Schleier der Geheimnisse - Rebecca Fuller - E-Book

Schleier der Geheimnisse E-Book

Rebecca Fuller

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Beschreibung

In "Schleier der Geheimnisse" entführt uns Rebecca Fuller auf eine faszinierende Reise durch die Jahrhunderte, um das oft übersehene Wirken von Frauen in den Schattenwelten der Geheimgesellschaften zu beleuchten. Von den Priesterinnen des antiken Ägyptens, die in den Tempeln des Isis-Kults mystische Riten vollzogen, bis zu den mutigen Hexen des Mittelalters, die ihr heilkundliches Wissen unter Lebensgefahr weitergaben, enthüllt Fuller die entscheidende Rolle der Frauen als Bewahrerinnen und Vermittlerinnen von Wissen, das tief in den kulturellen und spirituellen Lebensadern der Gesellschaften verwurzelt ist. Das Buch deckt auf, wie diese Frauen, oft am Rand der gesellschaftlichen Akzeptanz, ihre Macht und ihren Einfluss geltend machten und dabei halfen, die spirituellen und kulturellen Grundlagen ihrer Zeit zu formen. "Schleier der Geheimnisse" ist nicht nur eine Chronik verborgenen weiblichen Einflusses, sondern auch eine Hommage an die unerschütterliche Kraft und Weisheit von Frauen, die in einer von Männern dominierten Welt ihre eigene Autorität und ihren eigenen Raum behaupteten. Rebecca Fuller verwebt sorgfältig historische Fakten mit packenden Erzählungen, um die Geschichten dieser außergewöhnlichen Frauen zum Leben zu erwecken. Ein Muss für alle, die sich für Geschichte, Feminismus und die mystischen Aspekte der Frauenrolle in Geheimgesellschaften interessieren. Dieses Buch bricht den Schleier des Vergessens und bringt die wahren Hüterinnen des Wissens ans Licht.

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Seitenzahl: 129

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Rebecca Fuller

Schleier der Geheimnisse

Frauen als Hüterinnen des verborgenen Wissens

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

die Geschichte, wie wir sie kennen, wurde größtenteils von den Siegern geschrieben, von jenen, die die Foren der Macht und des öffentlichen Diskurses dominierten. Frauen, die so oft diese Plattformen versagt wurden, haben im Schatten dieser Erzählungen gelebt, ihre Beiträge zu Kultur und Wissenschaft, zu Magie und Mystik wurden marginalisiert oder ganz vergessen. In „Schleier der Geheimnisse“ lade ich Sie ein, mit mir in die verborgene Welt der Frauen einzutauchen, die als Bewahrerinnen von Wissen und Geheimnissen durch die Jahrhunderte navigierten.

Dieses Buch ist das Ergebnis jahrelanger Forschungen, durchgeführt in den staubigen Ecken von Bibliotheken, durch das Studium vergilbter Schriftrollen und die Interpretation alter Artefakte, die oft mehr über die Vergangenheit flüstern, als sie es laut verkünden. Es ist eine Reise durch Zeit und Raum, von den heiligen Tempeln des antiken Ägyptens bis zu den versteckten Treffpunkten mittelalterlicher Hexen, von den erhabenen Tempeln Griechenlands bis zu den versteckten Schriftrollen der Renaissance.

Unser Weg wird uns zu den Frauen führen, die in den Kulissen der großen historischen Bühnen agierten, nicht selten als einflussreiche Akteurinnen hinter den Vorhängen des Patriarchats. Wir werden sehen, wie sie trotz sozialer, religiöser und politischer Einschränkungen Methoden fanden, ihr Wissen zu bewahren und zu verbreiten, wie sie heimlich lehrten und lernten, heilten und manchmal auch verhexten.

„Schleier der Geheimnisse“ soll nicht nur ein geschichtliches Werk sein, sondern auch eine Inspiration. Es zeigt auf, wie widerstandsfähig Wissen ist, wie es, selbst unter Druck gesetzt, Wege findet zu überleben und zu gedeihen. Es erinnert uns daran, dass Geschichte vielschichtiger ist, als es auf den ersten Blick erscheinen mag, und dass jeder versteckte Winkel, jedes vergessene Archiv und jede übersehene Erzählung das Potential hat, unsere Sicht auf die Vergangenheit und damit auf die Gegenwart zu verändern.

Ich lade Sie ein, mit offenem Geist und neugierigem Herzen die Seiten dieses Buches zu durchblättern. Möge es Ihnen neue Perspektiven eröffnen und zeigen, wie tief und unzerbrechlich die Fäden sind, die Frauen durch das Gewebe der menschlichen Geschichte gewoben haben.

Rebecca Fuller

Frühe Zivilisationen und geheime Rituale

Frauen in ägyptischen Kulten

In den ältesten Gesellschaften des antiken Ägyptens spielten geheime Kulte und religiöse Bruderschaften eine zentrale Rolle, und Frauen hatten darin oft spezifische und einflussreiche Positionen. Diese kultischen Vereinigungen waren mehr als nur spirituelle Versammlungen; sie waren Zentren der Macht und des Wissens, Einflussbereiche, die sowohl das alltägliche Leben als auch das Jenseits beeinflussten.

Die Beteiligung von Frauen in ägyptischen Geheimkulten kann am Beispiel von Isis und Hathor, zwei der prominentesten Göttinnen des ägyptischen Pantheons, illustriert werden. Isis, sowohl Himmelsgöttin als auch Göttin der Wiedergeburt, war im Zentrum ihres eigenen Kultes, der sich durch ganz Ägypten und später über seine Grenzen hinaus ausbreitete. Hathor, Göttin der Liebe, Musik und Fruchtbarkeit, hatte ebenfalls einen starken Kult, der nicht nur Frauen, sondern auch Männer anzog, die ihre Freude und Güte verehrten.

Die Verehrung dieser Göttinnen zeigt, wie Frauen nicht nur als Objekte religiöser Verehrung, sondern auch als Protagonistinnen kultischer Feiern und Rituale im Mittelpunkt standen. Priesterinnen dieser Göttin-Kulte hatten bedeutende Rollen, die von der Durchführung komplexer Rituale bis hin zur geistigen Führung der Gemeinschaft reichten. Sie waren nicht nur Ausführende religiöser Zeremonien, sondern auch Bewahrerinnen und Lehrerinnen geheimer Wissensinhalte, die von Generation zu Generation weitergereicht wurden.

Ein prominenter Aspekt der Rolle der Priesterinnen war die Ausführung der rituellen Musik und des Tanzes, der als Mittel zur Verbindung mit dem Göttlichen angesehen wurde. Die Musik, besonders der Gebrauch von Sistrum, einem musikalischen Instrument, das mit Hathor assoziiert wird, spielte eine Schlüsselrolle in den Zeremonien. Diese rituellen Praktiken waren nicht einfach nur Darbietungen; sie waren liturgische Akte, die als notwendige Bestandteile der Anrufung und Verehrung göttlicher Mächte verstanden wurden.

Daneben gab es auch rein weibliche Geheimkulte, die sich speziell um die Themen Geburt und Kindererziehung drehten. Diese Kulte boten Frauen eine Plattform, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen, das ohne die männlichen Mitglieder der Gesellschaft auskam. Solche Zusammenkünfte stärkten nicht nur die sozialen Bindungen zwischen den Frauen, sondern schufen auch ein Forum für das Lernen und die Weitergabe von Fachwissen, das sich auf ihre Rollen als Mütter und Erzieherinnen bezog.

Die religiösen Texte und Artefakte, die aus diesen Zeiten erhalten geblieben sind, sowie die Überreste der Tempelanlagen, wo diese Kulte praktiziert wurden, geben Aufschluss über die tiefgreifende Bedeutung, die diese rituellen Praktiken für die Gesellschaft hatten. Sie zeigen eine Welt, in der Frauen nicht nur passiv am religiösen Leben teilnahmen, sondern aktiv dazu beitrugen und es in vielen Fällen leiteten.

Diese antiken Praktiken und Überzeugungen bilden die Grundlage für das Verständnis der späteren Entwicklungen von Frauen in geheimen Gesellschaften und Kulten. Der Einfluss dieser frühen Beispiele zeigt sich in vielen Formen bis heute. Die Priesterinnen und die Verehrung weiblicher Gottheiten in den Geheimkulten des antiken Ägyptens waren somit nicht nur ein wesentlicher Bestandteil ihrer Zeit, sondern legten auch den Grundstein für die Entwicklung der weiblichen spirituellen und rituellen Macht.

Abschließend lässt sich feststellen, dass die Teilnahme und Führung von Frauen in den geheimen Kulten des antiken Ägyptens einen entscheidenden Einfluss auf die Stellung der Frau im religiösen und sozialen Kontext jener Zeit hatte. Diese Positionen ermöglichten es den Frauen nicht nur, als Mittlerinnen zwischen dem Göttlichen und dem Menschlichen zu agieren, sondern boten ihnen auch eine Plattform der Macht, die sie in anderen Lebensbereichen so nicht hätten erreichen können.

Priesterinnen und ihre Macht

In den frühen Zivilisationen spielten Priesterinnen oft eine entscheidende Rolle, die weit über religiöse Aufgaben hinausging und tiefe gesellschaftliche Einflüsse beinhaltete. Diese Frauen waren nicht nur für religiöse Zeremonien verantwortlich, sondern sie wirkten auch als Beraterinnen von Königen und Pharaonen und nahmen damit direkten Einfluss auf die politischen und sozialen Strukturen ihrer Zeit.

Bereits im antiken Ägypten, einer der beeindruckendsten und rätselhaftesten Zivilisationen der Geschichte, hatten Priesterinnen außergewöhnliche Macht. Sie standen oft im Zentrum der religiösen und kulturellen Welt. Ein prominentes Beispiel ist die Göttin Isis, die nicht nur als Gottheit verehrt wurde, sondern deren Priesterinnen eine entscheidende Rolle in der Ausübung und Bewahrung der religiösen und magischen Riten spielten. Diese Priesterinnen wurden als Vermittlerinnen zwischen den Göttern und den Menschen gesehen. Ihre Aufgaben waren es, Rituale durchzuführen, Opfergaben darzubieten und Orakelsprüche zu deuten, was ihnen eine zentrale Position in der gesellschaftlichen Hierarchie sicherte.

Auch in anderen Kulturen waren Priesterinnen oft Schlüsselfiguren. In der griechischen Antike beispielsweise, insbesondere in den Mysterienkulten von Eleusis, hatten Priesterinnen entscheidende Aufgaben, die sich auf Rituale bezogen, welche die Jahreszeiten und die Erntezyklen feierten. Diese Zeremonien waren essentiell für das Wohlergehen der Gemeinschaft, da sie mit der Fruchtbarkeit und dem landwirtschaftlichen Erfolg eng verknüpft waren. Da die Priesterinnen die Geheimnisse dieser Rituale bewahrten und lehrten, übten sie beträchtliche Macht aus.

Viele dieser geheimen Gesellschaften und Kulte, zu denen Priesterinnen gehörten, hatten eigene Initiationsriten und Wissenslehren, die streng geheim gehalten wurden. Die Teilnahme an diesen Kulten erforderte oft eine lange und strenge Vorbereitung, und die darin weitergegebenen Lehren blieben ausschließlich den Initianden vorbehalten. Diese Exklusivität verstärkte die Macht und den mystischen Charakter der Priesterinnen noch weiter, da sie als Hüterinnen dieses verborgenen Wissens angesehen wurden.

Auch in der Politik hatten Priesterinnen Einfluss. In vielen Kulturen, wie etwa bei den Etruskern, einer antiken Hochkultur Italiens, durften Priesterinnen an politischen Entscheidungen teilnehmen und hatten gelegentlich sogar das letzte Wort bei der Wahl von Königen oder anderen wichtigen Entscheidungen. Ihre Nähe zu den Göttern wurde als eine Art göttliche Führung interpretiert, die es den Herrschern ermöglichen sollte, weise und im Sinne des Volkes zu regieren.

Die Macht der Priesterinnen war jedoch nicht nur auf ihre öffentlichen Rollen beschränkt. Sie hatten auch erheblichen Einfluss auf die Bildung und Erziehung. Als Hüterinnen des heiligen Wissens waren sie oft auch Lehrerinnen, die sowohl Männer als auch Frauen in den heiligen Texten und Riten unterrichteten. Dies verlieh ihnen Einfluss auf künftige Generationen und sicherte ihre Positionen innerhalb der geheimen Gesellschaften und der Gesellschaft als Ganzes.

Die Rolle der Priesterinnen in den antiken Zivilisationen zeigt deutlich, wie Frauen in den geheimen Gesellschaften der Vergangenheit nicht nur Teilnehmerinnen, sondern oft auch zentrale Figuren und Führungspersönlichkeiten waren. Ihr Einfluss erstreckte sich über das Religiöse hinaus und prägte auch politische und soziale Strukturen ihrer Zeit. Diese Machtstellung, kombiniert mit dem geheimen Wissen, das sie besaßen und weitergaben, machte Priesterinnen zu Schlüsselfiguren in vielen Kulturen und bietet ein faszinierendes Bild der Rolle von Frauen in uralten Geheimgesellschaften.

Geheime Gesellschaften im antiken Griechenland und Rom

In den antiken Zivilisationen Griechenlands und Roms waren Frauen oft von der Teilnahme an öffentlichen, politischen und auch vielen religiösen Aktivitäten ausgeschlossen. Doch verborgen hinter den Schleier der Geschichte, spielten Frauen in geheimen Gesellschaften und Kulten eine bedeutende, oft unterschätzte Rolle, die über die traditionellen Schranken ihrer Zeit hinausging.

Innerhalb des antiken Griechenlands nahmen geheime Kulte und Gesellschaften eine wichtige Funktion in der spirituellen und sozialen Landschaft ein. Einer der bekanntesten war der Kult von Demeter in Eleusis, der die Eleusinischen Mysterien veranstaltete. Diese Mysterien, umgeben von strengster Geheimhaltung, zogen Initiierten aus dem gesamten griechischen Reich an. Die Eleusinischen Mysterien waren einzigartig, da sie Frauen nicht nur zuließen, sondern ihnen auch kritische Rollen innerhalb der Zeremonien zusprachen. Hier durften Frauen Mysterien feiern und spirituellen Aktivitäten nachgehen, die ihnen anderswo verwehrt blieben. Dies zeugt von einer tiefen Verehrung der weiblichen Präsenz innerhalb des spirituellen Lebens im antiken Griechenland und deutet darauf hin, dass Frauen in diesen geheimen Sphären bedeutende Macht und Einfluss ausübten.

Die Dionysischen Kulte, benannt nach dem Gott Dionysos, boten eine weitere Bühne für die aktive Beteiligung von Frauen. Diese Kulte waren bekannt für ihre ekstatischen Riten und Feste, welche die gesellschaftlichen Normen und Grenzen herausforderten. Frauen, bekannt als Mänaden, spielten eine zentrale Rolle in diesen Ritualen, indem sie in tranceartigen Zuständen durch Wälder wanderten, musizierten und tanzten. Die Teilnahme an diesen Kulten ermöglichte es Frauen, Ausdrucksformen und Freiheiten zu erleben, die in der streng patriarchalen Gesellschaft des antiken Griechenlands sonst unerreichbar waren.

Im Gegensatz dazu stand die Situation im antiken Rom, wo geheime Gesellschaften und Kulte ebenfalls eine bedeutsame Rolle spielten, jedoch in einem anderen sozialen und politischen Umfeld. Einer der bedeutendsten Kulte mit starker weiblicher Beteiligung war der Kult der Bona Dea, der Guten Göttin. Dieser Kult war ausschließlich Frauen vorbehalten und seine Zeremonien wurden im Geheimen durchgeführt. Diese Praktiken boten den römischen Frauen einen seltenen Raum für Autonomie und brachten ihnen eine Form von sozialem und spirituellem Einfluss, die in der männlich dominierten Gesellschaft Roms sonst nicht existierte.

Neben diesen religiösen und kultischen Aktivitäten, die Frauen eine gewisse Macht und Einflusssphäre gewährten, gab es auch geheime Gesellschaften, die sich dem Widerstand und der politischen Einflussnahme widmeten. Obwohl die historischen Aufzeichnungen über die direkte Beteiligung von Frauen an solchen Gruppen spärlich sind, lassen Anekdoten und Überlieferungen vermuten, dass Frauen - direkt oder indirekt - an den politischen Intrigen und Machtkämpfen ihrer Zeit beteiligt waren. In einem patriarchalen System, das ihnen offene politische Teilnahme verwehrte, boten geheime Gesellschaften und Netzwerke eine Plattform, von der aus sie Einfluss nehmen konnten.

Die Rolle der Frauen in diesen geheimen Gesellschaften und Kulten im antiken Griechenland und Rom zeigt deutlich, wie sie sich Räume der Macht, des Einflusses und des geistigen Austausches schufen, die weit über das hinausgingen, was die offizielle Gesellschaftsordnung ihnen zugestand. Durch ihre aktive Teilnahme an diesen geheimen Kulten und Gesellschaften, sei es in religiöser, kultureller oder politischer Hinsicht, hinterfragten und erweiterten Frauen die Grenzen ihrer Rolle in einer von Männern dominierten Welt.

Diese antiken Geheimgesellschaften und Kulte boten somit nicht nur spirituelle und soziale Zuflucht, sondern fungierten auch als Katalysatoren für gesellschaftlichen Wandel, indem sie Frauen eine Stimme gaben und sie ermächtigten, aktiv an der Gestaltung ihrer Kulturen teilzunehmen. Die Rolle der Frauen in diesen Gesellschaften ist ein faszinierendes Kapitel der Geschichte, das die Vielschichtigkeit und Diversität weiblicher Erfahrungen aufzeigt und uns dazu anregt, die Erzählungen über Frauen in der Geschichte neu zu bewerten und zu würdigen.

Frauen in rituellen Mysterien

In den frühesten Zivilisationen spielten Frauen häufig eine zentrale Rolle in rituellen Praktiken und Mysterien, die oft eng mit den Geheimgesellschaften der Zeit verbunden waren. Diese Mysterien und Rituale waren essenziell für die spirituelle und soziale Ordnung innerhalb der Gemeinschaften. Ihre Ausübung ermöglichte nicht nur eine Verbindung zu göttlichen Kräften, sondern festigte auch soziale Bindungen und übermittelte tief verwurzelte kulturelle Werte von einer Generation zur nächsten.

Die Einbindung von Frauen in solche rituellen Praktiken kann in verschiedenen Kulturen und Zivilisationen beobachtet werden, von den antiken Griechen und Ägyptern bis hin zu den indigenen Völkern Amerikas und Afrikas. Frauen fungierten oft als Priesterinnen, Orakel und Seherinnen und nahmen eine Schlüsselrolle in den Zeremonien und Ritualen ein, die das geistige und materielle Wohlergehen der Gemeinschaft sicherstellen sollten.

Im alten Griechenland beispielsweise spielten die Priesterinnen in den Mysterien von Eleusis eine zentrale Rolle. Diese Kulte zelebrierten Leben, Tod und die Wiedergeburt durch landwirtschaftliche Metaphern und waren mit der Göttin Demeter und ihrer Tochter Persephone verbunden. Die Eingeweihten, egal ob Männer oder Frauen, versammelten sich heimlich, um an den gefeierten Mysterien teilzunehmen, die tiefgründige spirituelle Erleuchtung und Hoffnungen auf ein Leben nach dem Tod verhießen. Die Frauen in diesen Mysterien fungierten nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als Hüterinnen des Wissens und der Rituale, die diese tiefen Einsichten in das Leben und den Tod ermöglichten.

In Ägypten waren weibliche Priesterinnen, bekannt als "Sistrum-Spielerinnen", ein fester Bestandteil des Kults der Göttin Isis. Sie spielten das Sistrum, ein rituelles Musikinstrument, um die Göttin zu ehren und zu besänftigen. Diese Frauen wurden für ihre spirituelle Reinheit und ihre Fähigkeit verehrt, durch Musik und Tanz eine Verbindung zum Göttlichen herzustellen. Ihre Rolle war nicht nur auf die musikalische Begleitung beschränkt; sie nahmen auch an den geheimen Riten teil, die die mythische Wiedervereinigung von Isis mit ihrem ermordeten Gatten Osiris zelebrierten. Diese Riten symbolisierten Tod und Wiedergeburt, zentrale Themen im religiösen Glauben des alten Ägyptens.

Unterdessen spielten in den indigenen Kulturen Amerikas und Afrikas die Schamaninnen eine entscheidende Rolle. Diese Frauen dienten als Vermittlerinnen zwischen der physischen Welt und der spirituellen Ebene, leiteten heilige Rituale und nutzten ihre Kenntnisse der medizinischen und spirituellen Praktiken, um ihre Gemeinschaften zu heilen und zu schützen. Ihre Macht wurde oft als direkte Verbindung zu den Ahnen und Geistern der Natur angesehen, und sie nutzten ihre spirituellen Gaben, um Leitlinien und Prophezeiungen zu bieten.

Die Bedeutung von Frauen in diesen rituellen Mysterien liegt nicht nur in ihrer Rolle als Teilnehmer oder Führer solcher Praktiken, sondern auch in der Art und Weise, wie ihre Präsenz die Perzeption der weiblichen Energie und der göttlichen Weiblichkeit innerhalb dieser Kulturen beeinflusste. Frauen symbolisierten die Schöpferkraft und das Leben selbst, ihre Beteiligung an Mysterien und Ritualen war somit unerlässlich für die Zyklen von Tod und Wiedergeburt, die das Herzstück vieler religiöser Überzeugungen bildeten.

Diese rituellen Rollen boten Frauen eine einzigartige Position der Macht und des Einflusses in ihren Gesellschaften, eine Anerkennung, die in starkem Kontrast zu den oft restriktiven sozialen Normen der antiken Welt stand. Ihre Teilnahme und Führung in den Mysterien und rituellen Praktiken ermöglichten es ihnen, bedeutende spirituelle und soziale Beiträge zu leisten, deren Nachhall noch heute in den Mythen, Legenden und archäologischen Überresten dieser Zivilisationen zu finden ist.

Die Geschichte der Frauen in rituellen Mysterien ist somit ein faszinierendes Kapitel in der Menschheitsgeschichte, das Licht auf die tiefgründigen Wege wirft, auf denen geschlechtsspezifische Rollen und religiöse Praktiken miteinander verflochten sind. Es zeigt auf, wie Frauen über Epochen hinweg nicht nur Überbringerinnen des Lebens, sondern auch Hüterinnen des Wissens, der Kultur und des spirituellen Wohlbefindens waren. Die Erkundung dieser Rollen eröffnet neue Perspektiven auf die Bedeutung von Geschlecht und Spiritualität in den frühen Zivilisationen sowie auf die langanhaltende Präsenz und den Einfluss von Frauen in den geheimen Räumen der Geschichte.

Schriftrollen und weibliche Mysterien

In den frühen Zivilisationen, in einer Zeit, in der das Geschriebene als heilig und von göttlicher Bedeutung angesehen wurde, spielten Schriftrollen eine zentrale Rolle bei rituellen Praktiken und der Überlieferung von Weisheiten. Doch unter den zahlreichen Texten, die von männlichen Schreibern und Priestern verfasst wurden, gibt es auch Spuren einer weiblichen Präsenz, die oft in den Schatten der Geschichte gedrängt wurde. Diese Präsenz ist in den Schriftrollen und Ritualen zu finden, die speziell mit weiblichen Mysterien verbunden waren, Praktiken und Wissen, das fest in den Händen von Frauen lag und von ihnen bewahrt wurde.

In vielen Kulturen wurden Frauen als Hüterinnen der natürlichen Zyklen und als Vermittlerinnen zwischen dem Irdischen und dem Göttlichen angesehen. Ihre Rollen in religiösen und spirituellen Kontexten waren oft mit diesen Aspekten verbunden. Die Schriftrollen, die sich auf weibliche Mysterien beziehen, enthalten daher nicht selten Hinweise auf Fruchtbarkeitsriten, Geburtsriten und andere Zeremonien, die die Schöpfung und Erneuerung des Lebens betonen. Frauen nahmen in diesen Ritualen oftmals die führende Rolle ein, da angenommen wurde, dass sie ein tieferes Verständnis der lebensspendenden Kräfte hatten.