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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Beherzigt man als aufmerksamer Leser des Nibelungenliedes wie nah konträre Konzepte, seien es Leben und Tod, Treue und Verrat oder Liebe und Hass im Heldenepos beieinander liegen, so dürfte es eigentlich kaum verwunderlich sein, wenn sich unter die Tragik des Verrats und Todes Siegfrieds oder des blutigen Untergangs der Burgunden auch ein Quäntchen Komik mischt. Auf den ersten Blick jedoch scheint es, als sei zwischen Liebe, Mord und Rache kein Platz für amüsiertes Gelächter seitens der Rezipienten. Jedoch wird neben Speeren und Schwertern nicht minder treffsicher auch mit Komik hantiert, die, wie das blutige Gemetzel auch, einen gewissen Entertainmentfaktor innehat, aber dabei weitestgehend subtil bleibt. Ihre häufige Subtilität ist es auch, die die Komik vorwiegend unbeachtet bleiben lässt und selbst wenn eine missglückte Brautnacht oder ein spottender Hagen als witzig erachtet werden, dann unter den modernen Gesichtspunkten des Humors und nicht durch die Betrachtung der Szenen mit einem geschulten Auge für das komödiantische Potenzial des längst vergangenen Mittelalters. Dass es das Nibelungenlied trotz Untergangsstimmung nicht immer ganz so ernst meint, entgeht dem modernen Leser hier und da, was nicht der Rede wert wäre, wenn sich das Scherzen im Auge des Untergangs nicht als ein gezieltes Stilmittel des Dichters entpuppen würde.
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