Sternenmonster: Science Fiction Fantasy Großband 3 Romane 1/2023 - Alfred Bekker - E-Book

Sternenmonster: Science Fiction Fantasy Großband 3 Romane 1/2023 E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Dieser Band enthält folgende SF-Titel: Schwerkraftmonster (Alfred Bekker) Barbaren der Apokalypse (Jo Zybell) Eindringlingsalarm (Mara Laue) Die SALAK 221 sitzt wegen Fehlfunktionen in den Verteidigungsanlagen und dem Maschinentrakt im Geminuul-System fest. Ausgerechnet jetzt stehen die beiden dort lebenden Völker vor dem Ausbruch eines Krieges. Während die Diplomatische Abteilung der SALAK versucht, die Ursache für das Zerwürfnis zu finden und die zerstrittenen Gegner zu versöhnen, versuchen Cheftechniker Kemanor Tashgar und Robotspezialist Sikokku die Ursache für die Fehlfunktionen zu beseitigen. Handelt es sich dabei um erneute Sabotage oder ist es einer unbekannten Intelligenz gelungen, unbemerkt an Bord zu kommen?

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Jo Zybell, Mara Laue, Alfred Bekker

Sternenmonster: Science Fiction Fantasy Großband 3 Romane 1/2023

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Inhaltsverzeichnis

Sternenmonster: Science Fiction Fantasy Großband 3 Romane 1/2023

Copyright

Schwerkraftmonster

Barbaren der Apokalypse: Jo Zybell’s Apokalyptos Band 3

Copyright

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Eindringlingsalarm

Sternenmonster: Science Fiction Fantasy Großband 3 Romane 1/2023

Alfred Bekker, Jo Zybell, Mara Laue

Dieser Band enthält folgende SF-Titel:

Schwerkraftmonster (Alfred Bekker)

Barbaren der Apokalypse (Jo Zybell)

Eindringlingsalarm (Mara Laue)

Die SALAK 221 sitzt wegen Fehlfunktionen in den Verteidigungsanlagen und dem Maschinentrakt im Geminuul-System fest. Ausgerechnet jetzt stehen die beiden dort lebenden Völker vor dem Ausbruch eines Krieges. Während die Diplomatische Abteilung der SALAK versucht, die Ursache für das Zerwürfnis zu finden und die zerstrittenen Gegner zu versöhnen, versuchen Cheftechniker Kemanor Tashgar und Robotspezialist Sikokku die Ursache für die Fehlfunktionen zu beseitigen. Handelt es sich dabei um erneute Sabotage oder ist es einer unbekannten Intelligenz gelungen, unbemerkt an Bord zu kommen?

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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

COVER A.PANADERO

© dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Schwerkraftmonster

Chronik der Sternenkrieger 42

von Alfred Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 101 Taschenbuchseiten.

Im Jahr 2256 tauchen erstmalig geheimnisvolle Lichtsonden auf. Ihr Ursprung liegt mutmaßlich auf der anderen Seite der Galaxis in einem Raumsektor, der 40.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.

Eine Handvoll irdischer Raumschiffe war ausgesandt worden, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, von dem man ahnte dass es einerseits mit der uralten Alien-Zivilisation zu tun hatte, deren Angehörige als die Alten Götter oder auch die Erhabenen bekannt waren und vor langer Zeit die Galaxis beherrscht hatten. Anderseits aber standen diese Lichtsonden mit gewaltigen Veränderungen im galaktischen Machtgefüge in Zusammenhang.

Die Raumschiffe STERNENKRIEGER, SONNENWIND, LEVIATHAN, und ODYSSEUS waren durch ein Wurmloch in jene 40.000 Lichtjahre entfernte Region der Galaxis gelangt. Die Umstände hatten sie voneinander getrennt, eine Rückkehr in den irdischen Sektor war derzeit ausgeschlossen, da das Wurmloch sich geschlossen hatte. Und das Rätsel, dessentwegen diese Raumfahrer in jene ferne Region der Galaxis vorgedrungen waren, war nach wie vor ungelöst.

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

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Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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Prolog

Die vier Raumschiffe der Expedition befinden sich an weit voneinander entfernten Punkten. Während sich die STERNENKRIEGER in der gewaltigen Dyson-Sphäre einer Kolonie der Yroa-Zivilisation zur Reparatur befindet, hat die SONNENWIND unter Captain Barus Black Hole X erreicht, das Ziel des mysteriösen galaktischen Exodus der Etnord.

Die LEVIATHAN und die ODYSSEUS sind auf dem Weg dorthin.

Denn dort, so scheint es, ist man dem Geheimnis der Erhabenen Alten Götter so nahe wie nirgends sonst...

1

An Bord des Raumschiffs SONNENWIND…

“Captain, ich muss dringend etwas mit Ihnen besprechen!”

“Nicht jetzt, McKee.”

“Captain Barus, Sie können dieser Sache nicht auf Dauer ausweichen.”

Der Captain sah einen Augenblick lang durch das Sichtfenster, das es im Captain’s Room an Bord der SONNENWIND gab. Black Hole X, dieser mysteriöse Zielort des gigantischen Exodus, der im gesamten Sektor stattgefunden hatte, war unübersehbar. Ein schwacher Schimmer aus Materie, die am Ereignishorizont des Schwarzen Lochs verdampfte, wirkte wie ein Feuerrad.

Für all die Abermillionen, die mit ihren Raumschiffen dem Ruf der Lichtsonden folgten, ist dieses DING da draußen so etwas wie das gelobte Land, ging es ihm durch den Kopf. Welch eine Täuschung…

Welch ein gigantischer Betrug!

“Captain, wir können nicht den Umstand ignorieren, dass etliche Besatzungsmitglieder beunruhigt darüber sind, dass wir jetzt Etnord an Bord haben”, sagte McKee.

“Es sind unsere Verbündeten”, sagte Barus. “Wir haben sie vor einem räuberischen Nanobot-Schwarm gerettet und…”

“Es sind Etnord, Sir!”

“Ja, ich weiß McKee!”

“...Sie denken, dass die Etnord uns deshalb dankbar sein werden?”, fragte McKee.

Ihren Captain zu unterbrechen war eigentlich nicht die Art der überaus korrekten McKee.

Barus musterte sie.

“Das Thema scheint sie emotional sehr aufzuwühlen, McKee.”

“Wie wahrscheinlich viele von uns, habe ich nahestehende Personen während des Krieges durch Etnord-Angriffe verloren”, sagte sie.

“Der Krieg ist vorbei, McKee.”

“Das weiß ich.”

“Aber vielleicht muss man das manchen wieder in Erinnerung rufen. Versuchen Sie sich von der persönlichen Ebene zu lösen, McKee. So schwer es auch fällt.”

“Und was ist mit Ihrer persönlichen Ebene, Captain?”

Barus hob die Augenbrauen. “Was soll damit sein?”

“Das wissen Sie genau. Was ist zwischen Dela Mansur und Ihnen?”

“Ich denke, das geht Sie nichts an, McKee.”

“Das sehe ich anders. Ich habe mich in der Datenbank informiert.”

Auf Captain Barus’ Stirn bildete sich eine Falte, die sein Missfallen darüber zum Ausdruck brachte, in welche Richtung dieses Gespräch sich momentan entwickelte. Die Richtung schien Chip Barus überhaupt nicht zu gefallen.

“Ich hoffe, dass Sie dabei im Rahmen der Möglichkeiten geblieben sind, die Ihnen rechtlich zustehen, McKee.”

Barus blieb nüchtern, auch wenn ihm das schwerfiel. Aber er war nunmal der Captain und das bedeutete auch, dass er unter keinen Umständen aus der Rolle fallen durfte.

McKee sah ihn an.

Die Erste Offizierin hob beide Augenbrauen.

“So förmlich, Captain? Ich kann mich daran erinnern, dass ein gewisser Captain Chip Barus es in dieser Hinsicht auch nicht immer hundertprozentig genau genommen hat.”

“Was wollen Sie mir sagen, McKee?”

Ihre Tonlage änderte sich jetzt. Ihre Körperhaltung auch. Sie schien zu spüren, dass sie bei Chip Barus auf diese Weise nicht weiterkam. “Ich habe die Befürchtung, dass Sie in Hinblick auf Dela Mansur voreingenommen sein könnten.”

“Nur, weil wir zusammen ausgebildet wurden? Weil wir zusammen an verschiedenen Missionen teilnahmen? Weil wir uns aus den Augen verloren, als sich das Wurmloch nach Taralon zum erstenmal schloss und sie dort blieb und ich nichts mehr von ihr hörte?”

“Nun, wenn Sie das schon alles selbst erwähnen, Captain…”

“Sie scheinen zu denken, dass sie mich beeinflussen könnte.”

“Ist diese Befürchtung unbegründet, Sir?”

“Ja, das ist sie, Nummer Eins!”

“Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass ich nicht die Einzige an Bord bin, die diese Befürchtung hegt.”

“Sie können sich vollkommen sicher sein, dass dazu keinerlei Grund besteht.”

McKee presste die Lippen aufeinander. “Ich habe Angehörige im Krieg gegen die Etnord verloren. Aber das ist nicht der entscheidende Punkt.”

“Was dann?”

“Die Etnord sind Parasiten. Sie übernehmen die Körper von Menschen, Nostan oder anderen Spezies und nehmen ihnen das, was man einen freien Willen nennen könnte. Die ursprüngliche Persönlichkeit des Wirtskörpers wird zerstört. Das müssen Sie sich immer vor Augen halten.”

“Sie brauchen mir nicht vor Augen führen, wie widerlich das ist, McKee”, sagte Captain Barus. “Das weiß ich selbst.”

“Okay. Dann ist Ihnen hoffentlich bewusst, dass die Frau, die Sie als Dela Mansur kannten, mit der Kreatur nichts zu tun hat, die jetzt an Bord unseres Schiffes ist!”

“Das ist mir bewusst. Aber auf der anderen Seite brauchen wir ihre Hilfe. Sie kennen sich im Bereich um Black Hole X aus - wir hingegen nicht. Und wenn wir mehr darüber herausfinden wollen, dann wird das nur mit ihnen, aber nicht gegen die Gruppe von Etnord geschehen, die wir an Bord genommen haben.” Barus atmete tief durch. Er versuchte, einen etwas versöhnlicheren Ton anzuschlagen. McKee kannte er schließlich sehr gut. Sie war eine gute Erste Offizierin und Barus hatte sich in zahllosen kritischen Situationen auf sie verlassen können. Es war nicht seine Absicht, dass ein Keil zwischen sie beide getrieben wurde. Egal durch was auch immer. Ob es nun ihre besondere, durchaus verständliche Aversion gegen die Etnord war oder seine Entscheidung, mit den Etnord zu kooperieren. “Wir sollten alle versuchen, die Situation ruhig und besonnen zu betrachten”, sagte Barus schließlich. “Das gilt für Sie genauso wie für mich und jeden anderen hier an Bord der SONNENWIND. McKee, Sie haben doch auch mitbekommen, was passiert ist! Da draußen tobt ein gnadenloser Kampf! All diese ungezählten Raumschiffe, sind hierher gelockt worden. Und was erwartet sie hier? Nicht irgendeine Mission oder die Verheißung der Alten Götter, sondern Schwärme von räuberischen Nanobots, die sie plündern und als Beute betrachten. Black Hole X ist wie ein großes Spinnennetz, McKee, und wenn wir nicht aufpassen, dann lösen wir nämlich nicht das Rätsel der Erhabenen, sondern man wickelt uns in einen Kokon und wir können dann darauf warten, irgendwann von den Nanobots verfrühstückt zu werden.”

McKee hatte sich indessen auch etwas beruhigt.

“Captain, ich wollte nur darauf hinweisen, dass wir vorsichtig sein müssen. Das ist alles. Jedenfalls möchte ich nicht eines Tages aufwachen und feststellen, dass ein krakenähnlicher Parasit in meinem Körper steckt und mir seinen Willen aufzwingt.”

2

Wenig später erschienen sowohl Captain Barus als auch seine Nummer Eins auf der Brücke der SONNENWIND. Lieutenant Commander Webber J. Davidson erstattete kurz Bericht. “Es gibt keine besonderen Vorkommnisse”, erklärte er.

“Was ist mit dem Nanobot-Schwarm?”, wollte Captain Barus wissen.

“Wir haben ihn nicht mehr in der Fernortung”, erklärte Davidson. “Lieutenant Teluvion hat getan, was möglich war, aber irgendwie ist der Schwarm von unserem Schirm verschwunden und nicht wieder aufgetaucht.”

“Es könnte sein, dass er sich einfach in seine Einzelteile aufgeteilt hat”, glaubte Barus. “Und in dem Fall wäre es nahezu unmöglich, ihn überhaupt noch zu orten. Die Partikel, aus denen er besteht, sind schließlich so klein, dass das schon unmöglich wäre, wenn er sich noch sehr viel näher befinden würde.”

“Das wäre eine sehr effektive Methode für so einen Organismus, um sich zu tarnen”, stellte Webber J. Davidson fest. Der Taktikoffizier der SONNENWIND verschränkte die Arme vor der Brust.

Captain Chip Barus sah ihn an.

“Sie sprechen von einem Organismus?”, wunderte sich der Captain der SONNENWIND.

Davidson zuckte mit den Schultern. “Wie soll man so ein DING sonst bezeichnen? Winzige Einzelpartikel, die auf nahezu perfekte Weise miteinander interagieren und kooperieren. Ich weiß, es handelt sich mit Sicherheit nicht um einen organischen Organismus. Aber eine Analogie könnte man da schon sehen, finden Sie nicht?”

“Mich erinnern dieser Nanobot-Schwarm an ein Raubtier”, sagte McKee. Sie stand sehr aufrecht, die Hände auf dem Rücken. Eine einzelne Haarsträhne hatte sich aus ihrer Frisur gestohlen und auf die Stirn vorgewagt. Das Maximum an Chaos, dass die Erste Offizierin der SONNENWIND zu tolerieren bereit war. “Wir müssen jederzeit damit rechnen, dass dieses Monstrum die Jagd auf uns neu eröffnet. Wenn irgendjemand unter Ihnen dafür geeignete Vorschläge hat, sind der Captain und ich dafür sehr dankbar, denn ich glaube, dass es nur eine Frage Zeit ist, wann wir diesem oder einem anderen Nanobot-Schwarm begegnen werden.”

“Zumal sich die Anzeichen mehren, dass es tatsächlich unzählige dieser Schwärme gibt”, ergänzte Lieutenant James Teluvion. Der Ortungsoffizier der SONNENWIND, nahm eine Schaltung an seiner Konsole vor, woraufhin eine Projektion entstand, die einen Teil des Hauptschirms ausfüllte und dreidimensional aus diesem herauswuchs. “Sie sehen hier das Raumgebiet um Black Hole X. Der Ereignishorizont des Schwarzen Lochs ist in diesem Maßstab nicht zu sehen, da dieses Objekt zwar ungeheuer massereich ist, die Ausdehnung aber demgegenüber verhältnismäßig klein, sodass es auf dieser Projektion dargestellt werden kann. Die Positionen von Schiffsclustern der hier eingetroffenen Etnord sind markiert. Ebenso die bisher georteten Sterne und Planeten, die um dieses Schwarze Loch kreisen oder zumindest in einer gravitätischen Wechselwirkung mit ihm stehen. Und zuletzt habe ich die Gebiete markiert, wo ich glaube, Anzeichen für die Aktivität von Nanobot-Schwärmen gefunden zu haben.”

Captain Barus trat etwas vor.

Auf seiner Stirn zogen sich die Augenbrauen zusammen.

“Sie plündern sich durch die Cluster von Etnord-Schiffen!”, stellte Barus fest.

“In der Regel werden die keine Chance haben”, glaubte Davidson. “Wir wären auch um ein Haar draufgegangen - und die SONNENWIND ist ein Sondereinsatzkreuzer des Space Army Corps der Humanen Welten. Aber viele von diesen Nussschalen, mit denen die Etnord hierher gepilgert sind, verfügen kaum über irgendwelche Verteidigungsmöglichkeiten.”

Davidson hat Mitgefühl mit den Etnord?, ging es Captain Barus verwundert durch den Kopf. Dann muss es wirklich schlimm um sie stehen! Das erlebt man nicht alle Tage! Allerdings hütete sich Barus, davon auch nur ein Wort laut zu äußern. Nicht einmal seinem Gesicht konnte man etwas anmerken.

“Ich werde nochmal mit unseren Etnord-Passagieren über geeignete Maßnahmen sprechen”, erklärte Barus. “Sie haben uns schließlich einiges an Erfahrung mit diesen Räubern voraus.”

“Könnte die Tatsache, dass sich die Passagiere, wie Sie sie nennen, an Bord der SONNENWIND sind, für uns die Gefahr erhöhen?”, fragte Kommunikationsoffizier Guofeng Smith.

“Ich sage es ungern, aber in diesem Fall trifft es leider zu: Ich habe keine Ahnung. Möglicherweise gelingt es Ihnen ja, die Kommunikation der Nanobot-Schwärme zu entschlüsseln und vielleicht bringt uns dann neue Erkenntnisse!”

“Das habe ich bereits versucht”, erklärte Guofeng Smith. “Leider bislang vollkommen ohne Erfolg.”

“Irgendeine Art von Kommunikation muss es geben”, war Chip Barus überzeugt.

“Vielleicht lautet das Stichwort hier einfach nur Schwarmintelligenz”, warf McKee ein.

“Trotzdem muss es irgendeine Art von Kommunikation geben”, stellte Guofeng Smith sachlich fest. “Es gibt aber auf jeden Fall keinerlei elektromagnetische Impulse, die diesem Zweck dienten könnten. Auch nicht sehr schwache.”

“Ist mir auch schon aufgefallen”, mischte sich Rudergänger Grey Muller ein. “Und genau deshalb dürfte es sehr schwer ein, so einem Biest zu entkommen. Die sind immer für einen Überraschungsangriff gut und abgesehen davon, lässt sich auch die jeweilige Eigenbewegung des Schwarms nur sehr schwer algorithmisch antizipieren, was Ausweichmanöver extrem heikel macht.”

“Nun, ich denke sie benutzen ein Kommunikationssystem, dessen Grundlage uns unbekannt ist”, glaubte Barus.

“Ich denke, dass es auf irgendeinem Effekt auf Quantenebene basiert”, stellte Guofeng Smith fest. “Wir müssen uns vor Augen halten, dass die einzelnen Partikel eines solchen Schwarms wirklich sehr, sehr klein sind. So klein, dass der Abstand zwischen den Molekülen und Atomen einer Schiffswandung für sie aussieht wie ein löchriges Gitter, durch das man bequem einsteigen kann. Das ist gar kein Hindernis für diese Teilchen.”

“Denken Sie, dass das Auswirkungen auf die Art der Kommunikationssignale hat?”, fragte Barus.

Guofeng Smith drehte sich in seinem Schalensitz zum Captain der SONNENWIND herum.

“Natürlich hat es das! Das ist zwangsläufig so. Ich habe bereits ein paar Quanteneffekte im Auge, die auch uns bekannt sind und in diesem Fall möglicherweise die Grundlage einer sehr effektiven Kommunikation sein könnten.”

“Ich möchte auf jeden Fall sofort informiert werden, wenn sich auch nur das leiseste Anzeichen dafür zeigt, dass so ein Schwarm in der Nähe ist”, sagte Barus. “Es gilt weiterhin die zweithöchste Alarmstufe.”

3

Etwas später traf Captain Barus in dem Aufenthaltsraum ein, den man den Etnord-Passagieren zur Verfügung gestellt hatte. An der Tür waren Space Marines aufgestellt. Zwei Elitesoldaten in voller Kampfmontur.

“Wir genießen eure Gastfreundschaft, Chip”, sagte Dela Mansur, als Barus den Raum betrat. “Offenbar ist das Vertrauen in uns nicht besonders groß.”

“Angesichts der Art und Weise, wie die bisherigen Begegnungen zwischen Menschen und Etnord verlaufen sind, kann man das wohl niemandem verübeln”, erklärte Barus zurückhaltend.

“Hast du Angst, dass der Etnord-Parasit, wie ihr uns nennt, aus diesem humanoiden Körper herausspringt und in deinen eindringt, um sich mit dann mit deinen Nervengagnlien zu verbinden und dein Verhalten zu kontrollieren?”

“So, wie es bei dir geschehen ist? Bei der Frau, die ich als Del Mansur während meiner Ausbildung auf der Ganymed Academy kennengelernt habe?”, gab Barus rau zurück.

“Es ist nicht so, wie du denkst, Chip.”

“Ich denke, wir waren übereingekommen, eine gewisse Distanz zu wahren”, sagte Barus. “Ich habe akzeptiert, dass die Frau, die ich als Dela Mansur kennenlernte tot ist. Umgebracht und körperlich zu einem Zombie verändert von einem krakenhaften, parasitären Organismus, der Dela Mansurs Arme und Beine benutzt, aber sonst nichts mit ihr zu tun hat. Und ich habe akzeptiert, dass ich mit dieser Mörderkreatur, die die Leiche einer alten Freundin für ihr Überleben benutzt, zusammenarbeiten muss. Denn selbst, wenn ich dieses Krakenmonstrum chirurgisch entfernen würde, würde das nichts an der Tatsache ändern, dass die Dela Mansur, die ich kannte, nicht mehr existiert.”

“Es liegt offenbar ein Irrtum vor”, erklärte Dela Mansur.

Barus hob die Augenbrauen. “Ein Irrtum? In wie fern?”

“Ein Irrtum darüber, was die Koexistenz von uns Etnord mit ihren Wirtskörpern angeht. Es ist eine Symbiose.”

“Eine Symbiose ist eine Form des Zusammenlebens verschiedener Organismen, die zu beiderseitigem Nutzen ist. Das ist hier nicht der Fall.”

Dela Mansur sah Barus einen Augenblick an. Der durch den Etnord-Wirt auch äußerlich veränderte humanoide Körper wirkte für einige Moment wie erstarrt. Dann legte sie den vollkommen haarlosen Kopf zur Seite. “Wir sollten dieses Gespräch auf einen Zeitpunkt verlegen, an dem wir keine anderen Probleme mehr haben und unser beider Überleben einigermaßen gesichert ist”, schlug sie dann vor. “Alles andere behindert nur unserer gegenwärtige Kooperation, finden Sie nicht, Chip?”

Ihre Tonlage war wieder förmlicher geworden. Und distanzierter. Aber Barus bemühte sich, in diese Äußerlichkeiten nicht mehr allzu viel hineinzuinterpretieren.

“Gut”, sagte Barus. “Wenden wir uns dem Problem zu, die vor uns liegen.”

“Ich glaube, das ist das Beste.”

“Wir haben Schwierigkeiten, den Datenkristall abzulesen, mit dem wir die den Datenbestand Ihres havarierten Schiffs zu retten versucht haben.”

“Ich habe Ihnen prophezeit, dass das schwierig wird”, sagte Dela Mansur. Ihr Blick wandte sich kurz an Jantalaan und die anderen Etnord mit Nostan-Körpern. “Ich denke, dass meine Leute Sie unterstützen werden.”

“Ich möchte übrigens ein Kompliment aussprechen”, sagte Jantalaan. Die Farbe seines Knochenkamms veränderte sich dabei leicht. “Ihr Jäger-Pilot hat sich ausgezeichnet bewährt - und aus dessen Mesonenantrieb eine Waffe gegen den Nanobot-Schwarm zu machen war außerordentlich klug. Gewagt, aber klug.”

“Ich werde Geschwader-Lieutenant Mbenga Ihre Anerkennung ausrichten”, sagte Captain Barus.

“Ein Mesonenresonanzfeld scheint die dahin einzig wirksame Waffe gegen die Nanobots zu sein”, fuhr Jantalaan fort. “Ich unterstütze Sie gerne wissenschaftlich dabei, wenn Sie an die Entwicklung und Installierung eines entsprechenden Waffensystems denken…”

“Soweit sind wir noch lange nicht”, sagte Captain Barus. “Aber Ihre Unterstützung können wir sicher gebrauchen.”

“Ein Mesonenresonanzfeld wirkt auf Quantenebene. Und sehr wahrscheinlich ist sowohl die Kommunikation dieser Nanobots, als auch ihre außerordentlich hoch entwickelte Fähigkeit, die Zukunft gewissermaßen vorherzusehen und damit jedem Gegner zuvorzukommen durch Vorgänge auf Quantenebene bestimmt.”

“Ja, in diese Richtung ging auch bereits eine Diskussion, die ich mit meinen Offizieren auf der Brücke hatte”, sagte Captain Barus.

Einer der anderen Nostan-Etnord meldete sich nun kurz zu Wort. Er sprach in der Nostan-Sprache und hatte seinen Translator offenbar abgeschaltet, damit das nicht übersetzt wurde.

Dela Mansur antwortete ihm - ebenfalls in Nostan-Sprache. Anschließend gab auch noch Jantalaan ein kurzes Statement in diesem Idiom.

“Wollen Sie sich erst unter sich unterhalten oder muss ich auf die Analyse der Überwachungsanlage warten, um zu erfahren, was Sie gesagt haben?”, mischt sich Captain Barus ein.

“Entschuldigen Sie”, sagte Jantalaan. “Es war unhöflich, Sie, als unseren Gastgeber kurzzeitig von der Kommunikation auszuschließen.”

“Ich bin nicht nachtragend”, sagte Barus.

“Meine Freunde haben mir gerade noch einmal gesagt, dass ich Sie nachdrücklich darauf hinweisen soll, dass der nächste Angriff eines Nanobot-Schwarms bevorsteht. Er ist nur eine Frage der Zeit.”

“In dieser Einschätzung der Lage gibt es keinen Dissens”, sagte Barus.

“Das freut mich zu hören”, sagte Jantalaan. Der große Knochenkamm auf seinem Schädel veränderte dabei erneut die Farbe. Nur kurz fragte sich Barus, was das bedeuten mochte. Die körperlichen und mimischen Signale der Nostan waren komplex - und dann außerdem noch sehr verschieden, je nachdem welchem der fünf Nostan-Geschlechter der betreffende angehörte. Eine besondere Rolle spielte dabei der Knochenkamm. Dieser konnte nicht nur unterschiedliche Färbungen annehmen, sondern auch nasale, tief grollende oder trompetenartige Töne erzeugen, die als Zeichen emotionaler Entäußerung in der Nostan-Kultur eine jeweils spezifische Rolle spielten. Wie genau nun der Bedeutungsgehalt von Farbveränderungen und Tönen des Knochenkamms bei jenen Nostan waren, die den Etnord als Wirtskörper dienten, war schwer zu sagen.

Die körperlichen Veränderungen waren bei Nostan durch die Übernahme durch einen Etnord nicht so groß, wie es bei menschlichen Wirtskörpern der Fall war, die beispielsweise jeglichen Haarwuchs verloren und ihre Hautfarbe grau-bleich wurde. Aber auch bei den von einem Etnord besetzten Nostan konnte man die vom Rücken ausgehenden Ganglien des Etnord sehen, die sich über den ganzen Körper und auch Teile des Gesichts verzweigten, um alle wichtigen Nervenbahnen des Wirtskörpers zu kontrollieren.

Jantalaan wandte sich nun direkt an Barus. Sein Blick war für den Captain einfach nicht zu interpretieren. Die Augen waren dunkel. Die Iris changierte die Farbe ganz ähnlich wie der Knochenkamm. Barus versuchte gar nicht erst, zu erfassen, ob das eine interaktive Bedeutung hatte. “Die Nanobot-Schwärme die Herren des Dunkelsterns, den Sie Black Hole X nennen. Wir alle sind hier gelockt worden, um ihnen als Beute zu dienen, so scheint es.”

Eine Bemerkung über Spinnen und ihre Netze erspare ich mir, dachte Barus. Die versteht dieser Nostan-Etnord ohnehin nicht, weil er nie auf der Erde war…

Jantalaan fuhr fort: “Aber es gibt Widerstand. Es gibt die ANDEREN. Und zu denen müssen wir hin!”

Dela Mansur hatte bereits an Bord des havarierten Schiffes davon gesprochen, erinnerte sich Barus. Er wandte ihr den Blick zu.

“Wo sind die ANDEREN?”, fragte er.

“Wir haben eine Positionsangabe.”

“Wie ich schon erwähnte, ist der Datenkristall mit den Daten Ihres Schiffes bislang nicht lesbar.”

“Jantalaan hat ein vorzügliches Gedächtnis”, stellte Dela Mansur fest. “Alles, was Sie brauchen, um dorthin zu fliegen, hat er in seinem Kopf.”

“Es ist auch für Sie von Vorteil, sich dorthin zu begeben”, ergänzte Jantalaan.”

“Weil wir dort Schutz finden?”

“Schutz und Erkenntnis”, sagte Jantalaan. “Ich bin mir in Ihrem Fall nicht sicher, was Ihnen letztlich wichtiger ist. Ich nehme aber an, dass Ihnen letzteres mittelfristig noch wichtiger ist als Ersteres.”

“Von was für einer Erkenntnis sprechen Sie?”, fragte Barus.

Jantalaan wechselte einen kurzen Blick mit Dela Mansur.

Diese sagte ein paar Worte in der Sprache der Nostan. Es musste sich um einen starken Dialekt oder ein entlegenes Spezial-Idiom der Nostan handeln, denn der Translator, den Captain Barus diesmal eingeschaltet hatte, lieferte nur eine vollkommen unsinnige Übersetzung - anders als Jantalaans, offenbar hochwertigerer Übersetzer dies stets getan hatte. Allerdings war der im Moment abgeschaltet.

“Es geht um die Erhabenen Alten Götter”, sagte Dela Mansur dann anstelle von Jantalaan.

“Welche Rolle spielen die Erhabenen Alten Götter in diesem ganzen Spiel?”, wollte Barus nun wissen. “Sie sind doch ihrem RUF gefolgt. Das Imperium der Etnord wurde dafür aufgegeben!”

“Wir sind offenbar einem kosmischen Betrug aufgesessen”, sagte Dela Mansur.

“Dann kam der RUF nicht von den Erhabenen?”

“Das wissen wir nicht”, sagte Jantalaan. “Möglicherweise wurde der RUF nur simuliert.”

“Die Lichtsonden…”

“... scheinen willkürlich durch das Universum gestreift zu sein. Das hätte uns bei nüchterner Betrachtung stutzig machen sollen. Aber wer hätte schon der Verheißung widersprechen wollen, die von einem RUF der Erhabenen ausgeht? Wir haben gedacht, dass wir alle Teil ihres Plans wären.”

“Und jetzt?”, fragte Barus. “Was denken Sie jetzt, Dela?”

“Ich kann es nicht genau sagen. Wir wurden betrogen. Und es scheint so, als wären wir direkt in den Magen einer gigantischen fleischfressenden Pflanze gelangt, die aus Nanobots besteht. Da muss irgendetwas schief gelaufen sein, was den kosmischen Plan der Erhabenen Alten Götter angeht.”

“Wir denken, dass sich ein Verteidigungsmechanismus verselbstständigt hat”, sagte Jantalaan. “Denn dieses Schwarze Loch, dieser Dunkelstern…”

“Black Hole X!”, sagte Barus.

“...ist keineswegs ein natürlich entstandener Ort. Er wurde vielmehr von den Erhabenen Alten Göttern geformt. Es ist eine technische Anlage. Ein Tor…”

“Ein Tor - wohin?”

“Vielleicht wissen die Anderen mehr darüber.”

“Die Rebellen gegen die Nanobot-Schwärme.”

“Wenn Sie so wollen…”

“Was werden wir an der Position finden, die Sie sich gemerkt haben?”, fragte Barus.

Jantalaan zögerte. “Dort ist ein Planet”, sagte er dann. “Wenn man das so bezeichnen will. Es handelt sich um eines der Objekte, die das Schwarze Loch umkreisen. Wir haben die Informationen von anderen erhalten, die den Nanobots entkommen sind. Sie nannten diese Welt Schwerkraftmonster. Angeblich soll man dort vor den Schwärmen eine sichere Zuflucht haben.”

“Und was für Geheimnisse können dort enträtselt werden?”, fragte Barus. “Sie sprachen von Informationen. Von Wissen.”

“Die Schwerkrafthölle ist letztlich ein Refugium der Erhabenen”, sagte nun Dela Mansur. “Es ist eine ganz besondere Welt. Sobald Sie mehr darüber erfahren, werden Sie verstehen, was ich meine!”

4

“Du bist der große Held, Joshua”, sagte Sergeant Almanzo. Der Kommandant des Trupps von Space Marines an Bord des Sondereinsatzkreuzers SONNENWIND befand sich mit ein paar anderen Besatzungsmitgliedern in einem der Aufenthaltsräume und gönnte sich eine Pause. Im Moment bestand sein Dienst vor allem darin, die Wachen für die Etnord-Gäste an Bord einzuteilen und darauf zu achten, dass diese keinen unbeobachteten Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen des Schiffs hatten. Dazu hatte ihm Captain Barus klare Anweisungen gegeben. Allerdings hatte die Erste Offizierin McKee diese diese Anweisungen noch einmal erheblich präzisiert und verschärft. Sergeant Almanzo hatte dafür einerseits durchaus Verständnis.

Viele hatten Angehörige, Freunde, Bekannte im Krieg gegen die Etnord verloren. Und fast noch schwerer erträglich war für manche die Gewissheit, dass geliebte Menschen, die zur fraglichen Zeit auf den Kolonien im Taralon-Raumsektor waren, von den Etnord als Wirtskörper benutzt wurden.

Andererseits hatte Sergeant Almanzo einen Hang dazu, die Dinge praktisch zu sehen. Und praktisch bedeutete die Verschärfung der Überwachung durch McKee einfach mehr Arbeit für das Space Marine Corps an Bord der SONNENWIND.

Und das ging Sergeant Almanzo schon etwas auf die Nerven. Denn, was das Thema Sicherheit betraf, war er eigentlich der Ansicht, dass er über mehr Kompetenz als die Erste Offizierin verfügte. Und davon abgesehen trugen die zusätzlichen Maßnahmen, die Mckee angeordnet hatte, keineswegs zu mehr Sicherheit bei. An Bord der SONNENWIND befanden sich im übrigen Proben der Biowaffe, die man in der Endphase des Etnord-Krieges eingesetzt hatte, wodurch seinerzeit ein Waffenstillstand erzwungen werden konnte. Den Etnord, die jetzt an Bord gekommen waren, musste das zweifellos bewusst sein. Es war jederzeit möglich, sie durch den Einsatz dieser Bio-Waffe zu töten, ohne dass das eine Gefahr für die Besatzung der SONNENWIND bedeutet hätte.

“Als Held sehe ich mich nicht”, sagte Joshua Mbenga. Der Geschwader-Lieutenant und Jägerpilot schüttelte energisch den Kopf. “Ich habe nur meine Pflicht getan.”

“Ein bisschen mehr als das, würde ich sagen”, meinte Sergeant Almanzo. “Sie haben meinen Respekt!”

“Danke. Was mich nur beunruhigt, ist die Tatsache, dass sich so ein Manöver inklusive der Erzeugung eines starken Mesonenresonanzfeldes nicht so einfach wiederholen lässt.”

“Was sind die Schwierigkeiten?”

“Im Moment in erster Linie der Zustand meines Jägers”, sagte Mbenga.

“Oh, darüber habe ich nachgedacht”, gab Almanzo zurück. “Aber Sie haben natürlich recht. Die Beschädigungen waren erheblich.”

“Und das, obwohl man der Maschine äußerlich so gut wie nichts ansieht.”

“Stimmt.”

“Aber das technische Innenleben ist ziemlich ruiniert. Ich bin mit Lieutenant Rabon und Technikerin Ferina dabei, für die Probleme nach und nach Lösungen zu finden. Aber es sieht nicht gut aus, würde ich die Lage mal kurz zusammenfassen.”

Zusammen mit Mbenga und Almanzo saß noch Shuttle-Pilotin Garcia mit am Tisch. Bis jetzt hatte sie den beiden Männern nur zugehört und dabei ihren Salat gegessen, der zwar sehr gesund aussah, aber ihr aus irgendeinem Grund nicht wirklich zu schmecken schien.

Aber vielleicht war da auch etwas ganz anderes, was ihr nicht schmeckte.

“Mir macht es Sorgen, dass diese Kreaturen, die Ihre Leute so streng bewachen sollen, überhaupt an Bord gekommen sind”, äußerte sie sich.

“Hätten Sie sie nicht mit Ihrem Shuttle aus dem havarierten Schiff geholt, wären sie nicht an Bord der SONNENWIND gekommen!”, gab Joshua Mbenga zu bedenken. “Was beklagen Sie sich also!”

“Ich habe die Anordnungen des Captain befolgt”, erinnerte Garcia den Geschwader-Lieutenant. “So wie Sie auch!”

“So war das nicht gemeint”, versicherte Mbenga ihr.

“Schon gut”, sagte Garcia. “Ich bin nicht empfindlich!”

“Ich weiß.”

“Ich würde auch niemals einen Befehl verweigern.”

“Natürlich nicht.”

“Aber ich denke mir meinen Teil. Und wenn ich der Meinung bin, dass etwas falsch war, dann kann ich das ja wohl auch äußern.”

“Keine Ahnung, ob der Captain das genauso sieht, Garcia - aber im Prinzip stimme ich Ihnen zu”, erklärte Mbenga.

Einige Augenblicke herrschte unter ihnen dann Schweigen. Schließlich war es wieder Joshua Mbenga, der das Wort ergriff und sagte: “Naja, seien wir optimistisch! Bis jetzt hat keiner der an Bord befindlichen Etnord die Besatzung angegriffen. Und falls das geschehen sollte, werden Sergeant Almanzo und seine Leute das sicher verhindern.”

“Danke für Ihr Vertrauen”, sagte Almanzo.

“Trotzdem - der Gedanke, einige dieser krakenartigen Parasitenkreaturen an Bord zu haben, ist gruselig”, sagte Garcia.

“Noch gruseliger finde ich den Gedanken, dass hier offenbar riesige Nanobot-Schwärme wie Spinnen in einem gewaltigen Netz leben und gemütlich die Beute verspeisen, die sie angelockt haben”, gab Joshua Mbenga zurück. “Ich hoffe, dass wir auf Grundlage des Mesonenantriebs unseres Jägers irgendeine wirksame Waffe gegen die Biester konstruieren können. Falls uns das nicht gelingt, sollten wir hier nämlich schleunigst verschwinden.”

“Die Erhabenen scheinen ihre Geheimnisse gut geschützt zu haben”, sagte Almanzo.

“Allerdings”, nickte Mbenga.

“Manchmal frage ich mich, ob wir überhaupt in der Lage wären, diese Geheimnisse zu verstehen - selbst wenn sie offen vor uns liegen würden”, fuhr Almanzo fort.

“Haben Sie heute Ihre tiefsinnige Phase, Almanzo?”, fragte Garcia.

“Das ist ein Gedanke, der mir schon seit Beginn dieser Expedition durch den Kopf geht”, gestand Almanzo. “Wir wissen doch, dass die Erhabenen künstliche Wurmlöcher erzeugen konnten. Durch eine dieser Sternenstraßen sind überhaupt hier. Aber wenn sie das können, dann können Sie wahrscheinlich auch Schwarze Löcher manipulieren und für ihre Zwecke nutzen. Ob also Tore in weit entfernte Galaxien oder…” Almanzo zögerte ehe er weitersprach. “...die Zeit! Denn auch Zeitreisen sind auf diese Weise möglich. Wer weiß, vielleicht sind die Erhabenen in irgendeiner fernen Vergangenheit vor einer unbekannten Gefahr in die Zukunft geflohen. Oder in eine noch fernere Vergangenheit. Oder vielleicht auch in ein paralleles Universum. Dann würden sie immer noch existieren.”

“Ich wusste gar nicht, dass man sich während der Ausbildung zum Space Marine mit solchen Fragen beschäftigt”, spottete Garcia.

“Tut man auch nicht”, sagte Almanzo. Er lächelte verhalten. “Aber ich habe mich fortgebildet! Die Datenspeicher der SONNENWIND bieten dazu jede Menge Material. Wahrscheinlich hätte es bei mir nicht dafür gereicht, wenn ich versucht hätte, als Wissenschaftler an Bord eines Raumschiffs zu gelangen. Aber ich kann mit einem Gaussgewehr umgehen und so hatte ich auf diese meine Chance, ans Ende des bekannten Universums zu gelangen.”

“Jedem, wie es ihm liegt”, meinte Mbenga.

Sein Kommunikator meldete sich. Offenbar hatte Mbenga eine Nachricht erhalten. “Ich muss leider weg”, sagte er. Der Leitende Ingenieur braucht den Rat eines Jäger-Piloten.” Mbenga zuckte mit den Schultern. “Kommt auch nicht allzu häufig vor, denke ich. Aber die kommen mit der Mesonensache einfach nicht weiter.”

“Viel Glück”, sagte Almanzo. “Und ich hoffe, dass Sie und die anderen irgendwas Brauchbares zu Stande bringen, bevor wir den Nanobot-Biestern das nächste Mal, begegnen.”

5

Als Captain Barus in Begleitung von Dela Mansur und Jantalaan die Brücke der SONNENWIND betrat, war es augenblicklich still. Alle Blicke waren auf die drei gerichtet.

“Captain, wir haben die Koordinaten erreicht, die uns angegeben wurden”, stellte McKee fest. Ihr Gesicht wirkte betont sachlich, fast ausdruckslos. Den Etnord würdigte sie nur eines sehr kurzen Blickes. “Ansonsten gab es keine besonderen Vorkommnisse. Glücklicherweise mussten wir bislang nicht das erneute Auftreten eines Nanobot-Schwarms vermelden. Unser Leitender Ingenieur Lieutenant Rabon hat indessen noch keine Fortschritte bei der Entwicklung einer Anti-Nanobot-Schwarm-Waffe auf Mesonenbasis gemeldet.” McKee hob die Augenbrauen. “Das war es schon”, erklärte sie.

Captain Barus deutete auf den Hauptbildschirm. Dort war nichts Ungewöhnliches zu sehen. Vor allem nichts, was das Ansteuern dieser Koordinaten hätte rechtfertigen können.

“Warum sind wir hier?”, fragte er dann an Jantalaan gerichtet.

“Wegen der Schwerkrafthölle”, sagte Jantalaan. “Sie ist ganz in der Nähe. Ich werde Ihnen helfen, die Kristalldaten auszulesen.”

“Lieutenant Teluvion wird Sie unterstützen”, sagte Barus und deutete auf die Konsole des Ortungsoffiziers.

James Teluvion schien der Gedanke, den Nostan-Etnord an seine Kontrollen zu lassen, absolut nicht zu gefallen. Aber er tat, was der Captain verlangte.

“Die genaue Position der Schwerkrafthölle ist nicht so leicht zu orten”, sagte Jantalaan.

“Wieso nicht? Schwerkraft ist normalerweise leicht zu orten. Und ein Objekt, das diesen Namen verdient, müsste auch über eine erhebliche Masse verfügen”, vermutete Teluvion.

“Ja, das tut es auch”, mischte sich Dela Mansur ein. “Es hat die größe der Erde, aber die zwanzigfache Masse.”

“Dann verstehe ich nicht, wieso wir dieses Ding nicht auf dem Schirm haben!”, stellte James Teluvion fest.

“Weil es gut getarnt ist”, sagte Jantalaan. “Und genau aus diesem Grund wollen wir dort hin - denn es ist einer der wenigen Orte, an denen man anscheinend vor den Nanobot-Schwärmen sicher sein kann.”

“Sie kennen sich mit unserer Technik aus, sodass Sie über meine Konsole auf die Kristalldaten zugreifen können?”, fragte Teluvion den Nostan-Etnord.

“Ich habe ein Interface, dass mir die Sache erleichtert”, sagte Jantalaan.

Teluvion drehte sich zu Captain Barus um. “Bestehen Sicherheitsbedenken, Captain?”

McKee wandte sich daraufhin an Captain Barus, ehe dieser antworten konnte.

“Ich habe Sicherheitsbedenken und bitte das zu Protokoll zu nehmen.”

“Ich habe Ihre Bedenken zur Kenntnis genommen, McKee”, sagte Barus. Er wandte sich an Teluvion. “Keine Bedenken.”

“Aye, Aye, Sir.”

Jantalaan aktivierte ein Modul, das in einen Finger implantiert war. Es war der längste Finger an der Hand des Nostan-Körpers. Ein Datenstrahl blitzte hervor und fand den entsprechenden Adapter der Konsole. “Unsere Borddaten sind teilweise bruchstückhaft”, sagte er dann. “Offenbar war ein Teil der Originalspeicher zum Zeitpunkt der Aufzeichnung wohl schon beschädigt. Ich denke aber, dass sich das weitgehend rekonstruieren lässt.”

“Wie machen Sie so etwas?”, fragte Teluvion.

“Durch den Einsatz geeigneter Algorithmen”, sagte Jantalaan.

Teluvion wandte den Blick kurz in Richtung des Captains. “Anscheinend können wir von denen in gewisser Hinsicht noch was lernen!”

Eine Projektion erschien. Sie ergab für die menschlichen Betrachter auf der Brücke der SONNENWIND so gut wie gar keinen Sinn. Datenkolonnen schwebten durcheinander, manchmal in Schriftzeichen gehalten, die unzweifelhaft menschlicher Codierung entstammten, in anderen Fällen handelte es sich jedoch um Zeichen und Zeichenfolgen, die vollkommen unbekannt waren.

Und es erschien das Bild einer schwarzen Kugel.

Im ersten Augenblick hätte man denken können, dass es sich um die Veranschaulichung des Ereignishorizonts eines Schwarzen Loches handelte. Aber das war es offensichtlich nicht.

Das Schwerkraftmonster, dachte Barus. Was ist das? Ein Planet? Ein riesiges Raumschiff? Eine kosmische Abrissbirne, die schwerer als Jupiter ist? Die Dichte muss ungeheuer groß sein… Captain Barus schnappte ein paar der Daten auf, die dort angezeigt wurden. Natürlich nur die, die in einem ihm bekannten Zeichensystem dargestellt waren.

Ein Objekt, schwerer als Jupiter, aber ohne Atmosphäre und auf einen verhältnismäßig kleinen Raum zusammengepresst!, ging es Barus durch den Kopf. Die Dichte muss ungeheuer groß sein! Größer als bei allen Wuchtgeschoss-Projektilen, die wir verwenden!

“Ich kann jetzt die genauen Koordinaten an den Rudergänger Ihres Schiffs weitergeben”, sagte Jantalaan.

“Tun Sie das”, sagte Barus. “Keine Sicherheitsbedenken.”

“Ich leite die vorzunehmende Kurskorrektur ein”, meldete Rudergänger Lieutenant Grey Muller.

“Denken Sie daran, rechtzeitig abzubremsen”, sagte Jantalaan. “Wir dürfen dem Objekt nicht zu nahe kommen.”

“Warum nicht?”, hakte Barus nach.

“Die Anderen sollen uns nicht für Feinde halten”, antwortete Dela Mansur anstelle von Jantalaan. “Und der andere Grund ist die unter Umständen verhängnisvolle Auswirkung von… “ Sie zögerte, ehe sie weitersprach. Zuvor wechselte sie einen kurzen Blick mit Jantalaan. “...negativer Energie”, vollendete sie dann ihren Satz.

“Negative Energie?”, echote Barus.

“Mein Wirtskörper erinnert sich daran, während der Ausbildung auf der Ganymed-Akademie davon gehört zu haben”, sagte Dela Mansur. “Ich denke also, Sie erinnern sich auch, Chip.”

“Ja.”

“An die Theorie des Dirac-Sees, die das Vakuum mathematisch als einen See aus Teilchen mit negativer Energiedichte beschreibt. Der Etnord in mir ist nach wie vor erstaunt darüber, dass die Menschen diese Theorie bereits vor ihrem ersten Raumflug entwickeln konnten. Paul Dirac beschrieb diese aus der allgemeinen Relativitätstheorie abgeleitete Theorie bereits 1930 und schon 1932 konnte sie experimentell durch die Entdeckung des Positrons nachgewiesen werden.”

“Negative Energie hat antigravitätische Wirkung”, sagte Barus. “Unsere Antigrav-Technik basiert zwar auf einem anderen Prinzip, aber wenn man Schwarze Löcher und Wurmlöcher stabilisieren und kontrollieren will, kommt man ohne negative Energie nicht aus.”

“Sehr richtig”, sagte Dela Mansur.

“Die Erhabenen Alten Götter verfügten zweifellos darüber. Ihre Wurmloch-Straßen sind der Beweis dafür, auch wenn wir bislang weit davon entfernt sind, zu verstehen, wie genau sie das hingekriegt haben.”

“Der Ort, an dem wir hier sind und, und den ihr Black Hole X nennt, ist auch ein Beweis dafür”, sagte Dela Mansur.

“Wir nennt ihr denn eigentlich Black Hole X?”, fragte Barus.

Die Muskulatur über Dela Mansurs Augen bewegte sich. Wenn sie noch Augenbrauen gehabt hätte, hätten die sich zweifellos in diesem Augenblick emporgehoben.

“Das Tor der Erhabenen.”

“Ein Tor - wohin?”

“Das entzieht sich unserer Erkenntnis.”

“Aber ihr wart bereit, ihnen zu folgen?”

“Der RUF ereilte uns. Ein Außenstehender versteht das nicht, Chip. Niemand stellt den RUF in Frage. Dass wir getäuscht wurden, konnte niemand ahnen.”

Barus atmete tief durch. “Gut, das werden wir vielleicht ein andermal weiter erörtern. Was ist mit der Schwerkrafthölle und der negativen Energie?”

“Wie Sie schon sagten, Chip: Negative Energie wirkt antigravitätisch. Sie eignet sich zur Stabilisierung von Wurmlöchern oder Black Holes. Ohne ihren Einsatz wären die Wurmlochstraßen der Erhabenen nicht denkbar. Und ohne den Einsatz negativer Energie wäre es auch nicht möglich, ein so massereiches Objekt erstens zu tarnen und zweitens in seinem Inneren zu leben.”

“Dann können wir die Masse dieses Objekts deshalb nicht orten, weil ein Feld von negativer Energie existiert, dass das verhindert”, stellte Barus fest.

Dela Mansur nickte. “Genauso ist es.”

“Und aus diesem Grund ist die Schwerkrafthölle auch sicher vor den Nanobots.”

“Die Nanobots reagieren empfindlich auf alles, was auf Quantenebene geschieht, weil das ihre Kommunikation stört.”

“Zum Beispiel Mesonenresonanzfelder.”

“Oder negative Energie.”

“Die Erhabenen Alten Götter wollten wohl nicht, dass ihnen diese Biester durch ihr Tor folgen”, vermutete Barus.

“Dieser Gedanke liegt nahe”, gestand Dela Mansur zu.

“Der Wachhund muss draußen vor der Tür liegen.”

“Ich habe genügend Zugriff auf die Erinnerungen meines menschlichen Wirtskörpers, um diese Analogie zu verstehen, Chip.”

“Hören Sie auf mich Chip zu nennen”, sagte Barus.

6

“Wir haben die neue Position erreicht”, stellte Rudergänger Grey Muller fest.

“Ortung?”, fragte Captain Barus.

“Weiterhin negativ”, erklärte James Teluvion. “Nicht einmal ein Feld von negativer Energie. Das kann man nur so erklären, dass die Masse des Objekts exakt ausgeglichen wird. Zumindest in der Außenwahrnehmung unser Sensoren.”

“So etwas nenne ich eine perfekte Tarnung”, äußerte sich Davidson. Die Bewunderung war aus dem Tonfall des Taktikoffiziers durchaus herauszuhören.

“Irgendwelche Anzeichen für Kommunikation?”, fragte Barus.

“Ebenfalls negativ”, meldete Lieutenant Guofeng Smith. Der Kommunikationsoffizier der SONNENWIND.

“Wenigstens ist auch kein Nanobot-Schwarm in Sicht”, meinte Lieutenant Commander Webber J. Davidson.

Das bedeutet, dass die Tarnung wirklich sehr gut sein muss - und die Nanobot-Schwärme tatsächlich keine Ahnung von der Existenz dieses Ortes haben, dachte Captain Barus, denn sonst hätten sie uns hier erwartet… Schließlich haben Sie ja die Fähigkeit, den wahrscheinlichen Zeitverlauf zu antizipieren!

Barus wandte sich an Dela Mansur.

“Wie treten wir mit den Anderen in Kontakt?”, fragte der Kommandant der SONNENWIND.

“Gar nicht”, sagte Dela Mansur.

“Was soll das heißen?”

“Das soll heißen, dass die Anderen mit uns in Kontakt treten werden, sofern sie das wollen. Nicht andersherum.”

“Es ist keinerlei Kommunikationsversuch oder irgendetwas anderes für unsere Sensoren bemerkbar, was darauf hinweisen könnte, dass sie uns scannen oder dergleichen”, meldete Guofeng Smith. Er wandte sich an James Teluvion. “Oder sagen Ihre Systeme etwas anderes?”

“Nein, bei mir dasselbe”, bestätigte Teluvion.

“Die Anderen benutzen Technik der Erhabenen”, sagte Dela Mansur. “Gehen Sie davon aus, dass sie Mittel und Wege haben, um an die Informationen zu gelangen, die sie brauchen.”

“Wie sind Sie an Ihre Informationen gelangt?”, fragte Barus an Dela Mansur gerichtet. “Ich meine, das Schwerkraftmonster betreffend.”

“Durch andere Schiffe, die wir getroffen haben.”