Sternenschweif, 23, Liebeszauber - Linda Chapman - E-Book

Sternenschweif, 23, Liebeszauber E-Book

Linda Chapman

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Beschreibung

Das große Treffen der Hüter der Einhorngeheimnisse steht bevor. Laura und Sternenschweif freuen sich schon sehr darauf, andere Hüter zu treffen. Doch als es so weit ist, benimmt sich Sternenschweif merkwürdig. Könnte das mit dem wunderschönen Einhorn Titania zu tun haben? Sternenschweif weicht jedenfalls nicht mehr von ihrer Seite. Was soll Laura bloß tun, um ihn wieder zur Vernunft zu bringen? Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!

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Seitenzahl: 62

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Linda Chapman

Sternenschweif

Liebeszauber

KOSMOS

Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

unter Verwendung einer Illustration von Carolin Ina Schröter, Berlin

Textillustrationen: © Biz Hull

Grundlayout: Ralph Paucke

Sternenschweif – Liebeszauber, erzählt von Anna Taube

Based on characters created by Working Partners Ltd.

© Working Partners Ltd., 2009

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2013, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-14016-1

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

1

„Welch ein herrlicher Tag für einen Ausritt!“, jubelte Mel. Laura konnte ihrer Freundin nur recht geben. Dieser Junivormittag war einfach perfekt: Die Sonne schien durch die Zweige der alten Tannen und malte helle Punkte auf den Waldboden. Neben Laura trabte ihre Freundin Jessica auf der Palominostute Sandy, während Mel auf dem Apfelschimmel Silver schon vorweggaloppierte.

„Wie wäre es, Sternenschweif?“, fragte sie ihr kleines graues Pony neckisch. „Hast du Lust auf einen schnellen Galopp?“

Was für eine Frage! Sternenschweif wieherte freudig und sprang dann in großen Sätzen voran. Das war das Startzeichen für eine wilde Jagd auf das Farmhaus zu.

Atemlos sprangen die Mädchen im Hof von Jessicas Eltern ab. Genau wie Lauras Vater war auch Mr Parker Farmer und Besitzer eines schönen, alten Bauernhofs.

„Wunderbar, so ein Galopp am Morgen!“, rief Laura. „Ich hätte noch ewig so weiterreiten können.“

Sternenschweif schnaubte und nickte, sodass seine graue Mähne nur so flog.

„Wenn wir bloß nächste Woche nicht gleich drei Arbeiten auf einmal schreiben müssten!“, klagte Jessica.

Mel und Laura stöhnten. Den Gedanken an die Mathearbeit, das Englischdiktat und den Geschichtstest hatte Laura während ihres Ausflugs fast vergessen. Wenn sie diese drei Prüfungen nur erst hinter sich hätten! Danach wartete die große Freiheit: Noch eine weitere Woche Schule ohne Tests, dann fingen die Sommerferien an! Aber vorher – Laura seufzte –, vorher hieß es lernen, lernen und nochmals lernen. Das hatten sie ihren Eltern versprochen: Nach dem gemeinsamen Ausritt mussten sie und ihre Freundinnen sich gemeinsam auf ihre Arbeiten vorbereiten.

Tröstend strich sie Sternenschweif über das warme Fell. „Tut mir leid, Sternenschweif. Sieht so aus, als müsste ich dich für ein paar Stunden mit deinen Ponyfreunden allein lassen.“ Trübsinnig begann sie, ihr Pony abzusatteln.

„Das ist ungerecht, an einem so sonnigen Samstag im Haus eingesperrt zu sein, um für die Schule zu büffeln“, meinte Mel und verzog das Gesicht.

„Lasst uns zuerst die Ponys abreiben und bürsten“, schlug Jessica vor. „Sandy ist ganz verschwitzt von unserem Galopp! Schließlich soll sie sich nicht erkälten.“

Sternenschweif hatte der kleine Galopp nicht so viel ausgemacht, dennoch war Laura ihrer Freundin sehr dankbar für diesen Vorschlag. So hatte sie noch etwas Zeit mit ihrem Pony. Rasch hievte sie den Sattel auf die Lehne einer kleinen weißen Bank, die zwischen zwei Blumenkübeln vor dem Wohnhaus der Familie Parker stand, dann führte sie Sternenschweif an einen schattigen Platz unter einem Baum. Jessica hatte inzwischen aus der Sattelkammer das Putzzeug geholt und trocknete bereits Sandys weiches braunes Fell.

Laura genoss diese Minuten, die ihr noch mit ihrem Pony blieben, bevor sie sich mit ihren Schulaufgaben beschäftigen musste. Sie rieb Sternenschweif gründlich ab und merkte, wie gern er das hatte. Liebevoll legte er ihr seine samtweiche Nase auf die Schulter. Laura griff zu einer Bürste und machte sich daran, sein graues Fell zu striegeln.

Als Laura Sternenschweif das erste Mal gesehen hatte, war sein Fell ganz stumpf und glanzlos gewesen. Seine Vorbesitzerin Jade hatte sich gar nicht mehr um ihn gekümmert. Es war ihr einfach egal gewesen, dass das kleine Pony ganz verwahrlost ausgesehen hatte.

Laura hatte sich trotzdem sofort in Sternenschweif verliebt. Obwohl ihre Eltern ihr auch ein anderes, hübscheres Pony geschenkt hätten. Aber Laura hatte gleich gespürt, dass Sternenschweif ein besonderes Pony war. Wie besonders, das hatte sie allerdings nicht zu träumen gewagt: Denn Sternenschweif war eigentlich ein verzaubertes Einhorn! Seitdem sie sein großes Geheimnis entdeckt hatte, sagte sie nun beinahe jeden Abend den Zauberspruch auf, der ihn in ein schneeweißes Einhorn verwandelte. Dann sprangen sie gemeinsam über die Wipfel der höchsten Bäume des Waldes! Sternenschweif liebte es, mit Anlauf darüber hinwegzufliegen, und Laura konnte gar nicht genug davon bekommen, mit ihrem Einhorn durch die Nacht zu reiten.

„Und heute Abend haben wir etwas ganz Besonderes vor“, flüsterte Laura Sternenschweif ins Ohr, sodass es weder Mel noch Jessica hören konnten.

Fast jede Nacht erlebten Laura und Sternenschweif großartige Abenteuer, insbesondere seitdem Laura Hüterin der Einhorngeheimnisse war. Dass sie dazu auserwählt wurde, war eine große Auszeichnung. Aber damit trug Laura auch viel Verantwortung, denn sie musste anderen Einhornfreunden dabei helfen, wenn diese Probleme mit ihren Einhörnern hatten. Und manchmal war es gar nicht leicht, eine gute Lösung zu finden, ohne zu viel von der Einhornmagie zu verraten.

„Ich glaube, wir sind im vergangenen Jahr aber schon ganz schön gut geworden“, sagte Laura leise. Sternenschweif nickte zustimmend. Auch in der Ponygestalt verstand er jedes ihrer Worte.

„Meinst du beim Galoppieren oder beim Springen?“, wollte da Mel plötzlich wissen.

Laura biss sich auf die Lippen. Das hätte nicht passieren dürfen! Wie leicht hätte Mel etwas über das Einhorngeheimnis erfahren können. Denn niemand außer den Freunden, die selbst ein Einhorn hatten, durfte davon wissen. Und oft fiel es Laura ganz schön schwer, ihren beiden besten Freundinnen nicht die ganze Wahrheit über Sternenschweif sagen zu dürfen!

„Ähm“, stotterte sie. „Beides. Ich meine, ich hoffe, dass wir besser geworden sind. Schließlich zieht uns Jade immer noch manchmal damit auf, wie toll sie mit ihrem neuen Pferd springen kann.“

„Vergiss doch Jade. So gut wie die seid ihr beide schon lange“, meinte Jessica zuversichtlich.

Insgeheim atmete Laura auf. Ihre Freundinnen hatten nicht bemerkt, dass sie von etwas ganz anderem gesprochen hatte. Und es war ein gutes Gefühl, dass sie ihr Mut machten. Wirklich schade, dass sie ihnen nichts über Sternenschweif verraten durfte.

So gründlich hatten die drei ihre Ponys schon lange nicht mehr gebürstet. Aber irgendwann kam doch der Zeitpunkt, an dem kein Staubkorn mehr zu entdecken war und sie schweren Herzens ihre Ponyfreunde auf die Koppel führen mussten.

„Der Ausritt hat richtig gutgetan“, bemerkte Laura, als sie wieder auf das Farmhaus zuliefen. „Ich fühle mich viel besser, viel ruhiger als vorher.“

„Ich habe heute Nacht auch schlecht geschlafen mit den vielen Tests im Nacken. Aber so ein Galopp macht wirklich den Kopf frei“, schwärmte Mel.

„Holen wir uns noch ein bisschen Nervenfutter aus dem Wohnzimmer, bevor wir loslegen“, schlug Jessica vor. „Ich glaube, Sally hat unsere Schokoladenkiste wieder aufgefüllt. Das ist doch genau das Richtige, um sich über Geschichte hinwegzutrösten, oder?“ Sie zwinkerte ihren Freundinnen zu, während sie die Haustür aufstieß.

2

Doch im Wohnzimmer blieb Jessica wie angewurzelt stehen. „Oh nein“, stöhnte sie. „Nicht die schon wieder!“

Auf dem Sofa saß Samantha und blickte ihrem neuen Freund Tom tief in die Augen.

„Hallo? Dürfen wir kurz stören?“, rief Jessica so laut, als sei ihre Stiefschwester plötzlich taub geworden. – Und tatsächlich! Samantha rührte sich nicht einen Millimeter.

Laura sah, wie ihre Freundin die Geduld verlor. Auch sie fand Samanthas Verhalten ziemlich unhöflich.

„Sam? Hallo?“, rief Jessica noch einmal. Doch Samatha sah nicht einmal auf. Stattdessen lachte sie hell auf, weil Tom ihr etwas ins Ohr geflüstert hatte. Da lief Jessica einfach ins Wohnzimmer an den großen, alten Eichenschrank, in dem sich die Schokoladenkiste der Familie Parker befand.