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Der sechzehnjährige Berliner Gymnasiast Benjamin, genannt Benni, findet Sex cool. Aber allein ziemlich langweilig. Er macht in Wladimir, einem neuen Klassenkameraden, einen Freund aus, der ihm zeigt, wo's lang geht. Wladimir ist super geil und lässt keine Gelegenheit aus, seine Gelüste zu befriedigen. Benni ist ein gelehriger Schüler. Bald will er mehr. Er ersehnt sich eine große Liebe. Er lernt den fünfzehnjährigen Dominik auf einer Klassenreise kennen. Und tatsächlich, es klappt. Benni erkennt, dass Liebe mehr als Sex ist. Wladimir wird, obwohl er in einer anderen Beziehung steckt, extrem eifersüchtig. Er sinnt nach Rache. Zurück in Berlin heckt er einen teuflischen Plan aus. Ahnungslos steigt Ben an einem Schulfestabend als Beifahrer auf Wladimirs BMW 500er. Ein Motorrad-Wettrennen mit Hooligans auf einer abgelegenen, dunklen Piste in Havelnähe steht bevor. Wird dies Bennis letzte Fahrt sein? Währenddessen wartet Dominik auf die Rückkehr seines Freundes. Mitternacht rückt näher und näher. Eine spannende coming-out Geschichte, voller Eifersucht und erster Liebe zwischen drei Jungs.
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Seitenzahl: 347
Veröffentlichungsjahr: 2012
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Kirchenweg 12, 20099 Hamburg
E-mail: [email protected]
www.himmelstuermer.de
Photo by: www.modelguys.com
Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer, AGD, Hamburg
www.olafwelling.de
Originalausgabe, Februar 2006
Digitale Ausgabe: Juni2012
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages
ISBN print: 978 3-934825-52-4
ISBN E-pub: 978-3-86361-239-9
Wolf gewidmet
Neue Eindrücke
Fahrstunde
Sechzehn Bälle
Bei Benni
Daneben
Ein Lolli schmeckt süß
Unfall
Erste richtige Kontakte
Keine Gnade
Sauna - Erfahrungen
Gestörte Beobachtungen
Busimpressionen
Wenn die Galle überläuft
Unter der Dusche
Gefühle
Vom Regen in die Traufe
Spielvorbereitung
Träumereien
Nächtlicher Ausflug
Die Überraschung
Vermutungen
Kopfsprünge
Rückblicke und Billard
Ein Surflehrer und ein Rettungsschwimmer
Das Spiel
Sonnenbad
Wahrheiten
Total einmalig
Fremdenhass
Sturmflut
Donnerwetter
Mit Elena
Berlin, 14 Tage später
Einmal Hameln/Berlin
Schwimmstaffeln
Ein beruhigendes Wochenende
Die Rache des kleinen Mannes
Meine Schwester Nikol
Dominiks Eltern
Gleichberechtigung
Frühstücksvergnügen
DieHauptgeschäftsstraße unserer Stadt war von Menschen überfüllt. Sie strömten die Gehwege entlang, machten Abstecher in die Seitengässchen, eilten in zahlreiche Geschäfte, kamen bepackt mit Paketen wieder heraus und setzten ihre Entdeckungen fort. Jung und alt, Männer und Frauen, Jungen und Mädchen, und nicht zuletzt Nationalitäten unterschiedlichster Kontinente. Selten allein, oft zu zweit oder in ganzen Gruppen.
Mir kamen viele Paare entgegen, als ich mich in den Strom einreihte. Und ich staunte, wie viele nicht einmal Fünfzehn- und Sechzehnjährige darunter waren, manche jünger, andere etwas älter. Ich freute mich darüber. Hand in Hand. Sie lachten! Sie turtelten, küssten sich, blieben stehen und nahmen sich in die Arme. Andere waren im Gespräch vertieft oder marschierten nebeneinander.
Wunderbar, wenn man die Liebe entdeckt hat und dies auch zeigen darf. Die Jugend heute ist glücklicher dran als sie es früher hätte sein dürfen. Offener, ehrlicher, unbeschwerter.Niemand drehte sich groß um und nur wenige schüttelten den Kopf. Selten nahm jemand Anstoß an ihrer Unbeschwertheit. Warum auch? Zu zweit wird immer vieles im Leben leichter.
Sein Schwanz sah wie eine Banane aus. Krumm. Wie die Tülle unserer alten englischen Teekanne. Zu komisch. Wie soll das mit dem Ding funktionieren? Der passt doch in kein Loch. Und seine Hand wird ständig oben rüber streichen, wenn er sich‘s besorgt. Man müsste an der Eichel ein Stoppgitter installieren, damit die Finger nicht abrutschen. Was für ein idiotischer Traum, dachte ich, als ich aufwachte.
Vollkommen geölt. Auch nicht das Wahre. Die Alte wird sauer sein, denn sie denkt bestimmt ganz was anderes. Wie alle Mütter, wenn die Betten irgendwie feucht oder sogar nass sind.
Sie war ein unbeschriebenes Blatt, aber ein freundliches. Na ja, unbeschrieben wohl auch nicht. Krankenschwestern sehen oft genug Schwänze, und 'ne Muschi hat sie selbst. Sie wusste aber gar nichts oder nicht viel von den Eiern eines Sechzehnjährigen. Schon gar nichts vom Brodeln des Schwanzes. Wie sollte sie auch? Sie selbst ist kein Kerl, und meinen Vater hatte sie kennen gelernt, als er zweiundzwanzig Jahre war. Für sie war es der erste Mann, und wohl auch der einzige. Arme Frau. Der hatte bestimmt schon tausend Weiber gepoppt. Und eben so viele Variationen ausprobiert, stellte ich mir vor.
Quatsch, es gibt doch nur ein paar Stellungen, korrigierte ich mich.
Wie oft hatte ich mir Pornos angesehen, damit ich gefeit bin, wenn ich juckig bin und mir ein Weibstück über den Weg läuft. Was mir wohl noch bevor steht? Abwarten! Wie meinte unser Sportlehrer? Kommt Zeit, kommt Brust. Das hatte er zu uns Jungen gesagt. Wir sind nämlich eine männliche Klasse. Manche hielten das für doof. Ich fand es in Ordnung. Weiber bringen doch nur alles durcheinander, vor allen Dingen die Mädchen unseres Alters. Was brezeln die sich auf! Angemalt wie sonst was und ab zwölf Jahren hochgestyltmit schrillen Pumps -high heelssagen die Mädchen aus unserem Schuppen. Voll abgedreht. Sollen sie, wenn sie glücklich sind! Mutter hatte neulich von sich gegeben, dass jeder Topf einen Deckel kriegt. Das glaube ich auch. Meine Mutter hat ja auch einen bekommen. Aber mein Vater war nicht lange geblieben, er hatte sich aus dem Staub gemacht. Ich glaube, er war ein toller Hecht.
Den Ausdruck habe ich gestern von unserem Nachbarn gehört.
Warum Miezen wild auf ihn waren, hat meine Mutter mir noch nicht erklärt. Vielleicht, wenn ich achtzehn bin. Das hat mich sehr geärgert, als ich danach fragte, sie aber kein Kommentar abgab. Aber sonst hat sie uns - bis jetzt ohne ihn - kein schlechtes Leben beschert, war meistens cool, ist vielen meiner Wünsche nachgekommen. Bisher. Ich habe sogar einen Computer bekommen. Echt! Nun kann sie es nicht mehr, ich meine, Wünsche erfüllen, denn der Wichtigste, den ich habe, ist, ein Mädchen zu bumsen. Ich muss endlich wissen, wie das ist.
Ich sprang aus dem Bett und unter die Dusche. Dann anziehen und ab in die Küche. Da stand das Frühstückschon bereit. Meine Mutter war von der Nachtschicht noch nicht zurück. Sie war Krankenschwester im hiesigen Hospital in Moabit, in der Inneren. Ihr Schichtdienst kam mir sehr entgegen. So war sie manchmal von abends bis morgens außer Haus. Dann zog ich mir ein paar Filme rein! Pornos ab und zu. Die werden bei uns an der Schule gehandelt. Ein Euro fünfzig. Vollaldig. Dafür 90 Minuten geile Titten und Stöße en masse. Außerdem Spaß total. Manchmal war Maximilian hier. Mit dem habe ich dann zusammen gewichst. Aber jeder für sich. Seinen Bomber hatte ich noch nie angefasst. Er meinen auch nicht. Das wäre auch noch schöner. Ich war nämlich nicht schwul. Aber helfen hätte er mir längst können, denn das bringt Jux. Uns gefiel's auch so. Die Pornos sind ganz normal, nicht mit Peitschen und Leder, Aufhängen und so. Aber von hinten haben die es auch gemacht. Behämmert. Neulich habe ich einen Film mitDolly Bustergesehen. Mein Gott, hatte die Möpse. Maximilian hatte mir letzte Woche erzählt, dass die gespritzt sind. Ob man auch Schwänze so größer machen kann? Ich habe das nicht nötig! Meiner war groß genug, fand ich jedenfalls. Maximilians auch. Der war ein bisschen kleiner als meiner, aber dicker. Die girlies redeten bei uns in der Schule ständig über Länge und Dicke. Und wie das Ding aussieht. Bei einigen Jungen hat er eine so dunkle Haut. Ich habe das nur einmal gesehen. Wir waren nach der Sportstunde unter der Dusche. Es war bei Achmed. Bei ihm war aber der ganze Körper dunkler. Vielleicht, weil er aus Syrien kommt. Und seiner war beschnitten. Sah vielleicht beschissen aus. So rot und der blöde Ring um die Eichel! Meiner ist normal, wie deutsche nun mal sind. Beschnitten bin ich nicht. Möchte ich auch nicht sein. Er sagte, dass sie trotzdem empfindlich ist, und wenn man da mit Spucke rummacht, bekommt er auch einen Ständer. Irgendwie ist das bei uns einfacher. Viele Amerikaner sollen auch beschnitten sein. Ich weiß nicht, warum. Gibt es da so viele Juden? Aus Israel wusste ich, dass die Beschneidung ein Riesenfest ist. Knaben sind das gewöhnt. Wenn sie jungsind, findet der Eingriff statt. Meine Mutter und ich haben mal inHaifaUrlaub gemacht und das mit angesehen.
Heute war der erste Schultag nach den Sommerferien. Wir hatten gutes Wetter, viel Sonne, aber es war nicht zu warm. Ich werde früh da sein, es war ja noch nicht einmal sieben Uhr, und ich fahre gleich mit meiner alten Gurke los. Die Hälfte unserer Klasse kann sich einen Platz aussuchen. Die andere Hälfte wird dazu gewählt. Nach einem halben Jahr wechseln wir. Da kommt immer Leben in die Bude. Die Besten des letzten Schuljahres dürfen hinten sitzen. Ich gehörte dazu. Ich möchte einen Platz in der letzten Bankreihe am Fenster haben. Wer mein Nachbar wird, ist mir egal. Hauptsache, ich komme mit ihm aus und wir können in den Arbeiten dieVorturnerbescheißen. Ja, bescheißen!
Tatsächlich, ich hatte es geschafft. Ich war der erste. Das lag daran, dass unser kleines Reihenhaus in der Nähe derWittstocker Str. ist. Da liegt unser Gymnasium. Es war schon aufgeschlossen, als ich ankam. Ich war in die Oberstufe versetzt worden. Hatte krass gute Noten.
Die Klassenzimmer der elften Klassen liegen im vierten Stock, die Abiturklassen sind ganz oben untergebracht, im sechsten. Uns ist der Raum Nummer 412 zugeteilt. Der ist beinahe ein Saal, in den bestimmt vierzig Leute passen. Ich bekam Angst, als ich ihn sah, denn er lässt darauf schließen, dass zwei Klassen zusammengelegt werden, und das wäre blöd. Unsere Leute waren nämlich prima, wir kannten uns alle gut und kamen einigermaßen miteinander aus. Da war kein einziger Chaot drin. Ich meine, kein typischer Chaot, der das Klassenzimmer zerdeppert oder mit einer Pistole herumfuchtelt. Jedenfalls keiner, der viel anders ist als ich, vielleicht ein bisschen aggressiver, weil es zu Hause Zoff gibt; und ein Junge gehörte dazu, der seine Eltern gar nicht kannte, er ist angenommen. Und auch er hatte mit seinem Stiefvater ziemliche Probleme und seine Mutter bezeichnete er als willenlose Schlampe.
Zur Klasse gehörten 24 Jungen! Wenn wir allein hier bleiben, dann ist ein so großer Klassenraum angenehm. Hinten stehen drei Kleiderständer, außerdem einige Schränke, und jeder hat ein Fach. Das ist praktisch, weil wir unsere Sachen wegschließen können. Hier wird nämlich in den Pausen, wenn wir auf dem Hof sind, mächtig abgerippt. Ich nahm mir einen Platz in der letzten Reihe, Fensterseite links. Ich brauchte einfach Licht.
Der Raum füllte sich. Es herrschte ein ziemliches Tohuwabohu. Um acht Uhr waren alle anwesend. Herr Münte, unser Klassenlehrer, nahm die Verlosung der zwölf übrigen vor. “He, wer ist - äh - hinten links“, grölte ein Schlaks, den ich bisher noch nie gesehen hatte. “Ich”, schrie ich zurück. Er kam durch den Gang nach hinten und sagte: “Mann, ich bin Wladimir!”, und dabei rollte er das „r“ gewaltig. Ach du liebe Scheiße, wo kommt der denn her? Er war größer als ich, ein wenig jedenfalls, hatte braune Haare, diffuse Augenfarbe, kräftige Augenbrauen, war stämmiger als ich, eigentlich ein Bulle, sozusagen, und sah nicht schlecht aus. “Ich heiße Benjamin, kurz Benni!” “Hallo... also Benni... alles okay?”
Als alle einen Platz gefunden hatten, teilte uns der Boss mit, dass Wladimir Deutschrusse sei und aus Hannover komme, von wo sein Vater nach Berlin versetzt worden ist. Die Familie wohne auch in Moabit. “Dass ihr euch ordentlich aufführt. Und wenn er Hilfe braucht ..., dass mir keine Klagen kommen!” Der nun wieder!
“Keine Rotznasen ... äh ... in euer'm Haufen?”, lässt Wladimir verlauten. Wie der redete! Wen meinte er?
“Sprichst du von Mädchen?”
“Genau - äh - Schlunzen!”
“Wie?”
“Mensch Mann, tu nicht so kariert, Weiber!” Darauf stieß er mich an und forderte mich auf zu antworten.
“Nein, dann musst du in die 11c wechseln. Da sind mehr als genug”, antwortete ich pampig.
“Wo hängen die rum?”
“Nebenan!”, entgegnete ich und grinste ihn vielsagend an. “Geh doch dahin, die warten nur auf fetzige Kerle! Noch ist das möglich.”
Der bleibt, dachte ich mir. Den Eindruck hatte er sofort bei mir gemacht. Er war zwei Jahre älter als ich, also wohl kleben geblieben oder sonst was. Wenn der aus Russland kommt! Russen sind frühreif, hatte ich gelesen! Und der dröhnt wie Leon.
“Mir reicht's - äh - bei euch, weil Zicken können sowieso nicht helfen!”
“Und in der Pause warten sie meistens auf uns”, teilte ich ihm mit.
“Ich bleibe - äh - hier oder so. “
“Gut!”
Um neun Uhr waren alle Formalitäten erledigt. Klassenbuch eingerichtet, Schränke aufgeteilt und Akten geschlossen, die Herr Münte ins Büro mitnehmen wird. Also begann er, jeden nach seinen Urlaubserlebnissen zu fragen.
Marvin, links vorn in der ersten Reihe, durfte als Erster erzählen, dann ging's die Fensterreihe hinunter. Einige vor uns gaben übermäßig an, hätten mit ihrer Freundin einen heißen Sommer erlebt, andere waren mit den Eltern unterwegs gewesen, und Wladimir sagte nur, er habe nichts erlebt, weil sie umgezogen seien. Ich wusste auch nicht, was ich sagen sollte.
“Ich war mit einem Kumpel in Griechenland. Tauchen und Schwimmen!”, gab ich von mir, und viele ließen “Hört, hört, unser Spätentwickler!”, vernehmen. Nein, nein, ich war nicht sehr beliebt. War selten mit den übrigen in den Lärmbunker gelatscht, hatte lieber mein Training absolviert. Schließlich will ich im Herbst zu den deutschen Schwimmmeisterschaften nach Hamburg. Da musste ich fit sein. Außerdem ist da noch das Schulfest, und da treten in Schwimmstaffeln die elften gegen die zwölften und dreizehnten Klassen in der öffentlichen Badeanstalt an, jeweils vier Jungen und in Extrawettbewerben drei Mädchen dazu. Ich bin in zwei Staffeln, eine nur mit uns, die andere gemischt. Für mich reine Gören! Das waren sie wirklich! Nicht alle, aber die meisten. Sehen voll milchig aus, noch Flach wie ‘ne Flunder! Bis auf Elena und deren Freundin, Marie.
Alles konzentrierte sich nun auf Dustin und Leon, zwei Aufschneider, Typen, die ich nicht mochte, und, wie sie behaupteten, erfolgreich bei Teenies. Ich glaubte, dass sie übertreiben. Sie saßen direkt vorm Pult in der Mitte. Leon hat allerdings immer tiefe schwarze Augenränder. Wahrscheinlich holte er sich täglich ein paar Mal einen runter. Von wegen der Entlastung. Der bleibt nicht mehr lange hier, ein krasserGaucho, ein Brüller.
Was war das? Ich spürte plötzlich die Hand von Wladimir auf meinem Schenkel. Sollte ich sie wegdrücken? Sah es jemand? Ich blickte mich um. Nein, keiner war an uns interessiert. Es war viel spannender, bei den beiden da vorn zuzuhören. Leon berichtete gerade von seiner letzten Liebe in Italien.
“Mensch, die war halt scharf ... eine Rasierklinge dagegen … nichts … Meine Querflöte ... wow ... Und zehn Jahre älter, fuhr total ... also auf mich ab. Hieß Maria. Sachen hat sie mir ... voll gezeigt! Mensch. Cool.”
Dann fuhr Wladimirs Hand in meine rechte Hosentasche. Schon am ersten Tag? Der kannte mich doch gar nicht. Oder hatte er mir angesehen, dass ich es nötig habe? Ich kenne das ja aus der zehnten Klasse. Da saß ich mit Max zusammen. War geil! Aber die Familie ist nachRavensburg gezogen. Zu dumm.
Mein Gott, war der verrückt? Sollte ich mich wehren? Etwa losschrein? Das hatte bisher aus meiner Klasse nur Max gewagt. Ist Wladimir so spitz? Mein Schwanz stand sofort. Aber berühren konnte er ihn nicht. Jetzt tastete er mit dem Zeigefinger an der Spitze herum und fuhr den Rand auf und ab. Wie das brennt und juckt! Die Angst im Nacken, die Lust in der Hose, das konnte nur zu einem schnellen Erguss führen. Richtig! Der Saft schoss aus mir heraus wie eine Fontäne. Wladimir grinste. Nahm plötzlich meinen rechten Arm und führte ihn unterm Tisch auf seinen linken Oberschenkel, dann die Hand zur Hosentasche. Ich fasstehinein. So hatten Max und ich das im Englischunterricht immer gemacht. Mindestens zweimal die Woche. Der Englischboss, Herr Sauter, war nämlich kurzsichtig. Seine Brille ließ er meist irgendwo liegen. Nun haben wir einen Neuen bekommen, einen Mr. Matson, Engländer. Der soll ziemlich streng sein, und da wird sicher gar nichts passieren. Da muss man die höllische Aufpasse machen.
Kein Futter! Dieses Schwein! Schon berührte ich sein Glied. Ich zuckte etwas zurück. Das ist größer als meins und steht wie eine Eins. Hart, härter. Ich umfasste es. Meine Güte, ich komme mit meinen Händen kaum herum. Wie von selbst bewegen sich meine Finger: eins, zwei, eins, zwei, hoch und runter. Wladimir begann zu stöhnen, ganz leise. Vorn wurde immer noch gelabert. Das konnte doch nicht wahr sein! Meine Hand war bereits vollgespritzt.
“Was ist mit euch”, rief Herr Münte nach hinten. “Ihr seht so auswärts aus.” Alles lachte. “Nicht interessiert an Abenteuern?”
“Doch!”, gab ich von mir, “äh … natürlich, weil sie sind einfach ...“
„... tierisch!”, ließ Wladimir verlauten, aber seine Stimme zitterte etwas. Ob das jemand mitbekommen hat? Ich glaubte nicht.
“Was ich noch sagen wollte”, ließ Herr Münte vernehmen, “wir fahren im Oktober für eine Woche in ein Schullandheim nach Norddorf, wo wir ein Projekt mit der Parallelklasse ...”
Pause! Wir eilten in die Toilette und wuschen uns. Wladimir stieß mich an und grinste unverschämt frech. Ziemlich versaut, dachte ich.
“He, Mann, wir werden uns … na, fetzig ... also ... verstehen!”
“Meinst du?”
“Claro, meine ich”, entgegnete er überzeugt. “Los, wir gehen zu den anderen, damit die nichts merken!”, gab ich ihm zu verstehen. Wir liefen zusammen hinaus auf den Schulhof. Er vorn weg. Will wohl den Mädchen imponieren. Soll er!
Unsere Klasse stand - wie immer - neben dem Fahrradstand. Einige qualmten.
“Na”, sagte Leon und wendete sich an Wladimir, „wie find‘ste ‘s hier? “
“Ja, ist schon okay. Aber Rummel mit Weibern wäre - äh - echt geil.”
“Angeber.”
“Die ha‘ m wir da und steh'n einfach drüben”, und Leon zeigte an den Eingang der Turnhalle.
Leon und sein Freund hielten nichts von Ausländern. Sind irgendwie politisch aktiv, im Kameradschaftsbund! Provokativ rechts!
Dann sagte Dustin:
“Die da vorn, die erste, ist Elena. Obertittengeil!”
“Woher - äh - weißt du das?”
“Ey, Mensch, mit der bin ich eine Woche ... Sie hat mir jeden Tag einen ...”
“... auf die Fresse gegeben!”, ergänzte jemand aus der linken Ecke. Er grunzte mehr als dass er redete.
“Was, du Hohlkopf. Noch unverlötet?”, blökte Wladimir.
“Mm ...”
“Wenigstens vorn an?”
“Durfte sie nicht - okay? Sie sagte, dass sie noch keine Pille … wegen einer Allergie!”
“Weichei, wenn's kommt, raus mit 'm - äh - Zapfen!”, laberte Wladimir selbstbewusst. Der musste es ja dicke hinter den Ohren haben.
“Sülz hier nicht rum, Mann!” Dustins Augenlider zuckten. Ich wusste warum!
Wenn der bei uns nicht scheitert! Bodenturner nein, das war er nicht, eher abgewichst und durchgeknallt. Jedenfalls war das mein erster Eindruck. Die Wegner wird flachliegen. Solche Sprache in der elften Klasse? Keine Chance! Kann sich mit Leon zusammentun.
Es läutete. Vor uns waren am ersten Tag nur noch zwei Stunden. Deutsch und Mathe. Die bekamen wir auch noch hinter uns. Denn viel getan wurde noch nicht. Ein bisschenWiederholung, ein bisschen im Mathebuch herumblättern, und in Deutsch las der Theaterbonze, das war unser Germanist, ein Gedicht vor. Das hat mir heute gerade noch gefehlt! Lyrik. Wenn man gut drauf ist, braucht man keine Sentimentalitäten. Verse sollte man lesen, wenn man sauer auf was ist oder melancholisch.Fuck him!
Einige Wochen waren ins Land gezogen.
Ich hatte jede Woche Deutschnachhilfe, vier Stunden. Meine Ellies blechen gewaltig! Die Wegner hatte es ihnen vertickert. “Er muss an der Schriftsprache arbeiten!” Meine Ellies waren zuerst platt, dann haben sie eingewilligt. “Wie lange hat er das mit dem 'äh'?” “Was kann man tun?” “Logopäde!” Und ich? Mir gefiel's hier. “Also claro. Nur für'n - äh - Lappen, Führerschein!” Kostet sie dreimal die Woche Zaster. Aber bitte. Es ging bergauf.
Der Fahrlehrer war ein widerlicher Typ! Total fett bis zum Gehtnichtmehr, kurz. So Kleine sind machtgeil. Wie sollten sich solche Saftsäcke auch anders durchsetzen? Bei seinen Fahrschülern konnte er sie ausspielen.
Goebbelswar so ‘n Fucker! Vorgestern einen Film angeglotzt! Der humpelte wie der Köter von nebenan. Übrigens bin ich schon acht Wochen in diesem Saustall von Schule. Der schrie vielleicht 'rum. Dass die Leute den mochten! Voll uncool. Aber wahrscheinlich hat er gut gefickt. Der hatte nämlich mehrere Kinder. Das sollen die immer tun, und solche Typen haben große Schwänze, heißt es. Ob das stimmte? Ich war nicht klein und habe trotzdem ein prima Ding. Und Benni auch. Der Laberheini in Geschichte ist ‘ne Bohnenstange. Das Gegenteil. Den möchte ich mal nackend sehen. Die Weiber fuhren auf ihn ab. Das dritte Reich war beschissen. Vollkommen abgenudelt.
Ich hatte heute Morgen Fahrstunde! Ich stand vor dem Wagen. Hinten im Fond saß Gabi, wohl eine Klasse über uns. Spitze Titten, bestimmt im Rückspiegel! Das macht das Fahren absolut geil.
“He ... willst du nicht erst den … ich meine ... den Knüppel haben?”, fragte ich sie, indem ich mich von außen zu ihr nach innen beugte. “Dann - äh - rutschen wir!”
“Deinen was?” Ha, ha!
“Ich - äh - sagte nichts von meinem, okay?”, antwortete ich ihr und stellte fest, dass sie das mit dem Knüppel cool fand. Fotzen sind alle gleich. Wollen nur was zwischen ihren Beinen haben. Dabei habe ich an die Gangschaltung gedacht.
Als ich im Auto saß, im Golf, 1,6 D, herrschte mich der Bierbauch an:
“Schnallen Sie sich gefälligst an! Vergessen kostet 30 Euro!”, trompetete er. “Fuß auf die Kupplung, oder glauben Sie, dass Sie die Straßen später nur im Benz mit automatischem Getriebe unsicher machen?”, war das Nächste, was er mir an den Kopf warf. Ich sagte nichts.
Dann ging es los. Zuerst diePutlitzerstaßerunter.
“Mensch, Wladimir, düsen Sie nicht so los! Sie sitzen nicht nebenSchumi!”
Dabei fuhr ich nur 40 km/h. Für den Vornamen ... eine Pfeife ... war ich gut genug! Dem Bock werde ich es zeigen! Ich war sau wütend.
“Links einordnen, in dieBugenhagenstraße!”
Bugenhagenstraße? Ich übersah das Verbotsschild: rund auf rotem Grund, weißer Querstrich. Beschissen von mir. Also ... aber passiert, was soll's, ist passiert. Alle machen Fehler. Auch dieser Sack.
Die Fotze da hinten lachte. Grins, grins! Dumme Nuss!
Da hat mich der Scheißkerl irritiert! Gibt ein falsches Signal. Darf ein Lehrer das tun?
“Sie sind mir ‘ne schöne Maske! Wenigstens können Sie den Winker bedienen!”
Na danke, dachte ich.
Dann wurde er etwas freundlicher.
“Rechts herum, das Nordufer am Kanalentlang bis zumNordhafen!” Das klappte, denn er äußerte sich nicht mehr.
“Zurücksetzen, in die Parklücke hinter uns!”
Ach du liebe Kacke, das bitte nicht. Ich drückte die Gangschaltung nach unten, dann nach links. Jetzt war er drin. Dann zurück. Ein Ruck!
“Verdammt, kannst du nicht aufpassen! Eierkopp, das wäre beinahe schief gegangen“, kotzte Gabi aus. Kotzen, das kann sie. Dann sagte der Fahrlehrer:
“Heute große Fortschritte gemacht! Weiter so! Bis Dienstag.”
Der reinste Hohn. Mein Vater fragte mich auch gleich abends: “Spaß gehabt?” Um jedes Gespräch hierüber zu vermeiden, grunzte ich nur:
“Es ging! Du bist ein cooler Trainer, er ein Labermaul.”
Das mit ihm ging meinem Vater aber die Kehle runter wie das abendliche Bier oder das zweite, und dabei überhörte er das Schimpfwort.
“Ein netter Mann, der Herr Jäckel, nicht wahr?”
“Sehr“, gab ich widerwillig zurück. Mein Vater hatte keine Ahnung!
Benni und ich wollten uns gleich zum Billard treffen. Genauer gesagt: Pool-Billard. Seit der Fahrstunde wieder einige Wochen vergangen. Niemand hatte ihn je nach dem Ausweis gefragt. “Professor, no problemo?”, sagte der Türschläger heute. Alle wissen von seinem Superhirn. Benni war bekannt.
Benni stieß die Bälle fabelhaft. Ließ die zwei Meter lange Stoßstange - lang, nicht wahr - durch seinen gekrümmten Zeigefinger gleiten. Hatte Ahnung. Bei ihm lag sie, die man sich ausleiht, gut in der Hand. Manchmal auch auf. Krass optimal!.
“Stange?”
“Das Ding heißtQueue!“,verbesserte er mich bei denersten Kniffen. Machte sie spitze vor! In der Halle trendige Musik. Fetzige Typen am Tresen, die die Scheiben raufwarfen …All of my life!Rock vonMartin Kesici. Deshalb gurkten wir hierher, alles bestens. Ab und zu gab's abgezockte Typen dazu. Da musste man sich vorsehen. Diese bloß nicht anmachen! Heute waren alle Spieltische leer, ein bisschen langweilig. Aber das wird noch!
Mit den Bällen ging er ebenso geschickt um. Ich werde ihn zumHolsteneinladen. Eigentlich trank er nicht. Er sagte, er sei Sportler. Schwachkopf. Der musste an alles heran geführt werden. Stimmte wirklich: Er war Spätentwickler. Das mit 16. Er hat nicht viel Knete, weil seine Mutter nur Krankenschwester ist und nicht alle Welt verdient. Sie musste auch nachts rabotti. Da hat es meine besser. Mir wäre es auch lieb, hätten meine Eltern mal Nachtschicht. Die legten die beiden nur im Bett ein, aber gehört hatte ich noch nie was. Ich glaubte, die warteten immer. Wahrscheinlich sagte der Alte immer: “Warte! Der Junge.” Außerdem war mein Zimmer untermDachjuchhee, und interessieren tat's mich auch nicht. Wenn Benni's Mutter Nachtwache hat, wollen wir einen losmachen. Zwei Torten müssen her. Ich will Elena rumkriegen. Wenn die mir in die Hose greift und den Schwanz ... sie wird umfallen. Eine Megageheimwaffe, und bisher hat mich keine andere geschafft. So' n Stummel gibt's selten. Ich täusche vor: mit Gummi. Reibe ihr den vorher unter die Nase. So einen mit Bananenduft und Noppen. Aber überziehen? Nein! Benni kann es ja mit Marie versuchen. Und wenn sich Elena auch so anstellt wie mit Dustin, dann kriegt sie es von hinten.
“Eh, Mann, Nivea-Creme da?”, fragte ich Benni, als wir uns trafen. “Wofür?” “Zum Schmieren - äh - des Arsches, du Armleuchter. Wenn sie mich - also - ich versuch's erst an der Muschi - nicht rein lässt, fick' ich sie in den Arsch. Spontan!”
Komisch, Benni hält darauf das Maul. Er schien nachzudenken. “Das geht auch, verstanden? Ein bisschen Fett, das weißt du doch! Und Creme - äh - macht das Loch geschmeidig, woll!”
“Und was soll ich machen?”
“Du … , du vögelst die andere. Knöpfst sie dir richtig vor, absolut locker, beißt in die Titten, saugst an den Lippen - im Kopf drin? - und dann … also ... gehst du mit einem Zeigefinger unten voll rein. Klar, Kumpel? … Vorsichtig. Damit sie nicht verletzt wird. Das macht sie - äh - kirre. Und dann ab die Post. Dein Schwanz … Mensch, Benni ... ist dafür geschaffen. Jeder! Der wird zum Gipfelstürmer!“
“Ich weiß nicht!”
“Oh, Mann! Stell dich nicht so an. Das erste Mal ist immer verrückt! Nur nicht - äh - brutalo!”
“Wer anfängt, spielen wir aus!”, bestimmte er, und mir war von vornherein klar, dass ich verliere. Mir machte das nichts, denn auf anderen Gebieten war ich ihm überlegen.
“Hier, zieh mal!”, und ich reichte ihm meine Zigarette. Ob er ahnte, dass die mit Gras gemischt ist?
“Danke, ich nicht!”
“Benni, sei kein Frosch. Jeder zieht sich die mal rein! Also, hier!”
“Ich nicht! Hast du mich verstanden? Und wenn du mich weiter so anmachst, dann hau ich ab!”
“Saftheini, ist ja schon gut! Okay!” Ich nahm einen kräftigen Zug. Ich hatte mir fünf zu Hause gedreht. Der Qualm ist schwer und würzig. Der Rauch verteilte sich in meinem Rachen und quoll durch die Lungen. Das tat gut!
Jeder nahm seinen farbigen Ball. Rauf auf die Kopflinie. Dann ließ Benni mich zuerst stoßen. Meine Stange, Entschuldigung, meinQueuetraf den Ball nur seitlich. Natürlich. Kein Profi beim Steppen. Er blieb an der Bande am Fußende liegen.
“Schlimm, Kumpel?“ Benni sagte nichts.
Er machte das elegant. Ein leichter Stoß, und sein Ball rollte gegen die Fußbande und kam zurück, voll cool, und machte genau am Kopfpunkt halt. Geil!
Benni baute inzwischen die Bälle auf. Dazu das Dreieck, packte die fünfzehn farbigen Bälle rein.
“Ohne Regeln, ist das klar, Kleiner?” Wir mussten die Bälle in die sechs Taschen bugsieren. Ich war noch Anfänger. Aber die Atmosphäre gefiel mir hier. Eine Billardkneipe, verräuchert, meist voller Leute, kerniges Bier!
DerBreakgehörte Benni. Er genoss das. Soll er!
Benni ist stark. Die Stange traf den Spielball genau mit der Lederspitze. “SagPomeranze!”,hatte mich Benni damals angeschrien. Wollte er bei den anderen eins raufrutschen? Ich weiß nicht. Das Lederding da vorn. Ich finde viele Fremdwörter widerlich. Benni sagte, dass man die beim Sport immer benutzt und beim Computer!
Und einschmieren tat er diePomeranzeimmer. Mit Gefühl. In Kreide ein richtiges Loch gewühlt. Sieht kernig aus, wie ein echter Spieler. Der Spielball traf die erste Kugel im Dreieck. Die anderen stoben auseinander. Einige gingen an die Bande. Einer fiel in eine Tasche.
“Mega optisch!”, grölte ich, - was ich heute im Bunker gehört hatte - so, dass die anderen, die inzwischen hier waren, in der Halle aufhorchten. Benni war ein Fass!
“He”, wurde von einem anderen Tisch rüber geblökt, “Klatschmaul, halt die Fresse, sonst setzt's was!” Ich war sofort voll ruhig!
Benni! Ein richtiger Bock! Gefiel mir sehr. Äußerlich ein bisschen abgefahren mit grünen Stoppeln und den zusammengebackten Strähnen. Aber manchmal sieht er ganz ordentlich aus. Er wechselt nämlich Frisur und Haarfarbe wie andere das Hemd. So und so. Insgesamt normal einzustufen, ein bisschen zurück. Na, dem werde ich noch einiges beibringen. Dann geht aber die Sau ab. Wenn der das erste Mal einenSextasy-Cocktailintus hat ...
Es dauerte eine Zeit, bis ich dran war. Die Tische waren fast alle von Spielern umgeben.
“Jetzt du”, gab er leise von sich, um nicht aufzufallen. Wahrscheinlich hatte er inzwischen Manschetten vor den Rockern. So kriegt er nie eine Fotze.
Ich ahmte ihm das mit der Kreide nach.
“Mensch, mit zarter Hand ... Nicht so mit Kraft bohren. So, lass mal sehen. Ist gut!”, flüsterte er.
Mein Stoß zischte zwar durch die geöffneten Finger, jagte aber ins Leere. Benni grinste.
“Kannst wohl nicht mit der Lanze umgehen?”
“Stimmt, erst beim zweiten Mal!”, flüsterte ich grinsend und dachte dabei, wenn der wüsste, einhundert Mal schon gefickt, dazu braucht er zwei Jahre!
Sein Handy, von seiner Mutter ausgeliehen, nervte. Er drückte den grünen Knopf. Ich schätze mal, seine Alte. Benni nickte mit dem Kopf, grinste unverschämt. Da gab's wohl gute Nachrichten.
“Meine Mutter hat heute Nachtwache. Sie kommt erst morgen früh um sechs nach Haus!”
“Los, ruf Elena an! Wenn du sprichst, kommt sie!” Tatsächlich, Elena sagte zu. Und ihre Freundin Marie bringt sie auch gleich mit.
“Die mit den dicken Titten? Mit der kann ich nicht!”
“Mensch, das erste Mal wird gepoppt, wer unter dir liegt. Den Racker musst du auf den Rücken schmeißen, und dann aber hoch die Beine! Schon geht's hinein. Das klappt immer.”
“Meinst du? Ich weiß nicht.”
„Eier nicht rum! Beim nächsten Mal kriegst du Elena und ich, okay, bums Marie. Einverstanden?”
“Na ja!”
Jetzt hat derDJAngel of Berlinaufgelegt. Traf mein Gemüt perfekt.
“Ich geh noch mal zum Pissen. Warte eben!” In Wirklichkeit gierte ich noch nach einem Joint. Den kann man am besten auf dem Scheißhaus twixen. Wenn man sitzt, stört keiner.
Wir trennten uns. Ich wollte zu Hause Bescheid sagen, dass wir uns einen Film reinziehen und noch duschen. Ich habeso ein geiles Duschgel, dann riecht man wie Moos. War bei uns im Schuppen zurzeit in.
Und hinters OhrDel Mar, ein Eau de Toilette vonBaldessarini, absolut top. Geschenk meiner Alten. Wegen einer guten Zensur in Deutsch. Außerdem einen zwanziger dazu. Den köpfe ich mit Benni. Die Wegner hat von Fortschritten geredet. Hab's auch so im Urin. Und sauber wollte ich auch sein.
Einen frischen Tanga, meine engen Jeans, sichtbare Knöpfe am Schlitz, hellblau, da soll sie hinstieren. Ich mache sie blind! Dieses arrogante Luder. Was für eine Ausrede hatte die bei Dustin gebraucht? Eine Woche befreundet und kein realer Stoß? Die wird sich wundern. Aber vielleicht hat der sich auch zu blöd angestellt. Und vielleicht mag sie nur Ältere, denn Dustin ist auch erst fünfzehn. Glaubte ich.
Nach meinen Vorbereitungen schaute ich noch einmal in den Spiegel. Den habe ich an meinem Kleiderschrank in meiner Bude. Sah tatsächlich total trendy aus. Die lange Mähne stand mir gut, das karierte Hemd ist auf die Haarfarbe abgestimmt, der dunkelblaue Pulli liegt eng am Körper und betont die Taille. Na ja, über die Hose habe ich mich ja schon ausgelassen. Arschgeile Schlappen. Mit 'ner Lasche vorn. Laschen sind in. Hat der Alte aus Italien mitgebracht. Er hat doch Geschmack. Das würde man ihm auf den ersten Blick nicht ansehen. Elegant … ja, aber nicht extrem. Eher langweilig. Aber seine Sekretärinnen mochten ihn. Das hatte ich mitbekommen, als ich ihn neulich besuchte. Neues Hemd hinbrachte, damit er für eine unvorhergesehene Konferenz imIntercontispitzeaussah. Dazu eine schmale, moderne Krawatte. Passte in die obere Etage. Nicht zu mir! Meine Mutter wusste, als sie sich mit ihm befreundete, was er drauf hatte. Sie hatte Flüssiges, er den Grips. Ist von Geburt ‘nevon. Scheiß auf den Titel. Aber sie hatte ihn an den Nagel gehängt. Ich fand das gleich absolut.
So, jetzt aber los. Sonst machen die einen flotten Dreier, und Benni wird der Größte. Das wäre Scheiße! Ob wir es alle zusammen treiben können? Würde mich aufgeilen. Die Mädchen werden das nicht zulassen. Die wollen zwar gefickt werden, sind sonst aber ziemlich prüde. Das habe ich jedenfalls gehört.
Benni wartete schon auf mich. Er hatte bestimmt Angst, Elena und Marie allein zu empfangen.
“Wo bleiben die denn?”, fragte er aufgeregt. “Schon zehn Minuten zu spät!”
“Stell dich - äh - nicht so an. Klar? Die kommen schon!” Und dann klingelte es.
Benni blinzelte durch den Spion. “Mensch, da steht einer mit einem Paket.”
“Mach auf, nimm's an!”
“Geh nach hinten, der muss dich nicht sehen, nachher quatscht der bei meiner Mutter!”
Benni öffnete die Tür, und sah sich einem Riesen gegenüber, der ihm das Paket überreichte.
“Hier unterschreiben!”, und dann hielt er ihm so einen Computer hin, auf dessen Glas man seinen Namen schreibt.
Ich hatte den Kerl noch nie gesehen. Er hatte rote Haare, nicht zu übersehen! Mir wurde mulmig zu Mute. Als ob ich eine Vorahnung hatte. Ich merkte mir seine Kleidung: einen Militärparka, dunkelblaue Jeans, etwas zu kurz, Schnürschuhe, bis zur Hälfte offen.
Ich beobachtete alles vom Wohnzimmer aus, stand etwas verdeckt hinter einem Schrank.
“Das ist die Empfangsbestätigung.”
Plötzlich drängte der Kerl in den Flur, schubste Benni vor sich her und schrie:
“Knete her! Keine Mätzchen!” Mein Instinkt lag richtig! Ein Gangster. Ich hatte noch nie einen so nahe gesehen.
Der Mann hatte mich noch nicht entdeckt.
“Bist du allein?”, ranzte er Benni an. Der hauchte nur:
“Ja.”
“Lauter, du Saftsack. Ja oder nein?”
“Ja!”, brüllte Benni zurück.
Der Mann hielt eine Pistole in der rechten Hand. Zielte damit auf Benni. Kam ins Zimmer, riss ohne Voranmeldung eine Schublade aus dem Geschirrschrank. Schüttete den Inhalt auf den Boden. Ich war im Nebenzimmer. Durch die Ritze sah ich, wie er mit seiner Pistole herumfuchtelte.
“Wehe, du bewegst dich, dann schieße ich dir den Saft aus der Birne.”
Benni hatte sich in das Sofa gedrückt. Hatte seinen Kopf eingezogen. Man merkte ihm die Angst an. Ob ich raus komme? Was würde der Gangster tun? Ich hatte schon oft von solchen Typen gehört, nur belästigen die meistens voll Alte oder Knochenschleudern und Bonsais. Schlagen mit Gewalt auf Wehrlose ein, um denen die Fresse zu stopfen. Wenn ich mich jetzt zeigen würde, wäre es um uns geschehen. Wir hätten keine Chance. Also abwarten.
Er ging wieder auf Benni zu und zog ihn mit der linken Hand an den Haaren hoch.
“Aufstehen! Dann sehe ich dich besser!”
“Wir haben kein Geld”, ließ Benni vernehmen und seine Stimme zitterte noch mehr als vorher.
“Quatsch hier nicht rum!”, und schon sauste die nächste Ladung auf den Boden: Servietten, Tischdecken, Küchenhandtücher und Essbestecke.
“Komm, du Wichser”, zischte er Benni ins Gesicht, und der hielt seine Nasenlöcher mit dem linken Daumen und dem Zeigefinger zu, wahrscheinlich, weil der Mann aus dem Mund stank. Als er den öffnete, sah ich, dass vorn ein Zahn fehlte und dass unten die Zahnreihe braun war.Igittigitt.Fast glaubte ich, den Gestank einzuatmen.
Der Kerl stieß Benni mit der Pistole im Rücken in die Küche!
“Los, schieb die Dinger der Hängeschränke auf.”
Benni gehorchte.
“Mensch, da ist nur Geschirr drin. Wo ist euer Geld?”
“Hier!”, hörte ich Benni sagen. Der Mann schrie!
“Spinnst du, mir einen Elefanten mit ein paar Heiermännernanzubieten?”
Mein Gott, Benni hatte den Ernst der Lage nicht erkannt. Dann sagte er mit erregter Stimme:
“Das ist alles, was meine Mutter hat!”
“Wann kommt die Nutte nach Haus?”
Mir drehte sich der Magen um. Ich bekam Kopfschmerzen. Seine Mutter als Nutte zu bezeichnen. Weiber sind mir heilig. Echt! Der Gangster war primitiver als manche Dealer, mit denen ich Geschäfte machte.
“Morgen früh, sie hat Nachtschicht.”
“Matratzendienst?”
“Nein, Krankenschwester!”
“Dann bleibe ich hier, bis sie kommt!”
“Wir könnten in der Kommode im Flur nachsehen!”, sagte Benni so laut, dass ich es mitbekam. “Sie versteckt manchmal ‘nen Hunderter!”
Ein Schachzug von Benni? Wäre porno. Ein cleverer Hund! Der Pauker sagte ja immer, dass er unser Einstein wäre. Ich öffnete die Schlafzimmertür, und während mir die beiden den Rücken zudrehten und in den Flur eilten, schlich ich in das Wohnzimmer und legte mich hinters Sofa, drückte mich gegen die Rückwand.
“Was hat da geknackt?”
“Geknackt? Ich hab nichts mitgekriegt!”
“Los, du Saustück, zieh die Schubladen auf. Erst die unterste. Wird's bald?”
Dann rotzte er auf die Fliesen. Ich sah, wie Benni langsam an beiden Knöpfen zog. Auch das noch. Das Ding hakte. Ach du meine Kacke, dachte ich, der flippt aus!
“Bist ’ne ziemliche Nullnummer, was?”
Dann bückte er sich.
Mensch, Benni, verpass ihm eins über die Rübe. Jetzt! rief ich ihm im Kopf zu. Benni tat nichts. Er ließ den Mann die Lade selbst rausziehen.
“Los, Sachen raus”, schrie er. Benni gehorchte.
“Nichts, nichts, nichts! Mach das Licht im Flur an, dann kann niemand nach hinten glotzen!”
“Was soll der Mist?”
“Mist? Komm her! Rein in die gute Stube! Hier das Licht aus!”
Benni drückte den Schalter nach unten. Es wurde schummrig im Zimmer, auch ich verschwand sozusagen in der Dunkelheit. Gut so! Der Kerl winkte mit der Hand, die Pistole im Anschlag.
“Auf den Stuhl vor den Couchtisch hinsetzen! Mit dem Rücken zum Flur!”
Was das wohl sollte? Jetzt erkannte ich, wie er Bennis Hand grob anfasste und zu seinem Hosenstall zerrte.
“Reißverschluss runter!”
“Was soll das?”
“Fragen stelle ich, altes Stinktier! Hol meinen Schwanz raus!”
“Ich weiß nicht, warum?”
“Kleiner, föhn mich nichtzu, sonst ist der Ofen aus! Und wenn was passiert, mich kennt niemand. Blas mir einen!”
Ich konnte nicht mehr viel erkennen, nur ein paar Umrisse. Der hatte ein mächtiges Ding, aber nicht so lang und dick wie meins, und das stand. War der etwa anders gepolt?
“Klappe auf! Wird's bald?”
Zögerlich öffnete Benni seinen Mund. Er hatte noch nie geblasen, das wusste ich definitiv. Armer Benni. Wenn der Kerl nicht gewaschen ist, stinkt‘s nach Pisse. Und von der Eichel tropft Weichkäse. Nun sah ich, wie der Gangster Bennis Kopf nach unten presste, jetzt nahm ich ein Schlucken wahr. Armer Benni! Könnte ich ihn trösten!
Wie sollte ich mich verhalten? Jetzt vorspringen? Nein, abwarten und dann hervorschießen. Aber wann? Schon zog ein leichtes Stöhnen durch den Raum.
“Halt den Kopf stiller. Ich will in dein Maul spritzen. So ist es gut!”
Gleich kommt sein Höhepunkt. Ich spürte das am schnellen Atmen. In dem Augenblick ist man weggetreten! Ich kannte das von mir!
In diesem Moment musst du ihn anspringen! Dann donnerst du ihm die Vase auf den bescheuerten Schädel.Gott sei Dank stand sie auf dem Beistelltisch neben dem Sessel.Jetzt! Lauf, Wladimir! Schon war ich unterwegs. In dem Augenblick schoss er seine Ladung ab und drehte sich zu mir um. Ich war zu spät. Er blockte mich ab. Scheiße, dachte ich. Mein Vorhaben ging daneben. Total!
“Du alte Sau, siehst uns zu! Wo kommst du her? ... Egal, Hosen runter! Du”, und er wendete sich Benni zu, “aufs Sofa! Wird's bald!”, schrie er Benni an und machte mit seiner Kanone rum. “Hinlegen!”, grölte er, und Benni gehorchte. Wie können auch zwei Jungen gegen einen Banditen ankommen, der eine Waffe hat?
“Hast du noch nicht die Hosen runter? Wird's bald?” Mir kam zu Bewusstsein, dass Benni jetzt keine Hilfe war, er lag benommen da, wie mir schien, und hatte sich ein Kissen auf den Kopf gepackt. Nichts sehen, nichts hören! Das ist Dummheit!
“Feine Wäsche! Runter!”
Ich zog den Tanga runter und stand unten herum nackend da. Mein Schwanz lugte unter dem Hemd hervor und war erregt. Vom Zusehen? Vielleicht, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es Angst war, die mich geil machte. Das kam mir komisch vor. Angst und Erregung, passt das zusammen?
“Bücken, du Mistkerl!”, befahl er. Mir wurde alles klar. “Arme auf die Stuhllehne!”
“Nicht ohne Creme! Bei der Größe.”
“Ja, da staunst du, was? Los, tiefer!”
Dann fummelte er an seinem Glied herum, und ich sah durch meine gespreizten Beine hindurch, dass es wie eine Eins stand. Ich hoffte, dass das so schnell hintereinander nicht funktioniert. Es tat es doch. Ich spürte seine Stange an meiner Kerbe, was mich noch mehr anmachte.
“Ah, du Heini, das macht dir Spaß?”
Dann drückte er die Eichel in meinen Arsch. Er hatte sie wohl vorher mit Spucke angefeuchtet.
“Aua, Aua!”, jammerte ich.
“Geilt dich auf, was?”
“Nein ...!” Ich wollteMonstersagen ...
“Hältst du wohl deine Flappe!”
Ich wagte, aufs Sofa zu sehen. Mir hielt er die Pistole an den Bauch, während er sich hin und her bewegte. Langsam und offensichtlich genießend. Oh Gott, dachte ich, während mir jeder Stich durch die Adern jagte, wenn er ihn beinahe rauszog und wieder reinbohrte. Ich unterdrückte mit aller Kraft ein Stöhnen.
Benni hatte das Kissen inzwischen entfernt und sah uns entgeistert zu. Ob er auch mein Ding gesehen hatte? Es war steif wie eine Brechstange. Benni kannte es. Deswegen genierte ich mich nicht vor ihm. Aber jetzt, wo ich von einem - möglicherweise Sträfling - gefickt wurde, wirkte es fremd und unwirklich. Das jedenfalls machte ich mir anfänglich vor.