Tod im Schatten der Burg - Lebendig begraben - Jule Heck - E-Book

Tod im Schatten der Burg - Lebendig begraben E-Book

Jule Heck

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Beschreibung

In der mittelhessischen, historisch geprägten Kleinstadt Münzenberg verschwindet der Jugendliche Benjamin Dreiseitel. Das Ermittlerduo Alexander Henneberg und Cosima von Mittelstedt, von ihren Kollegen nur Henne und Co genannt, von der Wetterauer Kriminalpolizei wird von ihrem Chef mit dem Fall betraut. Was sich zunächst als Flucht eines arroganten und verwöhnten jungen Mannes vor einer strengen Familienhierarchie darstellt, entpuppt sich als verzwickter Kriminalfall mit vier Toten, die auf grausame Art und Weise ums Leben kommen. Henne und Co gehen mit höchst unkonventionellen Methoden an die Aufklärung der Fälle heran. Die Autorin ermöglicht dem Leser entlarvende Einblicke hinter die Kulisse einer vermeintlich wohlgeordneten Gesellschaft. Da sie es ganz bewusst unterlässt, alle Situationen bis ins kleinste Detail zu beschreiben, wird die Phantasie des Lesers angeregt und gibt ihm Freiraum für eigene Vermutungen und Interpretationen. Dadurch wird eine Spannung aufgebaut, die in einer verblüffenden Aufklärung des Falles endet.

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Seitenzahl: 427

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Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Verlages gestattet. Verwendung oder Verbreitung durch unautorisierte Dritte in allen gedruckten, audiovisuellen und akustischen Medien ist untersagt. Die Textrechte verbleiben beim Autor, dessen Einverständnis zur Veröffentlichung hier vorliegt. Für Satz- und Druckfehler keine Haftung. 

Impressum 

Jule Heck »Tod im Schatten der Burg« 

www.edition-winterwork.de 

© 2013 edition winterwork 

Alle Rechte vorbehalten. 

Umschlag: Atelier am Markt, Wolf Becker 

Druck/E-BOOK: winterwork Borsdorf 

ISBN Print 978-3-86468-578-1

Tod im Schatten der Burg 

Jule Heck 

Diese Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären rein zufällig. 

Mein besonderer Dank gilt meinem Freund Alwin, der mich zu diesem Krimi motiviert hat sowie meinem Kollegen Guido, der einmal gesagt hat, jeder tut das, was er am besten kann. Und natürlich meiner lieben Familie, die mich hervorragend unterstützt hat. 

Prolog 

Die Frau kam schwankend die Straße herunter. Der Vollmond am sternenklaren Himmel leuchtete ihr den Weg durch die warme Sommernacht. In der Ferne hörte sie das Trillern einer Nachtigall. Sie merkte, wie ihr der Alkoholrausch so langsam die Sinne nahm. Plötzlich begann sich ihre Umgebung zu drehen. Der Asphalt der Straße kam unweigerlich auf sie zu, als sie zuerst auf die Knie fiel und dann mit dem Oberkörper vornüber kippte und mit dem Gesicht auf dem Grünstreifen am Straßenrand landete.  

Freitag, den 4. Juni 2006

Als das lang ersehnte Pausenzeichen nach der fünften Stunde ertönte, sprangen die Schüler der Klasse 10 b auf, packten ihre Utensilien zusammen und verließen ohne Zögern den Klassenraum. In einer Traube menschlicher Körper, begleitet von Gelächter und Gejohle, drängten sie durch die Flure, die Treppen hinab über den Schulhof zu den wartenden Bussen, um einen der Sitz- oder Stehplätze in den ständig überfüllten Fahrzeugen zu ergattern und endlich nach Hause zu kommen.

Matthias Beisel und Benjamin Dreiseitel blieben als Letzte im Klassenraum zurück, ohne ein Wort zu wechseln. Matthias nahm einen großen Schluck aus seiner Trinkflasche. Er hatte heute noch nicht viel getrunken und sein Hals war regelrecht ausgetrocknet. Die Flüssigkeit schmeckte widerlich. Dennoch nahm er einen weiteren Schluck. Aus dem Augenwinkel sah er Benjamin, der ihn aufmerksam beobachtete und hämisch grinste. Sein pickeliges Gesicht glich einer Fratze, die Matthias Angst machte.

Endlich verschwand der unangenehme Klassenkamerad und ließ Matze, wie er von seinen Mitschülern genannt wurde, allein zurück. Er war erst seit einem halben Jahr an der Schule und hatte bis jetzt noch keinen richtigen Zugang zu seinen Klassenkameraden gefunden. Bis heute Morgen, als sein Mitschüler Jens ihn gefragt hatte, ob er nicht an der W-Lan-Party am Abend bei Felix teilnehmen wollte. Wer zu diesen Treffen eingeladen wurde, gehörte definitiv zur Klassengemeinschaft. Erfreut hatte er zugesagt. Zumal seine Eltern über das Wochenende verreisen würden und er mit dem Hund mal wieder alleine zurück blieb.

Matthias nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche, die eigens für ihn zubereiteten Tee enthielt. Angeekelt verzog er das Gesicht. Was hatte seine Mutter ihm denn da für ein Zeug zusammen gebraut?

Benjamin ging langsam die Treppenstufen hinunter. Er hatte es nicht eilig. Seine Mutter würde nicht eher auftauchen, bevor die Busse in alle Richtungen davon gefahren waren. Beim Überqueren des unteren Schulhofes kam ihm ein Oberstufenschüler entgegen, der ihm seine flache Rechte hinhielt. Benjamin klatschte ihn ab.

„He Alter, was geht? Brauchst du was?“ fragte der andere im weitergehen.

„Nächste Woche das gleiche wie immer“ antwortete Benjamin knapp und ging auf seine Geschwister zu, die am Ende der Bushaltestelle schon auf ihn warteten. Im Vorbeigehen sah er seinen Freund Sebastian, genannt Basti, im Bus nach Ober-Hörgern sitzen. Er hob die rechte Hand und streckte den Daumen in die Höhe. Sebastian nickte und grinste zufrieden. Der Bus setzte sich in Bewegung und folgte den anderen Fahrzeugen, die in Richtung Taunusstraße verschwanden. Im Vorbeifahren erblickte Benjamin Aime, die ihm zuwinkte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er den Gruß mit einem Winken erwiderte.

*

Die Mittagshitze machte Juliane Landmann schwer zu schaffen. Die Eile trieb ihr den Schweiß aus den Poren. Es war bereits ein Uhr. Sie war schon eine halbe Stunde überfällig. Ihre Haushälterin, Ingrid Tscheche, hatte ihr am Morgen gesagt, dass sie heute ausnahmsweise einmal pünktlich gehen und der Vater von Juliane notfalls einmal ein paar Minuten alleine zu Hause bleiben müsse. In ihren Gedanken konnte sie sich den armen alten Mann, dessen Demenz in der letzten Zeit überraschend schnell zugenommen hatte, schon alleine und verwirrt vor dem Fernseher sitzend vorstellen.

Ingrid hatte ihn in den letzten Wochen auffallend oft im Wohnzimmer vor der Flimmerkiste geparkt. Das war Juliane gar nicht recht. Die Krimis, die sich ihr Vater dabei anschaute, machten ihm Angst. Hoffentlich hatte das bald ein Ende. Juliane wartete jetzt schon seit Monaten auf einen freien Platz in einer Betreuungseinrichtung für ihn.

Es war ihr unmöglich, ihren Vater, der nach dem Tod der Mutter im vergangenen Jahr zu ihr gezogen war, weiterhin zu betreuen. Jede Nacht stand er auf und geisterte durch das große Haus. Vor lauter Angst, dass er einmal den Herd anstellen oder den Wasserhahn im Bad vergessen würde abzustellen, konnte sie nicht mehr ruhig durchschlafen. Anfangs war das Zusammenleben mit ihrem Vater, der an seinem einzigen Kind hing, recht angenehm gewesen. Er hatte sich liebevoll um seine drei Enkeltöchter gekümmert und Juliane so manche Aufgabe im Haus abgenommen.

Doch vor einem halben Jahr hatte er angefangen, vergesslich zu werden. Mittlerweile konnte man ihn nicht mehr sich selbst überlassen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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