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Als neue kommandierender Offizier der Voyager, muss sich Captain Chakotay erst beweisen. Eine eigentlich normale und friedliche Mission wird zur Bewährungsprobe. Captain Chakotay ist bereit, sich als neuer kommandierender Offizier des Raumschiffs Voyager zu bewähren. Doch Skeptiker beim Sternenflottenkommando beobachten ihn ganz genau, ob er in seine abtrünnigen Maquis-Verhaltensmuster zurückfällt. Seine erste Mission als Captain scheint leicht genug zu sein, nämlich eine Gruppe Kolonisten zu ihrem Heimatplaneten Loran II zurückzubegleiten. Er soll sicherstellen, dass der Planet für die Besiedelung sicher ist, die Siedler absetzen und zur Erde zurückkehren. Er hat sogar einen besonderen Grund, die Reise zu genießen, denn seine Schwester Sekaya hat sich der Mission als spirituelle Beraterin für die harmlosen, friedliebenden Kolonisten angeschlossen. Doch als die Besatzung Loran II erreicht, entdecken sie einen geheimnisvollen Sturm, eine verdächtig verlassene Siedlung - und eine verborgene Bedrohung aus Chakotays Vergangenheit, die sie alle vernichten könnte. Wird Chakotays erster Auftrag als Captain der Voyager auch sein letzter sein?
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Seitenzahl: 320
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GEISTREISE
BUCH 1:
ALTE WUNDEN
C H R I S T I EG O L D E N
Based onStar Trekcreated by Gene RoddenberryandStar Trek: Voyagercreated by Rick Berman & Michael Piller & Jeri Taylor
Ins Deutsche übertragen vonAndrea Bottlinger
Die deutsche Ausgabe von STAR TREK – VOYAGER: GEISTREISE 1 – ALTE WUNDEN wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg. Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Andrea Bottlinger; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Wibke Sawatzki und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik; Cover Artwork: Martin Frei; Print-Ausgabe gedruckt von CPI Morvia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice. Printed in the Czech Republic.
Titel der Originalausgabe: STAR TREK – VOYAGER: SPIRIT WALK 1 – OLD WOUNDS
German translation copyright © 2014 by Amigo Grafik GbR.
Original English language edition copyright © 2004 by CBS Studios Inc. All rights reserved.
TM & © 2014 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.
This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.
Print ISBN 978-3-86425-420-8 (Mai 2014) · E-Book ISBN 978-3-86425-347-8 (Mai 2014)
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Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die sich berufen fühlen, einen spirituellen Weg einzuschlagen.
Alles Gute.
DANKSAGUNG
PROLOG
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
ÜBER DIE AUTORIN
»A-KOO-CHE-MOY-A, ICH BIN WEIT ENTFERNT VON MEINEM VOLK«
ROMANE BEI CROSS CULT
Viele Leute haben zu der Entstehung dieses Buches beigetragen. Ich möchte folgenden Personen danken: Joe RedCloud für Informationen über die Sprache der Lakota und deren Kultur. Dr. Malcom Simpson für die medizinischen Fachausdrücke. Tom und Amy Gutow, Jeanne Cooper und Patty Hutchins aus Castine, weil sie mir geholfen haben, die kleine Stadt in Maine zum Leben zu erwecken. Mark Anthony für die hilfreichen Anmerkungen zur richtigen Stunde. Und Michael Georges und Robert Amerman, meinen treuen Erstlesern.
An eventuellen Fehlern in diesem Buch trage alleine ich die Schuld.
Der cardassianische Kriegsgefangene streckte sich auf der bequemen Föderationsliege, starrte den Rücken der uniformierten Wache vor dem Kraftfeld an und verfluchte seine Situation.
Er war so nahe dran gewesen. Nein, nicht nahe dran, eigentlich war er erfolgreich gewesen. Hätte er nur mehr Zeit gehabt. So vieles, was geschehen war, war einfach nur Pech gewesen. Wie so oft war es nur auf das Timing angekommen, und dieses Mal hätte das Timing nicht schlechter sein können. Seine Kollegen waren überhaupt keine Hilfe gewesen. Idioten. Schmiedeten ihre hinterhältigen Ränke, obwohl sie alle auf derselben Seite standen.
Der Cardassianer verfügte aber über genug Verstand, um zu erkennen, dass auch er selbst zu seiner Gefangennahme beigetragen hatte. Er war so vertieft in seine Arbeit gewesen, dass er ein paar Fehler begangen hatte. Vor Scham verzog er das Gesicht, als er sie sich in Erinnerung rief, und korrigierte sich: ein paar dumme Fehler. Bei seiner Arbeit war Geduld eine Tugend und eine Notwendigkeit. Und diesen wichtigen Grundsatz hatte er vergessen. Er hatte zugelassen, dass der Druck und der Nervenkitzel, entdeckt zu werden, ihn zu den Entscheidungen gedrängt hatten, die schließlich zu seiner derzeitigen misslichen Lage geführt hatten.
Er seufzte laut. Die Wache vor seiner Zelle bewegte sich etwas, sah sich aber nicht zu ihm um. Immerhin würde man ihn nicht exekutieren. Das hatte er Captain Jean-Luc Picard zu verdanken. Er hatte mit Picard eine angenehme Unterhaltung über seine Arbeit geführt. Der Captain hatte sich als ein aufmerksamer, intelligenter Zuhörer erwiesen. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung, überlegte der Cardassianer. Hoffnung darauf, mit ehemaligen Feinden eine vielversprechende Zukunft aufzubauen, sobald das Dominion siegreich war.
Aber vorerst, das war ihm klar, würde er den Rest des Krieges in dieser Zelle verbringen. Während er sich in seinem Gefängnis an Bord eines Föderationsraumschiffes umsah, kam er zu dem Schluss, dass es doch nicht so übel war, ein Gefangener zu sein. Vielleicht erlaubte man ihm, seine geliebten Opern zu hören oder mit seiner Frau zu sprechen.
Möglicherweise durfte er sogar seine Arbeit fortsetzen. Immerhin würde der Krieg irgendwann enden, und Männer seines Berufszweiges würden von Nutzen sein. Sogar notwendig.
Commander William Riker sah seinen Captain an. Picards ebenmäßige Züge wirkten hart und kühl, die Augen sprühten vor gerechtem Zorn, die Lippen hatte er vor unterdrücktem Ärger zusammengekniffen. Riker wusste, was in ihm vorging. Nur zu gerne würde er selbst dem Cardassianer einen rechten Haken verpassen.
»Zumindest haben wir ihn«, sagte er ruhig.
»Hmm? Oh, ja. Solange er in einem Gefängnis der Sternenflotte vor sich hin schmachtet, kann er keinen Schaden mehr anrichten«, erwiderte Picard. »Wissen Sie, Nummer Eins, allein, dass er sich an Bord meines Schiffes befindet, gibt mir ein mulmiges Gefühl.«
Riker grinste schelmisch. »Wir werden die Arrestzellen dekontaminieren, sobald wir ihn überstellt haben«, scherzte er. Ernster fügte er hinzu: »Ich weiß, was Sie meinen. Wir können uns entspannen, sobald der Mistkerl nicht mehr unser Problem ist.«
»Nie wurden wahrere Worte gesprochen.«
»Captain«, erklang Datas Stimme. »Die Adventure ruft uns.«
»Auf den Schirm.«
Die feinen Züge Captain T’Pirans erschienen auf dem Hauptschirm. Die Vulkanierin nickte zum Gruß.
»Captain Picard. Es ist mir eine Freude, Sie zu sehen.«
»Ganz meinerseits, Captain T’Piran. Ich muss zugeben, ich konnte die Ankunft Ihres Schiffes kaum erwarten.«
Sie zog eine Augenbraue hoch. »Das überrascht mich nicht. Ihr Gefangener ist … verabscheuungswürdig.«
Riker lachte in sich hinein. Es gab solche Dinge wie den ehrbaren Feind, ein Krieger, der für etwas kämpfte, woran er glaubte. So einen Widersacher konnte man respektieren. Aber diesen Kerl …
»Wir können den Gefangenen übernehmen, sobald Sie zum Beamen bereit sind«, sagte T’Piran.
»Glauben Sie mir, wir sind mehr als bereit.«
Ein paar Augenblicke später war es geschafft: Der Gefangene befand sich sicher an Bord der Adventure. Picard und T’Piran tauschten noch ein paar freundliche Abschiedsworte aus, bevor das Gesicht der Vulkanierin durch das Bild ihres kleinen Schiffes ersetzt wurde, das auf Warp beschleunigte. Picard stieß einen Seufzer aus.
»Nun, Nummer Eins, Sie sagten da etwas von einer Dekontamination …«
Jetzt, da der Gefangene sich nicht länger auf der Enterprise befand, ließ die Anspannung an Bord nach. Der Cardassianer war ein letztes Überbleibsel einer schwierigen, wenn auch letzten Endes siegreichen Zeit gewesen, und jeder an Bord war froh darüber, dass allmählich alles wieder seinen gewohnten Gang ging. Betazed war wieder frei. Die Station, an der die Cardassianer gebaut hatten, war zerstört. Deannas Mutter, die unbeugsame Lwaxana, und ihr junger Sohn waren in Sicherheit, und ein Monster saß sicher hinter einem Kraftfeld an Bord der Adventure.
Um diese Tatsache gebührend zu feiern, gaben sich Riker und Deanna Troi ihrer liebsten dekadenten Freizeitbeschäftigung hin – Schokolade essen. Zu Dienstschluss trafen sie sich im Zehn Vorne, ein paar Stunden, nachdem der Gefangene von Bord gegangen war. An ihrem Stammplatz nahm Troi die dunkelbraune Süßigkeit zwischen Daumen und Zeigefinger und betrachtete sie ehrfürchtig.
»Thalianische Schokolade«, sagte sie schwärmerisch. »Die Bohnen sind wenigstens einhundert Jahre gereift. Replizierte Schokolade schmeckt im Vergleich wie targ-Dung.« Um ihre Worte zu unterstreichen, gestikulierte sie mit der Schokolade.
»Hm, lange her, dass ich targ-Dung versucht habe«, erwiderte Riker trocken. Als sie ihm die Süßigkeit anbot, lehnte er ab. »Nein, danke. Dir beim Essen zusehen, macht mir mehr Spaß.«
Sie hob eine Augenbraue und gönnte ihm die Andeutung eines Lächelns. »Weißt du, wahre Genießer betrachten das hier als Aphrodisiakum.«
Langsam kroch ein Grinsen über Rikers Gesicht. »Wenn das so ist«, lenkte er ein, beugte sich vor und öffnete den Mund.
Plötzlich schallte Picards Stimme durch das Schiff. »An alle Besatzungsmitglieder, hier spricht der Captain. Gelber Alarm. Gehen Sie auf Ihre Posten und bereiten Sie sich auf eine Rettungsoperation vor.«
Sie sahen einander an. »Man sollte doch annehmen, dass wir nach all dem eine Pause verdient hätten.« Riker stand auf.
Troi schob sich das letzte Stückchen der exquisiten Schokolade in den Mund. »Wir haben nie Pause, Will. Hast du das noch nicht gemerkt?«, sagte sie um das Konfekt herum. Dann gingen beide zum Turbolift.
Picard sah auf, als sie die Brücke betraten. Riker gefiel der Gesichtsausdruck überhaupt nicht. Während Troi und er ihre Plätze einnahmen, fragte er: »Status?«
»Wir haben einen Notruf von der Adventure empfangen«, sagte Picard ernst. »Sie hatten noch Sekunden bis zu einem Warpkernbruch und haben versucht, das Schiff zu evakuieren, als sie den Notruf abgesetzt haben. Seitdem nichts mehr. Momentan fliegen wir mit Warp neun auf einem Abfangkurs zu ihrer letzten bekannten Position.«
Ihre Blicke trafen sich. Beide Männer wussten, dass selbst Warp zehn, wenn das möglich wäre, nicht ausreichen würde. Es ging um Sekunden, manchmal auch um Nanosekunden. Wenn es nicht gelang, einen Warpkern abzuschalten, bevor es zum Bruch kam, hatte man nicht einmal mehr die Zeit, zu den Rettungskapseln zu flüchten.
Als sie aus dem Warp gingen, bestätigten sich ihre Befürchtungen. Es gab keine Anzeichen für ein Schiff oder Rettungskapseln – nichts außer Trümmern, die durch die Kälte des Alls trieben.
Nur um sicherzugehen, fragte Picard knapp: »Deanna? Irgendetwas?«
Mit Bedauern in den großen braunen Augen schüttelte sie den Kopf. »Niemand hat überlebt, Captain.«
Riker hasste Momente wie diesen – Momente, in denen er absolut hilflos war und nichts tun konnte, um den Schmerz zu lindern. Die Adventure war Vergangenheit; Captain T’Piran, ihre fünfköpfige Mannschaft und ihr berüchtigter Gefangener waren tot.
»Als wir Crell Moset an Bord nahmen, versprach ich ihm, dass er nicht sterben würde«, sagte Picard.
Riker blickte zu den treibenden Trümmern hinaus. »Scheint, als hätten Sie gelogen.«
Mit aufeinandergebissenen Zähnen und aufmerksamem Blick trat Admiral Kathryn Janeway an den Pool-Tisch. Captain Chakotay ging durch den Kopf, dass dieser Blick von leidenschaftlicher Entschlossenheit genauso gut zu Jeanne d’Arc gepasst hätte, auch wenn diese zu einer Lanze anstatt einem Queue gegriffen hätte. Janeway begutachtete die Kugeln, verkündete ihren Stoß, führte ihn aus, und es überraschte keinen ihrer anwesenden Freunde, dass sie die Kugel versenkte.
Die drei befanden sich im echten Sandrines in Marseilles. Lieutenant Commander Tom Paris war vor ein paar Monaten hingegangen und hatte Sandrine erzählt, wie beliebt das replizierte Bistro auf dem Holodeck der Voyager gewesen war. Der Gedanke, dass ihr einfaches kleines Bistro verlorenen Reisenden Behaglichkeit geboten hatte, hatte Sandrine sehr gefreut. Die elegante blonde Inhaberin hatte jeden auf die Wange geküsst – die Männer auf beide Wangen, vielleicht ein bisschen zu lange – und allen zur Begrüßung Champagner und Kaviar angeboten.
An diesem Abend, sechs Monate nach der Rückkehr der Voyager, genossen nur Janeway, Chakotay und Doktor Jarem Kaz das gedämpfte Licht und die gemütliche Atmosphäre des Bistros. Janeway nippte zwischen den Spielstößen an einem Glas guten französischen Weines, Kaz frönte antareanischem Brandy, und Chakotay hielt ein Glas Mineralwasser mit Limette in der Hand.
»Morgen ist für mich ein wichtiger Tag«, hatte er beim Bestellen gesagt. »Abgesehen davon muss ich aufmerksam bleiben, wenn ich auch nur den Hauch einer Chance gegen Admiral Poolhai haben möchte.«
Letztendlich musste Chakotay erkennen, dass auch seine Entscheidung, bei Wasser zu bleiben, nicht half. Janeway bestimmte weiterhin das Spiel.
»Vielleicht sollten wir die Regeln ändern«, sagte Kaz zu Chakotay, als Janeway ihre vierte Kugel versenkte.
Janeway sah mit gespieltem Entsetzen auf. »Meine Herren, ich muss mich doch sehr wundern. Sie sollten doch mittlerweile wissen, dass ich niemals die Regeln ändere oder beuge.«
Die beiden Männer sahen einander amüsiert an. Chakotay war knapp sieben Jahre lang Janeways Erster Offizier gewesen und wusste beinahe alles, was es über diese Frau zu wissen gab, die ihre Mannschaft trotz widrigster Umstände zurück nach Hause gebracht hatte. Janeway hielt sich immer an den Grundgedanken der Gesetze, befolgte sie aber nicht buchstabengetreu. Sie ging Risiken ein, vertraute auf ihren Instinkt und darauf, was ihr Herz ihr riet, sowie auf die Logik ihres Verstandes.
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