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»Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst brennen zwei, dann drei, dann vier, dann steh’n die Mörder vor der Tür!« Sagte man zu Weihnachten nicht Heilig Abend, zumindest zum Ende dieses Tages? Für Phillip Weinhaus allerdings war das schon lange nicht mehr ein Heiliger Abend, denn es war genau der Abend, an dem er seine Eltern und seine Geschwister verloren hatte, halt seine ganze Familie. Ausgelöscht von Mörderhand …
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Wilfried A. Hary
… steh’n die Mörder
vor der Tür
Weihnachts-Krimi-Novelle
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Bärenklau Exklusiv, 2023
Korrektorat: Bärenklau Exklusiv
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die Handlungen dieser Geschichte ist frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten und Firmen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.
Alle Rechte vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
… steh’n die Mörder vor der Tür
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
Folgende Weihnahtbände sind ebenfalls erhältlich:
„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst brennen zwei, dann drei, dann vier, dann steh’n die Mörder vor der Tür!“
Sagte man zu Weihnachten nicht Heilig Abend, zumindest zum Ende dieses Tages? Für Phillip Weinhaus allerdings war das schon lange nicht mehr ein Heiliger Abend, denn es war genau der Abend, an dem er seine Eltern und seine Geschwister verloren hatte, halt seine ganze Familie. Ausgelöscht von Mörderhand …
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von Wilfried a. Hary
„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst brennen zwei, dann drei, dann vier, dann steh’n die Mörder vor der Tür!“, murmelte Phillip Weinhaus grimmig vor sich hin.
Er musste nicht auf den Kalender sehen, um zu wissen: Es war wieder mal so weit. Ein Tag vor Weihnachten.
Sagte man nicht Heilig Abend dazu? Zumindest zum Ende dieses Tages. Für ihn allerdings war das schon lange nicht mehr ein Heiliger Abend. Denn es war genau der Abend, an dem er damals seine Eltern und seine Geschwister verloren hatte, halt seine ganze Familie. Ausgelöscht von Mörderhand.
Von möglicherweise mehreren Tätern, laut Polizeibericht, obwohl das aus Sicht der Polizei niemals völlig sicher gewesen war. Weil man niemals einen Mörder hatte überführen können.
Damals hatte es noch keine DNA-Nachweise gegeben, und Fingerabdrücke hatten der oder die Täter erfolgreich vermieden.
Einbrecher, hieß es. Ja, man neigte am Ende tatsächlich eher zu der Annahme, dass es sich doch um mehrere gehandelt haben könnte. Dafür gab es eigentlich nur ein einziges Indiz: Wieso hatten alle in ihren Betten getötet werden können, nacheinander, ohne dass auch nur eines der potenziellen Opfer darauf aufmerksam geworden wäre? Als hätten die Täter gleichzeitig zugeschlagen?
Ein einzelner Täter hätte das wohl schwerlich schaffen können, nach Meinung eines Teils der ermittelnden Beamten. Aber das war auch so ziemlich das einzige Ergebnis ihrer jahrelangen Ermittlungen gewesen.
Phillip Weinhaus, der einzige Überlebende, hatte vom wahrhaft dürftigen Ermittlungsergebnis erst im Nachhinein erfahren. Man hatte ihn in einem Hospiz untergebracht, geführt von frommen Schwestern. Als eines unter all den sogenannten Waisenkindern – obwohl er beinahe die einzige echte Waise gewesen war, weil von den meisten anderen Kindern mindestens ein Elternteil noch gelebt hatte – war er ein Sonderling geblieben: wortkarg und kaum jemals an Kontakten interessiert.
Dass er dadurch nicht zwangsläufig Opfer von allerlei Hänseleien geworden war, wie es in jenem sogenannten Waisenhaus zum Alltag gehört hatte, in dem außerhalb der Beobachtungszeiten durch die frommen Schwestern das Gesetz des Stärkeren maßgebend gewesen war, hatte er … eben seiner eigenen Stärke zu verdanken.
Ein von Natur aus kräftig gewachsener Bursche, der während seiner gesamten Kindheit stets viel älter gewirkt hatte als er in Wirklichkeit gewesen war. Beim gewaltsamen Tod seiner Eltern und seiner beiden Geschwister hatte er wie mindestens acht Jahre alt ausgesehen anstatt nur fünf. Ein wahrlich kräftig gewachsener Bursche, der sich grundsätzlich nichts gefallen ließ. Weder im Kindergarten noch danach im Waisenhaus oder gar in der Schule.
Er erinnerte sich zwar kaum mehr an das Aussehen seiner Familie, die er auf so tragische Weise verloren hatte, aber doch an jene Szene, als die Bande dieses Kilians ihm aufgelauert hatte. Ausgerechnet ihm, dem Waisenknaben. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nämlich auch was seine persönlichen Besitztümer während seiner Zeit im Waisenhaus betraf, die man ganz einfach aufzählen konnte, ohne auch nur eine einzige Zahl bemühen zu müssen, außer der Null! Und ausgerechnet ihm lauerte die Bande auf? Wie sie es schon so oft mit anderen Kindern gemacht hatten, die keine Chance gegen die Übermacht haben konnten?
Wenn die Opfer sich dann versuchten zu beschweren, scheiterten sie abermals, und jeglicher Verrat wurde von der Bande doppelt und dreifach geahndet.
Dieser Killian war nämlich nicht nur stark und gewalttätig und konnte sich hundertprozentig auf seine Mitläufer verlassen, sondern stammte aus besonderem Hause: Sein Vater war der berühmte Rechtsanwalt Dr. Peter West gewesen, der inzwischen schon längst nicht mehr lebte.
Angeblich hatte er niemals auch nur einen Prozess verloren, und der Prozesse gab es viele während der Laufbahn dieses Anwaltes. Wahrscheinlich viel zu viele, denn am Ende starb er durch Herzinfarkt. Wohl dank der permanenten Überarbeitung. Ohne jemals zu erfahren, dass sein verhätschelter Sohn Kilian, dessen gewalttätigen Neigungen er stets vor der ganzen Welt erfolgreich geleugnet hatte, anschließend erst recht auf die schiefe Bahn geriet und die Jahre danach meist hinter Gittern verbrachte.
Inzwischen hoffentlich bis an sein Lebensende, wie Phillip Weinhaus sich wünschte, obwohl es ihn eigentlich nicht wirklich interessierte.
Denn nur eines hatte ihn jemals interessiert, zumindest seit seine Familie ausgelöscht worden war: Die Täter zu finden und zur Strecke zu bringen!
Nur deshalb hatte er dies alles ertragen: die Zeit im Waisenhaus der nur dem Rufe nach so frommen Schwestern, die verhasste Schule, schließlich das Studium auf der Polizeiakademie, diesen Dienst als Polizist seitdem, den er sogar dermaßen hasste, dass er sich jeden Tag aufs Neue fragte, ob es sich wirklich gelohnt hatte, einen solchen Weg einzuschlagen.
Die Antwort war jedes Mal dieselbe: Natürlich hatte es sich gelohnt.