Flo & Wisch und weitere Geschichten aus Linda Martins Leben - Linda Martin - E-Book

Flo & Wisch und weitere Geschichten aus Linda Martins Leben E-Book

Linda Martin

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Beschreibung

Linda Martin ist eine Frau mittleren Alters, die eine schwere Gehirnblutung hatte, die sie nur knapp überlebte. Im ersten Teil des Buches werden Erlebnisse über Linda erzählt. Im zweiten Teil berichtet Linda in der Ich-Form. Das sind z. B. ein interessantes Interview, ein Kabarettabend mit Auswirkungen, eine berührende Begebenheit beim Lieblingswirten, Berichte aus dem Urlaub, Erlebnisse aus Lindas Berufsleben, musikalische Nachmittage, Lindas Einschränkungen seit ihrer Gehirnblutung, Geschichten aus der Tanzschule, Lindas Schwärmerei für die Kabarettisten Flo und Wisch.

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Seitenzahl: 83

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mit Anregungen und inspirierenden Texten vom Lebensfreudekalender 2018 www.palverlag.de

INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung

Flo und Wisch

Linda

Franz

Lindas Schulkind Alex

Lindas Lieblingsdirektorin

Lindas soziale Ader

Linda und die schönen Seiten des Lebens

Lindas Neurologe Dr. Safdari

Lindas Hobbys

Rob

Als Linda noch Lehrerin war

Wieder einmal Flo und Wisch

Linda als Clown

Juchhu: Flo und Wisch!

Kabarett mit Flo und Wisch für die ältere Generation

Die Dunkelheit

Kabarett: „Hallo Christkind“

Noch einmal „Hallo Christkind“

Wo ist mein Lieblingswirt Franz?

„Die Waschmänner“ zum neunten Mal

Mama und ich auf Kurzurlaub

Tanzschule Manfredo Fenz

Zum zehnten Mal die „Waschmänner“

Lilly

Vorbereitungen für das Sommertanzfest

„Die Nacht in Weiß“

Ein fauler Nachmittag

Sommertanzfest „Die Nacht in Weiß“

Zeit mit Mama

Im Schwimmbad

Gespräche mit Rob

Die Privatstunde

Mit Mama auf Urlaub in Mörbisch

Ein musikalischer Nachmittag

Begleitdienst „Weißer Flügel“

Spaziergang im Schwimmbad

Überlebenstag

Die Hochzeit

Viktor

Manfred

Ein Nachmittag mit Wienerliedern

Die Waschmänner zum 11. Mal

Oktoberfest in der Tanzschule Manfredo Fenz

Mamas Geburtstag

Halloweenparty in der Tanzschule

Dr. Safdari

Tanztee in der Tanzschule Manfredo Fenz

Chanson Abend mit Mama

Besuch in der Oper

Line Dance im Pensionistenklub

Flo Und Wisch „Hallo Christkind“

Zum zweiten Mal „Hallo Christkind“

Weihnachtsfeier in der Tanzschule

Zum dritten Mal „Hallo Christkind“

Epilog

Autorin

„Sei respektvoll und tu niemandem weh“

(Conchita Wurst)

Im Gedenken an Manfred

Mein Dank gilt den außergewöhnlich menschlichen Kabarettisten Flo und Wisch, die mir erlaubten, über die spezielle Fanbeziehung von Linda/mir zu ihnen, zu schreiben.

Einleitung

Mein Name ist Linda Martin. Ich wurde 1963 in Wien geboren. Mein großer Wunsch war immer, Volksschullehrerin zu werden. Obwohl meine Eltern nicht reich waren, ermöglichten sie mir das. Außerdem machte ich berufsbegleitend eine Ausbildung zur Tanzpädagogin.

Mit 42 Jahren veränderte sich mein Leben. Ich hatte eine schwere Gehirnblutung, die ich nur knapp überlebte. Ich wurde 13 Stunden operiert, lag vier Wochen im Tiefschlaf und war insgesamt sechs Monate im Spital und auf Rehabilitation.

Das Blut zerstörte etwas im Kopf, das die Netzhaut betraf. Ich habe nun einen kompletten Sehausfall auf der linken Seite. Man kann sich das so vorstellen. Wenn ich jemandem auf die Nase schaue, sehe ich nur eine Gesichtshälfte.

Nun konnte ich als Lehrerin nicht mehr weiterarbeiten und wurde krankheitsbedingt in Frühpension geschickt.

In dieser Zeit schrieb ich einige Bücher. Unter dieser Homepage kann man sich die Bücher anschauen. https://linda-martin.cmmc.at.

Nun zu diesem Buch. Es ist in zwei Teile geteilt. Im ersten Teil erzähle ich in dritter Person über mich. Ich schreibe über Linda. In Teil 2 berichte ich in der Ich-Form.

TEIL 1

Flo und Wisch

Das Interview

Eines Tages ging Linda spazieren. Sie kam an einem Einkaufszentrum vorbei. Davor sah sie zwei Reporter. Einen größeren, der ein wenig stärker war, und einen kleineren, sehr schlanken. Sie ging zum größeren Reporter hin, um das Interview zu belauschen. Ein Präsident in einem großen Land wurde gewählt und dazu wurden Fragen gestellt. Die Fragen klangen ein wenig eigenartig, aber die Leute waren sehr ernst und beantworteten die Fragen nach bestem Wissen und Gewissen.

Da Linda gerne im Rampenlicht stand, stellte sie sich so hin, dass der Reporter fast über sie stolperte und nun sie interviewen wollte. Die Fragen waren so lustig, dass Linda nur lachen konnte. Sie konnte kaum atmen vor lauter Lachen. Eine Frage lautete: „Ist der Präsident Republikaner oder Thermostat?“ Linda prustete los: „Was, was heißt Thermostat?“ Der Reporter sagte: „Sie machen es mir wirklich schwer.“ Und auch er musste herzlich lachen.

Einen Zusammenschnitt der Interviews gab es im Fernsehen. Da wurde Linda erklärt, dass das die zwei Kabarettisten „Flo und Wisch“ seien. Sie kannte die beiden vom Hören, wusste aber nicht, wie sie aussahen.

Im Kabarett

Nachdem Linda nun wusste, wer die beiden waren, wollte sie unbedingt ein Kabarett mit ihnen sehen. Einige Monate später spielten Flo und Wisch in ihrer Stadt. Linda bestellte sich eine Karte und ging hin. Und es wäre nicht Linda, wenn sie nicht vor der Vorstellung an der Kassa bat, Flo und Wisch zu sagen, dass im Publikum diejenige sitzt, die beim Interview über den Präsidenten so viel lachte.

Und wirklich, die beiden bauten Linda ein. Sie erzählten von den Interviews und, dass sich eine nicht hinters Licht führen ließ und diese heute im Publikum saß. Linda sprang auf, warf die Arme in die Luft und drehte sich im Kreis. Oben auf der Bühne meinte Wisch: „Ich wusste ja, dass Sie eine Rampensau sind.“

Flo sagte von der Bühne aus, dass Linda nach der Vorstellung warten sollte. Er kam wirklich und es gab sogar ein Foto mit dem Handy. Linda war glücklich. Es war ein gelungener Abend.

Zweiter Kabarettabend

Ca. ein halbes Jahr später waren Flo und Wisch mit einem neuen Programm in Lindas Stadt. Linda besorgte sich wieder eine Karte. Da sie mit Flo und Wisch auf Facebook verbunden war, schrieb sie den beiden, dass sie an dem und dem Tag im Kabarett in der ersten Reihe sitzen würde. Die beiden freuten sich auf Linda.

Das Kabarett war sehr gut, sehr musikalisch, einfach super.

Doch dann ging Wisch auf Flo „los“. Er erklärte ihm, dass er noch immer zu dick sei. Das sagte er ein paar Mal. Linda konnte sich nicht mehr zurückhalten und rief: „Flo hat doch abgenommen!“ Wisch drehte sich zu Linda um und sagte: „Ja, Flo hat abgenommen, aber Ihnen ist das anscheinend nicht gelungen.“ Das Publikum lachte und Linda schrie: „Ich muss Medikamente nehmen und die blähen auf.“

Da sprang Wisch von der Bühne, kam zu Linda, gab ihr einen Handkuss, streichelte sie am Kopf und sagte: „Ja, so kann man ins Fettnäpfchen treten. Es tut mir sehr leid.“ Dann ging er zurück auf die Bühne. Linda wollte aber noch zu Flo, da er sie besser verstehen konnte, weil er auch einmal stärker war. Flo bat Linda auf die Bühne und die beiden umarmten sich sehr herzlich.

Konversation

Linda hatte ein schweres Schicksal hinter sich und das wollte sie Flo und Wisch schreiben.

Linda:

Lieber Flo! Lieber Wisch! Ich mag euch beide und deswegen schreibe ich euch. Verzeiht mir das vertrauliche DU, aber ich bin älter als ihr und eine Frau. Ich darf das DU-Wort anbieten, müsste aber auf eure Einwilligung warten. Das tue ich aber nicht. Falls ihr nicht einverstanden seid, werde ich es sofort ändern. Wisch ist bei seinem Auftritt auf Flo „losgegangen“, weil er zu dick ist. Flo tat mir leid und ich musste dazwischenrufen, dass Flo abgenommen hat. Wisch hatte sofort eine Pointe parat und sagte: „Ja, Flo hat abgenommen, aber Ihnen ist das anscheinend nicht gelungen.“ War wirklich gut. Nur zu mir gibt es eine Geschichte. Die kann natürlich niemand wissen. Und da ich euch mag, will ich diese so kurz als möglich schildern. Ich hatte einmal 55 kg. Mit 42 Jahren hatte ich eine schwere Gehirnblutung, mit 13 Stunden Operation, vier Wochen künstlichen Tiefschlafs und insgesamt fünf Monate Spital. Seither muss ich Medikamente nehmen und habe dadurch mehr als 20 kg zugenommen. Darüber bin ich natürlich sehr unglücklich. Der Satz von Wisch war echt gut, trotzdem hat er mich ein wenig getroffen, Aber nur ein wenig, da du Wisch von meiner Geschichte nichts ahnen konntest. Und noch einmal, ich mag euch. Wisch, es war sehr lieb, als du von der Bühne gekommen bist und dich entschuldigt hast. Trotzdem wollte ich zu Flo, da er mich besser verstehen kann, als ein Wisch mit Waschbrettbauch. So, ich wünsche euch noch alles Liebe und noch viele gute Auftritte.

Flo und Wisch:

Liebe Linda, danke für das „DU“, das geht natürlich in Ordnung und ehrt uns beide sehr! Deine Geschichte berührt uns und macht uns wieder einmal bewusst, dass man sich bei der Improvisation mit dem Publikum sehr schnell auf einem sehr schmalen Grat zwischen guter Unterhaltung und persönlicher Verletzung bewegt. Es ist dies die Königsdisziplin im Kabarett und leider ist man als Künstler nicht davor gefeit, dabei in ein Fettnäpfchen zu treten. In deinem speziellen Fall bewegt uns dieser Ausrutscher besonders, da wir dich ja schon ein wenig besser kannten und wir dich damit keinesfalls kränken wollten! Viel mehr war es die bereits bestehende Bekanntschaft, die uns dazu verleitet hat, die Grenzen des Humors auszureizen und leider auch zu überschreiten. Dafür möchten wir uns bei dir entschuldigen! Und das soll noch gesagt werden: Du bist eine Wucht! Wie schwer dir das Schicksal auch mitgespielt hat, die Lebensfreude und Energie, die du versprühst, ist inspirierend und macht einfach Freude!

Danke, dass du uns bei unseren Auftritten besuchst und danke für deine Offenheit.

Alles Liebe Flo und Wisch

Linda:

Lieber Flo! Lieber Wisch!

Eure Worte sind sehr berührend.

Ich danke euch dafür.

Ihr seid etwas Besonderes.

Alles Liebe Linda

Linda fühlte sich wie ein 17-jähriges Mädchen, das in ihre Idole verliebt war.

Homepage: www.floundwisch.at

„Drei Aufmunterungen,

die du dir jeden Tag gönnen solltest:

Ich bin liebenswert.

Ich bin einzigartig.

Ich schaff das.“

Aus: Der Lebensfreude-Kalender 2018

von Dr. Rolf Merkle und Dr. Doris Wolf

Linda

Linda wollte schon immer Volksschullehrerin werden. Obwohl ihre Eltern nicht reich waren, ermöglichten sie ihrer Tochter diesen Wunsch. Und Linda war gerne Lehrerin. Sie kümmerte sich auch sehr um die Kinder, die Probleme hatten.

Doch nach ihrer schweren Gehirnblutung durfte Linda nicht mehr unterrichten. Sie hatte eine schwere Sehstörung. Auch das Gleichgewicht konnte sie nicht immer so gut halten. Da wäre die Arbeit mit Kindern zu gefährlich gewesen. Sie wurde in Frühpension geschickt.