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Wer kennt das nicht? Kaum ist die Besprechung, das Telefonat oder die Präsentation vorbei, fällt einem die passende Antwort auf eine kritische Bemerkung des Gegenübers ein. Zu spät. Meist sind es Frauen, die im entscheidenden Moment nicht schlagfertig kontern. Carolin Lüdemann hat speziell für sie ein Trainingsprogamm entwickelt. Es zeigt, warum Frauen gerne aus dem Konzept kommen, in welchen Situationen Schlagfertigkeit von Vorteil ist und wie man souverän reagiert. Schritt für Schritt werden die wirksamsten Techniken eingeübt und systematisch trainiert.
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Seitenzahl: 172
Schnell, angemessen und intelligent kontern
Unter Mitarbeit von Lydia Wismeth
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-86881-018-9
Copyright © 2009 by FinanzbuchVerlag GmbH, München.
Redaktion: Leonie Zimmermann Lektorat: Monika Schuch, Rosenheim Umschlaggestaltung: Weiss Werkstatt München Umschlagabbildung: plainpicture – fancy Satz: Jürgen Echter, Landsberg am Lech Printed in Germany
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Anmerkung
Danke
Vorwort
Einleitung
1 Was ist Schlagfertigkeit?
Die Macht der Worte
Uralte Reaktionsmuster
Stolperfalle Harmoniesucht
Frauensprache – Männersprache
2 Psychologisch richtig kommunizieren
Schulz von Thun lässt grüßen
Beziehungsebene – Inhaltsebene
3 Der Körper spricht Bände
Wie fühlen Sie sich?
Eckpfeiler einer selbstsicheren Körpersprache
4 Stimmige Tipps für die Stimme
Wohlklang oder Hohlklang?
Stimmtraining
Erhöhen Sie Ihre Wirkung auf andere
5 Strategien der Schlagfertigkeit
Warum eine Ritterrüstung unverwundbar macht
Schlagfertigkeit kann man lernen
Wann Sie nicht kontern können
Taktik »Ausweichen«
Taktik »Eine Auszeit nehmen«
Taktik »Missverständnis«
Taktik »Richtungswechsel«
Taktik »Verwirrung«
Taktik »Kurz und knapp«
Taktik »Gegenangriff«
Taktik »Meinungsfreiheit«
Taktik »Zustimmung«
Taktik »Fragen«
Taktik »Feststellung«
Beleidigungen zurückweisen
Sonderfälle: Mach mich nicht an!
Die Waffen der Frau
Kritik und Feedback
6 Übung macht die Meisterin
7 Schlussakkord
Rache ist süß, aber nicht schlagfertig
Nein sagen und Grenzen aufzeigen
Konfliktsituationen diplomatisch entschärfen
Einmal ist keinmal: Mit Fehlern souverän umgehen
Peinlich, peinlich!? Strategien gegen die Verlegenheit
Frau gegen Frau: Der Zickenkrieg
Gewinnerin gesucht: Raus aus der Opferrolle
Netzwerke geben Sicherheit
Zu guter Letzt
Literaturverzeichnis
Über die Autorin
Stichwortverzeichnis
Um das Arbeiten mit diesem Buch für Sie möglichst einfach und effizient zu gestalten, haben wir wichtige Textpassagen mit folgenden Icons gekennzeichnet:
Achtung, wichtig Aufgabe, Übung Das sollten Sie auf jeden Fall vermeiden. Beispiel TippWer glaubt, dass man Schlagfertigkeit nicht erlernen kann, dem darf ich zum Glück energisch widersprechen. Ich muss es wissen, denn ich habe es selbst erfolgreich ausprobiert. Daher möchte ich die Gelegenheit nicht versäumen, mich bei all den Menschen zu bedanken, die mich gelehrt haben, gekonnt zu kontern. Ich danke euch für all die spitzen Bemerkungen, eure doofen Sprüche, eure (Blondinen-)Witze, euren Spaß auf anderer Leute Kosten, eure Plattitüden, eure verbalen Wagnisse und dass ihr mich habt zuhören lassen. »Reden ist Silber, Schweigen ist Gold«, sagt der Volksmund und wie so oft weiß man im Nachhinein: Hättet ihr mal lieber auf ihn gehört …
Schlagfertigkeit ist die schnellste Bestätigung des Selbstgefühls.
Hans Arndt, 1909–1995, dt. Aphoristiker und Schriftsteller
Als George Bernard Shaws Stück »Candida« 1935 in New York neu aufgeführt wurde, übermittelte er der Titelheldin und Schauspielerin Cornelia Skinner per Telegramm: »Ausgezeichnet, unübertrefflich.« Vom Lob überwältigt kabelte Miss Skinner zurück: »Lob unverdient.« Daraufhin antwortete Shaw: »Ich meinte das Stück.« Im Folgenden reagierte Miss Skinner: »Ich ebenfalls.«
Was für ein Wortwechsel – unglaublich. Welch ein Spaß wäre es, Zeuge eines solch spannenden Wortgefechts zu werden. Oder noch besser: selbst einer der Protagonisten zu sein. Doch Hand aufs Herz: Die Realität sieht anders aus. Zum einen liefert der Gegner keine so schöne Vorlage wie George Bernard Shaw – und selbst wenn, fällt den wenigsten Frauen (und Männern!) ein solch geistreicher und zugleich amüsanter Konter ein. Das ist jedoch keineswegs ein Grund, nun die Flinte ins Korn zu werfen. Im Gegenteil. Es ist allerhöchste Zeit, sich nicht mehr vorführen zu lassen, sondern die Gegenwehr einzuleiten. Zum Beispiel indem Sie sich mit dem Thema Schlagfertigkeit auseinandersetzen. Brillant zu parieren ist kein kompliziertes Meisterwerk, sondern leichter und zugleich überzeugender in die Tat umzusetzen, als Sie vielleicht zu hoffen wagen. Und wenn Sie Ihr Gegenüber dann ein paar Mal in seine Schranken verwiesen haben, brauchen Sie (leider) keine Schlagfertigkeit mehr. Das ist dann irgendwie die schlechte Nachricht. Jeder Angreifer sucht sich gezielt ein leichtes und berechenbares Opfer aus. Sind Sie das nicht, müssen Sie die fiesen Attacken bald mit der Lupe suchen, um beim gekonnten Kontern ja nicht aus der Übung zu kommen. Aber ich schätze, das wäre für Sie auch in Ordnung, oder? In diesem Sinne viel Vergnügen bei der Lektüre, zahlreiche Aha-Momente und noch viel mehr durchschlagende Erfolgserlebnisse im wahren Leben!
Ihre Carolin Lüdemann
Stöcke und Steine können mir die Knochen brechen, aber Wörter können mich nicht verletzen.
Englisches Sprichwort
Die Sprüche sind so kunterbunt wie die Menschen selbst. Der eine poltert: »Na, heute im Bademantel unterwegs?«, der andere feixt: »Wahnsinnshaarfarbe. Schon den Friseur verklagt?« Sie alle haben gemeinsam, dass wir uns (sowohl über die Bemerkung als auch über den Sprücheklopfer) ärgern, uns unwohl fühlen und der Tag irgendwie schon so gut wie gelaufen ist. Es sei denn … wir schlagen zurück! Statt uns zu rechtfertigen, zu erklären, zu stottern, rot anzulaufen und uns ein Mauseloch zu wünschen, haben wir auf so einen Spruch regelrecht gewartet, um den anderen dank unseres schlagfertigen Konters das Fürchten zu lehren. Endlich! Statt sich davonzuschleichen, kann frau nun erhobenen Hauptes von dannen ziehen.
Doch was bedeutet »zurückzuschlagen«? Geht es darum, den anderen möglichst schnell mundtot zu machen, ihn verbal in den Boden zu rammen, sodass er sich nie wieder traut, sich im Ton zu vergreifen oder den falschen Kommentar zu wählen? Das kommt darauf an. Viele meiner Teilnehmerinnen mit Schlagfertigkeitsbedarf im beruflichen Kontext winken erschrocken ab, wenn ich ihnen diese Frage stelle. Natürlich empfiehlt es sich nicht, den Chef anzuraunzen oder den Kunden vor den Kopf zu stoßen, das liegt auf der Hand. Trotzdem will, muss und sollte man sich nicht alles unkommentiert bieten lassen und dem Gegenüber seine Grenzen aufzeigen. Teilnehmerinnen mit Schlagfertigkeitsdefiziten im privaten Umfeld sind da durchaus mutiger: Es sei doch egal, wenn man einem Wildfremden gegenüber mal so richtig pariert, auch wenn die Antwort keinesfalls höflich ist und schon fast unterhalb der Gürtellinie liegt. Schließlich sieht man sich nur selten zweimal im Leben. Und vergessen wir nicht: Der andere hat das Ganze ja herausgefordert. Hätte er sich eben eine andere für seinen dämlichen Spruch aussuchen sollen.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste: Es sei zum einen dahingestellt, ob man sich wirklich nicht zweimal im Leben sieht. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Zum anderen bin ich der Meinung, dass frau besser nicht zur Konfliktverschärfung beitragen sollte, indem sie, gerade gegenüber Fremden, verbal aus dem Vollen schöpft. Sie wissen schließlich nie, wer da vor Ihnen steht und wie diese Person reagiert. Wenn den Menschen die Worte fehlen, werden sie manchmal handgreiflich. Nicht zuletzt deshalb plädiere ich dafür, eine Konfliktsituation mit Worten zu entschärfen und zugleich deutlich zu machen, dass frau sich das Gesagte nicht bieten lässt.
Infolgedessen halte ich nicht sonderlich viel davon, wenn behauptet wird, Schlagfertigkeit sei keine nette Sache und erst recht nicht höflich. Das sehe ich nicht so. Um mit der Kommunikationstrainerin Barbara Berckhan zu sprechen: »Schlagfertigkeit ist wie Judo.« Es kommt darauf an, ohne viel Anstrengung den Gegner ins Leere laufen zu lassen oder ihn mit einem raffinierten und intelligenten Griff schachmatt zu setzen – ohne dass im Anschluss eine hitzige Diskussion entbrennt, in der Sie sich womöglich auf das (niedrige) Niveau des Gegenübers herablassen. Alle Konterstrategien in diesem Buch sind daher jederzeit und bei jedermann einsetzbar, ganz gleich, ob es sich um Ihren Vorgesetzten, den Sie gewöhnlich mit Samthandschuhen anfassen, oder um einen unbekannten Sprücheklopfer handelt. Die Strategien basieren immer auf dem Gedanken der Reaktion und nicht der Aktion: Sie können und sollen mit den hier vorgestellten Retourkutschen keinen Angriff starten, sondern »nur« sich selbst verteidigen. Und zwar stilvoll und vor allem mit jeder Menge Spaß.