Texte für Frieden und Freiheit - Hubertus Scheurer - E-Book

Texte für Frieden und Freiheit E-Book

Hubertus Scheurer

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Beschreibung

Dieses Buch ist Gerd Knesel gewidmet, der als einziger Liedersänger gegen die Todesmauer in Deutschland protestierte und dabei von Gerd Löwenthal (ZDF) unterstützt wurde. Bei den Feierlichkeiten zum Fall der Mauer hat man beide nicht erwähnt. Auch deshalb bin ich als Verfasser des Buches in ihrem Sinne tätig geworden, um auf Missstände im Land aufmerksam zu machen. Die 2 CDs (mit 28 Liedern) sind erhältlich bei D. Knesel, 21502 Geesthacht, Hans-Mayer Siedlung 32, Tel/Fax 04152/788 66

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Seitenzahl: 42

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Inhaltsverzeichnis

Mitverantwortliches Sein

Deutschland, Deutschland mögst gesunden

Zum Deutschland

–Lied

Die Stasispitzel

Frau Minister

Vom Marxist zum Millionär

Zum Kapitalist

Illusionen

Die öffentliche Hand

Staatsbankrott

Es gibt keinen sichren Hafen

Der Staat als Hehler

Mißwirtschaft

Das Präsidentenleben

Die Präsidentenwahl

Steuersünder plätten

Verbotene Bücher

Im Landgericht

Die Ordnungshaft

Der sachverhaltliche Tatbestand

Das Recht ist nicht im Gleichgewicht

Für den Rechtsstaat

Eine wäscht die andre Hand

Heuchelei

Wahres Recht vonnöten

Noch ein Rechtsklugscheißer

Armes Deutschland

Ein feiner Staat

Verleumdung und Ehre

Nutze Deine Möglichkeit

Widerstand als Recht der Treue

Gelöbnis

–Widerruf

Gerhard Löwenthal

Sie knüpfen für uns die Schlingen

Die meinen das nicht so

Was ist mit dem Deutschland drüben?

So mancher nennt sich Anwalt

Nie wieder Krieg!

Die linken Demonstranten

Die sogenannte DDR

Genosse gebier man!

Ein Brief aus dem Gulag

Afghanistan

Solidarität

Soldat der Bundeswehr

Genossen stellt das Rüsten ein!

Frieden ohne Waffen?

Der gutgläubige Hase

Sing Genosse! Sing!

Gedanken eines militanten Demonstranten

Kinder, Kinder!

Der kleine Prinz

Rainer Bäurich

Lieber rot als tot?

Schwer zu fassen

Mitverantwortliches Sein

Als sowjetische Chaoten

Mit Atomverwüstung drohten,

Entstand damals meinerseits

Ein Fluchtplan hin bis in die Schweiz.

Dies, zumal ich mich befand,

Aktiv hier im Widerstand

Gegen jene Todesmauer

Kommunistischer Erbauer,

Die mit ihrer Stasimacht

Auch im Westen hielten Wacht,

Meinem Mitstreiter, seit Jahren,

Ständig auf den Spuren waren,

Der ein schnelles Ende nahm,1

Nachdem er in Behandlung kam

Bei einem Arzt, Stasizuträger,

Ihn befielen Krebserreger.

Doch es war auch nach der Wende

Mein Kampf im Staat nicht zu Ende,

Denn es wurden dort bis jetzt

Meine Grundrechte verletzt.

Diesen Kampf, den führ ich leise,

Ganz allein auf meine Weise,

Frei von jeglicher Gewalt,

Ließ die Menschen aber kalt.

Mitverantwortliches Sein,

Dafür setzte ich mich ein,

War die Richtschnur meines Lebens,

Vielleicht doch nicht ganz vergebens.

1 Gerd Knesel starb am 19. Mai 1992 im Alter von 46 Jahren.

Deutschland, Deutschland mögst gesunden

Deutschland, Deutschland, es wurd trüber,

Deutschland, Deutschland, es wurd Nacht,

Nach dem Unheil, das du über

Unsre Erdenwelt gebracht.

Deutschland, Deutschland, eine Schande,

Vorbild in der Geisteswelt,

Dann die Nazi-Schweinebande,

Mauerbau und Minenfeld.

Deutschland ließ zum Kampfe blasen,

Zur Eroberung der Welt,

Juden massenhaft vergasen,

Mörder wurden da zum Held.

Dann die Teilung nach dem Kriege,

Deutschland-Ost und Deutschland-West,

Sozis träumten nun vom Siege,

Karl Marx wurd ihr Manifest;

Sie erbauten eine Mauer,

Schutzwall wurde sie genannt,

Eine Mauer deutscher Trauer,

Grausig, diese Todeswand,

Denn es wurde dort erschossen

Wer dem Teilstaat wollt entfliehn,

Von Soldaten, den Genossen,

Niemand sollt sich ihm entziehn.

Nach Jahrzehnten kam die Wende,

Mit ihr auch der Mauerfall,

Gorbatschow machte ein Ende,

Es kam nicht zum großen Knall.

Deutschland, Deutschland mögst gesunden,

Vielleicht nochmal Vorbild sein,

Hast die Welt und dich geschunden,

Stete Warnung sei das Schwein.

Zum Deutschland-Lied

Sie singen als wär nichts gewesen,

Sollten das Gedicht mal lesen

Über Deutschlands Schweinebande,

Die das Land brachte in Schande.

Angesichts der Greueltaten

Ist man sicher schlecht beraten,

An ihnen vorbei zu singen,

Reue sollte mit anklingen.

Sich zum Guten hin entfalten,

Heißt zugleich auch Einkehr halten,

Denn die ganze Welt soll sehen,

Diesen Weg, den wolln wir gehen.

Die Stasispitzel

Zwanzigtausend Stasispitzel

Hatten wir in Westdeutschland, Welch ein großer Nervenkitzel, Namen wurden nicht genannt.

Ja, sie brauchten starke Nerven

Für Erkundung und Verrat,

Warum jetzt mit Steinen werfen,

Gut gemeint war ihre Tat.

Eine etwas andre Wende

Mehr in Richtung Ostdeutschland,

Dann rieb jeder sich die Hände,

Der den Spitzeln nahestand.

Hätten sie doch hohe Posten

Ihres Heldentums zum Dank,

Was sie uns dagegen kosten,

Bleibt geheim im Aktenschrank.

So muß mancher sich nun bücken

Vor den Spitzeln, höchst devot,

Fieln uns damals in den Rücken,

Wüßt er das, säh er wohl rot.

Frau Minister

Den Sozialismus brauchen wir

Nicht nur im Osten, sondern hier;

Gab lautstark einst im Westen

Die Dame gern zum besten.

Das ist nun eine Weile her,

Die „DDR“, die gibt’s nicht mehr;

Was diese Dame hat begehrt,

Scheint jetzt ihr nicht der Rede wert.

So kehrt sie wahrlich recht geschwind

Ihr Mäntelchen stets nach dem Wind;

Der Bürger, schnell vergißt er,

Und sie wurd Frau Minister.

Vom Marxist zum Millionär

Erst Marxist, wie Honecker,

Den bewunderte er sehr,

Ließ ihn fallen, fiel nicht schwer,

Als der nützte ihm nicht mehr.

Selbst ein Kanzler, welche Ehr,

Ging er ab als Pensionär

Mit dem fürstlichen Salär,

Nicht genug, mehr mußte her.

So wurd er zum Putinär,

Putin dienen, sein Begehr,

Wurd im Kapitalverkehr

Nun ein Vielfachmillionär.

Zum Kapitalist

Erst Kommunist,

Dann Sozialist,

Da Reichtum so verlockend ist,

Für Putin er die Fahne hißt,

Demokratie dabei vergißt,

Endziel erreicht: Kapitalist.

Illusionen

Illusionen, Illusionen,

Daß wir heut so sicher wohnen;

Freun wir uns, daß die Marxisten

Sich nach Adolf auch verpißten.