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Viele träumen vom eigenen Hof. Mit diesem Buch bekommt der Leser Informationen aus erster Hand. Die Autorin und ihre Familie haben sehr mutig einen Hof bezogen, den sie zuvor noch nicht einmal von innen gesehen hatten! 10 Jahre haben sie ausprobiert, wie das Landleben wirklich ist, einer bunten Schar Hahn und Hühnern, Enten, drei Mutterschafen, zwei Milchziegen, einem Pony, zwei Gnadenbrot-Pferden, Hunden und Katzen, ein Zuhause zu geben. Der englische Ehemann meint dazu Folgendes: "A lot of people are dreaming of having a semi-rural lifestyle. This book shows that it is not always so easy to fulfil this dream."
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Seitenzahl: 227
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Dieser Hahn war einer der besten, Hansi!
Dem Leser gewidmet, der sich traut, sich mit diesen Themen ernsthafter zu befassen, und trotzdem unterhalten werden möchte…
Dies ist eine wahre Geschichte. Teilweise wurden Namen zum Schutz der Privatsphäre geändert.
Sämtliche Empfehlungen werden ausschließlich auf eigene Verantwortung des Lesers ausprobiert, weder die Autorin noch der Verlag, übernehmen jegliche Gewähr. Dies gilt auch für sämtliche Inhalte aller web-Links.
Mitschriften aus diversen Tagebüchern wurden hier zusammengetragen, die Reihenfolge erfolgt nicht immer chronologisch. Enthält Beiträge von unserem Sohn, und meinem Mann, der Engländer ist. Aus diesem Grund die folgenden geschätzten Anteile: Deutsch 85%: Englisch 15%
Ich bitte zu entschuldigen, falls hier Dinge zur Sprache gebracht werden, die allgemein eher unüblich sind. Ich kann nun mal nicht anders, als offen und ehrlich zu sein. Nur so bleibe ich authentisch. Alles andere wäre eine Lüge.
Inhalt:
Teil I TIERE
Vorwort und Vorgeschichte
Teil II GARTEN
Teil III REZEPTE
Nachwort
Dank
Meine Eltern nach einer Ausfahrt mit mir und der Kutsche und Joey
Vorwort und Vorgeschichte
Viele träumen vom eigenen Hof. Mit diesem Buch bekommt der Leser Informationen aus erster Hand. Die Autorin und ihre Familie haben sehr mutig einen Hof bezogen, den sie zuvor noch nicht einmal von innen gesehen hatten! 10 Jahre haben sie ausprobiert, wie das Landleben wirklich ist, einer bunten Schar Hahn und Hühnern, Enten, drei Mutterschafen, zwei Milchziegen, einem Pony, zwei Gnadenbrot-Pferden, Hunden und Katzen ein Zuhause zu geben.
Der englische Ehemann meint dazu Folgendes:
"A lot of people are dreaming of having a semi-rural lifestyle. This book shows that it is not always so easy to fulfil this dream."
Wer kennt nicht den Film Out of Afrika, und den berühmten ersten Satz „Ich hatte eine Farm in Afrika!“
So ähnlich darf ich nun auch beginnen: Ich hatte eine Farm im Naturpark des Hohen Fläming, nicht in Afrika, aber trotzdem wunderschön gelegen, kurz bevor der Naturpark endet, und sich Fuchs und Wölfe gute Nacht sagen.
TINTA JOYCE, was für ein Name, er gefiel mir schon immer. Ursprünglich stamme ich aus dem damals noch eingemauerten West-Berlin. Ich bin also ein Stadtkind, dass auf Ponyhöfen und Reitervereinen immer davon träumte, eines Tages ein eigenes Pony oder Pferd zu haben. Im Kinderzimmer gab es eine Fototapete an der Tür, dass mir die Illusion und Freude gab, direkt mit meinem Pferd leben zu können. Niemals im Leben hätte ich zu träumen gewagt, dass sich dieser Traum genau so einmal realisieren lassen würde. Aber bis dahin war es noch ein weiter Weg mit vielen Abzweigungen…
Nachdem ich nach sechs Jahren als Alleinerziehende, meinem Sohn, er heißt hier Jakob, wieder einen Vater wünschte, lernte ich mit 41 Jahren meinen Man über PARSHIP kennen, nennen wir ihn Oliver. Nach Jakobs erstem Schuljahr, zogen wir zu Oliver nach Yorkshire, Nordengland. Bald gab es unsere Traumhochzeit und wir lebten glücklich und zufrieden mit wunderbaren Jobs in einer Bilderbuchlandschaft. Jakob lernte die neue Sprache Rucki Zucki während der ersten großen Sommerferien. Aber, es gab ein aber! Denn als deutsches Kind an einer englischen Schule, wurde mein Sohn über Jahre hinweg gemobbt. Und als Jakob auch nach weiteren 3 Jahren noch immer keine Freunde finden konnte, beschlossen wir, vielleicht besser ein neues gemeinsames Leben woanders aufzubauen. Das war keine leichte Entscheidung, hatten wir uns doch gerade erst als neue Familie eingerichtet.
Ursprünglich hatten wir überlegt, eine Pension wie ein englisches Bed&Breakfast zu eröffnen, mit dem Fokus eines Selbstversorgerhofes. Wir begannen zu suchen. Ein ganzes Jahr lang trugen wir alle Informationen zusammen und sehnten uns nach einem neuen Zuhause, das für uns passte. Da wir für eine Finanzierung über die Bank anscheinend nicht solvent genug waren, blieb uns nicht viel Auswahl. Als wir den Buckautaler Hof zum ersten Mal von innen sahen, waren wir schockiert.
Unsere Haussuche war eine regelrechte Odyssee gewesen. Die Suche führte uns erst nach Portugal in die Gegend um Coimbra, nach Frankreich in die Region bei Limoges und innerhalb Deutschlands hatten wir gefühlt fast alle Immobilien gesehen, die sich als ursprünglich geplantes B&B geeignet hätten (Schwarzwald, Malente, Rügen, Mirow, Lutherstadt Wittenberg), um schließlich in Buckautal zu landen, weil es so nah an Berlin lag und, wie wir annahmen, die freundlichsten Anwohner hatte. Wir erfuhren von dem Haus auf der Beerdigung meiner Oma im Juni 2010. Meine Schwägerin, die mir im Restaurant gegenübersaß, hatte plötzlich einen Geistesblitz: „Ein Bekannter von mir will einen Hof verkaufen, der sich so ziemlich danach anhört, wie das, wonach ihr sucht!“ Obwohl wir anlässlich der Beerdigung nur für drei Tage aus England nach Berlin geflogen waren, nahmen wir uns am nächsten Tag die Zeit einen Ausflug nach Buckautal zu unternehmen. Leider hatte der damalige Verkäufer keine Zeit, um sich mit uns zu verabreden, aber wir waren neugierig genug es uns wenigstens einmal von außen anzusehen. Wenn Udo damals für uns Zeit gehabt hätte, wäre unser Schicksal vielleicht ganz anders verlaufen. Aber so sahen wir eben nur alles von außen, parkten das Auto neben der Fachwerkscheune, was uns sofort als Fremde identifizierte. Denn da parkt kein Mensch, niemals! Traktoren fahren hier öfter entlang und brauchen eine freie Durchfahrt, aber das wussten wir damals noch nicht.
Als wir so durch das Dorf Richtung Kirche schlenderten, sah uns eine freundlich lächelnde Dame, die grade ihre Gartenarbeit im Vordergarten verrichtete. Ihr Haus ist das alte Pfarrhaus mit den spitzen Türmchen, gleich neben der Kirche. Ute und Thomas Gandows Domizil, Ex-West-Berliner, die seit vielen Jahren in Buckautal leben und hier nicht mehr wegzudenken sind. Und so kam es, dass uns der erste Besuch in Buckautal in angenehmer Erinnerung blieb und sogar dazu führte, dass wir den Kaufvertrag für den Hof, nach einem Jahr der erfolglosen Suche, schließlich unterzeichneten.
Wir entschieden uns für diesen Hof, da wir ihn ohne fremde Hilfe bezahlen konnten und er nur eine Autostunde von meiner Heimatstadt Berlin entfernt lag. Der Plan erfüllte sich nur zum Teil, weil das Leben anderes mit uns vorhatte und stattdessen meine Eltern bei uns auf dem Hof wohnen sollten. Bevor wir umzogen, verbrachten wir noch mit Freunden einen Urlaub in England. Alles war geregelt: Mietverträge, Jobs und Schule gekündigt, Kisten gepackt, Umzugsunternehmen beauftragt. In das Auto passte noch nicht einmal mehr eine Briefmarke…Jakob hatte den Hasenkäfig mit den beiden Kaninchen auf dem Schoß.
We arrived at Phil & Anne´s caravan on 11th July 2011 with our two rabbits, Roy and Archimedes. Roy was our very first pet in the family. He was a very cute looking, white, and spotty, floppy ears, male rabbit. He liked tobe stroked on his belly. That was easy when he was a baby rabbit. We turned him around so he would lie on his back on my lap for a short TV program or so. We bought him in the Skipton pet shop near the Highstreet. We knew the owners where nice people who would answer us all sort of questions, even the silly ones. The other rabbit was Archimedes, an even more cute and fluffy (is there a word fluffier?). He was a tiny, dark brown male Lionhead rabbit. He was found in the garden of the Rectory cottage, also in Skipton, where Tinta had worked for a couple of years as the Parish Administrator. After an Odyssey of one year house hunting in Portugal, France and Germany, we finally decided to buy a house in not far from Berlin, in Germany. The house was the only property, that we could afford, means pay cash. The house was big enough for our purpose, maybe to open a B&B and have a self-sufficiency the same time. It was the only property, that we had seen only from outside, which was a big mistake. But finally, it was a great adventure.
And here the story begins:
Roy and Archimedes were stuffed into a tiny space next to Jakob in the car; their hutch tied to the top of the car. The car was totally stuffed. However, the rabbits seemed to enjoy their stay as we also had a run where they could be outside for most of the day. The same for our trip to Cornwall. Again, they could stay outside in the garden of the holiday cottage all day. This was in Marazian, directly in front of the glorious St Michael´s Mount, a castle in the sea.
The trip to Germany by car was another story. We had a very long journey from Cornwall to a hotel in Deal. The hotel was a bit at a dump, and come to think of it, so was Deal. The hotel had no parking, no garden. We had to smuggle the rabbits into our bedroom. Unfortunately, they spent most of the night thumping the floor of their cage. We thought we were going to get complaints about the noise but got away with it. The only sign that the rabbits had been there was a sprinkling of sawdust. At least it was fresh, much fresher than the rest of the room.
During the travels from England to Germany we were able to provide a hutch, and by joining it to their run, it gave them a nice area to run in. Unfortunately, we put this on sandy soil, and they quickly escaped by tunnel. We then put them on to the cobbled area which forestalled any escape attempts. Looking back, we felt sorry for our ten-year-old son, Jakob. Because the estate car was absolutely packed with baggage and stuff, the only place for the rabbit cage tobe, was on Jakob´s lap. I wonder how he had survived that trip. It was not fair on him. But he didn´t moan a bit. Only once, when we drove back from the last holiday in Cornwall heading towards that horrible hotel at Deal, due to traffic we had to take a scenic route, which was full of winding roads mile after mile. Suddenly Jakob said that he felt sick, quickly opened his rear window and a huge wave of vomit splashed onto a nicer car than ours, which was just passing that exact moment. If that driver will ever read these lines, we are very sorry!
Finally settling down in Buckautal, within the first couple of weeks, we acquired three free (wild) cats. We had promised to buy Jakob a cat when we got here. Tinta found a note in the local supermarket. I think, where they were offering kittens for free. Of course, we do not come with the one, but mother and two kittens. They were from a farm but were wild. They lived under our kitchen cupboard for five days, only venturing out occasionally. We finally recaptured them and took them to an area which we had prepared for them. They understandably took this opportunity to escape for good and have not been seen since. They were not cuddlable in the slightest and would never have made house pets.
A couple of weeks later it was the turn of the dogs. Tinta had promised me one for my birthday. Again, we couldn´t just have the one, we ended up with two. Both brothers were black, their father was a proper black Labrador and their mum a German Shepherd. It was not easy to decide, because the entire lot was so sweet. All black, some with a bit of white. The good lady came to us with Harpo on her arm and said: Look in his eyes. The eye colour was incredibly beautiful. Just like honey (Bernstein). On the way back home, this time both puppies had to vomit in the car. We arranged several stops until we finally arrived in Buckautal, approx. 100 miles to drive. We named them straight ahead after two of the Marx brothers, which films we loved. So, Groucho was the dark one, and Harpo another black one, but with white chest and his eyes like honey.
For the first three weeks, both, myself and Tinta, have been waking up during the nights to let them out. But to their credit the dogs are reasonably well behaved. Though we should have known that naming them after the Anarchist Marx Brothers, was maybe not a brilliant idea, they were just looking for adventures 24/7. Jakob´s godmother Beta-Renate told us, to train the dogs with a „Fliegenklatsche “if they were naughty boys. And so, the followed our advised immediately when we rose the Fliegenklatsche, and still do.
During the nights they slept together in a giant dog basket, snugged in warm blankets, which was in the corridor. In the mornings they were cleaning each other’s ears out and then starting to play and eventually to fight, which was then the final moment to get out of bed.
Tinta is now wanting chickens, but I cannot see the point yet of getting any animals before the winter.
Ich bin in Magdeburg und warte im Café auf Oliver und Jakob, die gerade bei C&A Jeans kaufen. Die Welpen haben sich endlich von der Fahrt beruhigt und versuchen nun aneinander gekuschelt zu meinen Füßen zu schlafen. Buckautal ist wie ein Roller-Coaster. Wir warten auf unseren Architekten-Freund Froede, der uns seinen Eindruck zu unserem Haus geben wird. Er besucht uns am Mittag und wird mit seiner Freundin kommen. Ich werde Grünkohl mit Cabanossi anbieten.
Die ersten Eindrücke von unseren Freunden und vom Architekten:
Es ist leider zu feucht, um es anzuzünden…
Vielleicht könnte man eine Bombe reinschmeißen…
Noch nie in meinem Leben bin ich so gerne zu meinem eigenen Zuhause gefahren, wie heute. Ihr tut mir echt leid...
Oha, da habt ihr euch aber was angelacht. Na dann viel Spaß…
Man muss dazu sagen, dass der Kaufpreis ein echtes Schnäppchen war. Nur deshalb und wegen der Nähe zu Berlin, hatten wir uns dafür entschieden. Und weil es so viel Potential in sich trug: Rund 300m2Wohnfläche, ca. 4000 m2Gartenland, eine riesige Fachwerkscheune, ein altes Klinkerbackhaus mit großem Brotbackofen, mehrere alte Stallgebäude und eine ideale Lage innerhalb des Dorfes. Das bedeutete, nah zum Fluss und nah zur Dorfkirche. Allerdings ohne einen Laden, keinen Bäcker, kein Café, kein gar nix.
Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten sind ein paar Kilometer entfernt. Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Immerhin gibt es einen Bäckerwagen, der zweimal pro Woche bimmelt und dann muss man sich beeilen. Und einen Lieferservice mit lebendigem Federvieh, der samstags pünktlich um kurz vor 10 Uhr gegenüber der Kirche hält. Alles andere ist nur Natur, Ruhe und nur ab und zu hören wir die Landmaschinen der Agrargenossenschaft, die durchfahren.
Wir haben seit einer Woche Hühner! Es sind 4 Hennen und ein Hahn. Sie haben noch keine Namen. Obwohl wir bereits an Charles & Camilla gedacht haben… Oliver meinte, es sei kein Kompliment für die Hühner. Sorry, englischer Humor. Nun sind sie bereits eine Woche bei uns und ich merke, dass sie etwas mehr Selbstvertrauen bekommen haben. Der Hahn verleiht sich Respekt bei den Hunden. Mussten so lachen, wie Harpo heute vor dem Hahn weggelaufen ist, mit eingezogenem Schwanz! Auch haben sie uns drei Eier geschenkt, jeden zweiten Tag eines. Die Hennen sind noch jung und werden sicher mit der Zeit mehr und mehr Eier legen.
Genau, die Hennen legen nun fleißig Eier, 3 bis 4 pro Tag. Sie schmecken um einiges besser als gekaufte Eier. Ein ganz neuer Gedanke, vielleicht nie mehr Eier kaufen zu müssen!? Vielleicht können wir sogar welche verkaufen. Jedenfalls kommen morgen am Sonntag meine Eltern und nehmen sich Eier mit.
Die Hunde haben mich heute zur Weißglut getrieben, sind ständig durch den hinteren Bretterverschlag durchgebüxt. Einmal brachte sie ein Nachbar zurück, zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass er Nachbar war, zweimal mussten Jakob und ich sie zurückholen.
Oliver ist für 5 Tage in Barnsley und wir vermissen ihn sehr auf dem Hof. Besonders die Hunde vermissen die ausgedehnten Spaziergänge mit ihm. Jakob und ich waren heute am Fluss entlang mit ihnen spazieren, wo sie nach Herzenslust rennen und sich gegenseitig jagen können. Harpo und Groucho sind nun 4 ½ Monate alt und nicht wirklich erzogen. Sie ziehen wie verrückt an der Leine, machen meist erst nach der dritten Aufforderung „Sitz“. „Platz“ kennen sie gar nicht. Auch wenn man sie ruft, ist es reine Glückssache, wenn sie dann mal kommen. Auch ständiges Beißen und Raufen, ist wohl ein Liebesbeweis unter Hunden. Nur vergessen sie, dass wir keine Hunde sind!
Gestern habe ich versucht Jakobs Cashmere Pullover zu flicken. Fünf bis sechs Löcher, wie Dreizacke sahen sie aus. Ich muss darauf bestehen, dass Oliver die Hunde besser erzieht, oder wir in eine Hundeschule investieren. Anders geht es nicht!
Genau auf den Tag vor zwei Jahren hatten wir Omis 92. Geburtstag zum allerletzten Mal gefeiert, natürlich ohne zu wissen, dass es das letzte Mal sein wird. Wir hatten Sherry und Pralinen von Lilly O`Brien aus England mitgebracht… Heute Morgen, schon gegen 6 Uhr, habe ich eine goldene Kerze für Omi entzündet und ihr ein Happy Birthday gesungen. Sicher hat sie mich gehört, wo auch immer Oma jetzt ist. Muss mir heute einfach alles von der Seele schreiben. Ich glaube fast, dass ich ein schrecklicher Mensch bin. Ich habe keine Nerven mehr, besonders mit den Hunden. Groucho hört gar nicht, er verschwindet ständig. Harpo ebenso, wenn man ihn unbeobachtet lässt. Sie entwischen linke Seite, wo die Brennnesseln sind, direkt neben dem fast eingebrochenen Schuppen, der Schuppen, den Jakob, als allererstes als sein eigenes Reich ausbauen wollte, was jedoch aufgrund von erhöhter Einsturzgefahr leider nicht durchführbar war. Außerdem stinken sie nach allermöglicher Schiete, um es freundlich auszudrücken, Pferde-, Kuh-, Hühnermist, abgestandener Jauche vom nahen Flussufer. Auch Kadaver habe ich schon bei den Hunden gesehen, sie trugen es im Maul umher. Es sah aus, wie ein totgeborenes, nacktes Etwas. Vielleicht ein Maulwurf oder eine Ratte. Nun hab ich sie schweren Herzens ins Haus und auch in unsere momentane Wohnstube gelassen, es brennt nur eine Kerze. Und so schlafen sie jetzt friedlich, als wären sie die größten Engel – auf unserem Bett!
Morgen kommt Oliver endlich wieder zurück.
We had our first fatality today. One of the hens was ripped apart but we do not know by what. It could have been one of the dogs, but we are not certain. It was a shame really as I think there was a nice little grouping of chickens. We shall have to buy a replacement.
We should name them, as it seems sad not tobe able to mourn an unnamed member of the family. About the dead chicken: We were not sure what to do with the dead body. A buried hen on our premises would have been an invitation for our twins, doggy-gangsters, to dig it out… so we decided to try and cook it; if not for us, then possibly for the cats or dogs. Oliver was so brave to cut off the head and legs with his big axe, which is usually used as a wood splitter. Then I organised a plastic bag (Aldi!) and left it then in our fridge. I tried not to have the Christmas biscuits, Weihnachtsplätzchen, or the freshly baked Christmas cake near it, all covered in tins and foil. But just the thought, of having a dead chicken in the fridge, every time you open it…not nice. So today, the day after, I tried to have a go, taking off the feathers. It was not easy, the feathers were full of sand, either from the last sandbathe or the last fight for life. I used boiled water and poured it over, which changed the appearance a bit. The moment I used my rose secateurs, Rosenschere, to cut off the wings, I felt so awful; like I had cut off the wing of an angel.
„Ich kann´s nicht! “„I can´t do it! “
Oliver put it in the bin kindly, not to encourage a marder/martins who obviously lives in our attic, neither/nor our dogs to sneak and find the poor dead chicken. Sorry cats and dogs, no feast, back to the normal diet. This experience might have changed my eating habbits, especially about poultry.
Was von da an, immer wieder passierte: Totes Huhn, wir brauchen Ersatz! Kommenden Samstag, kurz vor 10 Uhr an der großen Kastanie gegenüber der Dorfkirche vom mobilen Hühnerwagen...ich habe das Federvieh von da an, nicht mehr gezählt.
Noch ein Huhn ist tot. Die Hunde waren es, Jakob hat´s genau gesehen, als ich grad Sonntag früh in der Kirche war. Morgen kommt hoffentlich wieder der Hühnerwagen. Oliver wird zwei neue Hennen kaufen und im Karton nach Hause bringen. Es sind nur ein paar Schritte.
Ich bin grad mit Jakob bei unseren Freunden in Minden. Es ist wunderbar hier! Ich genieße es, meine Ruhe zu haben. Keine Hunde, die mich sogar bis aufs Klo verfolgen, keine Verpflichtungen. Einfach nur ich sein und meine Zeit mit Tanja genießen. Morgen fahren wir in ein Antik-Café und werden dort nach Herzenslust sein. Ich freue mich darauf und bin Oliver dankbar, dass er mir ermöglicht hier zu sein. Danke, Schatz!
Apropos Kirche: im Dorf wollten wir uns von der besten Seite zeigen…inzwischen bin ich ausgetreten.
In der ersten Februarwoche 2012 bekamen wir unseren neuen Kater. Eine nette Frau aus Ziesar rief mich an und bat mich, ihn ihr abzunehmen, er sei ihr zugelaufen und lebe aktuell im Partykeller. Da er anscheinend recht dominant ist, wagen sich nun ihre eigenen Katzen nicht mehr ins Haus. Jakob hat ihn Kaja genannt, nach einem weiteren Comedian. Er soll ca. 3 Jahre alt sein. Kaja ist ganz dunkel, komplett schwarz-schokobraun; bis auf wenige weiße Brusthaare, die man nur mit einer Lupe erkennen könnte.
Kaja hat sich gut eingelebt – Allerdings haben wir nun Probleme mit den Hunden! Besonders mit Groucho. Ständig läuft er weg und wir müssen hinterherjagen. Ich kann nicht mehr zählen, wie oft. Wir sind alle fertig mit den Nerven! Wir müssen einsehen, dass wir Groucho nicht behalten können. Auch müssen wir uns an die eigene Nase fassen, dass wir es versäumt haben, die beiden jungen Hunde in einer Hundeschule anzumelden. Ich denke wir sind oft zu naiv, glauben, dass das alles so einfach irgendwie funktioniert. Aber letztendlich ist alles harte Arbeit. Und so süß wie Hundebabies sind, so sehr fordern sie auch Disziplin und Verantwortung. Nun ist es zu spät. Wir haben es tatsächlich versäumt., rechtzeitig den jungen Hunden Grenzen aufzuzeigen. Wie im wahren Leben. Jetzt haben wir den Salat! Das Leben ist zu chaotisch. Wir müssen uns von Groucho trennen. Hoffentlich meldet sich bald ein besseres neues zu Hause für ihn. Ich bin insgesamt überfordert. Wir haben uns das alles viel zu romantisch ausgemalt. Aber wer kauft schon ein Haus, das er vorher nicht von innen gesehen hat, nur mal als Beispiel. So verrückte Sachen machen nur wir. Aber irgendwie ist es auch gut, dem Leben zu vertrauen. Man kann nun mal nicht alles im Leben kontrollieren.
Meine Finger sind wund vom mehrtägigen Bauen des Kaninchen-Geheges. Noch immer sind wir nicht damit fertig. Jetzt fehlen noch die Eingangstür und ein Teil, das wir als Dach und Regenschutz verbauen können. Es ist etwas größer als das, das wir in ihnen früher in Gargrave (England) gebaut hatten. Hoffentlich wird kein Marder oder Fuchs die beiden ermorden.
„Roy“ und „Archimedes“ haben wir nun bereits seit fast vier Jahren. Und obwohl beides Böcke sind, verstehen sie sich gut. Wir sollten sie öfter zum Kuscheln auf dem Sofa haben, dann wären sie noch zahmer. Sicher würde es den beiden auch guttun.
2. Februar 2012
Wir haben Minus – 17°C, ich spüre die Kälte wie anscheinend niemals zuvor. Oliver tut mir leid, er kennt solche Temperaturen aus England nicht. Die Tiere sind so dankbar für Trinkwasser; natürlich müssen sie schnell trinken, da es sonst gleich wieder einfriert. Es gibt einen inneren Frieden, die Katzenköpfe so dicht wasserschlecken zu sehen. Auch die Hühner und der Hahn sind ein friedvoller Anblick beim Wassertrinken. Einige Tropfen gelangen dabei auf ihr Gefieder an der Brust und dann schütteln sie sich, plustern sich auf. Entgegen allem Gerede in der Fachliteratur, legen sie sogar im tiefsten Winter noch Eier. Riesengroße Exemplare sind dabei, sie füllen fast meine ganze Hand aus und sind so schön braun, manchmal mit Sommersprossen.
Ich habe eben den Polarstern gesehen, er hat mir zugezwinkert. Die Eisblumen flirren durchsichtig blau im Mondenschein am Küchenfenster. Schneedflocken tanzen federleicht vom anscheinend wolkenlosen Himmel. Die Schritte im Schnee knarren, Eiskristalle so groß wie gigantische Diamanten. -20°C. Winter im Buckautal.
Unsere Lieferung von 100 kg Weizen kam gestern. Sie kosten 9 €. Ein Nachbar, Klaus, hat den Weizen netterweise besorgt. Was für ein Schnäppchenpreis! Kein Wunder, dass die Bauern nicht mehr klarkommen.
Übrigens haben wir endlich Ruhe, Frieden und Harmonie im Haus. Letzten Freitag wurde Groucho von seiner neuen Familie abgeholt. Sie leben in Münster/Soltau und scheinen sehr froh mit ihm zu sein. Und obwohl die neue Herrchen-Dame hochschwanger ist, freut sie sich auf das neue Familienmitglied, Groucho, und scheint auch sonst langjährig hundeerfahren zu sein. Sie hat uns Fotos geschickt. Groucho scheint es dort also richtig gutzugehen. Ende gut, alles gut. Warum nur, nimmt man an, dass die aktuelle Situation die beste sei? Wahrscheinlich, weil man die eigene Komfortzone nicht verlassen möchte. Stimmt doch, oder?
Das permanente Weglaufen der beiden Rüpel, war einfach nicht mehr auszuhalten! Fast täglich war etwas passiert und die Beschwerden häuften sich. Groucho war ein junger Hund, der die Welt entdecken wollte und auf Herrchen oder Frauchen hören, wäre viel zu langweilig gewesen. Sogar auf meinen Schreibtisch war er gesprungen, hatte Vasen und Blumentöpfe kaputtgeschmissen. Mal abgesehen davon, dass er ständig über der Mauer hing und sein eigenes Leben zusätzlich gefährdet war.
Harpo scheint wie ausgewechselt, er scheint die Ruhe ebenso zu genießen, wie wir. In dem Moment, wo Groucho mit dem Auto abfuhr, hat er für einen Moment geschnieft, dann war es gut. Mit Kater Kaja scheint er sich auch arrangiert zu haben. Er hat auch keine andere Wahl, da der Kater ziemlich giftig sein kann und wir den Kater auch schon ermahnen mussten. Selbst am Freitagabend, unserem Film-Abend, saßen beide einvernehmlich, Rechts und Links von mir, auf dem Sofa.
Auch Roy und Archimedes, scheinen mit ihrem neuen Gehege zufrieden zu sein. Sie buddeln und sonnen sich, genießen das Freigehege. Nachts kommen sie in den geschlossenen Stall, den sie auch tagsüber nach Belieben aufsuchen können. So scheint alles in bester Ordnung. Selbst die Mäuseplage im Hühnerstall hat sich gegeben.
Eigentlich müsste ich wohl in den Teil III REZEPTE notieren, da es sich hier um Essbares handelt, um Eier! Wir haben uns entschlossen, ab und an, vorerst zweimal pro Woche einen kleinen Verkaufstisch rauszustellen mit einer Spardose, der „Kasse des Vertrauens“ - in unserem Fall die dicke Keramik Frau mit dem gestreiften Nachthemd, die den Schlitz für Geld am Allerwertesten hat…vielleicht bräuchten wir eine andere Spardose? Davor steht eine eiserne Gießkanne, und „DANKE“ in hellblauen Buchstaben. Ich hatte die Idee vom Magazin „Landlust“ bekommen.
6 Eier für 2 €
10 Eier für 3 €
Also haben wir 10 Eier für 3 € am ersten Tag verkauft. Leider war es dieser Thomas, der freche Nachbarjunge, der unsere kostbaren Eier dafür verwendet hat, mit Alex eine Eierschlacht auf das Kriegsdenkmal vor der Dorfkirche abzufeuern. Wie geschmacklos! Und ich hatte mich schon soo gefreut, der erste Eierverkauf…
Oliver und ich haben vereinbart, dass wir diese Einnahmen sparen wollen, für ein besonderes Fest, wie z.B. Jakobs Hochzeit (wird er jemals