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Auf Tonis und Annas romantischer Berghütte haben sie schon so manchem Paar den Weg ins Glück geebnet. Aber an die Tatsache, dass die Kinder ihrer Patchwork-Familie erwachsen werden, müssen sie sich erst noch gewöhnen. Toni schmerzt das Herz, wenn er an das Lebens- und Liebesglück seiner Tochter Wendy und der geliebten Adoptivkinder denkt. Wird Franziskas erste große Liebe ihr großes Glück oder großen Kummer bringen? Wozu wird sich Sebastian entscheiden, - übernimmt er eines Tages die Berghütte? Und dann gibt es auch im engsten Freundeskreis ungewohnte Aufregung – in mehreren Ehen kriselt es. Toni und Anna können da nicht untätig zusehen! Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
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Seitenzahl: 124
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Marie Weißgerber wartete im Pfarrhaus, während Pfarrer Zandler, am späten Abend, Frauke und ihre Kinder zum Kloster fuhr.
Oberin Justina machte nicht viele Worte. Sie begrüßte Frauke und die Kinder herzlich und brachte sie in die Ferienwohnung. Dort übernachten sonst Gäste des Klosters, die für eine Weile der Welt entfliehen und Ruhe, Erholung und Einkehr suchten.
Die Kinder, Wiebke, Klaas, Neele und Ulf, verschwanden sofort im Badezimmer. Es brach ein kleiner Streit aus, wer zuerst baden dürfe.
Oberin Justina lachte. »Hört mal, Kinder, ich habe eine Idee«, sagte sie. »Nehmt eure Waschsachen und Badesachen! Dann gehen wir rüber zum Pool. Ihr könnt dort duschen und anschließend im Mondschein im Pool schwimmen. Ihr habt den Swimmingpool ganz für euch allein. Es sind Ferien, und alle Internatsschüler sind zuhause. Wie würde euch das gefallen?«
»Das ist ja wie in einem Sternehotel«, rief Klaas, »nein, es ist noch besser. Aber wir haben keine Badesachen dabei. Die haben wir vergessen. Wir mussten ganz schnell abreisen.«
»Danke für das Kompliment, Klaas!«, sagte die Oberin. »Mit einem Sternehotel wurde unser Kloster noch nicht verglichen. Ich erzähle es meinen Mitschwestern, sie werden sich sehr freuen. Schaut euch im Badehaus um, dort gibt es ein offenes Regal, mit Badeanzügen und Badehosen. Ihr werdet bestimmt etwas Passendes finden. Viele Internatsschüler sind völlig verkrampft, wenn sie zum ersten Mal herkommen, auch wenn ihre Eltern dabei sind, doch eine Runde im Pool macht sie zu fröhlichen Kindern. Deshalb liegt dort Badekleidung in verschiedenen Größen bereit. Es gibt auch Bademäntel und Handtücher. Ihr könnt doch alle schwimmen, oder?«
»Meine Kinder sind richtige Wasserratten«, sagte Frauke.
Sie gingen durch den Park.
»Lauft schon! Immer den Weg weiter, dann kommt ihr zum Pool«, sagte Oberin Justina.
Die Kinder rannten los.
Frauke ging neben der Oberin her. »Danke, dass Sie uns aufgenommen haben! Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich...«
Oberin Justina unterbrach Frauke, indem sie ihr die Hand auf die Schulter legte. »Pst! Was vorbei ist, ist vorbei. Nicht zurückdenken! Du hast dich um deine Kinder gesorgt. Das verstehe ich. Eine Mutter, die von dem Gedanken durchdrungen ist, ihre Kinder zu beschützen, hat die Gnade des Himmels. Jetzt erholt ihr euch erst einmal. Es sind Ferien, außer uns Schwestern ist niemand hier. Ihr seid völlig in Sicherheit.«
»Danke!«, antwortete Frauke. »Aber ich möchte etwas arbeiten. Pfarrer Zandler sagte, dass... «
»Ich weiß, was er gesagt hat. Aber immer schön einen Schritt nach dem anderen. Ihr seid gerade erst angekommen. Ich brauche dich nur anzusehen, um zu erkennen, wie erschöpft du bist. Erhole dich erst einmal! Das ist das Wichtigste!«, sagte Justina lächelnd. »Ihr seid hier völlig sicher, deine Kinder und du. Das gesamte Gelände ist von einer hohen Mauer umschlossen. Niemand kommt ungesehen und ungefragt herein. Mache dir also keine Gedanken! Außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, dass dein Schwager herausfindet, dass du hier bist.«
»Aber wenn er nach Waldkogel kommt, und Marie seinem Druck nicht standhält?«
»Ganz ruhig! Keine so schlimmen Gedanken, bitte! Es wird alles in Ordnung kommen. Du bist nicht mehr allein, Frauke.« Oberin Justina blieb kurz stehen. Sie streichelte Frauke die Wange, wie man es bei einem Kind tut.
Frauke traten die Tränen in die Augen.
»Alles wird gut werden. Sei zuversichtlich, Frauke. So und jetzt kein weiteres Wort mehr in dieser Sache! Ihr macht Ferien. Ihr erholt euch, besonders du hast es nötig. Ich werde mich in den nächsten Tagen mit dir treffen. Am Abend, wenn die Kinder schlafen, machen wir einen Spaziergang durch den Park und reden. Für alles gibt es eine Lösung, Frauke«, sagte Justina. »Weißt du, es gibt eine Redensart, deren Wahrheit ich oft erlebt habe. Sie besagt, wenn einem die Tür vor der Nase zugeschlagen wird, dann macht der liebe Gott ein Fenster auf. Ich bestätige dir aus meiner langen Erfahrung, dass das nicht selten vorkommt. Gott hatte nicht nur ein Fenster geöffnet, sondern eine ganze Wand herausgebrochen.«
Frauke lächelte verlegen.
»Ich sehe dir an«, sagte die Oberin, »dass du nicht so recht daran glauben kannst. Das muss dir nicht peinlich sein. Ich verlange nicht, dass du davon überzeugt bist. Warte ab und lass die Dinge auf dich zukommen!«
Sie gingen weiter.
Bald hörten sie, wie die Kinder vor Freude kreischend in den Pool sprangen. Dann traten die Oberin und Frauke aus dem Laubengang und sahen sie.
Wiebke und Klaas zogen ihre Bahnen und schwammen um die Wette. Neele und Ulf plantschten und spielten mit den Wasserbällen.
Oberin Justina forderte Frauke auf, ebenfalls schwimmen zu gehen. »Bei deiner zierlichen Figur wirst du sicher einen Badeanzug finden, der dir passt. Ihr könnt die Badesachen behalten, solange ihr hier seid.«
»Danke, das ist wirklich sehr großzügig von Ihnen, Schwester Justina. Ich weiß gar nicht, wie ich es wiedergutmachen kann. Sie tun so viel für uns. Nochmals vielen Dank!«
»Du kannst deinen Dank am Besten ausdrücken, indem du dich erst einmal erholst, Frauke. Und jetzt sage ich dir gute Nacht. Schlaft alle gut und habt schöne Träume! Wir sehen uns morgen. Eine meiner Mitschwestern wird euch einen Korb mit Sachen für das Frühstück vor die Tür stellen. Es ist sicher für die Kinder angenehmer, nicht mit uns zu frühstücken.«
»Ihnen auch eine gute Nacht, Schwester Justina!«, antwortete Frauke.
Die Oberin rief den Kindern noch einen Gruß zu, dann ging sie davon.
Frauke ging nicht schwimmen. Sie setzte sich auf eine Bank und schaute den Kindern zu, bis diese bibbernd aus dem Wasser stiegen. Sie trockneten sich ab, zogen sich an und gingen durch den stillen Park zum Nebengebäude, in dem sie untergebracht waren.
Während ihrer Abwesenheit hatte jemand einen Imbiss auf den Küchentisch gestellt. Die Kinder aßen und gingen danach sofort und freiwillig ins Bett. Es war ein langer und aufregender Tag gewesen.
Die Ferienwohnung lag ebenerdig. Frauke setzte sich auf die kleine Terrasse und versuchte, zur Ruhe zu kommen. Es gelang ihr nicht so richtig. Zu angespannt war sie die letzten Wochen gewesen. Aber einen Entschluss fasste sie. Sie nahm sich vor, bald mit Marie zu sprechen und ihr alles zu erzählen.
Zur gleichen Zeit wartete Pfarrer Zandler, am Bergsee, auf Albert Weißgerber.
Es war ihm nicht gelungen, Albert zu erreichen. Wann immer er anrief, sprang der Anrufbeantworter an. Er hinterließ jedes Mal die Nachricht, Weißgerber möge sich im Pfarrhaus melden. Nach dem fünften Anruf verlor Zandler die Geduld. Er sprach auf Band, dass er jetzt zum Bergsee gehe. Dort werde er auf ihn warten und wenn die Warterei die ganze Nacht dauere.
Jetzt wartete er schon über eine Stunde. Der Vollmond spiegelte sich im Wasser. Zandler wurde ungeduldig. Er stand auf und sammelte Steine, die er über die Wasseroberfläche springen ließ.
Endlich sah er die Scheinwerfer eines Autos, das langsam den Uferweg entlangkam. Das Auto hielt.
Albert Weißgerber stieg aus. »Was ist? Du, ich sage dir gleich, dass ich in keiner guten Stimmung bin«, zischte er.
»Grüß Gott!«, sagte Zandler freundlich.
»Was gibt es?«, bellte ihn Albert erneut an. »Du hast fast das Telefon abgerissen.«
»Ha, dann warst du doch daheim! Warum hast nicht abgenommen?«, fragte Zandler.
»Himmelherrgottsakrament, weil ich nicht wollte! Bin ich verpflichtet, ans Telefon zu gehen? Nein, das bin ich nicht! Niemand kann mich dazu zwingen.«
»Das stimmt, aber jetzt hörst du auf zu fluchen, Albert, sonst werde ich böse.«
»Das ist mir gleich. Es ist mir alles egal. Ich habe über den Büchern gesessen und mir einen Überblick verschafft. Ich habe mich nämlich entschlossen, das Sägewerk zu verkaufen.«
Zandler starrte seinen Jugendfreund an. »So ein Blödsinn! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?«
»Naa, net von allen guten Geistern, nur von meiner Marie.«
»Herr im Himmel, lass Hirn regnen!«, flehte Zandler laut. »Bist du jetzt ganz deppert? Habe ich dir nicht klar und deutlich gesagt, dass dich deine Marie liebhat? Habe ich dir nicht versichert, dass sie keinen anderen Mann hat?«, fuhr Zandler ihn an. »Glaubst du denn, ich erzähle dir Märchen?«
»Es ist schon einige Tage her, dass du mir diesen Bären aufgebunden hast. Aber es hat sich nichts geändert. Ich habe Marie auch die letzten Tage kaum zu sehen bekommen. Wenn ich wüsste, wo sie ist, würde ich hinfahren und sie zur Rede stellen. Marie ist meine Frau und sie hat kein Recht, sich so zu verhalten. Ich habe die Nase voll, gestrichen voll! Und falls du mir jetzt wieder irgendwelche salbungsvolle Worte zur Beruhigung vorbeten willst, dann sage ich dir, dass du es lassen kannst. Verwende sie für deine nächste Predigt. Mei, Heiner, du hast uns getraut. Unsere Ehe ist im Eimer. Mein Leben ist ein einziges Chaos. Ich habe mich entschlossen, das Sägewerk zu verkaufen.«
»Und was willst du dann machen?«
»Fortgehen!«
»Fortgehen, wohin?«
»Keine Ahnung, irgendwohin, wo mich niemand findet, wo mich nichts an die glücklichen Tage mit Marie erinnert. Sei doch mal ehrlich, Heiner! Vergiss bitte für einen Augenblick, dass du Geistlicher bist, wenn du das kannst. Stelle dir vor, du bist verheiratet und deine Frau verhielte sich so sonderbar, wie Marie. Kämst du dir da nicht wie das fünfte Rad am Wagen vor?«
Zandler atmete tief durch. Es kostete ihn viel Kraft, ruhig zu bleiben. »Albert, du sagst jetzt kein Wort mehr und hörst mir zu! Sonst vergesse ich wirklich, dass ich Geistlicher bin und verpasse dir einen Kinnhaken, dass du ihm hohen Bogen im Wasser landest. Vielleicht verstehst du diese Sprache? Es wäre nicht das erste Mal, dass wir uns prügelten. Erinnerst du dich, wie wir uns als Kinder und später als junge Burschen öfter in den Haaren lagen?«
Jetzt musste Albert Weißgerber doch schmunzeln. »Na gut, nun sag schon, warum du angerufen hast. Hattest du mir nicht versprochen, mit Marie dahingehend zu reden, dass sie mir eine Erklärung gibt?«
»Das ist richtig. Aber inzwischen habe ich etwas erfahren, das sehr interessant ist.«
»Marie hat doch einen anderen Burschen?«, fiel ihm Albert erneut ins Wort.
»Herr im Himmel, höre jetzt bitte nicht zu. Ich stehe kurz davor zu fluchen, bei so viel Sturheit«, stöhnte Zandler. Dann griff er mit beiden Händen nach Alberts Schultern, drückte ihn nach hinten, damit dieser auf der Bank am Ufer zu sitzen kam. »So, du bleibst hocken und hörst zu, sonst verliere ich die Geduld!«
»Meinetwegen«, knurrte Weißgerber, »wenn ich nun schon mal hier bin.«
Zandler setzte sich neben ihn. Er holte einen Flachmann aus der Innentasche seiner schwarzen Jacke und bot Albert einen Schluck an.
Der schüttelte nur stumm den Kopf.
»Also, deine Marie hat heute den ganzen Tag über geschlafen, ab fünf Uhr in der Frühe, bis ich sie am späten Nachmittag geweckt habe. Sie hat in der alten Waldarbeiterhütte übernachtet. Sie half mir, die Sachen der Familie zusammenzupacken. Dann haben wir alles ins Kloster gefahren. Dort habe ich später die Mutter mit ihren Kindern untergebracht, weil sie dort geschützt sind. Anschließend habe ich Marie mit ins Pfarrhaus genommen. Deshalb wollte ich dich dort hinbestellen, damit ihr euch aussprechen könnt. Aber so geht es auch. Marie ist auf der Liege im Garten eingeschlafen. Träutlein hat sie zugedeckt und ist jetzt bei ihr. Die letzten Wochen waren für Marie sehr kräftezehrend.«
Weißgerber wollte etwas sagen.
Zandler schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab, noch bevor eine Silbe über seine Lippen kommen konnte. »Albert, du kennst Maries Freundin Frauke, ihren Mann und die Kinder.«
Albert nickte.
»Frauke hat mit den Kindern Schutz in Waldkogel gesucht.«
»Vor ihrem Mann? Vor Hennes?«, platzte Albert jetzt doch heraus.
»Nein, vor dessen Zwillingsbruder Erik.«
»Das ist ein übler Bursche«, bemerkte Albert. »Ich weiß von seinen vielen Dummheiten.«
»Das ist gut. Aber jetzt ist er zu weit gegangen. Auch wenn jemand das Wasser bis zum Hals steht, darf er nicht... Egal, lassen wir das. Du kannst dir später selbst ein Urteil bilden. Also Erik hat Frauke immer wieder um Geld angebettelt, und sie war jedes Mal weich geworden. Hennes kam dahinter und schob dem einen Riegel vor. Er hat Frauke nicht mehr das gesamte Geld überlassen, sondern nur noch das Wirtschaftsgeld. Erik hat Schulden gemacht bei Geldverleihern, richtigen Geldhaien. Als er nicht zahlen konnte, machten sie Druck. Eines Abends kam Frauke mit den Kindern von einem Ausflug zurück. Das ganze Haus war durchwühlt. Frauke fand eine Nachricht von Erik, dass er dringend Geld brauche. Er kam am nächsten Tag wieder. Aber er kam nicht allein, sondern mit finsteren Typen. Er tat so, als wäre er mit Frauke verheiratet. Sie ging auf das Spiel ein, denn sie hatte nur ein Ziel, Erik und diese Typen loszuwerden, denn die Kinder waren im Haus. Also gab sie Erik ihre Bankkarte und die Geheimnummer. Danach musste Frauke handeln. Sofort packte sie die Kinder ins Auto und raste los nach Waldkogel. Zum Glück war der Tank voll, und sie hatte noch etwas Kleingeld. Sie machte deiner Marie solche Angst, dass Marie sich darauf einließ, Frauke und ihre Kinder in der Waldarbeiterhütte zu verstecken. Marie besorgte Frauke Heimarbeit, Kugelschreiber zusammendrehen. Sie half ihr sogar dabei.«
»Langsam, langsam!«, unterbrach ihn Albert Weißgerber. »Wieso hat sich Frauke nicht sofort an ihren Mann gewandt?«
»Albert, weil Frauke Angst hatte, dass man ihm etwas antun könnte. Erik und Hennes sind eineiige Zwillinge. Sie sollen nicht zu unterscheiden sein, wenn man sie nicht gut kennt. Frauke wollte verhindern, dass Hennes heimkommt, und die Typen ihn für Erik halten. Sie hatte Angst um ihn. Frauke hat ihrem Hennes nur mitgeteilt, sie sei mit den Kindern in die Berge gefahren, nach Waldkogel. Er solle direkt nach München fliegen, dort werde sie ihn am Flughafen abholen. Marie könne er die Ankunftszeit mitteilen. Wie du weißt, kommt er im Sommer immer nur für ein langes Wochenende nach Hause.«
»Aber warum um Himmels Willen hat Marie Frauke und die Kinder in der Waldarbeiterhütte versteckt? Das verstehe ich nicht. Sie hätte Frauke doch zu uns einladen können?«
Zandler schüttelte den Kopf. »Das habe ich anfangs auch nicht verstanden, Albert. Aber nachdem mir jetzt Frauke alles gestanden hat, verstehe ich, warum sie sich weigerte, bei euch Gast zu sein. Sie hat nämlich Marie etwas angeflunkert. Frauke hat ein weiches Herz. Sie wollte Erik nicht anschwärzen. Sie sagte Marie, Hennes hätte neben seinem Beruf als Manager, auf der Ölplattform – eine Firma und wäre von seinem Partner betrogen worden. Für mich ist das Ganze im Nachhinein nicht stimmig. Aber es gelang Frauke, Marie mit ihrer Panik anzustecken. Sie hat sich von Marie das heilige Versprechen geben lassen, niemandem in Waldkogel zu sagen, dass sie hier ist, auch dir nicht. Der wirkliche Grund war natürlich die Angst, Erik könnte vermuten, dass Frauke und die Kinder bei Marie und dir zu Gast sind. Frauke war in Panik und malte sich aus, Erik könnte nach Waldkogel kommen.«
Albert rieb sich die Stirn.
»Albert«, sprach Zandler ruhig weiter, »Marie ist ein lieber Mensch. Wenn sie ihr Wort gibt, dann hält sie es, auch wenn sie selbst in Schwierigkeiten gerät. Ich habe heute deiner Frau eine Standpauke gehalten und ihr deutlich gesagt, dass sie ihre Hilfsbereitschaft zu weit getrieben hat.«