Schlemmen wie Gott in Frankreich - Provence, Languedoc E-Book

Peter R. Lehman

• Herausgeber: BookRix
• Kategorie: Lebensstil
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2018

Beschreibung

Zum Kochen gehört Liebe! Wer gern gut isst und deshalb lieber selbst kocht, ist schon ein halber Profi, ein Hobbykoch mit Wissen und Ambition. Für solche Feinschmecker, für Leute, die mit Freude kochen, wurde dieses Buch geschaffen. Es ist ein Standardwerk für Hobbyköche und selbst Profis, die gutes gern noch besser zubereiten möchten. Ihre Rezepte werden raffinierter, Ihr Schatz an französischen Spezialitäten wächst, und Sie selbst sind noch sicherer, als Koch wie als Gastgeber. Wer gern kocht und mit Recht stolz auf seine Küche ist, bewirtet auch mit Freude. Sie sollen Erfolg und Freude beim Kochen wie beim Genießen haben! Und außerdem sind die Schwierigkeiten, mit denen man sich in der Küche unter Umständen auseinandersetzen muss, rasch vergessen, wenn man Erfolg hat und zum Ergebnis seiner Bemühungen beglückwünscht wird. Schließlich und endlich – was kann schon befriedigender sein als der Genuss eines sorgfältig zubereiteten Essens in geselliger Runde? In diesem Kochbuch werden regionale Köstlichkeiten sowie Klassiker aus den vorgestellten Regionen so beschrieben, dass sie mit Geschick auch bei uns nachzukochen sind. In diesem Band...Le Sud-Est.

Leseprobe

Peter R. Lehman

Schlemmen wie Gott in Frankreich - Provence, Languedoc

Kulinarischer Reiseführer Frankreich

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

EIN WORT ZUVOR...INHALTSVEREZICHNIS

Die französische Küche gilt unbestritten als eine der besten der Welt. Denn sie hat sich im Laufe der Jahrhunderte weltweite Vorherrschaft erobert. Dieser hervorragende Ruf ist wohl weitgehend auf die Einstellung zurückzuführen, die die Franzosen zum Essen haben. Sie schätzen und bewundern ihr Land und die Früchte, die es liefert. Und sie setzen ihren ganzen Stolz darein, diese Produkte in kulinarische Genüsse umzusetzen. 

Ausschließlich Zutaten von hervorragender Qualität sind die Basis dieser Küche. Deshalb sollte man stets die frischesten Früchte und Gemüse, das beste Fleisch, den hochwertigsten Fisch und die edelsten Molkereiprodukte verarbeiten. Auch wenn man ein Gericht noch so gut zubereitet, wird es nie vollkommen schmecken, wenn man minderwertige Zutaten verwendet.

Saucen müssen so mild sein, dass sie die Eigenart eines Gerichtes unterstreichen, aber keinesfalls überdecken. Es muss immer möglich sein, jede einzelne Ingredienz aus einem Gericht herauszuschmecken. Der Philosoph der Küche Jean-Anthèlme de Brillat-Savarin (1755-1826) war es, der in seinen geistvollen Theorien über die Tafelfreuden einmal behauptete, dass gute Küche aus nichts als „Eiern, Sahne, Butter und Genie“ bestünde.  Diese Auffassung spiegelt sich in hohem Maße noch heute in der französischen Küche wieder. 

Übrigens, keines der Rezepte ist wirklich schwierig. Die meisten liegen durchaus im Bereich der Möglichkeiten eines durchschnittlich begabten Hobbykochs, und sehr viele davon sind auch für Anfänger gut geeignet.

Denn dieses Kochbuch setzt Grundkenntnisse in der Warenkunde und bei den wichtigsten Garmethoden voraus. Wie Wasser heiß oder ein Ei hart wird, ist hier nicht das Thema. Es geht nicht um das Studium von Basiswissen, sondern um das, was Spaß macht: um das Verfeinern und Variieren, um das Besondere, um das kleine bisschen mehr, dass Ihre Küche hervorhebt.

Von der Küche einmal ganz abgesehen, liebe ich auch Frankreich selbst - das Land, in dem ich lebe, die Leute, die Lebensart. Auf dem gering verfügbaren Platz kann ich kaum versuchen, Sie zu meiner Auffassung zu bekehren. Ich kann nur hoffen, dass Sie eines Tages den Wunsch verspüren werden, einmal selbst hinzufahren und zu versuchen, wie es richtig schmeckt, und dann diese Gerichte auch selbst auszuprobieren. Beginnen wir nunmehr…

                 Peter R. Lehman

Neben einem kurzen Porträt der einzelnen Regionen sind in diesem Kochbuch folgende Rezepte enthalten:

Bouillabaisse

Fischsuppe

Omelette mit Oliven

Eier mit Anchovis und Oliven gefüllt

Muscheln am Spieß

Provenzalische Brote

Anchovis Sauce

Spargel mit zweierlei Saucen

Ratatouille

Perlhuhn Auflauf

Auflauf mit Meeresfrüchten

Kaninchen auf Provenzalische Art

Süßer Spinatkuchen

Duftige Pfannkuchen mit Orangensauce

Fastenschnitten.

LE SUD-EST

Die Provence - das Land des Müßiggangs. Hier wird ungeniertes Faulenzen großgeschrieben. Verständlich in einer Gegend, in der die Sonne die Gnädigste aller Gewalten ist. Im milden Klima blühen bereits im Februar die Mimosen. Zweifellos ist diese Küste von atemberaubender Schönheit: das glitzernde Meer, farbige Felsen und das von den Malern so geschätzte flirrende Licht.

Zauberhaft ist die Provence im Landesinnern: Hier wachsen Zitronen- und Olivenbäume, und man fährt an kilometerlangen Nelken- und Orangenfeldern vorbei. Der Geruch von Knoblauch, Olivenöl und frischem Käse, der Duft von Basilikum und wildem Safran und die vielen fangfrischen Fische - das alles ist die Provence. Provincia war eine der ersten römischen Kolonien, und so findet man hier einige ehrwürdige Spuren des alten Rom. Unvergessliche Eindrücke liefern die frische Schönheit der Alpes Maritimes, der Duft der Kräuter unter den Füßen, wenn man durch die mit Gestrüpp überwachsenen Garrigues wandert, vor allem das lieblich würzige Aroma von Lavendel und wildem Rosmarin, Thymian und Bohnenkraut, die mit Salbei, Estragon und Majoran die berühmte Kräutermischung herbes de Provence ergeben, und all die malerischen kleinen Orte. Von Skandalen, die bereits Geschichte geworden sind, erzählt die legendäre, auf steilem Felsen gelegene mittelalterliche Stadt Les Beaux.

Die Feudalherren von Les Beaux setzten den Stern von Bethlehem in ihr Wappen und bezeichneten sich als Abkömmlinge von Balthasar, dem Kämmerer der drei Weisen aus dem Morgenland. Mit dem gleichen unverfrorenen Stolz herrschten sie über 79 Städte der mittelalterlichen Provence. Jahrhundertelang trotzten Sie sowohl dem Papst als auch dem König von Frankreich und boten während der Religionskriege rebellischen Protestanten Zuflucht. Ihre unbezwingbare Feste hoch über den ewigen Olivenbäumen, war im Mittelalter bekannt als »Liebeshof«, wo böse Tyrannen herrschten, eitle Troubadoure ihre Lieder sangen und wo betrogene Ehemänner ihren unredlichen Ehefrauen die Herzen ihrer Liebhaber zum Essen servierten. Heute duldet die Stadt wohl solch anstößigen Lebenswandel nicht mehr, und das Essen ist auch besser geworden.