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Unternehmen Albion war ein amphibisches Landeunternehmen des Deutschen Reiches im Rahmen des Ersten Weltkrieges, die gemeinsam von Heer, Marine und Luftwaffe im September und Oktober 1917 zur Besetzung der baltischen Inseln Saaremaa (Ösel), Hiiumaa (Dagö) und Muhu (Moon) durchgeführt wurde. Die drei Inseln waren Teil des Russischen Reiches und beherrschten strategisch die mittlere und nördliche Ostsee.
Dieses Buch stellt auf über 320 Seiten alle wesentlichen Aspekte dieses ersten großen Landeunternehmens der Weltgeschichte dar. Es zeigt die Vorgeschichte auf und porträtiert die Oberbefehlshaber. Alle wichtigen Schiffe der deutschen Hochseeflotte und der russischen Baltischen Flotte werden mit ihrer Geschichte und den technischen Details dargestellt. Jede Phase des Unternehmens wird mit detailliertem Kartenmaterial beschrieben. Umfangreiches Bildmaterial rundet diesen historischen Bericht ab.
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Seeschlachten des
1. Weltkriegs
Unternehmen Albion (1917)
Jürgen Prommersberger: Seeschlachten des 1. Weltkriegs – Unternehmen Albion (1917)
Regenstauf , April 2016 Alle Rechte bei:Jürgen PrommersbergerHändelstr 1793128 Regenstauf
Erstausgabe:
Herstellung: CreateSpace Independent Publishing Platform
Kurzinhalt:
Unternehmen Albion war ein amphibisches Landeunternehmen des Deutschen Reiches im Rahmen des Ersten Weltkrieges, die gemeinsam von Heer und Marine im September und Oktober 1917 zur Besetzung der baltischen Inseln Saaremaa (Ösel), Hiiumaa (Dagö) und Muhu (Moon) durchgeführt wurde. Die drei Inseln waren Teil des Russischen Reiches und beherrschten strategisch die mittlere und nördliche Ostsee.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 Vorgeschichte
Kapitel 2 Die Inseln
Kapitel 3 Planung
Kapitel 4 Die deutschen Streitkräfte
4.1 Heereseinheiten
4.2 Seestreitkräfte
Kapitel 5 Die russischen Streitkräfte
5.1 Heereseinheiten und Küstenartillerie
5.2 Seestreitkräfte
Kapitel 6 Die Vorbereitung
6.1 Russische Verteidigungsplanung
Kapitel 7 Anfangsphase der Unternehmung
7.1 Anmarsch
7.2 Beginn der Landung
7.3 Gefechte an der Nordküste Ösels
7.4 Reaktion des russ. Oberkommandos
7.5 Lage am Abend des 12. Oktober
7.6 Beginn russischer Gegenmaßnahmen
7.7 Lage am Abend des 13. Oktober
Kapitel 8 Die Eroberung von Ösel, die Gefechte in der Irben-Straße und im Kassar Wiek
8.1 Vormarsch gegen Moon und den Kassar Wiek
8.2 Angriff gegen Zerel und die Irben-Straße
8.3 Lage am Abend des 14. Oktober
8.4 Kämpfe um die Halbinsel Sworbe
8.5 Endphase der Gefechte um Ösel
8.6 Lage am Abend des 15. Oktober
Kapitel 9 Vorbereitungen zur Landung auf Moon und Dagö
9.1 Das III. Geschwader durchquert die Irben-Straße
9.2 Vormarsch des III. Geschwaders zum Moon-Sund
9.3 Lage am Abend des 16. Oktober
Kapitel 10 Die Schlacht im Moon-Sund
10.1 Angriff auf Moon
10.2 Weiterer Landungsversuch auf Dagö
10.3 Lage am Abend des 17. Oktober
Kapitel 11 Die Einnahme von Dagö und Moon
11.1 Lage am Abend des 18. Oktober
Kapitel 12 Rückzug der Russen aus dem Moon-Sund
Kapitel 13 Endphase der Unternehmung
Kapitel 14Nachspiel und Auswirkungen
Kapitel 15 Nachwirkungen
KAPITEL 1: Vorgeschichte
Der Seekrieg in der Ostsee war bislang eher unspektakulär verlaufen. Die kaiserlich russische Marine befand sich unmittelbar vor Kriegsausbruch noch im ersten Stadium eines Neuaufbaus, nachdem das Zarenreich im unglücklich verlaufenen Russisch-Japanischen Krieg fast seine gesamte Ostsee- und Pazifikflotte eingebüßt hatte. Die wenigen verbliebenen Einheiten waren meist klein oder veraltet, die russischen Seestreitkräfte im Baltikum damit sehr schwach. Zudem war auch die Defensivstellung des Finnischen Meerbusen zum Schutz der Hauptstadt St. Petersburg, die Seefestung Imperator Peter der Große, nur in Teilen fertiggestellt. Ihr äußerster westlicher Verteidigungsgürtel bezog sowohl die baltischen Inseln als auch die Aland-Inseln mit ein. Die deutsche Kaiserliche Marine schien dagegen aus dem Vollen schöpfen zu können, jedoch lag der strategische Schwerpunkt der Operationen ganz klar in der Nordsee, wo die Übermacht der britischen Royal Navy drohte. Deshalb standen dem Oberbefehlshaber der Ostseestreitkräfte (OdO) Großadmiral Prinz Heinrich von Preußen nur relativ wenige und meist veraltete Einheiten zur Verfügung, in der Hauptsache ältere Linienschiffe, Panzerkreuzer und Kleine Kreuzer sowie Torpedoboote. Die beiderseitige Schwäche sowie die Unmöglichkeit der Seefahrt während des Eisgangs der Wintermonate bestimmte die Strategie, beide Seiten unternahmen nur kurze Vorstöße ins gegnerische Gebiet, und Gefechte zwischen sich zufällig begegnenden Kampfgruppen endeten meist unentschieden. Den Russen gelang jedoch bereits wenige Tage nach Kriegsausbruch ein bemerkenswerter Coup, der durchaus Einfluss auf den weiteren (See)kriegsverlauf hatte. Am 25. August 1914 stieß der erst 1912 in Dienst gestellte Kleine Kreuzer Magdeburg in den Finnischen Meerbusen vor. Dort lief sie am nächsten Tag im dichten Nebel bei der Insel Odensholm, vor der estnischen Nordküste, auf Grund. Alle Versuche, das Schiff wieder flott zu bekommen, scheiterten. Als sich die russischen Kreuzer Bogatyr und Pallada näherten und die Magdeburg unter Feuer nahmen, sprengte die Besatzung ihr eigenes Schiff. Das Torpedoboot V 26 und der Kleine Kreuzer Amazone übernahmen die Überlebenden. Insgesamt 15 Mann kamen ums Leben. Der Kommandant, Korvettenkapitän Habenicht, und sein Adjutant blieben auf dem Schiff und wurden von den Russen gefangengenommen. Die Russen fanden auch drei Exemplare des geheimen Signalbuchs der Kaiserlichen Marine (Codebuch). Eins davon hatten die Deutschen, als die russischen Schiffe überraschend aus dem Morgennebel auftauchten, mit Blei beschwert, über Bord geworfen. Russische Taucher fanden es und konnten es bergen. Zwei weitere Exemplare wurden an Bord entdeckt. Die Russen boten eins der Signalbücher ihren britischen Verbündeten an, die es am 13. Oktober 1914 dankbar annahmen. Es erwies sich in der Folge als ein äußerst wertvolles Geschenk, denn es gelang den Briten, durch ihren neu gegründeten Marinenachrichtendienst Room 40 und mit Hilfe des Signalbuches, die Entzifferung aller deutschen Marinefunksprüche, was sich für die Royal Navy als enormer strategischer und taktischer Vorteil im Seekrieg erwies. Auch die berühmte Zimmermann-Depesche, die letztendlich kriegsentscheidend zum Eintritt der Vereinigten Staaten in den Weltkrieg führte, konnte durch den Room 40 entziffert werden.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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