Tod Krone des Lebens - Ilse Jedlicka - E-Book

Tod Krone des Lebens E-Book

Ilse Jedlicka

0,0

Beschreibung

Dieses Buch ist nicht nur für Sterbende, pflegende Angehörige oder andere Personen, welche Menschen begleiten gedacht, sondern für jeden Menschen dem Sterben und Tod wichtig ist. Wer nämlich mit dem Tod vor Augen lebt, lebt bewusster. Ich erzähle einiges aus meinen eigenen Nahtoderfahrungen, Erfahrungen als Sterbebegleiterin und Sterbeerlebnissen in meiner Familie und mit Freunden. Sie werden dadurch verstehen, dass das Sterben, das heißt, der Tod ist ganz nahe, keine Angst verursachen muss. Sterben muss nicht unbedingt Angst und Panik auslösen. Das bewusste Sterben kann auch Glücksgefühle hervorrufen. Ich empfehle auch mein Buch: "Ich helfe Dir Deine Trauer zu lindern" zu lesen, da habe ich einiges über den Tod und das Danach geschrieben, damit ich den Trauernden einen Einblick gebe um dadurch mit der Trauer besser umgehen zu können. Es wäre nicht richtig, es hier zu wiederholen. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht: In einer Krise soll man nicht große Wälzer lesen, sondern lieber mehr Bücher mit weniger Seiten.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 109

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Buch

Dieses Buch ist nicht nur für Sterbende, pflegende Angehörige oder andere Personen, welche Menschen begleiten gedacht, sondern für jeden Menschen dem Sterben und Tod wichtig ist. Wer nämlich mit dem Tod vor Augen lebt, lebt bewusster.

Ich erzähle einiges von meinen eigenen Todeserfahrungen, meinen Erfahrungen als Sterbebegleiterin und Sterbeerlebnisse in meiner Familie und mit Freunden.

Sie werden dadurch verstehen, dass das Sterben, das heißt, der Tod ist ganz nahe, keine Angst verursachen muss. Sterben muss nicht unbedingt Angst und Panik auslösen. Das bewusste Sterben kann auch Glücksgefühle hervorrufen.

Ich empfehle auch mein Buch: „Ich helfe Dir Deine Trauer zu lindern“ zu lesen, da habe ich einiges über den Tod und das Danach geschrieben, damit ich den Trauernden einen Einblick gebe um dadurch mit der Trauer besser umgehen zu können. Es wäre nicht richtig, es hier nochmals zu wiederholen. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, wenn man in einer Krise steht, sollte man nicht dicke Wälzer lesen, sondern lieber mehr Bücher mit weniger Seiten.

Inhalt

Buch

Vorwort

Meine Vision über Leben und das Danach

Wer sterben lernt, lernt leben

Mal´ den Teufel nicht an die Wand

Wenn ich sterbe gehe ich nur nach Hause

Werden wir abgeholt?

Überkonfessionell

Freundin

Kann ein Sterbebegleiter lossprechen?

Blockaden können Angst vorm Tod verursachen

Herausforderung: „Begleiten“

Besuch im Heim oder Krankenhaus

Was ich dir noch sagen wollte

Auferweckung des Lazarus

Der Tod ist eine Geburt

Auferstehung von dem Toten

Mitgefühl statt Mitleid

Sibirien

Begleitung als Lehre

Der Bub

Die Liebe als Therapie

Zu einer Gesellschaft aller Lebensalter

Ratschläge eines Sterbenden an seinen Begleiter

Wenn es soweit sein wird mit mir

Wertschätzender Umgang mit verwirrten Menschen

Über Validation

Altensonntag

Mit Gewalt am Leben erhalten

Euthanasie

Zweieinhalb Wochen Pflegestation

Danke für jedes gute Wort

Autorin

Haben Sie schon meine anderen Bücher gelesen?

Quellennachweis

Vorwort

Sterben ist die Krone des Lebens. Sterben ist ein Prozess, den jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad selber gestalten kann. Vor vielen Jahren haben wir Unterschriften für eine bessere Schmerztherapie gesammelt. Seither wird bei Sterbenden von Ärzten nicht mehr die Meinung vertreten, von guten Schmerzmitteln wird man abhängig, sondern jeder bekommt nach Bedarf reichlich die richtigen Schmerzmittel, um bis zum Moment des Todes schmerzfrei leben zu können.

Ein schmerzfreies Sterben ermöglicht ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt.

Der Tod muss nicht der Schrecken des Lebens sein, sondern er kann liebevoll und zärtlich werden.

Deshalb habe ich von 1995 bis 2014 mindestens einen Artikel ins monatliche Infoblatt der „Arbeitsgemeinschaft Haus des Friedens“ gestellt, einige habe ich in diesem Buch eingefügt.

Nun möchte ich beschreiben, weshalb ich mich befugt fühle, Sie im Prozess des Sterbens zu begleiten und zu helfen, Ihnen die Ängste vor dem Tod zu nehmen.

In meiner Jugend wünschte ich mir oft, dass ich den Bauchtyphus, an dem ich mit acht Jahren erkrankt war, nicht überstanden hätte. Die Ärzte meinten damals, wenn ich zwei Stunden später ins Krankenhaus gebracht worden wäre, hätte ich nicht überlebt. Mit sechzehn wurde mir nach zwei Selbstmordversuchen bewusst, dass ich auf einmal Angst vorm Sterben hatte. Das blieb so, bis ich 1988 bei einem Unfall einen Herzstillstand und zwei Nahtoderlebnisse hatte.

Seither habe ich eine Todessehnsucht, bin aber nicht suizidgefährdet. Im Gegenteil, das hat mich im März 1992 bewogen, ehrenamtlich als Sterbe- und Trauerbegleiterin zu dienen. Ich wollte durch mein eigenes Todeserlebnis und der Todessehnsucht, den Sterbenden die Angst vor dem Tod nehmen und den Hinterbliebenen bei der Trauerbewältigung beistehen.

Meine Vision über Leben und das Danach

Bei den Trauergesprächen frage ich oft, was das Schlimmste für den Hinterbliebenen am Tod des Verstorbenen für ihn ist. Meistens bekomme ich zur Antwort: „Ich weiß nicht wie es ihm jetzt geht.“ Nach dieser Antwort lautet meine nächste Frage: „Was glauben Sie was nach dem Leben kommt?“ Manches Mal kommt eine Erklärung doch häufig haben die Gesprächspartner keine Vorstellung. Wenn ich dann von meinen Erlebnissen, Erfahrungen und Vorstellungen erzähle, merke ich eine Erleichterung bei meinen Gesprächspartnern.

Wenn wir tot sind, können wir zwar nicht mehr berühren, sehen oder reden. Aber wir können alles wahrnehmen und telepathisch mit den Lebenden kommunizieren. Im Tod schränken uns keine Grenzen ein. Wir wissen was in jedem lebenden Menschen im Kopf oder im Gemüt/Herzen vor sich geht. Wir kennen die Vergangenheit und die Zukunft. Tote können den Lebenden Botschaften senden. So oft warnen sie ihre noch lebenden Angehörigen oder geben Ratschläge. Man muss sich nur dafür öffnen können und man darf es nicht „verlangen“.

Mir sind meine Eltern seid sie gestorben sind, sogar noch näher, als sie es früher waren. Sie sind jederzeit in meiner Nähe, ich sehe sie nur nicht. Besonders von meinem Vater bekomme ich oft Hinweise, obwohl er schon 2003 gestorben ist.

In den Jahren seit meinen Todesnaherlebnissen im Jahr 1988, habe ich mir folgendes Bild vom Weiterleben meiner Seele gemacht. Die Seele ist etwas in mir, was niemand sehen oder angreifen kann. Auch kein Arzt, wenn er mich operieren würde. Sie ist jedoch der Sinn, welcher in der Medizin nicht existiert, aber dafür zuständig ist, dass wir Gott wahrnehmen können. Also, außersinnlich! Sie ist die göttliche Energie. Für uns Menschen unbegreiflich und unfassbar im wahrsten Sinne des Wortes. Ich glaube, die Seele verlässt den menschlichen Körper wenn er stirbt (der Mensch), in Form von Energie, welche man nur mit dem geistigen Auge sehen oder fühlen kann. Bei manchen Verstorbenen entweicht die Seele schneller, bei anderen dauert es länger, bis sie sich aus dem Körper löst. Wenn die Seele den Körper verlassen hat, bleibt sie einige Zeit, als eine Einheit in der Nähe der Menschen, welchen sich die Seele oder der Verstorbene verbunden fühlte. Erst wenn die Seele „befreit“ ist, geht sie in die „Herrlichkeit Gottes“ ein. Das heißt für mich, meine Seele löst sich auf und vermischt sich mit den Seelen aller anderen Verstorbenen, die schon „frei“ sind.

In den verschiedenen Totenbüchern stehen verschiedene Zeiten bis die Seele ins Nirwana übergeht. Vor einigen Jahren hatte ich ein Erlebnis, das mich vermuten lässt, dass die Energie eines Toten in unserer Nähe bleibt, solange jemand an ihn denkt. In meinem Buch: „Engel, Jenseitsbotschaften und Anderes Außersinnliche“ schreibe ich näheres darüber.

Mit dem Tod meines Vaters habe ich Erfahrungen gemacht, welche ich nie für möglich gehalten hätte. Über eines möchte ich hier schreiben.

Mein Vater ist im August 2003 gestorben. Am darauffolgenden 7. Februar hatte ich Geburtstag. In der Früh riefen mich einige Freunde an, um mir zu gratulieren. Ich wollte in diesem Jahr zu Hause liebevoll für meine beiden Töchter, sowie dem zukünftigen Schwiegersohn, der auch seine Eltern mitbrachte, ein gutes Abendessen zubereiten. Meine beiden Töchter schickte ich bummeln, damit ich wirklich in Ruhe kochen konnte. Als alles bis zum letzten Schliff fertig war, nahm ich ein Bad. In der Badewanne wurde mir bewusst, dass mir weder meine Geschwister noch meine Mutter gratuliert haben. Normalerweise tun sie das am Abend vorher, weil ich jahrelang am Geburtstagsabend in einem Lokal, Theater, Konzert oder in der Oper war. Ich hing meinen Gedanken nach, warum niemand angerufen hat. Irgendwer vergisst immer (ist mir auch schon passiert) aber alle vergessen? Ist das möglich?

Bei den Gedanken: „Alle haben auf mich vergessen, sogar die Mutti. Papa ist tot, der kann mir nicht gratulieren“, hatte ich das Gefühl, als wäre jemand im Raum, den ich nicht sehen konnte. Es war plötzlich, als würde mir Papa ohne Worte sagen: „Das ist nicht wahr, ich bin da.“ Ich dachte weiter: „Das kann nicht sein. Papa ist tot und seine Seele ist schon befreit. Er kann nicht spüren, dass ich Geburtstag habe.“

Als Antwort bekam ich: „Ich habe doch auch deine Geburt gefühlt.“

Ich war ratlos und dachte nach, was das heißen sollte. Es ist unbegreiflich, worauf ich gekommen bin. Als ich zur Welt kam, war Papa als Sanitäter im Krieg. Am 7.

Februar schrieb er den letzten Brief, welchen Mutti von ihm aus dem „Feld“ erhalten hatte und den mir Papa zwei oder drei Jahre vor seinem Tod als Andenken schenkte. In dem steht: „Ist das Baby schon da? Ich weiß nicht, ob es ein Bub oder ein Mädchen ist.“

Diesen Brief schrieb er nicht am 6. und nicht am 8., sondern am 7. Februar 1945.

Am nächsten Tag feierten wir den Geburtstag von meiner Mutter, sie wurde 85. Die Geschwister gratulierten mir und Mutti sagte entschuldigend: „Ilse, ich habe auf deinen Geburtstag vergessen.“ Ich habe ihr von meinem Erlebnis erzählt und dass ich der Meinung bin, dass das so sein musste. Denn hätte einer meiner Geschwister oder meine Mutter angerufen, hätte ich wahrscheinlich diese außersinnliche Wahrnehmung nicht gehabt. Mutti vergaß bis jetzt nie auf einen Geburtstag.

Was war das? Ich habe noch in der Badewanne darüber nachgedacht. Wollte ich mich selber trösten, weil mich die Großfamilie vergessen hat? Ich weiß aber genau, es war kein Wunschdenken. Ich war auch nicht böse oder gekränkt, sondern es war eine nüchterne Feststellung, dass heuer alle vergessen haben. Das Gefühl der Anwesenheit Papas war so, wie ich Menschen fühle, welche in meiner Nähe sind und ich sie nicht sehen kann. Ich spüre, da ist jemand.

Einige Jahre nach dem Tod meines Vaters ergab sich folgende Situation:

Zweimal Seelsorge bei den Hinterbliebenen und einmal Sterbebegleitung, da der Tod bei dem zweiten Menschen so überraschend eingetreten ist, dass ich nicht dabei sein konnte als er starb - innerhalb von sechs Wochen.

Sehr viel habe ich dabei erlebt und empfunden. Es hat mich auch viel Kraft und Feingefühl gekostet. Um diese Erlebnisse zu verarbeiten, habe ich wieder über die Bedeutung des Todes nachgedacht. In der Bibel steht geschrieben, dass uns Gott als Strafe für das Vergehen von Adam und Eva den Tod und die Staubwerdung auferlegt hat. Wenn ich jedoch meditiere und versuche Gottes Wort zu hören, sagt mir dieses, dass Gott kein strafender Gott ist. Der „ICH BIN DA“, wie er sich im Alten Testament nennt hat es nicht nötig, Fehler, die er bei der Erschaffung des Menschen gemacht haben soll, wieder gut zu machen. Erstens macht er keine Fehler, denn Gott ist frei von allen Unzulänglichkeiten, da ist ein Fehler nicht drin. Zweitens straft er nicht und drittens hat er uns von sich aus den freien Willen gegeben.

Der Grund, weshalb er uns den Tod schon bei der Geburt mitgegeben hat, ist meiner Meinung nach jener, uns das Leben nach seinem Willen zu lehren. Der Tod weist uns immer darauf hin, dass wir eine beschränkte Lebenszeit haben. In dieser Zeit sollten wir lernen, Gottes Wort anzunehmen und auch danach zu leben. Unser Leben hier auf dieser Erde bestimmt, wie es uns im Jenseits ergehen wird.

Gott sagte zu Adam und Eva, dass sie von allen Bäumen essen dürfen, nur von einem Baum nicht, dann wird nichts passieren. Esst ihr aber von diesem einen Baum, wird es vorbei sein mit dem paradiesischen Leben. Die beiden haben trotzdem von diesem einen Baum gegessen und was ist passiert? Gott hat sein Wort gehalten. Er hatte nicht gelogen als er sagte, dass sich für die Menschen alles ändern wird, wenn sie von diesem Baume essen. Daher ist es unlogisch zu sagen, Gott hat uns gestraft.

Als meine Töchter noch Kleinkinder waren erklärte ich ihnen, dass der Ofen heiß ist und dass sie sich verbrennen, wenn sie ihn berühren. Um Schlimmes zu vermeiden, nahm ich ihr Händchen in meine Hand und streifte schnell über den heißen Herd. Somit wussten sie erstens dass ich nicht lüge und zweitens dass der heiße Ofen Schmerz verursacht. Sie griffen nie auf einen Ofen oder Herd, wenn er heiß war. Gott hat es mit uns Menschen genauso gemacht. Weil wir von diesem einen Baum gegessen haben, müssen wir das Menschsein durchleben. Nur der Tod kann uns davon wieder befreien. Er erlöst uns von allem Übel. Wohlgemerkt, der von Gott gewollte Tod. Würden wir unserem Leben selber ein Ende setzen, wäre es wieder ein Essen vom falschen Baum.