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In diesem Buch erfährst du, wie das Leben wirklich funktioniert. Ein außergewöhnlicher Lebensratgeber, der in dieser Form einmalig ist und dem Leser die Möglichkeit eröffnet, das eigene Leben zu veredeln. Dieses Buch ist keineswegs an eine bestimmte Zielgruppe gerichtet, denn es sollte vielmehr zur Pflichtlektüre jedes einzelnen Menschen gehören. Doch insbesondere Menschen, die daran interessiert sind im Leben voran zu kommen, die werden dankbar sein für dieses Buch. Denn dich erwarten weder banale Phrasen, wie in etwa "denke positiv", noch ist es dafür da, um dich behutsam in den Schlaf zu wiegen. THE KEY OF LIFE ist eine noch nie zuvor dagewesene "Gebrauchsanleitung" für das Leben eines Menschen. Wer dieses Buch liest, es lernt und lebt, dessen Leben wird sich wie der Phoenix aus der Asche erheben.
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Seitenzahl: 176
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Vorwort
Kapitel I - Homosapiens (der moderne Mensch)
Das brennende Kind
Mangos aus Peru
Axiomatische Mengenlehre
Am Kassenband
Kapitel II - Hortus (der Garten)
Dein Leben ist ein Garten
Wähle den Samen
Der richtige Boden
Ehrlichkeit
Integrität
Kompromisslosigkeit
Unberührtheit
Unbedürftigkeit
Stärke
Geduld
Den Rasen mähen
Unkraut jäten
Schädlingsbekämpfung
Umzäunen
Kapitel III - Senden und Empfangen
Manipulation
Interpretation
Der klare Kommunikationskanal
Die Wechselwirkung
Die energetische Kommunikationsebene
Kapitel IV - Mit den Gezeiten gehen
Kapitel V - Der Rahmen
Den Rahmen erweitern
Den Rahmen beschützen
Kapitel VI - Der Rückzug
Den Angriff erkennen
Der richtige Zeitpunkt
Die Kraft zu gehen
Liebe & Aufmerksamkeit
Glück & Anerkennung
Sicherheit & Vertrauen
Kapitel VII - Mentaler Ursprungspunkt
Kapitel VIII - Schicksal
Kapitel IX - Entscheidungen
Kapitel X - Festhalten (genießen & loslassen)
Wir alle kommen auf diese Welt. Manche werden in arme und andere in reiche Verhältnisse hineingeboren. Die einen erleben eine schöne Kindheit, andere wiederum eine schreckliche. Wir wachsen heran, werden zum Erwachsenen und versuchen unser Leben zu meistern. Das Leben jedes Einzelnen ist wie eine Ader, die durch den gesamten Körper fließt, denn jeder einzelne geht seinen Weg und erhält seine individuelle Prägung. So eigens auch die Existenz jedes Einzelnen erscheinen mag, führen wir doch alle gemeinsam dasselbe Leben. Wir sind scheinbar alle individuell und einzigartig, doch entspringt jedes Bild nur dem Winkel. Denn erweitern wir diesen, dann stellen wir ernüchternd fest, nur ein Stück der wohl mächtigsten Massenproduktion zu sein. Mit über 345.000 täglichen Fertigstellungen weltweit. In jeder Sekunde erblicken vier neue Menschen diese Welt. Wie einzigartig sind wir also wirklich?
Das Leben ist wie ein Spiel. Der Verlauf und der Ausgang jedes einzelnen Spiels mag seine Individualität besitzen. Doch spielen wir alle gemeinsam ein und dasselbe Spiel. Ein Spiel, dessen Regeln uns nicht bekannt sind, werden wir nicht beeinflussen können und das Spiel wird uns dominieren. Der Mensch versucht schon seit jeher, Ordnung und klare Regeln für alle Lebensbereiche zu schaffen. Manche Regeln scheinen sogar so gut zu sein, dass sie von ganzen Staaten übernommen werden. Das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch, welches die Regeln zwischen Privatpersonen festlegt, ist in seiner Systematik so schlüssig, dass es von anderen Staaten, wie beispielsweise Japan, Griechenland, Italien, Portugal, Schweiz, China oder die Türkei, als Vorlage verwendet wurde. Die Systematik des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuchs bildet eine derartige Ordnung, dass dessen über 100 Jahre alter Wortlaut auch noch heutige zwischenmenschliche Dissonanzen mühelos erfasst. So viele verschiedene Nationen mit eigens geprägten Kulturen und Religionen, aus denen sich unterschiedlichste Arten des zwischenmenschlichen Aufeinandertreffens ergeben, doch eine Adaption einheitlicher Regeln funktioniert wohl erstaunend mühelos. Hinzu kommt eine gigantische Anzahl von Regeln, die sich aus internationalen Verträgen zwischen einzelnen Staaten und Verordnungen und Richtlinien, wie etwa die der europäischen Union, ergeben. Die allesamt dasselbe Ziel verfolgen, nämlich die Schaffung einheitlicher Regeln. Trotz so vieler Milliarden von scheinbar individuellen Menschen erscheint die Einführung einheitlicher Regeln doch stets sinnvoll zu sein.
Wir leben in einem Zeitalter, dessen Fortschrittlichkeit an Rasanz nicht zu übertreffen ist. Alles, was uns umgibt, ist das Resultat einer über 200.000 Jahren alten Menschheitsgeschichte. Aber geht es um das Leben, das jeder einzelne Mensch zu führen hat, völlig egal, in welchem Land er lebt und wie arm oder reich er ist, bleibt es stets dasselbe einheitliche Leben. Warum jedoch haben wir keine einheitlichen Regeln darüber, wie ein Leben zu führen ist?
Wir leben in einer solch fortschrittlichen Ära und versuchen in allem die Ordnung zu sehen. Doch geht es um das Wichtigste überhaupt, das menschliche Leben, so haben wir nichts Besseres als:
„Du sollst nicht töten“ und „Liebe deinen Nächsten“
Dieses Buch ist dem Leben und nicht dem Menschen gewidmet, da der Mensch nicht weiß, wie er ein Leben zu führen hat. Dieses Buch wird dir nicht sagen, wie toll du bist. Denn das bist du nicht. Das ist keiner von uns. Dieses Buch ist keins, das dich streichelt und dir dabei zuflüstert, dass du sowie du bist, perfekt bist. Dies ist kein Buch zum Einschlafen, sondern eins zum Aufwachen. Im ersten Kapitel darfst du noch behutsam mit den Zehen die Temperatur des Wassers erfühlen. Doch ab dem zweiten Kapitel springen wir hinein in das Kalte und nur du entscheidest dann, ob du schreckhaft wieder hinausspringst oder dich der Kälte stellst und das Schwimmen erlernst.
Ab sofort bitte ich dich um vollständige Konzentration.
Denn es geht um dein Leben.
Wir leben in einem Zeitalter, das von einem Übermaß an Unterhaltung geprägt ist. Netflix, Amazon, Spotify, Facebook, YouTube, Instagram, Snapchat und wie sie alle heißen oder in der Zukunft auch heißen mögen. Die Menschen können kaum den Weg zu ihrer Arbeit, eine Zugfahrt von 20 Minuten, ohne ihre Kopfhörer bestreiten. Sie sind von einem Drang zur permanenten Aufnahme von Unterhaltung beherrscht. Jede freie Minute wird in Konsum investiert, doch ohne dabei zu realisieren, dass die Zeit, die wir haben, unser wertvollstes Gut und der Konsum von Unterhaltung ein Wert frei von Ertrag ist. Einfach gesagt, es bringt uns einen verdammten Scheiss, wenn wir uns ständig mit Scheisse zumüllen. Von sinnlosen Serien über schwachsinnige YouTube-VLogs bis hin zu Zahnbürsten-Empfehlungen auf Instagram von Influencern. Selbstverständlich kann man all diese Dinge auch mal konsumieren, aber eben in Maßen und nicht permanent. Denn wie bereits gesagt, es sollte uns klar sein, dass wir für den Konsum dieser Medien das wertvollste menschliche Gut eintauschen, unsere Zeit. Daher solltest du lernen einen guten Handel einzugehen, insbesondere wenn es um deine Zeit geht.
Stell dir die Frage darüber, was du für deine Zeit bekommst und ob es diese auch wert ist. Schließlich kaufen wir uns auch kein Mohnbrötchen für 7 €, sondern kritisieren stattdessen den noch für zu teuer empfundenen Preis von über 70 Cent. Doch geht es um den Konsum von Unterhaltung, liegt genau darin die Problematik. Die Menschen sind sich nicht im Klaren darüber, gerade stolze 7 € für ein Mohnbrötchen zu bezahlen. Sie halten das Geld einfach nur für Papier und das Mohnbrötchen für Gold. Ich möchte, dass du deine Augen öffnest und erwachst. Deine Zeit ist dein wertvollster Besitz und du kannst dessen Verlust nicht aufhalten, jedoch bestimmen, gegen was du deine Zeit eintauschst. Daher bist auch du verantwortlich für deinen Ertrag. Beginne damit, deine Zeit wertzuschätzen. Denn kennst du dessen Wert nicht, wirst du allem anderen einen falschen Wert zuordnen, dadurch vielen schlechten Handel eingehen und ertraglos bleiben.
Doch zunächst müssen wir verstehen, aus welchen Gründen überhaupt ein derartiger Konsum von Unterhaltungsmedien stattfindet. Daher ist es wichtig darzulegen, was während des Vorgangs des Konsums, also beispielsweise beim Ansehen einer Serie, passiert und in welchen Zustand ein Mensch verfällt.
Jede Art der Aufnahme, dabei ist es gleich, ob wir ein Sachbuch lesen, uns einen Spielfilm ansehen oder einem anderen Menschen zuhören, führt dazu, dass unser bewusstes Denken vom Inhalt des Aufgenommenen beeinflusst wird. Je nach Grad der Intensivität des aufgenommenen Inhalts kann es sogar zu einer zeitweißen Fremdkontrolle unseres bewussten Denkens führen.
Das mag auf den ersten Blick sehr beunruhigend klingen. Jedoch ist es genau dieser Zustand, der durch den Konsum von Unterhaltungsmedien, dem sogenannten „einfach mal abschalten“, willentlich herbeigerufen wird. Das bewusste Denken wird willentlich abgeschaltet, etwas anderes, etwas Fremdes soll nun die Kontrolle übernehmen. Die Frage, die sich stellt, ist, weshalb die Kontrolle über das bewusste Denken bewusst abgegeben wird? Was ist mit den bewussten Gedanken dieser Person nicht in Ordnung? Und was bewirken sie? Sodass ein Abschalten dieser Gedanken erwünscht wird.
Unsere Gedanken reflektieren den aktuellen Geisteszustand. In der gesamten „Lehre“ der „Persönlichkeitsentwicklung“ wird vermittelt, dass wir das Produkt unserer Gedanken sind. Auf dieser Annahme beruhend werden vermeintlich Sätze wie „Denk dich reich!“ oder „Positive Gedanken führen zu einem positiven Leben.“ gepredigt. Jedoch ist diese Annahme falsch. Denn das genaue Gegenteil spiegelt die Realität. Wir sind nicht das Produkt unserer Gedanken, sondern unsere Gedanken sind ein Produkt unseres Geistes. Der Meister unseres Lebens sind nicht unsere Gedanken, es ist unser Geist. Unsere Gedanken sind dem Geist nämlich untergeordnet.
Wenn ich also nun ein Problem damit habe, meinen bewussten Gedanken Gehör zu schenken, dann nur, weil ich nicht erfahren möchte, in welch miserablem Zustand sich mein Geist befindet. Das bedeutet, mit seinem Geisteszustand nicht konfrontiert werden zu wollen und eine Vermeidung des Blicks in den Spiegel. Aus Angst vor dem eigenen Spiegelbild. Der Spiegel wird zur Seite geschoben, der Blick vom Notwendigen abgewendet und der Illusion (Netflix, Amazon …) zugewendet.
Dies ist die größte Täuschung, die ein Mensch begehen kann. Die Verdrängung der Gedanken zum Zwecke der Vermeidung einer Wahrnehmung des Selbstbilds. Das ist die tiefste Ebene, auf der ein Betrug stattfinden kann. Als würden wir die Augen und Ohren vor einem in Flammen stehendem Kind verschließen, das um Hilfe schreit, und dabei nicht bemerken, dass wir selbst dieses Kind sind. Gib dich nicht der illusionierenden Verdrängung hin, sondern respektiere deine Gedanken. Das sind an dich gerichtete Worte aus dem tiefsten deines Selbst. Fürchte dich nicht davor, dich dieser Stimme zu stellen. Denn sie übermittelt die Botschaften deines wichtigsten Begleiters, die deines Geistes. Wenn auch die Gedanken schmerzhaft sind oder dich scheinbar zu Negativem motivieren, so sind auch dies wichtige Informationen. Denn diese lassen dich erst die Hitze des brennenden Kindes spüren und nur dadurch kann dir überhaupt bewusstwerden, dass du ein Feuer zu löschen hast, dass Du also deinen Geist neu zu kalibrieren hast. Lenk dich nicht ab. Ablenkungen können Großbrände verursachen. Stehe im ständigen Kontakt mit deinem Geist. Denn nur auf diesem Wege ist es dir möglich, aus brennendem Boden wieder fruchtbaren zu schaffen.
Wir sitzen in schönen Cafés und genießen warme Sonnentage. Wir gehen mehrmals im Jahr in den Urlaub, genießen abendliche Restaurantbesuche und Unternehmungen an den Wochenenden mit Freunden. Unsere Kühlschränke sind überladen und wir bekommen im Discounter um die Ecke alles, was wir uns erträumen können, für einen Spottpreis. Sollte uns aber sogar der Gang in ein Geschäft zu anstrengend sein, so bringt uns selbstverständlich der Onlineversandhändler, innerhalb eines Tages alles bis vor die Haustüre. Das Leben, welches wir führen, ist bequem, sorgenfrei und losgelöst von jeglichen Existenzängsten.
Wenn wir etwas möchten, dann bekommen wir es sofort und ohne größere Anstrengung. Haben wir Kopfschmerzen, dann nehmen wir eine Schmerztablette. Verspüren wir einen leichten Appetit, langen wir in die Chips-Tüte. Vermissen wir einen Menschen und möchten ihn sehen, so klingeln wir per Videoanruf durch. Haben wir Lust auf einen bestimmten Film, sehen wir uns diesen im Internet an. Möchten wir ein bestimmtes Buch, laden wir es uns herunter. Haben wir Lust auf eine Pizza, so wird diese bestellt …
Wir führen ein Leben voll mit permanenter Bedürfnisbefriedigung. Jedoch hat dieses Übermaß an schneller Befriedigung verheerende Auswirkungen. Wir sind es nicht mehr gewohnt, auf etwas warten oder geschweige denn verzichten zu müssen. Haben wir ein Problem, dann muss dafür umgehend die Lösung her. Es ist für uns völlig normal, alles überall und zu jeder Zeit zu bekommen. Genau diese ständige Übersättigung führt dazu, dass bereits die kleinste Abweichung von der Erwartung die Menschen in eine Dramatik verfallen lässt. Wir verlieren nach und nach den Umgang mit Schmerz, Leid und Ablehnung. Ist die bestellte Pizza nicht innerhalb von 45 Minuten da, so entsteht Nervosität. Gibt es im Discounter um die Ecke keine Mangos aus Peru mehr, sind wir erbost. Kann ich den neuen Spielfilm, der vor ein paar Wochen noch in den Kinos lief, nicht ansehen, „weil mein W-LAN wieder mal hängt“, dann „ruiniert mir das den ganzen Abend“.
Die beschriebenen Empfindungen sind vor einigen Jahren noch aufgekommen, weil jemand vielleicht einen ganzen Tag nichts zum Essen hatte. Weil es vielleicht ungewiss war, ob ein geliebter Mensch gesund oder überhaupt wieder aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Heute sind wir traurig, weil der Onlineshop die Sneaker nicht mehr in unserer Größe hatte.
Bau wieder ein gesundes Verhältnis zu deinem Schmerzempfinden auf. Lerne mit Leid und Ablehnung umzugehen.
Heutzutage präsentieren wir auf den sozialen Medien, wie beispielsweise Instagram, Ausschnitte aus unserem Leben. Selfies und Schnappschüsse sind unsere ständigen Begleiter geworden. Permanent wird versucht zu zeigen, wie toll doch das eigene Leben sei. Bilder vom traumhaften Urlaub, das perfekte Dinner im teuren Restaurant, ein neues Outfit, das sofort gepostet werden muss und Selfies aus dem VIP-Bereich eines „angesagten Clubs“, die zeigen sollen, wie „angesagt“ wir sind. Interessant wird es jedoch, wenn einem ein Blick hinter die Kulissen gestattet wird. Wenn wir erfahren dürfen, welches Leben sich tatsächlich hinter all den tollen Bildern verbirgt. Wir lernen eine Person kennen und haben vielleicht vorab dessen „Profil“ auf entsprechender Plattform durchstöbert. Denn schließlich fungiert das Profil dieser Person mit all den Bildern als eine Art Vorschau auf dessen, was zu erwarten ist. Die Bilder dieser Person hauen uns sprichwörtlich einfach nur um. Wir fragen uns, welches spannende Leben diese Person wohl führen muss und können es kaum erwarten, in näheren Kontakt zu ihr zu treten. Nach ein paar Treffen werden wir schließlich von dieser umwerfenden Person zu einem Besuch in dessen Wohnung eingeladen.
Plötzlich bemerken wir, dass in dieser Wohnung eine ziemliche Unordnung herrscht. In der Küche stapelt sich das schmutzige Geschirr, Staub, wo immer man auch hinschaut, und das Badezimmer in einem katastrophalen Zustand. Ein großes Fragezeichen tut sich in uns auf. Wie kann eine Person, die doch scheinbar so ein tolles, aufregendes und vielleicht sogar luxuriöses Leben führt, in solch einem Saustall leben? #Widerspruch
Bevor wir irgendwelche „tollen“ Bilder auf Instagram posten, wischen wir erst mal unsere Kackstreifen vom Klo. Wir müssen Prioritäten setzen und danach filtern, was wirklich von Bedeutung ist. Gehe ich jetzt raus und setze mich mit meinen Freunden in ein Café oder spüle ich erst mal mein schmutziges Geschirr und schmeiße die leeren Pizzakartons von letzter Woche weg? Bezahle ich die Stromrechnung, die bereits seit zwei Wochen auf der Fensterbank vor sich hinvegetiert oder kaufe ich mir ein paar neue Schuhe? Entspanne ich gemütlich mit der Chipstüte und Netflix oder ziehe ich mir die Laufschuhe an und gehe eine Runde Laufen?
Das Wort Ordnung stammt aus dem lat. ordinare ab und bedeutet „in Reihe bringen“. Wie bereits gesagt, Du solltest Prioritäten setzen, also die Dinge in der richtigen Reihenfolge anordnen. Schaffe Ordnung in deinem Geist. Entscheide nicht nach Lust und Laune, sondern reihe die Dinge ein. Wenn deine Wohnung schmutzig ist, dann ist es nicht deine Wohnung, die unordentlich ist, sondern du bist es. Es bedeutet, du bist nicht dazu in der Lage, die Dinge in die richtige Reihenfolge zu setzen.
Als könnte eine Person nicht bis Zehn zählen: „8,9,4,7,6,3,2,1,5,10“, und zugleich auf seinen Instagram-Bildern axiomatische Mengenlehre an der Universität in Stanford unterrichten.
Wenn wir etwas möchten, dann muss es bereits gestern geschehen sein. Schließlich ist das Leben, das wir führen, knapp getaktet und lehrt uns scheinbar schnell zu sein.
Wir haben keine Zeit für ein ordentliches Mittagessen und greifen daher zum „Fast Food“, um dann dort ewig an der Schlange zu warten.
Bei Online-Bestellungen wird natürlich der Express-Versand gewählt, denn die neuen Kerzenständer müssen auf jeden Fall bis morgen um 12 Uhr da sein.
Es ist eine Unverschämtheit, wenn wieder einmal auf dem Weg zur Arbeit der Zug 5 Minuten Verspätung hat.
Schreiben wir jemandem eine WhatsApp-Nachricht, so sind wir empört über dessen Frechheit, die Nachricht gelesen zu haben und nach einer vergangenen Stunde immer noch nicht geantwortet zu haben.
Die Menschen sind unfassbar ungeduldig. Sie glauben keine Zeit zu haben. Eine Schlange an der Supermarkt-Kasse bringt sie bereits komplett aus der Fassung, und wenn dann plötzlich das Signal erscheint, das darauf hinweist, dass eine weitere Kasse öffnen wird, dann schmeißen sich alle gleichzeitig mit ihren Tiefkühlpizzen an das Kassenband. In solch einem Moment stehe ich beobachtend daneben und stelle mir selbst eine tiefgreifende, gesellschaftskritische und philosophische Frage:
„Habt ihr sie eigentlich noch alle?“
Es ist kaum zu glauben, welch ein Affentanz da draußen für den scheinbaren Kampf um die Zeit veranstaltet wird.
Das Lesen dieses Buchs wird deinen Geist verändern und dir nach und nach einen „erwachten Blick“ ermöglichen. Du wirst anfangen die Menschen anders wahrzunehmen. Ja, vielleicht werden sie dir sogar wie eine Herde voller Zombies vorkommen.
Wohin rennen all diese Menschen?
Warum haben sie keine Zeit?
Wir müssen klären, weshalb sie so ungeduldig sind. Das Wort Geduld geht auf das indogermanische Verb „tol“ zurück, das so viel wie tragen/ertragen bedeutet. Die Frage ist, was genau ein geduldiger Mensch also ertragen oder dulden kann.
Die Geduld beschreibt die Fähigkeit, ein unerfülltes Verlangen oder eine ungestillte Sehnsucht akzeptieren zu können. Ein unerfülltes Verlangen hinzunehmen und davon unberührt weiterzuleben, dies ist die eine Sache, die je nach Intention der Sehnsucht eine leichtere oder schwierigere Herausforderung darstellt.
Doch viel interessanter sind die Situationen, die sich bereits als unerfüllte Wünsche für die meisten Menschen darstellen. Wie gut muss es einem Menschen gehen, dem eine 5-minütige Verspätung des Zugs als solch eine Unerfülltheit erscheint?
In welch fast schon utopischen Verhältnissen lebt jemand, der es kaum ertragen kann, ein paar Minuten an einer Supermarkt-Kasse anzustehen?
Es ist nicht so, dass diese Menschen keine Zeit hätten und daher etwas schnell geschehen muss. In Wirklichkeit können Sie es schlicht und ergreifend nur nicht ertragen, eine Sache nicht sofort zu bekommen, die sie wollen. Diese Menschen besitzen keinerlei Widerstandskraft. Sie ertragen es einfach nicht, auf etwas warten zu müssen und werden somit von ihren eigenen Erwartungen geistig versklavt.
Wenn ich keine Erwartungen an meine Außenwelt habe, dann werde ich auch nie auf etwas warten. Ich lerne mich von allen illusionären Erwartungen loszulösen, indem ich mich darin trainiere, jede auftretende Situation erst mal hinzunehmen. Wenn ich das lerne, dann erfahre ich, was tatsächliche Freiheit bedeutet. Nämlich die Freiheit meines Geistes. Die Freiheit des Geduldigen. Denn die Ungeduld ist pures Gift für unseren Geist. Sie macht uns zu Marionetten unserer Sehnsüchte, schwächt unseren Geist und bringt dadurch ein lächerliches und schwaches Verhalten hervor.
Wenn du anfängst zu verstehen, dass du nichts im Leben kontrollieren kannst, außer deinen Geist, dann wirst du eine tiefe Entspanntheit erfahren. Du wirst nicht mehr länger von deiner Außenwelt abhängig sein, Widerstandskraft aufbauen und unendliche Geduld entwickeln.
Hast du dir jemals die Frage gestellt, was genau dein Leben ist?
Die Frage ist nicht philosophisch zu interpretieren und stellt nicht auf den „Sinn des Lebens“ ab. Vielmehr ist der Blick auf das eigene Leben gemeint.
Kannst du deinem eigenen Leben ein Bild zuordnen? Siehst du es überhaupt? Und kannst du es von allem anderen losgelöst betrachten?
Es ist von fundamentaler Bedeutung, einen Blick auf das eigene Leben zu entwickeln und ein klares Bild sehen zu können. Ein Bild, das unser eigenes Leben darstellt. Denn wir können nichts formen, voranbringen, entwickeln und beschützen, was im Dunklen verborgen liegt und wir nicht sehen. Wir werden nicht dazu in der Lage sein, Selbstrespekt zu entwickeln.
Das Wort Respekt stammt vom lat. respectus ab und bedeutet „zurückschauen“. Damit ist der wiederholte Blick auf ein Subjekt gemeint, durch stets auf das Neue eine wachsame Prüfung stattfindet. Folglich zielt der Selbstrespekt auf eine wachsame Prüfung des eigenen Lebens ab. Jedoch kann solch eine prüfende Rückschau nur auf Grundlage eines klaren Selbstbildes erfolgen. Also einem Bild des eigenen Lebens.
Ich möchte, dass du dir dein Leben als einen Garten vorstellst. Diesen Garten pflegst du kontinuierlich. Die Pflege deines Gartens umfasst viele verschiedene Tätigkeiten. Du baust Beete an und pflegst diese. Du säst, pflanzt und pflegst Blumen, Sträucher, Hecken und Bäume. Du säst, mähst und gräbst den Rasen um. Du jätest Unkraut und bekämpfst Schädlinge. Du steckst eine Menge Zeit und Fleiß in deinen Garten, damit dieser schön und einladend aussieht.
Denn schließlich möchtest du Zeit an diesem Ort verbringen. Es soll ein Ort sein, an dem du entspannen und zur Ruhe kommen kannst. Doch eines darfst du nicht vergessen. Nämlich deinen Garten auch zu umzäunen. Dein Garten muss vor Eindringlingen geschützt werden. Es darf nicht sein, dass jede wildfremde Person Zugang zu deinem Garten erhält. Denn du kennst diese Personen nicht. Wer weiß, was sie in deinem Garten anstellen würden. Daher lädst du nur gezielt Menschen in deinen Garten ein. Menschen, von denen du überzeugt bist, dass sie deinen Garten respektvoll behandeln werden. Menschen die ebenfalls eine schöne Zeit mit dir in diesem Garten verbringen möchten. Es ist dein Garten, es ist dein Reich und du setzt die Regeln für deinen Garten fest. Außer dir hat an diesem Ort niemand etwas zu entscheiden. Die Menschen sind herzlichst dazu eingeladen, mit dir in deinem Garten Zeit zu verbringen. Doch wenn du feststellst, dass sich jemand gegen deine Regeln verhält, wenn z. B. Menschen deinen Garten respektlos behandeln, wenn sie das angelegte Beet ruinieren, ihren Müll wahllos auf deinem Rasen hinterlassen und sie dir abfällig in die Hecke urinieren. Dann ergreifst du selbstverständlich harte Maßnahmen. Diese Menschen werden aus deinem Garten geschmissen. Denn sie verhalten sich gegen deine Regeln. Sie missachten dein Reich. Sie schätzen nicht die Zeit und Arbeit, die du für deinen Garten aufbringst. Menschen, die deinen Garten zerstören, duldest du nicht.