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Die Dilithiummine auf BorSitu Minor ist ein unterbesetzter, uninteressanter und unspektakulärer Außenposten. Er wird von Minenarbeitern, Technikern und Wissenschaftlern bevölkert, die nie auch nur einer Fliege etwas zuleide getan haben. Und sie besitzen auch nichts Wertvolles. Dennoch wurde der Außenposten brutal angegriffen und zerstört - und beinahe alle Arbeiter dabei getötet. Die Überlebenden haben keine Ahnung, wer hinter dem grausamen Überfall steckt. Und was noch schlimmer ist: Die Waffen, mit denen sie angegriffen wurden, konnten sogar den Schutzschild, der die Siedlung umgab, durchschlagen. Der Crew der U.S.S. da Vinci macht das große Sorgen, denn das könnte auch größeren Raumschiffen gefährlich werden. Jetzt muss das S.I.K.-Team mit Commander Sonya Gomez an der Spitze herausfinden, wer oder was hinter dem Anschlag steckt. Und sie können nur hoffen, dass niemand eine Waffe erfunden hat, die sie alle zerstören könnte …
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Seitenzahl: 104
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DER AUSSENPOSTEN
AARON ROSENBERG
Based on
Star Trek
and
Star Trek: The Next Generation
created by Gene Roddenberry
Ins Deutsche übertragen vonSusanne Picard
Die deutsche Ausgabe von STAR TREK – CORPS OF ENGINEERS: DER AUSSENPOSTEN wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg. Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Susanne Picard; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Katrin Aust und Gisela Schell; Cover Artwork: Martin Frei.
Titel der Originalausgabe: STAR TREK – CORPS OF ENGINEERS: THE RIDDLED POST
German translation copyright © 2015 by Amigo Grafik GbR.
Original English language edition copyright © 2001 by CBS Studios Inc. All rights reserved.
™ & © 2015 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.
This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.
ISBN 978-3-86425-708-7 (März 2015)
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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
ROMANE BEI CROSS CULT
„Sternenflotte, bitte kommen! Unser System versagt katastrophal, ebenso wie unsere gesamte Ausrüstung, wir brauchen Hilfe! Bitte antwor…“
Captain David Gold schaltete die Audioaufzeichnung ab und sah sich im Besprechungsraum um. Wie jedes Mal bewunderte Sonya Gomez seine Fähigkeit, auch in Fällen wie diesem ruhig zu bleiben.
Allerdings hatte er den Notruf schon einmal gehört. Genau wie Gomez, sein Erster Offizier, und der zweite Offizier, Lieutenant Commander Kieran Duffy. Um den Tisch saß der Rest des S.I.K.-Teams der U.S.S. da Vinci und sah angesichts des dringenden Notrufs ziemlich verstört aus.
Golds blaue Augen sahen zu Gomez. Sie nickte und begann, die anderen aufzuklären.
Sie zupfte geistesabwesend an ihrem Ärmel und betrachtete das Team rund um den Tisch. „Okay. Zuerst der Planet.“ Sie tippte auf eine Kontrolle auf der Konsole, die vor ihr in den Tisch eingelassen war, und das Bild eines Planeten erschien auf dem Bildschirm.
„Wir sehen hier BorSitu Minor. Hat schon mal jemand davon gehört?“
Niemand antwortete.
„Nun, das ist nicht überraschend. Auf dem Planeten gibt es nur diesen Außenposten. Dennoch besitzt BorSitu Minor etwas sehr Wertvolles: eines der reichsten Dilithium-Vorkommen, die man je gefunden hat. Der Außenposten ist für Erzförderungsarbeiten eingerichtet. Das Personal wird in der Regel alle ein oder zwei Jahre ausgetauscht. Die meiste Arbeit läuft automatisch ab, also ist die Besetzung ziemlich klein.“
„Wie klein?“, fragte Dr. Lense von der anderen Seite des Tischs, auch wenn Gomez auffiel, dass die Ärztin niemand Bestimmtes ansah, während sie sprach.
„Den letzten Berichten zufolge weniger als ein Dutzend Leute.“
Lense nickte. „Wir sollten also in der Lage sein, etwaige medizinische Notfälle zu behandeln. Aber ich würde gern wissen, ob ein Schiff mit einer größeren Krankenstation in der Nähe ist, das wir im Notfall um Hilfe bitten können.“
„Sowohl die Fearless als auch die Sugihara sind in der Region unterwegs“, erklärte Gold. „Ich werde dafür sorgen, dass McAllan sich mit ihnen in Verbindung setzt.“
„Danke“, sagte Lense ruhig.
Gomez sprach weiter: „Das größte Problem auf BorSitu Minor ist die Atmosphäre. Sie ist in hohem Maß ionisiert, und die elektrostatische Ladung blockiert normale Transporter, Kommunikatoren und Sensoren. Hinzukommt, dass die Atmosphäre stark säurehaltig ist: Sie ist also sehr korrosiv. Der Außenposten hat eine Transporterplattform, die mit starken Schilden und Signalverstärkern versehen ist. Es gibt sogar ein Materie-Antimaterie-Kraftwerk zur Energieerzeugung, um die Atmosphäre durchdringen und sich ausreichend gegen sie schützen zu können. Aber diesem Notruf nach ist der Transporter wahrscheinlich ausgefallen, also wird das Außenteam mit dem Shuttle hinunterfliegen müssen. Und wir müssen davon ausgehen, dass die Schilde der Anlage wahrscheinlich ebenfalls nicht arbeiten.“
„In diesem Fall sollten wir tragbare Schildgeneratoren mitnehmen“, meldete sich Kieran Duffy zu Wort. „Das Team kann sie in dem Moment aktivieren, wenn die Shuttletür geöffnet wird, und benutzen, um sich im Außenposten zu bewegen.“
„Es müsste schnell gehen“, warf Fabian Stevens ein. Er saß neben Duffy. „Diese tragbaren Generatoren funktionieren nur etwa eine Stunde lang.“
Aus ihrem modifizierten Stuhl am anderen Ende des Tischs sagte P8 Blau: „Für einen Außenposten dieser Größe dürfte das ausreichen.“
Gomez lächelte. „Ich bin froh, dass Sie das sagen, Pattie, denn Sie werden dem Außenteam angehören, wie auch Corsi und Soloman. Ich hätte gern eine strukturelle Analyse von Ihnen und auch eine erste Einschätzung, was vorgefallen sein könnte.“ Sie wandte sich dem Binären zu und sagte: „Soloman, bitte überprüfen Sie die Computerdaten und stellen Sie fest, ob die Systeme repariert werden können.“
Schließlich warf sie einen Blick zu der groß gewachsenen menschlichen Sicherheitschefin, die neben Lense saß. „Corsi, bitte bewerten Sie die Sicherheitslage. Ich muss wissen, ob wir alle mitkommen können und ob wir eine Sicherheitswache brauchen.“
Alle drei nickten.
„Stevens, Sie werden währenddessen für uns einige Angriffsszenarien entwickeln.“
Stevens runzelte die Stirn. „Wir sollen den Außenposten angreifen?“
„Nein, aber irgendjemand anders hat es vielleicht getan. Ich will wissen, wer das vom Orbit aus getan haben könnte und wie. Wir sollten diese Einschätzungen mit denen Patties vergleichen und sehen, ob einige Punkte zusammenpassen.“
Sie warf einen Blick zu Gold, der zustimmend nickte. „In Ordnung, das war’s. An die Arbeit.“
Die Besprechung war beendet, die Leute standen auf. Corsi war wie immer die Erste, die aufstand und zur Tür hinaus war. Sie schien sich auf die Vorbereitungen zu freuen, und Gomez unterdrückte angesichts dieses Eifers ein Lächeln. Corsi war immer begeistert, wenn es um Fragen der Sicherheit ging, und sie war sicher entzückt, im ersten Teil der Mission eine so große Rolle zu spielen. Als Nächstes kehrte Gold zurück auf die Brücke und zu seinen Aufgaben als Captain der da Vinci – und vermutlich benachrichtigte er die beiden anderen Schiffe, dass ihre medizinische Hilfe möglicherweise benötigt wurde. Soloman ging ebenfalls und sprach dabei mit Bart Faulwell und Stevens. Carol Abramowitz und Pattie waren direkt hinter ihnen, dann ging auch Dr. Lense. Gomez war erleichtert, dass die Zimmergenossinnen Carol Abramowitz und Pattie wieder miteinander sprachen, nachdem sie sich wegen Carols Musikgeschmack gestritten hatten.
Nur Duffy und Gomez blieben allein im Besprechungsraum zurück.
„Meine Güte“, sagte Duffy. „Du und ich sind genau an dem Tag nicht im Außenteam, an dem wir zusammen essen wollten. Ist das etwa Zufall?“
Gomez stand auf und setzte eine förmliche Miene auf. „Commander Duffy, ich bin schockiert. Schockiert darüber, dass Sie mich beschuldigen, ich würde persönliche Präferenzen über die Pflicht stellen.“
Sie lächelte plötzlich. „Die drei sind in diesem Fall einfach am besten geeignet, falls es Probleme mit der Atmosphäre gibt. Das gilt besonders für Pattie mit ihrem harten Panzer.“
„Stimmt auch wieder“, sagte Duffy und erwiderte das Lächeln. „Sollen wir in die Messe gehen? Oder vielleicht doch lieber in die Messe?“
„Ich dachte da eigentlich eher an mein Quartier“, erwiderte Gomez.
Duffys Lächeln wurde breiter.
„Wir treten in BorSitus Atmosphäre ein“, meldete Pattie vom Copilotensitz der Franklin aus. „Die Schilde halten, Systeme sind voll funktionsfähig.“
„Gut.“ Corsi steuerte, ihre blauen Augen konzentrierten sich auf die Kontrollen. Ihre ruhigen Hände hielten das Shuttle auf Kurs – und das trotz der ungewohnten Böen des ständig wehenden elektrischen Sturms und ungeachtet der Tatsache, dass ihre Hände in dicken Handschuhen steckten. Sie und Soloman trugen Druckanzüge. Patties Chitinpanzer und ihre Nasat-Physiologie machten einen Anzug für sie überflüssig.
Hinter ihr saß still der Binäre und war in seine eigenen Gedanken versunken. Er hatte große Fortschritte in der Bewältigung des Verlusts seines Gefährten gemacht, aber Corsi bemerkte, dass er sich immer noch in sich selbst zurückzog, wenn er nicht gerade eine Aufgabe zu erledigen hatte. Das war gefährlich, wenn plötzlich etwas Unvorhergesehenes geschah, aber sie hätte sich in einem Kampf ohnehin nicht auf den Binären verlassen.
Das Shuttle erbebte plötzlich, die Stabilisatoren hatten für einen Augenblick Schwierigkeiten, die Blitze und Sturmböen auszugleichen, aber Corsi hielt es auf Kurs. Innerhalb der nächsten Minute konnten sie bereits die Umrisse des Außenpostens vor sich sehen. Er wurde schnell größer, je näher sie herankamen, und Pattie warf einen Blick auf ihre Anzeigen.
„Die Materie-Antimaterie-Anzeigen sind im normalen Bereich“, sagte die Insektoide und Corsi gestattete sich, ein wenig zu entspannen. Das war ihre größte Sorge gewesen. Wenn das Kraftwerk ausgestoßen oder abgeschaltet worden wäre, hätte man ein neues errichten oder zumindest das alte völlig neu einstellen müssen, bevor es wieder Energie hätte liefern können. Wenn die Materie-Antimaterie-Kammer des Reaktors aber intakt war, galt es einfach, das Problem zu lokalisieren und zu reparieren.
Nur? Corsi stellte fest, dass sie schon zu lange mit Technikern zusammenarbeitete.
„Die schlechte Nachricht ist, dass mir keine Schilde angezeigt werden“, fuhr Pattie fort. „Wie erwartet sind sie wohl ausgefallen, also werden wir unseren Generator brauchen und müssen hoffen, dass der Schaden nicht allzu schwer ist.“
Jetzt konnte man die gesamte Station sehen, und Corsi gestattete sich einen leisen Fluch. Das weckte Patties Neugier. Und selbst Soloman sah auf und erstarrte vor Schreck.
Der Außenposten war nicht groß. Ein Dutzend Gebäude vielleicht, die sich aneinanderdrängten. Ohne die Schilde konnte Corsi jedes einzelne trotz des Nebels, den die saure Atmosphäre bildete, deutlich erkennen. Die Gebäude waren verwittert. Nachdem die Schilde ausgefallen waren, hatte die Luft die Kanten abgeschliffen und die Oberfläche angegriffen.
Aber was Corsi veranlasst hatte, zu fluchen, waren die Löcher. Wohin sie auch sah, die Gebäude waren durchsiebt von großen Löchern. Sie befanden sich in jeder Wand, als hätte eine gigantische Nadel den Außenposten immer und immer wieder durchstochen.
„Wir erreichen den Landeplatz“, verkündete Corsi und ärgerte sich, dass sie in ihrer Stimme ein leichtes Zittern wahrnahm. Wenigstens waren ihre Hände ruhig. Das alles hätte sie nicht so mitnehmen dürfen. „Halten Sie den Schildgenerator bereit.“
Eine Minute später setzte das Shuttle auf dem Boden des Landeplatzes auf. Da auch er der Atmosphäre ausgesetzt war, war er voller Löcher und Dellen. Mit einem kurzen Heulen schalteten sich die Maschinen der Franklin ab. Alle lösten ihre Gurte. Corsi hatte darauf bestanden, dass sie sich anschnallten, bevor sie die da Vinci verlassen hatten, und es hatte sich als notwendig erwiesen, während sie die ionisierte Atmosphäre mit ihren Turbulenzen durchflogen. Pattie fuhr den Generator hoch, und Corsi zog ihren Phaser, während sie auf die Ausstiegsluke zuging.
„Ist das wirklich notwendig?“, wollte Soloman wissen und wies auf die Waffe. „Jede Bedrohung wäre doch längst von der Atmosphäre getötet worden.“
„Vielleicht, aber dieses Risiko kann ich nicht eingehen“, erwiderte Corsi und wünschte sich im Nachhinein, sie hätte Gomez gebeten, einen ihrer Sicherheitsleute mitnehmen zu dürfen. „Ich hoffe, dass alles sicher ist. Aber wenn da etwas draußen ist, etwas, das geschaffen wurde, um diesem Zeug zu widerstehen oder das damit zurechtkommt, möchte ich keine wertvolle Zeit damit verschwenden, meine Waffe zu ziehen.“
Darauf hatte der Binäre offenbar nichts zu erwidern, und alle drei schwiegen, während sie sich vor der Luke versammelten.
Corsi sah Pattie an. „In Ordnung. Auf drei. Bei drei öffne ich die Luke, Sie schalten den Schild an und wir gehen raus. Eins … zwei … drei.“
Es funktionierte reibungslos, besonders für ein Team, das nicht aus Sicherheitsleuten bestand. Als Corsi das Schott öffnete, hatte Pattie bereits die Hand mit dem Generator ausgestreckt. Der Schild bildete sich direkt vor der Türöffnung des Shuttles und schützte sie so vor der Atmosphäre. Pattie trat als Erste hinaus, Corsi folgte ihr, dann kam Soloman. Der Binäre schloss die Luke hinter sich. Dann übernahm Corsi die Führung und ging mit raschen Schritten zum nächstgelegenen Gebäude. Die Türen funktionierten natürlich nicht, aber sie wusste, wo sich die manuelle Sicherung befand. Sie brauchte nur eine Minute, um den Hebel umzulegen, die Türen zu öffnen und die anderen beiden hineinzulassen. Corsi fielen die etwa einen Meter im Durchmesser großen Löcher in der Tür und den Wänden auf, aber sie schob das fürs Erste beiseite. Sie würde sie später genauer untersuchen.