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Das "Tao Te King" von Laotse ist ein zeitloses Werk, das die Grundlagen des Taoismus und der daoistischen Philosophie beleuchtet. In poetischer und oft paradoxaler Sprache vermittelt Laotse seine Einsichten über das Leben, das Universum und die Beziehung des Individuums zur Natur. Die kurzen, aphoristischen Kapitel ermutigen den Leser, über grundlegende Fragen der Existenz, des Gleichgewichts und der Harmonie nachzudenken, und bieten gleichzeitig tiefgreifende Lebensweisheiten, die in ihren vielfältigen Interpretationen sowohl spirituell als auch praktischer Natur sind. Der literarische Stil ist geprägt von einer subtilen Einfachheit, die zum Nachsinnen anregt, und doch volle Tiefe in ihrer Bedeutung birgt, was das Werk zu einem klassischen Meisterwerk der Weltliteratur erhebt. Laotse, dessen historischer Kontext schwer zu fassen ist, lebte im 6. Jahrhundert v. Chr. in China und gilt als einer der Begründer des Taoismus. Durch sein Leben als alter Weise und seine Reflexionen über die menschliche Natur und das Universum strebt er danach, die Leser dazu zu bewegen, die Einfachheit und den Fluss des Lebens zu verstehen. Seine Einsichten sind stark von seiner Zeit und dem Bedürfnis geprägt, Harmonie in einer chaotischen Welt zu finden, was ihn zu einem Wegweiser in der spirituellen und philosophischen Landschaft der Menschheit macht. Das "Tao Te King" ist nicht nur ein philosophisches Werk, sondern auch ein unverzichtbarer Begleiter für moderne Leser, die nach einem tieferen Verständnis von sich selbst und ihrer Umgebung streben. Es lädt im Leser sowohl zur Reflexion als auch zur praktischen Anwendung seiner Lehren im Alltag ein. Diese Ausgabe vermittelt die Weisheit des Laozi auf eine Art und Weise, die sowohl lehrreich als auch inspirierend ist, und macht es zu einer Pflichtlektüre für jeden, der an der Suche nach einem harmonischen Leben interessiert ist.
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Inhaltsverzeichnis
Was wir von dem Verfasser der vorliegenden Aphorismensammlung historisch Beglaubigtes wissen, geht sehr eng zusammen. Es ist so wenig, daß die Kritik vielfach gar nichts mehr davon bemerkte und ihm samt seinem Werk im Gebiet der Mythenbildung den Platz anwies. Der Name Laotse, unter dem er in Europa bekannt ist, ist gar kein Eigenname, sondern ein Appellativum und wird am besten übersetzt mit »der Alte«. Laotse stammt wohl aus der heutigen Provinz Honan, der südlichsten der sogenannten Nordprovinzen, und mag wohl ein halbes Jahrhundert älter gewesen sein als Kung (Konfuzius), so daß seine Geburt auf das Ende des 7. vorchristlichen Jahrhunderts fällt. Im Lauf der Zeit hatte er am kaiserlichen Hof, der damals in Loyang (in der heutigen Provinz Honan) war, ein Amt als Archivar bekleidet.
Als die öffentlichen Zustände sich so verschlimmerten, daß keine Aussicht auf die Herstellung der Ordnung mehr vorhanden war, soll Laotse sich zurückgezogen haben. Als er an den Grenzpaß Han Gu gekommen sei, nach späterer Tradition auf einem schwarzen Ochsen reitend, habe ihn der Grenzbeamte Yin Hi gebeten, ihm etwas Schriftliches zu hinterlassen. Darauf habe er den Tao te king, bestehend aus mehr als 5000 chinesischen Zeichen, niedergeschrieben und ihm übergeben. Dann sei er nach Westen gegangen, kein Mensch weiß wohin.
Daß auch an diese Erzählung sich die Sage geknüpft hat, die Laotse nach Indien führte und dort mit dem Buddha in Berührung kommen ließ, ist verständlich. Irgendeine persönliche Berührung zwischen Laotse und Buddha ist jedoch vollkommen ausgeschlossen. Man hat da spätere Umstände in das historische Bild zurückgetragen.
In der Han-Dynastie wenden sich mehrere Kaiser dem Studium des Tao te king zu, so besonders Han Wen Di (197-157 v. Chr.), dessen friedliche und einfache Regierungsart als direkte Frucht der Lehren des alten Weisen bezeichnet wird. Sein Sohn Han Ging Di (156-140 v. Chr.) legt endlich dem Buch die Bezeichnung »Tao te king« (Dau De Ging, d.h. »das klassische Buch vom Sinn und Leben«) bei, die es seither in China behalten hat.
Die ganze Metaphysik des Tao te king ist aufgebaut auf einer grundlegenden Intuition, die der streng begrifflichen Fixierung unzugänglich ist und die Laotse, um einen Namen zu haben, »notdürftig« mit dem Worte TAO (sprich: Dau) bezeichnet. In Beziehung auf die richtige Übersetzung dieses Wortes herrschte von Anfang an viel Meinungsverschiedenheit. »Gott«, »Weg«, »Vernunft«, »Wort« sind nur ein paar der vorgeschlagenen Übersetzungen, während ein Teil der Übersetzer einfach das »Tao« unübertragen in die europäischen Sprachen herübernimmt. Im Grunde genommen kommt auf den Ausdruck wenig an, da er ja auch für Laotse selbst nur sozusagen ein algebraisches Zeichen für etwas Unaussprechliches ist. Es sind im wesentlichen ästhetische Gründe, die es wünschenswert erscheinen lassen, in einer deutschen Übersetzung ein deutsches Wort zu haben. Es wurde von uns durchgängig das Wort Sinn gewählt. Um hier gleich die Übersetzung des immer wiederkehrenden Wortes TE (sprich: De) zu rechtfertigen, so sei bemerkt, daß die chinesische Definition desselben lautet: »Was die Wesen erhalten, um zu entstehen, heißt De.« Wir haben das Wort daher mit Leben übersetzt.