Star Trek - New Frontier: Grenzenlos - David Mack - E-Book

Star Trek - New Frontier: Grenzenlos E-Book

David Mack

5,0

Beschreibung

Star Trek - New Frontier erzählt von den aufregenden Abenteuer von Captain Mackenzie Calhoun und der U.S.S. Excalibur. In diesem Buch hat Peter David einige der besten Star-Trek-Autoren versammelt, um neue Geschichten von der Excalibur-Besatzung zu enthüllen: •Dayton Wards aufregendes Abenteuer aus Calhouns schmutziger Vergangenheit •Loren L. Colemans Geschichte von Shelbys erster Begegnung mit den Borg •Robert Greenbergers Herkunft von "Leflers Gesetzen" •Susan Shwartz' Abenteuer mit Solet und Botschafter Spock •Terri Osbornes Aufzeichnung von Selars Begegnung mit den Q •David Macks Erzählung des längsten Tags in Zak Kebrons Leben •Plus Geschichten von Keith R. A. De Candido, Susan Wright, Josepha Sherman, Ilsa J. Bick, Kevin Dilmore, Christina F. York, Robert T. Jeschonek, Peg Robinson, Mary Scott-Wiecek, Allyn Gibson und Glenn Hauman & Lisa Sullivan. Peter David selbst erzählt die Geschichte von Calhouns und Shelbys Flitterwochen auf Xenex.

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Grenzenlos

Based onStar Trek created by Gene Roddenberry

Ins Deutsche übertragen vonClaudia Kern & Helga Parmiter

Die deutsche Ausgabe von STAR TREK – NEW FRONTIER: GRENZENLOS wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Claudia Kern & Helga Parmiter; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Katrin Aust und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik; Cover Artwork: Martin Frei;Print-Ausgabe gedruckt von CPI Morvia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice.

Titel der Originalausgabe: STAR TREK – NEW FRONTIER: NO LIMITS

German translation copyright © 2016 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright © 2003 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

™ & © 2016 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc.All Rights Reserved.

This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

Print ISBN 978-3-86425-802-2 (März 2016) · E-Book ISBN 978-3-86425-732-2 (März 2016)

WWW.CROSS-CULT.DE · WWW.STARTREKROMANE.DE · WWW.STARTREK.COM

INHALT

Einführung

von Peter David

Mackenzie Calhoun: »Problemlösung«

von Dayton Ward

Elizabeth Shelby: »Es ist nicht alles Gold …«

von Loren L. Coleman

Kebron: »Warten auf G’Doh – oder: Wie ich lernte, mich nicht mehr zu bewegen und Menschen zu hassen«

von David Mack

Robin Lefler: »Leflers Logbücher«

von Robert Greenberger

Morgan Primus: »Alice, am Rande der Nacht«

von Ilsa J. Bick

Soleta: »Enthüllungen«

von Keith R. A. DeCandido

Si Cwan: »Wendepunkt«

von Josepha Sherman

Selar: »›Q‹uadratur des Kreises«

von Terri Osborne

Burgoyne 172: »Öl und Wasser«

von Robert T. Jeschonek

Mark McHenry: »Singularität«

von Christina F. York

Arex: »Die Straße nach Edos«

von Kevin Dilmore

D’ndai von Calhoun: »Eine Dame von Xenex«

von Peg Robinson

U.S.S. Excalibur: »Etwas bewirken«

Von Mary Scott-Wiecek

Müller: »Leistungsbewertung«

von Allyn Gibson

Xant: »Erlösung«

von Glenn Hauman & Lisa Sullivan

Soleta: » Vom Regen in die …«

Von Susan Shwartz

Burgoyne 172: »Hinter den Spiegeln«

von Susan Wright

Calhoun & Shelby: »Ein kleiner Ausflug«

von Peter David

Star Trek: New Frontier Timeline

zusammengestellt von Keith R. A. DeCandido

EINFÜHRUNG

PETER DAVID

Als John Ordover eine NEW FRONTIER-Kurzgeschichtensammlung vorschlug, war ich sofort Feuer und Flamme.

Dieses Gefühl wurde prompt von Panik verdrängt. Nicht diese Sinnlos-herumrennen-der-Himmel-fällt-mir-auf-den-Kopf- weh-mir-Panik … wenigstens nicht mehr, als sonst für mich üblich ist. Diese Panik war verhaltener.

Es ist nicht so, dass ich nicht daran gewöhnt bin, Charaktere zu teilen. Der größte Teil meiner Arbeit an Comics drehte sich um geteilte Universen. Ich sah, wie von mir betreute Charaktere bestimmter Titel anderswo auftauchten. Das Problem ist, dass sie oftmals in einer Art und Weise sprechen oder handeln, die mir schlicht falsch erscheint. Doch ich habe gelernt, das zu akzeptieren, denn schlussendlich sind es nicht meine Charaktere.

In gewisser Weise sind es auch die Besatzungen der Excalibur und der Trident nicht. Auf der Copyright-Seite steht jedenfalls nicht: »Copyright © Peter David«. Einige haben ein Vorleben im Fernsehen und auch diejenigen, die ich entworfen habe, gehören offiziell anderen. Dennoch – während ich über diese Sammlung nachdachte, erkannte ich, wie besitzergreifend ich in Bezug auf sie geworden war. Ich habe mehr Worte über sie geschrieben – ihre Hoffnungen, Träume, Beziehungen, Sehnsüchte – als über alle anderen Figuren, die von mir erdachte Romane bevölkern. Ich habe sie durch Geburten, Hochzeiten, Schwangerschaften, Tode und alles Dazwischenliegende begleitet. Der Gedanke, die Zügel, die meine literarischen Kinder lenken, anderen Schreibern zu überlassen, war mir ein Gräuel. Ich musste mich zwar nicht zusammenreißen, um nicht zu heulen und zu zetern, aber ich näherte mich dem Unterfangen mit einem bemerkenswerten Mangel an Begeisterung.

Das war allerdings, bevor wir uns hineinstürzten und Mitherausgeber Keith DeCandido (oder, wie Rezensenten ihn nennen, »der nächste Peter David«, was ich gut finde, denn dann können meine Kinder ihn wegen ihrer Studiengebühren anhauen) eine ausgewählte Gruppe Schriftsteller um Vorschläge für Geschichten bat. Die Vorschläge und Ideen erreichten uns im Eiltempo. Doch statt mich deshalb bedroht und verunsichert zu fühlen, entdeckte ich schnell, dassNEWFRONTIER dadurch eine neue Wertschätzung erfuhr.

Zum einen sagte nicht jeder Autor sofort: »Ich will Calhoun!« Stattdessen richteten unterschiedliche Leute ihren Fokus auf ihre persönlichen Vorlieben, über wen sie schreiben wollten. Das ließ Rückschlüsse darauf zu, wie breitgefächert das Interesse an NEW FRONTIER bei den Lesern ist und dass es keinen Charakter gibt, der jedermanns Liebling ist.

Zum Zweiten war es schön zu sehen, dass so viele Leute, deren Arbeit ich respektiere (ganz zu schweigen davon, dass ich ihre Gesellschaft genieße), begeisterte NEW FRONTIER-Anhänger sind. Ich will damit nicht sagen, dass »normale« Fans ein anspruchsloses Publikum sind. Ganz im Gegenteil. Doch andere Schriftsteller sind ein äußerst kritischer Haufen, denn sie hinterfragen ständig die Erzählung und sind sich der Mechanismen bewusst, die in die Entstehung einer Geschichte einfließen. Also wenn diese Truppe daran interessiert war, imNEW FRONTIER-Universum zu spielen, dann hatte das schon etwas zu bedeuten. Ich weiß zwar nicht genau, was, aber es war etwas Gutes.

Zum Dritten war es hilfreich, gewisse Grenzen abzustecken. Ich war ein wenig unruhig bei dem Gedanken an Geschichten, die im »aktuellen« Kontinuum von NEW FRONTIER spielten, weil ich mir Sorgen über den logistischen Albtraum machte, wie so viele Vorstellungen sich auf die fortlaufende Erzählung auswirken würden. Wir hätten natürlich auch eine Sammlung bedeutungsloser »Sie kommen auf einen Planeten, irgendwas passiert und dann gehen sie wieder«-Geschichten schreiben können, aber wozu? Wenn wir schon die erste TREK-Geschichtensammlung, die auf einem nicht im Fernsehen ausgestrahlten TREK-Universum basiert, auf die Beine stellen wollten, dann mussten wir mit etwas Außergewöhnlicherem aufwarten. Zu diesem Zeitpunkt entschlossen wir uns, rückwärtszugehen statt vorwärts. Alle Charaktere verfügen über reichhaltige, detaillierte Hintergrundgeschichten, auf die in der einen oder anderen Form schon Bezug genommen wurde. Einige waren sogar Katalysatoren für ganze Geschichten (McHenry zum Beispiel), während andere erst noch ausgelotet werden müssen. Mit dem Gefühl, sich auf fruchtbarem Boden zu bewegen, wurden die Autoren auf die Hintergründe der Charaktere losgelassen, und es war ihnen freigestellt, Geschichten für die emotionalsten und herausforderndsten Abschnitte im Leben unserer Helden zu ersinnen, bevor diese sich der Excalibur anschlossen. (Die einzige Ausnahme bildet die oft erwähnte, bisher aber nie erzählte Geschichte von Calhouns und Shelbys Flitterwochen der Hölle, die von meiner Wenigkeit geschrieben wurde. Wer die Regeln macht, darf sie auch brechen.)

Ob ich Vorgaben gemacht habe, wie die Geschichten aussehen sollten? Himmel, nein, so organisiert bin ich nicht. In einigen Fällen habe ich bestimmte Zeitperioden vorgeschlagen, in denen die Geschichten angesiedelt sein sollten. Und eine Erzählung ist einzig und allein auf meinen Ausspruch: »Wäre es nicht cool, wenn wir eine Geschichte hätten, die …« zurückzuführen. Der größte Teil der Bemühungen sind allerdings Einfälle der einzelnen Schreiber. Doch ich habe sie alle geprüft und kommentiert, habe nötige Änderungen vorgenommen und alles im Blick behalten.

Ich betone das nicht aus einem Hang zur Selbstverherrlichung, aber als die Sammlung auf meiner Webseite angekündigt wurde, brachte eine beträchtliche Zahl Leser sofort Vorbehalte zum Ausdruck. Sie sagten, dass der Reiz, den NEW FRONTIER für sie ausmacht, darin liegt, wie einheitlich die Sichtweise in der Welt ist, die John Ordover und ich ersonnen haben. Ich war der einzige Verfasser, und sie waren von der Vorstellung verunsichert, dass plötzlich mehr als ein Dutzend neuer Stimmen in die Waagschale geworfen werden sollten.

Also möchte ich die Gelegenheit beim Schopfe packen, jedem, der diese Einführung gerade zur Entscheidungsfindung verstohlen in einer Buchhandlung liest oder der sein Geld bereits hingeblättert hat und hofft, dass es gut angelegt ist, zu versichern, dass unsere Autoren einen fantastischen Job gemacht haben, indem sie uns mit in die Vergangenheit nehmen, bevor alles begann. Sie haben Schlüsselmomente im Leben unserer Charaktere so gut dargestellt, wie man es sich als eingefleischter NEW FRONTIER-Fan nur wünschen kann.

NEW FRONTIER ist durch diese Sammlung wahrscheinlich sogar noch aufgewertet worden. Wenn ein einzelner Verfasser ein Werk erschafft, ist das eine Sache. Aber wenn talentierte Schriftsteller ebenfalls in den Pool springen und darin herumplanschen wollen, wird es plötzlich mehr als nur eine Buchreihe. Es wird zu einem wahren Universum – ein Mythos wird von verschiedenen Schöpfern geschaffen, die alle sagen: »Dieser Teil dieses Universums gefällt mir ganz besonders. Kommt und teilt ihn mit mir.«

Ganz besonderer Dank gilt: Keith DeCandido, maßgeblicher Mitherausgeber, John Ordover, dessen Idee NEW FRONTIER war, Kathleen David, meiner Frau, die selbst eine großartige Redakteurin ist; Glenn Hauman und Bob Greenberger, die sehr früh ihr Interesse bekundeten und viele Ideen aus der Taufe gehoben haben; Paula Block bei Paramount, eine der mit Abstand realistischsten »höheren Mächte« der Welt; Bill Mumy, von dem ich den Allzweckfluch »Grozit« entlehnt habe; und zum guten Schluss Ihnen, den Lesern. NEW FRONTIERwar eine Weile in der Schwebe, als sich »Sir Apropos of Nothing« steigender Beliebtheit erfreute und von einem einmaligen Roman zu einer Trilogie wurde. Sogar ich kann nur eine bestimmte Textmenge pro Jahr produzieren. Doch jetzt sind wir wieder da und wir danken Ihnen für Ihre Geduld und Ihre ungebrochene Unterstützung.

Peter David

Long Island, New York

Juni 2003

MACKENZIE CALHOUN

PROBLEMLÖSUNG

Dayton Ward

Nach der Anzibar-Mission der U.S.S. Grissom, die mit dem Tod von Captain Norman Keyon und dem empörten Austritt von Commander Mackenzie Calhoun aus der Sternenflotte endete, durchstreifte der zukünftige Captain der U.S.S. Excalibur die Galaxis und handelte sich eine Menge Ärger ein. Nach einem ganz bestimmten Vorfall half Admiral Alynna Nechayev Calhoun aus der Patsche. Im Gegenzug musste er sich verpflichten, hin und wieder verdeckte Operationen für den Geheimdienst der Sternenflotte zu übernehmen – alles natürlich vollkommen inoffiziell. »Problemlösung« spielt während dieses Abschnitts von Calhouns Leben, als er nicht in Diensten der Sternenflotte stand, angesiedelt kurz nach derSTAR TREK – THE NEXT GENERATION-Folge »Das Pegasus-Projekt«.

Der Romulaner warf Calhoun in die Arrestzelle.

Dieser fiel aufs Deck und rollte sich in letzter Sekunde ab, um ernsthaften Verletzungen zu entgehen. Er setzte sich auf und betrachtete den Romulaner, der ihn von außerhalb der Zelle angrinste. Der Centurion warf eine kleine Schultertasche mit Calhouns Habseligkeiten auf das kleine Bett in der Zelle.

»Aufstehen«, forderte ein weiterer Romulaner und betrat die Zelle. In seinen Händen erkannte Calhoun einen normalen Medizinkoffer. Der romulanische Arzt zog einen Trikorder heraus, schaltete ihn ein und hielt ihn in Calhouns Richtung. Zweifellos suchte er nach illegalen Waffen oder anderen versteckten Gegenständen, die er bei sich haben mochte.

Lass dir Zeit, dachte Calhoun.

»Das reicht, Centurion«, unterbrach eine neue Stimme. Calhoun sah hoch. Zwei weitere Romulaner starrten ihn an. Der eine war dunkelhäutig. Obwohl er keine Uniformabzeichen trug, die ihn als Schiffskommandant auswiesen, erkannte Calhoun sofort Sirol.

Da das Kraftfeld der Zelle aktiviert war, wartete Sirol, bis die Wache den Raum verlassen und die Tür sich wieder geschlossen hatte. Dann sagte er: »Sie sind ziemlich weit von Ihrer Heimat entfernt, Xenexianer. Wie ich höre, beschließen nur sehr wenige Leute Ihres Volkes, Ihren Heimatplaneten zu verlassen.« Die Stimme des Kommandanten hatte einen angenehmen, fast gefühlvollen Klang, aber Calhoun hörte den misstrauischen Unterton dennoch heraus.

Der andere Romulaner, der neben Sirol stand, betrachtete ein Padd in seiner rechten Hand. »Laut unseren Quellen ist er ein ehemaliger Sternenflottenoffizier, der offenbar unehrenhaft aus dem Dienst ausgeschieden ist. Seitdem hat er – vorausgesetzt, der Preis stimmte – verschiedene Jobs angenommen, einige von zweifelhafter Natur.« Er warf einen weiteren Blick auf das Padd und fügte hinzu: »Meine Leute haben das Schiff des Spions durchsucht und nichts gefunden. Wenn er etwas Wertvolles hat, das rechtfertigen würde, ihn nicht zu töten, werden wir es wohl erst noch finden müssen.«

Calhoun sah zum ersten Mal, wie der Hauch eines Lächelns Sirols Mundwinkel nach oben zog. »Und seine Behauptung, dass er als Schmuggler arbeitet? Was ist damit, Major Taelus?«

»Ich halte die Grenze zwischen Schmuggeln und Spionieren für sehr dünn, Commander«, antwortete der andere Romulaner. »Ich verschwende nur wenig Zeit darauf, beide voneinander unterscheiden zu wollen. Seine Laderäume sind leer, und angesichts der Tatsache, dass er von Föderationsseite die Grenze zu unserem Gebiet überflogen hat, sehe ich keinen Grund, weiter darauf herumzureiten.«

Calhoun erkannte an den Uniformabzeichen, dass Taelus ein Agent des Tal Shiar war. Diese Organisation war im gesamten Romulanischen Imperium gefürchtet. Bisher passte sein Verhalten zu den Methoden, die von der geheimen Elitepolizei des Imperiums angewandt wurden. Das war bereits deutlich geworden, als man Calhoun durch das Schiff eskortiert hatte. Er bemerkte, wie die Mannschaftsmitglieder der Terix sich wohlweislich bemühten, ihnen aus dem Weg zu gehen. Sie vermieden Augenkontakt mit Taelus und taten alles, um nicht seine Aufmerksamkeit zu erregen.

»Wenn er ein Spion ist«, sagte Sirol, »dann werden Sie noch ausreichend Zeit haben, ihn zu befragen, sobald wir unsere aktuelle Mission abgeschlossen haben.«

»Das ist ein weiterer besorgniserregender Punkt«, entgegnete Taelus. »Der Zeitpunkt seiner Ankunft scheint mir ein wenig zu günstig. Angesichts der Ladung, die wir für den Praetor mitführen, kann man nicht vorsichtig genug sein.«

Sirol wandte sich an Calhoun. »Warum sind Sie in den romulanischen Raum eingedrungen?«

»Wie ich schon sagte«, erklärte Calhoun. »Ich bin Söldner. Ich verschiebe seit etwa einem Jahr Waffen und andere Lieferungen für verschiedene Maquis-Zellen. Ich bin davon überzeugt, dass Ihre echten Spione Sie über die aktuellen Vorgänge diesbezüglich auf dem Laufenden gehalten haben.«

Viele hielten den Maquis nur für einen zusammengewürfelten Haufen Abtrünniger. Doch aufgrund der Unterdrückung und Grausamkeit, die vielen seiner Mitglieder durch die Cardassianer widerfahren war, hatte er entlang der Grenze zwischen der Föderation und Cardassia in den letzten Monaten eine Menge Schaden angerichtet.

Schwarzmarkthändler im ganzen Quadranten hatten schnell die Profitabilität dieser Situation erkannt. Lieferungen von Waffen, Nahrung, medizinischen Gütern und weiterer Ausrüstung für die verschiedenen Widerstandszellen hatten sich zu einem eigenen, im Verborgenen blühenden Industriezweig entwickelt.

»Und Sie erwerben Waffen von einem romulanischen Verbindungsmann?«, fragte Taelus. Er gab sich keine Mühe, seine Geringschätzung und sein Misstrauen zu verbergen. »Wer ist es?« Als Calhoun nach einigen Sekunden nichts sagte, machte Taelus einen Schritt auf das Kraftfeld zu. »Sie werden meine Fragen beantworten, Xenexianer, das verspreche ich Ihnen.«

Calhoun lächelte, weil er die Drohung erwartet hatte. »Sie müssen wirklich an Ihrer Beherrschung arbeiten, Major. Es könnte Sie in einer gefährlichen Situation blenden, wenn Sie sie verlieren.«

Der romulanische Arzt neben ihm beendete seine Untersuchung und schaltete den Scanner aus. »Er hat keine ansteckenden Krankheiten oder andere verunreinigende Substanzen an sich, Commander. Ich habe auch in seiner Kleidung oder in seinen Habseligkeiten nichts gefunden.« Er zeigte auf die harmlose Sammlung von Gegenständen, die aus Calhouns Taschen und dem Beutel an seinem Gürtel stammten.

»Danke, Dr. Arnata«, sagte Sirol. Er zeigte auf die Narbe in Calhouns Gesicht. »Angesichts der fortschrittlichen medizinischen Technologie, insbesondere in der Föderation, muss ich mich fragen, wieso Sie so eine hässliche Verunstaltung behalten.«

»Sie erinnert mich daran, ständig auf der Hut zu sein«, antwortete Calhoun. »Es ist schwer, das zu vergessen, wenn man täglich in den Spiegel schaut.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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