Silberregen - Elinor Bicks - E-Book

Silberregen E-Book

Elinor Bicks

4,7

Beschreibung

Eine Einbruchserie hält die Gemeinde Otzberg in Atem. Kommissar Roland Otto und sein Kollege Brenneisen tappen im Dunkeln. Lore Kukuk spielt den Lockvogel und gerät prompt ins Visier skrupelloser Schmuggler. Als hätte sie mit einer Bienenplage und einem fragwürdigen Verwandten, der sich bei ihr einnistet, nicht schon genug zu tun. Bei den gemeinsamen Ermittlungen kommen Otto und Lore sich näher. Bis Lore auf eigene Faust für Gerechtigkeit sorgt. Mit Hilfe eines heimtückischen Pilzes und des hochgiftigen Silberregens, der auf dem Nachbargrundstück blüht.

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Elinor Bicks

Silberregen

Kriminalroman

Impressum

Ausgewählt von

Claudia Senghaas

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

© 2016 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage 2016

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung: Julia Franze

E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung eines Fotos von: © Mihai Simonia – Fotolia.com

ISBN 978-3-8392-4872-0

Bienenstich

Lore summte eine Melodie, die ihr vom Radio im Kopf geblieben war, und begutachtete die riesigen Rhododendronsträucher, die unterhalb der Terrasse blühten. Die Sonne schickte flirrende Lichter über die rosa Blüten, die die Zweige vollkommen bedeckten. Sorgsam begann Lore, die welken Blätter von den Zweigen zu drehen. Die Blütenpracht war im Vergehen. Jetzt galt es, Knospe für Knospe von alten Blättern zu befreien, damit die Sträucher im nächsten Jahr genauso üppig blühten wie in diesem.

Rhododendron. Verzückt durch seine Blütenpracht, befördert jedoch giftige Fracht.

Keine Giftpflanzen, dies war die einzige Maxime gewesen, als sie den Garten zusammen mit ihrem Neffen Achim neu anlegte. Doch dann stellte sich heraus, dass viele Zier- und Blühpflanzen, die sie im Garten und in den Blumenkübeln gesetzt hatten, ein toxisches Geheimnis bewahrten. Der Rhododendron etwa enthielt giftige Stoffe aus der Gruppe der Diaterpene. Beim Verzehr der Blätter oder Blüten riskierte man verlangsamte Herztätigkeit, schwachen Puls bis hin zum Koma und Tod durch Atemstillstand. Der Oleander, der auf ihrer Terrasse in Blumenkübeln weiß und rosa blühte, gehörte zu der Gattung der Hundsgewächse, die das giftige GlykosidOleandrin enthielten. Allein das Wort ›Glykosid‹ jagte Lore einen Schauer über den Rücken. Schließlich hatte ihre falsche Schwester Edel mit dem Schopflavendel-Öl, der ein besonderes Glykosid enthielt, eine Reihe von Männern ermordet.

Angeeignet hatte sich Lore dieses neue Wissen, nachdem Erich mit seinem Enkel zu Besuch gewesen war und der Rotzbengel Blätter des Trompetenbaums hatte mitgehen lassen. Mit seinen Freunden hatte er das Zeug geraucht, um Rauschzustände herbeizuführen. Bei Erichs Enkel hatte das Experiment direkt in die Giftnotzentrale geführt. Catalpin-Vergiftung, begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit und verstärktem Tränenfluss, lautete die Diagnose. Die Jungs konnten nach mehreren Tagen stationären Aufenthalts im Groß-Umstädter Kreiskrankenhaus gerettet werden und waren inzwischen wieder wohlauf. Erich sah seitdem Lores Blütenpracht mit gemischten Gefühlen und brachte den Enkel nie mehr mit.

Lore änderte nichts an ihrer Bepflanzung. Doch im Internetz, mit ihrem Privatcomputer, begann sie Nachforschungen anzustellen und erfuhr, dass sie in ihrem Garten ganz ohne Absicht einige gefährliche Schönheiten züchtete.

Lore richtete sich auf, bedeckte die Augen gegen das schräg einfallende Licht und ließ den Blick über den blühenden Garten schweifen. Unter den Händen des Gärtners war dieser wirklich prächtig gediehen. Der leuchtende Rhododendron wechselte sich ab mit Fuchsien, Strohblumen und Gundermann. Selbstverständlich hatte auch der Lavendel seinen Platz bekommen.

Dann die Obstsorten. Feiner rosa Rhabarber wuchs üppig und lieferte ihr von April bis Juni das feinste Frühjahrsgemüse. Himbeeren und Brombeeren versüßten ihr den Spätsommer. An den Apfelbäumchen wuchsen die ersten kleinen Äpfel. Die Hecken und Sträucher, die ihr Gärtner an den Säumen der Beete gepflanzt hatte, waren kräftig gewachsen und bildeten einen Schutzschild gegen Schädlinge.

Besonders innig liebte Lore den Elfenspiegel, den der Gärtner eigens für sie ausgesucht hatte. Die zarten blühenden Büsche bildeten Wolken in Gelb, Rot und Purpur, ein wildbuntes Durcheinander, und das seit dem Frühsommer. Ihr Gärtner hatte ihr empfohlen, statt der einjährig blühenden Pflanze die sogenannte Nemesia denticulata, die echte Nemesia zu kaufen. Diese war zwar etwas teurer als die einjährigen, aber dafür nicht genetisch manipuliert.

»An der werden Sie viele Jahre Freude haben«, hatte der Gärtner ihr versichert. Das blieb abzuwarten, aber dem Rest des Gartens ging es prächtig. Von den Rhododendren ging Lore zu den Himbeeren hinüber und musste schmunzeln. Ihr Gärtner. Wie das klang. So besonders. Dabei lief zwischen ihnen nichts, bis auf die Gartenarbeiten. Aus der Tasche ihrer Schürze holte sie die Gartenschere und schnitt die braunen Zweige, die in diesem Jahr nicht trugen, unten gleich über der Erde ab. Immer in Richtung der Knospe.

»Die Knospe zeigt, wo die Pflanze hinwachsen will«, so hatte der Gärtner erläutert. Der Gärtner, so nannte sie ihn, da sie sich den Nachnamen nicht merken konnte. Und ihn bei seinem Vornamen Artur anzusprechen, war Lore zu intim. Noch bevor Lore den Gärtner kennengelernt hatte, war ihr seine grandiose Arbeit im Burggarten aufgefallen. Im letzten Jahr hatte das Grün der Rasenflächen und der Bäume begonnen, auf ungewöhnliche Art zu strahlen. Die Rosenranken am Burgmuseum leuchteten nur so. Und der Efeu, der bis dahin traurig und verdorrt an der Burg herabgehangen hatte, verwandelte sich in einen samtigen grünen Teppich, der sich seidig an das Mauerwerk schmiegte. Das Werk eines neuen Gärtners, so hatte Lore herausgefunden. Lore hatte ihn kurzerhand angesprochen und immer wieder Fragen zu ihrer Bepflanzung gestellt. Dabei tat sie so, als gehöre ihr Garten ganz selbstverständlich zum Burggelände. »So schöne Blumen brauchen viel Liebe«, sagte er, als sie ihm ihr Grundstück das erste Mal zeigte.

Seitdem kümmerte er sich um Lores Garten, und Krummsiegel, das Schlossgespenst, zahlte ihm zähneknirschend etwas Geld extra. So wie er auch andere Vergünstigungen akzeptieren musste, die Lore sich inzwischen ertrotzt hatte. Schließlich war Lore nicht nur rehabilitiert von ihrem schlechten Ruf als Giftköchin, sie war im Landkreis regelrecht prominent. Nicht wenige Besucher kamen vor allem deshalb ins Museum, um sich die wehrhafte Dame anzusehen, die in den üblen Skandal um die vielen Morde verwickelt gewesen war und einen korrupten Landrat zu Fall gebracht hatte.

Krummsiegel war zu einigen Zugeständnissen bereit, um sie weiterhin als Aushängeschild nutzen zu können. Und dazu gehörte, nicht mehr das Museum zu putzen, sich nicht mehr von Krummsiegel wie ein Lehrling behandeln zu lassen und bei den Ausstellungen zu einem guten Teil Regie zu führen. Seit dem Verkauf des unteren Grundstückes an die Gemeinde arbeitete Lore nur noch zum Vergnügen, was außer ihr niemand wusste, ihr aber das Selbstbewusstsein verschaffte, dem Schlossgespenst gegenüber resolut aufzutreten.

Ein beachtlicher Berg sperriger dünner Zweige begann sich neben ihr aufzutürmen. Sie lud die dürren Äste auf den Arm und trug sie zu dem freien Stück zwischen Kompostplatz und Buchenhecke, wo sie sie aufschichtete. Dort konnte der Gärtner die Zweige später verbrennen. Gerade, als Lore das Bündel ablegen wollte, fuhr ihr ein stechender Schmerz in den Arm. Das war kein Stachel von einem Himbeerzweig, sondern eines der verdammten Biester.

Lore ließ das Bündel Zweige fallen und sah die Übeltäterin davonfliegen. Laut menschlichem Ermessen können Bienen gar nicht fliegen. Ihre Flügel sind viel zu klein, ihre Körper zu groß und zu schwer. Aber das kümmert die Bienen wenig. Sie fliegen trotzdem und sie stechen, auch wenn das für sie den Tod bedeutet. Sterben wirst du, dachte Lore und sah dem fliehenden Zweiflügler nach. Sie betrachtete den brennenden Arm. Das Biest hatte sie auf der Innenseite des Oberarms erwischt.

Der Stachel saß kurz unterm Ellenbogen. Sie hob den Arm, so hoch es ging, tastete mit der Zunge nach dem feinen Stachel und erwischte ihn schließlich mit den Schneidezähnen. Vorsichtig zog sie ihn hinaus. Das war die beste Möglichkeit, ihn zu ziehen, ohne dass er abbrach. Lore besaß darin Übung.

Sie warf der Robinie, die auf dem Streifen Niemandsland zwischen ihrem Grundstück und dem der Nachbarn wuchs, einen wütenden Blick zu. Silberregen wurde der Baum mit den weißen Blüten und den gefiederten Laubblättern auch genannt. Ein wunderbarer Name, wie Lore fand, denn der Silberregen verströmte einen betörenden Duft. Die Süße von Jasmin mit einer Note Bergamotte, erhabener als Flieder, berauschender als Holunderblüten. Lore hatte es genossen, wenn an warmen Sommerabenden das Aroma bis auf ihre Terrasse wehte. Leider liebten auch die Bienen den Silberregen. Wegen des Duftes und des Reichtums an Nektar galt der Baum als Bienenweide und lockte alle Brummbiester der Gegend an. Lores Garten befand sich in der Anflugschneise, und sie musste den Ansturm der Bienen aus der Heydenmühle ertragen, die die drei Kilometer lange Reise auf sich nahmen, um den Nektar der Robinie zu sammeln. Der Baum mit dem soliden Stamm und der riesigen schirmartigen Krone brummte in den Sommermonaten wie ein Kraftwerk. Falsche Akazie wurde der Baum ebenfalls genannt. Der passendere Name, wie Lore inzwischen fand.

14 Stiche hatte sie in diesem Sommer bereits erdulden müssen. Im letzten über 30 gezählt. »Gut gegen Rheuma«, waren Edels Worte, als Lore sich bei einem Gefängnisbesuch beklagt hatte. Doch Lore hätte lieber echte Flugzeuge durch ihren Garten rauschen sehen als diese Plagegeister. Sie waren überall. In den Zweigen ihrer Himbeeren, auf dem geblümten Sitzpolster und im Rasen des Gartens. Mehrmals hatte Lore den Gärtner gebeten, die Robinie zu fällen. Doch er hatte sich geweigert. »Bienen sind wertvoll für die Natur. Keine Schädlinge«, so sein Kommentar. Lore konnte den Stichen nichts Wertvolles abgewinnen.

Sie ging zum Lavendelbeet und pflückte ein paar Zweige. Die Stauden hatten im Laufe des Sommers gehörig gelitten, immer wieder war Lore gezwungen, sie zu plündern, um mit einem Lavendelwickel das Brennen und die Schwellungen der Bienenstiche zu lindern. Sie ging ins Haus, sah sich sorgfältig um, ob ihr kein feindliches Flugobjekt folgte, und zog dann schnell die Terrassentür zu. Die Fenster rundum hatte sie mit Fliegennetzen gesichert, nachdem eine Biene sich unter ihre Bettdecke verirrt und sie in die Leiste gestochen hatte.

Lore schaltete den Boiler an, wartete, bis das Wasser sprudelte, und überbrühte damit die frischen Lavendelblätter, die sie in die Schüssel gestreut hatte. Den Sud ließ sie ziehen, während sie sich im Schafzimmer umzog. Sie suchte ein T-Shirt mit Fledermausärmeln heraus und den türkisen Schal, den ihr Edel geschenkt hatte. Seit Edel im Gefängnis saß, trug sie immer wieder Stücke von ihr, sei es aus schlechtem Gewissen oder um ihr irgendwie nah zu sein.

Sie ging zurück in die Küche, tauchte ein Baumwolltuch in den Sud, wrang es gut aus legte es für zehn Minuten auf den geschwollenen Arm. Sie war mit ihrem Wickel fast eingenickt, als die Türklingel anschlug. Lore befreite sich von dem nassen Baumwolltuch, legte es in die Spüle und öffnete die Tür. Erich stand auf der Matte, trotz der Hitze trug er Anzug mit Einstecktuch. Sein Gesicht leuchtete signalrot, Lore fragte sich, ob es sich um Sonnenbrand handelte oder hohen Blutdruck.

Dazu leuchtete sein Haar schlohweiß, die unnatürlich weißen Zähne seiner Steckprothese phosphoreszierten in der Sonne. »Wir können los«, rief Lore, griff in der Garderobe ihre Handtasche und schloss die Tür hinter sich.

Das Licht warf bereits lange Streifen auf den Burghof. Hinter den Fensterscheiben des Burgmuseums erkannte Lore das Gesicht des Schlossgespenstes. Im Abendlicht wirkte seine Gesichtsfarbe noch gelblicher als gewöhnlich. Leberleiden, so hatte sie im Internetz recherchiert. Schon praktisch, welche Informationen man da bekam. »Ganz umsonst«, hatte Gerlind im Internetz-Surfkurs für Senioren gejubelt. »Für 40 Euro im Monat«, lautete Lores sanfte Korrektur. Denn so viel zahlte man schließlich pro Monat an Anschlussgebühren, wenn man in die Welt des unbegrenzten Wissens eintauchen wollte. Lore besaß bereits einen Klappcomputer für zu Hause, den sie für Recherchen nutzte, die sie nicht mit dem öffentlichen Computer im Kursus durchführen wollte.

Genauso einen wollte sich Erich heute anschaffen. Lore sollte ihn begleiten, zur moralischen Unterstützung. Lore stieg in Erichs Smart-Dingens, ein Auto, das aussah wie ein Treppenlift auf Rädern und das beim Fahren ein leises Surren verursachte, das man kaum hörte.

»Hoffentlich haben sie das richtige Modell vorrätig. Vielleicht hätten wir doch vorbestellen sollen«, gab Erich zu bedenken, als er den Treppenlift zum Fahren brachte und auf die Landstraße zusteuerte. An der Ampel in Lengfeld mussten sie warten, bis der Gegenverkehr unter der Eisenbahnunterführung durchgefahren war. Dabei hatte Lore Sorge, dass der Wagen ausgegangen war, denn es war kein Motorengeräusch zu hören. Als es grün wurde, fuhr der Wagen jedoch anstandslos an.

Lore verstand den modernen Verkehr nicht. Zwar war es ihr gelungen, nach ca. 200 Fahrstunden und drei Fahrlehrern den Führerschein zu erwerben, aber ein Auto eigenmächtig durch den Verkehr zu steuern, das wollte sie sich nicht antun. »Kauf dir einen Smart«, hatte Erich vorgeschlagen, als sie ihm den neuen Wisch unter die Nase gehalten hatte. Aber Lore würde lieber nach Darmstadt laufen, als sich hinter das Steuer eines solchen Treppenlifts zu setzen. Außerdem hatte sie ja ihren Neffen Achim, der sie zu wichtigen Terminen fuhr.

30 Minuten später parkten sie in der Darmstädter Schlossgarage.

»Parkhaus im Carré wäre näher gewesen«, bemerkte Lore.

»Hier kenne ich mich am besten aus«, erwiderte Erich, aber Lore wusste, dass er hier parkte, weil es 20 Cent günstiger war pro Stunde. Dafür mussten sie jetzt bei großer Hitze die Darmstädter Innenstadt komplett durchqueren. Lore stieg mühelos aus dem Gefährt. Das war der Vorteil. In dem Ding saß man zwar aufgebockt wie auf einem Trecker, dafür konnte man bequem ein- und aussteigen.

In der Schuchardstraße rund um den Weißen Turm herrschte spätnachmittägliche Betriebsamkeit. Erich packte Lore am Ellenbogen und versuchte, die Bummelnden zu überholen. Er hatte Sorge, dass ihm jemand den letzten Klappcomputer vor der Nase wegschnappte. Dabei hatten die die Dinger mit dem Apfel hinten drauf immer vorrätig, damit machten die doch am meisten Gewinn.

Sie betraten das Elektronikgeschäft, in dem es von allen Seiten blinkte und piepte wie in einer Spielhölle. Eine Informationstafel schickte sie in das Obergeschoss. Hier oben herrschte die Tristesse von quadratmeterweise ausgestellten elektronischen Geräten im künstlichen Licht. Weit und breit kein Fenster, durch das man hätte lüften können. Eine Weile flanierten sie die Gänge entlang, rechts und links Klappcomputer in Hülle und Fülle. »Siehst du«, sagte Lore mit einer Geste, »du hast noch genügend Auswahl.«

Erich schaute sich etwas verloren um. »Was suchen Sie denn?«, fragte sie ein dunkelhaariger Verkäufer, sicherlich orientalischer Herkunft, in etwa im Alter von Erichs Enkel. Erich schilderte seinen Wunsch. Der Junge führte sie durch die Gänge zurück an einen Tisch, an dem die Apfelcomputer aufgestellt waren. Der Junge warf ihnen Begriffe wie Gigabyte, Zollgrößen, Speicherplatz um die Ohren, so angeregt, wie er war, handelte es sich bei dieser Arbeit offensichtlich um seinen Traumberuf.

»Welches Modell wollten wir noch?«, fragte Erich. Lore holte einen Zettel heraus und las laut vor. Der Junge nickte. Er schien das Modell zu kennen. »Möchten Sie nicht lieber ein Tablet?«

»Wie bitte?« Erich fasste sich ans Ohr. Lore war es peinlich, doch der Junge blieb geduldig. »Einen Tablet-PC. Sie bekommen was Besseres für weniger Geld. Wir haben da ein Angebot«, sagte er. Lore wurde ungehalten. Pfff. Etwas Besseres als das, was Achim ihr besorgt hatte? Niemals.

Bestimmt wieder so eine Verkaufsmasche. Erneut mussten sie einen langen Gang entlang gehen. Lore verlor allmählich die Lust. »Nehmen Sie das«, empfahl der Junge und nahm ein tablettartiges Gerät in die Hand. »Das hat mehr Speicherkapazität, längere Akkulaufzeit und eine bessere Bildschirmqualität als der da.« Er deutete zu Lore. Das Gesagte unterstrich er mit Wischbewegungen, mit denen man die Bilder auf dem Tablet verändern konnte. Lore hatte diese Wischtechnik schon beobachtet, aber keinen Schimmer, wie das funktionierte. Sie war schon mit dem Bedienen des Klappcomputers überfordert.

»Hat das auch Gugel Erde?«, fragte Erich. »Google Earth ist im Betriebssystem dabei«, nickte der Junge. Erich warf Lore einen triumphierenden Blick zu und ließ sich das Gerät original verpackt aushändigen. An der Kasse sagte er gönnerhaft: »So ist das mit der Elektronik. Da ist heute schon das von gestern überholt.«

»Der Klappcomputer wäre besser gewesen. Dieses Wisch-Tablett fällt einem doch aus der Hand«, erwiderte Lore. Doch Erich schien zufrieden mit seinem Kauf. »Der Verkäufer hat uns hervorragend bedient«, lobte er, »die Islamisten respektieren wenigstens das Alter.« Lore rammte ihm den Ellenbogen in die Seite und sah sich vorsichtig um. »Das heißt Moslems«, flüsterte sie. Lore war froh, als sie bezahlt hatten und sich wieder auf der Straße befanden.

»Von dem gesparten Geld lade ich dich ins Venezia ein«, schlug Erich vor, hakte sich bei Lore gut gelaunt unter und ging mit ihr die Schuchardstraße hinab. Lore nahm es mit gemischten Gefühlen hin. Sie glaubte zu ahnen, was es bedeutete, wenn Erich einlud. Kurze Zeit später saßen sie im Café. Erich bestellte ein Banana Split, Lore einen Eiscafé Hag.

»Koffeinfrei?«, mokierte sich Erich.

Lore warf einen demonstrativen Blick auf ihre Armbanduhr. »Es ist gleich sechs.«

Als Erichs Eiskreation kam, bleckte er die Zähne und zeigte die unnatürlich weißen Kronen.

Lore schlürfte schweigend ihren Eiscafé.

»Nun mach nicht so ein Gesicht«, sagte Erich während er sein Eis löffelte. »Es kommen nun mal ständig neue Modelle raus. Mit besserer Qualität.«

»Und all das nur, damit du deine Nachbarn besser ausspionieren kannst«, brummte Lore. Erich, so hatte Lore im Internetz-Kursus beobachtet, nutzte die Recherche-Einheiten nämlich bevorzugt, um per Gugel Erde die Häuser und Grundstücke seiner Nachbarn ins Visier zu nehmen. Angefangen hatte es mit Erichs eigenem Haus, dann hatte er sich Stück für Stück durch die Straßen in Richen gearbeitet und kannte inzwischen von jedem Grundstück die genauen Maße. Er wusste, dass bei Picards der Carport zu groß war und bei Franzens im Wingertsweg eine Holzhütte im Garten stand.

»Was ist daran so schlimm«, entgegnete er, »wer nicht gesehen werden will, kann ja die Gardinen vorziehen.« Lore musste schmunzeln über Erichs Naivität und beobachtete, wie er mit seiner Banane kämpfte. »Die war bestimmt noch grün«, beschwerte er sich.

»Besser als zu reif«, entgegnete Lore und leerte ihr Glas. Erich tat es ihr gleich und wischte sich mit seinem Einstecktuch über die Stirn. Dann fasste er sich theatralisch an die Brust.

»Oh nein«, murmelte Lore und sah sich um. Noch hatte niemand bemerkt, was los war.

Erichs Mundwinkel sackten nach unten, er schnappte nach Luft, während sein Gesicht von Schweiß überströmt wurde. Dann stöhnte er so laut auf, dass die Bedienung herbei sprang. »Soll ich den Notarzt rufen?«, fragte das Mädchen alarmiert.

Erich machte Anstalten, sich zu erheben. »Ich muss an die Luft!«, stöhnte er, während Lore aufsprang, um ihn zu stützen. Ein Blick in das Café zeigte ihr, dass alle Gäste sie anstarrten, ebenfalls bereit, aufzuspringen und zu helfen. Nur schnell raus hier. Sie betraten die Schuchardstraße, und Lore fächelte Erich mit der Eiskarte Luft zu. Die hatte sie aus dem Café mitgenommen.

»Wir gehen ein paar Schritte, wir sind gleich wieder da!«, rief Lore der besorgten Bedienung an der Eistheke zu. Auf Höhe des Weißen Turms riss Erich sich los und begann stockend zu traben. Nicht eben leichtfüßig, aber dennoch flott sprang er die Stufen zum Parkdeck 2 hinab und blieb erst vor dem Parkautomaten stehen. Er schob das Parkticket in den Schlitz und fütterte den Apparat mit Münzen. Lore, die hinter ihm geblieben war, war erleichtert und verstimmt gleichermaßen.

»Diesmal habe ich gedacht, es erwischt dich wirklich.«

Erich drehte sich zu ihr um. »Irgendwas muss man ja davon haben, dass einen alle für tatterig halten«, grinste er. Lore folgte ihm kopfschüttelnd. »Eines musst du mir verraten«, sagte sie, als sie in den Treppenlift stieg. »Wie kriegst du das auf Kommando hin mit den Schweißperlen?« Erich fuhr das surrend leise Gerät an. »Betriebsgeheimnis«, flüsterte er und fuhr zur Ausfahrt.

Silberlinge

Waltraud hatte ihr ganzes Leben lang gespart. Nach dem Krieg war ihr nichts anderes übrig geblieben, als zu sparen. Aber auch nach der Währungsreform, als über Nacht die Schaufenster plötzlich vor Waren überquollen, und den darauf folgenden Jahren des Wirtschaftswunders war Waltraud dem Sparkurs treu geblieben. Ihr Leben war ein ständiger Preisvergleich. Sie studierte die wöchentlichen Angebote der Warenhäuser und kaufte ausschließlich das jeweils günstigste Angebot.

»Du verlierst mehr Zeit mit dem Vergleichen, als du Geld sparst«, hatte Willi sie immer wieder ermahnt. Aber Waltraud konnte nicht anders. Sie konnte mit Fug und Recht behaupten, in ihrem Leben keinen Pfennig zu viel ausgegeben zu haben. Nachdem sie ihn mindestens zweimal umgedreht hatte.

Mit dem Eurocent verfuhr sie genauso. Schulden waren nie gemacht worden. Das Häuschen inmitten eines mit Apfelbäumen und einer großen Buche bestückten Gartens wurde erst gekauft, nachdem Willi und sie den vollen Preis bar bezahlen konnten. 30 Jahre hatten sie darin gelebt. So sparsam, dass für Waltraud ein hübsches Sümmchen fürs Alter übrig geblieben war. Angelegt in kleinen Goldbarren. Die waren wertbeständig und krisensicher, so dachten sie. Und dann waren da noch die Münzen. Einige schöne Stücke von den Glaubenskriegen, darunter auch die Silberdenare Karls des Großen, die Willi von seinem Urgroßvater geerbt hatte. Dabei handelte es sich angeblich um Münzen aus einem riesigen Münzschatz, der bis heute unter dem Verladekai einer Fabrik bei Biebrich begraben lag. Bei den Schaufelarbeiten 1921 war ein Sack mit vermeintlich wertlosen Silberplättchen zutage gefördert worden und in den Beton eingegossen worden. Doch einige der Arbeiter, darunter auch der Urgroßvater von Willi, hatten die Münzen, die sie greifen konnten, eingesteckt.

Fachleute stellten später fest, dass es sich dabei um wertvolle Silberdenare aus der Zeit Karls des Großen handelte. Bei Auktionen riss man sich um die Seltenheiten. Doch der Urgroßvater vermachte den Schatz seinen Söhnen, und die weiter an ihre. Waltraud und Willi hatten den Wert der Münzen nie überprüfen lassen, doch Willi glaubte fest an die Legende. »Das wird mal deine Rente«, hatte Willi immer gesagt. »Auf die Münzen pass gut auf.«

Waltraud hatte gut auf sie aufgepasst. Genau wie auf das Gold und das Sparbuch. Und sie hatte geglaubt, dass es hinter dem kleinen Versteck hinter dem Ölgemälde im Wohnzimmer gut aufgehoben war. Jetzt war das Ölgemälde weg, was noch zu verschmerzen war. Damit aber auch leider das Gold, die Münzen und das Sparbuch. Und die Edelperlkette, die es zur Goldenen Hochzeit gegeben hatte. Der junge Polizist teilte ihr gerade mit, dass ihr Sparbuch geplündert worden war. Ihr Geld war von einer Frankfurter Sparkasse aus abgeholt worden, mit einer gefälschten Vollmacht.

»Wir gehen von einer organisierten Bande aus«, erläuterte der junge Polizist, der in seinen Stoffhosen und Hemd eher aussah wie ein Schupo als ein Kriminalbeamter. »Einbrecher, Fälscher und Hehler arbeiten Hand in Hand, um das Diebesgut, vor allem Konten, so schnell wie möglich zu Geld zu machen. Wieso haben Sie den Einbruch jetzt erst gemeldet?«

Waltraud starrte auf die Tischplatte ihres Couchtisches, die vom vielen Scheuern blank und glänzend geworden war. Genauso blank wie ihr Konto jetzt. Sie befand sich in einer Art Trancezustand und war unfähig, zu reagieren. Sie hatte ein paar Tage bei ihrer Schwester in Rüsselsheim verbracht. Zu Hause wartete ja niemand. Außer einer Horde Einbrecher, die genau gewusst haben mussten, wann sie wegfuhr. Der Einbruch musste direkt am Abend ihrer Abreise geschehen sein, das war nun sieben Tage her. Die Halunken hatten genügend Zeit gehabt, ihre Konten zu plündern.

Besonders bedrohlich dabei war der Gedanke, dass sie allem Anschein nach ausspioniert worden war. Nicht nur wussten die Einbrecher genau, dass sie verreist war. Man kannte auch ihr Versteck für die Wertgegenstände, obwohl sie dieses niemandem je gezeigt hatte. Nur manchmal, wenn sie sich einsam fühlte, hatte sie im Münzalbum geblättert, das war in letzter Zeit öfter vorgekommen. Die Münzen waren mit mehr Erinnerungen verbunden als jedes Foto und hatten ihr Trost gespendet.

Den Einbruch hatte sie zunächst gar nicht bemerkt. Weder war die Wohnung durchwühlt noch ein Fenster oder eine Tür aufgebrochen worden. Der Dieb war durch die Kellertür eingedrungen, die geöffnet worden war, ohne dass das Schloss beschädigt wurde. Jemand hatte in aller Seelenruhe ihr Versteck ausgeräumt, noch ein Feuerchen in der Spüle ihrer Küche angezündet und anschließend ihre Konten geplündert. Durch den Dunst ihrer Trance hörte sie den jungen Polizisten weiter sprechen.

»Die Wohnung wurde allem Anschein nach ausgespäht. Haben Sie etwas Auffälliges bemerkt in den letzten Tagen und Wochen? Haben Sie fremde Menschen in Ihre Wohnung gelassen?«

Der Ausdruck »fremde Menschen« rüttelte Waltraud wach. Ihre Brauen schnellten in die Höhe. »Niemals«, stieß sie voller Empörung aus. Hielt dieser junge Kerl sie für eine greise Närrin, die den einfachsten Trickbetrügern auf den Leim ging? Nein. Waltraud war achtsam. Im Grunde hatte niemand Fremdes mehr die Wohnung betreten, seit Willi tot war. Nur ihre Freundinnen Adelheid und Gudrun, ihre Schwester, ihre Bekannte Lore Kukuk wegen der Münzausstellung und der Schornsteinfeger Maurer, den sie seit Kindesbeinen kannte.

Trickbetrüger, die sich heutzutage als Handwerker verkleidet oder als Müllmann Zutritt zu fremden Wohnungen verschafften, hatten bei Waltraud keine Chance. Mit verhaltener Häme hatte sie oft Fernsehbeiträge verfolgt, in denen Menschen auf derlei durchsichtige Manöver hereingefallen waren. Aller Orten hörte man ja vom berühmten Enkeltrick, bei dem wildfremde Menschen alte Leute anriefen, sich als Enkel, Neffe oder sonstiger Verwandter ausgaben, um sich Geld von ihnen auszuleihen. Die alten gutgläubigen Menschen händigten ihre Ersparnisse einer völlig unbekannten Person aus und sahen ihr Geld nie wieder. Dabei war doch längst bekannt, dass es sich bei den Betrügern um polnische Banden handelte, die systematisch Menschen anrief, deren Vorname auf Geburtsjahr der 30er oder 40er Jahre schließen ließ.

Auch Waltraud hatte es getroffen. Eines Tages rief tatsächlich ein junger Mann bei ihr an. Er gab sich als ihr Enkel Marcus aus und bat sie, ihr kurzfristig mit 10.000 Euro auszuhelfen. Waltraud hatte innerlich frohlockt angesichts der Chance, den Betrügern das Handwerk zu legen. Sie sagte dem Enkel die Summe kurzerhand zu und ging sogar zur Sparkasse, um das Geld abzuholen.

Selbstverständlich hatte sie aber sofort die Polizei verständigt. Als es dann wenig später an der Haustür klingelte und ihr richtiger Enkel vor der Haustür stand, war Waltraud aus allen Wolken gefallen. Mit Hilfe von Ausweisen und einem Anruf bei Marcus’ Eltern war es schließlich möglich, die Polizisten davon zu überzeugen, dass es sich tatsächlich um den rechtmäßigen Enkel handelte. Seit diesem Einsatz stand Waltraud nicht mehr ganz oben in seiner Beliebtheit.

Aber Waltraud hatte diese Vorsichtsmaßnahme nicht bereut. Lieber einmal mehr Vorsicht walten lassen, als hinterher dumm aus der Wäsche schauen. Dass ausgerechnet ihr jetzt dieses Missgeschick passieren musste, war pure Häme. Waltraud konnte nicht sagen, was sie mehr schmerzte. Der Verlust oder die Scham darüber, zum Opfer geworden zu sein. Die verdeckte Genugtuung im Dorf konnte sie sich nur zu gut vorstellen, wenn sie hörten, dass ausgerechnet sie, die Vorsichtige, betroffen war. Das war auch der Grund, warum sie drei weitere Tage geschwiegen hatte, nachdem sie nach ihrer Heimkehr den Schaden bemerkt hatte. Nur die Tatsache, dass ihr das Bargeld ausging, hatte sie bewogen, die Polizei anzurufen.

Jetzt saß ihr dieser Polizist, der dem Alter nach durchaus ihr Enkel sein konnte, gegenüber und klickte mit seinem Kuli, während er darauf wartete, dass sie irgendetwas aussagte. Als Waltraud ihm die Tür geöffnet hatte, hatte sie kurz überlegt, ob auch dies wieder ein Trick sein mochte, doch jeglicher Widerstand war gebrochen. Sie hatte nichts mehr zu verlieren und den Fremden widerstandslos hereingelassen.

»Ich fasse zusammen«, sagte er mit dünner Stimme. »Kein Verdacht, keine ungewöhnlichen Beobachtungen, keine Auffälligkeiten.«

Waltraud tastete nach ihrer Schläfe, in der sich seit heute Morgen ein eiserner Schmerz festgesetzt hatte. »Nichts.«

»Wir würden den Tatort gerne noch weiter in Ruhe untersuchen. Haben Sie jemanden, bei dem sie in den nächsten Tagen unterkommen können?«

Waltraud blickte auf. »Meine Schwester in Rüsselsheim.« Da kam sie gerade her. Und konnte auch gleich wieder hin. Hier zu holen gab es ja nichts mehr. Seufzend stand sie auf und packte ihre Tasche, während unten der Streifenpolizist wartete, der sie fahren sollte.

Höhenflüge

Ottos Herz hüpfte. Es war ein wolkenloser Nachmittag mit einem Himmel wie aus Glas. Obwohl perfektes Flugwetter herrschte, hatten Rudi und er den Flughafen Egelsbach fast für sich alleine. Nur Roman Wittelsberger, der Fluglotse, saß im Tower und wartete auf die Flieger, die sich heute nicht einstellen wollten. Otto und Rudi standen auf der verwaisten Asphaltbahn, über ihnen kreiste der Parrot Bebop, der sich in die Luft schmiegte, als handle es sich um Kartoffelbrei. Die vier Gleichstrommotoren wirkten wie die Flügel einer Hummel, die mit ihren nanosekundenschnellen Flügelvibrationen die Luft in etwas Dickflüssiges verwandelten, um den eigentlich viel zu schweren Körper in die Lüfte zu schwingen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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