Star Wars™ Darth Maul: In Eisen - Joe Schreiber - E-Book

Star Wars™ Darth Maul: In Eisen E-Book

Joe Schreiber

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Beschreibung

Vielleicht nicht der mächtigste Diener der dunklen Seite – aber der coolste!

Der finstere Sith-Lord Darth Sidious entsendet Darth Maul auf eine todbringende Mission. Sein Schüler soll ein geheimes Gefängnis infiltrieren. Und während er dort in einer illegalen Arena gegen die brutalsten Kriminellen der Galaxis antritt, muss er zugleich den heimtückischen Plan seines Meisters vorantreiben. Sollte Darth Maul Erfolg haben, sind die Sith ihrer Rache an den Jedi-Rittern einen Schritt nähergekommen. Sollte er scheitern … Nun … Versagen ist keine Option!

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Seitenzahl: 508

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Joe Schreiber

Darth Maul:

In Eisen

Aus dem Englischen

von Andreas Kasprzak

Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel

»Star Wars™ Darth Maul: Lockdown«

bei Del Rey/The Ballantine Publishing Group, Inc., New York.

1. Auflage

Deutsche Erstveröffentlichung September 2014

bei Blanvalet, einem Unternehmen der Verlagsgruppe

Random House GmbH, München

Copyright © 2014 by Lucasfilm Ltd. & ® or ™ where indicated.

All rights reserved. Used under authorization.

Translation Copyright © 2014 by Verlagsgruppe

Random House GmbH, München

Umschlaggestaltung: Isabelle Hirtz, Inkcraft, nach einer Originalvorlage

Cover Art Copyright: © 2013 by Lucasfilm Ltd.

Jacket art and design: Scott Biel

Redaktion: Marc Winter

HK · Herstellung: sam

Satz: omnisatz GmbH, Berlin

ISBN 978-3-641-12977-4

www.blanvalet.de

Für Christina,

für die mein Herz schlägt

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis …

Dramatis Personae

ARTAGAN TRUAX; Häftling (Mensch)

COYLE; Häftling (Chadra-Fan)

DAKARAI BLIRR; Projektleiter (Mensch)

DARTH MAUL; Häftling (Zabrak)

DARTH PLAGUEIS; Sith-Lord (Muun)

DARTH SIDIOUS; Sith-Lord (Mensch)

DRAGOMIR CHLORUS; Beauftragter der Galaktischen Glücksspielkommission (Mensch)

EOGAN TRUAX; Häftling (Mensch)

JABBA DESILIJIC TIURE; Verbrecherlord (Hutt)

KOMARI VOSA; Anführerin des Bando-Gora-Kults (Mensch)

SADIKI BLIRR; Gefängnisdirektorin (Mensch)

STRABO; Häftling, Anführer der Schwerkraftrocker (Noghri)

VESTO SLIPHER; Außendienstanalyst des InterGalaktischen Bankenclans (Muun)

VAS NAILHEAD; Häftling, Anführer der Knochenkönige (Mensch)

ZERO; Häftling (Twi’lek)

1. Kapitel

RADBAU SIEBEN

Zasch!

Der erste Schlag sauste von der Seite her auf Maul zu, warf dessen Oberkörper beim Aufprall mit seiner schieren Wucht herum und trieb Maul einen halben Schritt nach hinten, bevor dieser sein Gleichgewicht vollends wiedergewann. Irgendwo unter seinen Füßen schienen die Metallplatten des Zellenbodens zu zittern und zu beben, als drohten sie nachzugeben. Er spie einen Zahn aus und wischte das Blut fort.

Die Kreatur vor ihm war ein wandelnder Trophäenschrank vorheriger Morde. Mit zweieinhalb Metern Größe – die massigen Schultern und die Brust von schartigen, primitiven Rüstungsplatten bedeckt, die vormals zweifellos einem wesentlich größeren Raubtier als Kieferknochen und Rückenschild gedient hatten –, schien das Ding eine ganze Ecke der Gefängniszelle für sich zu beanspruchen.

Maul starrte die Kreatur an. Die graue Fratze war der Alptraum jedes Schönheitschirurgen, ein Schlachtfeld aus rituellen Narben, Metallringen und -bolzen, Drahtschlingen und Haken. Unter den Augen pulsierten bläuliche Säcke, und alles wölbte sich nach unten hin einem klaffenden Maul mit messerscharfen Zähnen entgegen. Selbst die Arme des Dings schienen von zwei unterschiedlichen Organismen zu stammen. Die rechte Hand war eine Faust mit stumpfen Knöcheln, die linke eine längliche Klaue mit spinnenartigen Gliedern. Zusammen bildeten sie eine Keule und eine Klinge, die eine zum Schlagen, die andere zum Schlitzen. Die Rechte war es gewesen, die nur Sekunden zuvor aus dem Nichts herangeschossen kam, Maul nach hinten schleuderte und ihm einen seiner Zähne ausbrach.

Das Ding griff nach unten und hob Mauls Schneidezahn vom Zellenboden auf. Es richtete sich auf, schob den Zahn in eine Lücke im eigenen Kiefer und drehte ihn hin und her, bis er sich dort verkantete und festsaß. Dann grinste es Maul an, als wolle es wissen, wie ihm der Anblick von einem seiner Zähne im Schlund dieser Kreatur gefiel – eine weitere Trophäe für ihre Sammlung.

Maul starrte das Ding an. Und dann kam der Zorn – und der Zorn war gut.

Die Anstaltskleidung, die sie ihm gegeben hatten, war ein orangefarbener Standardoverall, dessen schwerer Stoff die Bewegungsfreiheit stark einschränkte. Maul hörte die Nähte reißen, als er sich auf seinen Gegner warf und den halben Meter zwischen ihnen innerhalb eines Wimpernschlags zurücklegte. Das Ding reagierte genauso, wie er gehofft hatte, und stürmte begierig vor, um seinem Angriff zu trotzen. Es fuchtelte wild mit den nicht zusammenpassenden Armen vor sich herum und ließ seine Klaue durch die abgestandene graue Luft der Zelle schneiden, während es ihn mit schriller Stimme in einer kehligen, fast schon würgenden Sprache ankreischte, die er noch nie zuvor gehört hatte.

Das sind deine letzten Worte, dachte Maul. Denn du wirst verrecken. Hier und heute. Er war nun nah genug, dass er den Leichengestank von verfaultem Fleisch riechen konnte, der von dem Ding ausging, und führte reflexartig eine Reihe von Angriffsbewegungen aus. Seine beiden Hände schossen vor und packten die Kreatur bei der Kehle, rissen sie über seinen Kopf empor und drückten zu, bis er spürte, wie die tief liegenden Sehnen des Halses langsam in seinem Griff nachgaben.

Irgendwo in der Brust des Dings ertönte ein feuchtes, gedämpftes Knacken, und unvermittelt ergoss sich eine warme, dickflüssige Brühe stinkend aus dem Schlund der Kreatur. Blut. Pechschwarz.

Der Anblick verschaffte Maul keine Befriedigung, lediglich die etwas ärgerliche Erkenntnis, dass er niemals so lange hätte brauchen dürfen, um diesen Kampf zu seinen Gunsten zu wenden. Allerdings würde der durch seine Hand herbeigeführte schnelle Tod seines Widersachers ein gewisses notwendiges Maß an Gleichgewicht in diesem Duell wiederherstellen – wenn schon keine Ehre, so doch zumindest Wiedergutmachung. Er verstärkte den Griff, und das Kreischen des Dings wurde lauter, um sich schließlich in ein brüchiges, vogelartiges Krächzen zu verwandeln. Noch mehr Blut schoss dem Ding in den Kopf, tintenschwarz und zähflüssig, und sickerte aus Mund und Augenhöhlen.

Genug.

Maul vollführte eine perfekt ausbalancierte Drehung, schwang die Kreatur herum und donnerte sie mit einem scharfen Krachen auf den Boden, hart genug, dass er die Stahlplatten unter den Füßen dank der Wucht des Aufpralls vibrieren spürte. Der Schädel des Dings erschlaffte auf seinem gebrochenen Rückgrat und rollte zur Seite, um die puckernden Gefäße unter dem grauen Fleisch zu enthüllen.

Erst jetzt gestattete Maul sich, auszuatmen. Wie erwartet, hatte er weder seinen Schwertstab noch die Macht gebraucht, um diesen Fleischberg auszuschalten – nicht dass das wirklich Optionen gewesen wären. Als er jetzt auf die Fratze des Dings hinabblickte, hob er den Fuß und ließ ihn auf die entblößte Kehle hinabsausen, entschlossen, die Luftröhre – oder was immer dem Ding als Atmungsorgan diente – mit einem einzigen Aufstampfen zu zerquetschen. Einen Moment lang traf sein Blick den der eingesunkenen, unfokussierten Augen der Kreatur. Jetzt, vermittelte er dem Ding, das zu begreifen schien, dass es dazu bestimmt war, die letzten bemitleidenswerten Sekunden seines Lebens hier im anonymen Zwielicht zu verbringen. Stirb.

Ohne Vorwarnung und mit unglaublichem Tempo riss die Kreatur sich los und richtete sich ruckartig auf. Eine Pranke verschwand hinter ihrem Rücken, um etwas dahinter hervorzuholen, das wie ein langer Bo-Stab aussah. Als der Stab einem verschwommenen Schemen gleich auf ihn zuschoss, wurde Maul klar, dass es sich bei der Waffe, die er auf den ersten Blick für ein Stück Holz oder irgendeine Art biomechanischer Mischform gehalten hatte, in Wahrheit um einen lebenden Organismus handelte – um eine Schlange, deren Kopf mit blitzartigem Tempo vorschnellte, um nach seinem Gesicht zu hacken, nach seinen Augen.

Maul zuckte zurück, doch es war bereits zu spät. Plötzlich konnte er nichts mehr sehen. Sein Sehvermögen schwand, um ihn schlagartig in Finsternis zu tauchen. Dies war das zweite Mal in ebenso vielen Sekunden, dass das Ding ihn überrumpelt hatte, und jetzt wusste er auch, warum: Irgendwie war es von der Macht abgeschnitten, gänzlich losgelöst von dem umfassenden Spektrum gesteigerter Wahrnehmung, das ihn in einem fort mit Informationen über seine Umgebung versorgte. Die intuitiven, sensorischen Fähigkeiten, die er in einem normalen Kampf als gegeben hinnahm, waren einfach nicht verfügbar. Eine ätzende Schwere legte sich langsam tröpfelnd über seine Sehnerven, sickerte hinein, sank ganz tief ein, und ihm wurde bewusst, dass er bereits spüren konnte, wie das Gift Wirkung zeigte und sich in konzentrischen Kreisen der Taubheit durch die Muskeln und das Gewebe seines Gesichts ausbreitete.

Jetzt war das schrille Gelächter des Dings überall. Bösartig. Siegesgewiss.

Du musst die Sache jetzt beenden.

Maul richtete sich auf. Die Stimme im Kopf war seine eigene, ein strenges Heraufbeschwören dessen, was er während seiner Ausbildung gelernt hatte. Doch der Tonfall war unzweifelhaft der seines Meisters – ein Widerhall gnadenloser Anweisungen, ein Echo von Stunden, Tagen, Jahren unerbittlicher Pein und Disziplin. Sidious war stets in seiner Nähe, und der Gedanke an die Anwesenheit des Sith-Lords hier ließ ihn ruckartig und mit völliger Klarheit in die Gegenwart zurückkehren.

Ungeachtet seiner Blindheit griff Maul nach der Schlange. Irgendwo in der Schwärze konnte er die reißenden, ledrigen Sehnen des Stabs spüren, der sich ihm um den Hals schlang, fühlte die unzähligen winzigen Muskeln, die über seine Luftröhre glitten und sich zusammenzogen, um ihm einer lebendigen Schlinge gleich die Luft abzuschneiden. Die nächsten paar Sekunden würden entscheidend sein. Er spannte sich an, beugte den Kopf und riss ihn nach vorn, doch das Ding war nicht bereit, ihn freizugeben. Stattdessen umschlang es ihn, wand sich wieder und wieder um ihn und widersetzte sich jedem Versuch, es zu fassen zu bekommen.

Maul zwang sich, vollkommen reglos zu verharren, eine Studie völliger Unbeweglichkeit, woraufhin sich die Schlange in einem Augenblick fataler Vermessenheit noch enger zusammenzog und sich streckte, bis er fühlte, dass sich ihr Kopf einmal mehr vor ihm befand. Trotzdem wartete er. Er konnte den üblen Gestank seines Widersachers riechen, konnte spüren, wie seine Krallen ihm in die Haut ritzten, nach seinem Gesicht langten, nach Halt suchten. Das Ding kreischte ihn an, und diesmal war es ein Schrei reinen Triumphs, bei dem es sich ebenso gut um Gelächter hätte handeln können. Ausgehungert, irre. Ein Krieger, der nichts zu verlieren hatte.

Du bist kein Krieger, dachte Maul. Du weißt nichts von der Dunklen Seite. Der Augenblick war gekommen. Er griff nach dem Kopf des Schlangenstabs, packte die stumpfe Schnauze und das zähnestarrende Maul. Die Finger ergriffen den aufgeblähten oberen Teil, um zu ziehen und zu zerren, bis er der Schlange mit einem feuchten, fleischigen Knirschen den Kopf vom Körper riss.

Die Folgen waren verheerend. Mit einem ruckartigen, zuckenden Schauder lockerte sich die Schlange und erschlaffte. Schon rutschten die Windungen ihres Leibes von Mauls Hals, woraufhin dieser sich einen einzigen ungehinderten Atemzug erlaubte, ehe er sein Werk vollendete.

Irgendwo vor ihm reagierte sein Angreifer mit einem Heulen betrogenen Zorns auf das Ableben seiner Waffe. Maul hörte es kaum. So primitiv der Schrei auch sein mochte, er war immer noch nur reines Gefühl, ein Ausdruck der Schwäche, nicht im Mindesten aufschlussreicher oder relevanter als der Schmerz, den er Sekunden zuvor bewusst unterdrückt hatte. Für derlei hatte er jetzt genauso wenig Verwendung wie zu jedem anderen Zeitpunkt. Allerdings nutzte er den Vorteil, den ihm der Schrei seines Gegners verschaffte, gnadenlos dazu aus, in sein offenes Maul zu langen. Er fühlte die klamme Wärme von Atem auf der Hand, als er den verlorenen Zahn ergriff und aus dem Gaumen des Dings riss. Dann hielt er ihm das Maul weit auf, rammte den abgetrennten Kopf der Schlange hinein und drückte die grauen Lippen fest zusammen, um zu verhindern, dass der Schlangenkopf herausfiel. Er riss drei der größeren Metalldrähte aus dem rechten Arm des Dings, stieß sie von unten nach oben durch die Lippen, verbog sie zu Widerhaken und versiegelte damit den Mund der Kreatur, um den Kopf der Schlange darin einzusperren. Die Hände flach gegen diese Lippen gepresst, konnte Maul fühlen, wie der Schädel im Innern des Rachens umherzuckte, reflexartig seine Reißzähne in alles ringsum grub und sein Gift verspritzte, während das Ding krampfartig ruckte und bebte und vergebens zu schreien versuchte.

Bring es zu Ende.

Noch immer blind, hielt Maul seinen Gegner auf Armlänge vor sich und beugte den Kopf nach vorn, um ihn vorzustoßen und seine Hörner in die eingesunkenen Augen des Dings zu bohren. Er spürte, wie sie an seinem Skalp zu Gelee zerquetscht wurden.

Die krampfhaften Zuckungen erstarben. Maul trat zurück, gab den Leichnam frei und ließ ihn zu seinen Füßen zusammenbrechen. Er blinzelte und kniff die noch immer brennenden Augen zu Schlitzen zusammen, während er seinen Zahn mit der Hand umklammert hielt. Allmählich kehrte seine Sehkraft zurück und ließ ihn trübe, metallisch wirkende graue und blaue Formen erkennen. Das Ganze ging zwar ärgerlich langsam vonstatten, aber zumindest besserte sich überhaupt etwas. Es gab keinen Grund, Zweifel daran zu hegen, dass er sich in ein paar Stunden vollends erholt haben würde, und wenn es so weit war …

Der Boden begann zu beben. Maul wirbelte herum und suchte die Untiefen seiner Zelle nach der Quelle des Bebens ab. Überall um ihn herum ertönte eine knarrende Kakofonie, die die gesamte Zelle erfasste, wie das Geräusch gewaltiger Ketten, die durch die Zahnräder und Flaschenzüge eines gewaltigen Uhrwerks gezogen wurden. Der Lärm erfüllte die ganze Kammer und schwoll innerhalb weniger Sekunden zu einem ohrenbetäubenden Dröhnen an. Alles um ihn herum war jetzt in Bewegung und neigte sich nach vorn. Maul streckte einen Arm aus, und die Fingerspitzen bestätigten seine Vermutung: Die Wände kamen näher.

Es war keine Illusion, keine optische Täuschung, keine Nebenwirkung seines beeinträchtigten Sehvermögens. Die Zelle selbst veränderte im wahrsten Sinne des Wortes ihre Form. Die einzelnen Stahlplatten, aus denen die Wände, der Boden und die Decke bestanden, überlappten einander und glitten hin und her wie gewaltige mechanische Schuppen, um sich nach innen zu krümmen, als der Boden schräger wurde und sich in eine Art Schüssel verwandelte, die sich in der Mitte auftat, um einen Trichter zu bilden.

Maul griff hinter sich, packte den Haltegriff der dortigen Pritsche, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und hielt sich fest. Überall ringsum wurde das knirschende Heulen und Kreischen von Metall auf Metall lauter, als sich inmitten der Zelle ein Loch auftat. Er runzelte die Stirn und spähte hinab. Mittlerweile konnte er wieder gut genug sehen, um den leblosen Leib seines Gegners auszumachen: Das Ding in seiner zertrümmerten und nun gänzlich nutzlosen organischen Rüstung rutschte auf die Mitte der Zelle zu. Auf einer Schmierspur seines eigenen schwarzen Bluts – ein Sklave simpler physikalischer Gesetzmäßigkeiten – glitt das Ding ins Nichts, unmittelbar gefolgt vom schlaffen, enthaupteten Leib des Schlangenstabs.

Maul verfolgte, wie Krieger und Stab durch das Loch rutschten und in einem Teich aus Dunkelheit außer Sicht verschwanden, die beinahe ebenso allumfassend war wie die, der er gerade wieder entronnen war. Einen flüchtigen Moment lang glaubte er, etwas Blasses, Augenloses zu sehen, das nach oben langte, um die Leichen nach unten zu ziehen, doch er war sich nicht sicher, ob ihn seine Sinne vielleicht trogen.

Das Loch schloss sich wieder, und der Boden geriet von Neuem in Bewegung und wurde eben und flach wie zuvor. Der Lärm und das Vibrieren hörten auf. Die Zelle um ihn herum hatte wieder ihre vormalige rechteckige Form angenommen. Irgendwo vor ihm blinkten auf einer Tafel rote Lichter, die dann grün wurden.

Maul wartete, während die Zelle ihn in die Höhe zu tragen begann.

2. Kapitel

SADIKI

Als Direktorin Sadiki Blirr ihr Büro betrat, wanderte ihr Blick zu der Reihe von Holoschirmen empor, die einer Jury anklagender Augen gleich die gesamte Wand entlang verliefen. Einige der Bildschirme zeigten die Aufnahmen von Überwachungskameras in unterschiedlichen Bereichen des Gefängnisses – der Speisesaal, die Medistation, das Gewirr von Gängen, Tunneln und Laufstegen, die wie Radspeichen von dem gewaltigen, galerieartigen Areal abzweigten, wo sich die Insassen vor und nach den Kämpfen aufhielten.

Der Großteil der Monitore war allerdings eingehenden Anrufen für sie vorbehalten, eine Reihe von HoloNet-Gesprächen mit Buchmachern, Bürokraten und den Oberhäuptern verschiedener Glücksspielkonzerne, die sich zweifellos alle um den Wettkampf von vergangener Nacht drehen würden.

»Guten Morgen, Direktorin«, erklärte der 3D-4-Verwaltungsdroide fröhlich, als Sadiki das Büro durchquerte. »Wie geht es Ihnen heute Morgen?«

»Ich lebe meinen Traum.« Sie ließ sich hinter die Zentralkonsole sinken, wo bereits ihr Morgenkaffee auf sie wartete. Sie lehnte sich vor und gab mit einem Fingerabdruck ihren biometrischen Code ein, um ihren Terminplan für den Morgen aufzurufen, dann sah sie zu, wie die langen, plastischen Datensäulen über die Monitore vor ihr scrollten. »Leg mir das Holovid des Kampfes von letzter Nacht auf den Schirm, ja?«

»Natürlich«, entgegnete DreiDe und schwang den Kopf zu der Reihe von Wartezellen herum. »Wie Sie sich vorstellen können, haben sich allerdings bereits mehrere Repräsentanten der Kasinos und der Glücksspielkommission gemeldet, die ausgesprochen interessiert daran sind, zu …«

»Die können warten.«

»Vielleicht sollte ich Sie außerdem an Ihr morgendliches Treffen mit …«

»Danke für dein Engagement«, sagte Sadiki, ohne aufzuschauen. »Ist das Holovid so weit?«

»Gewiss«, sagte DreiDe knapp. »Möchten Sie, dass ich die Aufnahmen von Anfang an abspiele?«

»Würde dir das schrecklich viel ausmachen?«

»Nicht im Geringsten.« Der Verwaltungsdroide arbeitete seit drei Jahren für sie, und seine völlige Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Sarkasmus war eine seiner angenehmsten Eigenschaften. Er trällerte und schwang herum, und sein interner Holoprojektor erwachte abrupt zum Leben, während er zugleich bereits subtile Anpassungen an Amplitude und Phasenmodulation vornahm, um das Bild zu verbessern.

Hinter ihrem Schreibtisch setzte Sadiki sich auf, legte die Füße hoch und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, als die Aufnahmen vom Kampf der vergangenen Nacht die gesamte Wand des Büros ausfüllten. Dies würde das dritte Mal sein, dass sie ihn sich ansah.

Sie hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, sich jedes Duell mindestens zweimal anzuschauen – einmal live, während das Gefecht stattfand, und dann später noch einmal, mit einem analytischeren Blick für die Stärken und Schwächen der einzelnen Kämpfer. Bei Hunderten von Gefechten hatte sie dabei festgestellt, dass sich der Kampf beim wiederholten Ansehen zu einer Art Drittorganismus entwickelte, zu etwas, das größer war als die beiden Kämpfer, größer als die Summe seiner einzelnen Teile – zu etwas wie einer Art durch Schweiß, Verzweiflung und vielleicht auch unerwartete Eleganz zusammengewürfelter Mischpräsenz, mit einer ganz eigenen Persönlichkeit.

Der Exchampion, der gestern Nacht sein Leben gelassen hatte, gehörte einer besonders monströsen Spezies an, einer, die selbst die fortschrittlichsten Identifikationsalgorithmen des Gefängnisses nicht zu bestimmen vermochten. Dieser Insasse – zwei Meter groß, über und über mit rituellen Narben bedeckt und mit einer Art lebendem Stab bewaffnet – war vor sechs Standardmonaten hier in Radbau Sieben eingetroffen, zusammen mit einer Schiffsladung anderer Sträflinge, von denen er allein auf dem Flug hierher zwei getötet hatte. Seitdem hatte sich dieses Ding jeglichen Versuchen widersetzt, es zu identifizieren. Es hatte gekreischt, in einer Sprache geplappert, die keiner von ihnen kannte, und systematisch alles und jeden abgeschlachtet, gegen das oder den sie es antreten ließen. Einige der Wärter hielten das Ding für weiblich.

Dann war da dieser erst kürzlich angekommene Häftling – ein kahlköpfiger, muskulöser, rothäutiger Zabrak, von schwarzen Tätowierungen übersät und mit einer »Krone« aus zehn rudimentären Hörnern auf dem Schädel. Selbst jetzt, beim wiederholten Ansehen, konnte Sadiki den Blick nicht von ihm abwenden. In den letzten Sekunden, in denen der Zabrak den Schlangenstab zerstörte, ihm förmlich den Kopf abriss und seinem Widersacher damit das Maul stopfte, überkam sie ein dunkles Zittern der Erregung, das sie seit Jahrzehnten nicht mehr verspürt hatte. Sie vermutete, dass es sich um dieselbe primitive Faszination handelte, die die Glücksspieler überall in der Galaxis dazu brachte, Millionen von Credits zu verwetten, wenn sie sich zusammenfanden, um die Live-Holoübertragungen der Kämpfe anzusehen.

Als das Duell vorüber war, pausierte sie das Holo, das gerade das Gesicht des neuen Champions zeigte, der sie mit seiner roten Haut und seinen gelben Augen anstarrte. Sie musterte es eingehend und trank nachdenklich einen Schluck von ihrem Kaffee. »Er hat sich seinen Zahn zurückgeholt«, sagte sie schließlich.

DreiDe schwang den Kopf zu ihr herum. »Wie bitte?«

»Unser neuer Champion. Bevor er seinen Gegner getötet hat, hat er sich seinen Zahn zurückgeholt.«

»Möglicherweise ist es bei seiner Spezies üblich, sich …«

»Wie ist sein Name?«, fragte sie. »Der des neuen Häftlings?«

»Der des Gefangenen 11240?«, gab DreiDe zurück. »Ich habe mir bereits die Freiheit genommen, jedwede relevanten Daten über ihn auf Ihren Rechner zu laden.«

Sadiki tippte die Sträflingsnummer in die Computerkonsole vor sich ein und verfolgte, wie die Akte ihres neuen Champions über den Bildschirm rollte. Die Unterlagen besagten:

Häftling 11240

Erfassungsdatum: 01102211224

Name: Jagannath

Spezies: Zabrak

Geschlecht: Männlich

Größe: 1,75 m

Gewicht: 80 kg

Augenfarbe: Gelb

Hautfarbe: Rot

Letzte Tätigkeit: Söldner

Angeklagt wegen: Mord

»Das ist alles?« Sadiki scrollte mit dem Cursor weiter nach oben, aber der Bildschirm blieb leer. »Wo ist der Rest davon?«

»Mehr gibt es nicht.«

»Woher kommt er? Kann mir irgendwer zumindest das sagen?«

»Er wurde bei einer Routinerazzia der Bergbaukolonien auf Subterrel aufgegriffen, wo die örtlichen Behörden ihn wegen einer schwebenden Mordanklage festnahmen. Die Auswertung der ersten Laborkulturen und Blutproben lässt noch auf sich warten.« Der Droide kam klickend und surrend zu ihr herüber, und seine Fotorezeptoren leuchteten heller auf. »Bislang entzieht er sich jedweder detaillierteren Klassifizierung. Möchten Sie, dass ich eine vollständige psychiatrische Überprüfung anweise?«

Sadiki überlegte und schüttelte dann den Kopf. »Nein, noch nicht. Fürs Erste möchte ich sehen, wie lange er durchhält. Schließlich wäre er nicht der Erste, der hier bei seinem ersten Auftritt kräftig auf den Putz haut und dann ganz schnell den Weg alles Sterblichen geht.«

»Natürlich«, sagte DreiDe. »Falls es sonst nichts weiter gibt, habe ich den Glücksspielbeauftragten für Sie in der Leitung, Commissioner Chlorus. Und Eamon Huang vom Kasino auf Ando Prime. Mit wem möchten Sie zuerst sprechen?«

»Mit Chlorus.« Sadiki ertappte sich dabei, wie sie instinktiv die Hand hob, um im nächstbesten Monitor ihr Aussehen zu überprüfen und sich mit den Fingern durch die Fransen ihres Ponys zu fahren. »Stell ihn durch.«

»Sehr wohl.«

Das Holovideo wechselte zum lebensgroßen Abbild eines silberhaarigen, distinguiert wirkenden Menschen in einem doppelseitigen Kammgarnmantel, der sich zu seinen Knöcheln hin elegant verjüngte. Dragomir Chlorus war mindestens sechzig, doch selbst in Anbetracht der Falten der Ungeduld, die jetzt seine Züge zeichneten, wirkte sein beinahe tropisch gebräuntes Gesicht mit den olivgrünen Augen zwanzig Jahre jünger, als er tatsächlich war.

»Commissioner«, sagte Sadiki und hob in einem spöttischen Zuprosten ihren Becher. »Sie sehen blendend aus, wie immer. Irgendwann müssen Sie mir einmal Ihr Geheimnis gegen das Älterwerden verraten. Halten Sie Diät?«

»Ja«, entgegnete Chlorus trocken. »Ich habe jegliche überflüssige Schmeichelei von meinem Ernährungsplan gestrichen.« Sein berühmtes Stirnrunzeln vertiefte sich, was deutliche Furchen in das Fleisch zu beiden Seiten des Mundes grub. »Ich nehme an, damit ist dem Austausch von Höflichkeiten zwischen uns Genüge getan?«

»Hmm.« Sadiki nippte an ihrem Kaffee und nickte. »Scheint ganz so.«

»Gut. Sie haben mich wirklich lange genug warten lassen, Direktorin, und ganz gleich, was Ihnen vielleicht zu Ohren gekommen sein mag, dreht sich die Galaxis nicht um Sie.«

»Bedauerlicherweise nicht, nein.« Sadiki lächelte mit hochgezogenen Augenbrauen. »Doch das war einmal anders, nicht wahr?«

Chlorus blinzelte. »Ich weiß beim besten Willen nicht, wovon Sie reden.«

»Nein, natürlich nicht«, sagte sie noch immer lächelnd. »Nun, geben Sie mir einen Moment Zeit, um meine Büßerkappe aufzusetzen, und dann können Sie mir sagen, was ich heute getan habe, um die sensible Befindlichkeit der Galaktischen Glücksspielkommission in Aufruhr zu versetzen?«

»Dies ist nicht der richtige Anlass für derlei Animositäten, Direktorin. Was für eine Unternehmung betreiben Sie da draußen genau?«

Sadikis Augenbrauen schossen in die Höhe. »Meine Güte, sind Sie heute Morgen aber förmlich.« Und dann, die Hände auf dem Schreibtisch gefaltet: »Also gut. Nun, wie Sie wissen, Commissioner, ist Radbau Sieben eine gewinnbringende Glücksspieleinrichtung, die Millionen von Spielern überall in der Galaxis eine einmalige Wetterfahrung bietet …«

»Ich denke, das Investorenblabla können wir uns sparen. Ich will wissen, was es mit diesem neuen Häftling aus dem Kampf von letzter Nacht auf sich hat. Und ich will wissen, wie viele Credits Sie gewonnen haben, als er seinen Gegner in der Luft zerrissen hat.«

»Ich persönlich?«

»Tun Sie nicht so geziert«, blaffte Chlorus. »Sie werden feststellen, dass ich dafür weder die Zeit noch die Stimmung habe.«

»Ach, du liebe Güte. Und ich dachte, ich hätte bereits alles ausgegraben, was es über Sie zu wissen gibt.« Sadiki senkte den Kopf und bedachte ihn mit ihrem unschuldigsten Blick. »Ich nehme an, Ihre Unterstützer waren mit dem Ausgang des Kampfes nicht zufrieden?«

»Nicht im Mindesten«, entgegnete Chlorus. »Und heute Morgen raufen sich die Quotenmacher und Kasinos jedes einzelnen Kernplaneten wegen dieser Sache die Haare. Ehrlich, ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Ihr amtierender Champion – was immer das für ein Ding war – hatte einen scheinbar unschlagbar großen Vorteil: Er hatte sechs Kämpfe in Folge für sich entschieden, aber trotzdem hat dieser Zabrak ihn mühelos bezwungen.«

»Er hat entgegen jeder Wahrscheinlichkeit gewonnen«, sagte Sadiki und zuckte mit den Schultern. »Deshalb nennt man so jemanden einen Außenseiter.«

»Darf ich Sie daran erinnern«, entgegnete Chlorus, »wie oft dergleichen in letzter Zeit in Ihrer Anlage vorgekommen ist? Praktisch nie.«

»Jetzt halten Sie mal die Luft an.« Sadiki lehnte sich vor. »Sie wollen damit doch wohl nicht andeuten, dass wir bei den Kämpfen einen unlauteren Vorteil haben?«

»Das würde ich niemals …«

»Wie Sie wissen, lassen mein Bruder und ich die Gewinnquoten für jeden Kampf von einem speziellen Programm berechnen, und zwar basierend auf der Kampfhistorie, dem Gewicht, dem Strafregister und allen möglichen anderen strafrelevanten Faktoren der Häftlinge, die unseren vielen Millionen Kunden genauso zur Verfügung stehen wie uns. Doch ob diese separaten Faktoren am Ende einen Sieger ausmachen, weiß man nie.« Wieder zuckte sie mit den Schultern. »Ich nehme an, deshalb nennt man es Glücksspiel.«

»Trotzdem gewinnt die Bank immer.«

»Genau wie etliche andere.« Sie musterte ihn eingehend. »Das Ganze ist ein Geschäft, Commissioner.«

»Ein unanständig profitables.«

»Ist das eine Frage oder eine Feststellung?«

Chlorus räusperte sich. »Es steht außer Frage, dass Radbau Sieben in der Glücksspielgemeinschaft seit seinem Bestehen eine beispiellose Beliebtheit genießt …«

»Schön für Sie, würde ich mal sagen.«

»Doch im Augenblick scheint es mir angebracht, Sie an den Umstand zu erinnern, dass es eine wachsende Zahl von Kasinobetreibern, galaktischen Bankern und anderen gibt, die …« Chlorus zögerte. »Nun, um ehrlich zu sein, ist vor allem den kleineren Verbrechersyndikaten, die die Glücksspielaktivitäten im Äußeren Rand kontrollieren, nicht entgangen, mit welcher Regelmäßigkeit Sie die Quoten festsetzen und dann in großem Rahmen absahnen.«

»Von welchen Syndikaten sprechen wir hier genau?«, fragte Sadiki. »Und liegen solche Angelegenheiten tatsächlich außerhalb Ihres Einflussbereichs?«

»Sie hören mir nicht richtig zu.«

»Oh«, sagte Sadiki, »ich glaube, doch. Sie sorgen sich darum, dass die Kommission ihr Gesicht gegenüber Ihren Kumpanen vom InterGalaktischen Bankenclan wahrt, und wollen sich selbst Ihren Ruf wahren, hart gegen Korruption und das organisierte Verbrechen vorzugehen – was ich alles respektiere. Allerdings glaube ich kaum, dass Sie es nötig haben, mir mit einer Geldstrafe zu drohen …«

»Mit einer Geldstrafe?« Chlorus beugte sich etwas vor, und seine Stimme wurde weicher, fast sanft. »Ich glaube, ich muss da etwas klarstellen, Sadiki. Natürlich kenne ich Ihre Neigung zu unorthodoxem Verhalten, doch aus Respekt vor unserer gemeinsamen Vergangenheit möchte ich, dass Sie dies als freundliche Warnung betrachten.« Er hielt inne, seufzte wie ein Mann, der kurz davor ist, ein besonders unhandliches Gewicht zu stemmen, sammelte sich und fuhr dann fort: »Falls Radbau Sieben auf Insiderinformationen zurückgreift, um eigene Wetten zu platzieren, dann weiß doch wohl keiner besser als Sie, dass die Glücksspielkommission so ziemlich das Letzte ist, worüber Sie sich Sorgen machen müssen.«

»Was genau soll das denn heißen? Dass hier ein Haufen Vigos der Schwarzen Sonne auftauchen und in meinem Gefängnis die großen Macker markieren?« Sie stieß ein kehliges Glucksen aus. »Bei allem gebotenen Respekt, das sollen sie ruhig mal versuchen.«

»Nicht zwingend Vertreter der Schwarzen Sonne.«

»Wer dann?«

Chlorus warf einen unbehaglichen Blick nach rechts, auf etwas außerhalb des Bildes, das sie nicht sehen konnte. »Ich habe schon genug gesagt. Leben Sie wohl, Sadiki.«

»Moment noch …«

Doch sein Gesicht war fort. Chlorus hatte die Übertragung bereits unterbrochen.

Sadiki lehnte sich seufzend im Sessel zurück und griff nach ihrem Kaffee, bloß um festzustellen, dass er inzwischen kalt geworden war. »Reizend.« Sie sah sich im Büro nach ihrem Droiden um. »DreiDe, könntest du den bitte für mich aufwärmen und in Erfahrung bringen, wen ich als Nächstes besänftigen muss?«

»Ich glaube«, sagte eine Stimme von der Tür her, »das bin dann wohl ich.«

Sadiki schaute zu dem großen, schlanken Muun auf, der im offenen Eingangsbereich des Büros ohne Vorwarnung scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schien. Mit einer gewissen resignierten Bestürzung stellte sie fest, dass er ein charakteristisches Palo-Treuhändergewand trug: eine Tunika mit rundem Kragen, eng anliegende Hose und Stiefel. Die Kleidung verriet ihr alles, was sie darüber wissen musste, wer er war und was er aller Wahrscheinlichkeit nach hier wollte. Mit einem kühlen Lächeln stand sie hinter ihrem Schreibtisch auf. »Tut mir leid, kennen wir einander?«

»Vesto Slipher«, sagte der Muun. »InterGalaktischer Bankenclan. Wir haben bereits per Holoübertragung miteinander gesprochen, doch bislang hatte ich noch nicht das Vergnügen, Ihnen von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.«

»Nun.« Ihr Lächeln zog sich kaum merklich weiter in die Mundwinkel zurück. »Es ist mir stets eine Freude, unerwarteten Besuch vom IBC zu begrüßen.«

»Ach, tatsächlich?« Sliphers Lächeln spiegelte das der Direktorin wider. »Ihr Gesichtsausdruck sagt etwas anderes.«

»Oh, nehmen Sie’s nicht persönlich. Ich fürchte, Sie haben nicht gerade den besten Morgen erwischt.« Sadiki schaute zu DreiDe hinüber und sah dann wieder Slipher an. »Stehen Sie auf meinem Terminplan?«

»Ich habe doch versucht, Ihnen zu sagen …«, begann der Droide zu protestieren, doch Slipher lächelte bloß.

»Meine Liebe«, sagte der Muun mit grenzenloser Höflichkeit. »Ich bin fürs Erste Ihr Terminplan.«

3. Kapitel

IM SPEISESAAL

Maul bewegte sich durch den Speisesaal des Gefängnisses wie ein gerade aus dem Käfig freigelassenes Raubtier und glitt geschmeidig durch die Menge, die sich wie von allein vor ihm teilte, kaum dass es eines Blickes bedurfte. Einige der Häftlinge wichen unbehaglich einen Schritt zurück, um ihn durchzulassen, während andere einfach auf dem Fleck erstarrten. Köpfe schwangen herum, um ihn zu mustern, als er vorbeiging. Das beständige Hintergrundgebrumm von Stimmen wurde zu einem Flüstern, und das Flüstern erstarb zu wachsamem, abschätzendem Schweigen, als er sich einen Weg durch ihre Mitte bahnte. Er ging zum letzten Tisch und setzte sich.

Auf der anderen Tischseite verstummten zwei Sträflinge, die gerade noch angeregt miteinander diskutiert hatten– der eine ein blasser, furchtsam wirkender Mensch mit Viertagebart, der andere ein Gotal, dem ein Auge zu fehlen schien–, nahmen ihre Teller auf und machten sich hastig aus dem Staub.

Maul saß reglos da und sondierte alles um sich herum, ohne auch nur im Geringsten erkennen zu lassen, dass er dies tat. Obwohl sich sein Sehvermögen noch immer nicht gänzlich von dem Kampf letzte Nacht erholt hatte, sah er genug, um zu erkennen, dass er zum Gegenstand von jedermanns Interesse avanciert war. Selbst die Wachen oben auf den Laufstegen schienen in höchster Alarmbereitschaft zu sein und hatten jeweils eine Hand auf ihrem Blaster liegen, während die andere auf dem kleinen, flachen Gerät ruhte, das sie am Gürtel trugen. Sowohl bei den Insassen als auch bei den Wachen konnte Maul jene unverkennbare Mischung aus Furcht, Verzweiflung und der knirschenden Monotonie der Paranoia wittern, die sich ganz zwangsläufig entwickelt, wenn Lebewesen für unbefristete Zeit auf dichtem Raum zusammengepfercht sind. Es widerte ihn an… Ja, zumindest fürs Erste war dies hier sein Zuhause.

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