The Ghost - Der Vorhang fällt - Pete Hackett - E-Book

The Ghost - Der Vorhang fällt E-Book

Pete Hackett

0,0
1,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Am Vormittag war eine Paketbombe in der Poststelle von Lewis-Softsystems hochgegangen und hatte zwei Bedienstete getötet. Um kurz vor zwölf Uhr betraten die Special Agents Owen Burke und Ron Harris das Verwaltungsgebäude des Betriebes. Wo Bomben im Spiel waren, war das FBI gefordert.

In der verwüsteten Poststelle waren noch die Spezialisten der SRD an der Arbeit. Die Agents sprachen mit dem Leiter des Teams der Spurensicherung. Er sagte: „Die Bombe besaß eine außergewöhnliche Sprengkraft. Was Genaueres können wir allerdings noch nicht sagen. Die beiden Angestellten waren auf der Stelle tot.“

Die beiden Toten waren bereits in die Gerichtsmedizin abtransportiert worden.

Die Agents erfuhren, dass Geschäftsführer des Unternehmens Bret Lewis war und dass er sich im Hause befand. Man hatte mit ihm bereits eine erste Vernehmung durchgeführt. Burke und Harris fuhren in die dritte Etage des Gebäudes, in der die Geschäftsführung untergebracht war und saßen Bret Lewis wenig später in seinem Büro gegenüber. Bei dem Mann lagen die Nerven blank. Er war etwa Mitte fünfzig, groß gewachsen, schlank, grauhaarig und verströmte ein hohes Maß an Autorität.

Burke übernahm es, Ron Harris und sich vorzustellen. Die ID-Card, die er Lewis hinhielt, schien diesen kaum zu interessieren, denn er warf nur einen flüchtigen Blick auf sie. Wie es schien, hatte er Bestürzung, Fassungslosigkeit und tiefe Betroffenheit wegen des Attentats noch nicht überwunden. Jeder Zug in seinem Gesicht, in dem die Muskeln zuckten, verriet es. Unablässig knetete er seine feingliedrigen Hände.

„Das alles übersteigt mein Begriffsvermögen“, murmelte er mit einer Stimme, die jeden Moment zu brechen drohte. „Ich kann es einfach nicht begreifen. Wer tut so etwas? Zwei Männer …“

Er brach ab und strich sich fahrig über das Gesicht. Ein zittriger Laut kämpfte sich in seiner Brust hoch und entrang sich ihm.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2019

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Pete Hackett

The Ghost - Der Vorhang fällt

FBI Special Agent Owen Burke #64

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Special Agent Owen Burke: The Ghost – Der Vorhang fällt

Krimi von Pete Hackett

 

Der Umfang dieses Buchs entspricht 79 Taschenbuchseiten.

 

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© by Author

© dieser Ausgabe 2016 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

1

Am Vormittag war eine Paketbombe in der Poststelle von Lewis-Softsystems hochgegangen und hatte zwei Bedienstete getötet. Um kurz vor zwölf Uhr betraten die Special Agents Owen Burke und Ron Harris das Verwaltungsgebäude des Betriebes. Wo Bomben im Spiel waren, war das FBI gefordert.

In der verwüsteten Poststelle waren noch die Spezialisten der SRD an der Arbeit. Die Agents sprachen mit dem Leiter des Teams der Spurensicherung. Er sagte: „Die Bombe besaß eine außergewöhnliche Sprengkraft. Was Genaueres können wir allerdings noch nicht sagen. Die beiden Angestellten waren auf der Stelle tot.“

Die beiden Toten waren bereits in die Gerichtsmedizin abtransportiert worden.

Die Agents erfuhren, dass Geschäftsführer des Unternehmens Bret Lewis war und dass er sich im Hause befand. Man hatte mit ihm bereits eine erste Vernehmung durchgeführt. Burke und Harris fuhren in die dritte Etage des Gebäudes, in der die Geschäftsführung untergebracht war und saßen Bret Lewis wenig später in seinem Büro gegenüber. Bei dem Mann lagen die Nerven blank. Er war etwa Mitte fünfzig, groß gewachsen, schlank, grauhaarig und verströmte ein hohes Maß an Autorität.

Burke übernahm es, Ron Harris und sich vorzustellen. Die ID-Card, die er Lewis hinhielt, schien diesen kaum zu interessieren, denn er warf nur einen flüchtigen Blick auf sie. Wie es schien, hatte er Bestürzung, Fassungslosigkeit und tiefe Betroffenheit wegen des Attentats noch nicht überwunden. Jeder Zug in seinem Gesicht, in dem die Muskeln zuckten, verriet es. Unablässig knetete er seine feingliedrigen Hände.

„Das alles übersteigt mein Begriffsvermögen“, murmelte er mit einer Stimme, die jeden Moment zu brechen drohte. „Ich kann es einfach nicht begreifen. Wer tut so etwas? Zwei Männer …“

Er brach ab und strich sich fahrig über das Gesicht. Ein zittriger Laut kämpfte sich in seiner Brust hoch und entrang sich ihm.

„Wurde der Anschlag angekündigt?“, fragte Burke. „Gab es irgendwelche Drohungen?“

Lewis wich dem Blick des Agents aus und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Sein Zögern mutete den Special Agent seltsam an. Es war, als hätte er etwas zu verbergen. Lewis schüttelte schließlich den Kopf. „Nichts dergleichen, Special Agent.“

„Wer ist Inhaber der Firma?“, fragte Burke.

„Es handelt sich um eine Personengesellschaft“, antwortete Lewis. „Wir sind drei Gesellschafter. Ich verfüge über zwei Drittel der Geschäftseinlage und bin Geschäftsführer, meine Kompagnons besitzen das andere Drittel der Anteile.“

„Sie also sechsundsechzig Prozent“, konstatierte Burke, „Ihre Partner jeweils siebzehn. Wer sind Ihre beiden Kompagnons?“

„Scott Newman und Brian Webb. Wir sind ein weltweit agierendes, den Markt beherrschendes Softwareunternehmen.“

Die Agents stellten noch eine Reihe von Fragen. Lewis mutete oftmals geistesabwesend an und seine Antworten fielen zum größten Teil sehr einsilbig aus. Schließlich hatten sie sich ein Bild verschafft und verließen das Verwaltungsgebäude. Die Fertigung der Computersoftware erfolgte in einem großen Werk in Queens. Weitere Betriebe der Lewis-Softsystems gab es in Philadelphia, Boston und Detroit.

Die Agents fuhren zur Federal Plaza. Im Moment standen sie vor einem Rätsel. Alles, was sie wussten, war, dass es zwei Tote gegeben hatte und dass das Päckchen mit dem brisanten Inhalt ein Kurier von UPS abgegeben hatte.

 

 

2

Drei Tage später wurde der Personalchef von Lewis-Softsystems ermordet. Der Name des Mannes war Mark Carter. Er hatte um 17 Uhr seinen Dienst beendet, sich in seinen Ford gesetzt, um den Nachhauseweg anzutreten, und den Zündschlüssel umgedreht. Die Bombe, die ein Unbekannter in seinem Auto deponiert hatte, war mit der Zündung gekoppelt. Sie tötete zuverlässig und augenblicklich.

Das ausgebrannte Autowrack stand noch im Hof, als die Agents Burke und Harris am folgenden Morgen bei Lewis-Softsystems eintrafen. Die Spurensicherung war noch bei der Arbeit. Die Dame hinter der Rezeption war auffallend bleich. Burke und Harris fuhren mit dem Lift in die dritte Etage und betraten wenig später das Büro der Sekretärin Lewis’. Auch diese junge Frau vermittelte einen ziemlich verstörten Eindruck. Aber das war nicht verwunderlich nach allem, was sich in den vergangenen drei Tagen in dem Unternehmen abgespielt hatte. Die furchtbaren Ereignisse gingen bei den Angestellten an die Substanz. Die Angst vor weiteren Anschlägen hatte sich in ihren Gemütern eingenistet und hielt die Menschen fest im Klammergriff. Drei tote Männer waren eine furchtbare Bilanz – eine Bilanz des Grauens.

Die Agents verbanden den Sprengstoffanschlag von vor drei Tagen mit dem Mord an Mark Carter, dem Personalchef. Eine Überprüfung bei UPS hatte ergeben, dass der Service vor drei Tagen keine Zustellung für Lewis-Softsystems zu verzeichnen hatte. Die Täter selbst hatten die tödliche Sendung zugestellt.

Vorzustellen brauchten sich die Agent nicht mehr. Die Sekretärin öffnete die Verbindungstür zu Lewis’ Büro und sagte: „Die beiden Special Agents vom FBI sind eingetroffen, Sir. Kann ich sie reinschicken?“

Lewis’ dunkle Stimme antwortete etwas, dann machte die Sekretärin eine einladende Handbewegung und stieß die Tür vollends auf. „Bitte, treten Sie ein.“

Lewis sah bleich und übernächtigt aus. Dunkle Ringe lagen unter seinen Augen. Er erhob sich, kam um seinen wuchtigen Schreibtisch herum und gab jedem der Agents die Hand. Sein Händedruck war irgendwie kraftlos. Er wies auf den Besuchertisch. „Nehmen Sie bitte Platz, Agents.“ Er setzte sich zu ihnen und fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über das Kinn. Seine Hand zitterte. Es war eine fahrige Geste, die verriet, wie sehr ihn die Ereignisse mitnahmen. „Ich – ich bin vollkommen von der Rolle“, murmelte er. „Wer mag es auf unser Unternehmen abgesehen haben?“

„Soweit wir informiert sind, war Mark Carter Personalchef in dem Unternehmen“, sagte Burke.

„Ja. Er leitete die Personalverwaltung. Carter oblag das gesamte Personalmanagement.“

„Dann hatte er sicher nicht nur Freunde.“

„Wie meinen Sie das?“

„Ich nehme an, dass er ausgesprochenen Einfluss auf Personalentscheidungen jedweder Art hatte und dass er hin und wieder mal jemand empfindlich auf die Zehen treten musste.“

„Er war ein kompetenter Mann, dem wir ziemlich freie Hand ließen. Ja, er hatte großen Einfluss. Ob es nun um Beförderungen, Umsetzungen, Einstellungen oder Entlassungen ging – im Endeffekt entschied er. Newman, Webb und ich hatten zwar ein Mitspracherecht, und von diesem machten wir auch Gebrauch, gerade wenn es um die Besetzung von Führungspositionen in unserem Unternehmen ging, aber an Carters Entscheidungen gab es kaum etwas zu rütteln.“

„Können Sie uns eine Übersicht der im – sagen wir – letzten halben Jahr entlassenen Mitarbeiter beschaffen?“

„Sie denken, dass den Anschlägen ein Racheakt zugrunde liegt?“

„Wir können es zumindest nicht ausschließen.“

Plötzlich erhob sich Bret Lewis und nahm eine unruhige Wanderung auf. Er beachtete die Agents nicht mehr – es war, als hätte sich sein Blick nach innen verkehrt. Burke konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ihn etwas belastete. Sein Verhalten befremdete den Agent.

Unvermittelt hielt Lewis an, blinzelte, räusperte sich und sagte schließlich rau: „Ich habe Ihnen gestern etwas verschwiegen, Special Agents.“

„Reden Sie“, forderte Burke.

„Es gab eine Drohung.“ Lewis starrte auf einen unbestimmten Punkt, machte eine Pause und es war, als musste er seine nächsten Worte erst im Kopf formulieren, dann fuhr er fort: „Ein Unbekannter ist vor knapp einem Monat an Newman, Webb und mich herangetreten. Er hat den Verkauf unserer Gesellschaftsanteile gefordert und uns einen Monat Bedenkzeit eingeräumt. Für den Fall einer negativen Entscheidung wurden uns gravierende Konsequenzen angedroht. Vor fünf Tagen rief er wieder an.“

„Und Sie haben abgelehnt.“

„Natürlich. Nachdem wir mit der Forderung konfrontiert worden waren, haben Newman, Webb und ich uns zusammengesetzt. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass ein derartiges Ansinnen kaum ernst zu nehmen sei.“

„Warum haben Sie nicht gleich die Polizei eingeschaltet?“, fragte Ron Harris.

„Der Anrufer drohte mit weiteren Konsequenzen, wenn wir die Ermittlungsbehörden bezüglich seiner Forderung informieren. Nachdem gestern Vormittag die Bombe hochging, war ich nahe daran, Sie in Kenntnis zu setzen. Newman, Webb und ich kamen jedoch zu dem Ergebnis, der Polizei nichts von der Erpressung zu erzählen. Wir fürchteten weitere Konsequenzen. Nach der Sache mit Carter aber …“

Lewis verstummte und schaute von Owen Harris zu Ron Harris und schließlich wieder zu Burke. Ihm war es unbehaglich zumute. Das war deutlich.

Burke sagte: „Es war nicht besonders klug, die Polizei herauszuhalten.“