THE KINGS oder KÖNIGE - Peter Wimmer - E-Book

THE KINGS oder KÖNIGE E-Book

Peter Wimmer

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Beschreibung

Auf einem kleinen Planeten leben zwei Herrscher. König der Ästhetik, er sieht sich als Modeschöpfer, er sammelt Titelseiten mit seinem Bild. König des Universums, er sieht sich als Wissenschaftler und Astronaut, er sammelt Sterne. Beide bauen, ohne dass sie voneinander wissen, zur Dokumentation ihrer Größe und Macht an ihren Burgen. Bausteine sind in dem einen Falle Titelseiten, in dem anderen Falle Sterne. Jeder der beiden Könige glaubt der einzige Herrscher des Planeten zu sein. Wenn in dem einen Königreich die Sonne aufgeht geht sie in dem anderen unter. Am Ende treffen Welten aufeinander. Der Diener, der beiden Herren dient, ohne dass diese es wissen, wird, da er zwangsläufig nicht zum Schlafen kommt, im Verlaufe des Stücks müde und müder. Im letzten Akt zeigt sich seine wahre Größe. Wer von uns wünscht sich nicht manchmal, statt einer Faust in der Tasche, ein Instrument, eine himmlische Kraft und Autorität, die den König auf das rechte Maß zurechtstutzt? In diesem Stück herrschen die Herrscher maßlos, weil niemand da ist, an dem sie sich messen können, messen müssen, außer dem Diener. Er, der Diener, verkörpert das Volk, die Untertanen, den Hofstaat. Er ist die einzige Reflektion dessen, was die Herrscher in sich sehen, jedoch kein gewöhnlicher Diener. Dies allerdings erfährt der Zuschauer erst am Ende des Stücks. Aiguïse und Kasimir, der Diener beider Könige, wird von einer Person verkörpert. Er schlüpft in der Dunkelphase zwischen den Szenen in die jeweilige Person. Diese Doppelrolle kann auch eine als Mann gekleidete Dame übernehmen. (...) Der König sitzt schlafend und schnarchend in Unterwäsche auf seinem goldenen Thron. (...) Er trägt drei goldene Kronen übereinander auf seinem Kopf. (...) Sein Schneider Aiguïse tanzt mit einer Tafel um den König herum. Die Tafel zeigt beidseitig eine gemalte Sonne. AIGUÏSE: Summ, summ, zwitscher, zwitscher, tirilie, trallala, kikeriki. Der Tag. Majestät, der Tag ist da. Tirilie, trallala. Zwitscher, zwitscher ...

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PETER WIMMER

THE KINGS oder KÖNIGE

Ein amüsantes abendfüllendes Theaterstück für drei Darsteller

Vier Tagesabläufe in zwei Königreichen

Acht Bilder zu je ca. 8-10 Minuten

Spielzeit ca. 90 Minuten

Aufführungsrechte bitte mit mir absprechen

Die Rechte liegen beim Autor und Verlag

Wimmer Visuelle Kommunikation

Am Lichterkopf 25

D-56112 Lahnstein

Telefon 02621/62625

[email protected]

www.wimmer-kommunikation.de

Ich schreibe Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen, Theaterstücke und Besonderheiten die sich nur schwer zuordnen lassen. Eine Zusammenfassung bieten die E-Books „Peter Wimmer, Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen“ und „Peter Wimmer, Theaterstücke für einen bis vier Darsteller.“

Unter dem Reihentitel “Kulturreisen individuell” erstelle ich filmische Reisedokumentationen. Dabei folge ich mit meiner Kamera den Spuren der Menschheitsgeschichte, so wie ich sie in den besuchten Reiseländern antreffe. Ich dokumentiere herausragende Kulturstätten und Landschaften, einfühlsam, sachlich, informativ.

“Schönheit, Anmut und große Architektur im alten Ägypten” das ist der Reihentitel einer 14-teiligen filmischen Dokumentation über das reiche Erbe der pharaonischen Kultur am Nil. Schauplätze sind die großen Pyramiden, Göttertempel, Totentempel, Museen und prächtig ausgestatteten Gräber in Kairo, Giseh, Sakkara, Medum, Tel el Amarna, Abydos, Dendera, Luxor, Edfu, KomOmbo, Assuan, Philae und Abu Simbel. Die DVD „ÄGYPTEN - Highlights der pharaonischen Kultur“ vermittelt einen Eindruck dessen was die großen Schauplätze und Museen entlang des blauen Nils dem kulturinteressierten Reisenden bieten.

Die DVD „Highlights der Megalithkultur in Westeuropa“ zeigt kulturhistorisch bedeutende Monumente unserer Vorfahren, Kultstätten und Museen in der Bretagne, auf Malta, Gozo und Korsika, in England, Irland, Schottland, auf den Hebriden und auf den Orkneyinseln.

The Kings oder Könige

Auf einem kleinen Planeten leben zwei Herrscher. König der Ästhetik, er sieht sich als Modeschöpfer, er sammelt Titelseiten mit seinem Bild. König des Universums, er sieht sich als Wissenschaftler und Astronaut, er sammelt Sterne.

Beide bauen, ohne dass sie voneinander wissen, zur Dokumentation ihrer Größe und Macht an ihren Burgen. Bausteine sind in dem einen Falle Titelseiten, in dem anderen Falle Sterne. Jeder der beiden Könige glaubt der einzige Herrscher des Planeten zu sein. Wenn in dem einen Königreich die Sonne aufgeht geht sie in dem anderen unter. Am Ende treffen Welten aufeinander.

Der Diener, der beiden Herren dient, ohne dass diese es wissen, wird, da er zwangsläufig nicht zum Schlafen kommt, im Verlaufe des Stücks müde und müder. Im letzten Akt zeigt sich seine wahre Größe.

Es geht um Eitelkeit, um Anmaßung, um Größenwahn, um Herren- und Dienerrollen. Ein märchenhaft bunt und plakativ angelegtes Stück zum Schmunzeln, zum Lachen, zum Nachdenken. Wer von uns wünscht sich nicht manchmal, statt einer Faust in der Tasche, ein Instrument, eine himmlische Kraft und Autorität, die den König auf das rechte Maß zurechtstutzt? In diesem Stück herrschen die Herrscher maßlos, weil niemand da ist, an dem sie sich messen können, messen müssen, außer dem Diener. Er, der Diener, verkörpert das Volk, die Untertanen, den Hofstaat. Er ist die einzige Reflektion dessen, was die Herrscher in sich sehen, jedoch kein gewöhnlicher Diener. Dies allerdings erfährt der Zuschauer erst am Ende des Stücks.

Vorschlag für den Bühnenaufbau:

Burg des Königs der Ästhetik: (Wände, Kartons halbkreisförmig aufgeschichtet, bemalt mit König in Modeposen)

Thron des Königs der Ästhetik: (ein gold glänzender verzierter Sessel)

Tisch und Hocker für den Schneider: Darauf, darunter und ringsum Stoffe, Schneiderutensilien

Burg des Königs des Universums: (Wände, Kartons halbkreisförmig aufgeschichtet, bemalt mit Sternen)

Rakete des Königs des Universums: (Holzplatte bemalt) mit einer Doppeltür zum Öffnen. Dahinter ein Sitz mit Sicherheitsgurten und angedeutet ein dunkler mit Technik bestückter Innenraum. Unterhalb der Raketenspitze zwei Klappen, die sich öffnen lassen)

Tisch und Hocker für den Schreiber: Darauf, darunter und ringsum Bücher, Schreibutensilien

Beide Burgen befinden sich auf der Bühne. Ein Spot als Hauptlicht trennt die Königreiche visuell für den Betrachter. Während der ersten drei Tagesabläufe ist nur die Burg beleuchtet in der die Aktion abläuft.

Personen:

König der Ästhetik

König des Universums

Aiguïse, der Schneider

Kasimir, der Schreiber

(Doppelrolle)

Aiguïse und Kasimir werden von einer Person verkörpert. Diese Doppelrolle kann auch eine alsMann gekleidete Dame übernehmen. Der Diener schlüpft in der Dunkelphase zwischen den Szenen in die jeweilige Person. Äußerlich verändert er sich durch Kleinigkeiten. Aiguïse hat wirre Haare, ein langes Maßband umhängen. Er trägt am linken Oberarm ein Nadelkissen. Kasimir hat geordnete Haare. Er trägt eine Brille und beidseitig Ärmelschoner. Hinter dem rechten Ohr klemmt ein Stift.

1. Tag

König der Ästhetik

Es wird hell in seiner Burg

Der König sitzt schlafend und schnarchend in Unterwäsche auf seinem goldenen Thron. Er ist sehr korpulent. Er sitzt seitwärts, hat ein Bein oder beide über die Armlehne gelegt. Die linke Handfläche ist sein Kopfkissen. Mit der rechten Hand drückt er ein Zepter an seine Brust. Er behält es während des ganzen Stücks in der Hand. Er trägt einen großen weit abstehenden Schnurrbart und drei goldene Kronen übereinander auf seinem Kopf. Auch die Kronen legt er nicht ab. Um ihn herum seine unvollendete Burg aus würfelförmigen Elementen. Die Elemente sind zum Publikum hin bemalt. Sie zeigen den König in Modeposen in allerlei Phantasiegewändern.

Sein Schneider Aiguïse tanzt mit einer Tafel um den König herum. Die Tafel zeigt beidseitig eine gemalte Sonne.

Aiguïse: Summ, summ, zwitscher, zwitscher, tirilie, trallala, kikeriki. Der Tag. Majestät, der Tag ist da. Tirilie, trallala. Zwitscher, zwitscher ... Nein, das hatte ich schon.

König: (schmatzt, reckt sich, die Augen noch geschlossen, gähnt)Uaa... Was für ein Tag?

Aiguïse: Der 3.214te Eurer Herrschaft, Majestät.

König: (gähnt, die Augen geschlossen) Uaaaa... Drück dich präziser aus.

Aiguïse: Der 12.893ste Eurer irdischen Existenz, Majestät.

König: (gähnt, die Augen geschlossen)Uaaaaaa...

Aiguïse: Zisch, zisch, hmm, hmm ... Die Sonne. Majestät, die Sonne ist da. Zisch, zisch, hmmm, hmmm ...

König: (gähnt, die Augen geschlossen)Uaa... Was für eine Sonne?

Aiguïse: Die große runde, die schöne rote, Majes...

König: (die Augen geschlossen) Rund und rot sind sie alle, Dummkopf. Drück dich genauer aus.

Aiguïse: Die mit den dicken Bäckchen, Majes...

König: (die Augen geschlossen) Die, die donnerstags scheint?

Aiguïse: Genau die, Majestät.

König: (öffnet die Augen, steht mit einem Ruck auf) Somit ist heute Donnerstag. Sag das doch gleich, du Trottel. Was tragen wir heute?

Aiguïse: Heute ist das kurze rosafarbene dran, das mit den Bommelchen. Das was Sie so lieben, Majestät. Das was Sie noch stattlicher macht. Das was Ihro schöne Figur so recht zur Geltung kommen lassen. Eines Ihro Meisterstücke, Majestät.

König: Noch stattlicher? Was redest du für einen Unsinn am frühen Morgen. - Stattlich. Schöne Figur. - Dafür muss man viel tun. Schönheit kommt von innen heraus, verstehst du? Schönheit ist eine Synthese von äußerlicher Wohlgeformtheit und ... und ... und Geist. Es ist eben mehr als das, was du siehst. Es ist die Perfektion innerer und äußerer ... Schönheit ist die Ästhetik in Person, mein Lieber. Aber davon verstehst du nichts, du ... du Missgeschick der Natur.

Aiguïse: Natürlich, Majestät. Natürlich ...

König: Natürlich, Majestät. Natürlich ... Papperlapapp. Reich mir mein Gewand, Aiguïse, sonst ist der Tag um, ohne dass ich etwas geleistet habe. Der König der Ästhetik hat mehr zu tun, als mit dummen Schneiderlingen daherzuschwatzen.

Aiguïse: Natürlich, Majes... Natürlich. Majestät sind ein wirklicher König und in punkto Geschmack und Ästhetik, also wirklich ... ein ... ein ... wie soll ich das sagen Majes... ein ... ein ... ein Ober-Ober-...

König: Nicht so stramm, Schafskopf. Das muss fallen, wallen, das muss dem Körper schmeicheln. Ein Gewand ist mehr als ein Fetzen Stoff. Es ist ... es ist ... es ist das I-Tüpfelchen der Persönlichkeit, ein sichtbarer Ausdruck von Kultur und von inneren Werten. Ein Gewand muss die natürliche Ausstrahlung des Trägers fördern, muss sie auf natürliche Weise zur Geltung bringen. Aber vor allem - natürlich muss es sein, das Gewand. Es muss wallen. Es muss fallen. Wallen und fallen. Wallen und fallen. Alles andere ist Mode. Das habe ich dir doch beigebracht. Was bist du nur für ein Dummkopf? Und du willst Schneider sein? Wie sieht es von der Seite aus?

Aiguïse: Exzellent, Euer Majestät. Mir fehlen die Worte. Also nein ... Ich glaube es ist eine Eurer ganz, ganz großen ...

König: Und von dieser Seite?

Aiguïse: Nein ... Majestät. Also ... ober-ober-ober-exzellent, exzellentemooo