Star Trek - The Original Series 5: Das Ende der Dämmerung - Jerry Oltion - E-Book

Star Trek - The Original Series 5: Das Ende der Dämmerung E-Book

Jerry Oltion

4,6

Beschreibung

Scotty steht vor der ultimativen Herausforderung für einen Ingenieur: Einen Planeten zum Rotieren zu bringen! Anders als andere Planeten dreht sich Rimillia nicht um die eigene Achse. Daher sind seine Tag- und Nachtseite fortwährend den Extremen von heiß und kalt ausgesetzt. Nur ein dünner Streifen der Planetenoberfläche ist bewohnbar - bis jetzt. Die Dumada planen, Rimillia mithilfe von gigantischen Impuls-Motoren von unvorstellbarer Kraft zum Rotieren zu bringen, um die gesamte Welt besiedelungstauglich zu machen. Doch einige befürchten, dass die damit verbundenen enormen Kräfte stattdessen den ganzen Planeten auseinanderreißen könnten. Damit beauftragt, den Dumada zu helfen, muss Captain Kirk einen entführten Wissenschaftler retten, der für das Rotationsprojekt von entscheidender Bedeutung ist. Doch kann, wenn die gigantischen Motoren einmal aktiviert wurden, selbst Scotty Rimillia - und die U.S.S. Enterprise - noch vor der totalen Zerstörung bewahren?

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STAR TREK™

DAS ENDEDER DÄMMERUNG

JERRY OLTION

Based onStar Trekcreated by Gene Roddenberry

Ins Deutsche übertragen vonRonald M. Hahn

Die deutsche Ausgabe von STAR TREK: DAS ENDE DER DÄMMERUNGwird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Ronald M. Hahn;verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Sabine Elbers und Gisela Schell;Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik; Cover Artwork: Martin Frei; Print-Ausgabe gedrucktvon CPI Morvia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice. Printed in the Czech Republic.

Titel der Originalausgabe: STAR TREK: TWILIGHT’S END

German translation copyright © 2014 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright © 1996 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

™ & © 2014 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.

This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

Print ISBN 978-3-86425-302-7 (Februar 2014) · E-Book ISBN 978-3-86425-337-9 (Februar 2014)

WWW.CROSS-CULT.DE · WWW.STARTREKROMANE.DE · WWW.STARTREK.COM

Für Kent Patterson,der mir beim Austüfteln mancher Geschichteeine große Hilfe war

Inhalt

DANKSAGUNG

EINS

ZWEI

DREI

VIER

FÜNF

SECHS

SIEBEN

ACHT

NEUN

ZEHN

ELF

ZWÖLF

DREIZEHN

VIERZEHN

FÜNFZEHN

SECHZEHN

SIEBZEHN

ACHTZEHN

NEUNZEHN

ZWANZIG

EINUNDZWANZIG

ZWEIUNDZWANZIG

DREIUNDZWANZIG

VIERUNDZWANZIG

FÜNFUNDZWANZIG

ROMANE BEI CROSS CULT

DANKSAGUNG

Ich möchte mich bei einigen Leuten bedanken, die mir beim Schreiben dieses Buches Hilfe und Unterstützung gewährt haben:

Steve York und Dave Bischoff, die mich gedrängt haben, es überhaupt zu versuchen. Dean Smith und Kris Rusch für die Inspiration und den Druck der Ebenbürtigen, der mir geholfen hat, pünktlich fertig zu werden. John Ordover für das Vergnügen, das wir bei der Titelgebung hatten (The Spin Doctors gefällt mir noch immer) und für den Weckruf um 7 Uhr 30, der jedes Mal kam, wenn er gute Nachrichten zu vermelden hatte. Marybeth O’Halloran für die Videos (Recherchen!). Steve Gillett für alles Mögliche. Philip Stockstad für Beratung in Sachen Zwielichtzone und die zwei Jahre später erfolgte Erinnerung, als ich sie brauchte. Jerry Jolley für sein Alter Ego und das Bier. Und Sylvia Shapiro für die schöpferische Atmosphäre und die Abschirmung vor dem Telefon.

EINS

»Verdammt, Jim, das können sie nicht schon wieder mit uns machen!« Leonard McCoy, der leitende medizinische Offizier des Föderationsraumschiffs Enterprise, schlug mit der Hand auf den leeren Behandlungstisch, der ihn vom Captain trennte. Der Ton hallte auf der ansonsten völlig leeren Krankenstation nach. Schwester Chapel war schon vor dem Zorn des Arztes geflohen. Sie hatte den einzigen Patienten mitgenommen, angeblich, um eine physiotherapeutische Behandlung durchzuführen.

McCoy störte es nicht. Er war es leid, seinen Frust hinunterzuwürgen, und jetzt, einmal in Fahrt, war es ein gutes Gefühl, ein wenig Dampf abzulassen. Er deutete mit dem Finger auf Kirk. »Wenn wir das Versorgungsschiff auch diesmal wieder verpassen, habe ich bald nicht mal mehr genug Material, um ein verschrammtes Knie zu behandeln. Mein tragbarer Protoplaser pfeift aus der letzten Emitterspule. Der genetische Scanner ist öfter defekt als in Betrieb. Sogar das Display meines Trikorders flackert. Wir brauchen Nachschub, und zwar sofort – nicht erst, wenn die Sternenflotte beschließt, uns vom Haken zu lassen.«

Captain Kirk hob beschwichtigend die Hände. »Ich weiß, Pille. Ich hatte schon eine heftige Diskussion mit Admiral York darüber, unser Versorgungsrendezvous vorzuziehen, allerdings konnte er dem nicht stattgeben. Rimillia braucht jetzt unsere Hilfe. Man will ein gigantisches Terraforming-Projekt durchziehen, das zum absolut kritischsten Zeitpunkt aufgehalten wurde. Der verantwortliche wissenschaftliche Leiter ist von Extremisten entführt worden, außerdem wurde die Ausrüstung sabotiert. Die Bevölkerung befindet sich an der Schwelle eines Bürgerkriegs. Sie braucht unsere Hilfe jetzt, nicht erst nächste Woche.«

McCoy wandte sich ab und schaute auf den schwarzen Monitor über dem Behandlungstisch. Der flache dunkle Bildschirm spiegelte den Rest des Behandlungsraums auf der Krankenstation, die Reihen der desinfizierten chirurgischen Instrumente, Laborgeräte und blinkenden Kontrollleuchten bereitstehender Maschinen. Er hörte ihr nie endendes Piepsen und Surren. Bei einem Menschen, der nicht darauf angewiesen war, hinterließ all dies den falschen Eindruck ständiger Bereitschaft, aber McCoy kannte die Gesamtsituation. In einer Krise stand er vielleicht binnen eines Augenblicks bis zum Hals im Mist. »Und welche Hilfe kann ich mit einem sträflich unterversorgten Schiff leisten?«, warf er ein.

»Wir können den Wissenschaftler befreien. Wir reparieren die Maschinen. Vielleicht können wir sogar einen Vertrag zwischen den Parteien aushandeln, die für und gegen das Projekt sind.«

»Verlass dich nicht darauf.« McCoy reagierte sauer. Er drehte sich zu Kirk um. »Du bist immer der Erste, wenn es darum geht, eine Situation anzupacken oder die Dinge geradezurücken, aber ich darf immer die Verletzten auflesen. Und jetzt sollen wir direkt in einen Krieg ziehen. Ich würde schon nichts davon halten, wenn wir gerade frisch aus dem Raumdock kämen – aber so schon gar nicht.«

Kirk seufzte. »Pille, wir sind zwar an einigen Dingen etwas knapp, aber wir sind kein Wrack. Und es ist auch kein Krieg – bis jetzt nicht. Eben deshalb müssen wir hin – um ihn zu vermeiden. Wenn wir unsere Aufgabe gut erledigen, können wir Übergriffe verhindern. Dann brauchst du nicht mehr als einen Schnupfen zu behandeln.«

»Das glaube ich erst, wenn ich es sehe«, antwortete McCoy. Er starrte Jim einen Moment böse an, und der Captain erwiderte seinen Blick. Schließlich meinte McCoy: »Wenn du erwartest, dass ich sage, ›Ah, verstehe, mach dir keine Sorgen, ich schaff es schon‹, kannst du lange warten. Du hast mir Befehle gegeben. Ich werde sie ausführen, doch strapaziere dein Glück nicht. Ich war lange genug geduldig.«

Kirk lächelte. »Und ich weiß, wie sehr, Pille. Darum hab ich Admiral York das Versprechen abgerungen, uns eine volle Woche Urlaub zu geben, sobald wir den Auftrag auf Rimillia ausgeführt haben.«

McCoys Laune verbesserte sich zwar schlagartig, als er das Wort »Urlaub« hörte, aber er wollte es sich nicht anmerken lassen. Er verschränkte die Arme und erwiderte: »Ha, auch das glaube ich erst, wenn ich es sehe.«

»Du wirst es sehen, warte nur ab.« Kirk nickte McCoy zu und ging in Richtung Tür. Als sie sich öffnete, drehte er sich um und sagte: »Wenn du geduldig bleibst, geht der nächste Pfefferminzlikör auf mich.«

»Ich werde dich daran erinnern.« McCoy lächelte. Sein Lächeln verschwand jedoch, als die Tür sich hinter dem Captain schloss.

Kirk ließ einen tiefen Seufzer erklingen, als er zum Turbolift zurückging. Er konnte das Gerangel mit Pille über derartige Themen nicht ausstehen. Hätte irgendeine Chance für ein Treffen mit einem Versorgungsschiff bestanden, hätte er sie wahrgenommen, das wussten sie beide. Aber Pille war nicht die Sorte Mensch, die sich einfach kampflos mit dem Unvermeidlichen abfand. Es war eine Eigenschaft, die er an dem Schiffsarzt schätzte, aber manchmal hasste er diesen Charakterzug auch, weil er für unvorhergesehene Schwierigkeiten sorgen konnte.

Für den Augenblick war es mit McCoy jedoch besser gelaufen als erwartet. Der alte Köder hatte wieder mal geholfen. Er war nicht gezwungen gewesen, etwas zu versprechen, das er nicht ohnehin gewährt hätte. Nun, da der Arzt sein Wort hatte, würde er alles tun, damit seine Abteilung trotz aller Bedrängnis einwandfrei lief. Er würde sich sogar vor ihn stellen, falls sich jemand über ihn beschwerte. Auch das war eine seiner Eigenarten.

Ja, die Begegnung mit McCoy war besser gelaufen als erwartet. Aber wie sollte er Scotty die Neuigkeit schonend beibringen?

Als er mit dem Turbolift auf dem Weg zum Maschinenraum war, dachte über seine Möglichkeiten nach. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Schwierigkeit war, dass es keine gute Nachricht gab. Am allerwenigsten aus Scottys Perspektive. Auch er brauchte den Nachschub so dringend wie McCoy. Es hat eine kleine Änderung unserer Pläne gegeben klang zwar irgendwie besser, aber Scotty war lange genug dabei, um zu wissen, was als Nächstes kam. Nicht, dass es wirklich etwas ausmachte. Natürlich nicht. Scotty war ein Profi, ebenso wie McCoy. Auch er würde ohne Zögern alles Notwendige tun, aber Kirk wollte die Wogen ein wenig glätten. Immerhin war es die Aufgabe der Senior-Offiziere, die Moral aufrechtzuerhalten, und je mehr er Scotty für die Mission begeistern konnte, um so enthusiastischer würde der Rest der Ingenieure sein.

Vielleicht betrachtete er das Ganze auch aus einem falschen Blickwinkel. Klar, das verpasste Rendezvous bedeutete Unannehmlichkeiten, und der Auftrag der Enterprise machte einen durchaus nervös, wenn man genauer darüber nachdachte. Aber es galt auch, eine technische Herausforderung zu meistern. Und Scotty liebte Herausforderungen.

Ja, so würde es gehen. Weise ihn auf die unbeschreibliche Möglichkeit eines technischen Wunders hin. Erwecke sein Interesse. Dann lass die Bombe platzen.

Als der Turbolift ihn im Maschinenraum absetzte, fand er den Chefingenieur auf dem Rücken unter der Steuerkonsole des Traktorstrahls liegend vor. Nur schwarze Arbeitsschuhe schauten unter der Schalttafel hervor. Der Rest der Mannschaft war damit beschäftigt, die Maschinen, die Energieverteilung und die Umweltkontrollsysteme des Schiffes zu prüfen. Routinearbeiten, die das Schlagen des mechanischen Herzens der Enterprise sicherstellten.

Kirk räusperte sich. »Mr. Scott?«

Er hörte einen dumpfen Schlag aus dem Inneren der Konsole, gefolgt von einem unterdrückten Fluch. Dann Scottys vertrauten Akzent: »Aye, Captain, nur’n Moment noch.« Die Beine bewegten sich, und kurz darauf rutschte der vollständige Montgomery Scott in sein Blickfeld. Sein rotes Uniformhemd war ramponiert, in der rechten Hand hielt er eine abgenutzte, zylindrische Schaltsonde. »Ja, Sir?«, fragte er.

»Ich habe einen Auftrag für Sie«, erwiderte Kirk und musste ein Grinsen unterdrücken, als er Scotts Arm ergriff und ihm auf die Beine half.

Scotty rieb die Stelle an seinem Kopf, an der er sich gestoßen hatte. Keine Beule – bis jetzt. »Was für ein Auftrag?«, fragte er und hoffte, dass es nichts mit dem Traktorstrahl zu tun hatte. Er hatte den ganzen Morgen ohne Erfolg daran gearbeitet.

»Einen großen«, antwortete der Captain. »Aber er liegt genau auf Ihrer Linie.«

»Ach, tatsächlich? Welche Linie meinen Sie?«

»Antriebssysteme. Insbesondere Impulstriebwerke.«

»Aye«, stimmte Scotty ein wenig erleichtert zu. »Ich versteh ein bisschen was davon.«

»Mehr als ein bisschen, Mr. Scott.« Kirk lächelte, und Scotty spürte, dass er rot wurde. Ihm war immer unwohl, wenn jemand seine Fähigkeiten erwähnte. Davon mal abgesehen war er nicht erst gestern zur Welt gekommen. Er wusste, dass etwas im Busch war. Er hatte den Kurswechsel vor ein paar Minuten bemerkt und das Stampfen der Maschine gehört, als sie auf Warp acht gegangen waren. Er wusste es: die Enterprise war wieder mal auf dem Weg zu einem unbekannten, exotischen Punkt der Galaxis, der vielleicht auch Gefahren barg, und nun bestätigte Kirk seine Ansicht, indem er vor ihm stand und davon erzählte.

»Sie haben groß gesagt«, hakte er nach. »Wie groß?«

Kirk presste die Lippen aufeinander und schaute zur Decke, dann blickte er Scotty wieder ins Gesicht. »Nun, ordentlich groß.«

»Ordentlich groß?«, wiederholte Scotty.

»Sehr groß, ehrlich.« Der Hauch eines Grinsens huschte über das ernste Gesicht des Captains.

»Ich verstehe. Und wie ›ordentlich‹?«

»Ziemlich groß. Man könnte auch riesengroß sagen. Aber es ist ein faszinierendes Projekt, und der Großteil der Arbeit ist bereits abgeschlossen.«

Scotty lachte. »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen, Captain. Warum kommen wir nicht zum Kern der Sache und bringen es hinter uns? In was hat man uns diesmal reinmanövriert?«

Kirk musste ebenfalls lachen. Er lehnte sich mit dem Rücken an einen Monitorkomplex. »Na gut. Haben Sie schon mal was von einem Planeten namens Rimillia gehört?«

Scotty lehnte sich an die Traktorstrahlkonsole. »Nein, Sir. Nie gehört.«

»Es handelt sich um einen kleinen Planeten. Klasse L, ohne Eigenrotation.«

»Klasse L?« Scotty runzelte die Stirn. Klasse-L-Planeten waren im Allgemeinen ohne künstliche Lebenserhaltung bewohnbar. Zwar nicht so wie die erdähnlichen Klasse-M-Welten, aber im Normalfall konnten Menschen auf ihnen leben, sofern ihnen ein raues Klima nichts ausmachte. Scotty wischte sich die staubigen Hände an der Hose ab. »Wie kann ein Planet mit gebundener Rotation zur Klasse L gehören? Eine Seite wäre heiß genug, um Felsen schmelzen zu lassen, und die andere so kalt, dass der Sauerstoff gefriert. Die gesamte Atmosphäre der dunklen Seite müsste gefrieren. Es gäbe nichts zu atmen.«

Kirk nickte. »Normalerweise ist es so, aber Rimillia hat keine dunkle Seite. Der Planet befindet sich in einem Binärsystem. Die zweite Sonne ist ein roter Zwerg auf einer weiten elliptischen Umlaufbahn und produziert genug Energie, um die Atmosphäre nicht gefrieren zu lassen.«

Scotty malte sich die Situation vor seinem geistigen Auge aus. Eine Welt, deren eine Hemisphäre dauerhaft der Sonne zugewandt war – wie der Mond der Erde –, mit einer zweiten Sonne viel weiter draußen, sagen wir mal in Jupiter-Abstand, vielleicht auch Saturn. Die zweite Sonne würde zwar mäßige Hitze produzieren, aber sie könnte reichen, um den Sauerstoff und Stickstoff der dunklen Seite gasförmig zu halten. Der Planet hätte also eine Atmosphäre, doch dies schwächte noch nicht die extremen Temperaturdifferenzen zwischen der Tag- und der Nachtseite ab. Lediglich eine Zone dieser Welt würde menschliches Leben im Freien ermöglichen: die schmale Zwielichtzone, wo Tag und Nacht zusammentreffen.

»Die Bewohner leben in der Zwielichtzone?« Scottys Frage klang ungläubig.

»So ist es.« Kirk zuckte mit den Schultern, als wolle auch er seinen Unglauben demonstrieren.

»Ja, aber ... Dort herrscht doch ewige Dämmerung.«

»Mehr noch, es ist fast düster«, entgegnete Kirk. »Sie sind dem Untergang geweiht. Sie haben die Ökologie der schmalen Lebenszone ausgelaugt. Seither geht es rapide abwärts – in Richtung Klasse K.«

Klasse-K-Welten waren nur mit aktiven Lebenserhaltungssystemen bewohnbar, etwa mit Umweltanzügen oder Kuppelstädten.

Eine künstliche Umwelt für einen ganzen Planeten zu schaffen, und sei es nur einer mit einer geringen Population wie Rimillia, war eine unlösbare Aufgabe. Es würde Jahre dauern. Konnte es sein, dass man seine Unterstützung dafür brauchte? Aber nein, der Captain hatte gesagt, es hinge irgendwie mit Impulstriebwerken zusammen.

»Wird der Planet evakuiert?«, fragte Scotty verwundert. »Mit Impulstriebwerken? Abgesehen von den vielen tausend Schiffen, die dafür nötig wären, würde es mit Unter-Warp-Geschwindigkeit Generationen dauern, sie irgendwohin zu bringen.«

Kirk verschränkte die Arme vor der Brust. »Nein. Ihre Vorfahren sind auf diese Weise dorthin gelangt. Vor etwa fünfhundert Jahren. Sie kamen in einem für mehrere Generationen konstruiertem Kolonistenschiff. Allerdings haben ihre Nachfahren nicht vor, es ihnen gleichzutun. Ihre Pläne sind schon etwas ambitionierter.« Kirk zwinkerte, ungefähr so, wie er es tat, wenn er einen besonders guten Witz erzählte.

»Wie also dann?« Scottys Geduldsfaden drohte allmählich zu reißen.

»Sie haben beschlossen, ihren Lebensraum auszuweiten.«

»Und wie wollen sie das bewerkstelligen?«

Kirk zuckte die Achseln, als ginge es um ein abstraktes theoretisches Problem statt um das Schicksal der gesamten Bevölkerung eines Planeten. »Man hat ungefähr dreißigtausend Impulstriebwerke auf der Oberfläche des Planeten verteilt und will ihn mit deren Hilfe wieder zum Rotieren bringen.«

Scotty hatte urplötzlich ein sehr deutliches Bild vor seinem inneren Auge: einen Planeten, aus dessen Boden Tausende von Impulstriebwerken herausragten – wie Stoppeln aus einem unrasierten Kinn. Dann platzte es aus ihm heraus, und er lachte heftig. Es war einfach zu komisch. »Ha, das war gut, Captain. Und jetzt sagen Sie mir bitte, was die wirklich vorhaben.«

Kirk fixierte Scotty mit ernstem Blick. »Sie wollen den Planeten wirklich mit Impulstriebwerken in eine Rotation versetzen. Das Problem ist, dass der verantwortliche wissenschaftliche Leiter des Projekts entführt und die Kontrollsysteme sabotiert wurden. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand, und die Zeit wird knapp. Nun kommen Sie ins Spiel. Man braucht jemanden, der das Projekt übernimmt.«

Scotty legte die Schaltsonde langsam auf die Traktorkonsole. Plötzlich erschien ihm eine Phasenverschiebung in einem Gravitonstabilisator kein sehr großes Problem mehr zu sein. Diese Leute hatten tatsächlich das Schicksal der gesamten Bevölkerung auf einen einzigen Plan gesetzt? Auf einen einzigen haarsträubenden Plan? Und dann hatten sie zugelassen, dass ihn jemand sabotierte? Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Aye, Captain. Klingt so, als bräuchte man bei dem Vorhaben wirklich meine Hilfe.«

ZWEI

Wissenschaftsoffizier Spock empfand die Situation als äußerst faszinierend. Große technische Projekte beeindruckten ihn nicht nur aufgrund ihres Ausmaßes: das, was derlei Projekte über die hinter ihnen stehenden Menschen aussagten, war meist verblüffender als die Projekte an sich. Was für Leute würden versuchen, einen starren Planeten zum Rotieren zu bringen? Und wer würde sie daran hindern wollen?

Er saß an der wissenschaftlichen Konsole im oberen Teil der Enterprise-Brücke und las sämtliche im Computer gespeicherten Dateien über Rimillia. Obwohl er allein die Verantwortung für das Schiff trug, wenn der Captain nicht auf der Brücke weilte, schenkte er weder dem Schirm noch Chekov, Sulu, Uhura und dem anderen Brückenpersonal an den Stationen Beachtung. Es war unnötig, die Routineaufgabe zu überwachen, das Schiff von Punkt A zu Punkt B zu bringen. Die Funksignale und das Pfeifen der Kontrollsysteme stellten auch keine Ablenkung dar. In Wahrheit halfen sie Spock, sich zu konzentrieren. Sein empfindliches Gehör würde dann auf auditive Reize reagieren, wenn etwas seine Aufmerksamkeit erforderte. Bis dahin konnte er sich ganz der begonnenen Aufgabe widmen. Leider waren nur wenige Daten gespeichert. Rimillia war kein Mitglied der Föderation. Somit stammten die einzigen Informationen aus dem Bericht des Vermessungsschiffs, das den Planeten vor fast dreißig Jahren entdeckt hatte. Damals hatte man ihn in seiner Entwicklung dem spätindustriellen Zeitalter zugerechnet, mit eingeschränkten Möglichkeiten zur Raumfahrt. Kurioserweise resultierte die Umschreibung »eingeschränkt« in diesem Fall nicht aus der Tatsache, dass die Rimillianer nicht in der Lage gewesen wären, Raumschiffe mit Warpantrieb zu bauen, sondern aus dem mangelnden Wunsch, dies zu tun. Die Rimillianer hatten die lange Reise als Raumfahrer von ihrem Heimatplaneten aus auf die harte Tour gemacht, durch den Normalraum. Nun hatten sie eine Heimat gefunden und waren nicht bereit, wieder fortzugehen, nicht mal zu Forschungszwecken.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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