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Es war vor vielen Hundert Jahren in dem kleinen geheimnisvollen Örtchen mit dem allzu lustigen Namen Mauseprauske. Ein mystischer Name, nicht wahr? Genau, denn Seltsames passierte alleweil im Ort. Wohnte doch der Teufel Firlefranz dort auf dem Berg und ging mit dem Müller von Mauseprauske eine seltsame Freundschaft ein, dass beide gar viel Gaudi und auch so manchen Knatsch miteinander erlebten. Jedoch sollte das nicht reichen, denn eines Tages geschah etwas noch Merkwürdigeres. Des Nachts erschien ein zweifelhaftes Wesen, was Glück oder Pech über einen bringen konnte. Was für ein Geschöpf das war? Das sollst du in dieser Geschichte kennenlernen. Auch wie der Beelzebub und der Müller es geschafft haben, dieses seltsame Geschöpf zu überrumpeln, da es doch dem Müller alle Tage Ärger brachte. Lass dich von rätselhaften Wesen und der geheimnisumwobenen Legende verzaubern
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Seitenzahl: 68
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- Teufelei mit Hexerei - Die Geschichte vom geizigen Müller
eine Geschichte von Anita Heiden
NEPA Verlag
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- Teufelei mit Hexerei -
Die Geschichte vom geizigen Müller
eine Geschichte von Anita Heiden
Originalausgabe 2015
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk darf – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
© 2015 NEPA Verlag, Merkers-Kieselbach
Umschlagbild © Anita Heiden
Umschlaggestaltung: Alexander Heiderich
Illustrationen im Buch: Anita Heiden
ISBN: 978-3-944176-68-0
Anita Heiden wurde 1966 in Bautzen geboren. Seit 1988 ist sie verheiratet und Mutter zweier Söhne.
Nach einem Arbeitsunfall flammte ihre alte Leidenschaft wieder auf und sie widmete sich dem Malen und Schreiben. Neben dem Schreiben und Dichten hat sie vor allem die Bauernmalerei eingefangen sowie das Zeichnen von Illustrationen zu ihren Manuskripten. Bei Familienausflügen in die Natur gehört das Fotografieren zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Lebens. Anita ist von ganzem Herzen heimatverbunden, beflügelt durch die mystische und sagenumwobene Region in der sie lebt. So widmet sie sich gerne auch den Sagen ihrer Heimat, deren Elemente immer wieder Bestandteil ihrer Geschichten sind.
Cover
Titel
Impressum
Die Autorin
Die Geschichte vom geizigen Müller
Das Lied vom Teufel Firlefranz
Ebenfalls im Nepa Verlag erschienen
Hallihallo! Wie schön, dass du hier reinschaust, denn ich möchte dir eine außergewöhnliche Geschichte erzählen, die von einem rätselhaften Dörfchen handelt. Wo viele merkwürdige Dinge passierten und man über düstere und gar lustige Wesen berichtet. Dieser Ort ist so magisch, dass man sogar kleine Elfen auf Pilzen im Sonnenschein sitzen sah. Ja, ja! So soll es gewesen sein.
Wo das Dörfchen liegt?
Tja, so sei dir hier gesagt, wenn man durch die Welt wandert und immer geradeaus geht, kommt man irgendwann zu dem kleinen Bergdorf mit dem merkwürdigen …, nein mit dem allzu lustigen Namen Mauseprauske. Mitten in der Oberlausitz befindet sich dieser winzige Ort, der so klein ist, dass man ihn kaum findet. Nördlich jedoch grenzt ein mystischer Berg, die Hohe Dubrau, an das Örtchen an, wo gigantische Eichen und Tannen auf der Erhebung weit in den Himmel hineinwachsen. Im Sommer duftet es nach schmackhaften Blaubeeren und im Herbst riecht es im Wald nach leckeren Pilzen. Geht man durch die dichten Wälder und über blumenreichen Wiesen zur Bergspitze hinauf, gelangt man zu einem gewaltigen Felsen, welcher dort in die Höhe und in die Landschaft ragt. Doch brauchst du dir keine Kraxelschuhe anzuziehen, um die steile Wand hinaufzuklettern. Das kannst du dir ersparen, denn auf die Bergkuppe kommt man ganz bequem auf einem schmalen Weg. Dennoch wurde um den Berg dunnemals lieber ein großer Bogen gemacht, da zu jener Zeit, von der die Geschichte hier handelt, dort der Teufel Firlefranz hauste. Einst ließ er sich da oben nieder und weil ihm die Gegend so gut gefallen hatte, nistete sich Firlefranz gleich viele, viele Jahrhunderte auf dem Berg ein. Dieses graue Gestein gefiel dem Teufel so besonders gut, dass er ihn ungern verließ. An einer Stelle des felsigen Abhangs ließ es sich für ihn besonders bequem sitzen. Wie auf einem Thron saß er dort, dass man heute noch die höllischen Pobacken sieht, welche sich in das Gestein einbrannten. Hatte er doch den Ruf weg, ein höllisch heißes Wesen zu sein.
Von seinem berühmten Steinsitz aus konnte Firlefranz praktisch das ganze Land überschauen und sehen, was im Tal so vor sich ging. Da brauchte man nicht lange zu warten und alsbald nannte man den Stein auch schon den Teufelssitz oder Teufelsstein.
Doch dieser Beelzebub war nicht wie andere seiner Art. Nein, nein! Im Gegensatz zu allen Behauptungen dieser Geschöpfe war der Gehörnte ein gar lustiger Geselle. So genoss er es schon mal, mit einem Waldbesucher eine Wette abzuschließen oder noch lieber zog er los, um einen Schabernack zu veranstalten. Deshalb saß Firlefranz tagtäglich und lange vor Sonnenaufgang Hufe baumelnd auf seinem steinigen Sitz herum und spähte wie ein Geier ins Tal hinunter. Schließlich wollte er wirklich auch keinen Mauseprauskner verpassen, der sich in den Wald aufmachte, um Holz zu schlagen oder Beeren und Pilze sammeln ging. Hatte er einen arglosen Einheimischen entdeckt, machte sich der Beelzebub flott auf die Hufe und versteckte sich hinter dicken Bäumen oder Sträuchern.
»Hui! Haha!«, rief er auf und blitzschnell sprang der Rotpelzige aus seinem Versteck hervor und jagte dem Besucher einen erheblichen Schrecken ein.
Ach ja, und wenn der Spuk gelungen war, da freute sich der Firlefranz so sehr, dass er sich daran bald kaputtlachte und sich vor Gelächter zwischen den Heidelbeeren hin und her kullerte. Darum kam auch das Gerücht auf, dass seine tiefblaue Hose wegen der Früchte so eingefärbt wäre.
Du merkst schon, das war vielleicht ein Schelm gewesen. Eine Dummheit nach der anderen schlummerte unter seinem dunklen Schopf, wo die zotteligen Haare nach allen Himmelsrichtungen abstanden. Dazu blitzten auf seinem Kopf noch zwei gelbe Hörner heraus. Ein langer krummer Zinken ragte aus dem Gesicht hervor, während sein Körper mit einem roten Zottelfell bewachsen war, wie es bei einem Deiwel allwegs üblich ist. Jedoch roch er nicht gerade aromatisch, wenn man in seiner Nähe stand. So nahm mancher eher vor Gestank Reißaus als vor Angst. Die knieblaue Hose, welche er am Balge trug, hatte er schon mehrfach geflickt. Und dass der Beelzebub gerne speiste, erkannte man gleich am dicken Kullerbauch, wo der Bund am Wanst weit aufsperrte und gar nicht mehr zuging. Daher musste der Teufel, trotz Hosenträger, sie mit einer Schnur zusammenhalten, sonst wäre ihm der Fummel doch glatt vom Hintern gerutscht. Beim Gehen zappelte am Hinterteil der Schwanz – sein allzu bekanntes Flugsteuergerät – hin und her. Immerzu wedelte die Rute lustig in der Luft herum und bisweilen kringelte sie sich so sehr ein, dass der Teufel am Ende dasaß und einen Knoten entwirren musste.
»Hach herrje!«, murrte er dann des Öfteren auf seinem Felsen, dass man ihn in der ganzen Gegend hörte.
War er auch nicht gleich zu sehen, so konnte man ihn doch am lauten Klappern hören, wenn er über die Steine stolperte, denn statt Füße, zierten ihn zwei Hufe. Seine großen grünen Augen schienen, als wollte er damit Funkensprühen, doch Jedermann in der Gegend wusste, dass er dazu nicht in der Lage war.
So lebte also der Teufel Firlefranz tagein, tagaus auf seinem Felsen, doch konnte man ihn zu später Abendstunde, wenn der Mond ganz helle schien, des Öfteren beobachten, wie er zum Müller nach Mauseprauske hinunterflog. Oooooh, sehr viel Zeit verbrachte er dort und so ging das Gerücht um, dass der Müller gar des Teufels bester Freund war. In der Mühle saß er und versuchte den Müller bei so manchem Spiel übers Ohr zu hauen.
»Na Müllerchen! Wie wäre es mit einem Kartenspiel?«, rief er gelegentlich durch die Tür und klopfte laut an. Allerdings hatte der Teufel im Müller eine harte Nuss zu knacken, denn auch dieser war ein rechtes Schlitzohr.
»Komm nur herein«, lud ihn der Müller gierig ein und so saß er alsbald am Küchentisch und mischte flott die Karten.
Erst in den frühen Morgenstunden, bevor die Hähne anfingen zu krähen, verließ der Teufel Firlefranz meistens die Mühle und flog wieder zum Teufelssitz hinauf. Die Einwohner von Mauseprauske störte das nicht sehr, dass der Gehörnte bei dem Müller ein und aus ging. Rasch gewöhnten sie sich daran, und solange er nicht an ihrer Tür klopfte, sollte sich doch der Müller mit dem Rotpelzigen herumärgern.
***