SIMPLY. Psychologie: - Steve Parker - E-Book

SIMPLY. Psychologie: E-Book

Steve Parker

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Beschreibung

Psychologie überraschend einfach! Visueller kann Wissen nicht sein: SIMPLY Psychologie ist die perfekte Einführung in die Grundlagen der Psychologie – für alle, die wenig Zeit haben, aber hungrig nach Wissen sind! Mittels origineller Grafiken und kurzer Texterläuterungen werden psychologische Inhalte auf das Wesentliche reduziert und selbst komplexe Themen wie kognitiver Behaviorismus oder Entwicklungspsychologie greifbar und leicht verständlich visualisiert. Der einfache Einstieg in die Welt der Psychologie: Die Sachbuch-Reihe SIMPLY macht komplizierte Themen auf originelle Art anschaulich und nachvollziehbar. • Schneller Zugang zu Wissen: Jedes Unterthema wird auf einer einzigen Seite dargestellt – mit einer individuellen Text-Bild-Komposition, passend zum Inhalt. • Die Vielseitigkeit der Psychologie auf einen Blick: Über 120 psychologische Theorien werden in durchdachten Grafiken und komprimierten Texten spannend aufbereitet. Die wichtigsten psychologischen Ideen & Theorien – visualisiert in übersichtlichen Grafiken Von Sigmund Freud und Verhaltenskonditionierung über Sozialpsychologie und moralische Entwicklung bis hin zu Identitätsbildung und Depression: Das visuelle Nachschlagewerk beleuchtet über 120 zentrale Themen der Psychologie und beantwortet grundlegende Fragen zur Natur und Entwicklung der menschlichen Psyche – zum besseren Verständnis von sich selbst und Anderen. Die anschaulichen Grafiken und Diagramme erleichtern den Zugang zu komplexen psychologischen Theorien und bringen das Wesentliche auf den Punkt. DAS Psychologie-Buch für Einsteiger*innen und Wissbegierige: Noch nie war es so einfach, Psychologie zu verstehen!

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Seitenzahl: 116

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LektoratRoseBlackett-Ord,AndrewSzudek,KathrynHill,JoannaEdwards,GillianReid,GarethJones,LizWheeler,JonathanMetcalfGestaltungundBildredaktionPhilGamble,DaksheetaPattni,LeeGriffiths,KarenSelfUmschlaggestaltungSophiaM.T.T.,AkikoKatoHerstellungRachelNgFürdiedeutscheAusgabe:VerlagsleitungMonikaSchlitzerProgrammleitungHeikeFaßbenderRedaktionsleitungDr.KerstinSchliekerHerstellungsleitungDorotheeWhittakerHerstellungskoordinationBiancaIsackHerstellungIngaReinkeTitelderenglischenOriginalausgabe:SimplyPsychology©DorlingKindersleyLimited,London,2022EinUnternehmenderPenguinRandomHouseGroupAlleRechtevorbehalten©derdeutschsprachigenAusgabebyDorlingKindersleyVerlagGmbH,München,2023AlledeutschsprachigenRechtevorbehaltenDeutschedigitaleAusgabe,2023DorlingKindersleyVerlagGmbHJegliche–auchauszugsweise–Verwertung,Wiedergabe,VervielfältigungoderSpeicherung,obelektronisch,mechanisch,durchFotokopieoderAufzeichnung,bedarfdervorherigenschriftlichenGenehmigungdurchdenVerlag.ÜbersetzungAnneroseSieckLektoratCorneliaRüpingeISBN978-3-8310-8298-8epubeISBN978-3-8310-8319-0mobiwww.dk-verlag.deBERATUNGMerrinLazyanisteineRadio-undPodcast-Produzentin,Inhaltsentwicklerin,AutorinundRedakteurin.SiestudiertePsychologieanderHarvardUniversität(USA)undhatanmehrerenBücherngearbeitet,dieeinbreitesSpektrumanThemenabdecken.MITWIRKENDESteveParkerhateinenFirst-Class-Honours-AbschlussinZoologieundistSeniorScientificFellowderZoologischenGesellschaft.ErhatvielüberdieBiologiedesMenschengeschrieben,insbesondereüberdieRolledesGehirnsbeiInstinkten,Emotionen,beimLernenundanderenAspektendesVerhaltens.NancySacharSidhuistklinischePsycho-logininChester,NewJersey(USA),mitAbschlüssenvonderUniversitätPennsyl-vaniaundderCaliforniaSchoolfürProfes-sionellePsychologie.SiehateineprivatePraxis,indersieKinder,TeenagerundErwachsenebehandelt.AndrewSzudekistSchriftstellerundRedakteur.ErhatPhilosophieanderCambridgeUniversität(GB)studiertundsichaufdiePhilosophiedesGeistesspezialisiert.VictoriaUwannahistberatendePsycho-login,ihrenDoktorhatsieanderUniver-sitätSurrey(GB)gemacht.SiearbeitetineinerPrivatpraxisundbietetTherapiefürEinzelpersonenundPaarean.MarcusWeeksstudierteMusikundPhilo-sophieundarbeitetealsLehrer,Klavier-restauratorundMusiker,bevorereineKarrierealsSchriftstellereinschlug.ErhatzahlreicheBücherüberPhilosophie,PsychologieundKunstgeschrieben.

INHALT24VERDRÄNGTESBEARBEITENPsychoanalyse25SCHUTZFÜRDASICHVerteidigungsmechanismen26NIEGUTGENUGMinderwertigkeitskomplex7WASISTPSYCHOLOGIE?STUDIUMDERPSYCHE10KÖRPERUNDGEISTDualismus11ALLESISTMATERIEPhysikalismus12INNEREBEREICHETrichotomiederSeele13NATURODERERZIEHUNG?Vererbung14EMOTIONALESÜBERMASSHysterie15ALLGEMEINEMUSTERDefinitionpsychischerStörungen16NACHINNENSCHAUENIntrospektion17DREIELEMENTEStrukturalismus18DASGANZEANALYSIERENGestaltpsychologie19DIEVERGESSENSKURVEGelernteInformation20ANPASSUNGANDIEWELTFunktionalismus21DEREMOTIONALEVERSTANDDieJames-Lange-TheoriederEmotion22UNTERTEILUNGDERPSYCHEPsychoanalytischeTheorie27WASSIEHSTDU?Rorschach-Tests28GEMEINSAMESBEWUSSTSEINDaskollektiveUnbewusste29SUCHENACHGANZHEITRegistertheorie30ENTDECKUNGDERANDERENObjektbeziehungstheorie31SELBSTENTFALTUNGSelbstwahrnehmung32PAWLOWSCHEREAKTIONENKlassischeKonditionierung33DAS»LITTLE-ALBERT«-EXPERIMENTVerhaltenskonditionierung34LERNENDURCHERFOLGGesetzderWirkung35VERHALTENFORMENOperanteKonditionierung36KOGNITIVEKARTENLatentesLernen37EINELÜCKESCHLIESSTSICHKognitiverBehaviorismus38DIEBEDÜRFNIS-HIERARCHIESelbstverwirklichung39ZUWENDUNGUNDAKZEPTANZBedingungsloseWertschätzung40FORSCHUNGZUMGLÜCKPositivePsychologie41MENSCHLICHEENTWICKLUNGEvolutionspsychologie42BIOLOGISCHESVERHALTENBiospychologie

63JUNGEODERMÄDCHEN?GeschlechtundGender64GENDER-STEREOTYPEGeschlechtsunterschiedeWACHSTUMUNDENTWICKLUNG46WISSENSORGANISATIONSchemata47WIEKINDERDENKENDievierStufenderEntwicklung48EINNATÜRLICHERPROZESSKindgerechtesLernen49GEMEINSAMLERNENSozialkonstruktivismus50ACHTPHASENEINESMENSCHENLEBENSPsychosozialeEntwicklung52INSTINKTIVESVERHALTENFeststehendeHandlungsmuster53LERNENDURCHNACHAHMENSozialeLerntheorie54FRÜHEBEZIEHUNGENBindungstheorie55SEHNSUCHTNACHTROSTFrühkindlicheEntwicklung56SICHERHEITSGEFÜHLDiefremdeSituation57REAKTIONAUFMISSBRAUCHGenetikundEntwicklung58ZUMSPRECHENGEBORENSprachentwicklung59RICHTIGODERFALSCH?MoralischeEntwicklung60DERPUPPEN-TESTRasseundSelbstwertgefühl61ABBAUVONVORURTEILENPuzzle-Klassenzimmer62ETHNIZITÄTSFORSCHUNGEntwicklungderethnischenundrassischenIdentitätMENSCHUNDUMFELD68SOZIALEWESENKulturellerNaturalismus69DERLEBENSRAUMFeldtheorie70ERFORSCHUNGDERSEXUALITÄTSexualpsychologie71SIEBENARTENDERLIEBEDreieckstheoriederLiebe72MEHRHEITSREGELNSozialeAnpassung73AUTORITÄTSFIGURENGehorsam74DIEWAHRNEHMUNGVONMACHTDasStandford-Prison-Experiment75DERKONTEXTZÄHLTAronsonserstesGesetz76IMWETTSTREITUMRESSOURCENDerrealistischeGruppenkonflikt77VERANTWORTUNGMEIDENDerZuschauereffekt78VERTRAUTESWIRDBEVORZUGTMere-Exposure-Effekt79SIEHABENESVERDIENT?Die»Gerechte-Welt«-Hypothese80ANNAHMENAUFSTELLENVorurteil65UNTERSCHIEDLICHEGEHIRNE?Autismus,GeschlechtundGender

81ERFASSENVONMEINUNGENAttitudestowardsWomenScale(AWS)82PROZESSEINORGANISATIONENOrganisationspsychologie84AUSGRENZUNGIMVISIERBefreiungspsychologie85WAHLFREIHEITWahltheorie

102ENTSCHEIDUNGSPROZESSEHeuristik103VOREILIGESCHLÜSSEKognitiveVerzerrung104SPIRITUELLEPRAXISAchtsamkeitundMeditation105MITTENIMFLOWFlow

GEDANKENUNDPROZESSE88DERBEWUSSTEVERSTANDBewusstsein90SINNESEINDRÜCKESORTIERENWahrnehmung92ERFASSENVONOBJEKTENMustererkennung93GRUNDLEGENDEGEFÜHLEEmotionspsychologie94DIEMAGISCHEZAHLSIEBENInformationsverarbeitung95BIOLOGISCHERCOMPUTERModelldesmenschlichenVerstands96AUFMERKSAMKEITSFOKUSAufmerksamkeitstheorie97STREBENNACHKONSISTENZKognitiveDissonanz98SPEICHERSTRUKTURLangzeitgedächtnis99ALTESÜBERSCHREIBENFalscheErinnerung100UNGENAUESGEDÄCHTNISDiesiebenSündenderErinnerung

STÖRUNGENUNDTHERAPIEN108DIAGNOSEVONSTÖRUNGENPsychiatrischeKlassifikationssysteme110ANDEREVERARBEITUNGAutismus-Spektrum-Störung(ASS)111KONZENTRATIONSPROBLEMEAufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung(ADHS)112WAHN,PARANOIAUNDMODIFIZIERTESDENKENSchizophrenie113EXTREMEHOCHSUNDTIEFSBipolareStörung114DIEDUNKLEWOLKEDepression115SCHWANGERSCHAFT,ELTERNSEINUNDPSYCHISCHEGESUNDHEITPerinatalepsychischeStörung116DASSCHLIMMSTEBEFÜRCHTENGeneralisierteAngst-undPanikstörung117LÄHMENDEANGSTPhobien118ZWANGHAFTESDENKENUNDHANDELNZwangsstörung

119VERZERRTESSELBSTBILDKörperdysmorpheStörung120FOLGENEINESTRAUMASPosttraumatischeStörung121IDENTITÄTINFRAGMENTENDissoziativeIdentitätsstörung122PROBLEMEMITDEMESSENEssstörungen123GEFÄHRLICHERKREISLAUFAbhängigkeit124ANDERSALSDIENORMPersönlichkeitsstörungen126BEHANDLUNGSANSÄTZEPsychotherapien128VERGANGENESAUFDECKENPsychodynamischeTherapie129GLEICHGEWICHTDERSEELETherapienachJung130ELTERN,ERWACHSENER,KINDTransaktionsanalyse131VOMKLIENTENGELEITETPersonenzentrierteTherapie132DERGANZEMENSCHGestalttherapie133UMGANGMITDEMDASEINExistenziellePsychotherapie134HEILSAMEWIRKUNGRational-emotiveVerhaltenstherapie135MUSTERVERÄNDERNKognitiveVerhaltenstherapie136GRUPPENDYNAMIKFamilien-Systemtherapie137DEMTRAUMABEGEGNENEMDR-Traumatherapie138DENKÖRPERBEHANDELNMedikation139NATÜRLICHEREAKTIONAntipsychiatrieIDENTITÄTUNDDIFFERENZ142MERKMALEDESMENSCHENTheoriederPersönlichkeit143DIEBIGFIVEDas»Ocean«-Modell144INNEN-UNDAUSSENWELTIntrovertiertheitundExtrovertiertheit145PERSÖNLICHKEITSTESTPersönlichkeitspsychometrie146LOGIKUNDWISSENCattell-Horn-Intelligenztheorie147DREIINTELLIGENZTYPENTriarchischeTheorienachSternberg148KREATIVITÄTMESSENTheTorranceTestsofCreativeThinking(TTCT)149WASMENSCHENANTREIBTBedürfnistheorie150WERBINICH?Identitätsbildung151DIEEIGENEIDENTITÄTTheoriedesIdentitätsstatus152MÄNNLICHEPROJEKTIONFeministischePsychologie153AFROZENTRISCHEPSYCHOLOGIEOptimalePsychologie154PSYCHEUNDKULTURENMultikulturellePsychologie156REGISTER

WASISTPSYCHOLOGIE?PsychologieumfasstdiewissenschaftlicheUntersuchungdermensch-lichenPsycheunddesVerhaltens.DieseDefinitionwirddemThemaallerdingskaumgerecht.MenschensindseitdergriechischenAntikefasziniertdavon,wieihrSeelenlebenfunktioniertundwarumsiesichsoverhalten,wiesieestun.EigentlichleitetsichderBegriff»Psycho-logie«vomgriechischenWortpsycheher,wasbeidesbedeutet:SeeleundGeistbzw.FühlenundDenken.BiszumEndedes19.Jh.wardieErforschungdesGeisteseinZweigderPhilosophie.ErstmalswurdediePsychologiealsWissenschaftanerkannt,alsdieExperimentalpsychologiewissenschaftlicheMetho-deneinsetzte.DiesgeschahetwazeitgleichmitdenFortschritteninderPhysiologieunddenNeurowissenschaften,dieerklärten,wieGehirnundNervensystemfunktionieren.DiePsychologieüberbrücktedieKluftzwischendiesenphysikalischenErklärungenunddenphiloso-phischenTheorien,diedasDenkenbetrafen.MitderZeitverbandsichdiePsychologiemitweiterenDisziplinen,darunterdieSozialwissenschaften,dieMedizinunddiePädagogik.VerschiedeneFachbereicheentstanden,diesichmitunterschiedlichenAspektenbefassten,etwadieEntwicklungspsychologie(sieheS.44–65),dieSozialpsychologie(sieheS.66–85)unddieDifferenziellePsychologie(sieheS.140–155).AndereZweigebeschäftigtensichgezieltmitDia-gnoseundBehandlungpsychologischerStörungen(sieheS.106–139).InjüngsterZeitwurdeesvorallemmitBildgebungsverfahrenmöglich,mentaleProzesseundZuständeabzubildenundzuuntersuchen.DiePsychologiehatderWeltWissenandieHandgegeben,daserklärenhilft,wiederMenschtickt.IhrepraktischenAnwendungsbe-reichehabenunserLebenverändert,insbesonderedieWeise,wiedieGesellschaftpsychischeGesundheitbetrachtet.UnsereNeugieraufunsselbstistoffenbarunersättlichunddiePsychologieliefertimmerwiederneueErkenntnisseüberunserePsycheundunserVerhalten.

EINFÜHRUNG

7

StudiuderPsyche

mIm19.Jh.wendetenPsychologenwissenschaftlicheMetho-deninFormkontrollier-undwiederholbarerExperimentean,ummehrüberdieArbeitsweisedesmenschlichenGeisteszuerfahren.EinigefokussiertensichaufErfahrung(wiewirdieWeltwahrnehmenundübersiedenken),andere,bekanntalsBehavioristen,untersuchtendasVerhalten(wiewirmitderWeltinteragieren).EinedritteGruppeentwickeltedie»psy-choanalytischeTheorie«,wonachvieleunsererGedankenundVerhaltensweisenvonunbewusstenTriebenundGefüh-lenbeeinflusstwerden.SpäterbehauptetenhumanistischePsychologen,dasswireinzigartigundnuranhandsubjektiverErfahrungzuverstehenseien.

KÖRPERUNDGEISTDiemeistenGesellschaftenunterschiedendenphysischenKör-perunddenGeist.Platon,einPhilosophimantikenGriechenland,behauptete,dassdiepsycheoderderGeistmitdem»ewigenReichderFormen«verbundensei:eineWelt,diewirmitunserenSinnennichtwahrnehmenkönnen,ausderwiraberunsereVorstellungenüberdieRealitätableiten.DiesealsDualismusbezeichneteIdee,wonachKörperundGeistgetrenntsind,vertratauchDescartesim17.Jh.Sieistheutenochpopulär.

»…dasseinGEISTgroßerUnter-schiedzwi-schenKörperundSeeleist.«RenéDescartes

Körper-Geist-InteraktionFürDualistensindGeistundKörperzweiver-KÖRPERschiedeneDinge.Wiesieinteragieren,könnensienichterklären.

10DUALISMUS

ALLESISTMATERIEDieerstenWissenschaftlerwarendiealtgriechischenPhilosophen.VielevonihnenwarenDualisten(siehelinks),docheinigeglaubten,dassalleinphysischeMaterieexistiere.Demokritetwabehauptete,dasssichdiePsycheausphysischenTeilchen,den»Feueratomen«zusammensetze,dietoterMaterieLebenschenken.DenPhysika-lismusnahmim17.Jh.derenglischePhilosophThomasHobbeswiederauf.FürihnwarderGeistlediglichdasGehirninAktion.

»NichtsexistiertalsAtomeundderleereRaum.«DemokritGEIST

DerarbeitendeKörperFürPhysikalistenstelltsichdieFrage,wieKörperundGeistinter-agieren,garnicht.Sieglauben,beidesseiausMateriegemacht.KÖRPER

PHYSIKALISMUS

11

QuellenderSeelePlatonverorteteVernunft,WillenundBegierde(diedreiTeileder»Seele«)jeweilsimGehirn,demHerzenunddemMagen.UN

INNEREBEREICHEInDerStaatteiltedergriechischePhilosophPlatondie»Seele«oderdenGeistindreiTeile:Vernunft,BegierdeundWillen.DieVer-nunftbefähigtunszumDenkenunddazu,solideUrteilezutreffen.DerWillenistunsereLebenskraftundlässtunsmutighandeln.DieBegierdealsunserenTriebhaltenwirmithilfederVernunftimZaum.GesundistderMensch,soPlaton,wennsichdiedreiBerei-cheimGleichgewichtbefinden.Über2000JahrespäterunterteilteSigmundFreuddieSeeleindreiähnlicheKategorien(sieheS.22).12TRICHOTOMIEDERSEELE

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NATURODERERZIEHUNG?1875sprachFrancisGaltonvon»NaturversusErziehung«.»Natur«verweistaufgenetischfestgelegteMerkmale,diewirvonunserenbiologischenElternerben,»Erziehung«aufunsereKindheit,dieUmgebungunddieLebenserfahrungen.Galtonuntersuchte,wiebeidesunserePersönlichkeitformt.ErstudierteZwillingemitiden-tischenGenen,dieinunterschiedlichenUmgebungenaufwuchsen.EinigeseinerSchlussfolgerungensindheutesehrumstritten.InderForschungwirdweiterhindebattiert,obnundieGeneoderdieErziehungunserePersönlichkeitstärkerbeeinflussen.

GeneJedererbteineReihevonGenen,dieunterschied-lichgroßenEinflussaufphysischeundgeistigeFähigkeitenhaben.ELTERNKIND

UmgebungUnsereKindheit–vonderErnährungbiszurBildung–prägtvieleBereichederweiterenEntwicklung.

ERWACHSENER

ELTERN

KIND

VERERBUNG

13

ERZIEHUNG

NATUR

BiologischBisins19.Jh.glaubteman,dass»Hysterie«(vomgriech.hysteraUterus)imBauchihrenUrsprunghatteundnurFrauenbetraf.

NeurologischCharcotentwickelteeinneuesVerständnisdesNervensystems.FürihnentstandenpsychischeStörungendurchneuro-logischeProbleme.

PsychologischFürFreudhattenpsychischeStörungeneherpsychologischealsphysischeGründe,erverknüpftesiemitSexu-alitätundGeschlecht.EinigederfrühestenklinischenDiagnosenvonpsychischenStörungenstammenvonantikenägyptischenundgriechischenÄrzten.Sieglaubten,dassgewisseanormaleemotionaleoderverhaltensbezogeneZuständevorallemweiblichwaren,sieschriebendiesedemUteruszu.Im19.Jh.kamendurchNeuro-logenwieJean-MartinCharcotalternativeErklärungenauf.Imspäten19.Jh.jedochbehaupteteSigmundFreud(sieheS.22),dasspsychischeStörungen–damalsallgemeinals»Hysterie«bekannt–inWirklichkeitpsychologischen,nichtphysischenUrsprungsseien.SeineTheorienrevolutioniertendieBehand-lungderartigerErkrankungen.14HYSTERIE

EMOTIONALESÜBERMASS

PAI

Im18.undfrühen19.Jh.benanntenÄrztepsychischeErkrankungenmiteherallgemeinenBegriffenwie»Hysterie«oder»Wahnsinn«.BereitsdamalswolltenPsy-chiaterabereindifferenzierteresKlassifikations-systementwickeln,dasKrankheitenmithilfevonSymptomenbestimmte.1899schließlichschlugEmilKraepelinvor,psychischeStörungennachgemeinsamenSymptommusternstattnacheinzelnenSymptomenzuklassifizieren.

GEMEINSAMESYMPTOME

KraepelinunterteiltepsychischeStörungeninzweiHauptklassen:»Dementiapraecox«(später»Schizophrenie«genannt)und»ManischeDepres-sion«(darunterdieheutige»BipolareStörung«undandereaffektiveStörungen).BeidiesenKrank-heitskategorientretenoftähnlicheSymptomeauf,dochKraepelinstelltefest,dassjedeeineigenesMusteraufweist.SeineArbeithattegroßenEinflussaufdieDefinitionsmethodenvonGefühlsstörungenim20.Jh.EDEDEFINITIONPSYCHISCHERSTÖRUNGEN15

ALLGEMEINEMUSTER

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WundtsetztedieProbandenSinnes-reizenaus,etwadurcheineKerzen-flammeodereinMetronom,umbeiihnenmentaleReaktionenauszulösen.NACHINNENSCHAUENGEDANKENGEFÜHLESELBST-WAHRNEHMUNGDieProbandenbeobachtetenihreeigenenGedankenundEmpfindungenunderkannten,wiesieaufReizereagierten.

DieProbandenbeschriebenihreGedankenundGefühle,diesiebeiderInnenschaubeobachteten.1879gründeteWilhelmWundtdasersteLaborfürexperimentellePsychologie.HierwollteerdieArbeitsweisedermenschlichenPsycheanalysieren.DasersteProblem,daserüberwindenmusste:DieeinzigePsyche,zudereinMenschdirektenZuganghat,istdieeigene.WundtsLösung:ErführteeinVerfahrenein,daser»Intro-spektion«nannte.Freiwilligelernten,inihreeigene