Kompaktatlas menschlicher Körper - Steve Parker - E-Book

Kompaktatlas menschlicher Körper E-Book

Steve Parker

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Beschreibung

Die Anatomie des Menschen – kompakt & verständlich Wie schlägt unser Herz und wie funktioniert unsere Atmung? Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine faszinierende Tour durch den menschlichen Körper – von den Zellen über die Knochen und die Muskeln bis zu Verdauungssystem und Fortpflanzungsorganen. Anhand von über 300 einzigartigen 3-D-Abbildungen wird komplexes Medizinwissen leicht verständlich und anschaulich bis ins kleinste Detail dargestellt. Mit prägnanten, top-aktuellen Texten auf dem neuesten Stand der Wissenschaft! Der menschliche Körper – Medizin-Wissen für zu Hause, Unterricht und Studium: - Körperwelten in 3-D. - Komplexe Vorgänge einfach erklärt. - Anatomische Aspekte in detaillierten Schritten. - Ca. 100 Krankheiten und Beschwerden. Ob als Nachschlagewerk zu Hause oder als Basiswissen für Unterricht und Studium: Dieses Buch macht sichtbar, was für das menschliche Auge unsichtbar ist, und liefert Ihnen auf diese Weise ein umfassendes Verständnis vom menschlichen Körper.

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Seitenzahl: 380

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Aktualisierte
Neuausgabe
MIT MEHR ALS 300 3D-ABBILDUNGEN
KOMPAKTATLAS
MENSCHLICHER
KÖRPER
STEVE PARKER
Programmleitung Jonathan Metcalf
Für die deutsche Ausgabe:
Programmmanager Angeles Gavira, Liz Wheeler
Cheflektorat Julie Oughton
Lektorat Simon Tuite
Projektbetreuung Ann Baggaley, Abhijit Dutta,
Philip Morgan, Martyn Page, Mark Silas, Kate Taylor
Bildredaktion und Gestaltung Louise Dick, Michael
Duffy, Vicky Short, Mandy Earey, Rupanki Arora
Kaushik, Ted Kinsey, Bimlesh Tiwari
Art Director Karen Self, Bryn Walls
Herstellung Joanna Byrne, Maria Elia,
Balwant Singh, Sophie Argyris
Umschlaggestaltung Duncan Turner
Medizinische Beratung Dr. Penny Preston,
Dr. Kristina Routh
Die Inhalte von The Concise Human Body Book
basieren auf dem Buch The Human Body Book,
Dorling Kindersley 2007
Für das Buch The Human Body Book
Projektleitung Liz Wheeler
Programmleitung Jonathan Metcalf
Cheflektorat Sarah Larter
Projektbetreuung Rob Houston
Redaktion Ruth O’Rourke, Rebecca Warren,
Mary Allen, Kim Bryan, Tarda Davidson-Aitkins,
Jane de Burgh, Salima Hirani, Miezan van Zyl
Redaktionsassistenz Tamlyn Calitz, Manisha Thakkar
Bildredaktion Philip Ormerod, Maxine Lea
Gestaltung und Satz Matt Schofield, Kenny Grant,
Francis Wong, Anna Plucinska
Art Director Bryn Walls
DTP-Design Laragh Kedwell
Bildrecherche Louise Thomas
Herstellung Tony Phipps
Umschlaggestaltung Lee Ellwood
Weitere Mitarbeiter Mary Allen, Andrea Bagg,
Jill Hamilton, Katie John, Janet Fricker,
Jane de Burgh, Claire Cross
Medizinische Beratung Dr. Penny Preston,
Dr. Kristina Routh
Illustrationen
Creative Director Rajeev Doshi
3D Illustrationen Olaf Louwinger,
Gavin Whelan, Monica Taddei
Weitere Illustrationen Peter Bull Art Studio,
Kevin Jones Associates, Adam Howard
Programmleitung Monika Schlitzer
Redaktionsleitung Dr. Kerstin Schlieker
Projektbetreuung Manuela Stern
Herstellungsleitung Dorothee Whittaker
Herstellungskoordination Claudia Rode
Herstellung Evely Xie
Titel der englischen Originalausgabe:
The Concise Human Body Book
© Dorling Kindersley Limited, London, 2009, 2019
Ein Unternehmen der Penguin Random House Group
Alle Rechte vorbehalten
© der deutschsprachigen Ausgabe by
Dorling Kindersley Verlag GmbH, München, 2014, 2020
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
Deutsche digitale Ausgabe, 2024
Dorling Kindersley Verlag GmbH
Jegliche – auch auszugsweise – Verwertung,
Wiedergabe, Vervielfältigung oder Speicherung,
ob elektronisch, mechanisch, durch Fotokopie
oder Aufzeichnung, bedarf der vorherigen
schriftlichen Genehmigung durch den Verlag.
Übersetzung Simone Blass
Lektorat Dr. Rainer Schöttle
Satz und Redaktion Regine Gerst
Neuausgabe
Übersetzung Simone Blass
Lektorat Sigrun Borstelmann
Satz Roman Bold & Black, Köln
eISBN 978-3-8310-8368-8
Repro GRB Editrice s.r.l. in London
Die Informationen und Ratschläge in diesem Buch sind
von den Autoren und vom Verlag sorgfältig erwogen
und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht über-
nommen werden. Der Verlag ist nicht in der Lage, eine
medizinische Beratung vorzunehmen.
Das Buch kann den Rat eines Arztes nicht ersetzen.
Eine Haftung der Autoren bzw. des Verlags und seiner
Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögens-
schäden ist ausgeschlossen.
www.dk-verlag.de
Hinweis
INHALT
DER KÖRPER ALS GANZES
EINLEITUNG
8
ABBILDUNGEN DES KÖRPERS
KÖRPERSYSTEME
GERÜST UND BEWEGUNG
INFORMATIONSVERARBEITUNG
FLÜSSIGKEITEN IM KÖRPER
GLEICHGEWICHT
DIE ZELLE ALS KLEINSTE EINHEIT
DIE ZELLE
DNA
DAS GENOM
ZELLTYPEN UND GEWEBE
KNOCHENBAU
SKELETT
KNOCHENSTRUKTUR
GELENKE
DER SCHÄDEL
DIE WIRBELSÄULE
RIPPEN UND BECKEN
HÄNDE UND FÜSSE
KNOCHENVERLETZUNGEN UND
-ERKRANKUNGEN
MUSKULATUR
DIE MUSKELN DES KÖRPERS
10
12
14
18
20
21
22
24
26
30
34
36
38
40
42
44
48
50
52
54
56
62
64
GESICHTS-, KOPF- UND HALSMUSKULATUR 68
MUSKELN UND SEHNEN
70
STÖRUNGEN AN MUSKELN UND SEHNEN 74
NERVENSYSTEM
NERVENSYSTEM
NERVEN UND NEURONEN
NERVENIMPULSE
GEHIRN
AUFBAU DES GEHIRNS
DAS PRIMITIVE GEHIRN
RÜCKENMARK
PERIPHERE NERVEN
AUTONOMES NERVENSYSTEM
OHREN, GEHÖR UND GLEICHGEWICHT
AUGEN UND SEHEN
CEREBROVASKULÄRE STÖRUNGEN
76
78
80
84
86
90
94
98
102
106
GEDANKEN, GEFÜHLE UND ERINNERUNGEN 110
RIECHEN, SCHMECKEN, TASTEN
112
116
120
124
ENDOKRINES SYSTEM
ANATOMIE DER DRÜSEN
HORMONPRODUZENTEN
HORMONWIRKUNG
HORMONELLE STÖRUNGEN
DIABETES MELLITUS
HERZ-KREISLAUF-SYSTEM
ANATOMIE DER GEFÄSSE
BLUT UND BLUTGEFÄSSE
BAU DES HERZENS
WIE DAS HERZ SCHLÄGT
KORONARE HERZKRANKHEITEN
ATEMTRAKT
ANATOMIE DES ATEMTRAKTS
LUNGEN
GASAUSTAUSCH
ATMUNG UND STIMMBILDUNG
ATEMWEGSERKRANKUNGEN
HAUT, HAARE UND NÄGEL
AUFBAU UND STRUKTUREN
HAUT UND EPITHELGEWEBE
HAUTMALE UND UNREINHEITEN
LYMPHE UND IMMUNSYSTEM
LYMPHE UND IMMUNSYSTEM
130
132
134
138
140
142
144
146
148
150
154
156
160
162
164
166
168
172
176
178
182
188
190
192
DAS IMMUNSYSTEM
ENTZÜNDUNGSREAKTION
INFEKTIONSBEKÄMPFUNG
ERKRANKUNGEN DES IMMUNSYSTEMS
VERDAUUNGSSYSTEM
ANATOMIE DES VERDAUUNGSSYSTEMS
MUND UND RACHEN
MAGEN UND DÜNNDARM
LEBER, GALLENBLASE UND PANKREAS
DICKDARM
VERDAUUNG
NÄHRSTOFFE UND STOFFWECHSEL
STÖRUNGEN DES OBEREN
VERDAUUNGSTRAKTS
URINALTRAKT
ANATOMIE DES URINALTRAKTS
BAU DER NIERE
STÖRUNGEN DES URINALTRAKTS
194
198
202
208
210
212
214
218
220
224
228
232
234
240
242
244
248
FORTPFLANZUNG, LEBENSZYKLUS 250
FORTPFLANZUNGSSYSTEM DES MANNES 252
FORTPFLANZUNGSSYSTEM DER FRAU
EMPFÄNGNIS UND EMBRYO
FÖTALE ENTWICKLUNG
GEBURTSVORBEREITUNG
WEHEN
ENTBINDUNG
NACH DER GEBURT
WACHSTUM UND ENTWICKLUNG
PUBERTÄT
ALTERUNG
ERBGUT
VERERBUNGSLEHRE
ERKRANKUNG MÄNNLICHER
FORTPFLANZUNGSORGANE
ERKRANKUNG WEIBLICHER
FORTPFLANZUNGSORGANE
SEXUELL ÜBERTRAGENE KRANKHEITEN
UNFRUCHTBARKEIT
KOMPLIKATIONEN IN DER
SCHWANGERSCHAFT
ERBKRANKHEITEN
KREBS
256
260
264
266
268
270
272
276
280
284
286
290
294
296
298
300
302
304
305
DER MENSCHLICHE KÖRPER IST DAS AM INTENSIVSTEN
STUDIERTE UND AM HÄUFIGSTEN DARGESTELLTE OBJEKT
IN DER GESCHICHTE. ER IST UNS VERTRAUT UND DENNOCH
UNENDLICH FASZINIEREND. DIESES BUCH ENTHÜLLT DIE
KOMPLEXEN VORGÄNGE INNERHALB DER KÖRPERZELLEN,
DES GEWEBES, DER ORGANE UND SYSTEME, IM GESUNDEN
UND KRANKEN KÖRPER IN ERSTAUNLICH DETAILLIERTEN
BILDERN. DIE FASZINATION LIEGT IN DER WECHSELWIR-
KUNG UND IM LEBENSNOTWENDIGEN ZUSAMMENSPIEL
ALL DIESER BESTANDTEILE DES KÖRPERS.
DER KÖRPER
ALS GANZES
EINLEITUNG
Es gibt über 7 Milliarden Menschen.
Mehr als 250 Babys werden jede Minute
geboren, während 150 000 Menschen
täglich sterben. Die Weltbevölkerung
vermehrt sich um fast 150 Menschen pro
Minute. Jeder Einzelne lebt, denkt, träumt
mit und in seinem kostbarsten Besitz –
dem menschlichen Körper.
ORGANISATIONSEBENEN
Um innere Struktur und Funktionsweise
des menschlichen Körpers verständ-
lich zu machen, wird hier eine aus der
Technik abgeleitete Darstellungsmethode
angewandt: der menschliche Körper als
»lebende Maschine«. Sie zeigt den Körper
als eine Reihe zusammenhängender
Systeme, von denen jedes eine Hauptauf-
gabe hat. Im Herz-Kreislauf-System etwa
pumpt das Herz Blut durch die Gefäße,
um jeden Teil des Körpers mit lebens-
wichtigem Sauerstoff und Nährstoffen
zu versorgen. Die Systeme selbst werden
aus den Organen als Hauptbestand-
teilen gebildet. So sind Magen, Darm
und Leber Organe des Verdauungssys-
tems. Die Organe ihrerseits bestehen aus
Gewebe, und das Gewebe wird von Zellen
gebildet.
Zellen werden oft als die Bauteile des
Körpers bezeichnet. Aktiv und dynamisch
wachsen sie und spezialisieren sich un -
unterbrochen, sterben und erneuern
sich Millionen Mal, jede Sekunde. Der
gesamte Körper besteht aus mehreren
Billionen Zellen. Die Wissenschaft vermag
heute noch weiter zu den Grundbestand-
teilen jeder Substanz vorzudringen – den
Molekülen und Atomen.
ANATOMIE
Den Aufbau des Körpers, die Anordnung
seiner Zellen, Gewebe und Organe, nennt
man Anatomie. Zum besseren Verständnis
werden die Elemente oft isoliert darge-
stellt, da im Innern des Körpers dichtes
Gedränge herrscht. Gewebe und Organe
sind eng aneinandergepresst und stoßen
und drücken sich gegenseitig. Alles ver-
schiebt sich ständig, während wir uns
bewegen, atmen, essen und verdauen.
Verschluckte Nahrung fällt nicht ein-
fach die Speiseröhre hinab, sondern wird
durch Muskelkontraktionen in den Magen
hinuntergeschoben.
PHYSIOLOGIE
Für ein umfassendes Verständnis des
Körpers müssen wir die menschliche Ana-
tomie in Kombination mit der Physiologie
betrachten – der Funktionsweise des Kör-
pers. Die Lehre von der Physiologie kon-
zentriert sich auf die chemischen Abläufe
auf atomarer, ionischer und molekularer
Ebene. Sie erforscht viele Prozesse, wie
Enzymspaltung, Hormonstimulation,
DNA-Synthese und die Art, wie der Kör-
per die aus der Nahrung gewonnene Ener-
gie speichert und einsetzt. Durch immer
genauere Betrachtungen decken Forscher
immer mehr physiologische Geheimnisse
auf, bestrebt, Krankheiten vorzubeugen
und zu behandeln.
GESUNDHEIT UND KRANKHEIT
Die Forschung liefert ständig neue Erkennt-
nisse darüber, wie wir uns am besten gesund
erhalten. Gegenwärtig gelten die zufällig
ererbten Gene als wichtiger Ansatzpunkt für
die Erhaltung von Gesundheit und Wohlbe-
finden. Seit einigen Jahren gibt es Verfahren
wie die Präimplantationsdiagnostik (PID)
zum Ausschluss von Gendefekten bei In-
vitro-Fertilisation (IVF). Gentherapien sind
weltweit in Erprobung und werden einige
dieser Zufallskomponenten beeinflussen oder
ausschalten können. Auch Erziehung und
Ernährung haben große Auswirkungen auf
die Gesundheit. Der Körper kann von vielen
unterschiedlichen Störungen betroffen sein,
von Infektionen, Verletzungen, Gendefekten
oder Umweltgiften.
DAS KOMMUNIKATIONSNETZWERK
Die mikroskopische Aufnahme der Nervenzellen (Neuro-
nen) zeigt die Fäden, die die Zellkörper verbinden. Neu-
ronen übermitteln elektrische Signale, jedes einzelne ist
mit Hunderten weiterer zum Netzwerk verbunden.
12
DER KÖRPER ALS GANZES
ABBILDUNGEN DES KÖRPERS
DURCH BILDGEBENDE VERFAHREN WERDEN KRANKHEITEN DIAGNOSTIZIERT UND
BEHANDLUNGEN BESTIMMT. SIE ERMÖGLICHEN DETAILLIERTE INFORMATIONEN
UND HABEN CHIRURGISCHE EINGRIFFE ZUR DIAGNOSE WEITGEHEND ERSETZT.
Entwicklungen in der Röntgentechnik
ermöglichten die Entstehung der nicht inva-
siven Medizin. Konnten zuvor viele innere
Störungen erst durch einen größeren chirur-
gischen Eingriff festgestellt werden, helfen
nun bildgebende Computertechniken den
Ärzten, Diagnosen früh zu stellen, was die
Heilungschancen oft entscheidend erhöht.
Computer verarbeiten und verstärken Roh-
daten und machen sie besser sichtbar. Zum
Beispiel können leichte Schatten auf einem
Röntgenbild oder Scan so bearbeitet wer-
den, dass deutlich unterscheidbare Farben
entstehen. Auch die Techniken zur direkten
Betrachtung des Körperinnern sind durch
die Entwicklung von Endoskopen wesent-
lich weniger invasiv geworden.
ANGIOGRAMM
Hier wurde ein
Kontrastmittel (rot)
in die Arterien der
Schulter, des Halses
und des unteren
Kopfbereichs ein-
gespritzt. Knochen
werden weiß
abgebildet.
MIKROSKOPIE
In der Lichtmikroskopie (LM) durchdringt Licht
eine Materialschicht und Linsen vergrößern das
Objekt bis zu 2000-fach. Stärkere Vergrößerungen
können mit Elektronenstrahlen erzielt werden. Bei
der Rasterelektronenmikroskopie (REM) wird das
Objekt zeilenweise abgetastet; durch hohe Tiefen-
schärfe entstehen dreidimensionale Bilder.
REM DER BLUT-
VERSORGUNG
EINES TUMORS
Diese Aufnahme –
ein aufgebrochenes,
tiefgefrorenes Objekt –
zeigt ein Blutgefäß mit
Blutzellen, das in ein
Melanom (Hauttumor)
hineinwächst.
RÖNTGENSTRAHLEN
Röntgenstrahlen haben eine sehr kurze Wellen-
länge. Durchdringen sie den Körper, erschaffen
sie Schattenbilder auf dem Film. Dichte Struk-
turen, wie Knochen, werden weiß abgebildet,
weiches Gewebe als graue Schatten. Um hohle
oder flüssigkeitsgefüllte Strukturen abzubilden,
müssen sie mit einer Substanz gefüllt werden,
die Röntgenstrahlung absorbiert (Kontrastmit-
tel). In der Fluoroskopie werden durch Röntgen-
strahlen Körperbewegungen in Echt zeit darge-
stellt, z. B. der Schluckvorgang.
RÖNTGENAUFNAHME
DER BRUST
Eine einfache Röntgenaufnahme der
weiblichen Brust (Mammografie)
dient als Vorsorgeuntersuchung
gegen Brustkrebs, der als ein
ungewöhnlicher, weißer Bereich
zu sehen sein könnte. Dieses
Bild zeigt eine gesunde Brust.
ABBILDUNGEN DES KÖRPERS
13
CT UND MRT
Computertomografie (CT) und Magnetreso-
nanztomografie (MRT) erzeugen Detailauf-
nahmen vieler Gewebearten. Bei der MRT
werden Wasserstoffatome magnetisch im
Körper aufgereiht und dann Radiowel-
len auf das Gewebe gerichtet, die die
Atome aus ihrer Position werfen.
Während sie sich erneut aufreihen,
geben sie Radiosignale ab, mit deren
Hilfe ein Bild entsteht.
MRT DES KOPFES
Kolorierter MRT­Scan der Mittellinie des
Kopfes: Zu den sichtbaren Strukturen gehören
Hirn, Rückenmark, Nasenhöhle und Zunge.
NUKLEARMEDIZINISCHE DIAGNOSTIK
Bei der nuklearmedizinischen Diagnostik (Szintigrafie)
wird eine radioaktive Substanz (Radionuklide) in das
darzustellende Gewebe injiziert und dort absorbiert.
Während des Zerfalls setzt sie Gammastrahlen frei, die
ein Computer in ein Bild umwandeln. So können etwa
Krebs- und Herzerkrankungen diagnostiziert werden.
Beispiele dieser Diagnostik sind Positronenemissions-
tomografie (PET) und Einzelphotonen-Emissionscompu-
tertomografie (SPECT). Sie geben eher Aufschluss über
die Funktion eines Gewebes als über seine Struktur.
ULTRASCHALL
Hochfrequente Schallwellen,
ausgesandt von einem Schall-
kopf, durchdringen den Körper.
Ihr Echo wird in elektrische
Signale umgesetzt, die der
Computer in Bilder umwandelt.
ULTRASCHALL EINES FÖTUS
Ultraschall ist eine sichere Diagno-
setechnik zur Betrachtung der föta-
len Entwicklung in der Gebärmutter.
ENDOSKOPIE
Endoskope können in den
Körper eingeführt werden, um
Bilder aus dem Innern zu liefern.
Sie verfügen über eine eigene
Lichtquelle und auch chirur-
gische Instrumente können
eingeführt werden.
TRACHEA (LUFTRÖHRE)
Die Bronchoskopie
zeigt die
Trachea mit
ihren Knor-
pelringen,
die ein
Zusam-
menfallen
verhindern.
PET­SCAN
Dieser PET-
Scan zeigt
die Gehirn-
aktivität einer
Person beim
Zuhören und
beim Hören
und gleich-
zeitigen
Nachspre-
chen der
Worte.
CT­SCAN DES HERZENS
Ein 3D­Scan des Herzens in
rechtsseitiger Ansicht zeigt
die große Aorta (Hauptarte-
rie, oben Mitte) und einige
Blutgefäße der Lungen.
Hörrinde
ZUHÖREN
Moto-
rischer
Kontroll-
bereich
Hörrinde
HÖREN UND SPRECHEN
ELEKTRODIAGNOSTIK
Sensorpads an der Hautoberflä-
che registrieren elektrische Sig-
nale aktiver Muskeln und Ner-
ven und stellen sie grafisch als
Linien dar. Zu dieser Technik
gehören die Elektrokardiografie
(EKG) des Herzens (s. u.).
Vorhof-
kontrak-
tion
Kammer-
kontraktion
Ruhe-
phase
14
DER KÖRPER ALS GANZES
KÖRPERSYSTEME
EIN PERFEKTES TEAM – JEDES KÖRPERSYSTEM ERFÜLLT SEINE LEBENSWICHTIGE
FUNKTION, UND ALLE ARBEITEN ZUSAMMEN, UM GESUNDHEIT UND LEISTUNGS-
FÄHIGKEIT AUFRECHTZUERHALTEN.
Über die genaue Zahl der Körpersysteme
und darüber, welche Bereiche sie umfas-
sen, wird diskutiert – Muskeln, Knochen
und Gelenke z. B. werden meist als Bewe-
gungsapparat zusammengefasst, können
aber auch als eigenständig betrachtet wer-
den. Jedes System benötigt die Unterstüt-
KNOCHENBAU
BESCHREIBUNG AUF S. 38–61
Das Skelett ist ein stabiles,
aber bewegliches Gerüst. Die
Knochen fungieren als
Hebel und Verankerun-
gen im Bewegungs-
apparat. Sie sind
auch für andere
Körpersysteme
wichtig – im Kno-
chenmark werden
Blutzellen gebildet.
In Mangelsitua-
tionen bezieht der
Körper Mineral-
stoffe aus den
Knochen, z. B.
wenn vermehrt
Kalzium für die
Nervenfunktion
benötigt wird.
zung aller anderen. Manche Gewebe sind
in den meisten Systemen vorhanden, wie
das Bindegewebe, das viele Organe ausklei-
det, stützt und einbettet. Seltsamerweise ist
das System der Fortpflanzungsorgane das
einzige, das für die Lebenserhaltung des
Einzelnen nicht unbedingt notwendig ist.
MUSKULATUR
BESCHREIBUNG AUF S. 62–75
Die Muskeln bilden zusam-
men mit dem Skelett
den Bewegungsapparat.
Organmuskeln arbei-
ten größtenteils
automatisch und
unterliegen nicht
der Willkürmotorik.
Sie kontrollieren
Prozesse wie
Blutfluss und
Verdauung.
Die Muskulatur
wird von Nerven
gesteuert und
durch das Blut
mit Sauerstoff
und Energie
versorgt.
KÖRPERSYSTEME
15
NERVEN
ENDOKRINES
SYSTEM
BESCHREIBUNG AUF S. 76–129
Das Gehirn ist der Sitz von
Bewusstsein und Kreativität und
kontrolliert über Rückenmark
und Nerven alle Bewegungen
des Körpers durch motorische
Impulse. Es empfängt auch
sensorische Informationen von
außen und aus dem Körperin-
nern. Der Großteil seiner Tätig-
keit läuft jedoch unterbewusst
ab, da es mithilfe der endokrinen
Drüsen andere Körpersysteme
steuert und aufrechterhält.
BESCHREIBUNG AUF S. 130–143
Die Drüsen und Zellen des
endokrinen Systems produ-
zieren chemische Botenstoffe,
die Hormone, die im Blut und
in anderen Körperflüssigkeiten
zirkulieren. Sie können dadurch
optimale Bedingungen im Kör-
per aufrechterhalten. Hormone
steuern auch Prozesse wie
Wachstum und Fortpflanzung.
Das endokrine System ist über
das Gehirn eng an das Nerven-
system gekoppelt.
HERZ UND
KREISLAUF
BESCHREIBUNG AUF S. 144–159
Die Hauptfunktion des kardio-
vaskulären oder Herz-Kreislauf-
Systems ist es, das Blut durch
den Körper zu pumpen. Es ver-
sorgt alle Organe und Gewebe
mit sauerstoffangereichertem,
nährstoffhaltigem Blut. Gleich-
zeitig werden Stoffwechsel-
produkte abtransportiert. Im
Blutkreislauf werden auch
Hormone und Immunzellen
transportiert.
MANN
16
DER KÖRPER ALS GANZES
ATMUNG
HAUT, HAARE
UND NÄGEL
BESCHREIBUNG AUF S. 160–175
Der Atemtrakt mit seinen
Bewegungen sorgt, unter-
stützt durch die Atemmusku-
latur, für den Gasaustausch
tief in den Lungen – lebens-
wichtiger Sauerstoff wird aus
der Luft absorbiert und Koh-
lendioxid wird abgegeben,
bevor die Luft die Lungen
wieder verlässt. Eine weitere
Funktion dieses Systems ist
die Stimmbildung.
BESCHREIBUNG AUF S. 176–189
Haut, Haare und Nägel sind
die Hülle des Körpers und
bilden zusammen das äußere
Schutzsystem. Sie schützen
den Körper vor Verletzung, vor
Risiken durch Mikroorganis-
men und Strahlung. Bei hoher
Außentemperatur reguliert
die Haut durch Schwitzen die
Körpertemperatur. Die Fett-
schicht unter der Haut fungiert
als Isolierung, Energiespeicher
und physischer Stoßdämpfer.
IMMUNABWEHR
BESCHREIBUNG AUF S. 190–209
Das komplexe Zusammenspiel
von physikalischer, chemischer
und zellulärer Immunabwehr
sorgt für lebenswichtigen
Schutz vor vielen Bedrohun-
gen, z. B. vor Infektionen.
Die langsam zirkulierende
Lymphflüssigkeit hilft bei der
Verteilung von Nährstoffen
und beim Abtransport von
Abfallstoffen und transportiert
im Bedarfsfall weiße Blutkör-
perchen für die Immunabwehr.
KÖRPERSYSTEME
17
VERDAUUNG
URINALTRAKT
BESCHREIBUNG AUF S. 210–239
Der aus einem ungefähr 9 m
langen »Schlauch« bestehende
Verdauungstrakt, der vom
Mund bis zum Anus reicht,
hat eine Reihe komplexer
Funktionen. Er zerkleinert die
Nahrung, speichert und ver-
daut sie, eliminiert Abfallstoffe
und führt Nährstoffe der Leber
zu, die sie optimal verwertet.
Eine gesunde Verdauung hängt
von der richtigen Funktion des
Immun- und Nervensystems ab.
BESCHREIBUNG AUF S. 240–249
Die Bildung des Urins durch die
Nieren dient zur Ausscheidung
von Stoffwechselprodukten
und zur Regulierung des Was-
ser- und Elektrolythaushalts.
Die Urinproduktion wird von
Hormonen gesteuert und durch
Blutmenge und -druck, Flüssig-
keits- und Nährstoffaufnahme
sowie durch Flüssigkeitsverlust
(z. B. durch Schwitzen), äußere
Temperatur und Biorhythmus
wie Schlaf- oder Wachzustand)
beeinflusst.
FORT -
PFLANZUNG
BESCHREIBUNG AUF S. 250–305
Das Fortpflanzungssystem
ist bei Mann und Frau sehr
unterschiedlich, seine Funktion
beschränkt sich auf lediglich
einen Lebensabschnitt und
es hat keine Vitalfunktion.
Die Spermienproduktion beim
Mann ist kontinuierlich, das
Heranreifen der Eizelle bei
der Frau zyklisch. Beim Mann
erfolgt die Ausscheidung von
Spermien und von Urin durch
die Harnröhre.
MANN
MANN
WIRBELSÄULE
Die aufeinander»gestapelten«
Wirbelkörper bilden die Wir-
belsäule als zentrale Stützein-
heit. Sie ist flexibel und erlaubt
Kopf und Rumpf die Beugung
in verschiedene Richtungen.
GERÜST UND BEWEGUNG
19
GERÜST UND BEWEGUNG
MUSKELN, KNOCHEN UND GELENKE BILDEN DAS STÜTZENDE GERÜST DES KÖRPERS,
DAS ZU EINER VIELZAHL UNTERSCHIEDLICHER BEWEGUNGEN FÄHIG IST. MUSKELN
UND KNOCHEN STEHEN IN WECHSELBEZIEHUNGEN MIT ANDEREN KÖRPERSYSTEMEN,
VOR ALLEM MIT DEN NERVEN.
Die Muskulatur ist immer in Bewegung.
Auch im Schlaf geht die Atmung weiter,
das Herz schlägt, der Darm windet sich und
die Skelettmuskeln kontrahieren gelegent-
lich, um den Körper in eine neue Position
zu drehen.
TEAMARBEIT DER MUSKELN
Abgesehen von einfachen Vorgängen wie
Blinzeln sind Bewegungen das Resultat viel-
facher Muskelkontraktionen. Beim Schrei-
ben z. B. werden über 60 Muskeln in Arm,
Hand und Handgelenk tätig. Muskeln arbei-
ten paarweise und während sich der eine
Muskel anspannt, entspannt sein Gegen-
spieler – eine ständige Abfolge von Geben
und Nehmen in Sekundenbruchteilen.
KÖRPERHALTUNG UND
FEEDBACK
Das Gehirn erhält auch Informationen über
die Körperhaltung und die genaue Position
einzelner Körperteile: Wir »wissen«, ohne
hinzusehen, dass unsere Finger verschränkt
oder die Knie gebeugt sind. Man nennt das
Propriozeption. Wenn wir eine neue moto-
rische Fähigkeit erlernen, beobachten die
Augen die Bewegungsabläufe und die Haut
fühlt sie, während das Gehirn die Kontrolle
der Muskeln durch
BEWEGLICH BLEIBEN
Unsere Beweglichkeit
und die Gesundheit
des Bewegungs-
apparats werden durch
regelmäßige Übungen
für Kraft, Ausdauer und
Gelenkigkeit erhalten.
Muskelspindel
Sinnesorgan, das
Muskeldehnun-
gen wahrnimmt
SENSORISCHE
RÜCKMELDUNG
Im Muskel bilden Nervenenden kleine Sinnesorgane
(Spindelorgane). Bei Muskelspannung feuern sie über
Nervenfasern Signale ans Gehirn zur Information ab.
»trial and error« anpasst. Durch Übung und
Propriozeption über die Nerven wird der
motorische Ablauf verfeinert und »abge-
speichert«. Schließlich wird die Bewegung
automatisiert. Sensorisches Feedback
schützt auch Muskulatur und Skelett vor
Verletzung. Stehen Muskeln oder Knochen
unter extremem Stress, erhält das Gehirn
Rückmeldungen über die Nerven. Die
Schmerzwahrnehmung stimuliert Gegen-
maßnahmen des Körpers.
ZELL- UND GEWEBEARTEN
KNOCHENBAU
MUSKULATUR
HAUT, HAARE UND NÄGEL
36–37
38–61
62–75
176–189
Sensorischer Cortex
Teil des Gehirns, der die
sensorischen Informationen
des Körpers verarbeitet
Bizeps
Bewegt den
Arm in eine
gebeugte Position
Sensorischer Nerv
Leitet Informationen
über Muskeldehnun-
gen zum Gehirn
Sensorisches
Neuron
Nervenzelle, die
sensorische Impulse
überträgt
Muskel-
zelle
20
DER KÖRPER ALS GANZES
INFORMATIONSVERARBEITUNG
DER MENSCHLICHE KÖRPER IST EIN DYNAMISCHER MECHANISMUS, DESSEN ZUSAMMEN-
WIRKENDE KOMPONENTEN GESTEUERT UND KONTROLLIERT WERDEN MÜSSEN. ZWEI
KÖRPERSYSTEME SIND HIERFÜR VERANTWORTLICH – NERVEN- UND ENDOKRINES SYSTEM.
Informationsverarbeitung schließt die
Bewertung empfangener Daten, Entschei-
dungen und entsprechende Reaktionen
ein. Der Körper erhält Inputs von den
Sinnen. Das Gehirn ist die Zentraleinheit,
deren Outputs die physischen Aktionen der
Muskeln und die chemischen der Drüsen
steuern. Sowohl Nerven als auch Hormone
sind am Datenmanagement beteiligt.
IMPULSE UND HORMONE
Die »Sprache« des Nervensystems sind
elektrische Impulse. Jede Sekunde passie-
ren Millionen von ihnen das Netzwerk aus
Nerven, transportieren Informationen von
und zum Gehirn. Die Informationen aus
den Sinnesorganen fließen zum Gehirn,
wo sie analysiert werden. Entscheidungen
werden getroffen und Befehle in Form von
elektrischen Impulsen über die motorischen
Nervenbahnen zu den Muskeln ausgesandt,
wo sie Kontraktionen stimulieren und
steuern. Gleichzeitig überwachen Mikrosen-
soren das Körperinnere und füttern mit den
gewonnenen Daten den unbewussten Teil
des Gehirns, das sie automatisch auswertet
und entsprechende Impulse an verschiedene
Regionen im Körper versendet, um ein opti-
males Funktionieren aufrechtzuerhalten.
SELEKTIVE
WAHRNEHMUNG
Die Nase sendet
über Nerven
»Duftsignale« zum
Gehirn. Aufgrund
der selektiven
Wahrnehmung
können wir sie
aufnehmen oder
ignorieren.
NERVENSYSTEM
ENDOKRINES SYSTEM
76–129
130–143
GEHIRNAKTIVITÄT
Dieser dreidimensionale Funktions-MRT-Scan zeigt
die Gehirnaktivität beim Sprechen. Rot: Bereiche
starker Aktivität, gelb: mittlere Aktivität, blau: geringe
Aktivität.
Andere Informationsträger, die Hormone,
werden von endokrinen Drüsen in den
Blutstrom abgesondert, um weiter ent-
fernte Gewebe zu stimulieren. Mehr als
50 verschiedene Hormone zirkulieren im
Blutstrom. Die spezifische Molekularstruk-
tur der Hormone stimuliert nur Zellen
mit passenden Rezeptoren an ihrer Ober-
fläche und veranlasst sie zu bestimmten
Tätigkeiten. Nerven arbeiten schnell (in
Sekunden bruchteilen), während die meis-
ten Hormone über einen längeren Zeitraum
wirken, innerhalb von Minuten, Tagen
oder sogar Monaten. Langzeitwirkungen
treten auf, wenn das Hormon über viele
Jahre hinweg kontinuierlich freigesetzt
wird; die Wirkung einer Einzeldosis würde
nur wenige Tage anhalten.
FLÜSSIGKEITEN IM KÖRPER
21
FLÜSSIGKEITEN IM KÖRPER
UNGEFÄHR ZWEI DRITTEL DES KÖRPERS BESTEHEN AUS WASSER UND VERSCHIEDE-
NEN DARIN GELÖSTEN LEBENSWICHTIGEN STOFFEN. MAN FINDET DIESE FLÜSSIG-
KEITEN IN ZELLEN, KÖRPERGEWEBEN UND NATÜRLICH IN BLUT UND LYMPHE.
HERZ-KREISLAUF-SYSTEM
LYMPHE UND IMMUNSYSTEM
144–159
190–209
NETZWERK DES BLUTKREISLAUFS
Die flüssige Komponente des Bluts, das Blutplasma,
tauscht ununterbrochen Flüssigkeiten mit anderen
Körpersystemen und -strukturen aus.
Durchschnittlich 40 Liter Wasser enthält
der Körper eines Erwachsenen. Die meis-
ten Körperteile bestehen zum Großteil aus
Wasser; bei Geweben und Organen können
es 70 bis 80 Prozent sein. Blutplasma ist
zu 90 Prozent Wasser, während Knochen
kaum 25 Prozent enthalten. Fett hat einen
Wasseranteil von 10 bis 15 Prozent.
TYPEN UND FUNKTIONEN
Die beiden Hauptkategorien sind Intra-
und Extrazellularflüssigkeit. Intrazellulare
Flüssigkeit, das Zytoplasma, befindet sich
innerhalb der Zellen. Extrazellulare Flüs-
sigkeiten sind alle anderen außerhalb der
Zelle und werden in Subkategorien unter-
teilt: interstitielle Flüssigkeit zwischen Zel-
len und Organgeweben, Blutplasma und
Lymphe, Flüssigkeit in Knochen, Gelenken
und straffem Bindegewebe sowie trans-
zellulare Flüssigkeit, die u. a. aus Speichel,
Schleim, Schweiß und Urin besteht.
Tausende in Wasser gelöste Substanzen
sind Bestandteil biochemischer Reaktio-
nen, die die Grundlage des Lebens bilden.
Wasser verteilt Nährstoffe und sammelt
Abfallprodukte. Die Flüssigkeiten leiten
Wärme aus aktiven Körperteilen in kühlere
Bereiche und sie agieren als Stoßdämpfer,
die empfindliche Bereiche, wie das Gehirn,
schützen. Sie dienen auch als Schmier-
mittel, damit Organe und Gewebe mit
geringstmöglicher Reibung aneinander
vorbeigleiten können.
BLUT UND LYMPHE
Das Blutplasma transportiert rote und
weiße Blutkörperchen, Thrombozyten
sowie viele Nährstoffe und biochemische
Substanzen durch den Körper. Die Lymphe
befördert weiße Blutkörperchen und wei-
tere Substanzen wie Fette und Proteine.
Blutplasma
Die Herztätigkeit lässt
das Blutplasma durch die
Kapillarwände dringen.
Lymphe
Gefäße sammeln
Flüssigkeit und leiten
sie zirkulierend wieder
in den Blutkreislauf.
Interstitielle Flüssigkeit
Die Flüssigkeit, jetzt
unter geringem Druck,
fließt langsam um Zellen
und Gewebe.
BLUT- UND LYMPHKREISLAUF
Blutplasma tritt aus den Kapillaren und wird zu intersti-
tieller Flüssigkeit. Teile davon gelangen in Lymphgefäße;
werden als Lymphe in den Blutkreislauf zurückgeführt.
AUTOMATISCHE KÜHLUNG
Die Abbildung zeigt Schweiß-
tropfen auf der Haut. Schwitzen
kühlt den Körper ab und hilft
sein Gleichgewicht zu erhalten.
GLEICHGEWICHT
23
GLEICHGEWICHT
ZELLEN UND GEWEBE DES KÖRPERS KÖNNEN NUR RICHTIG FUNKTIONIEREN, WENN
SICH IHRE UMGEBUNG IN STABILEM GLEICHGEWICHT BEFINDET. MEHRERE KÖRPER-
SYSTEME ARBEITEN ZUSAMMEN IN DEM PROZESS, DEN MAN HOMÖOSTASE NENNT.
Die chemischen Vorgänge in jeder Zelle
hängen von verschiedenen Faktoren ab:
Sauerstoff-, Säure- und Wassergehalt
sowie Temperatur. Geraten diese Faktoren
aus dem Gleichgewicht, ist die Funktion
nicht mehr gewährleistet – mit negativen
Folgen für den Gesamtorganismus.
HOMÖOSTATISCHE SYSTEME
Verschiedene Körpersysteme tragen zur
Homöostase bei. So sorgt der Atemtrakt für
eine konstante Versorgung mit Sauerstoff.
Das Verdauungssystem nimmt Nährstoffe
auf und verarbeitet sie. Das Herz-Kreislauf-
System verteilt Sauerstoff und Nährstoffe
im gesamten Körper und transportiert Stoff-
wechselprodukte ab, die durch den Urinal-
und Atemtrakt den Körper verlassen.
FEEDBACK UND KONTROLLE
Die beiden wichtigsten Kontrollsysteme des
Körpers, Nerven und Hormone, sind größ-
tenteils für die Koordination des homöosta-
tischen Mechanismus verantwortlich. Sinkt
beispielsweise der Wassergehalt in den Ge -
weben, ändert sich die Konzentration in
Ankommendes Blut
Herausgefilterte
Flüssigkeit (Harn)
Unter Druck werden
Stoffe aus dem Blut
durch Poren gefiltert.
Blut wird durch Zwischen-
räume spezieller Zellen
gefiltert (Podozyten, blau).
Abgehen-
des Blut
MIKROREGULATION
In jeder Niere filtern ca. 1 Mio.
Mikrofilter harnpflichtige Stoffe
aus dem Blut und regulieren den
Wasser-, Salz- und Mineralstoff-
gehalt des Bluts.
HERZ-KREISLAUF-SYSTEM
HAUT, HAARE UND NÄGEL
ATEMTRAKT
VERDAUUNGSSYSTEM
URINALTRAKT
VORHER
Dieses Thermogramm
zeigt Temperaturabstu-
fungen von blau (kälter)
bis rot (wärmer).
144-159
176-189
160-175
210-239
240-249
NACHHER
Nach körperlicher
Aktivität ist der größte
Teil sichtbarer Haut
wärmer als normal.
Körperflüssigkeiten. Überwachende Senso-
ren geben Rückmeldungen an das Gehirn,
dessen homöostatische Zentren regulatori-
sche Maßnahmen auslösen. Durch hormo-
nelle Kontrolle wird die Urinproduktion
zum Flüssigkeitserhalt gedrosselt, und
durch Nervenreizung im Hypothalamus
wird ein Durstgefühl ausgelöst, sodass wir
trinken, bis die normale Konzentration wie-
der erreicht ist. Die Thermoregulation (die
Gewährleistung konstanter Körpertempe-
ratur) funktioniert nach demselben Prinzip
– sowohl beim Schwitzen wie beim Frieren.
Auf diese Weise werden die Bedingungen
im Körper relativ stabil gehalten, und ein
dauerhaftes Gleichgewicht wird erreicht.
24
DER KÖRPER ALS GANZES
DIE ZELLE ALS KLEINSTE EINHEIT
BETRACHTET MAN DEN KÖRPER ALS HIERARCHIE, STEHT AN DER SPITZE DAS SYSTEM
SELBST. DANN FOLGEN SEINE ORGANE UND DIE GEWEBE, AUS DENEN DIE ORGANE
BESTEHEN. AM ENDE DER HIERARCHIE STEHEN DIE ZELLEN, DIE DIE GEWEBE BILDEN.
Organe und Körperteile, die zusammen
eine bestimmte Aufgabe im Körper erfül-
len, betrachtet man als System. Diese
Systeme sind vernetzt und voneinander
abhängig,
haben aber
ihre ein-
deutigen
Mund
Ösophagus
(Speiseröhre)
1
Leber
Magen
Gallenblase
Pankreas
Dickdarm
Dünndarm
Komponenten. Hauptbestandteile jedes
Systems sind seine Organe und Gewebe.
Die meisten Organe enthalten verschie-
dene Gewebearten; so findet sich im
Gehirn neben Nervengewebe auch Binde-
und Epithelgewebe. Jedes Gewebe selbst
besteht aus Zellen, die alle dieselbe Struk-
tur aufweisen bzw. Funktion ausüben.
SYSTEM
Das Verdauungssystem ist eines der am klarsten defi-
nierten Systeme des Körpers. Dazu gehören der Verdau-
ungstrakt selbst sowie Leber und Bauchspeicheldrüse (Pan-
kreas). Sie sind mit dem Verdauungstrakt durch »Gänge«
verbunden, durch die sie ihre enzymhaltigen Säfte in den
Verdauungstrakt entleeren.
Sichelförmiges Leberband
(Ligamentum falciforme)
Aorta
Untere Hohlvene
(Vena cava inferior)
Leber-
läppchen
Lebervene
Leberarterie
Linker Leberlappen
Rechter Leberlappen
Gallengang
Gallenblase
2
ORGAN
Die Leber ist das größte Organ im
Bauchraum und wiegt bei einem Erwachse-
nen durchschnittlich 1,5 kg, etwas mehr als
das Gehirn. In der Leber befinden sich die
ableitenden Gallengänge, die die von der
Leber produzierte Galle zur Speicherung in
die Gallenblase leiten.
3
Pfort-
ader
Leberläppchen
(Querschnitt)
Gallengang
Zentralvene
Venole
Arteriole
ORGANSTRUKTUR
Die kleinsten Funktionseinheiten sind
die Leberläppchen. Sie sind sechseckig,
Blutgefäße und Gallengänge befinden sich
sowohl in als auch zwischen ihnen.
DIE ZELLE ALS KLEINSTE EINHEIT
25
Zytoplasma
Zellmembran
Nukleus
Mitochondrien
MIKROSEKTION
In dieser vergrößerten Lebergewebs-
probe sind die Zellen (pink) mit ihren
Zellkernen (lila) sichtbar. Blutzellen
befinden sich in den helleren Bereichen
(Lebersinusoide) zwischen den Zellen.
Kupffer-Sternzellen
Auch bekannt als Leber-
makrophagen, weiße
leberspezifische Blutkör-
perchen, die verbrauchte
Blutkörperchen und Zell-
trümmer einschließen
und verdauen.
4
GEWEBE
Das einzigartige Lebergewebe
besteht aus verzweigten einschichti-
gen Platten und Balken aus Leberzel-
len (Hepatozyten), die winkelförmig
angeordnet und von zwei Hauptlei-
tungssystemen durchzogen sind: den
Blutgefäßen und den Gallengängen.
5
ZELLE
Die Zelle als zentrale lebende Einheit
eines jeden Gewebes ist in der Lage,
Energie zu gewinnen und Nährstoffe zu
verarbeiten. Die Hepatozyten sind ein
Beispiel für Körperzellen, die die meisten
Arten der kleinsten Zellbestandteile, der
Organellen, enthalten.
Canaliculi biliferi
Kleinste Gallen-
kapillaren
zwischen den
Hepatozyten
Sinusoid
Blutgefäß mit
vielen Poren, die
den Austausch
von Sauerstoff
und Nährstoffen
erlauben
Hepatozyte
Gallengang
Sammelt die von
Hepatozyten pro-
duzierte Galle aus
Gallenkapillaren
Zweig der
Lebervenen
Zweig der
Leberarterie
Rotes Blut-
körperchen
Lymphgefäß
Große Lebervene
Weißes Blut-
körperchen
Fettzelle
Nukleolus
Bereich im
Vakuole
Hohlraum; transpor-
tiert aufgenommene
Stoffe, Abfallpro-
dukte und Wasser
Mitochondrium
Versorgt Zelle mit Ener-
gie durch Verbrennung
von Traubenzucker, Fet-
ten und Aminosäuren
Mikrotubuli
Teile des Zytoskeletts;
transportieren Stoffe
im Innern der Zelle
Zentrosom
Zwei Zylinder, die
sich aus Röhrchen
zusammensetzen;
wichtig für die
Zellteilung
Mikrovilli
Ausstülpungen in
manchen Zellen;
sie vergrößern die
Zelloberfläche.
Zellkerninnern;
spielt eine Rolle
bei der Riboso-
menproduktion
Nukleus
Zellkern, Kontroll-
zentrum der Zelle,
enthält Chromatin
und den Großteil
der Zell-DNA
Kernmembran
Zwei-Schichten-Membran mit
Poren, durch die Stoffe den
Zellkern passieren können
Nukleoplasma
Flüssigkeit im
Zellkern
Zytoskelett
Inneres Gerüst der
Zelle, bestehend
aus Mikrofilamenten
und Mikrotubuli
Mikrofilament
Teil des Zytoskeletts
Zytoplasma
Gelartige Flüssigkeit,
die Zellorganellen
enthält
Freigesetztes Sekret
Absonderungen werden
durch Exozytose aus-
geschleust – ein Vesikel
verschmilzt mit der
Ribosom
Ort der
Proteinbildung
Zellmembran und setzt
seinen Inhalt frei.
Vesikel
Bläschen, das Substanzen, z. B.
Enzyme, enthält, die in der Zelle
produziert und über die Zell-
membran ausgeschleust werden
Golgi-Apparat
Zellorganell, das Proteine zur
Ausschleusung bearbeitet und
zusammenstellt, die vom rauen
endoplasmatischen Retikulum
produziert werden
Lysosom
Enthält Enzyme
für Abbau großer
Moleküle und
verbrauchter
Zellorganellen
Peroxisom
Produziert
Enzyme, die
einige Gift-
stoffe oxidieren
lassen
Glattes endoplasmatisches Retikulum
Netzwerk aus Kanälchen, Bläschen und
Zisternen; dient dem Transport gelöster
Stoffe durch die Zelle; speichert Kalzium;
es ist Hauptort des Fettstoffwechsels.
Zellmembran
Hülle der Zelle; reguliert
den Stoffaustausch.
Raues endoplasmatisches Retikulum
Gefaltete Membran, die Ribosomen
anlagert; dient dem Stofftransport
durch die Zelle; Proteinherstellung
IM INNERN DER ZELLE
Die Illustration zeigt all die kleinen
besonderen Strukturen (Organel-
len) einer verallgemeinerten
Körperzelle.
26
DER KÖRPER ALS GANZES
DIE ZELLE
27
DIE ZELLE
DIE ZELLE, DER GRUNDBAUSTEIN DES KÖRPERS, IST DAS KLEINSTE TEILCHEN, DAS ZU DEN
PROZESSEN FÄHIG IST, DIE LEBEN AUSMACHEN: FORTPFLANZUNG, BEWEGUNG, ATMUNG,
VERDAUUNG UND AUSSCHEIDUNG. NICHT JEDE ZELLE BESITZT ALLE FÄHIGKEITEN.
ZELLANATOMIE
Die meisten Zellen sind mikroskopisch
klein; eine typische Zelle hat einen Durch-
messer von 20–30 μm, 40 Zellen wären
etwa so groß wie der Punkt am Ende dieses
Satzes. Nerven- und Muskelzellen sind
z. B. sehr lang und dünn; sie können über
30 cm lang werden. Die meisten Zellen
sind durch eine äußere flexible »Haut«, die
Zellmembran, begrenzt. Im Innern befin-
den sich Zellbestandteile (»Organellen«)
mit charakteristischer Form, Größe und
Funktion. Jede Zelle ist höchst organisiert,
sie hat verschiedene Abteilungen, die durch
Strukturen und Membranen verbunden
sind und von einem flexiblen gitterähn-
lichen, sich ständig verändernden »Skelett«
von Röhrchen und Fasern gestützt werden.
EMBRYONALE STAMMZELLE
Eine Stammzelle ist eine undifferenzierte Zelle, die
sich spezialisieren kann. Embryonale Stammzellen
können sich zu jeder der über 200 spezialisierten Zell-
arten des Körpers entwickeln.
ZELLTYPEN
Zellen gibt es in vielen Formen und Größen, abhän-
gig von ihrer jeweiligen Funktion; die Geschwin-
digkeit der Zellteilung variiert. Epithelzellen teilen
sich schnell; da sie starker Abnutzung unterliegen,
Epithelzellen
Sie bilden die Haut, umhüllen
Organe und kleiden Hohlräume
aus, z. B. im Verdauungstrakt.
Fotorezeptorzellen
Eine Zapfenzelle ist eine
Art licht- und farbempfind-
liches Neuron in der Netzhaut.
Rote Blutkörperchen
Die bikonkaven roten Blutkörperchen
bestehen aus Sauerstoff transportie-
renden Hämoglobinmolekülen.
Fettzelle
Die meisten Fettzellen sind groß, kräftig
und mit Fetttröpfchen gefüllt, die Ener-
gie speichern.
müssen sie ununterbrochen erneuert werden. Sehr
komplexe Zellen, wie z. B. Nervenzellen (Neuronen),
teilen sich dagegen sehr langsam, manche sogar
überhaupt nicht.
Glatte Muskelzelle
Längliche Spindelzellen der glatten Muskulatur kontra-
hieren durch Zusammenschieben von Proteinfilamenten
in der Zelle.
Nervenzelle
Jede Zelle hat kurze Fortsätze
(Dendriten), um Nervensignale zu emp-
fangen, und eine lange »Leitung« (Axon),
um sie zu senden.
Samenzelle
Der Kopf trägt das väterliche
Erbgut in sich; der peitschenähnliche
Schwanz ermöglicht die Vorwärtsbewegung.
Eizelle
Diese enorm große Zelle enthält das
mütterliche Erbgut und Energieressour-
cen für erste Zellteilungen des Embryos.
ZELLMEMBRAN
Die Membran umhüllt schützend die
Zelle und transportiert Substanzen nach
innen und außen. Ihr Hauptbestandteil
ist eine Doppellage von Phospholipid-
molekülen. Jedes Phospholipid hat einen
hydrophilen (Wasser anziehenden)
Kopf und zwei hydrophobe (Wasser
abweisende) Schwänze. Die beiden
Lagen sind so übereinander ange-
ordnet, dass die Köpfe der einen
Schicht nach außen zeigen und die
DOPPELLAGE
Typisch ist eine durch-
lässige Doppelschicht
aus Phospholipiden,
in die Proteine einge-
bettet sind.
Protein
Kopf des
Phospholipids
Glykoprotein
Protein innerhalb
der Membran
Schwänze des Phospholipids
Jedes hat zwei Schwänze.
der anderen ins Zellinnere. Zwischen den
Phospholipiden befinden sich auch Pro-
teinmoleküle und Kohlenhydratketten, an
denen die Zelle von anderen Körperzellen
erkannt wird.
Kohlenhydrat-
kette
Cholesterin
Erhöht die Stabilität
OBERFLÄCHEN-ORGANELLEN
Manche Körperzellen besitzen
spezialisierte Oberflächen-
strukturen. Die Epithelzellen der
Darmschleimhaut haben kleine,
fingerähnliche Fortsätze (Mikro-
villi), die zur Vergrößerung der
nährstoffabsorbierenden Ober-
fläche dienen. Einige Zellen der
weiblichen Fortpflanzungsorgane
haben haarähnliche Zilien, durch
deren Bewegungen die Eizelle
den Eileiter hinab wandert; ähn-
liche Ziliarzellen im Atemtrakt
transportieren kleine Partikel aus
den Luftwegen. Das Spermium
ist mit seinem langen, peitschen-
artigen Schwanz einzigartig.
SPERMIUM
Der dünne Schwanz
(Flagellum) des
menschlichen Sper-
miums dient als Pro-
peller zur Fortbewe-
gung im weiblichen
Genitaltrakt.
ZILIARZELLEN
Einige Zellen der Eilei-
terschleimhaut haben
haarähnliche Zilien (in
Mikroskop-Aufnahme
pink eingefärbt), die
die Eizelle in Richtung
Uterus spülen.
28
DER KÖRPER ALS GANZES
DIE ZELLE
29
ORGANELLMEMBRANEN
Membranen teilen das Zytoplasma in Abschnitte und kontrollieren den Stoff-
austausch zwischen diesen Bereichen. Sie dienen als Speicherbereiche und
Andockpunkte und formen Kanäle für den Transport von Stoffen.
GOLGI-APPARAT
In den Membransäcken
des Golgi-Apparats wer-
den Proteine modifiziert
und konfiguriert.
ENDOPLASMATISCHES
RETIKULUM
Eine Reihe stark gefalteter Mem-
branen umschließt normalerweise
einen laby rinth artigen Raum.
TRANSPORT
Es gibt drei Arten des Transports von
Stoffen durch die Membran. Kleine
Moleküle wie Wasser, Sauerstoff und
Kohlendioxid können mittels einfacher
Diffusion durch die Membran gelangen.
Größere Moleküle nutzen die Möglich-
Flüssigkeit
außerhalb
der Zelle
Zell-
membran
Zell-
inneres
Träger-
protein
MITOCHONDRIUM
Innere Membran ist
gefaltet und bietet
größere Oberfläche
zur Energiefreisetzung.
keit der erleichterten Diffusion. Ist die
Mineral- und Nährstoffkonzentration
außerhalb der Zelle größer als innerhalb,
werden sie durch aktiven Transport, der
Energie benö tigt, durch die Membran
geschleust.
Zell-
inneres
Molekül
am Rezeptor
Protein formt
einen Kanal.
DIFFUSION
Viele Moleküle wandern automa-
tisch vom Bereich ihrer höheren
Konzentration in einen Bereich, in
dem ihre Konzentration geringer ist.
ERLEICHTERTE DIFFUSION
Ein Trägerprotein nimmt ein spezi-
fisches Molekül außerhalb der Zelle
auf, verändert seine Form und kann
es an das Zellinnere abgeben.
AKTIVER TRANSPORT
Moleküle docken an Membranrezep-
toren an und stimulieren so Proteine,
Kanäle zu bilden, durch die die
Moleküle die Membran passieren.
DNA
Zytoplasma
DER BAUSTEIN DES LEBENS, DIE DNA
(DESOXYRIBONUKLEINSÄURE), BESTEHT
AUS GENEN, DIE INFORMATIONEN ÜBER
WACHSTUM, FUNKTION UND REPARATUR
DES KÖRPERS ENTHALTEN.
In fast allen menschlichen Zellen ist die DNA
in 46 verdrillte Strukturen im Zellkern, die
Chromosomen, gepackt. Die enorme Fülle
von Informationen in der DNA ist in langen,
dünnen Molekülen aneinandergereiht, von
denen jeweils eines, zu einer Doppelhelix
gedreht, ein Chromosom bildet. Jede Doppel-
helix besteht aus zwei Strängen, die umeinander-
gedreht sind. Die Stränge werden wie bei einer
Strickleiter von »Sprossen« zusammengehalten. Sie
bestehen aus Basenpaaren: Von den vier Basen Ade-
nin (A), Guanin (G), Cytosin (C) und Thymin (T)
bilden A und T sowie G und C jeweils zusammen
eine Sprosse. Die Abfolge der Basen eines Strangs
bestimmt den genetischen Code des Chromosoms.
DNA UNTER DEM
MIKROSKOP
Diese Aufnahme eines
Rastertunnelelektro-
nenmikroskops, ca.
1 Mio. Mal vergrößert,
zeigt die Windungen
der Helix als eine
Reihe gelber Spitzen.
BASENPAARE
Die vier Basen können
aufgrund ihrer chemischen
Struktur nur zwei unter-
schiedliche Paare bilden.
Adenin und Thymin haben
je nur zwei Ansatzpunkte
für Wasserstoffbrücken und
passen deshalb zusammen,
während Guanin und
Cytosin je drei haben.
Phosphat
C
T
G
A
Zucker
G
A
C
T
Zwei An-
sätze bei
A u. T
Drei Ansätze
bei G u. C
Nukleosom
Ein Komplex
aus 8 Proteinen
(Histone) mit meist
zweimal umwickel-
ter DNA nennt
man Nukleosom.
Chromatin besteht
aus mit DNA
umwickelten
Histonen.
Zelle
Zellkern
Kontrollzentrum der Zelle,
enthält Chromosomen
Chromosom
Struktur besteht aus einem
DNA-Molekül.
Superspirale der DNA
Die Doppelhelix ist so verdrillt,
dass sie eine Superspirale bildet.
30
DER KÖRPER ALS GANZES
DNA
31
SPIRALEN UND SUPERSPIRALEN
Durch die verdrillte Struktur der
DNA werden unglaublich lange
Stränge dicht zusammengepackt.
Ein aufgedrehter DNA-Strang
eines Chromosoms käme auf etwa
5 cm. Jeder Zellkern enthält 46
Chromosomen (außer rote Blutzel-
len, die keine DNA besitzen). Teilt
sich die Zelle nicht, ist die DNA (als
Chromatin um Proteine gewickelt)
in einem Gewirr loser Spiralen im
Zellkern verteilt. Teile davon ste-
hen u. a. für den Bau von Proteinen
zur Verfügung. Als Vorbereitung
zur Zellteilung verdrillen sich die
Spiralen zu dichteren Superspira-
len, die typische chromosomale
X-Form der DNA wird sichtbar.
Rückgrat der DNA
Es besteht aus abwechselnd folgen-
den Einheiten von Desoxyribose
(einer Zuckerform) und Phosphaten.
Helixwindungen
Die DNA-Helix dreht
sich nach jeweils 10,4
Sprossen aus Basen-
paaren einmal.
SPIRALE
Nukleosom
Chromosomen
im Zellkern
DNA-Doppel-
helix
SUPERSPIRALE
verdrilltes
Chromatin
Superverdrillung
Zelle vor
der Teilung
Nicht teilende
Zelle
Chromatin im Zellkern
Sichtbares Chromosom
DOPPELHELIX
Ein DNA-Molekül ist zu einer Super-
spirale gewunden und kann dadurch
Chromosomen bilden (s. oben). An
das Molekül sind verschiedene Pro-
teine angelagert, vor allem Histone.
Adenin-Thymin-
Verbindung
Adenin bildet zusam-
men mit Thymin ein
Basenpaar.
Thymin
Cytosin
Guanin-Cytosin-
Verbindung
Guanin bildet
zusammen mit Cyto-
sin ein Basenpaar.
Adenin
Guanin
FUNKTION DER DNA
Die DNA enthält den Bauplan zur Herstel-
lung von Proteinen. Einige davon bilden
die Strukturmoleküle des Körpers, andere
stellen Enzyme dar, die die biochemischen
Reaktionen steuern. Die Herstellung der
Proteine läuft in zwei Hauptphasen ab, die
Transkription und die Translation. Bei der
Transkription werden die Informationen
der DNA kopiert; die Kopie nennt man
mRNA (messenger ribonucleotic acid). Sie
wird ebenso wie die DNA aus Nukleotiden
gebildet und wandert aus dem Zellkern
Nukleotid (eine Base, ein
Zucker, ein Phosphat)
DNA-
Stränge
teilen
sich.
mRNA ent-
steht gemäß
DNA-Code.
zu den Ribosomen, in denen die Proteine
zusammengesetzt werden. In der Transla-
tionsphase dient die mRNA als Schablone
für die Anordnung der Proteinbausteine,
der Aminosäuren. Es gibt etwa 20 ver-
schiedene Aminosäuren. Ihre Anordung
wird durch mRNA-Abschnitte bestimmt,
die eine Länge von drei Basen haben, ein
sogenanntes Basentriplett oder Codon. Die
Anordnung der Basen in jedem Codon ist
der Code für eine bestimmte Aminosäure
(daher der Begriff »genetischer Code«).
tRNA-Mole-
kül liefert
die Amino-
säure.
mRNA-Strang
Ribosom in
Bewegung »liest«
die Codone.
Amino-
säure
tRNA löst
sich zur
Wiederver-
wendung.
Freies
RNA-Nukleotid
1
Codon der tRNA passt zum
Codon der mRNA.
TRANSKRIPTION
Im Zellkern teilen sich die DNA-Stränge vor-
übergehend; ein Strang dient als Vorlage für die
Zusammensetzung der mRNA. Freie, passende RNA-
Nukleotide docken an den freien DNA-Strang an und
bilden eine Negativvorlage der DNA-Informationen.
2
TRANSLATION
Im Zytoplasma wandert die mRNA
zu einem Ribosom. Einzelne tRNA-Mole-
küle (transfer ribonucleic acid) sind an
bestimmte Aminosäuren angehängt. Sie
können nur an die mRNA andocken, wenn
ihre Anordnung der Basen passt. Während
das Ribosom sich entlang der mRNA
bewegt, bringen die tRNA-Moleküle die
korrekte Sequenz von Aminosäuren, die
zusammen ein Protein bilden können.
Der Kette
angefügte
Aminosäure
Amino-
säure-
kette
Protein erhält
dreidimensionale
Struktur.
Aminosäure-
kette
VOLLSTÄNDIGES
PROTEIN
Kette dreht und
faltet sich zum
fertigen Protein.
32
DER KÖRPER ALS GANZES
DNA
33
WAS SIND GENE?
Als Gen bezeichnet man eine Einheit
der DNA, die für die Herstellung eines
Proteins notwendig ist. Es besteht aus den
Abschnitten, die die Codierung der für
dieses eine Protein erforderlichen Amino-
säuren beinhalten. Ein Gen befindet sich
normalerweise auf einem Chromosom, die
Abschnitte sind jedoch an verschiedenen
Orten des DNA-Strangs; jeder Abschnitt
kodiert einen Teil des Proteins. Bestimmte
Abschnitte der DNA, Introns und Exons
genannt, werden transkribiert und bilden
die unreife mRNA. Die Introns werden
durch chemische Spleißung entfernt,
die verbleibenden Exons bilden die nun
transkriptionsbereite mRNA. Es gibt auch
sog. Regulatorsequenzen der DNA, die den
Code für eigene Proteine beinhalten, die
die Transkription beeinflussen.
TEILE EINES GENS
Introns und Exons werden
transkribiert, um die mRNA
der unterschiedlichen
Bestandteile eines Proteins
zu bilden. Die Introns
werden durch chemische
Spleißung entfernt. Die ver-
bleibenden Exons bilden
den Bauplan des Proteins.
GRÖSSE EINES GENS
Gene variieren beträcht-
lich in ihrer Größe, wobei
die Maßeinheit die
Anzahl der Basenpaare
ist. Kleine Gene sind
vielleicht nur einige hun-
dert Basenpaare lang;
andere können mehrere
Millionen Basenpaare
lang sein. Das Gen für
Betaglobin, das den
Code für einen Teil des
Hämoglobinmoleküls
enthält (s. rechts), ist
eines der kürzesten.
Regulatorsequenz
AUGENFARBE
Die Farbe der Iris wird mindestens durch 15 Gene
festgelegt, einschließlich OCA2 und HERC2, beide
auf dem 15. Chromosom.
Introns
Exons
Gene
GROSSES GEN F8 (FÜR BLUTGERINNUNGS-
FAKTOR VIII) AUF DEM X-CHROMOSOM
Exons
Code für Protein
186 935 Basenpaare
KLEINES GEN (FÜR BETAGLOBIN)
AUF DEM 11. CHROMOSOM
Exons
1605 Basenpaare
34
DER KÖRPER ALS GANZES
DAS GENOM
EIN GENOM IST DER KOMPLETTE BAUPLAN EINES LEBEWESENS. DAS MENSCHLICHE
GENOM BESTEHT AUS GESCHÄTZTEN 20 000 GENEN, BAUPLÄNEN FÜR PROTEINE. SIE LIE-
GEN IN DEN 23 CHROMOSOMENPAAREN, DIE IN NAHEZU JEDER ZELLE ZU FINDEN SIND.
KARYOTYP
Aufnahme aller Chromosomen einer
Zelle, in standardisierter Reihenfolge
angeordnet. Dieses Beispiel stammt
von einer Frau (s. die beiden gleich-
großen X-Chromo somen rechts
unten im Bild).
CHROMOSOMEN UND DNA
Das multinationale Human-Genom-Projekt präsen-
tierte 2003 seine Erkenntnisse. Es konnten mehr als
20 000 menschliche Gene in 46 Chromosomen identi-
fiziert werden, die in ihrer Gesamtheit aus 3,2 Milliarden
Basenpaaren bestehen. Obwohl ein Großteil der DNA
keine Codes für einzelne Gene enthält (man spricht
von der »Noncoding«- und der »Junk«-
DNA), reguliert sie vermutlich deren
Funktion. Die Junk- unterscheidet
sich von der Noncoding-DNA dadurch,
dass sie keine Genstruktur aufweist.
p22.2
p21.3
p21.1
p15.2
p14.3
p14.1
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12 13 14
15
2 1
Y X
nicht markierter
Abschnitt
markierter Abschnitt
teilweise markier-
ter Abschnitt
16
KOMPLETTER CHROMOSOMENSATZ
Der vollständige menschliche Chromoso-
mensatz enthält 46 Chromosomen, die
aus 22 einander entsprechenden
Paaren mit je einem Chromosom
von Mutter und Vater bestehen.
Sie sind von 1 (größtes) bis 22
(kleinstes Paar) durchnumme-
riert. Das 23. ist das Paar
der Geschlechtschromo-
somen, XX bedeutet
weiblich, XY männlich
(wie hier). Einge-
färbte Chromo-
somen zeigen
»Banding
Patterns«.
22
21
20
18
19
17
q36.1
q36.3
7. CHROMOSOM
Es enthält mehr als 5 % (ungefähr
159 Millionen Basenpaare) der
gesamten DNA des Genoms.
Nahezu 60 Mio. befinden sich
im kurzen Arm 7p und der Rest
im langen Arm 7q.
p12.3
p12.1
q11.22
q11.23
q21.11
q21.2
q22.1
q23.3
q31.2
q31.32
q32.1
q33
DAS GENOM
35
DNA DES MITOCHONDRIUMS
Diese Elektronenmikroskop-Ansicht zeigt, dass die
mtDNA eine geschlossene Schlinge bildet. Die DNA
eines Zellkerns ist dagegen linear.
GENE DER MITOCHONDRIEN
Mitochondrien haben ihre eigene DNA
(mtDNA). Sie ist ringförmig, im Gegensatz
zur linearen DNA des Zellkerns, und enthält
nur 37 Gene zur Kodierung der Proteine
und der RNA, die das Mitochondrium für
seine Funktionen benötigt. Die mtDNA ist
die einzige, die durch die Mitochondrien in
der Eizelle ausschließlich mütterlicherseits
weiter vererbt wird. Diese DNA wird zur
Bestimmung der genetischen Abstammung
benutzt, weil die mtDNA nicht verwandter
Personen durch ihre hohe Mutationsrate
sehr unterschiedlich ist. Bestimmte, seltene
Krankheiten werden mit Mutationen der
mtDNA in Verbindung gebracht.
GENETISCHE KONTROLLE DER ZELLEN
Nicht alle Gene sind in allen Zellen aktiv. Der Prozess, der
ein Gen befähigt, Protein herzustellen, heißt Genexpres-
sion. Die Expression eines jeden Gens wird durch bioche-
mische Regulatoren wie Wachstumsfaktoren – wiederum
Produkte anderer Gene – kontrolliert. In den meisten
Zellen sind einige Gene »eingeschaltet« und mit lebenser-
haltenden Grundprozessen beschäftigt, wie das Aufspalten
von Glukose zur Energiegewinnung. Andere bleiben »aus-
geschaltet«, bis sie zur Herstellung von spezialisierten Pro-
dukten, wie Hormonen, benötigt
werden. Die Differenzierung einer
Zelle hängt davon ab, welche Gene
unter verschiedenen Umständen
ein- oder ausgeschaltet sind.
UNDIFFERENZIERTE
ZELLE
ZELLDIFFERENZIERUNG
Die ersten Zellen, die durch Teilung
einer befruchteten Eizelle reprodu-
ziert werden, sind »generalisierte«
Stammzellen. Vergrößert sich ihre
Zahl, werden sie durch interzellu-
läre Kontakte und biochemisches
Umfeld stimuliert, sich zu differen-
zieren: zu Nerven-, Muskel- oder
Hautzellen.
UNDIFFERENZIERTE ZELLE
Aus ihr kann jede Art von Zelle
werden. Ein Teil ihrer Nachkom-
men bleibt zur Spezialisierung
fähig, der andere Teil speziali-
siert sich sogleich.
SAMENZELLE
Dicht gepackt mit
Mitochondrien zur
Energieversorgung
MUSKELZELLE
Lange, dünne
Zellen mit kontrak-
tilen Proteinen
NERVENZELLE
Extrem speziali-
siert in Form und
Verbindungen
EPITHELZELLE
Programmiert, sich
schnell zu vermehren
und dann zu sterben
FETTZELLE
Speichert Energie
aus der Nahrung
für Notfälle
36
DER KÖRPER ALS GANZES
ZELLTYPEN UND GEWEBE
IM MENSCHLICHEN KÖRPER SIND ÜBER 200 SPEZIALISIERTE ZELLEN ZU FINDEN. ENG ANEINANDER-
GEREIHT, BILDEN SIE STRUKTUREN, DIE ALS SPEZIFISCHE GEWEBEARTEN KLAR ZU ERKENNEN SIND.
IN MANCHEN FÄLLEN BESTEHEN GEWEBE AUCH AUS MEHREREN ZELLTYPEN.
GEWEBEARTEN
Die unterschiedlichen Gewebszellen ähneln sich in
Struktur und Funktion und bilden die vier Haupt-
gewebearten, die sich aus den embryonalen Stamm-
zellen entwickeln: Epithel­, Binde­, Muskel- und
Nervengewebe. Blut, Knochen, Knorpel, Sehnen
und Bänder gehören zum Bindegewebe. Die Epider-
mis und das Gewebe, das nahezu alle Organe aus-
kleidet, sind Formen des Epithelgewebes. Muskeln
und Nerven haben jeweils eigene Gewebearten.
Weiße Substanz
Enthält lange,
leitungsähnliche
Nervenfasern
Graue Substanz
Ein Geflecht aus unter-
schiedlichen Nervenzellen
FRONTALER
QUERSCHNITT
DES GEHIRNS
NERVENGEWEBE
Das Mikroskop zeigt Gliazellen, die
leitende Nervenzellen (Neuronen)
stützen. Spinnenförmige Astrozyten
versorgen sie mit Nährstoffen.
Elastischer
Knorpel
Hyaliner
Knorpel
LOCKERES BINDEGEWEBE
Manche Bindegewebsarten
bestehen aus locker zwischen
den Fasern eingebetteten Zellen
(Zellkerne der Fibroblasten hier
als dunkle Punkte).
Bindegewebe
der Haut
(Subkutis)
Verbindet die
Haut (Darstel-
lung) mit den
darunter liegen-
den Organen
KEHLKOPF
ELASTISCHER KNORPEL
Diese Ansicht eines Kehldeckels
(Epiglottis) zeigt die runden
Zellen (Chondrozyten) zwischen
Elastinfasern, die ihn leicht und
flexibel machen.
Glatte Muskula-
tur im Längs-
schnitt
SKELETT-
MUSKEL
GLATTES MUSKELGEWEBE
Die langen Muskelfasern der
glatten Muskulatur kontrahieren
unwillkürlich. Man findet sie in
schlauchförmigen Körperteilen
wie dem Darm.
DÜNN-
DARM
SKELETTMUSKULATUR
Jedes Bündel kontraktions-
fähiger Filamente (als Streifen
erkennbar) ist von einer weißer
Bindegewebsschicht umgeben.
Kompakter
Knochen
Spongiöser
Knochen
SPONGIÖSES KNOCHENGEWEBE
Das leichtgewichtige, wabenartige
Gerüstwerk spongiöser Knochen
ist von der äußeren kompakten
Knochensubstanz umgeben.
Ligament
(Band)
Sehne
SEHNEN
DER HAND
STRUKTUR
EINES RÖHREN-
KNOCHENS
WEISSES BLUT-
KÖR PERCHEN
Dermis
Untere
Haut-
schicht
Schweiß-
drüse
Teil des
Epithel-
gewebes
der Haut
STRAFFES BINDEGEWEBE
Dieses kräftige Bindegewebe
ist in Bändern, Sehnen und, wie
oben gezeigt, in einer unteren
Hautschicht (Dermis) zu finden.
BLUT
Blut ist flüssiges Bindegewebe.
Es besteht aus flüssigem Plasma,
das rote und weiße Blutkörperchen
und Thrombozyten enthält.
ROTES
BLUT KÖR-
PERCHEN
THROM-
BOZYT
Fettgewebe
Unter der
Dermis in der
subkutanen
Schicht
SUBKUTANES
FETT
FETTGEWEBE
Adipozyten (s. o.) sind Zellen, die
sich zum Fettgewebe zusammen-
schließen. Man findet es als Um -
hüllung innerer Organe und unter
der Haut.
EIN SYSTEM AUS STARKEN HEBELN, STABILEN PLATTEN
UND GENIAL KONSTRUIERTEN GELENKEN, DIE EINE VIEL-
ZAHL VON BEWEGUNGEN ERLAUBEN, BILDET DAS GERÜST
DES KÖRPERS. ENG VERBUNDEN MIT DER SKELETTMUSKU-
LATUR SIND UNSERE KNOCHEN FUNKTIONAL AUCH AM
HERZ-KREISLAUF-SYSTEM BETEILIGT – JEDE SEKUNDE WER-
DEN MILLIONEN NEUER BLUTZELLEN IM KNOCHENMARK
PRODUZIERT. EINE GESUNDE ERNÄHRUNG KANN ZUSAM-
MEN MIT REGELMÄSSIGER BEWEGUNG DIE RISIKEN VON
KNOCHEN- UND GELENKERKRANKUNGEN REDUZIEREN.
KNOCHENBAU
40
KNOCHENBAU
SKELETT
DER KNOCHENBAU MACHT FAST EIN FÜNFTEL DES KÖRPER-