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Strahlenhölle Messias: Science Fiction Roman von Alfred Bekker In der Strahlenhölle des Heiligen Landes taucht ein Prediger auf, der sich als Messias bezeichnet. Gegen das seit dem Atomkrieg im Mittleren Osten hohe Niveau radioaktiver Verseuchung scheint dieser Messias ebenso immun zu sein, wie die kleine Schar seiner Anhänger. Stecken gen-technische Manipulationen der außerirdischen INEX dahinter oder handelt es sich um natürliche Mutationen? Die Agenten Conroy und Tronta greifen ein, denn der sogenannte Messias wird zum entscheidenden Machtfaktor der Weltpolitik. Im Eurasischen Commonwealth übernehmen die Fanatiker der KIRCHE VON ARMAGEDDON die Macht und die INEX unterwandern die Maschtzentren der irdischen Großmächte bis in höchste Ebenen.
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Seitenzahl: 225
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Strahlenhölle Messias: Science Fiction Roman
Alfred Bekker
Published by CassiopeiapressAlfredbooks, 2023.
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Alfred Bekker
© Roman by Author
COVER A.PANADERO
© dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
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Strahlenhölle Messias: Science Fiction Roman | von Alfred Bekker
PROLOG
ERSTER TEIL: | WUNDER
ZWEITER TEIL: | VERSCHWÖRUNG
DRITTER TEIL: | MENETEKEL
VIERTER TEIL: | DIE LETZTEN TAGE
FÜNFTER TEIL: | RETTUNG
SECHSTER TEIL: | DIE MACHT DES GLAUBENS
SIEBTER TEIL: | STRAHLENDER MESSIAS
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About the Publisher
In der Strahlenhölle des Heiligen Landes taucht ein Prediger auf, der sich als Messias bezeichnet.
Gegen das seit dem Atomkrieg im Mittleren Osten hohe Niveau radioaktiver Verseuchung scheint dieser Messias ebenso immun zu sein, wie die kleine Schar seiner Anhänger. Stecken gen-technische Manipulationen der außerirdischen INEX dahinter oder handelt es sich um natürliche Mutationen? Die SY.N.D.I.C.-Agenten Conroy und Tronta greifen ein, denn der sogenannte Messias wird zum entscheidenden Machtfaktor der Weltpolitik. Im Eurasischen Commonwealth übernehmen die Fanatiker der KIRCHE VON ARMAGEDDON die Macht und die INEX unterwandern die Maschtzentren der irdischen Großmächte bis in höchste Ebenen.
Interner Lagebericht des SY.N.D.I.C.-Chefs General C.E.Stryker
1. Wir müssen davon ausgehen, daß die Erde Ziel einer außerirdischen Manipulation ist, die entweder auf eine indirekte Einflußnahme auf die menschliche Geschichte oder aber auf eine in der Zukunft geplante Invasion hinausläuft.
2. Die Außerirdischen tragen vorläufig die Bezeichnung INEX, was die Abkürzung für Insectoid Extraterrestrian Species ist. Wie diese Bezeichnung nahe legt handelt es sich um insektoide Lebensformen, die in etwa menschliche Körpergröße aufweisen. Einzelheiten über das Sozialleben, die politische Struktur etc. sind nicht bekannt. Weiterhin ist nicht bekannt, von welcher Heimatwelt diese Spezies stammt und inwieweit es ihr bereits gelungen ist, sich andere Planeten in der Milchstraße zu unterwerfen.
3. Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart hatten die INEX über sogenannte Dimensionstore Zugang zur Erde, die von ihnen nachweislich und wiederholt betreten wurde. Ihre langfristigen Ziele sind dabei weiterhin nebulös. Deutlich wird allerdings die Absicht Einfluß auf die gegenwärtige irdische Politik zu nehmen.
4. Diese Absicht wird unter anderem in einem Klonprogramm deutlich, mit dessen Hilfe bestimmte menschliche Zielpersonen auf der Erde gegen Klonkopien ausgetauscht wurden. Unseren Erkenntnissen nach beruhten die Klonkopien auf genetischem Material der Originalpersonen und unterlagen einem künstlichen Alterungsprozeß, sowie einer uns bisher, in ihrer Funktionsweise, unbekannten psycho-sozialen Form der Konditionierung, die Bewußtseinsinhalte und Erinnerungen des Originals in der Hirnstruktur des künstlich gealterten Klons verankert. Dabei blieben diese Klone willfährige Ausführungsorgane der INEX, waren aber dennoch in der Lage unauffällig an ihren jeweiligen Positionen zu agieren. Die Originalmenschen wurden teilweise gefangen gehalten, zum größten Teil jedoch nach Entnahme einer genügenden Menge von DNA-Material ermordet.
5. Die Lebensdauer der Klone scheint insbesondere durch einen beschleunigten zellulären Verfall, der sich in der Ausbildung charakteristischer Tumore und zellularer Fehlbildungen zeigt, stark begrenzt zu sein. Unseren Ermittlungen nach haben manche dieser Klone bereits nach wenigen Wochen und Monaten starke körperliche Verfallserscheinungen gezeigt. Wir nehmen an, daß sie durch neue Kopien ersetzt wurden. Wir nehmen desweiteren an, daß diese Erscheinungen in ihrer Häufigkeit zurückgehen, je mehr es den INEX gelingt, die Biologie des Menschen zu verstehen und zu kopieren.
6. Die ausgetauschten Personen waren stets an Schlüsselpositionen in Politik, Militär, Geheimdienst etc. tätig. Prominentestes Beispiel ist der russische Zar Phoenix Fjodor Zakitin. Die regierende Klonkopie konnte durch den Einsatz unserer Agenten jedoch wieder durch das Original ersetzt werden. Wie weit jedoch die Unterwanderung der irdischen Elite von Militär, Politik und Industrie tatsächlich reicht, bleibt rein spekulativ. Man muß jedoch damit rechnen, daß auch in den Reihen der Geheimnisträger der Stufe 1 eine Unterwanderung stattgefunden hat. Es ist daher höchste Vorsicht geboten. Jegliche Weitergabe von Geheiminformationen ist mit äußerster Restriktion zu handhaben.
7. Die langfristigen Ziele des INEX-Klonprogamms bleiben nach wie vor im Dunklen. Da sich die Aktivitäten dieser außerirdische Spezies jedoch in letzter Zeit sehr verstärkt haben, ist anzunehmen, daß eine Invasion der Erde unmittelbar bevorsteht und keineswegs eine Fortsetzung der langfristigen verdeckten Einflußnahme auf die irdischen Machthaber angestrebt wird. Letztere Annahme ist natürlich rein spekulativ und beruht bislang noch auf einer relativ dünnen Faktendecke.
8. Es existiert offenbar eine Organisation, die sich dem Kampf gegen die INEX verschrieben hat und ihren Einfluß zurückzudrängen versucht. Die Agenten Conroy und Tronta wurden bei der Befreiung und Rückführung des Zaren aus einer pazifischen Unterwasserstation der Außerirdischen von dieser Organisation offenbar unterstützt. Wir wissen sehr wenig über diese Gruppierung. Anscheinend verfügt sie über sehr wirkungsvolle und umfangreiche Mittel. Dazu gehören auch schwere Waffen und U-Boote. Einzige bislang namentlich bekannte Repräsentantin ist die Konzern-Söldnerin Jenny Yin. Agent Morton Conroy traf mit Yin (über deren wahre Identität es noch kontroverse Auffassungen bei den Kollegen der ID-Fahndung gibt) bereits während seiner Himalaja-Mission zusammen, als er für die Zerstörung von Basis Alpha und des dort vorhandenen Dimensionstores sorgte, das die Erde mit einem von den INEX besiedelten Planeten verband. Es wird nicht ausgeschlossen, daß einer der Mega-Konzerne die Gruppe aufgebaut hat und unterhält. Mit welchen Motiven ist letztlich unklar. Neben der Bekämpfung einer möglicherweise bevorstehenden Invasion könnte auch die angestrebte Monopolisierung eines zukünftigen (oder im Verborgenen bereits bestehenden) Technologie-Handels mit den Außerirdischen die Handlungsweise dieser Organisation bestimmen.
9. Weitere Ermittlungen unter höchster Geheimhaltungsstufe sind unerläßlich, können aber nur bei erheblicher Erhöhung der personellen und finanziellen Mittel zum Erfolg führen. Ich rege eine Umschichtung der Prioritäten im Sicherheitsbereich an. Anders besteht keine Chance, der zweifellos bestehenden Gefahr wirkungsvoll zu begegnen.
Die Geheimhaltungsregeln sind zu verschärfen, die Zahl der Geheimnisträger zu verringern. Wir müssen davon ausgehen, daß große Bereiche unserer Sicherheitsbehörden mit INEX-Klonen durchsetzt sind und im Ernstfall nicht mehr zuverlässig ihre Aufgabe erfüllen können.
gez. General Cyril Eugene Stryker,
Kommandant der Sondereinheit SY.N.D.I.C
*
Morton Conroy wirbelte herum.
Er riß die Ooni MDK hoch und feuerte.
Hinter einem Mauervorsprung kam ein maskierter Mann mit kurzläufiger MPi hervor.
Conroy feuerte sofort.
Ohne zu zögern.
Es war wie ein Reflex, der automatisch ablief.
Einmal ausgelöst unterlag er nicht mehr der bewußten Steuerung. Das Projektil der Ooni MDK durchschlug den Oberkörper samt Splitterweste des Gegners.
Ein paar Meter weiter wurde aus einem Hauseingang geschossen. Die Projektile schlugen dicht neben Conroy ein. Conroy warf sich auf den Boden.
Er rollte sich dort ab und hechtete sich vor einen Mauervorsprung. Er griff nach einer der Granaten an seinem Gürtel, schleuderte sie seinem unsichtbaren Gegner entgegen. Eine Detonation erfolgte.
Der Boden zitterte leicht.
Der Beschuß verebbte.
Morton Conroy erhob sich, tauchte vorsichtig aus seiner Deckung hervor.
Das Haus, aus dem geschossen worden war, glich jetzt einer Ruine.
Conroy hielt die Ooni MDK im beidhändigen Anschlag. Vorsichtig ging er die breite Straße entlang. Ein Ruf ließ ihn erstarren.
„Mort!“ schrie jemand.
Der Angesprochene reagierte nicht.
„Mort!“
Conroy drehte sich zur Seite. Im nächsten Augenblick spürte er etwas in seinem Rücken. Jemand stieß ihm ein Messer bis zum Heft zwischen die Rippen. Gleichzeitig legte sich eine Hand um seinen Hals. Ihm wurde schwarz vor Augen.
Das war’s dann, dachte er.
Eine Anzeige blinkte in seinem Gesichtsfeld auf.
'GAME OVER'.
Es war vorbei.
Als Conroy sich herumdrehte, sah er in die ihm wohl vertrauten Züge von Agent Peter Tronta, seinem Einsatzpartner bei SY.N.D.I.C, jener ultrageheimen Spezialeinheit, deren Angehörige sämtlich der Geheimhaltungsstufe 1 unterlagen.
„Hey, was machst du hier?“ fragte Tronta sichtlich verwundert. Er kratzte sich am Hinterkopf und ließ den Blick durch den Raum kreisen. Alles wirkte ziemlich unaufgeräumt.
„Wie kommst du denn hier rein?“ fragte Conroy zurück.
Peter Tronta grinste.
„Das Magnetschloß an deiner Wohnungstür entspricht, gelinde gesagt, nicht mehr den neuesten Sicherheitsstandards“, meinte er.
„Du meinst, es ist nicht sicher genug, als daß es von dir geknackt werden könnte“, erwiderte Conroy.
Tronta zuckte die Achseln. „So kann man es natürlich auch ausdrücken.“ Dann tippte er gegen den Datenhelm, den Conroy unter seinem Arm geklemmt hatte. „Wie ich sehe, bist du voll im Training.“
„Claro.“
„Ich werde wohl nie verstehen, wie man mit diesen Ballersimulationen seine Zeit vertun kann.“
Conroy hob die Augenbrauen.
„Irgendetwas muß man ja tun, um in Übung zu bleiben.“
„Allerdings. Wir liegen hier schon verdächtig lange auf der faulen Haut.“
„Ganze sechs Wochen“, sagte Conroy. „Aber ich muß sagen, diese Zeit war mir bis jetzt nicht zu lang.“
Tronta wandte sich um, ließ sich in einen der schlichten Ledersessel fallen, die in Conroys Appartement am Rande von New Washington zu finden waren. Tronta schlug die Beine übereinander. „Du meinst, es ist ungefährlicher im Simulator zu trainieren als in den Wänden des Himalajas herumzukraxeln oder am Amazonas?“
Conroy lächelte mild. „Genau das wollte ich damit sagen.“ Er legte seinen Datenhelm beiseite. „Hast du schon irgendetwas über unseren nächsten Einsatz gehört?“ fragte Conroy. „Deswegen bist du doch hier, oder?“
Tronta schüttelte den Kopf.
„Nein. Ich habe vor ein paar Tagen Leutnant Dalglish getroffen. Es war in der Kantine des MILCOM-Gebäudes. Ich hatte da was zu erledigen. Es ging um diesen formalen Kram wegen meines Dienstverhältnisses.“
„Und? Hat er irgendetwas gesagt?“
„Nein. Aber ich kenne ihn inzwischen gut genug. Da ist irgendwas im Busch. Da bin ich mir ganz sicher.“
„Willst du was zu trinken, Peter?“
Tronta schüttelte den Kopf. „Höchstens einen Energydrink oder einen Vitamincocktail, wenn du so etwas hast.“
„Habe ich.“
Conroy ging zum Kühlschrank, öffnete ihn und warf Tronta eine Büchse zu.
Voll kompostierbar, das Metall.
Zersetzte sich, wenn es mit verrottenden, pflanzlichen Substanzen in Berührung kam. Nach ein paar Wochen blieb nichts weiter als rostiger Staub übrig, der als Dünger diente. Nur so war das Comeback der Getränkedose in den frühen 70er Jahren des 21. Jahrhunderts denkbar gewesen.
Tronta öffnete die Büchse.
Er nahm einen tiefen Schluck, setzte dann ab und starrte auf das Etikett der Dose.
„Nicht so ganz dein Geschmack?“ fragte Conroy.
„Doch.“
„Angeblich braucht man weniger Schlaf, wenn man dieses Zeug regelmäßig trinkt.“
Tronta lachte.
„Na, das hast du ja gerade nötig, jetzt, wo du schon wochenlang hier faul herumsitzt.“
„Faul herumsitzt?“ echote Conroy. Er deutete auf den Datenhelm. „Du siehst doch, was ich hier mache.“ Conroy wirkte nachdenklich. „Kein beruhigender Gedanke, daß eine außerirdische Spezies nur darauf wartet, ihre Invasion auf der Erde zu beginnen“, meinte er.
„Ich frage mich nach wie vor, warum das nicht längst geschehen ist“, erwiderte Tronta. „Die INEX haben doch alles, was sie brauchen. Sie haben die Fähigkeit, Tore zu bauen, die unsere Welt mit der ihren verbinden. Ich frage mich, warum sie nicht längst die Herrschaft übernommen haben. Es muß einen Grund dafür geben, Mort.“
Conroy zuckte die Achseln.
„Alles, was uns bis jetzt vergönnt war, war nichts weiter als ein kurzer Blick hinter die Kulissen. Ich glaube, das volle Ausmaß dieses Spiels haben wir noch gar nicht begriffen.“
„Da hast du wahrscheinlich recht“, stimmte Peter Tronta zu.
Morton Conroy grinste. „Eigenartig, aber im Rückblick erscheint mir meine Existenz als Sträfling auf dem Mond fast beschaulich.“
*
Es war die größte Demonstration in der Geschichte des Eurasischen Commonwealth.
Mehr als zwei Millionen Menschen drängten sich auf den Straßen und Plätzen Moskaus.
Trotz dieser schier unglaublich großen Ansammlung von Menschen herrschte eine fast andächtige Stille.
Auf dem Podium stand ein kleiner, hagerer Mann mit einem langen, struppigen Bart und verfilzten Haaren.
Er trug ein Mönchsgewand, eine aus zusammengeflickten Lumpen bestehende Kutte. Die Füße steckten in einfachen Sandalen und waren barfuß.
Das Bild dieses Mönchs, der wie eine Kopie Rasputins wirkte, wurde über große Leinwände auf alle Straßen und Plätze übertragen, auf denen sich die Menschen versammelt hatten.
Zurzeit gab es im gesamten Eurasischen Commonwealth nur einen, der so gewaltige Menschenmassen zu mobilisieren vermochte: Vladimir L. Maranow, der Anführer der sogenannten KIRCHE VON ARMAGEDDON.
Diese christlich-fundamentalistische Sekte hatte in den letzten Jahren immer größeren Einfluß gewonnen. Im gleichen Maß war der Einfluß der etablierten christlichen Kirchen dramatisch zurückgegangen. Offenbar konnten deren erstarrte Organisationen die Menschen nicht mehr erreichen und der religiösen Sehnsucht gerade auch der russischen Bevölkerung nicht gerecht werden.
„Die Zeit von Armageddon ist nahe!“ sagte Maranow und die Menschen auf den Straßen und Plätzen Moskaus lauschten ihm gespannt, hingen an seinen Lippen, als ob der Messias persönlich zu ihnen gesprochen hätte.
„Armageddon, das ist die letzte Schlacht zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Gott und dem Satan!“ sagte der Mann auf dem Podium.
Seine Stimme vibrierte dabei, seine Körperhaltung straffte sich. Er unterstrich seine Worte mit markanten Gesten. Gesten, die nichts gemein hatten mit dem gelassenen Auftreten so mancher Politiker und deshalb umso überzeugender wirkten. Dieser Mann hatte kein Rhetorik-Seminar besucht, um beim Medienpublikum besser anzukommen. Er sprach einfach aus dem Herzen, zumindest glaubten das seine Zuhörer.
„Deine Rede sei ja, ja oder nein, nein, so spricht der Herr!“ fuhr Maranow fort. „Und genau darum wird es gehen, am Tag von Armageddon. Darum, daß ihr euch entscheiden müßt, auf welcher Seite ihr steht. Auf der Seite unseres Herrn Jesus Christus oder auf der Seite des Anti-Christen!“
Ein Raunen ging durch die Menge, denn jeder wußte, wen Maranow als Anti-Christen bezeichnete, auch wenn es ihm von offizieller Seite verboten worden war.
Maranow pflegte den regierenden Herrscher des Eurasischen Commonwealth Zar Phoenix Fjodor Zakitin I. mit dieser Bezeichnung zu belegen. Phoenix war für ihn die Ausgeburt des Bösen schlechthin.
„Seht wie der Anti-Christ sich in Babylon verkriecht“, fuhr der Mönch fort. Eine Anspielung, die jeder seiner Zuhörer verstand. Babylon, das war in der Terminologie des Anführers der KIRCHE VON ARMAGEDDON nichts anderes als die neue Hauptstadt Rom-4, ehemals Irkutsk, in die Zar Phoenix den Regierungssitz des Commonwealth verlegt hatte. Eine hypermoderne Stadt, die in Kürze von einer Energiekuppel geschützt werden würde. Eine Kuppel, die sich auch um die unermeßlich wertvollen Süßwasserreserven im Baikalsee wölben würde, die die Grundlage des wirtschaftlichen Reichtums für das Commonwealth darstellten. Schließlich befanden sich in dem bis zu tausend Meter tiefen Baikalsee bis zu fünfzig Prozent der weltweit noch verfügbaren Süßwasserreserven, die sich im Zuge der allgemeinen ökologischen Katastrophe immer mehr verknappten. Hatte man im 20. Jahrhundert Kriege um das Öl geführt, so war im 21. Jahrhundert längst Süßwasser zum begehrtesten aller Rohstoffe geworden.
Die neue Hauptstadt sah Phoenix dabei symbolhaft als viertes Rom an, so wie er sein Commonwealth als Nachfolger des römischen, des byzantinischen und des russischen Reiches ansah. Rom, Konstantinopel, Moskau, jetzt Irkutsk.
Für Maranow hingegen war Rom-4 ein Ort der Gottlosigkeit, für Zar Phoenix ein Symbol das Modernität und Tradition verbinden sollte.
„Der Anti-Christ ist in der Defensive“, fuhr Maranow fort. „Er weiß sehr genau, daß er diese Schlacht nicht gewinnen kann. Eure Zuversicht in dem Herrn steht ihm im Wege. Darum hat er sein Babylon, sein neues Rom, wie er es nennt, auch so weit nach Osten hin verlegt, nach Sibirien. Euren Glauben, meine lieben Brüder aus Moskau, hat er mit Recht gefürchtet, eure Zuversicht in die Kraft Gottes! Dieser Mann nennt sich Zar -—Kaiser!—-, aber mit der Tradition eines Konstantin des Großen hat er nicht das Geringste gemein. Er ist der neue Nero, ein Verfolger der Christen. Er ist der Anti-Christ! Und auch wenn ich dafür verhaftet werde, diesen Satz zu wiederholen, werde ich nicht müde werden, es immer und immer wieder zu sagen: Zar Phoenix ist der Widersacher Gottes auf Erden!“
Ein Raunen ging durch die Menge. So mancher drehte sich ängstlich um und fragte sich, wann wohl Sicherheitskräfte auftauchen würden, um die Demonstration aufzulösen. Aber inzwischen war die Bewegung der KIRCHE VON ARMAGEDDON, die Umkehr und Buße forderte und alles Moderne ablehnte, so stark geworden, daß die Geheimpolizei des Zaren überhaupt nicht mehr die Möglichkeit hatte derartige Demonstrationen zu verhindern oder auseinanderzusprengen. Und auch Maranow selbst konnte sich in relativer Sicherheit wiegen.
„Ich bin bereit den Weg der Märtyrer zu gehen“, erklärte er. „Und wenn sie mich auch den Löwen vorwerfen, so wie Nero es im alten Rom getan hat, so werden sie mich doch nicht davon abhalten, die Wahrheit zu sagen“, erklärte Maranow.
Er machte eine Pause.
Es wurde still in der Menge. So still, daß es schon beinahe unnatürlich war. Die angespannte Aufmerksamkeit dieser amorphen Masse von Menschen war dem Prediger jetzt so sicher, wie in keinem anderen Augenblick zuvor. Eine beinahe elektrostatische Spannung verband ihn mit der Menge.
Maranow schloss die Augen.
Sein Gesicht mutierte zum vollkommenen Ausdruck der Kontemplation.
Es wirkte gleichmütig, entspannt.
Die Falten auf der Stirn verrieten, daß dies nicht sein Normalzustand war.
Schließlich sprach er in gedämpftem Tonfall weiter.
„Manche von euch glauben, ich sei der, auf den alle gewartet haben. Der, der wiedererstanden ist. Der, der den qualvollsten aller Tode starb, wiedererstand und zum Himmel auffuhr, von wo er dereinst zurückkehren soll, wenn das Ende der Welt kommt. Der Welt, wie ihr sie kennt.“
Maranow machte eine Pause.
Gespannte Blicke ruhten auf ihm.
Er atmete tief durch, zelebrierte diese Mischung aus Stille und Aufmerksamkeit förmlich.
Dann fuhr er fort: „Ich bin nicht der, auf den ihr wartet. Aber der, auf den ihr wartet, ist bereits gekommen! Gekommen, um zu richten, denn der Tag von Armageddon ist nahe. Der Herr aber verschließt seine Ohren nicht denen gegenüber, die reuigen Herzens sind und umkehren und Buße tun.“
*
Einige Wochen zuvor...
Heiliges Kalifat, Grenze zur Verstrahlten Zone, Palästina
Die Männer trugen Strahlenschutzanzüge und waren schwer bewaffnet.
Eine Stacheldrahtbarriere zog sich schnurgerade durch das flache, karge Land, etwa zwanzig Kilometer nördlich der ehemaligen syrischen Hauptstadt Damaskus, die seit dem letzten Nah-Ost-Krieg nichts weiter als ein Ruinenfeld war.
Glücklicherweise war es der einzige Atomkrieg des 21. Jahrhunderts gewesen und dazu noch ein regional recht begrenzter. Später waren die Folgen in Form dieser mehrere hundert Kilometer durchmessenen Todeszone sichtbar.
Selbst in Jahrtausenden würde hier noch eine menschenfeindliche Wüste sein, in der jegliche menschliche Besiedlung unmöglich war. Ein halbes Jahrhundert war dieser unselige Krieg des Jahres 2054 bereits her. Seitdem waren Israel, Teile Syriens und der gesamte Libanon eine radioaktiv verstrahlte Wüste. Bis heute hatte niemand die Todesopfer gezählt. Es waren Millionen. Die direkten Auswirkungen waren bis in die Südspitze der Sinai-Halbinsel spürbar gewesen.
Das gesamte Gebiet war in die Steinzeit zurückgebombt worden und Jerusalem, die Heilige Stadt von Christen, Juden und Moslems, war bis heute bei Nacht aus dem Weltall als glühendes Auge zu erkennen. Ein atomares Leuchtfeuer, das bis heute ein Mahnmal des menschlichen Vernichtungswillens darstellte.
Auf dem Gebiet des ehemaligen Jerusalem schmorte das atomare Höllenfeuer nach wie vor vor sich hin. Experten warnten davor, daß in mehr oder minder regelmäßigen Abständen noch größere Mengen von Radioaktivität in die Atmosphäre abgegeben werden konnten.
Das Strahlenniveau des gesamten Globus war seit dem Jahr 2054 erheblich gestiegen.
Niemand, kein einziger Bewohner der Erde, war von den Auswirkungen dieses mit atomaren Waffen ausgetragenen Konfliktes verschont geblieben. Der Wind hatte stark radioaktiv verseuchte Wolken bis nach Persien, Pakistan und in den Norden Indiens getrieben.
Noch heute gab es dort eine, um ein vielfaches gestiegene Rate bestimmter Krebsarten, die unmittelbar mit den Auswirkungen der höheren Strahlenbelastungen in Zusammenhang gebracht wurden.
Seit Jahrzehnten waren nur robotische Sonden in der verstrahlten Kernzone gewesen.
Bis nach Jerusalem selbst, die Heilige Stadt, war keine von ihnen gelangt.
Das harte Strahlungsniveau sorgte dafür, daß viele High-Tech-Komponenten schlichtweg versagten.
Normalerweise hätte man annehmen können, daß eine derartige Strahlenhölle nicht bewacht zu werden brauchte, sondern daß die Vernunft die Menschen davon abhielt, das Gebiet zu betreten. Aber das war nicht der Fall. Strahlung spürte man nicht.
Es gab zunächst keinerlei spürbare, körperliche Auswirkungen, wenn man einem erhöhten Strahlungsniveau ausgesetzt war.
Die Folgen waren, außer bei einer akuten, sehr hohen Verstrahlung oft erst Jahre später spürbar. So vermutlich auch bei den Wachsoldaten, die die Grenze bewachten und dafür den vierfachen Sold bekamen.
Aber es gab für die Regierung des Heiligen Kalifats einen triftigen Grund, um das Gebiet so stark zu bewachen als wären dort die Goldvorräte von Fort Knox irgendwo gelagert.
Zunächst einmal gab es immer wieder Unvernünftige, die glaubten in den Ruinen von ehedem großen Städten wie Damaskus oder Beirut noch irgendwelche Reichtümer bergen zu können. Nicht ohne Grund. Gerade in den Randgebieten der Strahlungszone waren die tatsächlichen Zerstörungen oft gering. Die Menschen hatten in aller Eile hier evakuiert werden müssen, solange dies noch möglich war. Selbstverständlich hatten sie alles zurückgelassen. Aber alles, was diese wahnsinnigen Schatzgräber dort noch finden konnten, war natürlich verstrahlt, auf Jahrzehntausende hinaus verstrahlt. Und das bedeutete, daß unbedingt verhindert werden mußte, daß diese Gegenstände im Umlauf gerieten.
Niemand konnte einem wertvollen, aber verstrahlten Wandteppich ansehen, was für eine tödliche Wirkung er auf die Bewohner des Hauses haben konnte, die ahnungslos und dumm genug waren, ihn sich an die Wand zu hängen. Hunderte solcher Fälle waren in den letzten Jahrzehnten bekannt geworden. Die Dunkelziffer war hoch.
Aber es existierte noch ein zweiter Grund, der die Regierung des Kalifats dazu veranlasste, dieses Gebiet weiträumig und hermetisch abzuriegeln. Schließlich vermutete man in den unterirdischen Bunkern der Israelis noch wertvolle militärische Geheimnisse, technisches Wissen, das auch heute noch überall auf der Welt interessierte Abnehmer gefunden hätte.
Irgendwann wollte die Regierung des Kalifats das Wissen bergen, aber dazu war ein erheblicher Aufwand notwendig. Ein Aufwand, der fast so groß war wie der, den man aufwenden mußte, um ein Raumschiff zum Mond zu bringen.
Seit dem Versiegen der Ölquellen hatte das Kalifat allerdings dazu nicht die Mittel und die vorhandenen Devisen mußten großteils für den Import von Süßwasser aufgebracht werden, das mit einer teuren Pipeline aus dem Eurasischen Commonwealth bezogen wurde.
Insgesamt zwanzig Mann waren an dem Checkpoint der ehemaligen Nationalstraße nach Damaskus stationiert. Ihnen stand ein Stahlenschutz-ABC-Panzer zur Verfügung, der allerdings schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hatte und keineswegs mehr dem neuesten technischen Standard entsprach. Außerdem ein Schützenpanzer, der nur geringfügig jünger war und dem man aufgerüstet hatte. Darüber hinaus stand eine kleine Baracke zur Verfügung, die über keinerlei zusätzliche Schutzmöglichkeiten verfügte.
Ab und zu kamen Strahlenexperten vorbei, deren Papiere geprüft werden mußten. Sie fuhren dann weiter in die verstrahlte Zone, um Messungen vorzunehmen. Aber im Gegensatz zu den Soldaten waren sie nur für ein paar Stunden dort und kehrten dann für Monate zurück in unverstrahlte Gebiete.
Die Wachleute hingegen wohnten nur wenige Kilometer entfernt in den Dörfern rund um die verstrahlte Zone, deren Grenze letztlich willkürlich gezogen worden war. Von einem bestimmten Strahlungsgrenzwert an hatte die Regierung behauptet, die Strahlung sei unbedenklich.
Aber auch in den so genannten unbedenklichen Zonen blieben die Werte immer noch weit über dem, was als natürliche Radioaktivität vorhanden war. Andernfalls hätte man fast ein Drittel des Staatsgebietes zur unbewohnbaren Zone erklären müssen. Darunter ausgerechnet Gebiete, die relativ fruchtbar waren.
Der Kommandant der Wacheinheit hieß Jaffar. Er war erst vor kurzem dazu befördert worden. Sein Vorgänger war aus dem Dienst ausgeschieden, nachdem bei ihm Leukämie festgestellt worden war.
Die Aussicht selbst einmal an derselben Krankheit zu sterben, die bereits eine ganze Reihe seiner Kollegen hinweggerafft hatte, verdrängte Jaffar. Und auch die Tatsache, daß zwei seiner sieben Kinder bereits an Krebs gestorben waren, brachte er nicht in erster Linie mit der Nähe der Todeszone in Verbindung.
Es war Allahs Wille, der hingenommen werden mußte.
Inschallah.
Es stand dem Menschen nicht zu, den göttlichen Ratschluß in Zweifel zu ziehen. Es geschieht, wie etwas geschrieben steht.
*
An diesem Tag war alles anders.
Anders als in all den Jahren der Routine, die Jaffar schon in verschiedensten Diensträngen bei der Wachtruppe hinter sich hatte. Eine Gruppe von Fußgängern bewegte sich auf die Absperrung zu. Es handelte sich um etwa zwei Dutzend Gestalten in mönchsartigen Kutten. Die Kapuzen waren tief ins Gesicht gezogen. Stumm gingen sie die Nationalstraße nach Damaskus entlang.
Jaffar beobachtete sie schon eine ganze Weile mit dem Feldstecher.
„Was sind das für Leute?“ fragte Sergeant al-Khalili.
„Keine Ahnung“, bekannte Jaffar, der den Rang eines Leutnants bekleidete. Eigentlich ein viel zu hoher Rang für ein derart unbedeutendes Kommando. Es war eine Art zusätzlicher Gefahrenzulage. Niemals wäre Jaffar sonst mit seiner Schulbildung in diesen Rang befördert worden, nicht einmal nach dreißig Dienstjahren. Aber auf so viele Dienstjahre brachte es ohnehin keiner in dieser Wachtruppe. Die Strahlung war unerbittlich. Sie verhinderte es.
„Das müssen irgendwelche Spinner sein“, meinte Jaffar. „Vielleicht Angehörige eines Derwisch-Ordens, die glauben, daß ihnen die Strahlung nichts anhaben könnte, wenn sie sich nur lange genug in Trance versetzen.“
„Warten wir ab, was sie wirklich vorhaben“, sagte al-Khalili.
„Natürlich“, nickte Jaffar. Im Hinterkopf hatte er seine direkten Befehle. Im Notfall war jeder sogar unter Einsatz von Schußwaffen daran zu hindern, das verbotene Gebiet zu betreten. Und Jaffar würde sich daran halten, schließlich war sein Job das wichtigste für ihn, die Grundlage für die Existenz seiner Familie. Da spielte es auch keine Rolle, wenn es tatsächlich ein paar fromme Männer waren, die versuchten in das ehedem heilige Land zu gelangen.
Die Gruppe der Fußgänger hatte sich inzwischen bis auf wenige Dutzend Meter dem Checkpoint genähert.
Jaffar gab seine Befehle. Einige der bewaffneten Männer in ihren Strahlenschutzanzügen traten auf die Ankömmlinge zu, deren einziger Schutz gegen die unsichtbare Strahlung ihre Mönchkutten waren. Abgerissene Gestalten waren es. An den Füßen trugen sie Sandalen.
„Halt!“ riefen die Wächter in arabischer Sprache und gleich darauf auch auf Englisch, denn immer wieder kam es vor, daß Christen aus dem Commonwealth oder den Free States of America (FSA) versuchten, in die Zone zu gelangen, getrieben von dem irrigen Glauben, Gott würde sie vor der Strahlung beschützen.
Der politische Ursprung des Kalifatstaates war zwar der islamische Fundamentalismus, aber dieser hatte in den letzten fünfzig Jahren erheblich an Radikalität eingebüßt und wurde in dieser Hinsicht längst vom Glaubenseifer so mancher evangelikaler Sekten auf christlicher Seite übertroffen.
„Friede sei mit euch“, sagte der Anführer der Kuttenträger auf Englisch.
Also doch, dachte Jaffar. Einer dieser Ausländer. Immer wieder gelang es solchen Typen mit gefälschten Papieren bis hier her zu gelangen.
Nach Jaffars Meinung hatte das in erster Linie etwas mit dem Asylantenproblem zu tun. Eine große Zahl von Dissidenten war vor allen Dingen aus dem Eurasischen Commonwealth in das tolerantere Kalifat geflüchtet, um dort politisches Asyl zu erlangen. Darunter natürlich gehäuft Angehörige von radikalen Organisationen.
'Franji', das war die Bezeichnung, die man diesen Fremden oft zuteil werden ließ.
Ein 'al-Franji', das war der Franke -—eine Sammelbezeichnung, die noch aus den Kreuzzügen stammte, für alle Europäer.
„Drehen Sie bitte und gehen Sie zurück!“ forderte Jaffar. Er betete anschließend seinen Text herunter, den man ihm beigebracht hatte, auf Englisch natürlich. „Sie haben eine gefährliche Zone betreten. Schon hier ist der Aufenthalt ohne besondere Schutzmaßnahmen unter Umständen mit hohem gesundheitlichem Risiko behaftet. An der Stacheldrahtbarriere beginnt ein militärisches Sperrgebiet, das unter keinen Umständen betreten werden darf.“
Jaffar trat auf die Fremden zu.
Ihr Anführer nahm die Kapuze vom Kopf. Das Gesicht einen bärtigen Mannes mit dunkelbraunem bis über die Schulter reichendem Haar kam zum Vorschein. Die Augen leuchteten blaßblau. Von dem Blick dieses Mannes ging eine Intensität aus, die Jaffar im ersten Moment erschreckte.
„Laßt uns durch!“ forderte der Mann.