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Nach dem Tod ihres herrschsüchtigen Ehemanns ist die junge Witwe Daisy Ellis Craigmore entschlossen, endlich das Leben in vollen Zügen zu genießen. Doch dann wird Daisy von einem Werwolf angegriffen und kommt nur knapp mit dem Leben davon. Zum Glück kann sie auf die Hilfe des attraktiven Marquis of Northrup zählen, der jedoch selbst ein dunkles Geheimnis hütet.
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Seitenzahl: 576
KRISTEN CALLIHAN
London
Roman
Ins Deutsche übertragen von
Firouzeh Akhavan-Zandjani
Nach dem Tod ihres herrschsüchtigen Ehemanns ist die junge Witwe Daisy Ellis Craigmore entschlossen, endlich das Leben in vollen Zügen zu genießen. Doch dann wird sie während eines Festes plötzlich ange griffen. Eine Furcht einflößende Bestie tötet zwei Menschen, und nur durch Glück entkommt Daisy dem Massaker. Der geheimnisvolle Marquis Northrup, der scheinbar durch Zufall am Ort des Geschehens auftaucht, bringt Daisy in sein Haus. Dort erfährt sie das Unglaubliche: Sie wäre um ein Haar Opfer eines Werwolfs geworden. Und Northrup offenbart ihr, dass er ebenfalls ein Lykaner ist. Jeder andere würde ihn für wahnsinnig halten, aber Daisy weiß nur zu gut, dass das Übernatürliche existiert. Dennoch erschreckt sie die Tatsache, dass der Werwolf anscheinend hinter ihr her ist. Northrup bietet Daisy seinen Schutz an, den sie jedoch nur widerwillig annimmt. Denn der Marquis bringt all ihre Sinne in Aufruhr, und sie ist noch nicht bereit, einem Mann erneut Macht über sich zu geben. Doch die Jagd nach der Bestie schweißt das ungleiche Paar mehr und mehr zusammen, und schon bald kann Daisy ihr eigenes unglaubliches Geheimnis nicht mehr vor dem Mann verbergen, den sie längst aus tiefstem Herzen liebt.
Dieses Buch ist meinen Schwestern gewidmet – Karina und Liz.
Sie waren am Anfang da und werden mich bis zum Schluss begleiten. Ein größeres Geschenk ist für mich nicht vorstellbar.
Prolog
Warum dein Antlitz so bleich von Müdigkeit,
ist’s der Weg zum Himmel, die Erdenwacht?
Dein Weg ist weit in Einsamkeit
Zwischen Sternen, deren Herkunft nicht die Nacht.
Shelley
London, 1. April 1883
Gütiger Herr im Himmel, gab es einen schöneren Anblick als eine vor Leidenschaft glühende Frau mit rosig schimmernder Haut, deren Busen bei jedem seiner Stöße hüpfte? Die Frau, die unter Ian lag, stöhnte und drängte sich ihm entgegen. Das rotgoldene Haar, das über das weiße Leinen strömte, strahlte im Licht der nachmittäglichen Sonne. Was gab es Besseres, als einer Frau beizuliegen? Einer bezahlten Frau. Wollte sie das hier wirklich? Wollte sie ihn? Er runzelte die Stirn, als er spürte, dass seine Konzentration auf Abwege geriet und damit auch die lustvolle Anspannung in anderen Körperregionen nachließ.
Mist. Halt durch, Junge! Die aufgestemmten Arme knickten einmal kurz ein. Einmal. Doch das reichte, um ihn aus dem Takt zu bringen. Es reichte, um ihn plötzlich den Geruch billigen Parfüms und muffiger Bettwäsche wahrnehmen zu lassen. Und dann stieg ihm auch der widerliche Gestank einer häufig benutzten Frau und von Langeweile in die Nase. Seine Lust verebbte wie eine ins Meer zurückweichende Woge. Verdammt!
Die Hure erstarrte und zog die schmalen, roten Brauen verwirrt zusammen.
Bei der Stange bleiben! Nicht den Kopf verlieren! Leider ließen sich beide Körperregionen nicht dazu herab, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Eher das Gegenteil. Kaltes Entsetzen erfasste ihn bei der Gewissheit, dass der kleine Ian einem schnellen, schlaffen Tod anheimfiel.
»Mylord?« Jetzt hob die Hure auch noch den Kopf und sah ihn aus grünen Augen bestürzt an. Sie sah dem Original so ähnlich. Aber eben nur ähnlich. Und das reichte nicht mehr. »Stimmt irgendetwas nicht?«
Einen Moment lang wusste Ian nicht, was er sagen sollte. Ja, wirklich, was antwortete man auf so eine Frage? Ihm fehlte die Erfahrung, um das zu wissen. Ihre Verwirrung ließ nach und wurde durch etwas Schlimmeres ersetzt: sanftes Mitleid.
»Ach, mein Süßer. Ist schon gut.« Sie tätschelte seinen Arm, während er weiter starr vor Entsetzen war … mit Ausnahme des kleinen Ian. Der faule Kerl glitt aus ihr heraus und verzog sich wie eine verängstigte Schildkröte. Sie besaß den Anstand, sich nichts anmerken zu lassen, sondern sah ihm weiter in die Augen. »Das passiert jedem mal.«
Mir nicht! Er riss sich von ihr los und wälzte sich auf den Rücken, um die vergoldete Decke anzustarren. Vielleicht würde sich ja die Matratze unter ihm auftun und ihn zur Gänze verschlingen. »Ich bin ziemlich müde, äh …?« Hatte sie einen Namen? Hatte er überhaupt gefragt? Feuchte Kälte breitete sich auf seiner Haut aus und erfasste seinen ganzen Körper. Ian hätte am liebsten die Augen geschlossen und ein paar Jahrzehnte geschlafen. Vergessen zu finden, wurde immer schwieriger.
Die Frau stützte sich mit dem Ellbogen auf, um ihn zu betrachten. Im kalten Licht wirkten die Linien um Augen und Mund ausgeprägter und sprachen deutlich von einem harten Leben, das sich viel zu schnell aufbrauchte. »Ja, es ist nur die Müdigkeit.« Wieder so ein Tätscheln, als würde man einen alten Hund trösten, der zu nichts mehr nütze war. Dann setzte sie sich auf. Das Bett knackte, als sie die Beine über die Kante schwang und dabei das volle Haar über eine knochige Schulter warf. »Wir brauchen nicht mehr davon zu reden.«
Er kam mit einem Ruck hoch und fuhr sie an: »Nein. Brauchen wir nicht.«
Sie zog die Augenbrauen hoch, und das angstvolle Beben, das sie durchfuhr, verstärkte den durchdringenden Geruch ihres Parfüms. Ian zwang sich, die verzerrten Gesichtszüge wieder zu glätten und durchzuatmen. Er hatte geknurrt. Verdammt.Reiß dich zusammen! Doch der Wolf in ihm war in letzter Zeit immer schwerer zu bändigen. Er bemühte sich um eine entspannte Miene, als er nach seiner Jacke griff. »Ich habe dir kein Vergnügen bereitet, Mädchen, und das tut mir leid.«
Das Schnauben, das sie ausstieß, war eine Mischung aus Erheiterung und Entsetzen. Um ihre Mundwinkel zuckte es. »Um es mal ganz deutlich zu sagen, Sir: Es ist ja wohl nicht Ihre Aufgabe, mir Vergnügen zu bereiten, oder?«
Ian lachte kurz auf. »Ach, Jeanine, deine Ehrlichkeit ist wirklich entwaffnend.«
Jeanine. So hieß sie, oder wohl doch eher Jenny. Trotz einiger spezieller Techniken war sie so französisch wie ein englischer Cheddarkäse. Er zog viel mehr Geld aus der Tasche, als er beabsichtigt hatte, und reichte es ihr. »Sieh das als meine Entschuldigung an.«
Ihre Finger schlossen sich um die Banknoten, während sie ihn musterte. Sie war ein schlaues Frauenzimmer. Er mochte es nicht, wenn seine Frauen dumm waren. Das machte es am Ende nur schwieriger. Manche meinten gar, sie könnten seine Mätressen werden. Doch glücklicherweise kümmerte es wegen seines Rufs als lasterhafter Mensch kaum jemanden, was er trieb, solange es nur empörend genug war. Die Londoner Gesellschaft war wie eine wilde Bestie, die sich durch gute Unterhaltung immer zähmen ließ.
Jeanine/Jennys Mund verzog sich zu einem freundlichen Lächeln. »Das ist ’ne verdammt nette Entschuldigung, Süßer.«
Nachdem alles zwischen ihnen geklärt war, ließ sie vom gespielt vornehmen Getue ab.
Jeanine/Jenny glitt vom Bett und sammelte ihre Sachen ein, wobei er einen Blick auf einen wohl gerundeten, festen Hintern erhaschte. Bei ihm regte sich noch nicht einmal ansatzweise anerkennende Bewunderung. Er versuchte, nicht an den kleinen Ian, diesen miesen Verräter, zu denken und legte die Arme auf den Knien ab, während sie sich in drückender Stille ankleidete. Fast hätte sich bei ihm wieder innere Zufriedenheit eingestellt, als sie auf die Tür zu ging. Doch dann warf sie ihm über die Schulter einen letzten Blick aus grünen Augen zu. Jeder einzelne Muskel in seinem Körper spannte sich an, als er diesen Blick sah.
»Ich werde schweigen wie ein Grab«, versicherte sie ihm.
Die Tür schloss sich mit dem dumpfen Knall eines Deckels, der auf einen Sarg gelegt wird.
London, 18. April 1883
Dreihundertsechsundsechzig Tage, zehn Stunden, fünfzehn Minuten und … Daisy warf einen Blick auf die herzförmige, goldene Uhr, die in der Mitte ihres Mieders baumelte. Es handelte sich um eine strategisch günstige Stelle, um den Blick auf ihren Busen zu lenken. Nun ja, es mochte vielleicht eine strategisch günstige Position sein, aber so die Uhrzeit zu erkennen, war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das winzige Ziffernblatt wurde durch die schwankende Laterne der Kutsche immer wieder in den Schatten getaucht.
Aber Sekunden mussten nun ohnehin nicht mehr gezählt werden. Sie war frei. Daisy schaute nach draußen in den wabernden, grauen Nebel, der die Straßen von London verhüllte. Dreihundertsechsundsechzig Tage, zehn Stunden, fünfzehn Minuten und egal wie viele Sekunden waren eine ausreichend lange Trauerzeit um einen Mann, den man gehasst hatte. Auch wenn man mit diesem Mann verheiratet gewesen war. Insbesondere wenn man mit diesem Mann verheiratet gewesen war, korrigierte sie sich, während sie eine Falte aus ihrem himmelblauen Seidenrock strich. Himmelblau. Was für ein herrliches Wort. Es glitt schmeichelnd über ihre Zunge und kündete von Abenteuern und fremden Gefilden. Sie liebte die Farbe Himmelblau. Sie liebte Farben generell. Doch eine Zeitlang hatte sie auch Schwarz geliebt. Schwarz war ihre Flagge der Freiheit gewesen. Die Farbe hatte das symbolische Ablegen der Fesseln der Ehe und den Übergang in den Witwenstand, mit all seinen Freiheiten, gekennzeichnet.
Das Kapitel Schwarz war für Daisy jetzt abgeschlossen. Man sollte die Königin für ihre Beharrlichkeit in Sachen Trauer wirklich verwünschen, denn damit verdammte sie unzählige Witwen dazu, schuldbewusst ihrem Beispiel zu folgen. Andererseits war es natürlich ziemlich romantisch von ihr, und Romantik war etwas, das Daisy niemandem vorwerfen mochte. Doch für sie war ihr Trauerjahr abgeschlossen, und sie hatte ihre Pflicht und Schuldigkeit getan, um eventuellen Klatschmäulern keine Nahrung zu liefern. Jetzt war ihre Zeit gekommen.
Barnaby, ihr Kutscher, rief den Pferden etwas zu, und das Gefährt bog scharf in eine schmale Straße ein, die sie in die Zukunft führen würde. Geselliges Zusammensein, Unterhaltung, Lachen, Leben. An einen Ort, wo Frauen kein Schwarz trugen, außer sie wollten sich mit einer geheimnisvollen Aura umgeben. Keiner hatte sie je für geheimnisvoll gehalten … für verrucht vielleicht.
Plötzlich zog sich ihr Inneres so fest zusammen, dass sie anfing zu zittern. Einsamkeit und Angst drängten sie dazu, Barnaby den Befehl zur Umkehr zu geben. In ihrem Bett war es sicher und warm. Vielleicht war ihr ganzes Gerede ja nur Geschwätz gewesen. Vielleicht war die vergnügungssüchtige Daisy Margaret Ellis – sie weigerte sich, sich selbst Craigmore zu nennen – nichts weiter als ein Feigling …
»Warum schnappen wir nicht ein bisschen frische Luft?« Der Mann, der an Daisys Hals knabberte, lachte leise über seinen eigenen Scherz. ›Frische‹ Luft suchte man in London vergebens. Daisy unterließ es, die Augen zu verdrehen. Denn schließlich war es ein herrliches Gefühl, wie sich seine Lippen weich kreisend über ihre Haut bewegten. Es war sechs Jahre her, dass jemand sie leidenschaftlich berührt hatte. Er zupfte an ihrem Fleisch an der zarten Halsbeuge, und ein Beben ging durch ihren Körper, während sich ihre Brustspitzen erwartungsvoll aufrichteten. Wein strömte durch ihre Adern, erhitzte ihr Blut und hüllte ihre Welt in weiche, verschwommene Farben.
Um sie herum hatten auch andere Paare zueinander gefunden und drückten sich jetzt in den dunklen Nischen des überfüllten Stadthauses herum, um anderen Vergnügungen zu frönen. Männer, die nur darauf aus waren zu gewinnen, scharten sich um die Spieltische und nahmen die Frauen, die ihre Seiten zierten, kaum wahr. Ein paar Gäste tanzten zu der endlos spielenden Musik der Kapelle, die Alexis für den Abend verpflichtet hatte. Allerdings hatte Daisy ihre Gastgeberin Alex heute Abend noch gar nicht gesehen.
Alex, die auch gerade erst Witwe geworden war, hatte sich für ein Leben in der Demimonde entschieden. Der ton, so hatte Alex erklärt, wäre viel zu langweilig. Daisy gab ihr recht. Die feine Gesellschaft – der ton – hatte Daisy beinahe den Rücken gekehrt, als Craigmore gestorben war und ihr kaum etwas hinterlassen hatte. Bestimmt war der verdammte Kerl davon ausgegangen, dass sie elend und mittellos auf der Straße enden würde. Er hatte kaum etwas über die eigenen Mittel gewusst, die ihr zur Verfügung standen.
Daisy musterte den Mann, der vor ihr stand. Ein wohl gestalteter, junger Mann, dem noch eine gewisse Schlaksigkeit anhaftete. »Frische Luft wäre herrlich.«
Eine matte Trägheit bemächtigte sich ihrer, als sie sich an ihn lehnte. Er roch nach Tabak, teurer Wolle und jungem Mann. Sein fester Körper fühlte sich wundervoll an. Was spielte es da noch für eine Rolle, dass sie seinen Namen vergessen hatte?
Sein Arm lag um ihre Schultern, als er sie durch das Gewirr der endlosen Flure führte. Die Gaslampen flackerten. Blauer Qualm und heiße Körper erzeugten einen Dunst, der alles nur noch verschwommen erkennen ließ.
Daisy stolperte und sein Griff wurde fester. »Vorsicht. Nicht langlegen. Noch nicht.«
Die Bemerkung war wirklich schlagfertig gewesen. Sie verdrängte den Gedanken. Sie wollte nicht denken … nur fühlen.
Lachend stürmten sie durch die Hintertür nach draußen. Daisy atmete die feuchtkalte, nach Kohlenstaub riechende Luft ein und sah die nassen Steinplatten im Mondschein schimmern, ehe ihr Begleiter sie gegen die Wand drückte. Efeuranken raschelten an ihrem Ohr, als er sich über sie beugte und seinen Mund grob auf ihre Lippen presste. Daisy gab dem Druck nach und ignorierte den damit einhergehenden Schmerz, während sie auf das Einsetzen der Lust wartete … dieses so schwer fassbare Vergnügen, an welches man sich so gut erinnern konnte, während man das Empfinden selbst verloren hatte. Seine Zunge schob sich kalt und groß zwischen ihre Lippen. Durfte eine Zunge sich kalt anfühlen?
Wolkenfetzen rasten über den Himmel, und das helle Rund des Mondes strahlte auf, sodass die düstere Gasse wie in blaues Tageslicht getaucht schien. Daisy sah zum Mond auf, während die Hände ihres Liebhabers über ihren Körper nach unten glitten und ihre Röcke hoben, während sein Atem heiß und feucht über ihren Busen strich. Als seine suchende Hand anfing, sie zu befummeln, spannte Daisys Körper sich an. Das war es doch, worauf sie die ganze Zeit gewartet hatte. Sechs Jahre lang hatte sie in der Hölle gelebt und darauf gewartet, begehrt zu werden, als eine begehrenswerte Frau betrachtet zu werden und nicht wie etwas Verabscheuungswürdiges.
Verführerin, Sinnbild der Fleischeslust. Du wertlose Hülle, deren einziger Nutzen darin besteht, die Sünde des Mannes in sich aufzunehmen.
Wut vermengte sich mit Abscheu. Vergiss Craigmore, er ist tot. Seine Reden können dich nicht mehr berühren. Gib dich den Freuden hin. Doch diese verflogen, während der Wind sich drehte und ihre nackten Arme in eisige Kälte hüllte. Puh, es stank … irgendwie merkwürdig nach klebrig süßer Verwesung und Kupfer vermengt mit Dreck. Der Geruch jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Leise fing sie an, sich zu wehren. Hier konnten sie viel zu leicht gesehen werden, und davon abgesehen wollte sie es auch gar nicht mehr.
»Ganz ruhig, Süße.« Raue Finger glitten über ihre Schenkel.
»Ich will wieder rein.«
»Entspann dich«, sagte er.
Sie versuchte, ihn wegzudrücken. »Rein.«
»Versuch ich ja«, meinte er lachend.
Sie drehte den Kopf, um sich ihm zu entziehen, und ihr Blick erhaschte etwas links von seiner Schulter. Graue Seidenröcke, deren Säume im Wind flatterten, ein ausgestreckter, blasser Arm, der um Hilfe zu flehen schien, das Funkeln von Diamanten an einem weißen Hals, große Augen mit gebrochenem Blick. Und Blut … so viel Blut, das im Mondlicht schwarz schimmerte. Daisys Verstand versuchte, den Anblick, der sich ihren Augen bot, zu erfassen und ihm einen Sinn zu geben. Alex. Alex’ aufgerissener Leib. Und etwas, das sich über Alex beugte, das Gesicht in den Eingeweiden vergraben hatte und so wirkte, als würde es an dem Körper schnüffeln. Ein Schrei erstarrte in Daisys Kehle – so kalt und fest, dass sie ihn nicht herausbrachte. Entsetzen breitete sich in ihr aus und gab ihr die Kraft, ihren Liebhaber wegzustoßen.
»Was zum Teufel soll das?«, fragte er.
Ein leises Wimmern kam über ihre Lippen, während sie nach vorn taumelte. Ihr Begleiter drehte sich um. Als hätte man ihm etwas zugerufen, hob das Geschöpf den Kopf. Blut tropfte von seinem Kinn, und Daisy schrie. Knurrend erhob es sich auf die Hinterbeine, die so lang wie die eines Menschen waren. Ihr Galan wich taumelnd zurück und brüllte vor Angst, als das Monster angriff.
Daisys Kopf prallte gegen die Backsteinmauer. Etwas Heißes, Nasses spritzte ihr über Wange und Hals. Ein schwerer Leib stürzte zuckend und um sich schlagend auf sie und drückte sie auf den harten Boden. Und dann waren da nur noch die Schreie, Schrei um Schrei reinen, unverfälschten Entsetzens. Sie schlugen wie eine Woge über ihr zusammen, raubten ihr den Verstand und zogen sie nach unten in die kühle Umarmung der Dunkelheit.
Nicht weit entfernt …
Sechs Huren, bei denen er sechsmal versagt hatte, würden auch den zuversichtlichsten Mann schließlich die Flinte ins Korn werfen lassen. Man konnte durchhalten, aber irgendwann war es nur noch eine demütigende Erniedrigung. Ian wusste, dass er diesen schmalen Grat etwa bei Hure Nummer Drei überschritten hatte. Also gab es keinen Sex mehr. Sein Vater hätte es ohnehin als Unzucht bezeichnet.
»Gottverdammter Bockmist!« Ians Fluch verhallte ungehört unter dem nächtlichen Himmel und löste sich wie Wasserdampf in der kühlen, sauberen Luft von Hampstead Heath auf.
Fluchend und schwitzend rannte er schneller, und seine Füße donnerten über den weichen Boden. Niederlagen hatte er noch nie gut hinnehmen können. Schlimmer noch war aber, dass ihm jetzt nichts anderes mehr geblieben war als dies … Rennen, seinen Körper bis an die Grenzen der Belastbarkeit zu bringen. Er unterdrückte einen weiteren heftigen Fluch und lief noch schneller. Das Blut strömte wie geschmolzenes Glas durch seine Adern, während seine Beine um Gnade flehten. Nur hier fühlte er sich wirklich lebendig.
Über ihm schwebte die große, dunkle Kuppel des Nachthimmels. In der Ferne lag London, das eine zerklüftete Landschaft aus Kirchtürmen und planlos verteilten Gebäuden bildete, getaucht in das silbrige Licht des Mondes. Der Hauch einer Empfindung glitt kribbelnd über seine Haut. Der Mond. Diese prächtige Verführerin. Die Kraft, die sie ausstrahlte, durchströmte ihn wie Wein. Sie beflügelte ihn, trieb ihn an, und das Tier in ihm regte sich.
Jahrzehntelang hatte Ian diese Seite von sich ignoriert. Er hatte sein Tier so fest im Zaum gehalten, dass es zu einem blassen Schemen in seinem Geist verkümmert war. Und er hatte darunter gelitten. War schwach und antrieblos geworden. Jetzt hallte das Heulen seines Tieres durch seinen Kopf und wurde immer lauter und kräftiger.
Irgendwie genoss er das Regen des Tieres. Warum auch nicht? Alles andere, was ihm sonst Vergnügen bereitet hatte, war ihm nicht mehr vergönnt. Warum sollte da nicht zumindest das Tier ein bisschen Freude haben? Warum es nicht herauslassen, damit es spielen konnte? Schon während ihm der Gedanke kam, begehrte ein angeborener Selbsterhaltungstrieb auf. Er hatte nicht hundertdreißig Jahre seines Lebens mit sich gerungen, um sich jetzt durch eine kleine Versuchung der totalen Vernichtung anheimzugeben.
Ian stieß einen weiteren Fluch aus, ehe er sich Richtung London wandte und der Wildnis, die sein Tier rief, den Rücken kehrte … den durchs Unterholz huschenden Kaninchen und den ängstlichen Rehen, die Ian sogar jetzt riechen konnte. Er lachte kurz verbittert auf, während seine Füße förmlich über den Boden flogen und ihn mit einer schon unheimlichen Geschwindigkeit Richtung London trugen. Vielleicht würde er eines Tages zurückkehren, um einen Hirsch mit entfesselten Klauen zu erlegen. Würde er schon bald tief in heißes, flüssiges Blut eintauchen und sich mit unbekümmerter Lust an warmem Fleisch laben?
Der weiche Boden unter seinen Füßen ging in befestigte Straßen über, und die saubere Luft wurde stickig und übelriechend, als er immer tiefer in die Stadt vordrang. Die Gebäude um sich herum nahm er nur verschwommen wahr, und der seltsame Passant war kaum mehr als ein farbiger Streif und ein Luftzug, als Ian vorbeirannte. So schnell war er. Schneller als er den ganzen kommenden Monat sein würde, da ihn jetzt der hell strahlende Vollmond mit Kraft versorgte.
Ein Rollwagen tauchte vor ihm auf und rumpelte mit seiner Kohlenladung über die Straße. Mit einem weiten Sprung setzte er in einem hohen Bogen darüber hinweg, landete auf flinken Füßen und rannte weiter. Die Straßen waren jetzt belebter, voller Müßiggänger, die sich unter den Verkehr mischten. Achtlos schlängelte er sich an ihnen vorbei, wobei er immer wieder Unrat hochspritzen ließ, sodass übelriechender Gestank aufstieg.
Mit der Schulter streifte er einen Kaffeeverkäufer, der seinen Wagen schob. Was würde der sehen? Einen Mann in Mokassins, die aus dem amerikanischen Westen stammten? Die weite graue Hose und das Leinenhemd eines Arbeiters? Etwas, das Ian Ranulf, der neue Marquis von Northrup niemals anziehen würde. Doch nicht dieser geschniegelte Dandy. Keiner würde je auf die Idee kommen, dass dieser Amok laufende Wilde Lord Northrup sein könnte.
Ganz plötzlich verließ ihn die Kraft, und er wurde langsamer. Er atmete gleichmäßig ein und aus. Sein Herzschlag war so kräftig wie immer; nicht zum Stehen zu bringen … ewiglich. Der Gedanke hätte ihn beinahe in die Knie gehen lassen. Das Geplapper der Männer und Frauen, die den klaren Abend genossen, zerrte an seinen Nerven.
Sein Schritt verlangsamte sich zu einem gemächlichen Schlendern, und Ian spazierte durch eine gewundene Straße, in der das Gedränge nicht so groß und der Fußgängerverkehr deutlich geringer war. Zu seiner Linken strömte gelbes Licht großflächig durch die Fenster eines älteren Stadthauses, das zwar immer noch schön war, doch in dieser unmodernen Gegend schäbig wirkte. Die Klänge eines schottischen Reels und das Lachen von Frauen übertönte hier den Lärm des Londoner Nachtlebens.
Ian ließ dies hinter sich und trat in die Mündung einer schmalen Gasse, als er zwischen all dem die Sinne überwältigenden Gestank aus menschlichen Ausdünstungen, moderndem Wasser und Unrat deutlich den Geruch von Blut wahrnahm. Menschlichem Blut. Und im Hintergrund ganz schwach nur ein Hauch von etwas anderem … den Geruch nach Wolf.
Es war dieser Geruch, diese deutliche Witterung nach Wolf, bei dem sich seine Nackenhaare aufstellten und ein Knurren aus den Tiefen seiner Kehle aufstieg. Siebzig Jahre lang hatte er sich beharrlich von seinesgleichen ferngehalten, und jetzt war es fast so, als hätte es die Zeit gar nicht gegeben. Instinktiv drehte er sich zu dem Geruch um, um sich auf denjenigen zu stürzen, der es gewagt hatte, in sein Revier einzudringen. Er blieb abrupt stehen. Das war nicht sein Revier. Nicht mehr.
Kämpfen oder flüchten … mit diesen beiden gegensätzlichen Empfindungen rang er, bis er meinte, seine Brust würde aufreißen. Ein Schweißtropfen lief ihm in den Nacken. Fast wollte er sich schon abwenden, als der schrille Schrei einer Frau alle anderen Geräusche übertönte. Dann war ein wütendes Knurren zu hören. Ein Mann brüllte entsetzt auf. Das Knurren wurde lauter, und dann hörte er deutlich das Reißen von Fleisch und das Gurgeln eines Mannes, als würde er ertrinken. Blut … der Wohlgeruch dieses köstlichen Saftes stieg ihm in die Nase und ließ Ians Knie weich werden.
»Mistkerl!« Ohne noch einmal nachzudenken, rannte er los in die Richtung, aus der der Geruch kam.
Menschen strömten bereits in die Gasse, als Ian sich mitten in die Menge stürzte. Jemand schrie panisch auf. Eine Frau wurde ohnmächtig. Ein kollektiver Schauer des Entsetzens ging durch die Schaulustigen und verstärkte den Geruch der Angst noch. Die Menschen wichen vor Grauen zurück und drängten sich gleichzeitig fasziniert nach vorn. Die anwesenden Frauen wurden schnell vom Schauplatz ferngehalten.
Energisch schob sich Ian an einem stämmigen Mann vorbei. Der durchdringende Geruch nach Wolf war fast zu viel für seine Sinne. Wolf und Blut. Gütiger Himmel!
Als ihm wieder ein Mann den Weg versperrte, fand Ian endlich seine Stimme wieder und sprach die Worte, die seit Jahren nicht mehr über seine Lippen gekommen waren. »Zur Seite! Ich bin Arzt.« Allerdings hielt er es aufgrund der großen Menge an Blut eher für unwahrscheinlich, dass seine eingerosteten Dienste überhaupt noch gebraucht wurden.
Die Menge machte ihm den Weg frei, und Ian betrat den Schauplatz. Bittere Galle stieg in ihm hoch. Überall war Blut – bedeckte die Mauer des Hauses, bildete Pfützen auf dem Boden und lief in die Fugen der Pflastersteine. Ein Mann – oder das, was von ihm noch übrig war – lag zusammengesunken neben der Hauswand. Das Gesicht war von Krallen so zerfetzt, dass es nicht mehr zu erkennen war, und der Körper ausgeweidet. Nur ein kurzes Stück weiter lag eine Frau, die das gleiche Schicksal ereilt hatte, wobei ihr Gesicht jedoch unberührt geblieben war. Sie war zuerst gestorben. Darauf würde er seinen schönsten Spazierstock verwetten. Von ihr stieg bereits Verwesungsgeruch auf, während ihr Körper steif und bleich im Schein des Mondes dalag.
Ian hockte sich hin und atmete tief ein. Alle möglichen Gerüche stürmten auf ihn ein. Er nahm sie auf und analysierte die einzelnen Komponenten. Überlagert von Verwesung, Entsetzen und Blut war da die deutliche Witterung nach einem Wolf. Sie war getränkt mit etwas Bittersüßem, dem eine schwefelartige Note anhaftete … etwas Krankes. Was für eine Krankheit das war, konnte er nicht erkennen, aber er nahm sie deutlich wahr. Ein seltsamer Umstand, bedachte man, dass Werwölfe eigentlich nicht anfällig für Krankheiten waren.
»Für den kommt jede Hilfe zu spät«, sagte der Mann neben ihm. Ian hob eine Hand, um anzuzeigen, dass man ihn nicht stören sollte, während er noch tiefer einatmete.
Er registrierte jetzt einen schwächeren Geruch, den der Gestank erst überlagert hatte – eine Mischung aus Rosenwasser, Jasmin, Vanille und Sonnenschein. Der Duft nahm ihn einen Moment lang völlig gefangen, sodass sich seine Muskeln anspannten und Wärme sich in ihm ausbreitete. Es war ein frischer, flüchtiger Duft, bei dem sich sein Tier aufsetzte und aufmerksam wurde.
Ein leises Stöhnen brach den Zauber. Irgendjemand schrie warnend auf. Der Tote bewegte sich und rollte auf die Seite, woraufhin die Menge geschlossen zurückwich. Ians Herzschlag beschleunigte sich, ehe er blauen Seidenstoff zwischen den verdrehten Beinen des Mannes erspähte.
»Verfluchter Mist!« Er zerrte den Leichnam zur Seite, der mit einem dumpfen Laut zu Boden kippte. Zum Vorschein kam der gekrümmte Leib einer über und über mit Blut bedeckten Frau, die seltsamerweise in Efeuranken gehüllt war, welche üppig grün von der Hauswand hingen.
»Treten Sie zurück«, erklärte er scharf, als ein allzu neugieriger Mann näherrückte.
»Himmel! Lebt sie noch?«
Ian machte mit den Efeuranken kurzen Prozess, indem er nur die äußersten Spitzen seiner Krallen ausfuhr und damit das Gestrüpp teilte. Doch seine Hände waren ganz sanft, als er das Handgelenk der Frau umfasste, um nach ihrem Puls zu suchen. Er war langsam, gleichmäßig und kräftig. Der Duft nach Blumen und Vanille stieg von ihr auf. Ihre Gesichtszüge waren durch all das Blut nicht zu erkennen. Ian stieß einen unterdrückten Fluch aus und tastete ihren Körper nach Verletzungen ab. Trotz des vielen Blutes schien sie unverletzt zu sein. Das Blut, das an ihr klebte, stammte von dem Mann, nicht von ihr. Doch sie hatte den Angriff miterlebt. Dessen war er sicher. Sie war es gewesen, die geschrien hatte. Und dann der Mann.
Er ließ den Blick über die Straße gleiten und stellte sich vor, wie wohl alles abgelaufen sein musste. Das Paar hatte das erste Opfer bemerkt. Sie hatten geschrien und waren dann angegriffen worden. Ian richtete den Blick wieder auf die Frau.
Sie war klein, hatte üppige Rundungen und eine schmale Taille. Er schob einen Arm unter ihre Schultern und den anderen unter ihre Knie, ehe er sie hochnahm und dabei die Einwände ignorierte, die von allen Seiten kamen. Ihr Kopf sackte gegen seine Schulter, und Ian nahm aufs Neue einen Hauch ihres süßen Duftes wahr. Eine lange Locke ihres Haars, rot von Blut, fiel auf seine Brust, als er sie fester an sich drückte und hochkam.
»Sie muss ärztlich versorgt werden.« Er hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, als ihm ein feiner Herr in den Weg trat.
»Mal ganz langsam.« Der gewachste Oberlippenbart des Mannes zuckte. »Sie sehen überhaupt nicht wie ein Arzt aus.«
Die Menge wurde unruhig und nahm offensichtlich erst jetzt Ians seltsamen Aufzug wahr.
Ian packte die Frau fester, und sie gab einen leisen Schmerzenslaut von sich. Der Laut ging ihm direkt ins Mark. Frauen musste man beschützen und hegen. Immer. Er bedachte die näher rückende Menge mit einem durchdringenden Blick. »Und wie ein Marquis auch nicht, würde ich sagen. Trotzdem bin ich beides.« Er machte einen Schritt und drängte den Mann mit Leichtigkeit zur Seite. »Ich bin Northrup. Und Sie täten gut daran, mir den Weg frei zu machen.«
Wieder ging ein Raunen durch die Menge, doch dann wichen alle zurück. Es gab nicht viele, die sich der Gefahr aussetzten, mit Lord Ian Ranulf, dem Marquis von Northrup, aneinanderzugeraten. An jenen, die nicht ganz so überzeugt waren, drängte er sich einfach vorbei. Er würde es mit allen aufnehmen, wenn es sein musste. Diese Frau würde er nicht mehr aus den Augen lassen. Zuerst musste er sie befragen. Und er würde ganz gewiss nicht zulassen, dass sie ganz London erzählte, eben den Angriff eines Werwolfs überlebt zu haben.
»So ist gut … gutes Mädchen. Wachen Sie auf, Liebes.«
Daisy war warm. Ihr war warm, und sie fühlte eine angenehme Schwere. Es fühlte sich wundervoll an. Kaum bildete sich dieser Gedanke, als die Verwirrung ihn auch schon wieder vertrieb. Außerhalb ihres dunklen Kokons war ein heimeliges Plätschern zu hören, als würde ein Bad eingelassen werden. Wo war sie? Wer redete mit so sanfter Stimme auf sie ein? Und was war passiert … Keuchend riss sie die Augen auf. Über sich nahm sie das Flackern einer Gaslampe wahr. Sie erhaschte einen Blick auf eine mit Mahagoni vertäfelte Wand, ehe sich das freundliche, runzelige Gesicht einer Frau mit einem Schopf grauer Haare davorschob.
»Ganz ruhig, Mädchen.« Die Frau tätschelte Daisys Schulter.
Daisy sah auf ihre Schulter und stellte fest, dass sie nackt war. Zwar in eine dicke Daunendecke gehüllt, aber trotzdem nackt. »Wo …« Sie schluckte. »Was …« Sie brachte kein Wort mehr hervor.
Die Frau tätschelte sie noch einmal und ging dann zu der riesigen Kupferwanne in der Mitte des Raumes, um an den Hähnen zu drehen. Zweifellos das Badezimmer eines Mannes, ausgestattet mit Vorhängen aus Brokatsamt. Auf einem kleinen Tischchen lagen Rasierutensilien aus schimmerndem Silber. Der Duft von Wolle, Leinen und einem männlich herben Parfüm hing in der Luft.
»Sie haben einen ziemlichen Schreck bekommen, glaube ich.« Die Frau drehte die Wasserhähne zu und tauchte eine Hand ins Wasser, um die Temperatur zu überprüfen. Die Person war weder dick noch dünn, sondern wirkte eher stämmig. »Genau richtig.«
Die Frau sah Daisy an. »Sie sind im Haus des Marquis von Northrup. Seine Lordschaft hat Sie gefunden und hergebracht.« Sie trat zu Daisy und lächelte sie freundlich an. »Ich hielt es für besser, Sie zu wecken, ehe ich Sie in die Badewanne setze. Man bekommt doch einen ziemlichen Schreck, wenn man in einer Badewanne aufwacht, nicht wahr?« Ein sanfter Ausdruck trat in den Blick der Frau. »Sie brauchen eine gründliche Reinigung, Mädchen.«
Daisy folgte dem Blick der Frau und sah, dass die Haare, die ihr um die nackten Schultern hingen, voll mit getrocknetem Blut waren. Und so rot, dass sie an die Haare ihrer Schwester Poppy erinnerten. »Oh Gott …« Sie keuchte, und der Drang, zu würgen und gleichzeitig zu schreien, ließ sie am ganzen Körper zittern. »Dieses Wesen … meine … Freundin …«
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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