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Thomas - eine besondere Liebesgeschichte Das ist die Geschichte von Thomas, dem Sohn meines Herzens. Ob es Spaziergänge im Grünen oder auf Einkaufsstraßen waren, ein Besuch im Haus des Meeres, Erlebnisse im Wurstelprater, eine Fahrt mit der Liliputbahn, Thomas´ Leben in Deutschland, seine Obdachlosigkeit, ein Perückenkauf, ein Ausflug in ein anderes Bundesland, kleine Erlebnisse in Einkaufszentren, Schwimmen am Badeschiff, Minigolf spielen, ein Kinobesuch, ein Ausflug auf einen unserer Hausberge oder ob es das Putzen von Thomas` Wohnung oder des Karaokelokals war, ich erzähle es in diesem Buch, einfach so wie es war.
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Seitenzahl: 72
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Geburtstagsfeier von Martina
Treffen vor dem Einkaufszentrum
Meine Geburtstagsfeier in besagtem Karaoke-Lokal
Kinderbücher
Putzen des Karaoke-Lokals
Auf dem Badeschiff
Kleines Notizbuch
Wohnung putzen
Schreckliche Minuten
Wiener Wurstelprater
Jackenkauf
Wohnungssuche
Der Adventkalender
Besuch eines Christkindlmarktes
Der Eistraum
Ein paar Stunden als Touristen unterwegs
Im Haus des Meeres
Auf einem unserer Hausberge
Abschlusstreffen
Leben in der Stadt A
Obdachlosigkeit
Rückkehr aus Deutschland
Einkaufen für die Wohnung
Thomas und der Hund
Einladung in die neue Wohnung
Der verdammte Krebs
Die Perücken
Ein netter Nachmittag
Im Stadtpark
Essen in einem schönen Selbstbedienungsrestaurant
Kinofilm „Der Dachs und seine Freunde“
Auf der Ringstraße
Wo ist Thomas?
Liliputbahn
Starker Husten
Kleines Einkaufszentrum
Spontaner Ausflug in ein anderes Bundesland
Am Donaukanal entlang
Minigolf spielen
Spaziergang auf einer Einkaufsstraße
Hilferuf von Thomas auf Facebook
Letzter Besuch bei Thomas
Begräbnis von Thomas
Zeichen von Thomas
Telefongespräche mit Frau W
Besuch bei Frau W
Verschiedenes
Epilog
Autorin
Für Maria, Thomas´ Großmutter – in großer Dankbarkeit
Für Agnes, Thomas´ Mami – in stillem Gedenken
Für meinen Daniel – in Liebe
Für meine Familie, die immer an mich glaubt.
Eine liebe Freundin von mir
hat mir durch ihre Korrekturen sehr geholfen.
Vielen Dank!
Meine Freundin Martina feierte ihren Geburtstag in einem Karaoke-Lokal. Es war dort eine kleine Bühne, auf die man hinaufstieg und sang. Man schaute dabei auf einen Monitor, der den Text anzeigte. Neben dem Plaudern war eben das Singen angesagt. Wirklich, einige probierten verschiedene Lieder aus und sangen aus ganzem Herzen. Bei manchen klang es richtig gut. Für mich war das Singen auf einer Bühne nicht das Wahre. Daher hatte ich mir etwas anderes ausgedacht. Ich tanzte auf der kleinen Bühne. Ich tanzte zu den Liedern, die ich mir ausgesucht hatte, Improvisation. Das ist keine erlernte Choreografie, sondern ich bewegte mich so, wie ich es gerade fühlte. Auf diese Weise zu tanzen, bereitete mir große Freude. Und da kam mir eine kleine Bühne gerade recht.
Ganz besonders faszinierte mich der junge Discjockey Thomas. Er sang wunderbar. Ich lauschte ganz verträumt seinem Gesang. Ich weiß nicht wieso, aber er berührte mich irgendwie. Es war wirklich eine schöne Feier mit Plaudern, Essen, Singen und Tanzimprovisation von mir…und eben dem Discjockey.
Mein Geburtstag stand vor der Tür und ich wollte Thomas, den Discjockey von damals, fragen, ob er bei meiner Geburtstagsfeier singen möchte. Meine Freundin Martina gab mir seine Telefonnummer. Ich rief ihn an und erzählte ihm von meinem Wunsch. Thomas sagte, er könne mir den Wunsch nicht erfüllen. Mehr wollte er mir nicht verraten. Ich fragte ihn, ob wir uns einfach einmal so treffen könnten. Er hat mich ja damals, warum auch immer, berührt. Er sagte ja und wir machten uns einen Treffpunkt vor einem Einkaufszentrum aus.
Thomas stand schon vor dem Einkaufszentrum, als ich eintraf. Wir sahen einander an und umarmten uns ganz fest. Anschließend gingen wir in eine Konditorei. Thomas sagte, er hätte nur eine Stunde Zeit. Aus dieser Stunde wurden zweieinhalb Stunden. Wir sprachen über Gott und die Welt. Ich erfuhr, dass seine geliebte Mami gestorben war, als er 16 Jahre alt war. Bald bemerkten wir, dass wir seelenverwandt waren. Thomas erzählte mir auch, dass er seit einem Jahr HIV-positiv war und deshalb nicht singen wollte. Das verstand ich natürlich.
Thomas tat mir unendlich leid, doch ich freute mich riesig, mich mit ihm getroffen zu haben.
Thomas hatte wegen seiner Arbeit nicht viel Zeit, doch trafen wir uns regelmäßig. Nach zwei Monaten sagte er Ersatzmami zu mir und er wurde mein Ziehsohn bzw. der Sohn meines Herzens. So wurde ich mit 46 Jahren noch Mutter.
Ich wollte meinen Geburtstag feiern und dachte mir, dass es eine gute Idee sei, wenn wir in dem Karaoke-Lokal feiern würden, in dem Martina ihren Geburtstag gefeiert hatte. Da könnten die Leute singen oder etwas anderes auf der Bühne darbieten. Leider sang Thomas noch immer nicht. Das machte mich traurig, da er wirklich gut singen konnte.
Die Vorbereitungen starteten. Ich dachte mir einige Partytänze im Sitzen aus, die ich mit den Gästen tanzen wollte. Alle konnten dabei sitzen bleiben, Arme oder Beine wurden zur Musik bewegt.
In einem Restaurant wurde das Essen bestellt, das in Wärmebehältern geliefert werden sollte.
Ich bereitete auch einige Improvisationstänze vor, die ich auf der Bühne vortanzen wollte. Ich wollte auch zwei Tänze mit meinen Freundinnen Bettina und Christa tanzen. Ein Tanz ging so: Alle drei Tänzerinnen standen als Statue da. Eine begann zu tanzen und berührte dann eine andere und stand danach still. Diese, die berührt wurde, tanzte dann alleine und die Nächste wurde berührt. Also, zwei standen still und eine bewegte sich. Eine weitere Vorführung würde der Tanz mit dem Sessel sein. Jede von uns dreien saß auf einem Sessel. Zuerst machte jede ihre eigenen Bewegungen, um daraufhin hinter den Sessel zu gehen und dort stehen zu bleiben. Hinter den Sesseln tanzten wir gemeinsame Bewegungen. Dann waren es wieder unterschiedliche Bewegungen auf dem Sessel sitzend, um anschließend wieder hinter dem Sessel stehend eine gemeinsame Choreographie zu tanzen. Die Choreografien, hinter dem Sessel stehend, waren immer eine andere. Und diese mussten geübt werden.
Nun war der Tag meines Geburtstags in dem Karaoke-Lokal gekommen. Einlass war 12 Uhr. Die Leute gaben ihre Garderobe ab und bestellten sich etwas zu trinken. Das Essen in den Wärmebehältern war schon geliefert worden.
Nun konnte das Fest beginnen. Die Gäste konnten ihre Hauptspeisen aus drei Behältern wählen. Natürlich gab es auch Beilagen.
Nachdem alle gegessen hatten, ging ich mit einem Sessel auf die Bühne, setzte mich hin und begann mit dem ersten Partytanz. Fast alle Gäste machten mit. Einige genierten sich und schauten daher nur zu. Danach tanzte ich den Improvisationstanz „Schüchtern sein, aus sich herauskommen“.
Plötzlich sagte Thomas zu mir: „Bitte setz dich unten auf einen Sessel und hör mir zu!“ Ich setzte mich vor die Bühne und wartete, was nun kommen würde. Thomas zeigte mir noch seine zitternde Hand und dann begann er das Lied „You`ve got a friend“ (Du hast einen Freund bekommen) zu singen. Mir wurde ganz warm ums Herz. Thomas sang und das war sein Geburtstagsgeschenk für mich. Ich freute mich riesig. Thomas konnte so schön singen.
Thomas sang später mit Martina gemeinsam ein Lied und zum Schluss noch eines alleine. Es war schön, ihn singend zu sehen.
Ich hatte noch zwei weitere Sitztänze mit den Gästen vorbereitet.
Nun kam der Tanz mit Bettina und Christa, wo wir alle wie Statuen stillstanden. Christa fing an, sich zu bewegen und tanzte auf der kleinen Bühne. Anschließend berührte sie Bettina und stand selber wieder still. Nun tanzte Bettina und berührte mich. Ich konnte mich nach meinem Tanzen entscheiden, ob ich wieder Bettina oder doch Christa berührte. So wechselten wir uns gegenseitig ab. Es entstand eine schöne Gestaltung.
Daraufhin machte uns Flo eine Vorführung im Beatboxen. Er stellte sich auf die Bühne, nahm das Mikrofon in die Hand und plötzlich glaubte man, dass jemand Schlagzeug spielte. Das Mikrofon war nahe an seinem Mund und nur mit seiner Stimme machte er einen riesengroßen Schlagzeugkrach, wenn ich das so nennen darf. Wir schauten alle ganz perplex und applaudierten heftig.
Es kam noch der Sesseltanz mit Bettina und Christa, den wir, wie schon beschrieben, auf dem Sessel sitzend bzw. hinter dem Sessel stehend tanzten.
Zum Schluss zeigte uns Bettina, die ausgebildete Balletttänzerin war, einen interessanten modernen Tanz auf Ballettniveau.
Zwischendurch konnten die Gäste natürlich Karaoke singen und den Text vom Monitor ablesen.
Es war eine sehr schöne Feier. Ich fühlte mich sehr wohl, und dass Thomas sang, freute mich sehr.
Thomas hatte nicht viel Zeit. Er arbeitete viel und kümmerte sich auch um Freunde, die Sorgen hatten. Ich wollte ihm aber sehr viel erzählen. Daher schrieb ich all das auf, was ich ihm berichten wollte. Es kamen manchmal drei Briefe zusammen, bis wir uns wieder sahen. Eines Tages sagte Thomas zu mir: „Linda, du solltest ein Kinderbuch schreiben. Deine Briefe sind wirklich lieb.“ Ich dachte nach. Ich hatte in Deutsch immer schlechte Noten gehabt. Da kann ich doch nicht Kinderbuchautorin werden! Ich konnte nur kurze Sätze schreiben. Aber das war ja genau das Richtige für Kinder! So beschloss ich mein erstes Kinderbuch zu schreiben. Inzwischen habe ich fünf Kinderbücher und drei Bücher für Erwachsene geschrieben. Hier meine Homepage: https://linda-martin.cmmc.at. Und nun schreibe ich eines über Thomas, weil er mich zu seiner Ersatzmami machte.