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London, 1881: Seit ihrer Geburt besitzt Miranda Ellis die außergewöhnliche Gabe, das Feuer zu beherrschen. Da ihre Familie ihr gesamtes Vermögen verloren hat und vor dem Ruin steht, sieht Miranda sich gezwungen, den geheimnisvollen Lord Benjamin Archer zu heiraten, der sein Gesicht stets hinter einer Maske verbirgt.
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Seitenzahl: 541
KRISTEN CALLIHAN
Roman
Ins Deutsche übertragen von
Firouzeh Akhavan-Zandjani
Über dieses Buch
London, 1881: Von Geburt an besitzt Miranda Ellis die außergewöhnliche Gabe, das Feuer zu beherrschen. Doch als ihre Familie vor dem Ruin steht, nutzen Miranda ihre besonderen Fähigkeiten wenig. Sie sieht sich gezwungen, den geheimnisvollen und wohlhabenden Lord Benjamin Archer zu heiraten, der sein Gesicht stets hinter einer Maske verbirgt. Obwohl die Gesellschaft Lord Archer mit Furcht begegnet, erkennt Miranda in ihm schon bald eine verwandte Seele, die ihr Innerstes in Aufruhr bringt. Doch nicht einmal sie darf hinter die Maske ihres Ehemannes blicken. Denn Archer ist von einem grausamen Fluch befallen, der ihm nach und nach seine Menschlichkeit zu rauben droht. Um Miranda zu schützen, versucht er, sie von dieser dunklen Seite seines Lebens fernzuhalten, während er nach dem Mittel für seine Erlösung sucht. Da geschehen einige mysteriöse Morde in London, und Archer gerät unter Verdacht. Obwohl Miranda im Grunde wenig über ihren Mann weiß, glaubt sie an seine Unschuld und setzt alles daran, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Und bald wird klar, dass ihre Gabe der Schlüssel sein könnte, um Archers Leben – und seine Seele – zu retten.
Für meinen Ehemann, Juan.
Dein unerschütterlicher Glaube an mich verlieh mir Flügel. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.
Prolog
Die Maske war’s, die dich verwirrt,
und dein Herz zu schnellem Schlag verführt.
W.B. Yeats
London, November 1878
Das Wissen, dass er schon bald dem Leben eines anderen ein Ende setzen würde, tat Archer bei jedem Schritt tief in der Seele weh. Der Schurke, um den es ging, war bestenfalls ein Lügner und ein Dieb. Die Tatsache, dass das ganze mickrige Vermögen des Mannes auf dem Grund des Atlantiks ruhte, trug wenig dazu bei, Archers Mitgefühl zu erregen. Im Gegenteil. Es machte ihn nur wütender. Archer sah alles durch einen roten Schleier, wenn er nur daran dachte, was dadurch auf immer verschollen war. Die Erlösung war so greifbar nah gewesen. Jetzt war sie verwirkt, weil Hector Ellis’ Piraten Archers Schiff überfallen hatten … sie hatten sich einfach genommen, was ihm vielleicht Heilung gebracht hätte, und es auf ihrem verdammten Klipper versteckt.
Nebel, so dicht, dass man ihn hätte schneiden können, hing über dem Boden und wollte sich trotz des eisigen Nachtwindes nicht auflösen. Er verschwand nie ganz, war immer allgegenwärtig wie der Tod, die Steuern und die Monarchie. Der Saum von Archers Umhang wehte um seine Beine und wirbelte die übelriechenden Schwaden auf, während sich sein Mund mit dem ätzenden Odem Londons füllte, den Kohle, Dreck und Moder gebaren.
Archer bog um eine Ecke und tauchte aus dem Schein der Straßenlaternen in den Schatten ein. Sein schneller Schritt hallte laut durch leere Gassen. In weiter Ferne ertönte aus Richtung Themse warnend der traurige Ruf eines Nebelhorns. Doch hier war alles still. Das unaufhörliche Rattern von Kutschen und der gelegentliche Ruf eines Nachtwächters, der die Stunde rief, verklangen allmählich. Archers Gestalt verschmolz wie immer mit der Dunkelheit, was einerseits tröstlich war, ihm aber auch immer wieder in Erinnerung rief, was aus ihm geworden war.
Die Gegend hier wirkte alt, aber gediegen. Wie überall, wo Menschen lebten, denen das Glück hold gewesen war, lagen alle schon lange in ihren weichen Betten, und die Straßen waren ruhig und leer.
Archer näherte sich Ellis’ Haus. Er kannte die Straßen Londons schon so lange, dass er sich sicheren Schritts durch das Labyrinth aus verwinkelten Gassen und endlosen Straßen bewegte. Freudige Erwartung durchströmte ihn und legte sich metallisch kalt auf seine Zunge. Ein Leben zu beenden, zuzuschauen, wie das strahlende Licht einer Seele seinem Haus entwich – er wollte diesen Moment erleben, sehnte sich förmlich danach. Das Entsetzen, das ihn durchfuhr, als er gewahr wurde, was er sich da wünschte, erschütterte ihn bis ins Mark und ließ ihn straucheln. Füge nie jemandem Schaden zu. Das war das Credo eines jeden Arztes … sein Credo. Doch das war gewesen, ehe er sein eigenes Leben verwirkt hatte. Archer holte tief Luft und konzentrierte sich auf seinen Zorn.
Vor ihm lag ein Garten, groß und eingefriedet, sodass sich nur diejenigen daran ergötzen konnten, die einen Schlüssel zu ihm hatten. Die zwei Meter hohe Mauer ragte vor ihm auf. Sie hätte auch nur einen Meter hoch sein können, so leicht zog er sich an ihr hoch und schwang sich darüber hinweg, um gleich darauf fast lautlos im weichen Gras zu landen.
Er wollte schon weiter, um zu vollenden, weshalb er gekommen war, als der Klang von Stahl, der auf Stahl traf, ihn innehalten ließ. Seltsam. Fechten war schon lange aus der Mode gekommen. Londoner Gecken regelten ihre Angelegenheiten jetzt mit Recht und Gesetz. Ein wenig vermisste er die Zeit seiner Jugend, als man seinen Unmut mit einem achtlos hingeworfenen Handschuh kundtat und den Groll beilegte, sobald einer der Duellanten blutete. Er ließ den Blick durch den dunklen Garten schweifen und entdeckte die Fechter, als diese sich im schwachen Schein von rund um den Innenhof verteilten Gaslampen bewegten.
»Na los!«, höhnte der Blonde. »Mehr hast du nicht zu bieten?«
Es handelte sich um Jungen. Archer verbarg sich in der Nähe der Mauer im tiefen Schatten und beobachtete die beiden, wobei er mit seiner unnatürlich guten Sehkraft alles so deutlich erkannte, als würde er direkt an einem Ring sitzen. Der Blonde konnte nicht älter als achtzehn sein. Noch nicht ganz Mann, haftete seinen Gliedern die Schlaksigkeit der Jugend an, doch er war groß und seine Stimme hatte schon einen tiefen Klang. Er hatte eindeutig die Oberhand, als er den anderen Jungen über den mit Schiefer ausgelegten Platz in der Mitte des Gartens scheuchte. »Behalt den Arm oben«, wies er ihn an, während er ihn wieder bedrängte.
Der Jüngere war fast so groß wie sein Kamerad, aber insgesamt viel zierlicher gebaut. Die Beine, die unter dem schlecht sitzenden Gehrock herausschauten, glichen Streichhölzern. Eine lächerlich wirkende Schirmmütze hatte er so tief heruntergezogen, dass Archer nur gelegentlich ein helles Kinn aufblitzen sah, während die beiden weiter a la mazza gegeneinander kämpften.
Archer lehnte sich an die Mauer. So einen gewandten Kampf hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Der ältere Junge war gut. Sehr gut. Zweifellos von einem Meister seines Fachs ausgebildet. Doch der kleinere war besser. Er befand sich zwar noch im Nachteil, weil er leichter und nicht ganz so groß war, aber als der Blonde sich an einer Botta-in-tempo versuchte, während der Jüngere gerade die Klinge des anderen mit seiner fixierte, sprang der Kleinere so geschwind zurück, dass Archer erwartungsvoll den Hals reckte und sich angeregter unterhalten fühlte als seit Jahrzehnten. Die Kämpfer gingen auf Abstand und stürzten sich gleich wieder aufeinander.
»Du musst schon ein bisschen mehr vorweisen, Martin.« Der Jüngere lachte, und seine Klinge blitzte wie ein Mondstrahl im Dunkel der Nacht.
Martins Augen leuchteten vor Stolz und Entschlossenheit. »Werde jetzt nur nicht anmaßend, Pan.«
Martin holte gerade aus und hieb zu. Der Jüngere, Pan, wich nach rechts aus. Voller Vergnügen beobachtete Archer, wie der Junge auf eine der schmalen Eisenstreben sprang, die den Hof umgaben, und in einem wagemutigen Akt darauf entlangglitt, um direkt hinter Martin wieder auf dem Boden aufzusetzen. Er pikste den älteren Jungen flink in den Rücken, ehe er davontänzelte.
»Ich bin der Gott Pan«, jubilierte er mit heller Stimme, so hoch wie die eines Mädchens. »Und wenn du nicht aufpasst, werde ich dir meine Flöte noch in deinen hübschen Hintern … ups …«
Der dumme Junge stolperte rückwärts über die Buchsbaumhecke, die er in seiner Häme übersehen hatte. Archer grinste breit.
Martins Lachen schallte durch den Garten. Er krümmte sich förmlich, während er seinen Degen fallen ließ, um sich den Bauch zu halten. Der junge Pan versuchte wieder hochzukommen und hielt dabei seine absurde Mütze fest, während er etwas über englische Hecken murrte.
Martin hatte Erbarmen mit dem Jungen und half ihm hoch. »Dann sind wir quitt?« Versöhnlich streckte er dem anderen die Hand entgegen.
Der Jüngere grummelte ein bisschen und schlug dann ein. »Das sind wir dann wohl. Nimmst du den Degen mit? Vater hätte ihn vor ein paar Tagen um ein Haar entdeckt.«
»Und das wollen wir doch nicht, hm?« Martin zwickte dem Jungen in die Nase.
Die Wege der beiden trennten sich, als sie sich in Richtung entgegengesetzt liegender Gartenpforten entfernten.
»Nacht, Martin.«
»Nacht, Pan!«
Lächelnd sah der blonde Junge seinem kleinen Freund hinterher, als dieser den Garten verließ, und ging dann ebenfalls.
Archer blieb im Schatten, als er auf die Pforte zuhielt, durch die Pan verschwunden war. Unbehagen machte sich in ihm breit. Der Junge mochte zwar kämpfen können, doch er war viel zu zart, um ganz allein und unbewaffnet mitten in der Nacht durch die Straßen zu streifen. Der Junge hatte ihm ein seltenes Vergnügen geboten und dafür ein sicheres Geleit nach Hause verdient.
Es war ein Leichtes, ihm zu folgen, im Schatten zu bleiben und einen gewissen Abstand zu halten. Furchtlos wanderte der Junge durch die Nacht. Es hatte fast schon etwas von einem kecken Stolzieren, als er schließlich von der Straße in eine kleine Gasse abbog.
Sein erschreckter Aufschrei war deutlich zu hören: Zwei verwahrloste, ältere Jungen traten aus dem Schatten und versperrten ihm den Weg.
»Wen ham wir denn da?« Ein stämmiger Kerl, nicht groß, aber genauso breit. Der Typ, der immer auf einen Kampf aus ist, dachte Archer grimmig, denn er war nicht in der Stimmung, Kinder zu erdrosseln.
»Hallo«, sagte Pan und trat einen Schritt zurück. »Lass dich nicht stören. Ich mache nur einen Spaziergang.«
Der Größere der beiden lachte und enthüllte dabei eine riesige Zahnlücke. »›’n Spaziergang‹«, äffte er nach. »Für wen hältste dich eigentlich? Prinz Bertie?«
Pan ließ sich nicht lumpen. »Hä? Kannste dich ma ’n bisschen klarer ausdrücken?«, höhnte er und wechselte übergangslos in die Gossensprache. »Könnt was bringen, damit man dich auch versteht.«
Die ganze Zeit blieb der kleine Pan in Bewegung, wechselte langsam die Position mit seinen beiden Gegenüber, sodass er sich immer mehr der Rückseite eines der großen Stadthäuser näherte. Da wäre er in Sicherheit, erkannte Archer. Es war das Zuhause des Jungen. Ellis’ Haus, wie er mit nicht geringem Schrecken feststellte. Wer war dieser Junge?
»Die Hochwohlgeborenen mögen’s nämlich, wenn man höflich is«, redete der weiter.
Das Talent des Jungen, sein sprachliches Niveau so gekonnt zu verändern, nötigte Archer Bewunderung ab; teilweise war die Aussprache so breit, dass er gar nichts verstand. Aber der Junge trug zu dick auf. Und das war den beiden jugendlichen Schlägern auch klar.
»Du hältst uns wohl für blöd, wa?«, fuhr ihn der eine an.
Der Junge wich zurück, als die beiden näher rückten. »Ho, ho, wir brauchen uns doch nicht gleich so aufzuregen …«
»Wir brauchen wohl ’ne kleine Abreibung, wa?« Der größere der beiden Schläger verpasste dem Jungen einen leichten Schlag gegen den Kopf, sodass die Mütze davonsegelte. Archer blieb fast das Herz stehen. Eine flammend rote Mähne löste sich und fiel wie geschmolzenes Gold bis zur Taille des Jungen. Archer bekam kaum noch Luft. Kein Junge … ein Mädchen. Und nicht dreizehn, sondern eher achtzehn. Eine junge Frau.
Er starrte das rotgoldene Haar an. Noch nie hatte er so herrliches, schönes Haar gesehen. Als tizianrot hätte es wohl mancher bezeichnet. Diese unbeschreibliche Farbe zwischen Gold und Rot, die Maler wie auch Poeten faszinierte.
»Zurück!«
Der durchdringende Ton einer Stimme riss Archer aus seiner entrückten Betrachtung. Sein kleiner Bengel ging in Verteidigungsstellung, als die anderen drohend näher rückten und sie interessiert musterten. Auch die beiden Raufbolde überraschte es, mit wem sie es in Wirklichkeit zu tun hatten, doch sie überwanden ihr Erstaunen schnell und erwogen jetzt die neuen Möglichkeiten, die sich ergaben.
»Ach, komm schon, Süße. Brauchst doch nicht gleich wütend werden. Wussten doch nicht, dass de ’ne Schickse bist, oder?«
Sie rückten näher, und Archer stellten sich die Nackenhaare auf. Ein Knurren bahnte sich den Weg seine Kehle hinauf. Archer tat einen Schritt und dann noch einen. Noch würden sie ihn nicht kommen hören; er war zu leise und seine Gestalt von Schatten umhüllt.
»Komm, zeich uns deine Möpse, ja?«, sagte der Kleinere der beiden, der eindeutig der Erste sein würde, der Archers Faust zu spüren bekam.
Überraschenderweise wirkte das Mädchen längst nicht so verängstigt, wie es eigentlich hätte sein müssen. Trotzig stand sie weiter mit erhobenen Fäusten da und ließ die Jungen nicht aus den Augen. Die Vorstellung, dass sie es mit ihnen aufnehmen wollte, war lächerlich.
»Haut ab«, sagte sie, und in ihrer leisen Stimme schwang ein stählerner Unterton mit.
Die Kerle lachten höhnisch. »Ah ja, haut ab, sagt se.«
»Hör ma, du Nutte, sei brav, und wir tun dir nichts.«
Unter dunkelbraunen Brauen, geschwungen wie Engelsflügel, sprühten grüne Augen Funken.
Sie waren doch grün, oder? Archer blinzelte, und seine übernatürlichen Augen nutzten das wenige vorhandene Licht, um besser sehen zu können. Ja, kristallgrün, von einem smaragdfarbenen Ring umgeben wie die Schnittfläche einer Chardonnay-Traube. Doch er hätte schwören können, orangefarbene Funken darin sprühen zu sehen.
»Verschwindet«, wiederholte sie ungerührt, »sonst mache ich aus euch beiden Hackfleisch.«
Ohne es zu wollen, stieg glucksende Erheiterung in Archer auf, und er ertappte sich dabei, dass er laut losprustete. Das Lachen hallte von den Backsteinwänden der Häuser und dem Pflaster der Straße wider. Die jungen Männer wirbelten mit deutlich erkennbarer Furcht herum. Sie waren nicht darauf eingestellt, sich mit einem erwachsenen Mann einzulassen, und vor allem nicht einem, der sich zu dieser nächtlichen Stunde auf der Straße herumtrieb. Archer kannte diesen Schlag … Feiglinge, die es auf Schwächere abgesehen hatten und beim ersten Anzeichen von Gefahr flüchteten. Er trat nahe genug heran, damit sie vage seine Gestalt und die Spitzen seiner Reitstiefel sehen konnten, denn er zog es vor, so lange wie möglich im Schatten zu bleiben.
»Hau ab! Das hier geht nur uns was an«, sagte der Größere mit aufgesetzt selbstbewusster Miene.
»Wenn ihr auch nur noch einen Augenblick länger in dieser Gasse bleibt«, erklärte Archer, »wird eure Gegenwart in dieser Welt ein jähes Ende nehmen.« Das war nicht seine Stimme, die da sprach, sondern ein raues Krächzen seit seinem letzten Kampf. Er hatte so viele Verletzungen erlitten, dass ihm die Fähigkeit zu sprechen eigentlich völlig abhandengekommen sein müsste. Doch er würde wieder gesund werden. Bald.
Sie spürten, dass etwas Unnatürliches von ihm ausging – das erkannte der Abschaum immer –, und gafften ihn mit leeren Blicken an.
Er ließ die Knöchel knacken. »Oder vielleicht doch kein jähes Ende. Ich spiele gern mit meiner Beute.«
Die beiden besannen sich und nahmen die Beine in die Hand. Das schnelle Getrappel ihrer Füße hallte noch lange durch die Straße.
Sie waren weg, aber das Mädchen war noch da. Wie erstarrt verharrte sie in ihrer lächerlichen Verteidigungshaltung.
Die Knochen unter ihrer wie Alabaster schimmernden Haut waren zart, sie hatte hohe Wangenknochen, ein zierliches Kinn und eine gerade, anmutige Nase. Michelangelo hätte wahrscheinlich eine Statue nach ihrem Ebenbild gemeißelt. Und der Fausthieb eines Mannes könnte diese Schönheit innerhalb eines Augenblicks zerstören.
»Geh nach Hause«, sagte er zu ihr.
Sie zuckte leicht zusammen, blieb aber stehen und schwankte wie benommen.
Er seufzte. »Geh, ehe ich mich noch dazu entschließe, dir eine Lektion zu erteilen.«
Das ließ sie zu sich kommen. Sie warf einen Blick auf die Mauer hinter sich, wo die Geborgenheit ihres Hauses auf sie wartete, um dann die Straße hinunterzusehen. Sie wollte nicht, dass er merkte, wo ihr Zuhause war, verspürte aber auch nicht das Bedürfnis wegzulaufen. War sie ein Dienstmädchen? Nein, sie hatte nicht die Hände eines Dienstmädchens, und Ellis konnte sich ohnehin keines leisten. Aber er hatte Töchter. Drei, von denen Archer wusste und von denen nur noch eine zuhause lebte. Miranda. Lautlos sprach er den Namen aus und ließ ihn wie Schokolade auf der Zunge zergehen.
»Verschwinden Sie«, piepste sie mit heller Stimme. »Dann gehe ich nach Hause.«
Er unterdrückte ein Lächeln. War Trotz je so faszinierend gewesen? Jugend so betörend? Sie war alt genug, um zu heiraten. Er blinzelte und verdrängte diesen verrückten Gedanken aus seinem Kopf. Sie war unschuldig. Er sollte nichts Verführerisches in ihr sehen. Doch das würde sie sein – eines Tages. Würden diese Lippen noch voller werden? Die noch leicht pausbäckigen Wangen zu edler Zartheit schmelzen?
Er musterte sie einen Moment lang – gebannt von den goldenen Flechten, die wie Flammen um ihr schmales Gesicht wallten.
»Wer sind Sie?«, fuhr sie ihn an.
Der scharfe Tonfall brachte ihn wieder zu sich. Er vollführte eine höfliche Verbeugung.
»Ein besorgter Untertan der Krone.«
Sie knurrte missbilligend, ließ aber nicht die Fäuste sinken. Schockiert stellte er fest, dass sie näher trat. Er wich in den Schatten zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Mauer. Die weite Kapuze seines Umhangs verbarg die Maske, die er trug. Trotzdem wollte er ihr keinen Schreck einjagen. Ein lächerlicher Gedanke, wenn man bedachte, dass sie ihn wie ein Falke ins Visier genommen hatte, immer näher rückte, seine Zurückhaltung spürte und auf seine Schwäche reagierte. Ihn erfüllte Bewunderung.
»Nehmen Sie die Kapuze ab, und lassen Sie mich Ihr Gesicht sehen.«
Er sollte gehen. Sie in Ruhe lassen. »Nein.«
Eine flirrende Energie ging von ihr aus. Zorn machte schön und mächtig.
»Ich könnte Sie dazu bringen.«
Er grinste im Dunkeln. Er hatte keine Erklärung für dieses absolute Selbstvertrauen, das sie ausstrahlte, doch es erheiterte ihn. »Eine faszinierende Vorstellung. Vielleicht sollten Sie es versuchen.«
Wäre er ein normaler Mensch gewesen, hätte er ihre Bewegung nur verschwommen wahrgenommen. Doch auch so schockierte es ihn, wie schnell sie plötzlich vor ihm stand und ihm ein Messer in die Rippen drückte. Er sollte ihr wirklich eine Lektion erteilen, weil sie sich nachts mit fremden, großen Männern anlegte. Aber der Duft süßen Grases, den sie verströmte, lenkte ihn ab, und er war neugierig, was sie wohl als Nächstes tun würde.
»Drehen Sie sich um.« Ihre Stimme besaß eine stählerne Schärfe. »Die Hände an die Wand.«
Als er einfach nur amüsiert in der gleichen Position verharrte, wurde sie rot. »Es ist mir egal, wer Sie sind, solange Sie nur gehen. Aber ich werde Sie auf Waffen durchsuchen, ehe ich Sie Ihrer Wege ziehen lasse.«
Dummes Mädchen. Er sollte ihr wirklich den Kopf zurechtrücken. »Natürlich«, erwiderte er.
Die Feuchtigkeit der Backsteinmauer drang durch seine Handschuhe, als sie um ihn herumlangte, um seine Brust abzutasten. Als sie ihn berührte, erwachten all seine Sinne zum Leben. Ein leichter Schauer durchfuhr seinen Körper. Er unterdrückte das Gefühl, dachte an die Königin, sauer eingelegten Aal und an die Tatsache, dass ihm seit Jahren keine Frau mehr so nahe gewesen war. Einen Moment lang war er ganz benommen.
»Hochwertige Kleidung, der der Geruch von salziger Meeresluft anhaftet. Meeresluft und …« Sie verstummte mit einem Laut, der ihn sich fragen ließ, was sie wohl entdeckt hatte. Besaß das Unnatürliche in ihm einen Geruch?
»Sie sind hier, weil Sie etwas von meinem Vater wollen.«
Sein Kopf fuhr hoch, und sie gab einen ärgerlichen Laut von sich.
»Sie sind weder der Erste, der mitten in der Nacht durch diese Gasse schleicht, noch werden Sie der Letzte sein.« Ihre Hand glitt über seinen Bauch, und ein zuckendes Sehnen breitete sich darin aus. »Ich nehme an, er schuldet Ihnen Geld. Tja, das ist weg. Es ist keins mehr da. Aus einem Stein kann man kein Blut pressen, und Blut ließe ich Sie nicht als Bezahlung mitnehmen.«
Er zuckte zusammen, als er den Schmerz in ihrer Stimme wahrnahm und sich vorstellte, was sie wohl wegen der Schandtaten ihres Vaters hatte ertragen müssen. Doch dadurch änderte sich nichts, außer dass er sie vom unausweichlichen Tod ihres Vaters fernhalten wollte. Zartere Gefühle rangen mit dem tief sitzenden Groll, der sein ständiger Begleiter war.
»Was soll ich darauf erwidern?«, fragte er. »Wenn ich es leugne, werden Sie mich der Lüge bezichtigen. Wenn ich es zugebe, werden Sie mir die Kehle durchschneiden.«
Die Spitze ihres Messers drückte sich noch ein bisschen fester in sein Fleisch, als sie ihm mit leiser Stimme ins Ohr raunte: »Es könnte auch sein, dass ich beides tue.«
Er konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. »Ich fühle mich geehrt. Da hatten Sie die ganze Zeit dieses Jagdmesser in Ihrem Stiefel stecken und haben es für mich aufgehoben.«
»Ich hatte keine Gelegenheit, es bei diesen beiden Dummköpfen zum Einsatz zu bringen; denn Sie mussten sich ja unbedingt einmischen. Aber täuschen Sie sich nicht … ich hätte es benutzt.«
Sie klopfte seine Seite ab. Ein unpersönliches Abtasten, das ihn ganz kirre machte. Vor jedem leichten Schlag spannten sich seine Muskeln an und harrten voller Erwartung der nächsten Berührung.
»Sie wären von ihnen vielleicht ernster genommen worden, hätten Sie gleich Ihr Messer gezogen.«
Er konnte spüren, dass sie den Kopf schüttelte. »Die beiden nicht.« Ein Lächeln verbarg sich hinter dem erfahrenen Tonfall der Äußerung. »Sie hätten die Herausforderung angenommen. Die wollten einen Kampf.«
Da musste Archer ihr recht geben.
»Davon abgesehen«, erklärte sie kategorisch, während sie eine Hand über seinen ausgestreckten Arm gleiten ließ, ehe sie in die Hocke ging, um seine Stiefel zu überprüfen, »mag ich Gewalt nicht sonderlich.«
Ach wirklich! »Ich würde sagen, Sie machen sich ziemlich gut darin.«
Er spürte ihren warmen Hauch an seinem Schenkel, und die Muskeln in seinem Bein zuckten. »Ihr Süßholzgeraspel wird Sie nicht retten.«
Er stieß einen übertrieben lauten Seufzer aus. »Das hat man nun davon, wenn man versucht, ein Kind zu beschützen.«
»Kind«, meinte sie spöttisch. »Ich bin neunzehn. Älter als die meisten Mayfair-Debütantinnen, die zum Verkauf angeboten werden. Also kaum mehr ein Kind.«
Ah ja, als hätte er es nicht gewusst.
Vorsichtig tastete sie sein rechtes Bein ab, ehe sie sich dem linken zuwandte. Seltsamerweise räumte sie nicht seine Taschen aus, beachtete seine Geldbörse nicht.
»Verzeihung, Madam.« Er sah nach unten auf ihren Scheitel, der sich wie eine Kugel aus Kupfer um seine Schenkel herum zu schaffen machte. Verbotene Gedanken flammten bei diesem Anblick in ihm auf. Er musste sich anstrengen, damit seine nächsten Worte nicht gepresst klangen. »Doch wenn jemand schon so lange lebt wie ich, dann sind neunzehn Jahre nicht mehr als ein Augenzwinkern.«
In ihrer Stimme schwang Erheiterung mit. »Sie sind ein alter Lustmolch, stimmt’s?«
Er spielte tatsächlich mit dem Gedanken. Sollte sie ihre Hand zum Beispiel ein paar Zentimeter nach links bewegen … Er räusperte sich. »Ich bin alt genug.«
Sie stieß ein leises Schnauben aus. »Lügner.« Jetzt befand sie sich an seiner linken Hüfte. »Ihr Körper fühlt sich kein bisschen alt an.« Wenn sie wüsste. »Ihre Muskulatur ist ziemlich …«
Er spürte den genauen Moment, als sich alles änderte – die unmerklich erhöhte Anspannung in ihrer Hand, das kurze Stocken in ihren bis jetzt so effizienten Bewegungen, der Wechsel in ihrer Atmung, die eben noch fest und entschlossen gewesen war, jetzt aber flacher und leicht aufgewühlt wirkte. Seine Reaktion darauf war eine sofortige, schmerzhafte Erregung. Einen Moment lang konnte er nicht mehr denken. Er war schon so lange nicht mehr als Mann wahrgenommen worden, dass sein Verstand kaum mehr Erinnerungen daran besaß. Doch sein Fleisch … sein Fleisch erinnerte sich sehr wohl noch an die Lust, die eine Berührung bereiten konnte.
Langsam glitt ihre schmale Hand über die Wölbung seines Hinterns und verharrte kurz. Das erschrockene Lachen blieb ihm in der Kehle stecken und verschmolz mit einem erstickten Stöhnen, das ihre faszinierende Berührung hervorrief. Die freche kleine Gelegenheitsdiebin begrapschte ihn doch tatsächlich. Er verspürte die Neigung, sich umzudrehen, damit sie richtig auf ihre Kosten kam. Himmel, das war doch Wahnsinn.
Ihre angespannten Atemzüge waren jetzt deutlich zu hören und so laut wie bei einer Frau während des Aktes, dass Archer davon ganz benommen wurde und alles zur Verfügung stehende Blut in Richtung des pochenden Schmerzes in seinem Schwanz strömte. Seine Stirn sank mit einem leisen Schlag gegen die Mauer. Etwas Mörtel rieselte wie Staub über seine Handgelenke, während er sich wie eine Boje an der Wand festklammerte.
Forschende Finger strichen über die Innenseite seiner Schenkel, erkundeten ihre Festigkeit und spürten bestimmt das Zittern. Sein Schwanz schwoll an und wurde so steif und heiß, dass er bebte. Gütiger Himmel. Dieses Mal konnte er das leise Stöhnen, das in ihm aufstieg, nicht unterdrücken. Es brach den Bann, unter dem sie gestanden zu haben schien. Deutlich hörbar stockte ihr der Atem, und sie riss die Hand weg, als hätte sie sich verbrannt.
Es kostete ihn viel Überwindung, sich umzudrehen. Er war froh, dass sein Umhang ihn schützend umhüllte. Sie stand einfach da und sah ihn mit großen Augen an, als begriffe sie nicht recht, was geschehen war. Eine bezaubernde Röte hatte sich auf ihre Wangen gelegt und ihr ungebändigtes Haar wirbelte in der kalten Brise. Sie wich vor ihm zurück, sodass sie im hellen Mondschein stand. Die Glut in ihm verflüchtigte sich. Schon spürte er wieder die vertraute Leere in seiner Brust, die ihm die Kehle zuschnürte.
»Keine Waffen«, flüsterte sie.
»Nein.« Er ballte die Hände zu Fäusten, um nicht dem Drang nachzugeben, sie nach ihr auszustrecken.
»Nun, dann danke ich Ihnen.« Sie trat einen weiteren Schritt zurück. »Dass Sie sich eingemischt haben; was zwar unnötig, aber nett war.«
»Warten Sie.«
Sie blieb stehen.
Einen Moment lang sah er sie mit leerem Blick an und wusste nicht, was er tun sollte. Als er den Eindruck bekam, sie wollte sich wieder in Bewegung setzen, schob er die Hände in die Taschen. Gib ihr etwas. Bring sie dazu zu bleiben.
»Hier.« Die Münze in seiner Hand blitzte trotz des schwachen Lichtscheins auf, als er sie ihr reichte. »Nehmen Sie die.«
Sie zögerte nicht. Eben hatte die Münze noch in seiner Hand gelegen, und im nächsten Moment war sie fort. Er beobachtete, wie das Mädchen sie musterte und dabei die geschwungenen rötlichen Brauen zusammenzog. »West Moon Club?«
»Es ist kein richtiges Geld«, erklärte er, als er sah, wie sie die Stirn noch mehr runzelte. »Das ist Tand, den Menschen anfertigen, wenn sie nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen wissen. Ich brauche es nicht mehr.« Nein, in der Tat, denn man hatte ihn ausgestoßen. Seine innere Leere wandelte sich in Schmerz. Er hasste die Münze und alles, was damit zusammenhing. Warum hatte es ausgerechnet diese Münze sein müssen, nach der er in seiner Hast gegriffen hatte?
Sie zog eine Braue hoch und musterte ihn nachdenklich.
»Sie ist aus reinem Gold.« Er plapperte wie ein Mädchen. Verärgerung stieg in ihm auf. Er unterdrückte sie. »Lassen Sie die Münze einschmelzen und verkaufen Sie das Gold, wenn Sie Geld brauchen.« Die Vorstellung erfüllte ihn mit einer gewissen Freude.
Ihre Finger schlossen sich um die Münze. »Sie meinen wohl, ich wäre zu stolz, sie zu nehmen?«
Es zuckte um seine Lippen. »Im Gegenteil. Ich halte Sie für so pragmatisch, die Münze gut zu nutzen.« Er bot ihr nicht das Bündel Geldnoten an, das er in der Tasche hatte. Ein Geschenk war eine Sache … Almosen etwas ganz anderes.
Sie sah mit ihren grünen Augen zu ihm auf. »Nett ausgedrückt. Aber Sie haben unrecht. Ich nehme keine Geschenke von Fremden an.«
Er öffnete gerade den Mund, um zu widersprechen, als sie die Hand nach vorn schnellen ließ. Ein Messer flog zischend durch die Luft und bohrte sich neben ihn in die Mauer.
»Doch auf Tauschgeschäfte lasse ich mich sehr wohl ein.«
Oh, er mochte dieses Mädchen. Ohne sie aus den Augen zu lassen, zog er das Messer mühelos aus der Wand. Das schmale, schwarz emaillierte Heft war noch warm von ihrer Hand. Dass sie ihm die Waffe anvertraute, weckte die seltsam gespannte Erwartung in ihm, als würde der nächste Sonnenaufgang ausnahmsweise mal ein willkommener Anblick sein. »Dann also ein Tauschgeschäft«, erklärte er mit heiserer Stimme.
»Gehen Sie jetzt«, sagte sie. »Ich werde so lange hier stehen bleiben, bis ich Sie nicht mehr sehen kann.«
Wie herrlich gebieterisch. Seine Lenden zogen sich schmerzhaft heiß zusammen.
Komm mit. Er würde sie in eine Taverne mitnehmen, ihr Ale kaufen und Brot, sie necken, um sie einfach reden zu hören, um sie die ganze Nacht anzusehen und darin zu schwelgen, wie sie alle anderen in ihrer Umgebung herumkommandierte. Nur dass sie ihn dann sehen … und flüchten würde. Die Last, die auf ihm ruhte, erdrückte ihn fast.
»Wie die Dame wünscht.«
Sie zuckte zusammen. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass er gehorchen würde, und das ließ ihn grinsen. Gütiger Himmel, seit Jahren hatte er nicht mehr so viel gelächelt. Die Brustmuskeln schmerzten noch von seinem Lachanfall vorhin. Wann hatte er das letzte Mal gelacht? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern.
Eine verzweifelte Sehnsucht erfasste ihn wieder, denn in ihrem unverwandten Blick, in der Freimütigkeit, mit der sie mit ihm sprach, erkannte er seine Erlösung. Er sah einen Mann, der nicht mehr ins Dunkel getrieben wurde, sondern einen Mann, den man wahrnahm. Er kannte kein größeres Geschenk, das es auf Erden gab. Archer war nicht so dumm, ein Geschenk auszuschlagen.
Hector Ellis’ Tochter. Der Mann würde also am Leben bleiben müssen. Archer überlegte sich einen neuen Plan. Einen, von dem Archer wusste, dass Ellis darauf eingehen würde. Denn ein Mann wie er würde auf alles eingehen, nur um seine eigene Haut zu retten. Ein bisschen Zeit war alles, was Archer brauchte.
Er holte tief Luft und zwang sich zu den Worten, die gesagt werden mussten. »Schöner Pan, ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.«
Drei Jahre später. London, September 1881
»Nein, nein, weiter unten … ja, genau … die da!« Ein zufriedenes Lächeln verzog ihre Lippen. »Oh, wie schön sie sind.«
Der Mann hinter dem Ladentisch errötete vor Freude. Sein Blick richtete sich auf ihre lächelnden Lippen und verharrte dort einen Moment länger als schicklich. »Die schönsten, die ich je gesehen habe, Miss.«
Die leichte Kühnheit seiner Worte ließ wieder flammende Röte in seine hellen Wangen steigen. Miranda beugte sich weiter vor. Die Glasplatte des Ladentisches knirschte leise, als sie sich mit den Ellbogen darauf abstützte, und der Angestellte musste schlucken, während sein Blick zwischen ihrem Mund und ihren schwellenden Brüsten, die fast aus dem Mieder quollen, hin und her huschte. Seine Finger legten sich fester um die Rubine der Halskette, die er mit beiden Händen hielt.
Es war wirklich so leicht, einen Mann nur damit zu verführen, dass man den Rücken ein bisschen durchdrückte. Eine Frau sollte Befriedigung dabei empfinden. Miranda empfand dabei nur das, was sie immer empfand: Sie kam sich schmutzig, falsch und leer vor.
»Legen Sie sie hin«, sagte sie leise, ehe sie sich zart räusperte. »Ich möchte sie im richtigen Licht sehen.«
Vorsichtig legte er die Kette zu den anderen, wohl an die zehn Stück, die auf dem kleinen Ladentisch verstreut waren. Es lagen mehr Schmuckstücke zur Ansicht aus, als klug oder angemessen gewesen wäre. So entgegenkommend … und ein Fehler, den nur ein verwirrter Angestellter machen würde.
Miranda stützte das Kinn mit der Hand ab. Dabei drückte ihr Arm seitlich gegen ihren Busen, sodass er noch deutlicher zu sehen war. Der Angestellte gab einen erstickten Laut von sich, während sein Blick wie gebannt an den Kurven hing, von denen er jetzt so viel mehr zu sehen bekam. Ihre Haut kribbelte. Sie zuckte nicht zusammen, sondern sah nur mit einem versteckten Lächeln zu ihm auf. , sagte es ihm. Ihre freie Hand legte sich federleicht auf eine Perlenkette, die sich in der Nähe ihres Brustkorbs befand.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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