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Exklusiv als E-Book Only: Simon Kernicks Fortsetzungsthriller in drei Teilen
Als der Politiker Tim Horton nach einem gewöhnlichen Arbeitstag in sein hochgesichertes Haus kommt, erwartet ihn ein Albtraum: Unter Tränen erzählt ihm seine Frau, dass ihr gemeinsamer Sohn Max entführt worden ist, die blutüberströmte Leiche seiner Babysitterin zeugt von der Brutalität der Verbrecher. Wenig später klingelt das Telefon. Die Entführer stellen eine Forderung, wie sie furchtbarer nicht sein kann: Tim muss sein Leben opfern, um das seines Sohnes zu retten - ansonsten wird Max schon am nächsten Tag sterben. Es beginnt ein erbarmungsloser Wettlauf gegen die Zeit ...
Todeszeit 1 von Simon Kernick umfasst ca. 60 Buchseiten.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 61
DAS BUCH
Exklusiv als E-Book: der erste Teil des neuen Fortsetzungsthrillers von Simon Kernick.
Als der Politiker Tim Horton nach einem gewöhnlichen Arbeitstag in sein hochgesichertes Haus kommt, erwartet ihn ein Albtraum: Unter Tränen erzählt ihm seine Frau, dass ihr gemeinsamer Sohn Max entführt worden ist. Die blutüberströmte Leiche seiner Babysitterin zeugt von der Brutalität der Verbrecher. Wenig später klingelt das Telefon. Die Entführer stellen eine Forderung, wie sie furchtbarer nicht sein kann: Tim muss sein eigenes Leben opfern, um das seines Sohnes zu retten – ansonsten wird Max schon am nächsten Tag sterben. Es beginnt ein erbarmungsloser Wettlauf gegen die Zeit …
Mit einer Leseprobe aus dem Simon Kernick-Thriller Treibjagd.
DER AUTOR
Simon Kernick, 1966 geboren, lebt in der Nähe von London und hat zwei Kinder. Die Authentizität seiner Romane ist seiner intensiven Recherche zu verdanken. Im Laufe der Jahre hat er eine außergewöhnlich lange Liste von Kontakten zur Polizei aufgebaut. Sie umfasst erfahrene Beamte der Special Branch, der National Crime Squad (heute SOCA) und der Anti-Terror-Abteilung. Mit Gnadenlos(Relentless) gelang ihm international der Durchbruch, mittlerweile zählt er in Großbritannien zu den erfolgreichsten Thrillerautoren und wurde für mehrere Awards nominiert. Seine Bücher sind in dreizehn Sprachen erschienen.
Mehr Infos zum Autor unter www.simonkernick.com.
Ein ausführliches Werkverzeichnis aller im Heyne Verlag lieferbaren Titel von Simon Kernick finden Sie hier.
SIMON KERNICK
TODESZEIT 1
Thriller
Aus dem Englischen
von Gunter Blank
WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN
Die Originalausgabe A DEAD MAN’S GIFT 1: YESTERDAY erschien als E-Book bei Cornerstone Publishing
Vollständige deutsche Erstausgabe 01/2015
Copyright © 2014 by Simon Kernick
Copyright © 2015 der deutschsprachigen Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Redaktion: Marcus Jensen
Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach
Umschlagillustration: Nele Schütz Design, München,
unter Verwendung eines Motivs von © shutterstock/Chester Tugwell
ePub-SBN: 978-3-641-15582-7
Simon Kernick über Todeszeit
Manchmal kommt es vor, dass einige meiner Figuren, denen eigentlich nur eine kleine Nebenrolle vorbestimmt war, über sich hinauswachsen. Sie entwickeln sozusagen eine Art Eigenleben und reden solange auf mich ein, bis ich ihnen neue Aufgaben gebe. So war es etwa bei Tina Boyd, einer weiblichen Kommissarin im mittleren Dienst, die in meinen frühen Werken nur als Statistin vorkam und sich mittlerweile zu einem meiner wichtigsten Seriencharaktere entwickelt hat.
Ein anderes Beispiel hierfür ist Scope, der undurchschaubare, aber von durchaus menschlichen Motiven getriebene Auftragskiller aus Das Ultimatum. Als er zum ersten Mal auftauchte, dachte ich, er würde bald wieder abtreten. Scope war für mich lediglich ein weiterer Protagonist in einem Buch, das aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wurde – ein Antiheld, der schnell wieder eingemottet werden sollte. Dieser Plan hat nicht wirklich funktioniert …
Ich fand Gefallen daran, mit ihm zu arbeiten. Scope hat immer gute Sprüche auf Lager und fließt mir scheinbar mühelos aus der Feder. Und er hat eine interessante Hintergrundgeschichte; er fühlt sich echt an.
Und so kam es, wie es kommen musste: Ich begann ihn in mein Herz zu schließen. Und was noch wichtiger war: Auch die Leser mochten ihn! Ich muss zugeben, dass ich ziemlich überrascht war, wie viele positive Zuschriften mich wegen Scope erreichten. Einige konnten sich scheinbar wirklich teilweise mit ihm identifizieren. Ich denke, das liegt an der ihm eigenen Mischung aus Einfühlungsvermögen und Tapferkeit.
Ich wusste, dass Scope wieder auftauchen musste, und so habe ich ihn für mein Buch Treibjagd zurückgeholt, in dem er in der Wildnis Schottlands lebt und sich in einem Netz aus blutigen und entsetzlichen Ereignissen verheddert. In Treibjagd erinnert sich Scope an einen Entführungsfall, an dem er einige Monate vorher beteiligt war – eben jene Entführung, um die es in der vorliegenden Novelle Todeszeit geht.
Ich habe mich dazu entschieden, Todeszeit als dreiteilige Geschichte zu erzählen, weil ich ein großer Serienfan bin. In meinen Augen eignet sich das Thriller-Genre ideal für diese Form. Ich wollte jeden Teil mit einem spannenden Cliffhanger beenden, damit die Leser eine gewisse Zeit warten müssen, um endlich zu erfahren, wie es weitergeht – genau so, wie es mir als kleinem Jungen mit den Comics erging, die ich in den Siebziger- und frühen Achtzigerjahren gelesen habe.
Ob das funktioniert oder nicht, und ob den Lesern im Zeitalter der sofortigen Bedürfnisbefriedigung dieses Format gefällt, wird sich zeigen. So oder so würde ich mich darüber freuen, Ihre Meinungen zu hören. Schauen Sie doch auf meiner Facebookseite vorbei (facebook.com/SimonKernick) und lassen Sie mich wissen, ob es Ihnen gefallen hat. Ich hoffe, Sie schreiben nichts Falsches …
Simon Kernick
Mai 2014
Teil Eins
GESTERN
1
8:30
Kurz bevor sie starb, dachte Gina Kelly noch, sie würde sich nie an England gewöhnen können. Es war einfach so verdammt grau. Besonders im Winter. Nur drei weitere Monate, und sie wäre weg, eine Rundreise durch Europa und dann quer durch Asien zurück nach Australien, nach New South Wales. England würde sie nicht vermissen, die Leute schon, besonders ihren Job als Kindermädchen. Max war ein richtiger kleiner Racker, blond wie ein Engel, aber mit einem schelmischen Zug, der sie immer wieder zum Lachen brachte.
»Wird’s in Australien auch mal kalt?«, fragte er, während sie die paar Schritte von der Haustür zum Freelander gingen, mit dem sie ihn jeden Morgen zur Schule fuhr.
»Nicht so wie hier, nie!«, erwiderte sie und unterdrückte ein Frösteln, als eine Bö über den manikürten Rasen fegte.
»Da möchte ich später auch mal wohnen«, sagte Max heftig nickend. Er schien gerade eine äußerst wichtige Entscheidung getroffen zu haben.
»Wenn du dich anstrengst und einen guten Job bekommt, kannst du das bestimmt.«
»Ich strenge mich ja schon an.«
»Das will ich hören«, sagte Gina, als sie die Fahrertür aufmachte, überrascht, dass sie den Wagen gestern Abend offenbar nicht abgeschlossen hatte. »Welches Spiel möchtest du spielen?«
Er grinste. »Ich sehe was, was du nicht siehst.«
Die Spiele auf der Fahrt zur Schule zählten zu ihren kleinen täglichen Ritualen, und manchmal fragte Gina sich, ob Max’ Eltern mit ihren Turbojobs und übervollen Terminkalendern überhaupt mitbekamen, wie viel Spaß man mit ihrem Sohn haben konnte.
»Riecht komisch hier drin«, sagte Max, während er sich anschnallte.
Jetzt roch es auch Gina. Der durchdringende Geruch einer ätzenden Chemikalie.
Doch bevor sie antworten konnte, hörte sie, wie sich etwas hinter ihr bewegte, und im nächsten Moment presste sich eine behandschuhte Hand auf Mund und Nase, die ihr den Atem abschnitt und sie brutal zurückriss. Gina versuchte sich zu wehren, schlug wild um sich, konnte aber nichts gegen die rohe Kraft des Angreifers ausrichten und spürte gleich darauf einen scharfen, stechenden Schmerz am Hals, als würde ihr jemand eine Spritze verpassen. Aber es war keine Spritze, sie sah, dass der Kragen ihrer Jacke sich rot färbte, und alle Kraft schien aus ihr zu weichen wie aus einem offenen Ventil. Dennoch begriff sie nicht, was genau vor sich ging, obwohl das Blut unablässig über ihre Kleider rann. Sie schaffte es noch, zu Max hinüberzusehen, lieber, süßer Max, und erst sieben Jahre alt. Er wand sich ebenfalls, jemand hinter ihm drückte einen Lappen auf sein Gesicht. Und als sein Körper schlaff wurde, spürte auch Gina, dass sie das Bewusstsein verlor und dass dies das Ende war. Aus dieser Schwärze gab es kein Zurück.
❊ ❊ ❊
Der Killer hinter ihr war groß und kräftig und hieß Phil Vermont. Er holte tief Luft und zog vorsichtig das Messer aus dem Hals des Au-pair-Mädchens. Er wischte es an einem Lappen ab, stieg aus und reckte sich. Eine halbe Stunde lang hatten sie hinter den Vordersitzen des Freelanders gekauert, und die Kälte und die unbequeme Lage hatten seinem Rücken zugesetzt. Er öffnete die Fahrertür und zog das Au-pair-Mädchen vom Sitz, achtete aber darauf, dass kein Blut auf den Sitz und seine Kleidung tropfte. Als sie draußen war, zerrte er sie hinter die Doppelgarage. Er machte sich keine Gedanken, von der Straße aus gesehen zu werden, denn das Haus der Hortons lag hinter einem schwarzen Metalltor und hohen Hecken verborgen. Das sollte die Sicherheit des Anwesens gewährleisten, doch tatsächlich machte es die Arbeit für Leute wie Vermont und seinen Komplizen nur einfacher.
Er schob die junge Frau zwischen die Müllcontainer, wo sie außer Sicht war. Nachdem er ihr das Handy aus der Tasche gezogen hatte, bedeckte er die Leiche noch mit ein paar leeren Düngersäcken und eilte zurück zum Wagen. Er fühlte sich in Hochstimmung. Dies war erst sein zweiter Mord, und bis zu dem Augenblick, da er ihr das Messer in den Hals gerammt hatte, war er höllisch nervös gewesen. Wenn er versagt hätte, wäre der Preis dafür so hoch gewesen, dass er ihn niemals hätte bezahlen können. Doch am Ende hatte er die Nerven behalten und würde deshalb bald verdammt viel mehr Geld haben.
Sein Komplize war eine Sie – ein fischäugiges dürres Ding namens Celia, die früher mal ein richtiger Hingucker gewesen war, aber den größten Teil ihrer Twen-Jahre an der Crackpfeife gehangen hatte und jetzt aussah, als hätte sie die Dreißiger einfach ausgelassen und wäre geradewegs auf der falschen Seite von fünfundvierzig gelandet.
Zusammen fesselten sie dem Jungen mit Textilband die Hände auf den Rücken, klebten ihm einen Streifen über den Mund und hievten ihn in den Kofferraum.
»Wie lange wird er weggetreten sein?«, fragte Celia, die auf den Beifahrersitz kletterte, nachdem sie sich überzeugt hatte, dass kein Blut daran klebte.