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**Wenn sich dein Herz zwischen Liebe und Krone entscheiden muss…** Ein Mädchen in zwei verschiedenen Welten, die auf magische Weise miteinander verbunden sind. Ein Buch, das sich unaufhaltsam mit ihrer Geschichte füllt. Und eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit, für die es sich zu kämpfen lohnt. Tauch ein in Alexandra Carols fantastische Welt und entdecke ein Land, das erfüllt ist von dunkler Magie und reiner Liebe! Einmal darin gefangen, kannst du dich dem Sog dieser spannungsgeladenen und gefühlvollen Geschichte nicht mehr entziehen. //Dieses E-Book enthält die Vorgeschichte und eine XXL-Leseprobe von Band 1 der Fantasy-Reihe »Shadow of Light«.// //Alle Bände der magischen Fantasy-Reihe »Shadow of Light«: -- Shadow of Light: Lunajas Gabe (die kostenlose Vorgeschichte) -- Shadow of Light 1: Verschollene Prinzessin -- Shadow of Light 2: Königliche Bedrohung -- Shadow of Light 3: Gefährliche Krone//
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Seitenzahl: 121
Alexandra Carol
Shadow of Light: Lunajas Gabe (Die kostenlose Vorgeschichte inklusive XXL-Leseprobe zur Reihe)
**Wenn sich dein Herz zwischen Liebe und Krone entscheiden muss …** Ein Mädchen in zwei verschiedenen Welten, die auf magische Weise miteinander verbunden sind. Ein Buch, das sich unaufhaltsam mit ihrer Geschichte füllt. Und eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit, für die es sich zu kämpfen lohnt.
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Vita
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© Nadine Malzkorn
Alexandra Carol lebt mit ihrer Familie (dazu gehören auch die Vierbeiner) in einer kleinen Gemeinde im Sauerland. Schon seit der Schulzeit ist die Leidenschaft zur Schreiberei stets ein Teil von ihr gewesen, auch wenn es lange Zeit nur bei dem Traum vom Autorendasein blieb. Die Geschichten, die sie gern mit ihren Lesern teilen möchte, handeln von Romantik und der großen Liebe.
»Behalte für dich, was du siehst, die Leute würden es nicht verstehen.«
Die mahnenden Worte meiner Mutter begleiteten mich schon, solange ich denken konnte. Ich hasste es, etwas Besonderes zu sein. Ein ganz normales Mädchen war ich nie gewesen, schon weil ich trotz meiner eher zierlichen Statur immer stärker gewesen war als die anderen. Für eine besondere Gabe hielt ich das allerdings nicht, sondern eher für das Ergebnis jeder Menge körperlicher Arbeit.
Nun ja, ich konnte noch andere seltsame Dinge, aber dazu später mehr.
Das, was mich von allen unterschied, war meine Fähigkeit, die andere Welt sehen zu können. Eine zweifelhafte Gabe, wie ich fand, denn das Leben der Menschen dort hatte mit dem unseren nur wenig gemeinsam. Natürlich hatte ich als kleines Kind oft einfach drauflosgeplappert, Gegenstände und Kleidung beschrieben, Namen erwähnt, von denen hier niemand eine Vorstellung hatte. Aus diesem Grund war das, was ich konnte, kein echtes Geheimnis mehr in unserem Dorf.
Doch immer, wenn ich gefragt wurde, gab ich die gleichen ausweichenden Antworten. Was hätte ich auch sagen sollen, wenn jemand wissen wollte, wie wir in jener fremden Welt lebten und ob es uns alle ein zweites Mal gab.
Mich gab es ohne Zweifel, meine Mutter war ebenfalls die gleiche, meinen Vater hatte ich genauso wie hier niemals kennengelernt, aber auch er war dort gewesen.
Außer meiner Familie kannte ich jedoch niemanden, der in beiden Welten zu Hause war. Und wie hätte ich all die anderen Sachen erklären sollen? Wie beschrieb man ein Auto, eine Waschmaschine oder sogar noch simplere Dinge wie Jeans und Sneakers? Und wozu auch? So etwas gab es hier nicht und niemand vermisste es. Ohnehin lebten wir völlig anders und selbst Mama erzählte ich längst nicht mehr alles.
Mein zweites Ich wurde langsam erwachsen und das bedeutete dort etwas völlig anderes als hier. Während ich bereits eine junge Frau war, deren Tugendhaftigkeit vorausgesetzt wurde und die in spätestens ein bis zwei Jahren in heiratsfähigem Alter wäre, war Anna ein Teenager, der sich verlieben durfte, sich mit Freundinnen traf und mit jungen Männern flirtete. Im Gegensatz zu mir war sie schon geküsst worden und hatte gestern sogar Dinge getan, über die ich nicht einmal nachdenken würde.
»Wo willst du hin?«, fragte meine Mutter, als ich meine ungewaschene alte Schürze nahm und sie umband.
»Zur Schmiede.«
»Das Dorf ist voller Reisender, Lunaja.«
»Ich weiß und sie werden ihre Pferde beschlagen lassen«, erwiderte ich gut gelaunt. »Du kennst doch Caso. Wenn er viel zu tun hat, geht er nicht gerade freundlich mit den Tieren um. Wenn ich ihm helfe, ist er nicht so grob zu ihnen.«
Meine Mutter trocknete ihre Hände an einem Tuch ab und kam zu mir. »Dein Vater wäre nicht damit einverstanden, dass du dich zwischen all den fremden Leuten herumtreibst.«
»Du redest nur über ihn, wenn du mir etwas verbieten willst.«
»Ich sorge mich bloß um dich.« Lächelnd zupfte sie an meinem Kragen herum. »Du brauchst dringend ein neues Kleid«, meinte sie dann.
»Mutter, ich werde bei den Pferden helfen, dafür ist dieses hier genau richtig.«
Sie seufzte und nickte gleichzeitig. »Pass auf dich auf, mein Kind.«
Ich drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und machte mich auf den Weg. Die Sonne schien und das bedeutete, dass die Händler heute bestimmt ein gutes Geschäft machen würden. Mehrmals im Jahr kamen sie hierher und boten Waren aus ganz Solest an. Werkzeuge, Stoffe, Salben, herrlich riechende Seifen, manchmal sogar Duftmischungen und auch Tiere. Leider besaßen wir nicht viel Geld, weshalb meine Mutter sich meistens von dem bunten Treiben fernhielt. Sie meinte, wenn sie all die schönen Sachen sehen würde, müsste sie auch eine Kleinigkeit davon kaufen. Mir war das nicht so wichtig, mich interessierte hauptsächlich, was die Leute von ihren Reisen berichteten.
Sie erzählten von den größeren Städten, unseren Fürsten und dem König, der zwar seit Jahren allein über Solest herrschte, sich jedoch nirgends blicken ließ – außer in seiner Heimat und einer Stadt in den Bergen, wo nur Mörder, Diebe und vor allem Späher ihr Zuhause gefunden hatten. Man sagte ihm nach, er habe das Gesindel dieser Welt unter Kontrolle.
Weil ich das eher als Schauergeschichte empfand, mochte ich es lieber, wenn die älteren Reisenden von längst vergangenen Tagen schwärmten, als jedes Land noch seinen eigenen König gehabt hatte. Bei der Dreiländerschlacht waren alle Königreiche gemeinsam gegen die Soldaten des dunklen Zauberers in den Krieg gezogen und als Sieger heimgekehrt. Manche behaupteten sogar, die Menschen der anderen Welt sollen ihnen zugejubelt haben. Das konnte natürlich nur ein Märchen sein, denn wenn Anna schlief, konnte ich sehen, was sie am Tag erlebt hatte. Sie wusste von mir und dieser Welt rein gar nichts. Aber dennoch hieß es, unsere Welten seien miteinander verwoben – so stünde es im Buch der Bücher geschrieben. Unaufhaltsam würden magische Lettern die Geschichte unserer Welt erzählen. Mama behauptete sogar, das Buch der Bücher sei der Grund, weshalb die Menschen von der anderen Welt wüssten und manche, so wie ich, sie sogar sehen könnten.
Es gab noch mehr solcher Sagen. Zum Beispiel die von einem Mann, der so alt war wie die Erde selbst und alle Prinzen und Prinzessinnen gekrönt haben sollte. Sicher, manches klang eher märchenhaft, anderes nach Mythen und Legenden, aber ich liebte diese Geschichten und hätte ihnen stundenlang lauschen können.
Dem sinnlosen Geplapper von Trisha konnte ich hingegen gar nichts abgewinnen. Sie war einige Monate älter als ich und hielt sich mit ihren siebzehn Jahren für besonders weltgewandt. Außerdem glaubte sie, die schönste Frau des ganzen Landes zu sein. In meinen Augen war sie eher ein verwöhntes dummes Huhn. Ihre Eltern besaßen den einzigen Krämerladen des Ortes und gehörten damit, neben wenigen anderen, zu den reichen Leuten hier. Neidisch war ich trotzdem nicht, da konnte sie sich auf den Kopf stellen.
Als ich sie aus dem Haus kommen sah, ahnte ich schon, sie würde es sich wieder nicht verkneifen können, mir gemeine Worte entgegenzuschmettern. Und richtig.
»Luna«, säuselte sie. »Wir haben uns lange nicht gesehen. Bestimmt bist du in den letzten Wochen nur noch mit den Ziegen draußen gewesen.«
»Und mit den Schafen«, ergänzte ich, hob den Kopf höher und schob das Kinn vor. Es stimmte wirklich. Ich war mit den Tieren überall dort gewesen, wo das Gras am saftigsten schien, und es gab keinen Grund, mich dafür zu schämen. Immerhin besaßen wir Vieh, von dem wir gut leben konnten.
»Dann hast du bestimmt die frohen Neuigkeiten noch nicht mitbekommen«, meinte sie.
»Falls du von deiner bevorstehenden Hochzeit mit Keno sprichst … Doch, davon hörte ich.« Jeder wusste darüber Bescheid und die ganze Gemeinde würde diesen Tag feiern.
»Zu gern hätte ich dich ja zum Fest in unser Haus eingeladen, aber meine Mutter hat mir davon abgeraten«, sagte sie und machte dabei ein Gesicht, als würde sie das zutiefst bedauern. »Sie will dich nicht in die Verlegenheit bringen, in einem deiner schmutzigen Lumpen zu erscheinen. Aber ihr besitzt ja nichts anderes. Tut mir sehr leid.«
»Wenn du willst, leihe ich dir ein Kleid«, mischte sich Nala ein.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie zu uns gestoßen war. Sie stellte sich neben Trisha und beachtete deren mürrisches Gesicht gar nicht.
»Du würdest bestimmt hübsch darin aussehen«, fügte sie sogar noch an und kassierte dafür einen Hieb mit dem Ellbogen.
»Das ist sehr nett von dir«, bedankte ich mich. »Aber ich hatte sowieso nicht vor mir anzusehen, wie deine Freundin diesen hässlichen Mops heiratet.«
»Das nimmst du sofort zurück!«, wetterte Trisha.
»Wieso sollte ich?«
»Keno ist ein höflicher, wirklich gut situierter Mann. Er wird mich auf Händen tragen, lieben und ehren. Außerdem werden wir ein großes Haus besitzen und viele Kinder haben. Etwas, das du niemals erleben wirst, wenn du dich weiterhin so benimmst wie ein Stallbursche.«
Ob sie wohl eine Ahnung davon hatte, wie sie an all ihre Kinder kommen würde? Dass ich es sehr genau wusste, durfte ich ihr ja leider nicht erzählen. Mein anderes Ich war nämlich deutlich erfahrener als sie. Am liebsten hätte ich Trisha erklärt, dass ihr Mann über sie herfallen, etwas sehr Großes, Hartes zwischen ihre Schenkel …
Nein, lieber nicht. Allein bei dem Gedanken an das, was ich gestern gesehen hatte, färbten sich meine Wangen mit Schamesröte. Wenigstens war dieser Steven aus dem Schwimmteam ein großer, blonder Schönling mit breiten, durchtrainierten Schultern, auch wenn ihm sicher nicht viel an Anna gelegen war und sie spätestens seit dieser enttäuschenden Erfahrung allen Männern abgeschworen hatte. Wenn ich mir nun allerdings vorstellte, wie Keno mit seinem fettleibigen Körper, schweißgebadet und stöhnend auf der schlanken Trisha liegend … genug! Innerlich schüttelte ich mich vor Ekel. Ich war wirklich nicht neidisch auf sie. »Schönen Tag noch«, verabschiedete ich mich und ging einfach weiter.
Das Stimmengewirr vom großen Dorfplatz war schon von Weitem zu hören und als ich näher kam, sah ich unweit der Schmiede einen zerstörten Karren stehen. Die Deichsel war gebrochen, die Achse ebenfalls. Der Unfall war bestimmt heftig gewesen und ich fragte mich, ob es Verletzte gegeben hatte. Die letzten Meter lief ich etwas schneller und als ich die Werkstatt betreten wollte, kam mir ein fluchender Mann entgegen. Er faselte etwas von einem Mistvieh und ich hörte heraus, dass er froh war es los zu sein. Einen kurzen Moment sah ich ihm noch stirnrunzelnd nach, dann ging ich hinein und konnte mir denken, wovon er gesprochen hatte. In einem fest verriegelten Holzverschlag stand ein großer Brauner mit bebenden Nüstern. Sobald ich näher kam, schnaubte er aufgebracht und hob den Kopf höher. Er hatte Angst, das sah man ganz deutlich. Langsam schlich ich an ihn heran und legte die flache Hand an die Gitterstäbe.
»He, wer bist du denn?«, begrüßte ich ihn leise.
»Geh lieber weg von ihm«, ertönte Casos Stimme hinter mir. »Er zerschlägt alles, was ihm vor die Hufe kommt. Wir haben ihn zu dritt dort hineinbringen müssen und nun ist sein Besitzer auf und davon.«
Dann war wohl dieser Hengst hier für den Unfall verantwortlich. Zum Glück schien er nicht verletzt zu sein.
»Der Mann hat ihn dir einfach überlassen?«, staunte ich und drehte mich zu Caso herum.
»Ja, ein ziemlich gutes Geschäft«, lachte er.
»Und was hast du nun mit ihm vor?«
Er machte eine eindeutige Handbewegung an seinem Hals entlang und grinste.
Der hübsche Kerl würde also am Fleischerhaken enden. »Armes Pferdchen«, flüsterte ich.
Eine Frau, die ihre grauen Haare zu einem unordentlichen Dutt am Hinterkopf zusammengebunden hatte, führte ihr Pferd hinein. Ich kannte sie. Baria wirkte stets mürrisch, doch sie besaß ein gutes Herz. Schon seit Jahren kam sie mit den anderen Reisenden hierher und immer ließ sie ihren alten Rufos bei uns beschlagen.
Caso begrüßte sie, ging näher heran und begutachtete die Hufe des Pferdes. Lammfromme Tiere waren ihm die liebsten. Mit den jungen, wilden ging er nicht gerade zimperlich um. Diesem hier klopfte er sogar den Hals, ehe er seinen Vorderfuß anhob. »Lange wirst du ihn nicht mehr vor den Karren spannen können«, meinte er. »Eines Tages bricht er davor zusammen.«
Mir kam eine Idee. »Es sei denn, du stellst ihm ein junges Pferd zur Seite«, mischte ich mich ein.