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Zweitausend Jahre Folter im Namen der Kirche - die dunkle Seite des christlichen Glaubens.
Da gegenwärtig – zumindest offiziell – nirgendwo gefoltert wird, unterliegen gegenteilige Behauptungen einem Tabu. Im Falle der Christenheit ist dies moralisch noch verschärft. Doch es gibt immer noch Tausende von Christen, die sich als Folterer betätigen – wie ihre Vorgänger im Glauben über viele Jahrhunderte hinweg. Handfeste Gründe sprechen dafür, daß es sich hier nicht um Ausnahmen, um Fehlleistungen einzelner Sadisten handelt, sondern um die Konsequenzen einer bestimmten Theologie. Folterer werden nicht geboren, sie werden gemacht. Anhand zahlreicher Beispiele zeigt dieses Buch den Zusammenhang zwischen Religion und Folter auf und beweist auch, wie hilflos sich das Christentum im Widerstand gegen Ideologien und Handlungsmuster der Grausamkeit erwies.
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Seitenzahl: 434
Horst Herrmann
Sex und Folter in der Kirche
2000 Jahre Folter im Namen Gottes
Mit 7 Abbildungen
ISBN 978-3-8412-0538-4
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, Oktober 2012
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Die Originalausgabe erschien 2005 bei Aufbau Taschenbuch, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
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Innentitel
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Impressum
Inhaltsübersicht
Versuch, zuzuschauen
Tote Kirchen, auflebende Religion
Propaganda der ausgewogenen Gewissen
Der Marktwert fremden Blutes
Religionsdelikt Folter
Unsere Zugehörigkeit
In der Hölle der Gleichgültigkeit
Selbstschutz der Illusionen
Glänzende Oberfläche
Die Anfälligkeit geweihten Stahls für den Rost
Der Teufel im frommen Detail
Zum Beispiel Marienmorde
Ein verdammtes Stückchen Fleisch
Gefolterte Genitalien
Die Falle der Frau Venus
Gewalt braucht Glauben, Hoffnung, Liebe
Folterschule
Haß auf die Nichtbeheimateten
Göttern schmeckt Blut
Was der liebe Gott nicht aushält
Erprobteste Stütze des Despotismus
Das religiöse Urbedürfnis »unser Gott«
Und sein Alltag
Väterliche Opferfreuden
Lust an der Gewalt
Heldenblut und Frauenblut
Große Hure, trunkenes Weib
Foltertod des Sohnes
Das Leben einer Kunstfigur
Kein Mann des Friedens erwünscht?
Aggressive Passion
Das Entsetzen von Golgotha
Eine blutbefleckte Theorie
Der heilige Rest: Reliquien unters Volk gebracht
Geile Suche der Guten
Legende von der Moral der Besten
Der Geist gläubiger Erfinder
Maschinerie der Martern
Blutende Hostien, blutige Pogrome
Die Schuld der Streckbank
Grausame Wüste Sexualität
Masken und Gesichter
Straf-Askese, Folter nach innen und außen
Im Sumpf der Sexualmoral
Folgerungen, auch für Christen
Literatur
Die Kunst der Liebe ist nichts weiter als ein Dutzend Stellungen und ein paar Dutzend Raffinessen, aber die Folter hat tausend Varianten.
Petru Dumitriu
Sie sprachen vom Jüngsten Gericht? Gestatten Sie mir ein respektvolles Lachen! Ich erwarte es furchtlos: ich habe das Schlimmste erfahren, und das ist das Gericht der Menschen. Bei ihnen gibt es keine mildernden Umstände, sogar die gute Absicht wird als Verbrechen angekreidet … Ich will Ihnen ein großes Geheimnis verraten, mein Lieber. Warten Sie nicht auf das Jüngste Gericht: es findet alle Tage statt.
Albert Camus
Das Wahre und Echte würde leichter in der Welt Raum gewinnen, wenn nicht die, welche unfähig sind, es hervorzubringen, zugleich verschworen wären, es nicht aufkommen zu lassen.
Arthur Schopenhauer
Die Farbe Rot? Das Buch, das Sie soeben in die Hand nahmen, müßte eigentlich, Seite um Seite, tiefrot sein. Die für Druckerzeugnisse ungewöhnliche Farbe hat nicht nur mit der Erkenntnis unserer Schande zu tun.
Auch nicht mit der Scham, die sich bei einigen einstellt, sobald sie sich über die Serien von ungeheuren Verbrechen informieren, die Menschen gegen Menschen begingen und begehen – wegen eines angeblich wahren Menschseins oder gar um eines lieben Gottes willen.
Jedenfalls aus jenen guten Gründen, wie sie alle finden, die ihr schlechtes Gewissen beruhigen wollen.
Immer wieder, immer noch finden sich Jünger, Anhänger von Religionen, die über ihrem Ziel, angeblich dem Heil der Menschheit, den einzelnen Menschen aus dem Blick verlieren. Sie sind, um der Menschheit willen, wie sie vorgeben, andere Menschen zu opfern fähig und bereit.
Religion? Wer denen auf den Leim geht, die ausposaunen, sie habe ausgedient, täuscht sich. Zwar braucht niemand an der Vorstellung festzuhalten, Religion sei eine Uranlage des Menschen. Doch darf der Einfluß der Religion nicht auf die Vergangenheit beschränkt werden. Eine intensive Tradition »in den Seelen« lebt unter uns fort; es wäre verhängnisvoll, sie zu unterschätzen. Menachem Friedman, Soziologe und Anthropologe an der Bar-Ilan-Universität in Tel Aviv, nannte Religion soeben »ein zentrales Thema unseres modernen Lebens«.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele der Ansicht, das Zeitalter der Religionen sei zu Ende. Immerhin boten sich wichtiger denn je gewordene Alternativen: der Rationalismus, der Sozialismus. Sind aber, fragt Friedman, nicht beide vor unseren Augen gescheitert? Auch der Rationalismus, der sein Versprechen nicht einlösen konnte, »allen alles verständlich« zu machen?
Religion dagegen, deren ursprüngliche Erfahrung von Schrecken begleitet ist, darf in tausend Gewändern, in abertausend Verhüllungen auftreten. Ihre Propheten, die sich gegenseitig falsch heißen, mögen sich in noch so viele Schafspelze kleiden (Mt. 7,15) – religiöse Erwartungshaltungen sind nicht abzulegen. Der entsprechende Blick nach oben, unten, innen blieb üblich. Kirchenaustritte täuschen über die Lage hinweg: Religion, oft ein diffuses Gemenge der in jeder Generation auftretenden Sinn-, Orientierungs- und Heilserwartungen, bleibt in. Während dem Rationalismus bereits Versagen vorgehalten wird und Aufklärung wieder als suspekt gilt, darf Religion fröhlich weiterwirken. Der spirituelle Markt ist noch lange nicht gesättigt.
Kein Wunder, daß Dutzende von New-Age-Kongressen und -Seminaren rings um den Erdball die neuen Dogmen des Herzens, des Mutterschoßes, der überfließenden Sensitivität, der umfassenden Verschwisterung, der kumpelhaften Duz-Brüderschaft und -Schwesternschaft enthusiastisch feiern. Ein Blick auf die ekstatisch geöffneten Augen, die bereitwilligen Gesichter der gegenwärtig Erwählten sagt alles. Es scheint sogar, als sei die masochistische Bereitschaft solcher Menschen, sich als Opfer zu fühlen, ebenso wie ihre Zahlungswilligkeit um so größer, je unsinniger, »unverkopfter« die fundamentale These des jeweiligen Gurus ausfällt. Ketzerische Gedanken sind im Vergleich mit dem seltsam Entzückenden, Sinnberückenden, Berauschten nicht gefragt.
Die Kirchen, Großorganisationen des herkömmlichen Christentums, sind schockiert, weil sie die frischen Wasser der religiösen und pseudoreligiösen Energien nicht auf ihre Gottesmühlen zu leiten vermögen. Doch sie sind zu schwach, auch nur einen bescheidenen Anteil an der gegenwärtigen Glaubensrenaissance zu beanspruchen. Ihre Geschichte ist entlarvt, ihre Glaubwürdigkeit litt schwersten Schaden. Ihre geistlos verwalteten Strukturen lassen keine Rettung des Feuers zu; dieses brennt anderswo.
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