SHERLOCK HOLMES 7 - G. Arentzen - E-Book

SHERLOCK HOLMES 7 E-Book

G. Arentzen

0,0

Beschreibung

So zahlreich die von mir geschilderten Fälle meines Freundes Sherlock Holmes auch sein mögen, so zahlreich sind auch jene Fälle, die ich meinen Lesern bislang nicht zu Gehör brachte. Dies hat verschiedene Gründe. So ist Diskretion sowohl Holmes als auch mir sehr wichtig und wenn ein Klient darum bat, von den schriftlichen Erzählungen ausgenommen zu werden, kam ich dem stets nach. Ein weiterer, vielleicht bedeutender Grund für das Geheimhalten gewisser Ereignisse findet sich in deren … delikater … Natur. Nicht selten wurde Holmes um die Aufklärung von Verbrechen gebeten, die direkt oder indirekt mit dem politischen Geschehen in Zusammenhang standen. Ein unbedachtes Wort ist in solchen Momenten in der Lage, Staaten an den Rand einer Krise zu führen. Selbst dann, wenn ein Fall einen eher nebensächlichen Eindruck auf den unbeteiligten Beobachter ausübt, vermag sich in ihm eine Brisanz zu verbergen, die selbst das Empire beschädigen könnte. Ein solcher Fall ereignete sich im Jahre 1890 in London. Es ist mir erst jetzt möglich, davon zu berichten, denn vor Kurzem starb auch die letzte darin verwickelte Person, sodass nun kein Schaden mehr zu befürchten ist; weder für die Familien der Beteiligten, noch für die Regierung oder die Krone. Ich lebte in dieser Zeit nicht mehr in der Baker Street 221b, besuchte meinen Freund jedoch regelmäßig in seiner Wohnung. So auch an jenem Nachmittag.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 31

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Sir Arthur Conan Doyle’s

SHERLOCK HOLMES

»Die neuen Fälle«

Band 7

DER MYSTERIÖSETOD EINESPOLITIKERS

von

IMPRESSUM

Sir Arthur Conan Doyle’s

SHERLOCK HOLMES

»Die neuen Fälle«

Herausgeber: ROMANTRUHE-Buchversand.

Cover: Romantruhe.

Satz und Konvertierung:

ROMANTRUHE-BUCHVERSAND.

© 2014 Romantruhe.

Alle Rechte vorbehalten.

Die Personen und Begebenheiten der

Romanhandlung sind frei erfunden;

Ähnlichkeiten mit lebenden oder

verstorbenen Personen sowie mit tatsächlichen

Ereignissen sind unbeabsichtigt.

Abdruck, auch auszugsweise,

Vervielfältigung und Reproduktion sowie

Speichern auf digitalen Medien zum

Zwecke der Veräußerung sind untersagt.

Internet: www.romantruhe.de

Kontakt:[email protected]

Produced in Germany.

So zahlreich die von mir geschilderten Fälle meines Freundes Sherlock Holmes auch sein mögen, so zahlreich sind auch jene Fälle, die ich meinen Lesern bislang nicht zu Gehör brachte.

Dies hat verschiedene Gründe. So ist Diskretion sowohl Holmes als auch mir sehr wichtig und wenn ein Klient darum bat, von den schriftlichen Erzählungen ausgenommen zu werden, kam ich dem stets nach.

Ein weiterer, vielleicht bedeutender Grund für das Geheimhalten gewisser Ereignisse findet sich in deren … delikater … Natur. Nicht selten wurde Holmes um die Aufklärung von Verbrechen gebeten, die direkt oder indirekt mit dem politischen Geschehen in Zusammenhang standen. Ein unbedachtes Wort ist in solchen Momenten in der Lage, Staaten an den Rand einer Krise zu führen. Selbst dann, wenn ein Fall einen eher nebensächlichen Eindruck auf den unbeteiligten Beobachter ausübt, vermag sich in ihm eine Brisanz zu verbergen, die selbst das Empire beschädigen könnte.

Ein solcher Fall ereignete sich im Jahre 1890 in London. Es ist mir erst jetzt möglich, davon zu berichten, denn vor Kurzem starb auch die letzte darin verwickelte Person, sodass nun kein Schaden mehr zu befürchten ist; weder für die Familien der Beteiligten, noch für die Regierung oder die Krone.

Ich lebte in dieser Zeit nicht mehr in der Baker Street 221b, besuchte meinen Freund jedoch regelmäßig in seiner Wohnung.

So auch an jenem Nachmittag.

Schon als ich die Treppen zu seinen Räumlichkeiten hinaufging, hörte ich die laute, wenn auch zutiefst betroffene Stimme einer Frau.

Es freute mich, Holmes in Gegenwart einer Klientin zu wissen, denn wenn meinem Freund eines zuwider war, dann träges Nichtstun. Er hatte die unangenehme Eigenschaft, geistigen Leerlauf mittels Kokain und Morphium zu bekämpfen; mir als Arzt gefiel dies gar nicht, auszureden vermochte ich es ihm jedoch auch nicht.

»Watson!«, rief Holmes, kaum dass ich den Salon betreten hatte, »kommen Sie, kommen Sie näher und nehmen Sie Platz.«

»Ich möchte nicht stören!«, erwiderte ich höflich. »Wenn mein Besuch ungelegen kommt …«

»Aber Unsinn! Im Gegenteil, Sie kommen zur rechten Zeit. Mrs. Winterbloom wollte gerade beginnen, mir ihr Anliegen in aller Deutlichkeit zu schildern. Sie wissen doch, wie gerne ich Ihre Einschätzung höre.«

Der Name der Besucherin sagte mir ganz entschieden etwas. Jeder, der dieser Tage die Times las, kannte den Namen Winterbloom.

»Mrs. Winterbloom; mein Beileid«, kondolierte ich der Frau. Ohne selbst über Holmes‘ analytischen Intellekt zu verfügen, war mir doch klar, warum sie meinen Freund aufgesucht hatte: Ihr Mann war ermordet worden und sie vertraute den Ermittlungsergebnissen der Polizei nicht.

»Danke, Dr. Watson«, erwiderte sie leise und senkte den Blick. Tränen schimmerten in ihren grauen Augen.

Früher hätte sich mein Freund despektierlich über ein solch zutiefst weibliches Verhalten geäußert. Aber seit jenen Ereignissen, in die die Lady verwickelt war, hatten sich seine Ansichten bezüglich des schwachen Geschlechts geändert. Nach der versuchten Erpressung des Königs von Böhmen hörte ich ihn niemals wieder schlecht über Frauen sprechen.

Auch jetzt übte sich mein Freund in Geduld; auch wenn diese nicht allzu lange auf die Probe gestellt wurde, denn sehr rasch hatte sich Mrs. Winterbloom wieder im Griff.

»Nun, Sie … haben zweifelsohne vom Tode meines Mannes erfahren?«