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Exklusiv als E-Book Only: Simon Kernicks Fortsetzungsthriller in drei Teilen
Der Ex-Söldner Scope steht vor der schwersten Aufgabe seines Lebens. Er hat weniger als 12 Stunden Zeit, um seinen Neffen Max aus den Händen skrupelloser Gewaltverbrecher zu befreien - und er hat nur eine hauchdünne Spur. Scope macht sich an die Arbeit und entdeckt, dass er gegen ein kriminelles Netzwerk angetreten ist, dessen Verbindungen in höchste Kreise reichen. Die Zeit läuft erbarmungslos ...
Todeszeit 3 von Simon Kernick, das Finale des Fortsetzungsthrillers, umfasst ca. 60 Buchseiten.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 78
DAS BUCH
Exklusiv als E-Book Only: Simon Kernicks Fortsetzungsthriller in drei Teilen
Teil Drei:
Der Ex-Söldner Scope steht vor der schwersten Aufgabe seines Lebens. Er hat weniger als 12 Stunden Zeit, um seinen Neffen Max aus den Händen skrupelloser Gewaltverbrecher zu befreien – und er hat nur eine hauchdünne Spur. Scope macht sich an die Arbeit und entdeckt, dass er gegen ein kriminelles Netzwerk angetreten ist, dessen Verbindungen in höchste Kreise reichen. Die Zeit läuft erbarmungslos …
Mit einer Leseprobe aus dem Simon Kernick-Thriller Treibjagd.
DER AUTOR
Simon Kernick, 1966 geboren, lebt in der Nähe von London und hat zwei Kinder. Die Authentizität seiner Romane ist seiner intensiven Recherche zu verdanken. Im Laufe der Jahre hat er eine außergewöhnlich lange Liste von Kontakten zur Polizei aufgebaut. Sie umfasst erfahrene Beamte der Special Branch, der National Crime Squad (heute SOCA) und der Anti-Terror-Abteilung. Mit Gnadenlos(Relentless) gelang ihm international der Durchbruch, mittlerweile zählt er in Großbritannien zu den erfolgreichsten Thrillerautoren und wurde für mehrere Awards nominiert. Seine Bücher sind in dreizehn Sprachen erschienen.
Mehr Infos zum Autor unter www.simonkernick.com.
Ein ausführliches Werkverzeichnis aller im Heyne Verlag lieferbaren Titel von Simon Kernick finden Sie hier.
SIMON KERNICK
TODESZEIT 3
Thriller
Aus dem Englischen
von Gunter Blank
WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN
Die Originalausgabe A DEAD MAN’S GIFT 3: TODAY erschien als E-Book bei Cornerstone Publishing
Vollständige deutsche Erstausgabe 03/2015
Copyright © 2014 by Simon Kernick
Copyright © 2015 der deutschsprachigen Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Redaktion: Marcus Jensen
Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach
Umschlagillustration: Nele Schütz Design –
ePub-ISBN: 978-3-641-15584-1
Simon Kernick über Todeszeit
Manchmal kommt es vor, dass einige meiner Figuren, denen eigentlich nur eine kleine Nebenrolle vorbestimmt war, über sich hinauswachsen. Sie entwickeln sozusagen eine Art Eigenleben und reden solange auf mich ein, bis ich ihnen neue Aufgaben gebe. So war es etwa bei Tina Boyd, einer weiblichen Kommissarin im mittleren Dienst, die in meinen frühen Werken nur als Statistin vorkam und sich mittlerweile zu einem meiner wichtigsten Seriencharaktere entwickelt hat.
Ein anderes Beispiel hierfür ist Scope, der undurchschaubare, aber von durchaus menschlichen Motiven getriebene Auftragskiller aus Das Ultimatum. Als er zum ersten Mal auftauchte, dachte ich, er würde bald wieder abtreten. Scope war für mich lediglich ein weiterer Protagonist in einem Buch, das aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wurde – ein Antiheld, der schnell wieder eingemottet werden sollte. Dieser Plan hat nicht wirklich funktioniert …
Ich fand Gefallen daran, mit ihm zu arbeiten. Scope hat immer gute Sprüche auf Lager und fließt mir scheinbar mühelos aus der Feder. Und er hat eine interessante Hintergrundgeschichte; er fühlt sich echt an.
Und so kam es, wie es kommen musste: Ich begann ihn in mein Herz zu schließen. Und was noch wichtiger war: Auch die Leser mochten ihn! Ich muss zugeben, dass ich ziemlich überrascht war, wie viele positive Zuschriften mich wegen Scope erreichten. Einige konnten sich scheinbar wirklich teilweise mit ihm identifizieren. Ich denke, das liegt an der ihm eigenen Mischung aus Einfühlungsvermögen und Tapferkeit.
Ich wusste, dass Scope wieder auftauchen musste, und so habe ich ihn für mein Buch Treibjagd zurückgeholt, in dem er in der Wildnis Schottlands lebt und sich in einem Netz aus blutigen und entsetzlichen Ereignissen verheddert. In Treibjagd erinnert sich Scope an einen Entführungsfall, an dem er einige Monate vorher beteiligt war – eben jene Entführung, um die es in der vorliegenden Novelle Todeszeit geht.
Ich habe mich dazu entschieden, Todeszeit als dreiteilige Geschichte zu erzählen, weil ich ein großer Serienfan bin. In meinen Augen eignet sich das Thriller-Genre ideal für diese Form. Ich wollte jeden Teil mit einem spannenden Cliffhanger beenden, damit die Leser eine gewisse Zeit warten müssen, um endlich zu erfahren, wie es weitergeht – genau so, wie es mir als kleinem Jungen mit den Comics erging, die ich in den Siebziger- und frühen Achtzigerjahren gelesen habe.
Ob das funktioniert oder nicht, und ob den Lesern im Zeitalter der sofortigen Bedürfnisbefriedigung dieses Format gefällt, wird sich zeigen. So oder so würde ich mich darüber freuen, Ihre Meinungen zu hören. Schauen Sie doch auf meiner Facebookseite vorbei (facebook.com/SimonKernick) und lassen Sie mich wissen, ob es Ihnen gefallen hat. Ich hoffe, Sie schreiben nichts Falsches …
Simon Kernick
Mai 2014
Teil Drei
HEUTE
1
Für Tim Horton sah Matt Cohen aus wie der typische Spielerberater. Zurückgegeltes schwarzes Haar, Sonnenstudio-Bräune, verschlagener Blick, und er trug einen teuren Anzug, der, je nachdem, ob man es großzügig betrachtete, seiner Zeit entweder zwanzig Jahre voraus oder hoffnungslos aus der Mode war. Tims Großmutter hätte ihn einen Mafiosi genannt und auf dessen Kopf einen Fedora vermisst.
Obwohl er kaum fünf Meter entfernt saß, nahm Tim ihn kaum mehr wahr. Der Ausschussvorsitzende, der charismatische Newcomer Garth Crossman, dem Tim nicht über den Weg traute, eröffnete die Sitzung, doch Tim hörte die Sätze nur wie durch einen dichten Nebel.
Die ganze Welt schien sich in Zeitlupe zu bewegen. Es war, als wäre er betrunken. Sein Herz raste, und der Schweiß strömte ihm aus allen Poren. Er fragte sich, ob man das im Fernsehen würde erkennen können. Er fragte sich, ob Diane sich das ansah, und wenn ja, was sie wohl dabei dachte. Versuchte sie, ihn mit ihrer Willenskraft dazu zu bringen, dass er es tat? Dass er starb, damit ihr Sohn am Leben blieb?
»Tim, du siehst furchtbar aus«, flüsterte Brenda Foxley und legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich denke, du solltest es Garth sagen. Ich meine es ernst.«
»Oh Gott«, entfuhr es Tim, laut genug, dass die Mikrofone es übertrugen, und im nächsten Moment war er auf den Beinen, stürmte Richtung Ausgang und riss das Jackett auf, um die Bombe loszuwerden. Er konnte nicht länger klar denken. Er konnte gar nicht mehr denken. Nur noch ans nackte Überleben.
❊ ❊ ❊
Als Frank Bale sah, wie Tim Horton aufsprang und sich wie ein Superman-Darsteller freimachte, fluchte er, drückte die Anruftaste seines Handys und zählte die Sekunden herunter, während sich die Verbindung zur Bombe aufbaute. Die Fernsehkamera folgte Horton, der weg von Matt Cohen zu der Tür hinter den Ausschussmitgliedern stürzte. Cohen war wie alle anderen aufgestanden, um zu sehen, was vor sich ging. Tim hatte das Jackett abgestreift und kämpfte mit seinen Hemdknöpfen. Er hatte fast die Tür erreicht, als ein Wachmann hereinkam, sich ihm in den Weg stellte und beruhigend die Arme ausstreckte.
»Haltet ihn auf«, flüsterte Frank, das Telefon ans Ohr gepresst, hoffend, dass der Wachmann Hortons Flucht vereitelte.
❊ ❊ ❊
»Weg, weg! Das ist eine Bombe!«, schrie Tim, als der Wachmann vor ihm auftauchte. Jetzt hatte er sein Hemd aufgerissen, sodass die Weste darunter sichtbar wurde, und fummelte am Klettverschluss herum, um an die Bombe heranzukommen.
Die Augen des Wachmanns weiteten sich vor Schreck, doch geistesgegenwärtig warf er sich hinter der Wand zu Boden, während Tim endlich den Klettverschluss aufriss. Plötzlich lichtete sich der Nebel, er war nun völlig klar im Kopf. Seine Finger schlossen sich um die Bombe, er versuchte sie loszuwerden, gleichzeitig schrie er eine junge Assistentin an, die wie versteinert neben der Tür stehen geblieben war. Tim rannte weiter und riss im Laufen die Bombe aus der Tasche.
Er spürte es in seiner Hand vibrieren, und dann verschwand die Welt in einem Inferno tosenden Lärms und blendend weißen Lichts.
❊ ❊ ❊
Frank sah die Explosion im Fernsehen. Für einen Augenblick hatte Tim die Bombe wie eine Trophäe hochgehalten und nach der Türklinke gegriffen, im nächsten war er in einem gewaltigen Blitz verschwunden, dann riss das Fernsehbild ab, weil der Kameramann zu Boden geschleudert wurde.
Eine zweite, heftigere Explosion folgte, und als der Kameramann schon nach wenigen Sekunden wieder auf den Beinen war und das Geschehen weiterfilmte, war alles von Rauch erfüllt, und aus allen Richtungen schallten Entsetzens- und Hilfeschreie durch den Saal. Und dann tauchte – ein Paradebeispiel für besonders schlechtes Timing – Matt Cohen für eine Sekunde im Bild auf. Zerzaust und geschockt wie alle, aber unglücklicherweise quicklebendig.
Als die Bildregie zurück ins Studio schaltete, machte Frank fluchend den Fernseher aus. Er hoffte jetzt nur noch, dass die Tatsache, dass Cohen überlebt hatte, die Auszahlung seines Honorars nicht beeinträchtigte, vermutete aber, dass er sich ernsthaften Ärger einhandeln würde, auch wenn die Aussage fürs Erste verhindert worden war. So oder so, er musste sich konzentrieren und die Lage überdenken, das war in diesem beschissenen kleinen Krankenzimmer unmöglich.
Er küsste seine Mutter auf die Stirn, erklärte ihr, dass er später wiederkäme, und trat hinaus in den Flur, wo die Luft ein bisschen weniger stickig war.
2
Scope eilte durch die Krankenhausflure und fragte sich, wie lange er noch brauchen würde. Und er wartete auf Nachricht von T Rex, der ihm vielleicht sagen konnte, wo genau Frank Bale sich in diesem Krankenhaus mit fünf Etagen und fünfhundert Betten befand. Dabei fürchtete er beständig, dass es zu spät sein würde. Aber er konnte nicht aufgeben. Nicht bevor er Max gefunden hatte, was hieß, er musste Bale finden.
Er näherte sich einem Pfleger, der ihm mit einem Bett, in dem ein alter Mann lag, entgegenkam, und wiederholte seine mittlerweile fast zur Routine gewordene Frage.
»Entschuldigung, ich suche eine Patientin, Mrs. Bale, und weiß nicht, auf welcher Station sie liegt.«
Der Pfleger sah Scope ausdruckslos an, sah dann über Scopes Schulter hinweg und runzelte die Stirn.
Scope drehte sich um: Zwei Wachmänner gingen auf ihn zu.