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Das schneeweiße Einhorn Silberwind mit der glitzernden Mähne ist etwas ganz Besonderes ... Eine neue Mitschülerin kommt in Janas Klasse: Merian. Sie ist sehr still und verhält sich merkwürdig. Plötzlich verschwindet Merian mit Silberwind. Jana versucht alles, um die beiden zu finden - bis Merian sie in ihr magisches Geheimnis einweiht ... Erlebe wunderbare Abenteuer mit Silberwind, dem magischen Einhorn! Eine Geschichte wie ein Märchen: Silberwind, das schneeweiße Pferd vom Reiterhof, umgibt ein ganz eigener Zauber, denn er ist ein Einhorn. Zwischen ihm und Jana entsteht eine große Freundschaft, da nur sie sein Geheimnis kennt. Gemeinsam erleben sie jede Menge spannende Abenteuer. Ein Buch mit vielen bunten Bildern von Einhörnern: - für Mädchen ab 7 Jahren - zum Vorlesen und ersten Selberlesen - bei Antolin gelistet
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Seitenzahl: 35
Inhalt
Jana ist freundlich …
… oder doch nicht?
Merkwürdige Merian
Wer kann hier hellsehen?
Merian, was tust du da?
Eine magische Nacht
Eine Frage bleibt offen
Jana ist freundlich …
„Jana!“
Jörgos Stimme hallte über den Hof. Jana versuchte, sie zu überhören, und kraulte Wirbelwind weiter hinter den Ohren. Wie groß das kleine Fohlen schon geworden war! Lächelnd stupste Jana sein kleines Horn an. Wirbelwind schüttelte den Kopf. Er war kitzelig an seinem magischen Horn. Jana wurde ganz warm ums Herz.
„Du musst jetzt losgaloppieren“, sagte Wirbelwind. Natürlich ohne das Maul zu bewegen. Jana hörte seine Stimme nur in ihrem Kopf, genau wie bei Silberwind, Wirbelwinds Vater. Jana kicherte. Wirbelwind sagte immer so putzige Sachen.
„Du meinst, ich muss …“
„Jana!“, rief Jörgo ungeduldig.
„Ja, ja“, murmelte Jana und seufzte. „Ich komme heute Mittag wieder, gleich nach der Schule, versprochen!“, sagte sie leise und strich auch Silberwind, der gleich neben seinem Fohlen stand, noch einmal über die weiche Einhornnase. Dann drehte sie sich um und lief zu ihrem Fahrrad.
„Mensch, Jana, wir kommen noch zu spät“, meckerte Jörgo und stieg ungeduldig auf sein Rad. „Immer das Gleiche.“
Jana musste lachen. „Glaubst du, es passiert etwas Aufregendes? In der Schule?“
Nun grinste auch Jörgo. „Wohl kaum. Es sei denn, wir machen Frau Tale wütend, dann könnte es für uns beide zu aufregend werden.“
Das sah Jana ein, denn Frau Tale teilte gerne Strafarbeiten aus, wenn es ihr zu bunt wurde. „Na, dann nichts wie los“, meinte sie und trat kräftig in die Pedale.
Als sie in den Klassenraum kamen, merkten Jana und Jörgo, dass sie tatsächlich beinahe etwas verpasst hätten. Die ganze Klasse war seltsam ruhig. Normalerweise tobten alle zwischen den Tischen herum, bis Frau Tale erschien. Doch heute saßen die Schüler still da und unterhielten sich nur leise. Dann entdeckte Jana den Grund dafür: Auf ihrem eigenen Platz saß ein fremdes Mädchen. Rasch lief Jana zu ihrem Tisch und sagte: „Hallo, ich bin Jana! Tut mir leid, aber das hier ist eigentlich mein Platz.“
Das Mädchen stand sofort auf. Sie wurde rot und ließ rasch die blonden Haare ins Gesicht fallen.
„Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken“, beeilte Jana sich zu sagen. „Neben mir sitzt Jörgo, aber auf der anderen Seite ist noch ein Platz frei. Willst du?“
Das Mädchen nickte schweigend und setzte sich auf den freien Stuhl. Jana sah sie nachdenklich an. Die war aber sehr schüchtern! Vielleicht konnte sie sich später ein wenig um die Neue kümmern.
Frau Tale stürmte wie gewohnt schwungvoll herein und startete sofort mit den ersten Matheaufgaben, die sie an die Tafel schrieb. Dann hielt sie plötzlich inne, als hätte sie etwas gehört, und drehte sich um.
„Ach, Verzeihung“, sagte sie erschrocken. „Ich habe gar nicht mehr daran gedacht, dass wir eine neue Schülerin in der Klasse haben. Hallo, Merian.“ Sie wandte sich an die Klasse. „Das ist Merian Franzen, sie wird ab heute eure Mitschülerin sein. Es gilt wie immer: Seid besonders freundlich und nehmt sie in die Klassengemeinschaft auf.“
Frau Tale warf Jana einen Blick zu, den sie nicht verstand. Sollte das heißen, dass Jana sonst nicht freundlich zu Neuen war? Das stimmte doch gar nicht! Verwirrt schüttelte sie den Kopf.
Doch dann zog Frau Tale das Tempo wieder an und die ganze Klasse schwitzte unter den schwierigen Textaufgaben, sodass Jana keine Zeit mehr zum Grübeln hatte.
Erst, als es zur Pause klingelte, dachte sie wieder an Merian. Sie gesellte sich im Flur zu der Neuen.
„Schön, dass du jetzt in unserer Klasse bist, Merian! Ich stell dir mal die anderen vor: Das sind Maja und Kim, die sind echt nett. Jörgo hast du ja eben schon gesehen. Und der, der da wegläuft, das ist Adam. Der rennt immer gleich raus, weil er sich austoben muss, um sich nach Mathe zu entspannen.“ Sie lachte.
Doch Merian nickte nur stumm und schaute zu Boden.
„Es ist nicht so leicht, neu anzufangen, oder?“, tröstete Jana sie. „Ich bin auch erst seit einem Jahr hier. Vorher haben wir in der Stadt gewohnt. Aber hier ist es super, auch wenn es ein verschlafenes Nest ist.“
Merian sagte immer noch nichts.