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>"Bis heute hat(Alligator) Eugen noch keinen Besucher gefressen. Keinen, von dem man weiß. Denn was er kriegt, verschlingt er nicht nur mit Haut und Haaren, sondern zur Not auch mit Personalausweis." Doch keine Angst vor wilden Tieren. Helge Timmerberg ist für uns furchtlos durch die Zoos gezogen und hat sie alle besucht: Eisbär Lars, Hornfisch Heinz oder Walross Antje. Mit großer Sympathie für die Tiere entdeckt Timmerberg bei ihnen menschliche Züge. Er beschreibt ihre unterschiedlichen Liebes- und Jagdtechniken, die verblüffen, erschauern lassen aber immer wieder auch für äußerste Heiterkeit sorgen. Illustriert mit über 50 Farbfotografien von Frank Zauritz, die ungewohnte, ja auch skurrile Seiten der Tiere herausstellen, ist ein Buch entstanden, das nicht nur zum Schmunzeln verleitet, sondern bei dem man auch etwas lernen kann: Nützliches: "Ein Breitmaul-Nashorn streichelt man so: man schlägt es. Was wir streicheln nennen, spürt es leider nicht. Wichtig: mit der flachen Hand schlagen." Lebensrettendes: "Außerdem gäbe es durchaus eine Möglichkeit, mit einem attackierenden Strauß fertig zu werden. ,Man muss sich seinen Hals greifen, den Kopf nach unten ziehen und zwischen seine Beine halten.' Aber ein Problem bleibt: ,Irgendwann muss man ihn wieder loslassen.'" Tröstliches: "Was lehrt uns das Warzenschwein? Nicht traurig sein. Auch wenn wir glauben, hässlicher als die Nacht zu sein, da draußen gibt es noch immer etwas, das hässlicher ist als wir." Bärenlogik: "Habe ich einen Bissen genommen, gehört alles Essbare in und um die Hütte mir. Diskussionen darüber können nur aus der Krone eines hohen Baums geführt werden oder mit einem großkalibrigen Gewehr. Kleinkaliber, mit denen man Vögel und Hasen schießt, nützen bei einem Kodiakbären so wenig wie ein beherzt geworfenes Erdbeereis." Kurzum: Aus Gesprächen mit Tierpflegern, durch stundenlanges Beobachten oder gar einen Besuch im Orang Utan-Käfig ist sie entstanden: Eine echte Liebeserklärung an die Tiere!
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Seitenzahl: 91
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Helge Timmerberg
Helge Timmerberg entschloss sich mit zwanzig im Himalaja dazu, Journalist zu werden. Seitdem schreibt er Reisereportagen aus allen Teilen der Welt. Nur Crew-Mitglieder der großen Fluglinien sind möglicherweise mehr unterwegs. Timmerberg schreibt für die wichtigsten Pressetitel der Republik, von Bunte bis Merian, von Playboy bis SZ-Magazin, von Bild bis Zeit. Erste Bucherfolge sind Tiger fressen keine Yogis und Timmerbergs Reise-ABC.
Frank Zauritz
kaufte sich mit 18 von einem kleinen Lottogewinn seine erste Kamera, die seinem Leben fortan eine Richtung gab. Seit Mitte der Neunziger in Berlin, konzentriert er sich auf Portraitfotografie. Zauritz betreibt eine geradezu ethnologisch beobachtende Fotografie, die dicht am Portraitierten bleibt. Veröffentlichungen finden sich in internationalen Medien, von Aftonbladet bis The Guardian, von Playboy bis El Mundo, von BAMS bis SZ-Magazin.
»Bis heute hat (Alligator) Eugen noch keinen Besucher gefressen. Keinen, von dem man weiß. Denn was er kriegt, verschlingt er nicht nur mit Haut und Haaren, sondern zur Not auch mit Personalausweis.«
Doch keine Angst vor wilden Tieren. Helge Timmerberg ist für uns furchtlos durch die Zoos gezogen und hat sie alle besucht: Eisbär Lars, Hornfisch Heinz oder Giraffe Serafe.
Mit großer Sympathie für die Tiere entdeckt Timmerberg an ihnen menschliche Züge. Er beschreibt ihre unterschiedlichen Jagd- und Liebestechniken, die verblüffen, erschauern lassen aber immer wieder auch für große Heiterkeit sorgen.
Illustriert mit über 50 Farbfotografien von Frank Zauritz ist ein Buch entstanden, das nicht nur zum Schmunzeln verleitet, sondern bei dem man auch etwas lernen kann:
Nützliches: »Ein Breitmaul-Nashorn streichelt man so: Man schlägt es. Was wir streicheln nennen, spürt es leider nicht. Wichtig: Mit der flachen Hand schlagen.«
Tröstliches: »Was lehrt uns das Warzenschwein? Nicht traurig sein. Auch wenn wir glauben, hässlicher als die Nacht zu sein, da draußen gibt es noch immer etwas, das hässlicher ist als wir.«
Forschungsergebnisse: »Über diesen Fisch (Hornfisch Heinz) weiß man eigentlich nichts. Man weiß nicht, ob er männlich oder weiblich ist, denn dafür müsste man ihn schlachten, und das will man nicht.«
Kurzum: eine echte Liebeserklärung an die Tiere!
1.Helge Timmerberg:
Timmerbergs Reise-ABC
Mit 21 Cartoons von Peter Puck.
Münster: Solibro Verlag 2. Aufl. 2004 [2004]
ISBN 978-3-932927-20-1
eISBN 978-3-932927-74-4 (epub)
2.Helge Timmerberg • Frank Zauritz (Fotos)
Timmerbergs Tierleben
Mit einem Vorwort von Heinz Sielmann.
Münster: Solibro Verlag 3. Aufl. 2014 [2005]
ISBN 978-3-932927-28-7
eISBN 978-3-932927-79-9 (epub)
3.Helge Timmerberg:
Timmerbergs Single ABC
Münster: Solibro Verlag 1. Aufl. 2007
ISBN 978-3-932927-35-5
eISBN 978-3-932927-71-3 (epub)
4.Helge Timmerberg:
Timmerbergs Beziehungs ABC
Münster: Solibro Verlag 1. Aufl. 2007
ISBN 978-3-932927-35-5
eISBN 978-3-932927-80-5 (epub)
SOLIBRO Verlag Münster
Helge Timmerberg • Frank Zauritz (Fotos)
eISBN 978-3-932927-79-9 (epub)
3. Auflage 2014
© SOLIBRO® Verlag, Münster 2005
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung: Wolfgang Neumann, Münstersämtliche Fotos inkl. Umschlagsfotos: Frank Zauritz, Berlin
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Für meinen Vater,Herbert Timmerberg, zum Achtzigsten
Wir gingen in den Zoo, weil wir nichts Besseres zu tun hatten. Wohin sollten wir sonst an einem sonnigen Nachmittag gehen? Ins Kino? Ins Kaufhaus? Ok, in einem Straßencafé zu sitzen und schönen Mädchen hinterher zu blicken, ist eine Alternative, aber es geht ja beides. Frauen ab Sonnenuntergang und am Tag die Tiere. Dazu das viele Grün. Jeder Zoo ist auch ein Park, mit schattigen Bänken an kleinen Teichen, die (weil künstlich) wie hingemalt in der Landschaft liegen, und ich spreche hier noch nicht einmal von den Gehegen, denn bei den Gehegen kommt man leicht ins Schwärmen und das will ich nicht. Wir wollen ein cooles Zoobuch machen.
Auftrag der Zoo-Gehege-Architekten ist es, dem Tier eine Umwelt zu schaffen, die seine Gene aus der Heimat kennen. Oder sehe ich das zu idealistisch, und es wurde hier nur an den Besucher gedacht? Aber selbst wenn das Letztere zutrifft, in diesem Fall ist das egal. Es ist die klassische Win-win-Situation, also etwas, das allen nützt (dem Tier, dem Menschen, dem Architekten), wenn der Amur-Tiger durch etwas geht, was wie ein Wald in Ost-Sibirien aussieht, und der Löwe in einer Felsengrotte schläft.
Zum Thema Freiheitsberaubung ist zu sagen: Welche Freiheit? Die Freiheit auszusterben? Der Zoo ist zur Arche Noah für Arten geworden, denen wir außerhalb dieser Gehege nicht die Spur einer Chance lassen. Manchmal fühlte ich ein schlechtes Gewissen deswegen, eine Art Kollektivschuld, die wir Menschen gegenüber den Tieren haben. Allerdings würden es die Tiere, wenn sie es könnten, auch nicht anders machen. Das Gesetz des Dschungels, das Wesen der Macht. Der Stärkere übernimmt den Laden. Und wären Pinguine hochintelligent, würden sie außer Fischen keine anderen Tiere neben sich dulden, auch nicht den Menschen. Natürlich würden sie dann irgendwann den Anblick des Menschen vermissen und Zoos für ihn bauen, mit Eskimo-Gehege, Indianer-Gatter etc. Würden wir die Pinguine dafür hassen? Wohl kaum. Denn erstens wären wir im Zoo geboren und kennten es nicht anders und zweitens fehlte es uns an nichts.
Zoo-Tiere sind die Millionäre ihrer Art. Nicht nur ausreichend, sondern perfekt verpflegt, und niemand muss arbeiten, es sei denn, als Beschäftigungstherapie. Am Fell erkennt man, ob es der Seele gut geht, und demnach ging es allen Tieren, die wir sahen, ziemlich gut – mit Ausnahme der Wölfin Kunigunde. Aber hätte sie noch einen vollen, glänzenden Pelz getragen, wäre das kein Zeichen guter Pflege, sondern ein Wunder, denn sie war steinalt. Wahrscheinlich hat sie die Brüder Grimm noch persönlich gekannt.
Ein Wort zur Arbeitsweise. Es gibt zwei goldene Zeiten. Entweder einen Tag oder ein Leben. Weil wir für unsere Reise in die Zoos nur einen Monat Zeit hatten, wählten wir die erste Variante. Pro Tag ein Tier. Erste Phase: Meditation auf der Bank vor dem Gehege. Was will uns die Evolution mit der Existenz eines Vogels sagen, der so rot ist wie Nagellack und immer schweigt? Zweite Phase: das Gespräch mit den Pflegern, die über ihre Tiere reden wie Mütter über ihre Kinder. Thema: die Tierpersönlichkeiten, ihre Eigenarten, ihre Macken. Schmusen die Kodiakbären miteinander, weil sie schwul sind oder weil sie früher im Zirkus waren und das Schmusen antrainiert ist. Dritte Phase: Internet. Das Tier allgemein. Fakten, Zahlen, Erlebnisberichte von Arizona bis Australien.
Was ich damit sagen will: Wenn ein Mann wie Professor Sielmann, der sich mit den Tieren ein ganzes Leben beschäftigt hat, zu unserer Arbeit sagt, sie biete außergewöhnliche Perspektiven, aber im Prinzip sei alles richtig, dann beruhigt mich das sehr.
Helge Timmerberg
Liebe Naturfreunde,
wer von uns kann sich nicht an lebhafte Eindrücke erinnern, die er als Kind oder auch als Erwachsener aus einem Besuch im Zoo mit nach Hause gebracht hat? Erinnerungen wie diese begleiten uns oft ein Leben lang. So erfüllen Zoos die besondere Aufgabe, über solche Erlebnisse Begeisterung für Wildtiere zu wecken.
Mit dem vorliegenden Buch eröffnen die Autoren Helge Timmerberg und Frank Zauritz eine ganz außergewöhnliche, aber zutreffende Perspektive auf Zoobewohner. Mit ausgefallenen Ansichten und Geschichten lassen sie uns teilhaben an überraschenden Situationen und zeigen uns ausgewählte Tiere in verblüffenden Momentaufnahmen.
Ich hatte selbst die Gelegenheit, den naturverbundenen Fotografen Frank Zauritz im August 2004 im Rahmen seiner Arbeit kennen zu lernen. Damals hatte die „Heinz Sielmann Stiftung“ gerade rund 3.400 Hektar der „Döberitzer Heide“ als Refugium für bedrohte Arten erworben. Das Gebiet ist Teil eines insgesamt über 5.000 Hektar großen ehemaligen Truppenübungsplatzes vor den Toren Berlins. Es entstand damals eine interessante Fotoreportage mit wunderbaren Landschaftsaufnahmen und Porträts.
Ich wünsche den beiden Autoren dieses Buches viel Erfolg und Ihnen, liebe Leser und Zoobesucher, eine unterhaltsame Lektüre und Lust auf eigene Entdeckungen im Tierreich.
Herzlichst
Ihr Professor Heinz Sielmann
Der Autor
Der Fotograf
Vorwort
Grußwort von Professor Heinz Sielmann
HEINZ, DER NASENFISCH – Der Fisch des reinen Seins
EUGEN, DER ALLIGATOR – Oben wird gekämpft, und unten warten die Krokodile
PIROSCHKA, DIE TIGERIN – Schau mir in die Augen, Beute
KÖNIGSGEIER HANS PETER – Zu schön für Sex
HORST, DIE GRÜNE MURÄNE – Der Wachhund im Killerbecken
BRILLEN-PINGUINE – Die Steinchen-Klauer
LARS, DER EISBÄR – Das Sexmonster
LEOPOLD, DIE RIESENSCHILDKRÖTE – Paarungsverhalten von Baumaschinen
BONITO, DER JAGUAR – Räuber der Seelen
TATANKA, DER BISON – Leider ohne Bremse gebaut
BRUCE LEE, DER STRAUSS – Das Killergehege
CARLOS, DER ARA – Das Haustier der Piraten
ATA ALLAH, DIE KAMELE – Komische Tiere haben komische Waffen
PHYLO, DER SEEDRACHE – Er frisst nur Jungfrauen – aber keine hässlichen
PAVIANE – Affenärsche zum Ausklappen
RONALDO, DER IBIS – Ein Vogel wie ein Nagellack
KUNIGUNDE, DER WOLF – Böse waren nur die Brüder Grimm
PEPE, DAS ALPAKA – Schlimme Strafe für geile Hirten
BOKITO, DER GORILLA – Was hatte er gegen mein Gesicht?
BUFFY UND NEMO, DIE KODIAKBÄREN – Pool mit Vollpension
LEIPO, DER OTTER – „Wieder biss mir einer in die Waden“, hört man den Indianer klagen
ANTJE, DAS WALROSS – Im Gedenken an eine Verstorbene
MABARRE, DER LÖWE – König der Kiffer
SERAFE, DIE GIRAFFE – Sie hinterlässt auch bei robusteren Katzen bleibende Schäden
KNAUTSCHKE, DAS FLUSSPFERD – Gott sei Dank gibt es die Anti-Flusspferd-Pille
KÄNGURU – Hochsprung-Kuh
WALLHALLA, DAS WARZENSCHWEIN – Rächer aller Räucherschinken
ORANG-UTAN – Prof. Dr. Dipl.-Ing. Langfinger
SCHLAMPERL, DAS NASHORN – Wo man gern auf die Toilette geht, ist man zu Haus
ENZO, DER SEELÖWE – Sein Pech: Er hat eine Lesbe im Becken
HUSSEIN, DER ELEFANT – Besoffen ist er sehr gefährlich
SPECIAL GUEST – Spatz muss sein
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Über diesen Fisch weiß man eigentlich nichts. Man weiß nicht, ob er männlich oder weiblich ist, denn dafür müsste man ihn schlachten und das will man nicht. Man weiß auch nicht, was er mit der langen Nase macht. Kämpfen jedenfalls nicht. Gekämpft wird beim Hornfisch mit der Flosse. Während die Doktor-Fische, mit denen er verwandt ist, an der Flosse einen ausklappbaren Stachel tragen, hat er an dieser Stelle nur eine Verknorpelung, und das ist seine einzige Waffe. Feinde? Wahrscheinlich jeder Fisch, der ein bisschen größer ist. Freunde: ich.
Aufruhr im Aquarium
Ich mache mir eigentlich nichts aus Fischen. Ich ging nur der Ordnung halber ins Aquarium und marschierte relativ zügig an rund 5000 Fischen in 440 Arten vorbei, ebenfalls passierte ich tausende von Wirbellosen sowie Haie, Welse und Muränen und auch goldfischähnliche Phänomene, bevor ich es aufgab und stehen blieb.