The Black Company 1 - Seelenfänger - Glen Cook - E-Book

The Black Company 1 - Seelenfänger E-Book

Glen Cook

4,4

Beschreibung

THE BLACK COMPANY Die Schwarze Kompanie Seit Jahrhunderten gehören die Söldner der Schwarzen Kompanie zu den Besten ihres Handwerks. Sie stellen keine Fragen und sind ihrem Auftraggeber treu ergeben. Mögliche Zweifel begraben sie zusammen mit den Toten, die sie hinterlassen. An Arbeit mangelt es nicht, denn es sind düstere, kriegerische Zeiten. Als die finstere Lady nach Jahrhunderten aus ihrem Schlaf erwacht, droht die Welt endgültig im Chaos zu versinken. Allein die Bruderschaft der Weißen Rose will sich ihr entgegenstellen, einer Prophezeiung folgend, die das Ende der finsteren Mächte vorhersagt. Doch wem wird die Schwarze Kompanie die Treue schwören? Glen Cooks Fantasy Bestseller in neuer Übersetzung!

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Glen Cook

BLACK COMPANY

Glen Cook

BLACK COMPANY

Aus dem Englischen von Andrea Blendl

Roman

Titel der englischen Originalausgabe:THE BLACK COMPANY

1. AuflageVeröffentlicht durch den MANTIKORE-VERLAGNICOLAI BONCZYKFrankfurt am Main 2015www.mantikore-verlag.de

published in agreement with the author,c/o BAROR INTERNATIONAL, INC.,Armonk, New York, U.S.A.

Copyright © der deutschsprachigen AusgabeMANTIKORE-VERLAG NICOLAI BONCZYKText © Glen Cook 1984

Deutschsprachige Übersetzung: Andrea BlendlLektorat: Alexander KühnertSatz & Bildbearbeitung: Matthias LückCovergestaltung: Kiss László

ISBN 978-3-945493-29-8

Widmung

Dieses Buch ist für die Menschen der St. Louis Science Fiction Society. Ich habe euch alle lieb.

Inhalt

KAPITEL EINS: GESANDTER

KAPITEL ZWEI: RAVEN

KAPITEL DREI: RAKER

KAPITEL VIER: WHISPER

KAPITEL FÜNF: HARDEN

KAPITEL SECHS: LADY

KAPITEL SIEBEN: ROSE

KAPITEL EINS:GESANDTER

Es gab genügend Vorzeichen und böse Omen, sagt One-Eye. Wir sind selbst schuld, wenn wir sie missverstanden haben. One-Eyes Behinderung schränkt seine wunderbare nachträgliche Einsicht keineswegs ein.

Blitze aus einem klaren Himmel schlugen in den Hügel der Nekropole ein. Ein Einschlag traf die Bronzeplatte, die das Grab der Forvalaka versiegelte, und zerstörte damit die Hälfte des Zaubers, der sie einsperrte. Es regnete Steine. Statuen bluteten. Priester von einigen Tempeln berichteten über Opfertiere ohne Herz oder Leber. Ein Opfertier entkam, nachdem seine Eingeweide aufgeschnitten worden waren, und konnte nicht wieder eingefangen werden. In der Kaserne von Fork, wo die Städtischen Kohorten einquartiert waren, drehte sich das Bildnis von Teux komplett herum. An neun aufeinanderfolgenden Abenden umkreisten zehn schwarze Aasgeier die Festung. Dann verjagte einer davon den Adler, der auf dem Papierturm lebte.

Die Sternendeuter verweigerten ihre Vorhersagen, weil sie um ihr Leben fürchteten. Ein verrückter Wahrsager wanderte durch die Straßen und verkündete das unmittelbar anstehende Ende der Welt. In der Festung verschwand nicht nur der Adler, sondern auch der Efeu an den äußeren Schanzen verwitterte und machte Platz für ein Unkraut, das außer im hellsten Sonnenschein komplett schwarz erschien.

Aber das passiert jedes Jahr. Narren können im Nachhinein aus allem ein Omen machen.

Wir hätten besser vorbereitet sein sollen. Wir hatten zwar vier einigermaßen versierte Hexer, die uns gegen ein räuberisches Morgen bewachten – aber in keinem Fall etwas so Ausgeklügeltes wie die Vorhersage durch Schafseingeweide.

Trotzdem, die besten Wahrsager sind die, die aus den Ereignissen der Vergangenheit weissagen. Sie stellen phänomenale Berichte zusammen.

Beryl taumelt andauernd, bereit, über einen Abgrund ins Chaos zu stolpern. Die Königin der Juwelenstädte ist alt, dekadent und verrückt, erfüllt mit dem Gestank von Entartung und moralischem Verfall. Nur ein Narr wäre von irgendetwas überrascht, das dort nachts durch die Straßen schleicht.

Ich hatte alle Fensterläden weit aufgerissen und betete um einen Windhauch vom Hafen, trotz verrottendem Fisch und allem. Es gab nicht einmal eine Brise, die ein Spinnennetz bewegt hätte. Ich wischte mir übers Gesicht und grinste meinen ersten Patienten an. „Wieder Krabben, Curly?“

Er lächelte schwach. Sein Gesicht war bleich. „Es ist mein Magen, Croaker.“ Sein Kopf sah aus wie ein poliertes Straußenei. Deshalb der Name. Curly. Lockenkopf. Ich überprüfte den Zeitplan der Wachen und die Diensteinteilung. Da war nichts, das er gerne vermeiden würde. „Es ist schlimm, Croaker. Wirklich.“

„Hm.“ Ich setzte mein professionelles Gesicht auf und war mir sicher, was es war. Seine Haut war trotz der Hitze kalt. „In letzter Zeit außerhalb der Kantine gegessen, Curly?“ Eine Fliege landete auf seinem Kopf und brüstete sich wie ein Eroberer. Er nahm sie nicht wahr.

„Ja. So drei, vier Mal.“

„Hm“. Ich mischte einen ekelhaften, milchigen Trank zusammen. „Trink das. Alles davon.“

Sein ganzes Gesicht verzog sich beim ersten Schluck. „Hör mal, Croaker, ich …“

Der Geruch dieses Zeuges ließ mich würgen. „Trink, mein Freund. Zwei Männer sind gestorben, bevor ich auf dieses Zeug gekommen bin. Dann hat es Pokey genommen und überlebt.“ Das war weithin bekannt.

Er trank.

„Du meinst, es ist Gift? Die verdammten Blauen haben mir etwas untergejubelt?“

„Immer mit der Ruhe. Du wirst wieder werden. Ja. Es sieht danach aus.“ Ich hatte Walleye und Wild Bruce aufschneiden müssen, um die Wahrheit herauszufinden. Es war ein subtiles Gift. „Geh da rüber, auf die Liege, wo dich eine frische Brise erwischen wird – wenn das Scheißding endlich auftaucht. Und bleib still liegen. Lass das Zeug wirken.“ Ich machte es ihm bequem.

„Erzähl mir, was du draußen gegessen hast.“ Ich holte mir einen Stift und ein Klemmbrett mit Papier. Ich hatte mit Pokey und Wild Bruce, bevor dieser starb, dasselbe getan und hatte Walleyes Zugführer seine Ausflüge zurückverfolgen lassen. Ich war mir sicher, dass das Gift aus einer der nahe gelegenen Spelunken gekommen war, welche die Garnison aus der Festung frequentierte.

Curly produzierte einen Treffer, der auf alle passte. „Bingo! Jetzt haben wir die Bastarde.“

„Wer?“ Er war bereit, sich zu rächen.

„Du ruhst dich aus. Ich gehe zum Hauptmann.“ Ich klopfte ihm auf die Schulter und schaute ins Nachbarzimmer. Curly war der einzige Patient bei der morgendlichen Krankmeldung.

Ich nahm den langen Weg, entlang der Mauer von Trejan, die den Hafen von Beryl überragte. Auf halbem Weg blieb ich stehen, starrte in den Norden, vorbei an Kaimauer und Leuchtturm und Festungsinsel, zum Meer der Qualen. Bunte Segel sprenkelten das trübe, graubraune Wasser, wo Küstensegler über das Spinnennetz an Routen sausten, welche die Juwelenstädte miteinander verbanden. Die höheren Luftschichten waren immer noch windstill, schwer und dunstig. Man konnte den Horizont nicht erkennen. Aber unten am Wasser war die Luft in Bewegung. Unten um die Insel herum gab es immer eine Brise, auch wenn sie die Küste mied, als würde sie die Lepra fürchten. Näher bei mir waren die Möwen genauso mürrisch und lustlos, wie der Tag die meisten Männer machen würde.

Ein weiterer Sommer im Dienst des Syndikus von Beryl, schwitzend und schmutzig, in dem wir ihn ohne Dank vor politischen Rivalen und seinen undisziplinierten einheimischen Truppen schützten. Ein weiterer Sommer, in dem wir uns für Curlys Entlohnung die Ärsche aufrissen. Die Bezahlung war gut, aber nicht als Lohn für die Seele. Unsere Vorväter würden sich schämen, wenn sie uns so heruntergekommen sehen könnten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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