattfinden, fände jedoch ein schnelles und von den Randalierern nicht vermutetes Ende. Knast und Abschiebung wäre die Folge. Zehn Jahre Einreisesperre. Lebenslängliches Einreiseverbot nicht ausgeschlossen. So lautet die gute Version. Wurde hingegen ein Einheimischer, vielleicht sogar ein Polizist, verletzt, gar getötet, wünscht man sich, dieses Land besser nie betreten zu haben. Mag man dazu stehen wie man will, die Todesstrafe ist hier nicht nur auf Einheimische beschränkt, wird ungeachtet der Nationalität vollstreckt.

Dienstag (16 Uhr)

Ich klopfte an die Zimmertür. Keine Reaktion und fast befürchtete ich, dass sie einfach abgehauen ist. Lauter klopfen. Augenblicke vergingen, bis sich endlich hinter der Tür etwas regte. Verschlafen, nur ins Badetuch gewickelt, öffnete Saskia.

„Entschuldigung“, meinte sie verlegen, „war müde, bin eingepennt. Nachts kommt man auf der Straße kaum zur Ruhe und ständig habe ich das Gas in der Hand.“

„Leg dich hin und wenn du erlaubst?“, ich zog die Cremedose aus der Tasche, „Juckreiz ist sofort weg, in zwei Tagen alles abgeheilt. Darf ich?“

Zustimmend nickend legte sie sich hin. Sorgfältig cremte ich ihr die betroffenen Stellen ein, wobei sie ständig den Blickkontakt suchte.

„Warum machst du das?“, fragte sie leise, „ich bin doch nur eine stinkende Pennertante und nichts wert.“

Ob sie das ernst meinte, oder den Spruch zum Test startete, konnte ich nicht ersehen, nahm diesen einfach hin, schwächte ab. Geknicktes Selbstbewusstsein ist das letzte, was ich jetzt noch gebrauchen konnte; wollte nicht Psychologe spielen.

„Wirklich? Pennertante? Süß, ich mag Pennertanten wie dich und mache es aus Spaß.“

Sie lächelte und ihr Blick veränderte sich hin zum undefinierbaren.

„Willst du mit mir schlafen?“, nichts war mehr mit devotem Tonfall, bittend und sogar ein wenig fordernd klang es.

„Pass mal auf, meine Liebe, auch wenn du hübsch bist – nein, habe ich nicht geplant!“

„Wenn ich das aber nun geplant habe?“, klang so entspannt, als bestellte sie sich in diesem Moment eine Pizza mit Extra–Cheese.

Verblüfft schaute ich sie an und bemerkte in ihren Augen einen Ausdruck, welcher nur Frauen eigen ist, mich etwas ahnen ließ, welche mir eigentlich fern lag.

„Hör mal Saskia, könnte locker dein Vater sein“, Schweiß brach mir aus, wollte jetzt so schnell als möglich weg zu meinem Freund Hans–Jürgen.

„Ältere Männer mag ich. Stehe sogar drauf, oder ist das verboten?“, redete sie weiter.

Verlangend glitzernde Augen unterstrichen den ungewöhnlichen Wunsch und ich beschloss, darauf einfach nicht zu antworten. Reagierte überhaupt nicht.

„Kann ich noch eine Stunde schlafen?“, fragte sie leise, schien ihre erste Frage vergessen zu haben, wo ich mir sicher war, dass dies keinesfalls der Fall war.

Hunger meldet sich und mir kam die Frage mit dem Schlaf gelegen. Lenkte von der Kernfrage ab, verschaffte mir genügend Zeit, nach einer Ausrede zu suchen. Fiel mir leider keine ein, übersprang es einfach.

„Schlaf weiter, in einer Stunde gehen wir essen. Sicher hast du Hunger. Mit Essen gehen meine ich, etwas Vernünftiges zu essen“, legte ich fest und setzte mich auf einen der Stühle am Tisch.

„Leg dich zu mir“, bettelte sie und weder der Tonfall noch ihr Blick, duldeten Ausflüchte.

Langsam stand ich auf, ging zum Bett hinüber und legte mich neben sie. Angezogen. Sie blieb nackt. Weiche Lippen drückten einen flüchtigen Kuss auf meine Lippen. Saskia kuschelte sich aufseufzend fest an mich und schlief binnen kürzester Zeit ein.

Dienstag (18.30 Uhr)

Erschrocken hochfahrend und zeitgleich auf die Uhr sehend registrierend, dass nicht eine, sondern etwas mehr als 4 Stunden vergangen waren. Neben mir, aufgedeckt, schlief Saskia wie ein Murmeltier. Wirklich hübsch war sie und mit einer traumhaft schönen Figur gesegnet. Ihre Muschi war nicht rasiert und die dunkelblonden Haare an dem Liebesdreieck verdeckten diskret die schönsten Teile. Vorsichtig rüttelte ich sie. Dauerte eine Weile, bis sie reagierte, aufwachte, mich verschlafen anblinzelte.

„Was ist?“, murmelte es schlaftrunken aus den Kissen.

„Hunger! Nein, Bärenhunger! Zieh dich an, sonst fresse ich dich“, forderte ich leise.

Minuten später war sie fertig. Genommen hatte sie die neuen Sachen und dieselte sich ausgiebig mit Deo ein. Neckisch lächelnd drückte sie sich an mich.

„Rieche mal. Dufte ich jetzt gut? Nicht mehr wie eine Pennertante?“

„So gefällst du mir“, lobte ich sie, „jetzt würde ich sogar neben dir schlafen. Noch etwas Wichtiges für mich: Sagst du noch einmal Pennertante, gibt es Ärger. Bei mir hast du einen Namen wie jeder andere Mensch auch! Kapiert, Fräulein Saskia!“

„Stimmt nicht mit dem Fräulein“, protestierte sie, „habe ja schon gefickt. Schön, nur damit du es weißt, ich will nicht nur neben, sondern auch mit dir schlafen“, meinte sie mit einem koketten Augenaufschlag nach oben.

Verdutzt sah ich sie an.

„Hör mal, so war das nicht gemeint!“, rügte ich sie und sie wich sofort aus.

„Pizza?“, fragte sie, schien sich bei der Frage ein riesiges Exemplar davon vorzustellen.

„Pizza?“, angeekelt verzog ich das Gesicht, „nein, so einen Dreck gibt es nicht. Vornehm geht die Welt zugrunde und wir gehen deshalb auch vornehm essen.“

Überrascht schaute sie mich an, forschte in meinen Augen nach etwas, fand nichts.

„Langsam werde ich aber richtig teuer“, bemerkte sie leise, blickte verlegen weg.

„Quatsch nicht so einen Unsinn“, schon schob ich sie zur Tür, wo sich einen Meter davor heftig unvermittelt wehrte, umdrehte, zurück zum Tisch lief.

„Was ist denn jetzt noch?“, langsam wurde ich ungeduldig.

„Glaubst du etwa, mit so hässlichen Fingernägeln begleite ich dich? Mein Gönner hat mir was Hübsches geschenkt“, sie hatte ihre Vorstellungen, setzte sich seelenruhig an den Tisch und schon machte sich Acetongeruch breit.

Strich für Strich wurden die Nägel rot. Nervös schaute ich auf die Uhr, denn der Hunger meldete sich mit aller Macht. Kaum war sie fertig, sie wedelte noch mit den Händen in der Luft zum Trocknen, schob ich sie endgültig aus der Tür heraus. 15 Minuten später saßen wir genau dort, wo ich es mir vorgestellt hatte. Gemütlich war der Laden, mit rein deutschem Essen und klassischer Musik im Hintergrund. Genau 40 Plätze zählte ich, wo nicht einmal ein Viertel besetzt war. Schüchtern sah sie sich um, musterte jedes Detail der Einrichtung. Fixierte dann die Gäste und die Bedienung. Logischerweise kannte sie hier keiner und sie kannte ebenfalls niemanden.

„Selbst, als bei meinen Eltern noch alles in Ordnung war, war ich nie in so einem Laden“, meinte sie, was sich aus ihrem Munde wie eine Anklage anhörte.

Speisekarte kam und ich zwang sie auszusuchen. Bitte keinen Müll, forderte ich, machte ihr klar, dass ich ihr sage, ob es passt oder nicht. Roulade wollte sie letztendlich. Saskia legte ein perfektes Verhalten an den Tag und war eine angenehme Gesellschafterin. Jedes Problem auslassend, erzählte sie alles Mögliche über sich und eine Großtante, welche wohl in der Naturheilkunde gearbeitet hat und den Keim für ihre Interessen legte. Nur wäre die schon lange verstorben. Genau zu der Zeit, als es mit ihrem Vater so richtig losging, die Probleme in der Familie überhandnahmen.

Meinerseits erzählte ich von meiner Wahlheimat, was sie unglaublich interessierte. Wie zufällig berührte sie gelegentlich meine Hände und ich war mir sicher, dass es alles andere als unabsichtlich war. Gelegentlich erzählte sie von ihren sexuellen Vorlieben, warf diese wie erotische Bonbons in das Gespräch ein, schien meine erstaunten Blicke zu genießen.

Sich daran streckenweise sogar zu ergötzen. Erwarten könnte man ihre nicht gerade zum Standardrepertoire gehörenden Neigungen von langjährigen Ehefrauen oder besonders ausgebufften Vertreterinnen des horizontalen Gewerbes. Bekanntlich gehörte sie weder der einen, noch der anderen Kategorie an.

Zwei Stunden später, Saskia leicht angeheitert durch den Rotwein zum Essen, waren wir zurück am Hotel. Unterwegs bestand sie auf einer weiteren Flasche Wein, angeblich nötig zum besseren Einschlafen und dazu, natürlich nur, wenn es mir nichts ausmacht, bitte noch eine Cola und einige Tüten Erdnussflips. Letztes mochte ich ebenso, Cola lehnte ich ab. Ihre Wünsche gab es unten im Bahnhof zu gepfefferten Preisen und ich überlegte, wie ich mich nach dem Einkauf fortstehlen konnte. Gleichgültigen Gesichts kassierte die Verkäuferin und ich griff die Tüte. Eigentlich wollte ich sofort die paar Straßen weiter zu meinem Freund, welcher sicherlich schon wartete, doch hatte ich nicht die Rechnung mit Saskia gemacht. Endgültig aufgetaut, wirkte sie unglaublich glücklich und gelöst. Verständlich, denn sie hatte Einkäufe geschenkt bekommen, gut zu Abend gegessen, verfügt für heute Nacht über ein Zimmer. Ruhe und Sicherheit inklusive, kann sich nach Wochen wieder einmal richtig duschen. Grund für Leichtsinn? Für mich nicht!

„Bitte komm noch mit rauf“, bat sie leise und diesem flehendem Blick, gepaart mit dem weinerlichen Tonfall, konnte ich die Bitte nicht abschlagen.

Krampfhaft dachte ich darüber nach, wie ich jetzt den Abflug machen könnte, ohne dass es zu einem Drama kommt. Drama und eine schöne Abschiedsheularie traute ich ihr ohne weitere zu. Zuschauer garantiert. Während des Essens hatte sie zwar mehr und mehr meine Sympathie gewonnen, doch allmählich beunruhigte mich die Anhänglichkeit. Lebenserfahrung schien sie ungeachtet ihres Umfeldes wenig zu haben, denn was wäre, wenn ich ein Mörder oder Vergewaltiger bin? Zog sie diese Möglichkeit überhaupt in Betracht, oder vertraute sie mir einfach nur blind? Seltsame Frau. Ich wäre da wesentlich vorsichtiger und fragte mich kurz, was ihr gerade durch den Kopf ging, was sie vorhatte.

Dienstag (22 Uhr)

Kaum im Zimmer, verschwand sie unter der Dusche, trällerte furchtbar schräg irgendwelche Lieder, wo selbst Fliegen tot von der Wand gefallen wären. Nur gab es im Zimmer nichts dergleichen oder ähnliche fliegende Insekten. Weder war der Text verständlich, noch war zweifelsfrei eine Melodie ausmachen. Bei mir drückte die Blase, hatte es versäumt vor dem Verlassen des Restaurants die Toilette aufzusuchen. Unruhig rutschte ich auf dem Stuhl hin und her, betete, dass sie endlich erscheint.

„Kommst du mal?“, rief sie aus dem Bad und ich fuhr zusammen.

Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt und das rauschende Wasser erhöhte den Druck auf die Blase, animierte mich, jetzt die Beine fest zusammenzukneifen.

„Geht das nicht ein wenig schneller?“, fragte ich gereizt, „müsste mal pinkeln.“

„Geh doch. Abgucken werde ich dir schon nichts und meine Muschi hast du ja schon gesehen. Oder sollte ich besser fette Hummel dazu sagen?“, noch schräger und lauter, als sie gesungen hatte, lachte sie jetzt auf.

Muschi? Fette Hummel? Mann Gottes aber auch. Saskia hatte es drauf mit Provokationen. Unaufhaltsam stieg der Druck in der Blase. Kurz entschlossen hockte ich mich, artig alles verdeckend, auf die Toilette, schaute betreten auf den Boden. Schlagartig stellte sie die Dusche aus und schaute mich frech an und mein Plätschern, erschien mir in der kurzen Stille lauter, als das Donnern der Niagarafälle. Dieser bekannte Name schien als Gedankenübertragung zu ihr fliegen.

„Man hast du einen Druck auf der Latte!“, meinte sie lachend, „klingt wie die Wasserfälle bei den Amis. Wie heißen die doch gleich?“, ihr Grinsen wurde eine Spur frech.

„Niagarafälle“, antwortete ich verstimmt.

„Genau die meine ich“, klatschend landete ihre rechte Hand an der Stirn.

Dusche ging wieder an. Kaum hatte sie mir den Rücken zugewandt, sprang ich hastig auf, zog die Hose hoch und drückte die Spülung.

„Bitte abtrocknen!“, kaum, dass ich dazu kam, den Hosenknopf zu schließen, forderte sie kess und wedelte mit einem Handtuch vor meiner Nase.

Saskia drehte sich um, präsentierte mir erneut die zauberhafte Hinteransicht und in meiner Hose rührte sich etwas. Peinlich, nicht zu unterdrücken. Genervt schnappte ich mir das Handtuch und sie genoss die rubbelnde Aktion. Kaum trocken, verschwand sie im Zimmer und ich hinterher. Nackt wie sie war, schaute sie mich an, legte die Arme um meinen Hals, sah mir tief in die Augen.

„Matthias, habe ich noch einen Wunsch frei für heute Abend? Einen klitzekleinen? Kostet auch kein Geld“, bettelte sie leise und wurde dabei knallrot.

„Welchen?“, misstrauisch sah ich sie an und mir schwante etwas, was sich mit dem nächsten Satz sofort bestätigte.

„Möchte nur, dass du die Nacht bei mir bleibst. Heute Vormittag wollte ich das schon haben. Gefällst mir eben, na und? Deshalb auch das Doppelzimmer. Böse?“

Überrascht sah ich sie an und mir fiel sofort die Situation an der Rezeption ein.

„Sag nichts“, flüsterte sie und ein Zeigefinger verschloss mir den Mund.

Letztmalig versuchte ich mich, natürlich vergeblich, zu wehren.

„Schlafen solltest du hier, ich hatte dir ein Zimmer und Dusche versprochen. Von mehr war nicht die Rede gewesen. Denk mal nach. Stimmt’s, oder nicht?“

„Und wenn ich jetzt aber ganz lieb Bitte zu dir sage?“

„Bitte, wozu?“, mir war klar, was kommen würde, fragte trotzdem, um Gewissheit zu haben und fand meine Vermutung bestätigt.

„Nach einer Nacht mit dir. Zieh dich aus. Mir ist nach kuscheln und ficken.“

In diesem Moment kam es mir so vor, als wolle sie meine Geste der Hilfe und das Abendessen mit Sex bezahlen. So nicht und ich gab es ihr umgehend deutlich zu verstehen. Unwillig verzog sie das Gesicht, wirkte leicht verärgert, winkte dann ab.

„Quatsch. Ich mag dich eben. Soll vorkommen und ist bestimmt nicht strafbar.“

Graublaue Augen schauten mich begehrend an, eine Hand tastete nach unten und ich spürte, wie sich der Hosenknopf öffnete, die Spannung um die Taille verschwand. Nackt wie sie war, blieb das nicht ohne Reaktion, eine gewisse Schwellung nahm zu. Wegen des offenen Knopfes begann die Hose zu rutschen und sie half nach. Behutsam versuchte ich sie wegzuschieben, was lediglich zur Folge hatte, dass sie sich vor mich kniete, mein Becken umschlang, das Gesicht fest am Hosenschlitz vergrub.

„Riecht gut nach Mann und etwas Pipi“, stellte sie fest, leckte sich sinnlich über die Lippen, drückte erneut ihr Gesicht in den Stoff.

Reichte ihr jedoch nicht. Mit einem Ruck zog sie den Reißverschluss runter, dann die ganze Hose, und diese Geste weiblichen Verlangens, ließ gnadenlos die verräterische Beule im Slip zum Vorschein kommen.

„Wow, was für ein Ding!“, staunte sie und ich ebenso, denn noch nie hatte eine Frau mein Anhängsel als rekordverdächtig groß bezeichnet. „Länger als ein halbes Jahr habe ich keinen Mann mehr gehabt“, hauchte sie, „und ich will jetzt. So einfach ist das. Hat nichts mit Gegenleistung zu tun.“

Bedächtig streifte sie mir die letzte Bastion zur verhüllten Männlichkeit nach unten. Schnuppernd wie ein Hund sog sie den Duft des kleinen Freundes in sich ein. Mit einem Ruck erhob sie sich. Langsam öffneten ihre Hände nun die Hemdknöpfe. Gut, wenn sie es will. War zwar nicht geplant, aber die präsentierten Reize ließen sämtliche Bedenken Stück für Stück verschwinden. Hastig streifte ich mir das Hemd über den Kopf und stieg aus den Hosen. Lachend fiel sie aufs Bett, spreizte die Beine, lockte. Ich wollte unter die Dusche, sie hielt mich fest.

„Riecht so gut“, wehrte sie ab, „will es so haben. Komm schon, Beschäftigung für eine ganze Nacht“, versprach sie mit einem Blick, welcher geiler nicht hätte sein können.

Aufreizend zog sie sich mit einem lasziven Blick die Schamlippen auseinander, welche nass und schleimig im hellen Deckenlicht glänzten. Einzelne besonders nasse Stellen reflektierten das Licht wie eine Wasseroberfläche.

„Halt, keine Chance! Wo sind die Kondome?“, wollte ich wissen, „hatten wir gekauft.“

„Muss das sein?“, ihr schien das nicht zu gefallen und bei mir gingen sämtliche Warnlampen wegen der Weigerung an, „mag ich nicht unbedingt. Habe so ein Ding drinnen und das geht noch 2 Jahre oder so“, erwiderte sie und hielt mir den linken Oberarm hin, wo eine Narbe zu sehen war.

„Woher hast du das viele Geld für so ein Teil?“, wollte ich misstrauisch wissen.

Narben dieser Art waren mir geläufig. Meine Tochter und einige Frauen in der Verwandtschaft tragen diese Art vor Verhütung, ungeachtet des höheren Preises, ebenfalls. Allerdings sind die hinsichtlich der Nebenwirkungen nicht selten ganz ohne, mussten sich zwei Frauen diese bereits nach wenigen Wochen wieder entfernen lassen. Sitzt dort wirklich ein Hormonstäbchen? Narben dieser Art und an dieser Stelle können von allem Möglichen kommen. Wer gibt mir die Garantie, dass die Angaben stimmen? Schlagartig wurde dieser Gedanke von dem bereits mächtig aufgeregten „Zentralgehirn“ zwischen den Beinen und der nachfolgenden Aussage entkräftet.

„Ausnahmeregelung. Hat eine Sozialarbeiterin durchgeboxt“, antwortete sie, „habe der Tante voll die Scheiße erzählt. Das die mich schon ein paar Mal vergewaltigt hätten und die hat mir geglaubt. Antrag ausfüllen, sie hat mit dem Arzt noch einen Deal gemacht und fertig“, frech grinste sie mich an.

„Glück gehabt“, bemerkte ich, „normal sind dafür 300 Euro oder mehr dafür fällig.“

„Kondome nehme ich nur, wenn mich mal ein Bekannter bei sich schlafen lässt. Ein Fick, eine Nacht, das wäre immer sein Deal. Duschen und Frühstück inklusive. Beruhige dich, das ist schon lange her, gut 8 oder 9 Monate her, war im Winter. Da gab es einige richtig kalte Tage und in der Unterkunft für Wohnungslose gab es Stress, denn mir wollten einige Säufer an die Wäsche.“

„Ficken für eine Übernachtung mit Frühstück?“, staunte ich entsetzt. „Ehrlich, dem würde ich ein paar in die …“, ich brach ab, „lassen wir das besser.“

Lächelnd zog sie mich zu sich an die Seite und abwehrend schob ich sie weg. Bei mir war der Bogen überspannt, die Sicherheitsschaltung im Kopf übernahm wieder ihre Funktion, überbrückte die Gier nach Sex. Risiko ja, aber nicht mit einer Quote von 100:1 gegen mich und diese erschien mir bei ihrem Lebenswandel noch weit untertrieben.

„Saskia, vergiss es einfach! Nichts ohne Kondom. Alternativ machen wir einen Test und der ist schon wie russisches Roulette. Tester habe ich dabei. Kondome? Andernfalls hole ich dir unten eine Salatgurke, wenn es zu sehr juckt.“

Verfing nicht der Scherz, schüttelte sie ablehnend den Kopf, zeigte sich stur, spielte weiter mit ihren Reizen, schien sich dabei sicher zu sein, mit diesen ihren Willen durchsetzen zu können. Wenn sie sich bei mir schon so hartnäckig zeigte, nahm ich ihr den Kontakt mit Kondom bei dem Bekannten nicht mehr ohne Weiteres ab.

„Unangenehm, die Dinger“, maulte sie, „mag ich nicht. Mein letzter Kontakt zu einem Jungen ist wirklich länger als 8 Monate her. Sagte ich doch schon, länger als ein halbes Jahr und der Fick war mit Kondom. Ehrlich, schwöre ich dir! Der Kerl mag mich zwar, ekelt sich aber und denkt, er könne sich was holen. Verstehst du?“, sie redete sich in Rage und das stand ihr gut, „will mich ficken, ekelt sich aber. Arschloch, blödes. Ich weiß kaum noch, wie sich so ein Ding in mir anfühlt.“

„Kondom? Test? Oder ich gehe jetzt einfach“, ich griff nach unten zur Hose.

Sie nickte, hielt mich sofort fest, fürchtete wohl, dass ich meine Worte wahr mache.

„Sind die mit stechen?“, fragte sie und verzog gespielt ängstlich das Gesicht. „Unten stechen wäre mir lieber.“

„Finger, geht doch nicht anders. Merkt man kaum. Also, welcher Finger ist dir egal?“

Wortlos hielt sie mir den Zeigefinger hin und drehte den Kopf zur Seite. Ich suchte aus der Umhängetasche die Tester heraus. Fünfzehn Minuten später zeigten der das Ergebnis. Sicher ist sicher, andere Hand noch einen Test nachschieben. Ebenfalls negativ. Ihr schien es egal zu sein, hatte es wohl auch nichts anderes erwartet. Vor 8 Monaten der letzte Kontakt, vorausgesetzt ihre Angaben stimmen, betrug das Risiko demzufolge fast null. Zum weiteren Nachdenken kam ich nicht, sie wollte an ihr Ziel.

„Wenn es dich beruhigt“, sagte sie leise, „der Kerl ist immer nach ein paar Minuten fertig. Dem seiner ist länger als deiner, aber spitz wie ein Kuli. Tut immer weh, wenn der voll reingeht und von hinten geht gar nicht. Autsch!“, schmerzhaft verzog sie das Gesicht, grinste dann aber wieder.

Vergleiche dieser Art von männlichen Geschlechtsteilen stören mich, will sie weder wissen noch hören. Erzähle auch keinem das Aussehen zwischen dem Schritt meiner Frauen und vergangenen Freundinnen; prahle mit deren Fähigkeiten, oder würdige sie herab. Seltsamerweise, meine Freunde tun es mit Hingabe, habe ich auch noch nie Vergleiche zwischen meinen bisherigen Freundinnen gezogen. Jede Frau war auf ihre Weise eben anders und wie kann man einen Menschen, außer bei gewissen Taten, überhaupt bewerten? Wer gibt mir das Recht dazu?

Saskia Geruch und das, was ich sah, überstimmte den Logikchip im Gehirn, überließ einem anderen Teil des Körpers die weitere Denkarbeit, welches nicht dafür ausgelegt war. Eine Hand von ihr tastete nach der meinen, zeigte dieser den Weg zu der Muschi. Kaum hatte ich diese berührt, stöhnte sie auf, schloss genießerisch die Augen. Mich störte das grelle Licht der Deckenleuchte, schaltete sie aus und die kleinen Leselampen am Bett ein. Betont langsam legte ich mich neben sie. Aufmerksam folgten mir ihre Augen. Saskias Blick pendelten zwischen meinem Gesicht und dem Ding zwischen den Beinen.

Fordernd ergriff sie erneut meine Hand und steuerte diese langsam zu ihrer Muschi. Mit der anderen Hand öffnete sie die Schamlippen und einer meiner Finger rutschte zwischen diese. Schleimig war es und nass. Sehr nass und noch mehr schleimig, als nass. Tastend rutschten meine Finger über dieses Wunderwerk der Natur, erfühlten eine wirklich große Lustperle, welche ich mir sofort aus der Nähe beschauen musste. Ihr gefiel es, streichelte selbst einige Male darüber, was diese weiter anschwellen ließ. Saskia stöhnte laut auf, drehte sich um und nahm meinen Lümmel in den Mund. Zärtlich zog sie mit den Fingern die Vorhaut herunter und ihre Zunge umspielte gekonnt meine Eichel.

„Bin leider etwas aus der Übung“, bemerkte sie leise, „mag es gern versaut und härter. Also keine Angst, dass du mir weh tust“, meinte sie verlegen, wobei ihr Gesicht eine Spur von Verschämtheit zeigte.

Während ihre behaarte Muschi und der wunderschöne Hintereingang vor meinen Augen lagen, setzte sie mit Hingabe das Blaskonzert fort. Drei Finger ließ ich in die Muschi wandern und zog sie wieder heraus. Mit beiden Händen zog ich die Schamlippen auseinander und bewunderte das herrlich rosa Innenleben. Wie ein Tunnel der Lust offenbarte sich mir ihre Vagina bis fast zum Ende, welches im Dunkeln verschwand. Saskia stoppte jäh meine Hand ab und sprang aus dem Bett.

„Warte mal. Gleich wieder da“, weg war sie ins Bad, Pegel meiner Erregung sackte auf null.

Pinkeln vergessen? Wohl eher nicht, denn es war kein entsprechendes Geräusch zu hören. Enttäuscht nahm mein dickes Ding seine Normalstellung wieder ein, denn es dauerte, bis Saskia erneut erschien. Mir war bereits jede Lust vergangen.

„Was hast du gemacht?“, fragte ich irritiert, denn ich hatte keine Spülung gehört.

„Schau selbst“, spitzbübisch lächelnd, legte sie sich wieder hin wie vorher.

Schmatzend verschwand der inzwischen wieder erschlaffte Kerl in ihrem Mund. Blank rasiert schaute mir ihre Muschi nun ins Gesicht und offenbarte jedes vorher versteckt gewesene Detail. Halt, woher hatte sie plötzlich einen Rasierer? Meiner befand sich in der Tasche und jetzt fiel es mir ein. Einmalrasierer des Hotels hatte ich vorhin gesehen, aber nicht benötigt. Unter mir begann sich der dicke Kerl zu regen, was ihr gefiel, was sie zur Intensivierung von Zunge und Lippen beflügelte. Vier Finger wanderten in ihre Muschi, sie wurde laut, bewegte fordernd das Becken hin und her.

„Zu viel?“, fragte ich.

„Nein, die kann viel mehr ab. Viel mehr, als du denkst“, schnurrte es vor mir.

Langsam schob ich den Daumen mit dazu und die herrlich geweitete Muschi ließ alle Hormone bei mir verrücktspielen. Schleim tropfte von den Schamlippen, verliehen diesen zusätzlichen Reiz.

„Ganz rein“, tönte es vor mir und das klang wie ein Befehl.