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Seitenzahl: 116
LektoratRoseBlackett-Ord,AndrewSzudek,KathrynHill,JoannaEdwards,GillianReid,GarethJones,LizWheeler,JonathanMetcalfGestaltungundBildredaktionPhilGamble,DaksheetaPattni,LeeGriffiths,KarenSelfUmschlaggestaltungSophiaM.T.T.,AkikoKatoHerstellungRachelNgFürdiedeutscheAusgabe:VerlagsleitungMonikaSchlitzerProgrammleitungHeikeFaßbenderRedaktionsleitungDr.KerstinSchliekerHerstellungsleitungDorotheeWhittakerHerstellungskoordinationBiancaIsackHerstellungIngaReinkeTitelderenglischenOriginalausgabe:SimplyPsychology©DorlingKindersleyLimited,London,2022EinUnternehmenderPenguinRandomHouseGroupAlleRechtevorbehalten©derdeutschsprachigenAusgabebyDorlingKindersleyVerlagGmbH,München,2023AlledeutschsprachigenRechtevorbehaltenDeutschedigitaleAusgabe,2023DorlingKindersleyVerlagGmbHJegliche–auchauszugsweise–Verwertung,Wiedergabe,VervielfältigungoderSpeicherung,obelektronisch,mechanisch,durchFotokopieoderAufzeichnung,bedarfdervorherigenschriftlichenGenehmigungdurchdenVerlag.ÜbersetzungAnneroseSieckLektoratCorneliaRüpingeISBN978-3-8310-8298-8epubeISBN978-3-8310-8319-0mobiwww.dk-verlag.deBERATUNGMerrinLazyanisteineRadio-undPodcast-Produzentin,Inhaltsentwicklerin,AutorinundRedakteurin.SiestudiertePsychologieanderHarvardUniversität(USA)undhatanmehrerenBücherngearbeitet,dieeinbreitesSpektrumanThemenabdecken.MITWIRKENDESteveParkerhateinenFirst-Class-Honours-AbschlussinZoologieundistSeniorScientificFellowderZoologischenGesellschaft.ErhatvielüberdieBiologiedesMenschengeschrieben,insbesondereüberdieRolledesGehirnsbeiInstinkten,Emotionen,beimLernenundanderenAspektendesVerhaltens.NancySacharSidhuistklinischePsycho-logininChester,NewJersey(USA),mitAbschlüssenvonderUniversitätPennsyl-vaniaundderCaliforniaSchoolfürProfes-sionellePsychologie.SiehateineprivatePraxis,indersieKinder,TeenagerundErwachsenebehandelt.AndrewSzudekistSchriftstellerundRedakteur.ErhatPhilosophieanderCambridgeUniversität(GB)studiertundsichaufdiePhilosophiedesGeistesspezialisiert.VictoriaUwannahistberatendePsycho-login,ihrenDoktorhatsieanderUniver-sitätSurrey(GB)gemacht.SiearbeitetineinerPrivatpraxisundbietetTherapiefürEinzelpersonenundPaarean.MarcusWeeksstudierteMusikundPhilo-sophieundarbeitetealsLehrer,Klavier-restauratorundMusiker,bevorereineKarrierealsSchriftstellereinschlug.ErhatzahlreicheBücherüberPhilosophie,PsychologieundKunstgeschrieben.
INHALT24VERDRÄNGTESBEARBEITENPsychoanalyse25SCHUTZFÜRDASICHVerteidigungsmechanismen26NIEGUTGENUGMinderwertigkeitskomplex7WASISTPSYCHOLOGIE?STUDIUMDERPSYCHE10KÖRPERUNDGEISTDualismus11ALLESISTMATERIEPhysikalismus12INNEREBEREICHETrichotomiederSeele13NATURODERERZIEHUNG?Vererbung14EMOTIONALESÜBERMASSHysterie15ALLGEMEINEMUSTERDefinitionpsychischerStörungen16NACHINNENSCHAUENIntrospektion17DREIELEMENTEStrukturalismus18DASGANZEANALYSIERENGestaltpsychologie19DIEVERGESSENSKURVEGelernteInformation20ANPASSUNGANDIEWELTFunktionalismus21DEREMOTIONALEVERSTANDDieJames-Lange-TheoriederEmotion22UNTERTEILUNGDERPSYCHEPsychoanalytischeTheorie27WASSIEHSTDU?Rorschach-Tests28GEMEINSAMESBEWUSSTSEINDaskollektiveUnbewusste29SUCHENACHGANZHEITRegistertheorie30ENTDECKUNGDERANDERENObjektbeziehungstheorie31SELBSTENTFALTUNGSelbstwahrnehmung32PAWLOWSCHEREAKTIONENKlassischeKonditionierung33DAS»LITTLE-ALBERT«-EXPERIMENTVerhaltenskonditionierung34LERNENDURCHERFOLGGesetzderWirkung35VERHALTENFORMENOperanteKonditionierung36KOGNITIVEKARTENLatentesLernen37EINELÜCKESCHLIESSTSICHKognitiverBehaviorismus38DIEBEDÜRFNIS-HIERARCHIESelbstverwirklichung39ZUWENDUNGUNDAKZEPTANZBedingungsloseWertschätzung40FORSCHUNGZUMGLÜCKPositivePsychologie41MENSCHLICHEENTWICKLUNGEvolutionspsychologie42BIOLOGISCHESVERHALTENBiospychologie
63JUNGEODERMÄDCHEN?GeschlechtundGender64GENDER-STEREOTYPEGeschlechtsunterschiedeWACHSTUMUNDENTWICKLUNG46WISSENSORGANISATIONSchemata47WIEKINDERDENKENDievierStufenderEntwicklung48EINNATÜRLICHERPROZESSKindgerechtesLernen49GEMEINSAMLERNENSozialkonstruktivismus50ACHTPHASENEINESMENSCHENLEBENSPsychosozialeEntwicklung52INSTINKTIVESVERHALTENFeststehendeHandlungsmuster53LERNENDURCHNACHAHMENSozialeLerntheorie54FRÜHEBEZIEHUNGENBindungstheorie55SEHNSUCHTNACHTROSTFrühkindlicheEntwicklung56SICHERHEITSGEFÜHLDiefremdeSituation57REAKTIONAUFMISSBRAUCHGenetikundEntwicklung58ZUMSPRECHENGEBORENSprachentwicklung59RICHTIGODERFALSCH?MoralischeEntwicklung60DERPUPPEN-TESTRasseundSelbstwertgefühl61ABBAUVONVORURTEILENPuzzle-Klassenzimmer62ETHNIZITÄTSFORSCHUNGEntwicklungderethnischenundrassischenIdentitätMENSCHUNDUMFELD68SOZIALEWESENKulturellerNaturalismus69DERLEBENSRAUMFeldtheorie70ERFORSCHUNGDERSEXUALITÄTSexualpsychologie71SIEBENARTENDERLIEBEDreieckstheoriederLiebe72MEHRHEITSREGELNSozialeAnpassung73AUTORITÄTSFIGURENGehorsam74DIEWAHRNEHMUNGVONMACHTDasStandford-Prison-Experiment75DERKONTEXTZÄHLTAronsonserstesGesetz76IMWETTSTREITUMRESSOURCENDerrealistischeGruppenkonflikt77VERANTWORTUNGMEIDENDerZuschauereffekt78VERTRAUTESWIRDBEVORZUGTMere-Exposure-Effekt79SIEHABENESVERDIENT?Die»Gerechte-Welt«-Hypothese80ANNAHMENAUFSTELLENVorurteil65UNTERSCHIEDLICHEGEHIRNE?Autismus,GeschlechtundGender
81ERFASSENVONMEINUNGENAttitudestowardsWomenScale(AWS)82PROZESSEINORGANISATIONENOrganisationspsychologie84AUSGRENZUNGIMVISIERBefreiungspsychologie85WAHLFREIHEITWahltheorie
102ENTSCHEIDUNGSPROZESSEHeuristik103VOREILIGESCHLÜSSEKognitiveVerzerrung104SPIRITUELLEPRAXISAchtsamkeitundMeditation105MITTENIMFLOWFlow
GEDANKENUNDPROZESSE88DERBEWUSSTEVERSTANDBewusstsein90SINNESEINDRÜCKESORTIERENWahrnehmung92ERFASSENVONOBJEKTENMustererkennung93GRUNDLEGENDEGEFÜHLEEmotionspsychologie94DIEMAGISCHEZAHLSIEBENInformationsverarbeitung95BIOLOGISCHERCOMPUTERModelldesmenschlichenVerstands96AUFMERKSAMKEITSFOKUSAufmerksamkeitstheorie97STREBENNACHKONSISTENZKognitiveDissonanz98SPEICHERSTRUKTURLangzeitgedächtnis99ALTESÜBERSCHREIBENFalscheErinnerung100UNGENAUESGEDÄCHTNISDiesiebenSündenderErinnerung
STÖRUNGENUNDTHERAPIEN108DIAGNOSEVONSTÖRUNGENPsychiatrischeKlassifikationssysteme110ANDEREVERARBEITUNGAutismus-Spektrum-Störung(ASS)111KONZENTRATIONSPROBLEMEAufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung(ADHS)112WAHN,PARANOIAUNDMODIFIZIERTESDENKENSchizophrenie113EXTREMEHOCHSUNDTIEFSBipolareStörung114DIEDUNKLEWOLKEDepression115SCHWANGERSCHAFT,ELTERNSEINUNDPSYCHISCHEGESUNDHEITPerinatalepsychischeStörung116DASSCHLIMMSTEBEFÜRCHTENGeneralisierteAngst-undPanikstörung117LÄHMENDEANGSTPhobien118ZWANGHAFTESDENKENUNDHANDELNZwangsstörung
119VERZERRTESSELBSTBILDKörperdysmorpheStörung120FOLGENEINESTRAUMASPosttraumatischeStörung121IDENTITÄTINFRAGMENTENDissoziativeIdentitätsstörung122PROBLEMEMITDEMESSENEssstörungen123GEFÄHRLICHERKREISLAUFAbhängigkeit124ANDERSALSDIENORMPersönlichkeitsstörungen126BEHANDLUNGSANSÄTZEPsychotherapien128VERGANGENESAUFDECKENPsychodynamischeTherapie129GLEICHGEWICHTDERSEELETherapienachJung130ELTERN,ERWACHSENER,KINDTransaktionsanalyse131VOMKLIENTENGELEITETPersonenzentrierteTherapie132DERGANZEMENSCHGestalttherapie133UMGANGMITDEMDASEINExistenziellePsychotherapie134HEILSAMEWIRKUNGRational-emotiveVerhaltenstherapie135MUSTERVERÄNDERNKognitiveVerhaltenstherapie136GRUPPENDYNAMIKFamilien-Systemtherapie137DEMTRAUMABEGEGNENEMDR-Traumatherapie138DENKÖRPERBEHANDELNMedikation139NATÜRLICHEREAKTIONAntipsychiatrieIDENTITÄTUNDDIFFERENZ142MERKMALEDESMENSCHENTheoriederPersönlichkeit143DIEBIGFIVEDas»Ocean«-Modell144INNEN-UNDAUSSENWELTIntrovertiertheitundExtrovertiertheit145PERSÖNLICHKEITSTESTPersönlichkeitspsychometrie146LOGIKUNDWISSENCattell-Horn-Intelligenztheorie147DREIINTELLIGENZTYPENTriarchischeTheorienachSternberg148KREATIVITÄTMESSENTheTorranceTestsofCreativeThinking(TTCT)149WASMENSCHENANTREIBTBedürfnistheorie150WERBINICH?Identitätsbildung151DIEEIGENEIDENTITÄTTheoriedesIdentitätsstatus152MÄNNLICHEPROJEKTIONFeministischePsychologie153AFROZENTRISCHEPSYCHOLOGIEOptimalePsychologie154PSYCHEUNDKULTURENMultikulturellePsychologie156REGISTER
WASISTPSYCHOLOGIE?PsychologieumfasstdiewissenschaftlicheUntersuchungdermensch-lichenPsycheunddesVerhaltens.DieseDefinitionwirddemThemaallerdingskaumgerecht.MenschensindseitdergriechischenAntikefasziniertdavon,wieihrSeelenlebenfunktioniertundwarumsiesichsoverhalten,wiesieestun.EigentlichleitetsichderBegriff»Psycho-logie«vomgriechischenWortpsycheher,wasbeidesbedeutet:SeeleundGeistbzw.FühlenundDenken.BiszumEndedes19.Jh.wardieErforschungdesGeisteseinZweigderPhilosophie.ErstmalswurdediePsychologiealsWissenschaftanerkannt,alsdieExperimentalpsychologiewissenschaftlicheMetho-deneinsetzte.DiesgeschahetwazeitgleichmitdenFortschritteninderPhysiologieunddenNeurowissenschaften,dieerklärten,wieGehirnundNervensystemfunktionieren.DiePsychologieüberbrücktedieKluftzwischendiesenphysikalischenErklärungenunddenphiloso-phischenTheorien,diedasDenkenbetrafen.MitderZeitverbandsichdiePsychologiemitweiterenDisziplinen,darunterdieSozialwissenschaften,dieMedizinunddiePädagogik.VerschiedeneFachbereicheentstanden,diesichmitunterschiedlichenAspektenbefassten,etwadieEntwicklungspsychologie(sieheS.44–65),dieSozialpsychologie(sieheS.66–85)unddieDifferenziellePsychologie(sieheS.140–155).AndereZweigebeschäftigtensichgezieltmitDia-gnoseundBehandlungpsychologischerStörungen(sieheS.106–139).InjüngsterZeitwurdeesvorallemmitBildgebungsverfahrenmöglich,mentaleProzesseundZuständeabzubildenundzuuntersuchen.DiePsychologiehatderWeltWissenandieHandgegeben,daserklärenhilft,wiederMenschtickt.IhrepraktischenAnwendungsbe-reichehabenunserLebenverändert,insbesonderedieWeise,wiedieGesellschaftpsychischeGesundheitbetrachtet.UnsereNeugieraufunsselbstistoffenbarunersättlichunddiePsychologieliefertimmerwiederneueErkenntnisseüberunserePsycheundunserVerhalten.
EINFÜHRUNG
7
StudiuderPsyche
mIm19.Jh.wendetenPsychologenwissenschaftlicheMetho-deninFormkontrollier-undwiederholbarerExperimentean,ummehrüberdieArbeitsweisedesmenschlichenGeisteszuerfahren.EinigefokussiertensichaufErfahrung(wiewirdieWeltwahrnehmenundübersiedenken),andere,bekanntalsBehavioristen,untersuchtendasVerhalten(wiewirmitderWeltinteragieren).EinedritteGruppeentwickeltedie»psy-choanalytischeTheorie«,wonachvieleunsererGedankenundVerhaltensweisenvonunbewusstenTriebenundGefüh-lenbeeinflusstwerden.SpäterbehauptetenhumanistischePsychologen,dasswireinzigartigundnuranhandsubjektiverErfahrungzuverstehenseien.
KÖRPERUNDGEISTDiemeistenGesellschaftenunterschiedendenphysischenKör-perunddenGeist.Platon,einPhilosophimantikenGriechenland,behauptete,dassdiepsycheoderderGeistmitdem»ewigenReichderFormen«verbundensei:eineWelt,diewirmitunserenSinnennichtwahrnehmenkönnen,ausderwiraberunsereVorstellungenüberdieRealitätableiten.DiesealsDualismusbezeichneteIdee,wonachKörperundGeistgetrenntsind,vertratauchDescartesim17.Jh.Sieistheutenochpopulär.
»…dasseinGEISTgroßerUnter-schiedzwi-schenKörperundSeeleist.«RenéDescartes
Körper-Geist-InteraktionFürDualistensindGeistundKörperzweiver-KÖRPERschiedeneDinge.Wiesieinteragieren,könnensienichterklären.
10DUALISMUS
ALLESISTMATERIEDieerstenWissenschaftlerwarendiealtgriechischenPhilosophen.VielevonihnenwarenDualisten(siehelinks),docheinigeglaubten,dassalleinphysischeMaterieexistiere.Demokritetwabehauptete,dasssichdiePsycheausphysischenTeilchen,den»Feueratomen«zusammensetze,dietoterMaterieLebenschenken.DenPhysika-lismusnahmim17.Jh.derenglischePhilosophThomasHobbeswiederauf.FürihnwarderGeistlediglichdasGehirninAktion.
»NichtsexistiertalsAtomeundderleereRaum.«DemokritGEIST
DerarbeitendeKörperFürPhysikalistenstelltsichdieFrage,wieKörperundGeistinter-agieren,garnicht.Sieglauben,beidesseiausMateriegemacht.KÖRPER
PHYSIKALISMUS
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QuellenderSeelePlatonverorteteVernunft,WillenundBegierde(diedreiTeileder»Seele«)jeweilsimGehirn,demHerzenunddemMagen.UN
INNEREBEREICHEInDerStaatteiltedergriechischePhilosophPlatondie»Seele«oderdenGeistindreiTeile:Vernunft,BegierdeundWillen.DieVer-nunftbefähigtunszumDenkenunddazu,solideUrteilezutreffen.DerWillenistunsereLebenskraftundlässtunsmutighandeln.DieBegierdealsunserenTriebhaltenwirmithilfederVernunftimZaum.GesundistderMensch,soPlaton,wennsichdiedreiBerei-cheimGleichgewichtbefinden.Über2000JahrespäterunterteilteSigmundFreuddieSeeleindreiähnlicheKategorien(sieheS.22).12TRICHOTOMIEDERSEELE
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NATURODERERZIEHUNG?1875sprachFrancisGaltonvon»NaturversusErziehung«.»Natur«verweistaufgenetischfestgelegteMerkmale,diewirvonunserenbiologischenElternerben,»Erziehung«aufunsereKindheit,dieUmgebungunddieLebenserfahrungen.Galtonuntersuchte,wiebeidesunserePersönlichkeitformt.ErstudierteZwillingemitiden-tischenGenen,dieinunterschiedlichenUmgebungenaufwuchsen.EinigeseinerSchlussfolgerungensindheutesehrumstritten.InderForschungwirdweiterhindebattiert,obnundieGeneoderdieErziehungunserePersönlichkeitstärkerbeeinflussen.
GeneJedererbteineReihevonGenen,dieunterschied-lichgroßenEinflussaufphysischeundgeistigeFähigkeitenhaben.ELTERNKIND
UmgebungUnsereKindheit–vonderErnährungbiszurBildung–prägtvieleBereichederweiterenEntwicklung.
ERWACHSENER
ELTERN
KIND
VERERBUNG
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ERZIEHUNG
NATUR
BiologischBisins19.Jh.glaubteman,dass»Hysterie«(vomgriech.hysteraUterus)imBauchihrenUrsprunghatteundnurFrauenbetraf.
NeurologischCharcotentwickelteeinneuesVerständnisdesNervensystems.FürihnentstandenpsychischeStörungendurchneuro-logischeProbleme.
PsychologischFürFreudhattenpsychischeStörungeneherpsychologischealsphysischeGründe,erverknüpftesiemitSexu-alitätundGeschlecht.EinigederfrühestenklinischenDiagnosenvonpsychischenStörungenstammenvonantikenägyptischenundgriechischenÄrzten.Sieglaubten,dassgewisseanormaleemotionaleoderverhaltensbezogeneZuständevorallemweiblichwaren,sieschriebendiesedemUteruszu.Im19.Jh.kamendurchNeuro-logenwieJean-MartinCharcotalternativeErklärungenauf.Imspäten19.Jh.jedochbehaupteteSigmundFreud(sieheS.22),dasspsychischeStörungen–damalsallgemeinals»Hysterie«bekannt–inWirklichkeitpsychologischen,nichtphysischenUrsprungsseien.SeineTheorienrevolutioniertendieBehand-lungderartigerErkrankungen.14HYSTERIE
EMOTIONALESÜBERMASS
PAI
Im18.undfrühen19.Jh.benanntenÄrztepsychischeErkrankungenmiteherallgemeinenBegriffenwie»Hysterie«oder»Wahnsinn«.BereitsdamalswolltenPsy-chiaterabereindifferenzierteresKlassifikations-systementwickeln,dasKrankheitenmithilfevonSymptomenbestimmte.1899schließlichschlugEmilKraepelinvor,psychischeStörungennachgemeinsamenSymptommusternstattnacheinzelnenSymptomenzuklassifizieren.
GEMEINSAMESYMPTOME
KraepelinunterteiltepsychischeStörungeninzweiHauptklassen:»Dementiapraecox«(später»Schizophrenie«genannt)und»ManischeDepres-sion«(darunterdieheutige»BipolareStörung«undandereaffektiveStörungen).BeidiesenKrank-heitskategorientretenoftähnlicheSymptomeauf,dochKraepelinstelltefest,dassjedeeineigenesMusteraufweist.SeineArbeithattegroßenEinflussaufdieDefinitionsmethodenvonGefühlsstörungenim20.Jh.EDEDEFINITIONPSYCHISCHERSTÖRUNGEN15
ALLGEMEINEMUSTER
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WundtsetztedieProbandenSinnes-reizenaus,etwadurcheineKerzen-flammeodereinMetronom,umbeiihnenmentaleReaktionenauszulösen.NACHINNENSCHAUENGEDANKENGEFÜHLESELBST-WAHRNEHMUNGDieProbandenbeobachtetenihreeigenenGedankenundEmpfindungenunderkannten,wiesieaufReizereagierten.
DieProbandenbeschriebenihreGedankenundGefühle,diesiebeiderInnenschaubeobachteten.1879gründeteWilhelmWundtdasersteLaborfürexperimentellePsychologie.HierwollteerdieArbeitsweisedermenschlichenPsycheanalysieren.DasersteProblem,daserüberwindenmusste:DieeinzigePsyche,zudereinMenschdirektenZuganghat,istdieeigene.WundtsLösung:ErführteeinVerfahrenein,daser»Intro-spektion«nannte.Freiwilligelernten,inihreeigene