Toolkit für Agile Coaches und Scrum Master - Charlotte Bendermacher - E-Book

Toolkit für Agile Coaches und Scrum Master E-Book

Charlotte Bendermacher

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Beschreibung

Viele Organisationen gehen zu einer agilen Arbeitsweise über. Oft werden dazu Scrum, Kanban & Co. eingeführt. Diese Frameworks bringen jedoch nicht automatisch Agilität mit sich, denn den Kern des agilen Arbeitens bilden immer die Menschen und ihre Interaktionen. Doch welche Herausforderungen erwachsen daraus in der Praxis? Und wie geht man am besten damit um?Dieses Arbeitsbuch für Agile Coaches und Scrum Master enthält 99 praxiserprobte Übungen und Workshop-Formate für die vielfältigen Aspekte agilen Arbeitens:- Mit einem Team starten- Teams voranbringen- Managementteams unterstützen- Transparenz schaffen- Product Owner unterstützen- Meetings begleiten- Moderationstechniken- Remote-ArbeitKurze Interventionen wie verschiedene Energizer- und Kennenlernübungen, konkrete Praktiken, Formate und Simulationen, deren Ablauf jeweils kurz und prägnant Schritt für Schritt vorgestellt wird, helfen dir dabei, schnell und gut vorbereitet loszulegen.Das Buch ist Werkzeugkasten und Nachschlagewerk zugleich, das du immer dann zur Hand nehmen kannst, wenn du deine Teamarbeit verbessern, ein Problem angehen oder ein neues Projekt planen möchtest. Profitiere von neuen Formaten, praktischen Impulsen und Inspirationen, um deine Arbeit im Team und in der Organisation effektiver zu gestalten!

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Charlotte Bendermacher • Cleo Kampschuur • Rini van Solingen

Toolkit für Agile Coaches und Scrum Master

99 kreative Übungen und Workshop-Formate

Aus dem Niederländischen von Rolf Dräther

ERSTE HILFE BEI UNVORHERGESEHENEN MEETINGS

Du hast wenig bis gar keine Zeit für die Vorbereitung?

Nutze diesen Entscheidungsbaum, um eine Aktivität zu finden, die du innerhalb einer Stunde vorbereiten kannst.

ÜBERSICHT DER ÜBUNGEN UND WORKSHOP-FORMATE

KIT 1

EINANDER KENNENLERNEN

#1M&M‘s-Kennenlernen/-Retrospektive

#2(Wo)Man with a Plan (W/MWAP)

#3Me-Map

#4Ikigai

#5Journey lines

#6Drei Gemeinsamkeiten

KIT 2

MIT EINEM TEAM STARTEN

#7Team-Kick-off

#8Team-Manifest

#9Teamzweck

#10Team-Canvas

#11Teamziele – positive Presse

#12Teamvereinbarungen

#13Persönliche (Team-)Werte

#14Initiales Product Backlog

#15Teams selbstorganisiert bilden

#16(Physisches) Board einrichten

#17Definition of Done

KIT 3

TEAMS VORANBRINGEN

#18Agile Uhr

#19Skill-Matrix

#20Scrum-Werte

#21User Story Mapping Game

#22User Story Mapping – die Praxis

#23User-Story-Details

#24Moodboard-Teamgespräch

#25Das Agile Manifest – die Werte

#26Das Agile Manifest – die Prinzipien

#27Unternehmenssafari

#28Team-Dashboard

#29OKRs – Objectives & Key Results

KIT 4

MANAGEMENTTEAMS UNTERSTÜTZEN

#30Transformations-Canvas

#31Pitch Building

#32Gemba Walk

#33Wertstromanalyse

#34Blaupause oder Kohlezeichnung

#35Agiles Führungsselfie

#36Transformations-Roadmap

#37Den eigenen Rhythmus festlegen

KIT 5

TRANSPARENZ SCHAFFEN

#38Feedback geben

#39Papierkorb-Feedbackmeeting

#40Cutting Edge

#41Liebevoll-Tratschen-Feedback

#42Die fünf Dysfunktionen von Teamarbeit

#43Smell-O-Meter

#44Delegation Poker

KIT 6

PRODUCT OWNER UNTERSTÜTZEN

#45Stakeholder-Mapping

#46User Stories schreiben

#47Obeya einrichten

#48GQM – Ziele konkretisieren

#49KVI – messbarer Wert

#50T-Shirt-Größen: Sortierung nach Wert

#51Fortsetzung T-Shirt-Größen: Return on Investment

#52Produktdefinition

#53Produktvision

#54Impact Mapping

#55Business Model Canvas

#56Wertmetriken

#57PI Planning (Big Room Planning)

KIT 7

AGILE MEETINGS BEGLEITEN

#58Planning Poker Game

#59Planning-Poker-Praxis

#60Product Backlog Refinement

#61Sprint Planning

#62Sprint-Review für mehrere Teams

#63Retrospektive

#64Feedbackorientiertes Sprint-Review

#65Continuous Retrospective

#66Stilles Priorisieren

KIT 8

MODERATIONSTECHNIKEN

#671-2-4-All

#68Sternbilder

#69Troika Consulting

#70Brainstorming-Karussell

#71Superpower-Konstellationen

#72Lean Coffee

#73Open Fishbowl

#74Closed Fishbowl

#75Open Space

#76Füreinander sprechen

#777 Techniken

KIT 9

KREATIVE FORMATE

#78Perfection Game für Scrum-Verantwortlichkeiten

#79Coin Game

#807 digitale Energizer

#81Papierflugzeugspiel

#82Schriftliche Spezifikationen

#83Veto-Stein

#84Multitasking-Namensspiel

#85Das Traumzimmer

#86Ballonübung

#87Ebenen des Zuhörens

#88Das gleichseitige Dreieck

#89Denkhüte

#90Ship It Day

#91Marshmallow Challenge

KIT 10

NICE2HAVES

#92Digitales Arbeiten mit Aktivitäten

#93Für den Abschluss

#94Check-in (physisch und online)

#95Energizer

#96Kurze Kennenlernübungen/Einführungen

#97Finde den Gegenstand

#98(Remote) Bingo

#99Fun! Foto Challenge

Charlotte Bendermacher · Cleo Kampschuur · Rini van Solingen

Lektorat: Christa Preisendanz

Lektoratsassistenz: Julia Griebel

Übersetzung: Rolf Dräther

Copy-Editing: Ursula Zimpfer, Herrenberg

Satz & Layout: Joost van Lierop

Herstellung: Stefanie Weidner, Frank Heidt

Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

Print      978-3-86490-967-2

PDF       978-3-98890-076-0

ePub     978-3-98890-077-7

mobi     978-3-98890-078-4

1. Auflage 2023

Translation Copyright für die deutschsprachige Ausgabe © 2023 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17, 69123 Heidelberg

Copyright © 2021 by Charlotte Bendermacher, Cleo Kampschuur and Rini van Solingen

Title of the Dutch Original: Toolkit voor agile coaches en scrum masters: 99 creatieve werkvormen en effectieve trainingsformats

ISBN 9789024427581

Translation Copyright © 2023 by dpunkt.verlag. All rights reserved.

Hinweis:

Dieses Buch wurde mit mineralölfreien Farben auf FSC®-zertifiziertem Papier aus nachhaltiger Waldwirtschaft gedruckt. Der Umwelt zuliebe verzichten wir zusätzlich auf die Einschweißfolie. Hergestellt in Deutschland.

Schreiben Sie uns:

Falls Sie Anregungen, Wünsche und Kommentare haben, lassen Sie es uns wissen: [email protected].

Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware-Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen. Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autorinnen und Autor noch Verlag noch Übersetzer können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

5 4 3 2 1 0

INHALT

Einleitung

Wie man dieses Buch liest

Danksagung

KIT 1Einander kennenlernen

KIT 2Mit einem Team starten

KIT 3Teams voranbringen

KIT 4Managementteams unterstützen

KIT 5Transparenz schaffen

KIT 6Product Owner unterstützen

KIT 7Agile Meetings begleiten

KIT 8Moderationstechniken

KIT 9Kreative Formate

KIT 10Nice2Haves

Über das Autorenteam

Über den Übersetzer

Index

EINLEITUNG

Tja, da stehst du nun. Neben deinem Flipchart. Etwas nervös vielleicht, aber guter Dinge, denn du bist gut vorbereitet. Alle deine Stifte sind ordentlich vor dir aufgereiht. Post-its in allen Regenbogenfarben liegen in Stapeln bereit. Die Wände sind schon mit Moderationspapier beklebt. – Vielleicht arbeitest du aber auch in einem Online-Setting, hast dein virtuelles Whiteboard im Vorfeld sorgfältig vorbereitet und eine Matrix voller Gesichter schaut dir gespannt von deinem Monitor entgegen. Du bist am Zug. Du moderierst dieses Meeting. Du bist der Agile Coach oder Scrum Master.

Von dir wird erwartet, dass du präsent bist, die Gruppe mitreißen und unterstützen kannst, dass du voller Energie steckst und das auch ausstrahlst, um in der gemeinsamen Zusammenarbeit einen Schritt voranzukommen, für das Produkt eine Vision zu entwickeln oder ein Backlog aufzubauen. Möglicherweise schlummert auch irgendwo ein Konflikt, den es zu bearbeiten gilt. Oder du hast ein Team von Führungskräften vor dir, die noch Zweifel und Bedenken haben. In all diesen Situationen wird von dir erwartet, dass du weißt, wie am besten damit umzugehen ist. Die Erwartung ist, dass du diesen Workshop, diese Sitzung begleiten kannst, dass du der Master oder Coach bist, der diesen Prozess souverän zu unterstützen weiß.

Aber – wie soll das gehen? Wo genau kannst du die eine Übung finden, die am besten zu dieser Situation und dieser Gruppe passt? Wo gibt es Beispiele? Welche Schritte sind die richtigen – und in welcher Reihenfolge? Und – wie lange sollte das Ganze dauern? Wo gibt es Tipps und wer warnt dich vor den gefährlichsten Fallstricken? Wer oder was führt dich durch diesen Dschungel?

In den vergangenen Jahren standen wir immer wieder vor solchen Herausforderungen. Und glücklicherweise waren wir dabei nicht allein. Häufig haben wir sie gemeinsam gemeistert oder konnten auf erfahrene Kolleginnen und Kollegen zurückgreifen. Noch heute erreichen uns jede Woche E-Mails mit Fragen wie: »Hey, ich moderiere nächste Woche einen Workshop bei Kunde X mit Y Teilnehmenden, um Z zu erreichen. Kennt jemand ein passendes Workshop-Format dafür?« Und derzeit oft mit dem Zusatz: »Ach ja, und die meisten Teilnehmenden arbeiten remote … Hat jemand noch ’ne gute Idee für eine Online-Aktivität?«

Wir sind uns des Luxus bewusst, über ein großes kollegiales Netzwerk zu verfügen, das uns Zugang zu Dutzenden von versierten Coaches verschafft, die mit ihrer jahrelangen Erfahrung jederzeit Ideen und Anregungen beisteuern können.

Leider geht es nicht allen so gut. Viele Agile Coaches und Scrum Master sind auf sich allein gestellt. Sie sind die Expertinnen und Experten in ihren Organisationen. Von ihnen wird erwartet, dass sie genau wissen, was in einer bestimmten Situation zu tun ist. Doch woher nehmen sie ihre Inspiration? Wo finden sie schnell die zum konkreten Problem passende Aktivität? Bei Google? Ja, sicher auch dort. Aber dazu gehören Glück und genau die richtigen Suchbegriffe, und dass sich zudem jemand die Mühe gemacht hat, eine Übung ausführlich zu beschreiben und zu veröffentlichen.

Das ist der Grund für dieses Buch. Wir möchten damit Agile Coaches und Scrum Master in kompakter Form mit 99 Übungen und Workshop-Formaten unterstützen, also einen Werkzeugkasten anbieten, den man zur Hand nimmt, wenn man Inspiration braucht. Es ist wie bei einem Kochbuch: Wer keine Ideen oder Inspiration hat, sucht nach einem Rezept. Manchmal folgt man dann dem Rezept sehr genau, Schritt für Schritt. Ein andermal variiert man es mit eigener Kreativität. Und hin und wieder kommt einem vielleicht selbst eine Idee für ein völlig anderes Gericht, einfach beim Durchblättern des Kochbuches.

Dieses Buch lässt sich ganz nach den eigenen Vorstellungen nutzen. Es kann zum Lotsen werden, der hilft und inspiriert. Zumindest dann, wenn es schnell gehen muss und die Zeit eigentlich viel zu knapp ist. Für diesen Fall gibt es vorne im Buch einen Entscheidungsbaum, der zu einer Aktivität1 führt, die relativ schnell umgesetzt werden kann.

Ist dieses Buch vollständig? Ganz sicher nicht. Es existieren unzählige andere Übungen und Formate. Beispielsweise gibt es ein Buch mit speziellen Scrum-Übungen. Man kann auch Liberating Structures verwenden. Und es gibt Bücher voller Übungen und Formate, die überhaupt nicht für den agilen Kontext gedacht sind, in der einen oder anderen konkreten Situation jedoch sehr gut funktionieren können. Es gibt sogar Bücher, die speziell für Online-Übungen ausgerichtet sind! Beispiele finden sich weiter unten im Abschnitt »Weiterlesen«.

Und dennoch glauben wir, dass wir mit dieser Toolsammlung einen Mehrwert für Agile Coaches und Scrum Master schaffen. Die Transformation einer Organisation verläuft nicht immer geradlinig, man muss dabei selbst agil und flexibel sein und für jede Situation abwägen, welche Intervention jetzt am besten passt. Das agile Umfeld erweist sich jedoch häufig als zu spezifisch, um auf eine generische Übung zurückgreifen zu können. Für solche Situationen ist dieses Buch gedacht. Es soll dabei helfen, den agilen Werkzeugkasten der Agile Coaches und Scrum Master weiter zu füllen und auszubauen.

Und wenn du dieses Buch irgendwann nicht mehr brauchst, ist das auch in Ordnung. Denn dann ist dein Werkzeugkasten mit Übungen und Formaten gut gefüllt. Mit Kochbüchern verhält es sich übrigens genauso – auch sie stehen die meiste Zeit ungenutzt im Regal. Aber sie warten dort geduldig, warten auf diesen einen Moment, in dem dir dieses bestimmte Rezept einfach nicht einfallen will. Dann ziehst du es aus dem Regal, blätterst darin – und findest oft eine Antwort. Und – hat das Rezept funktioniert? Nun, dann wirst du dieses Buch in Zukunft sicher häufiger zur Hand nehmen, weil du weißt, dass es dir früher schon einmal bei einer wichtigen Entscheidung in der Küche (oder im Meetingraum) geholfen hat.

Wir hoffen, dass dich dieses Buch dabei unterstützt, ein noch besserer Agile Coach oder Scrum Master zu werden.

Wir wünschen dir viel Freude und Inspiration beim Lesen!

Delft, 1. Februar 2021

Charlotte Bendermacher

Cleo Kampschuur

Rini van Solingen

WIE MAN DIESES BUCH LIEST

Dieses Buch ist wie ein Kochbuch aufgebaut. Die Aktivitäten sind in Kategorien eingeteilt. In einem Kochbuch sind das oft: Vorspeisen, Zwischengerichte, Hauptgerichte und Nachspeisen. Oder: Fleischgerichte, Fischgerichte und vegetarische Gerichte. Wenn du also nach einer geeigneten Übung suchst, überlege zuerst, in welche Kategorie sie gehört, und schau dir dann die Übungen an, die in dieser Kategorie enthalten sind. Wir haben uns entschieden, die Toolkits in die folgenden Kategorien zu unterteilen:

1Einander kennenlernen

– Aktivitäten zum gegenseitigen Kennenlernen der Teammitglieder und um die Motivation des anderen zu verstehen

2Mit einem Team starten

– Aktivitäten, um mit agilen Teams zu starten

3Teams voranbringen

– Aktivitäten, um bereits bestehende Teams bei ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen

4Managementteams unterstützen

– Aktivitäten, die sich speziell an das Management oder an Managementteams in einer agilen Organisation richten oder an diejenigen, die eine Organisation agiler gestalten wollen

5Transparenz schaffen

– Übungen und Formate, um unter der Oberfläche schlummernde Probleme oder Konflikte in einem agilen Team (oder mit dem Unternehmensumfeld) sichtbar zu machen

6Product Owner unterstützen

– Aktivitäten, die darauf abzielen, den Product Ownern zu helfen, ihre Rolle besser auszufüllen

7Agile Meetings begleiten

– Formate für typische agile Meetings

8Moderationstechniken

– Übungen und Formate allgemeiner Art, die sich auch für agile Teams eignen

9Kreative Formate

– Übungen und Formate, die etwas kreativer ausfallen oder einen größeren Spaßfaktor bieten und sich in der Praxis für die Arbeit mit agilen Teams als wertvoll erwiesen haben

10Nice2Haves

– Übungen und Formate, die nicht in die oben stehenden Kategorien passen, jedoch in der Praxis oft nützlich sind

ERSTE HILFE BEI UNVERHOFFTEN ANFRAGEN

Manchmal wirst du gebeten, in einer Stunde ein Meeting zu moderieren. Oder du wirst eingeladen, an einem Meeting teilzunehmen, und kaum hat es begonnen, bittet man dich, es zu moderieren. Für diese Fälle, in denen dir kaum Vorbereitungszeit bleibt, gibt es vorne im Buch einen Entscheidungsbaum, der dich schnell zu ein oder zwei Aktivitäten führt, die nur wenig Vorbereitung erfordern. Betrachte das als eine Art Rettungsanker für den Notfall.

ERKLÄRUNG ZU DEN STERNEN

Die Sterne ordnen die Aktivitäten in drei Schwierigkeitsstufen ein – von einfach bis schwierig:

FÜR WEN SIND DIESE TOOLKITS GEDACHT?

Die wichtigste Zielgruppe dieses Buches sind Neulinge, interne Agile Coaches und Scrum Master – vor allem diejenigen, die in ihren Organisationen als Expertinnen und Experten gelten, selbst jedoch der Meinung sind, dass sie noch immer viel zu lernen haben. Gerade als interner Coach erlebt man oft, dass nach einer gewissen Zeit die sehr erfahrenen externen Agile Coaches wieder verschwinden. Auf der einen Seite ist das gut, denn eine Organisation muss selbst über die nötige Expertise verfügen. Andererseits verlässt jedoch mit dem externen Agile Coach auch dein Sparringspartner und deine Inspirationsquelle das Unternehmen. Tja, und jetzt? An wen kannst du dich nun mit einer Frage wenden oder bei wem Inspiration holen? Dafür sind die Toolkits in diesem Buch gedacht.

Soll das nun heißen, dass dieses Buch erfahrenen Agile Coaches oder Führungskräften in agilen Organisationen nichts zu bieten hat? Nein, natürlich nicht. Genau wie bei einem Kochbuch ist für alle etwas dabei. Auch für solche Personen, die sich selbst gar nicht für agil halten, sondern manchmal einfach nur eine Aktivität mit ins Meeting nehmen möchten, dient es als Handbuch oder Nachschlagewerk. Doch zu guter Letzt ist es für den internen Agile Coach und Scrum Master geschrieben, der sich hin und wieder in der eigenen Organisation in seiner Rolle recht einsam fühlt.

Beim Schreiben dieses Buches sind wir davon ausgegangen, dass die Leserinnen und Leser über grundlegende Kenntnisse von Agilität und Scrum verfügen. Dass sie das Agile Manifest (am besten auswendig) kennen und genau wissen, wie das Scrum-Framework funktioniert. Zertifizierungen sind nicht erforderlich, doch das Grundlagenwissen, das in den entsprechenden Schulungen vermittelt wird, setzen wir voraus. Agile Coach oder Scrum Master kann man meistens nicht ohne gewisse Vorkenntnisse oder Ausbildung werden. Es ist wie beim Kochen: Grundkenntnisse, Wissen und der Umgang mit (Küchen-)Geräten werden vorausgesetzt. Alle Übungen und Formate in diesem Buch helfen dann dabei, dieses Wissen zu erweitern und zu vertiefen, um in agilen Events und Teams zusätzlichen Mehrwert zu generieren.

AGILE COACHING UND ONLINE-AKTIVITÄTEN

Immer häufiger wird hybrid gearbeitet. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass bei jedem Meeting alle vor Ort anwesend sind. Zugleich sind die meisten Online-Umgebungen in puncto Kreativität, Kontakt und echte Interaktion nicht unbedingt die erste Wahl. Es ist deine Entscheidung, wie du damit umgehst. Einige Meetings funktionieren wunderbar remote (oder hybrid), bei anderen ist es besser, wenn sich alle physisch im selben Raum befinden. Das Wichtigste ist, dabei nichts dem Zufall zu überlassen, sondern klar zu kommunizieren, ob das Meeting eine Präsenzveranstaltung sein muss, oder ob es genauso gut online stattfinden kann.

In dieses Buch haben wir auch eine Reihe von Online-Aktivitäten aufgenommen. Aber eigentlich kann jede Aktivität auch online durchgeführt werden. Manchmal ist etwas Kreativität gefragt, doch das ist als Agile Coach oder Scrum Master meistens zu schaffen. Entscheidend ist jedoch das Ziel des Meetings und die Frage, ob es auch in einem Online-Setting adäquat erreicht werden kann. Sobald du dich auf dieses Ziel konzentrierst, findet sich die passende Aktivität von selbst.

VORBEREITUNG

Wie das Sprichwort schon sagt: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Das gilt für Agile Coaches und Scrum Master ebenso wie für die Aktivitäten in diesem Buch. Je gründlicher du dich vorbereitest, desto weniger musst du dich um Prozesse und Werkzeuge kümmern und desto mehr kannst du dich auf das konzentrieren, was wirklich passiert. Letztlich geht es nicht um die Übung oder das Format, sondern immer um die Interaktion zwischen den Teilnehmenden. Deshalb solltest du gut vorbereitet sein, damit du dich maximal auf diese Interaktion konzentrieren kannst.

Die Vorbereitung umfasst ganz praktische Dinge wie den Besprechungsraum, Materialien, Werkzeuge und Termineinladungen, aber auch tiefer gehende Themen, wie beispielsweise sich auf schlummernde Konflikte, Ängste, Motive, emotionale Hindernisse sowie Normen, Werte und Prinzipien der Teilnehmenden vorzubereiten. Manchmal lässt sich eine Vorbesprechung eines Meetings im Teilnehmerkreis nicht vermeiden – vor allem, wenn es um Ergebnisse von entscheidender Bedeutung geht und sich tiefer liegende Probleme als großes Hindernis erweisen. Ein einfaches Meeting mit engagierten und begeisterten Menschen können fast alle moderieren. Der Agile Coach und der Scrum Master sind aber auch für solche Meetings da, die nicht so einfach verlaufen. Also noch einmal: Bereite dich immer gut vor, sodass du dich auf das konzentrieren kannst, was wirklich gerade passiert!

Hier sind noch ein paar praktische Tipps von uns, bevor du in diesem Buch nach der passenden Aktivität suchst:

Du solltest die Aktivität immer erst einmal komplett durchlesen.

Wenn du das Gefühl hast, dass du die Aktivität an die Situation anpassen musst – zögere nicht. Allerdings solltest du vorsichtig sein, wenn du Schritte weglässt – vor allem, wenn du die Übung noch nicht kennst oder sie noch nie vollständig durchgeführt hast. Jeder Schritt ist wertvoll, also pass auf, was du streichst.

Unter »Was du dazu brauchst« findest du alles, was für die jeweilige Aktivität erforderlich ist, auf jeden Fall solltest du aber immer Flipchart-Papier, eine Rolle Klebeband, Post-its und Moderationsstifte dabeihaben.

Falls du in einer Aktivität Post-its verwendest, dann erläutere den Anwesenden immer die folgenden Dinge (bis sie es nicht mehr hören können): nicht zu viele Wörter auf ein Post-it schreiben, mit einem Moderationsstift schreiben (Kugelschreiber ist nicht lesbar), auf ausreichenden Kontrast achten (blauer Stift auf blauem Post-it ist schlecht lesbar), verschiedene Vorschläge auf unterschiedliche Post-its verteilen, ein Post-it immer zügig vom Block abziehen, damit es später gut haftet.

Erläutere jedes Mal, warum du eine bestimmte Aktivität ausgewählt hast und was du mit ihr erreichen willst. Die gemeinsame Verantwortung der Anwesenden für das Ziel des Meetings ist oft wichtiger als die Übung selbst.

Mach dich mit den Basistechniken der Teammoderation vertraut, denn die kannst du bei nahezu allen Aktivitäten einsetzen. Dazu zählen wir beispielsweise: Dot Voting, Bilden von Kleingruppen, Check-ins, Check-outs und Ähnliches. Diese Techniken setzen wir als Grundwissen voraus und nehmen sie deshalb nicht in jede einzelne Aktivität auf.

WEITERLESEN

Der Inhalt dieses Buches ist bei Weitem nicht vollständig und erhebt auch nicht den Anspruch darauf – wie es eben auch kein Kochbuch mit allen Rezepten gibt. Mehr (agile) Übungen, Formate und Werkzeuge gibt es unter anderem hier:

Henri Lipmanowicz, Keith McCandless: »The Surprising Power of Liberating Structures: Simple Rules to Unleash A Culture of Innovation«. Liberating Structures Press, 2014.

Daniel Steinhöfer: »Liberating Structures: Entscheidungsfindung revolutionieren«. Vahlen, 2021.

Fabian Schiller, Martin Heider: »Scrum Master Kompagnon – Mit agilen Teams starten, wachsen und Wirkung entfalten«. dpunkt.verlag, 2022.

Marc Bleß, Dennis Wagner: »Agile Spiele und Simulationen – Praxiserprobte Games für Agile Coaches und Scrum Master«. O’Reilly, 2023.

Marc Bleß, Dennis Wagner: »Agile Spiele – kurz & gut«. O’Reilly, 2020.

Veronika Jungwirth, Ralph Miarka: »Agile Teams lösungsfokussiert führen«. dpunkt.verlag, 4. Auflage, 2022.

Kai H. Simons, Jasmine Simons-Zahno: »Scrum-Training. Der Praxisleitfaden für Agile Coaches«. dpunkt.verlag, 2021.

Robert Wiechmann, Laura Paradiek: »Agile Werte leben. Mit Improvisationstheater zu mehr Selbstorganisation und Zusammenarbeit«. dpunkt.verlag, 2020.

Susanne Beermann, Monika Schubach, Ortrud Tornow: »Spiele für Workshops und Seminare«. Haufe, 4. Auflage, 2023.

Dave Gray, Sunni Brown, James Macanufo: »Gamestorming – Ein Praxisbuch für Querdenker, Moderatoren und Innovatoren«. O’Reilly, 2011.

Erich Ziegler: »Das australische Schwebholz und 199 andere Spiele für Trainer und Seminarleiter«. Gabal (Whitebooks), 5. Auflage, 2012.

Josef W. Seifert, Heinz-Peter Göbel: »Games – Spiele für Moderatoren und Gruppenleiter«. Gabal (Whitebooks), 5. Auflage, 2010.

Sharon L. Bowman: »Training from the Back of the Room! 65 Wege, in Trainings Raum fürs Lernen zu schaffen«. dpunkt.verlag, 2021.

HINWEIS MIT VERFALLSDATUM

Beim Schreiben dieses Buches haben wir herausgefunden, dass viele der Aktivitäten auch online genutzt werden können. Die Tools, die dazu aktuell häufig verwendet werden, sind: Zoom, Microsoft Teams, Mural, Miro, Retromat, Confluence, Retros.work, Metro Retro, Trello. Wenn du dieses Buch in ein paar Jahren wieder zur Hand nimmst, solltest du unbedingt im Internet nach neuen Tools suchen, die dir die Arbeit weiter erleichtern können, denn die Entwicklung verläuft rasend schnell.

DANKSAGUNG

Der Inhalt dieses Buches wurde vom Autorenteam gesammelt, geborgt, kopiert und teilweise selbst geschrieben. Als Agile Coach wirst du überall Inspiration finden und alles wiederverwenden, was dir über den Weg läuft. Manchmal funktioniert das sehr gut, manchmal überhaupt nicht. Sich genau zu merken, wann und wo man einer Aktivität zum ersten Mal begegnet ist, ist kaum möglich.

Deshalb möchten wir uns bei allen, die uns direkt oder indirekt unterstützt haben, herzlich bedanken und uns im Voraus entschuldigen, wenn wir sie bei einer bestimmten Aktivität nicht namentlich erwähnt haben. Insbesondere den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Meetings, die nicht so gut gelaufen sind, haben wir viel zu verdanken, denn sie haben uns motiviert, weiterzumachen, tiefer einzutauchen und noch besser zu werden.

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir vergessen, uns bei Menschen zu bedanken, die das mehr als verdient haben. Oder dass wir Menschen danken, die gar nicht wissen, wofür. Deshalb beschränken wir uns auf alle Kolleginnen und Kollegen sowie den Freundes- und Bekanntenkreis, die beim Zusammentragen der Übungen und Formate, die wir in diesem Buch vorstellen, behilflich waren. Einige haben sogar eine erste Version für uns geschrieben. Dafür ein riesengroßes Dankeschön! Und alle eventuell in diesem Buch noch vorhandenen Fehler verantworten ganz allein wir und gehen auf unsere Kappe.

Nachdem das gesagt ist, wollen wir den folgenden Personen namentlich danken (und uns im Voraus bei denen entschuldigen, die der Meinung sein könnten, dass sie in dieser Aufzählung fehlen): Astrid Karsten, Bas Flapper, Bas van Lieshout, Emiel van den Berg, Feiko van der Kolk, Hendrik-Jan van der Waal, Jack Schuit, Jasper Dijk, Karen Bal, Mark Scheffers, Paul Overmans, Rens Koster, Richard Jacobs, Rogier Serré, Sjoerd Kranendonk, Sonny van Wijk und Stefanie Penders.

Ein herzliches Dankeschön geht auch an Wieke Oosthoek, Wilma Schreiber, Elke Vergoossen, Joost van Lierop und alle Kolleginnen und Kollegen bei Boom für ihr Engagement bei der Entstehung, Veröffentlichung und Vermarktung dieses Buches.

Schließlich möchten wir drei uns bei unseren Lieben zu Hause bedanken. Für ihre Geduld während unserer Schreibphasen, aber auch für ihr Verständnis für all die Post-its und Stifte, die herumliegen, wenn wir mit der Vorbereitung von Aktivitäten beschäftigt sind.

Sven, vielen Dank für deine Geduld, wenn ich wieder und wieder schnell noch einmal meinen Laptop aufgeklappt habe und du dich dann liebevoll um Sep und Mees gekümmert hast.

Bas, du bist der Beste! Danke, dass du den Esstisch geopfert und so manche Abende alleine mit

Vikings

2

vor dem Fernseher verbracht hast.

Patricia, Bo und Bas – das ist das soundsovielte Dankeschön, aber ich wiederhole es immer wieder: Danke, dass ich so sein darf, wie ich bin, und dass ich tun darf, was ich tue. Das ist auch euer Buch.

Nun bleibt uns nur noch, allen viel Freude beim Lesen und viele Anregungen mit dem »Toolkit für Agile Coaches und Scrum Master« zu wünschen.

EINANDER KENNENLERNEN

#1M&M‘s-Kennenlernen/-Retrospektive

#2(Wo)Man with a Plan (W/MWAP)

#3Me-Map

#4Ikigai

#5Journey lines

#6Drei Gemeinsamkeiten

#01

M&M’S-KENNENLERNEN/-RETROSPEKTIVE

Diese M&M‘s-Aktivität ist eine kurze Kennenlernübung, die ein bisschen anders ist als die übliche Standardrunde. Kreativität ist gefragt!

WAS DU DAZU BRAUCHST

Eine PackungM&M’sEin Flipchart oder PowerPointFragen (können vorab verschickt werden)

DAUER

15 bis 20 Minuten (abhängig von der Gruppengröße und der verfügbaren Zeit)

PRAKTISCHER NUTZEN

Mithilfe der ausgewählten Fragen werden die Gruppenmitglieder herausgefordert, mehr über sich selbst zu erzählen. Dies ist nützlich für Gruppen oder Teams (drei bis zehn Personen), unabhängig davon, ob sie sich kennen oder nicht.

SCHRITTE

Schritt 1: Spannende Fragen finden

Überlege dir eine Reihe interessanter Fragen, entweder allein oder in Zusammenarbeit mit anderen, die du allen gerne stellen möchtest. Entscheide dich am besten für etwas außergewöhnliche Fragen, an die man normalerweise nicht sofort denkt. Hier sind ein paar Beispiele:

Welche Geschichte wird von Freunden immer über dich erzählt?

Welchen Stempel hättest du gerne noch in deinem Reisepass?

Was war die schönste Reise, die du in deinem Leben unternommen hast?

Was würdest du deinem jüngeren Selbst gern erzählen?

Welche Erinnerung aus deiner Jugend ist für dich unvergesslich?

Schritt 2: Die Fragen aufschreiben

Zu jeder M&M-Farbe gehört genau eine Frage. Das sind insgesamt etwa sechs Fragen. Schreibe sie auf ein Flipchart oder bereite eine PowerPoint-Folie vor, ohne dass die Gruppe die Fragen bereits sieht.

Schritt 3: Genau ein M&M pro Person

Die mit M&M’s gefüllte Schale wird in der Gruppe herumgereicht und alle nehmen sich genau ein einzelnes M&M heraus. Vergiss nicht, die Gruppe darauf hinzuweisen, dass diese noch nicht gegessen werden dürfen.

Schritt 4: Teile die Antworten

Präsentiere der Gruppe die Fragen, sodass alle sehen können, welche Frage zu der von ihnen gewählten M&M-Farbe gehört. Die Teilnehmenden teilen nun ihre Antworten mit der Gruppe, bis alle dran gewesen sind. Je nachdem, wie viel Zeit zur Verfügung steht, kannst du eine Timebox je Person festlegen.

TIPP!

Die Aktivität ist hier als Kennenlernübung beschrieben. Sie kann auch für den Einsatz in einer Retrospektive angepasst werden!

Die Übung wird dann auf die gleiche Weise durchgeführt, nur mit anderen Fragen:

Mach einem deiner Teammitglieder ein Kompliment für den vergangenen Sprint in der Form: »Was du wirklich super gut gemacht hast, ist …«Gib dem Product Owner Feedback, was gut gelaufen ist und was verbessert werden kann.Meine Empfehlung an das gesamte Team …Worin sind wir als Team gut?Nenne eine Verbesserung für das Daily Scrum.Wie können wir das Sprint Planning noch effektiver gestalten?

#02

(WO)MAN WITH A PLAN (W/MWAP)

»Wenn du nicht deinen eigenen Lebensplan erstellst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du Teil des Plans von jemand anders wirst.« – Das ist eine bekannte Aussage von Jim Rohn, einem berühmten amerikanischen Unternehmer, Autor und Redner. Doch – wie sieht der eigene Plan aus? Diese Übung hilft den Menschen, ihre eigene Jahresplanung zu erstellen und zu konkretisieren.

WAS DU DAZU BRAUCHST

Das Template von (Wo)Man With a Plan

DAUER

1,5 bis 2 Stunden

PRAKTISCHER NUTZEN

Wenn alle für sich, ausgehend von einer persönlichen Mission, einen Plan mit konkreten Zielen erstellen, werden die Menschen in der Folge auch auf diese Ziele hinarbeiten. Die Übung lässt sich für kürzere oder längere Perioden verwenden, wir gehen hier von einem Jahr aus.

SCHRITTE

Schritt 1: Poster erstellen

Um mit (Wo)Man With a Plan einen Plan zu erstellen, wird das folgende Template ausgefüllt. Gestalte von diesem Template ein attraktives Poster und drucke es für alle Teilnehmenden aus.

Schritt 2: Das Ziel der Aktivität anhand des Templates erläutern

Erkläre den Gruppenmitgliedern, dass sie ihren eigenen, persönlichen Plan für das nächste Jahr erstellen werden, und verteile die ausgedruckten Templates. Erläutere die fünf Bereiche auf dem Poster zum Beispiel folgendermaßen:

Bitte erarbeitet jeweils:

Ein persönliches Mission Statement, das kurz und prägnant zum Ausdruck bringt, wer du bist, was du sein willst und worin der Kern deines Beitrags besteht.

Die emotionalen Ziele für das kommende Jahr: Wie möchtest du dich fühlen, woran möchtest du arbeiten und was willst du bei dir auf emotionaler Ebene verbessern?

Die beruflichen Ziele: Was soll dein Beitrag sein, was macht deinen größten Mehrwert im kommenden Jahr aus, was wirst du dafür tun, dass dein Arbeitsjahr zu einem großen Erfolg wird?

Die körperlichen Ziele: Welche Ziele willst du bezüglich Fitness, Gewicht, Essen, Gesundheit, Sport usw. erreichen?

Die persönlichen Ziele: Welche Verbesserungen oder Veränderungen möchtest du für dich persönlich oder in deiner Familie im kommenden Jahr erreichen?

TIPP 1

Diese Übung sollte nicht als separate Aktivität, sondern eingebettet in ein Jahresmeeting (des Teams) oder eine andere Art von gemeinsamem Treffen durchgeführt werden. Die Teilnehmenden entwickeln ihren persönlichen Plan für das kommende Jahr und teilen ihn mit den anderen, um sich gegenseitig zu inspirieren und Feedback einzuholen.

Schritt 3: Das persönliche Mission Statement erarbeiten

Lade dazu ein, die Frage »Was ist deine persönliche Mission im Leben?« zu beantworten. Ein solches Mission Statement zu formulieren, kann recht schwierig sein. Die folgende Liste kann die Teilnehmenden dabei unterstützen:

Beginne mit »Ich«, gefolgt vom Vor- und Nachnamen.

Halte es kurz und prägnant (maximal fünf Zeilen Text).

Vermeide vage Begriffe (Wörter wie Glück, sinnvoll, dienlich usw.) und auf jeden Fall skeptische Formulierungen (wollen, probieren, hoffen usw.).

Es geht dabei nur um dich, also schreibe nicht über andere oder Abhängigkeiten von anderen.

Eine gute Mission erklärt, was du mit Blick auf andere unternimmst. Erläutere, was du dazu beiträgst.

Eine gute Mission ist zeitlos. Um Ziele geht es erst später.

Du willst zu dem werden, der du bereits bist. Nenne deine wichtigsten Eigenschaften und Werte.

Schritt 4: Die Ziele in den vier Kategorien erarbeiten

Hier erarbeiten die Teilnehmenden ganz konkret ihre Ziele für das kommende Jahr. Gib ihnen den Tipp, große, ambitionierte Ziele in mehrere konkret erreichbare herunterzubrechen. Achte darauf, dass es bei den Zielen vor allem darum geht, was die Einzelnen erreichen wollen, und was sie konkret umgesetzt haben werden, wenn ein Ziel erreicht ist. Also nicht: Ich werde fitter und gehe mehr joggen. Sondern: Ich werde dreimal pro Woche joggen gehen und dieses Jahr einen Halbmarathon laufen. Erinnere noch einmal nachdrücklich daran, dass es Ziele für sie selbst sind und nicht für jemand anderen. Es ist ihr Plan!

Schritt 5: Den Plan nutzen

Ein Plan ist nur ein Plan, entscheidend ist die Umsetzung. Bitte die Teilnehmenden, einen monatlichen Termin in ihre Kalender einzutragen, an dem sie ihren Plan überprüfen werden, und konkret zu benennen, wo sie den Plan aufhängen werden – über ihrem Schreibtisch, am Kühlschrank oder neben dem Spiegel im Flur? Ist der Platz gut gewählt, werden sie mindestens einmal täglich daran erinnert, was sie emotional, körperlich, persönlich und im Arbeitsumfeld erreichen wollen. Das hilft ihnen, jeden Tag an dem zu arbeiten, was sie erreichen wollen, und zu Dingen Nein zu sagen, die nicht zum Plan passen.

TIPP 2

Die Pläne können auch an den Wänden im Büro aufgehängt werden. Wie cool ist es, wenn im Großraumbüro die persönlichen Pläne aller Kolleginnen und Kollegen hängen – vielleicht in einem Bilderrahmen inklusive Foto.

BEISPIEL FÜR MWAP VON RINI VAN SOLINGEN

#03

ME-MAP

Die Me-Map ist eine Aktivität, um einander besser kennenzulernen. Sie ist eine Beschreibung der eigenen Person in Form einer Mindmap. Sie hilft dabei, sich schnell und visuell vorzustellen, wobei nicht nur die berufliche Entwicklung bzw. die Karriere betrachtet wird, sondern auch Privates, Interessen und Hobbys zur Sprache kommen.

WAS DU DAZU BRAUCHST

Einen RaumAusreichendFlipchart-Blätter, Moderationsstifte und KlebebandEinen Online-Timer mit Projektor und/oder Laptop

DAUER

ca. 1 Stunde (abhängig von der Teilnehmerzahl)

PRAKTISCHER NUTZEN

Mittels dieser Aktivität entsteht schnell eine Verbindung zwischen Menschen, die sich kaum oder gar nicht kennen. Sie erfahren mehr übereinander als in einer üblichen Vorstellungsrunde. Zudem knüpft die Übung Interessenverbindungen zwischen den Teilnehmenden auf vielen verschiedenen Ebenen.

SCHRITTE

Schritt 1: Die Aktivität erläutern

Erkläre den Teilnehmenden, dass sie eine Me-Map (Mindmap) von sich zeichnen und diese später in 2–3 Minuten präsentieren werden. Erläutere noch einmal, dass es bei der Me-Map um die gesamte Persönlichkeit geht, wozu Ausbildung und beruflicher Werdegang, aber auch Hobbys, Familie, Herkunft und andere Interessen gehören.

Schritt 2: Die Me-Maps zeichnen

Starte eine Timebox von 7 Minuten, in der nun alle ihre Me-Maps zeichnen. Achte darauf, dass alle Zeichenmaterialien bereitliegen, vergrößere andernfalls die Timebox, damit du das noch in der vorgegebenen Zeitspanne regeln kannst.

Schritt 3: Die Me-Maps präsentieren

Alle präsentieren innerhalb einer Timebox von 3 Minuten der Gruppe ihre Me-Maps. Fordere die Präsentierenden zusätzlich heraus, indem du erklärst, dass es wahrscheinlich nicht möglich ist, die Me-Map in der vorgegebenen Zeit vorzustellen. Ermutige die Gruppe, Fragen zu stellen, und frage selbst auch ab und zu nach, um mehr über die Anwesenden zu erfahren. Achte als Moderator oder Moderatorin auf die Gesamtzeit der Veranstaltung, denn alle haben es verdient, sich gut vorstellen zu können. Es sollte nicht passieren, dass die letzten bei ihrer Präsentation in Hektik verfallen müssen oder, schlimmer noch, gar nicht mehr zu Wort kommen. Bitte die erste Person, die präsentiert, die nächste aufzurufen, oder lege die Reihenfolge alphabetisch nach den Vornamen (sodass man sich diese schneller merken kann) oder nach dem Alter fest (wird vor allem interessant, wenn zwei Teilnehmende gleich alt sind – wer ist dann wohl bis auf den Tag genau älter?).

TIPP 1

Die Me-Maps können statt in Schritt 2 auch direkt während der Präsentation gezeichnet werden. Schritt 2 nutzen die Teilnehmenden dann dazu, sich kurz vorzubereiten. Diese Vorgehensweise macht das Ganze lebendiger. Der Nachteil ist jedoch, dass einige Anwesende nervös werden und den anderen Präsentationen nicht richtig zuhören, bis sie selbst präsentiert haben.

TIPP 2

Anstatt in Schritt 1 die Aktivität zu erläutern, kann die Person, die moderiert, auch anhand der eigenen Me-Map veranschaulichen, worauf es ankommt.

Schritt 4: Abschluss

Nachdem alle präsentiert haben, beendest du die Veranstaltung. Die Poster mit den Me-Maps können ruhig im Raum hängenbleiben, wenn die Gruppe ihn an diesem Tag weiter nutzt. Das hilft dabei, sich die Namen der anderen zu merken und miteinander in den Pausen über Dinge zu reden, die einprägsam waren, und sich so noch besser kennenzulernen. Apropos Pause: Nach dieser Aktivität ist eine extra lange Kaffeepause geradezu perfekt!

TIPP 3

Der Timer sollte während der Präsentationen gut sichtbar herunterzählen. Manche Menschen erzählen gerne über sich selbst und ehe man sich versieht, halten sie einen zehnminütigen Vortrag über ihr Leben, der beim Kindergarten beginnt.

VARIANTE: WER ERKENNT DIE LÜGE?

Alternativ können alle Teilnehmenden in ihren Präsentationen zusätzlich eine Lüge verstecken – zum Beispiel ein exotisches Hobby, eine extreme Ausbildung oder eine andere Tatsache, die nicht wahr sein kann. Dieser Fakt sollte für die übrigen Anwesenden zu erraten, aber nicht zu offensichtlich sein. Nach jeder Präsentation notieren alle, was sie für die Lüge halten. Am Ende wird ermittelt, wer der beste Lügendetektor ist.

#04

IKIGAI

Ikigai bildet den Mittelpunkt von Leidenschaft, Mission, Berufung und Beruf und den Leitstern für die persönliche Entwicklung.

WAS DU DAZU BRAUCHST

Einen Raum (in dem niemand stört)StühleEin Flipchart zum Sammeln von FragenStifte und Papier für die TeilnehmendenEventuell ein bereits im Vorfeld ausgedrucktes Ikigai-Schema für alle Teilnehmenden

DAUER

1 bis 1,5 Stunden (abhängig von der Gruppengröße)

PRAKTISCHER NUTZEN

Bei der Beschäftigung mit Ikigai in kleinen Gruppen, beispielsweise im eigenen Team, erfahren die Gruppenmitglieder eine Menge übereinander. Obwohl Ikigai der Ausgangspunkt für die eigene persönliche Entwicklung ist, führt die gemeinsame Beschäftigung mit dem Thema auch zu einem Zuwachs an Vertrauen, Zusammenarbeit und Freude.

SCHRITTE

Schritt 1: Das Ikigai-Schema zeigen

Das genaue Betrachten des auf der nächsten Seite gezeigten Schemas hilft dir, ein wenig in das Ikigai einzutauchen. Vielleicht findest du zur Inspiration auch bereits ausgefüllte Ikigai-Schemas.

Schritt 2: Zu jedem Segment Fragen sammeln

Sammle gemeinsam mit der Gruppe für jedes Segment – Leidenschaft, Mission, Berufung und Beruf – vertiefende Fragen. Verwende nur offene Fragen und bleibe kreativ! Achte darauf, dass du als moderierende Person für jedes Segment bereits ein paar Fragen mitbringst, um der Gruppe den Start zu erleichtern.

Schritt 3: Feedbackübung

Bilde Kleingruppen von 3 bis 5 Personen und erläutere anschließend die Aufgabe:

1 Minute: Legt einen »Kunden« fest (alle kommen an die Reihe, also nicht zu viel Zeit dafür investieren).

7 Minuten: Die anderen Gruppenmitglieder stellen dem »Kunden« aufschlussreiche Fragen (siehe

Schritt 2

), um mehr über das Ikigai der Person im Mittelpunkt zu erfahren.

IKIGAI

Ein japanisches Konzept, das für »das, wofür es sich zu leben lohnt«, steht

5 Minuten: Der »Kunde« dreht dem Rest der Gruppe den Rücken zu. Die Gruppe bespricht dann, was ihrer Meinung nach das Ikigai des »Kunden« sein könnte. Der »Kunde« darf nicht darauf eingehen (sich jedoch Notizen machen).

2 Minuten: Der »Kunde« dreht sich zur Gruppe um und gibt Feedback zu allem, was er gehört hat.

Dieser Schritt wird wiederholt, bis alle einmal »Kunde« gewesen sind.

Schritt 4: Gemeinsamer Abschluss

Die Aktivität endet mit einer gemeinsamen Nachbesprechung: Was haben die Teilnehmenden übereinander und über sich selbst gelernt? Wie ist es den Teilnehmenden während dieser Übung ergangen? Was nehmen sie aus dieser Übung mit? Ist das Wissen um ihr Ikigai für sie im Alltag hilfreich, und wenn ja, in welcher Form?

TIPP 1

Manchmal kann sich diese Aktivität etwas zu ernst anfühlen, dann hilft eine lockere und entspannte Gestaltung! Es geht nicht darum, sich gegenseitig ausführlich zu analysieren, sondern einander beim Finden des eigenen Ikigai zu unterstützen.

TIPP 2

Nicht jede und jeder findet auf Anhieb das perfekte persönliche Ikigai. Es ist nicht schlimm, wenn es jemandem nicht gelingt, denn die Suche ist wichtiger als das Ziel selbst.

#05

JOURNEY LINES

Journey Lines ist (häufig) eine sehr wirkungsvolle Aktivität, die sich gut sowohl beim ersten als auch bei einem späteren Kennenlernen einer Gruppe oder eines Teams einsetzen lässt. Dabei kommt nicht nur die berufliche, sondern auch die persönliche Ebene zur Sprache. Wie persönlich es wird, entscheiden die Teilnehmenden selbst. Die Übung ermöglicht ihnen, kurz über das eigene Leben nachzudenken und anderen einen Einblick in den bisherigen Lebensweg zu geben.

WAS DU DAZU BRAUCHST

A3-Blätter oder halbe Flipchart-BlätterModerationsstifte in verschiedenen Farben oder BuntstifteEine Timebox

DAUER

15 bis 20 Minuten pro Teilnehmendem (lieber zu viel als zu wenig Zeit einplanen)

PRAKTISCHER NUTZEN

Dieses Kennenlernen geht über die oft gestellten Basisfragen an Kollegen und sogar Freunde hinaus. Sowohl neue als auch bereits bestehende Teams gewinnen hiermit viele neue, häufig spannende Einblicke. Man kommt sich näher, indem man einander besser und anders kennenlernt.

SCHRITTE

Schritt 1: Die Bühne bereiten

Es ist wichtig, eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen, sodass einander respektvoll zugehört wird, alle Teilnehmenden ihre Geschichte erzählen können und die Gruppe das Erzählte ernst nimmt. Erinnere alle zu Beginn daran. Zur weiteren Verdeutlichung kannst du mit deiner eigenen Geschichte beginnen. Indem du dich selbst verletzlich zeigst, sinkt die Hemmschwelle für die Gruppe, es dir gleichzutun. Deine Geschichte gibt für alle folgenden den Ton vor.

Schritt 2: Die Journey Lines erstellen

Nun erarbeiten alle die eigene Journey Line. Dabei legen die Teilnehmenden selbst fest, an welchem Punkt ihre Reise beginnt und welche Themen sie einschließt (Persönliches, Berufliches, beides in getrennten Linien oder miteinander kombiniert). Die Plus-Achse gibt positive Erfahrungen und Gefühle wieder, die Minus-Achse die weniger guten Momente. Alle Anwesenden erhalten ein (halbes) Flipchart-Blatt, verschiedenfarbige Stifte und Klebezettel für eventuelle Anmerkungen. Alle haben 15 Minuten Zeit, ihre Journey Lines zu zeichnen.

Schritt 3: Beobachtungsaufgaben verteilen

Während die Geschichten geteilt werden, haben die Zuhörenden die Aufgabe, aufzuschreiben, was ihnen positiv aufgefallen ist. Was hat jemanden zu der Person gemacht, die er oder sie heute ist? Welches Kompliment möchten sie machen? Was ist ihre erste Reaktion auf die Story?

Schritt 4: Die Geschichten teilen

Bitte nun jemanden, seine persönliche Geschichte zu erzählen. Erläutere vorher noch kurz, dass alle eine Timebox von 15 bis 20 Minuten dafür bekommen und du auf deren Einhaltung achtest. Du kannst diese Timebox für die übrige Gruppe sichtbar machen, solltest jedoch niemandes Geschichte abrupt abbrechen, wenn gerade ein sensibler Moment geteilt wird.

Schritt 5: Die Einsichten aus der Gruppe teilen

Nun werden die durch die Gruppe gewonnenen Einsichten eine nach der anderen mit dem Erzähler geteilt. Häufig ist das Erzählen einer Journey Line spannend und teils emotional. Das Ganze mit positiven Rückmeldungen abzuschließen, gibt zusätzliche Energie.

TIPP 1

Etwas zu Naschen trägt zu einer angenehmen Atmosphäre bei.

TIPP 2

Diese Übung eignet sich auch für ein bereits länger bestehendes Team. Durch die Intensität der Übung kommt oft mehr zutage als erwartet. Aufgrund des schon vorhandenen Vertrauens wird die gezeigte Verletzlichkeit durchweg größer sein.

Schritt 6: Die nächste Runde starten

Die Übung wird mit der nächsten Person fortgesetzt und die Timebox gestartet. Die anderen Teilnehmenden notieren wieder ihre positiven Einblicke und teilen diese im Anschluss (siehe Schritt 5).

Schritt 7: Die Aktivität abschließen

Jede Person hat ihre eigene Geschichte und ihre eigene Art, diese zu visualisieren und vorzutragen. So lässt sich von- und miteinander lernen und man kann sich den anderen öffnen. Führt euch das noch einmal bewusst vor Augen und spürt der Stimmung nach. Beende die Aktivität immer mit klaren Absprachen zur Vertraulichkeit über alles, was mitgeteilt wurde. Es kann eine Menge Ärger geben, wenn Teilnehmende merken, dass mit Außenstehenden über ihre persönlichen Geschichten gesprochen wurde. Deshalb ist es sehr wichtig, dass alle verstehen, dass das nicht passieren darf.

TIPP 3

Auch ein Team in einer Storming-Phase, in der Harmonisierung wünschenswert ist, kann von dieser Aktivität profitieren. »Was sind die Beweggründe meiner Kollegin oder meines Kollegen? Woher kommt diese Person? Steckt mehr dahinter, als ich dachte?« Aber aufgepasst – dazu bedarf es schon einer gewissen gemeinsamen Vertrauensbasis.

#06

DREI GEMEINSAMKEITEN

Diese Aktivität kann als Kennenlernübung in einer neuen Gruppe eingesetzt werden oder als Energizer während oder nach einem Meeting. Es geht darum, Gemeinsamkeiten zwischen den Personen in der Gruppe zu finden.

WAS DU DAZU BRAUCHST

Einen großen Raum (wünschenswert)Post-its

DAUER

15 bis 30 Minuten

PRAKTISCHER NUTZEN

Mit dieser Übung lassen sich auf einfache Weise Gemeinsamkeiten herausfinden. Das gibt Energie, doch viel wichtiger ist, dass dadurch eine Verbindung zwischen den Gruppenmitgliedern entsteht, was eine bessere Zusammenarbeit fördert.

SCHRITTE

Schritt 1: Die Übung erläutern

Erläutere der Gruppe, dass es darum geht, Dreiergruppen von Menschen zu bilden, die etwas gemeinsam haben. Worin diese Gemeinsamkeit besteht, spielt keine Rolle. Es kann sich dabei um etwas Persönliches, etwas Arbeitsbezogenes oder um eine bestimmte Tatsache handeln. Ein Beispiel zur Veranschaulichung ist: »Wir wohnen alle 10 km von unserer Arbeitsstelle entfernt«.

Schritt 2: Dreiergruppen bilden

Innerhalb einer Timebox von 7 Minuten unterhalten sich die Gruppenmitglieder nun miteinander, um diese Aufgabe zu erledigen und die Kleingruppen zu bilden. Der Timer sollte für alle gut sichtbar sein, sodass die Gruppe immer weiß, wie viel Zeit ihr noch bleibt.

Schritt 3: Die Ergebnisse teilen

Anschließend tauscht sich jede Kleingruppe nun über ihre Gemeinsamkeiten aus. Es werden ernsthafte oder weniger ernsthafte Dinge dabei sein, und es ist nicht zu übersehen, dass alle wieder mehr über diejenigen erfahren haben, mit denen sie eine Kleingruppe bilden.

Schritt 4: Wiederholung (optional)

Wenn die Gruppe noch immer Gesprächsbedarf hat und es deshalb sinnvoll ist, noch etwas Zeit in das Kennenlernen zu investieren, kannst du eine neue Aufgabe stellen. Diese kann wieder so offen sein wie in Schritt 1 oder du gibst ein Thema vor. Zum Beispiel: Finde in dieser Gruppe zwei Personen, mit denen du drei Gemeinsamkeiten außerhalb des Arbeitskontextes teilst oder mit denen du mindestens zwei gemeinsame Hobbys hast oder Ähnliches. Wiederhole dann Schritt 2 und 3.

TIPP!

Die Aufgabe wird für die Gruppe herausfordernder, wenn sie innerhalb der verfügbaren Zeit möglichst kreative Gemeinsamkeiten finden müssen.

MIT EINEM TEAM STARTEN

#7Team-Kick-off

#8Team-Manifest

#9Teamzweck

#10Team-Canvas

#11Teamziele – positive Presse

#12Teamvereinbarungen

#13Persönliche (Team-)Werte

#14Initiales Product Backlog

#15Teams selbstorganisiert bilden

#16(Physisches) Board einrichten

#17Definition of Done

#07

TEAM-KICK-OFF

Mit dieser Aktivität lässt sich der gemeinsame Startpunkt eines Teams interaktiv und spannend gestalten. Nachfolgend wird ein Einblick in das Ziel, die Struktur und eine mögliche Agenda für ein Kick-off gegeben.

WAS DU DAZU BRAUCHST

Auf A3 ausgedrucktes (oder am Flipchart gezeichnetes) Team-CanvasEinen inspirierenden RaumEin Flipchart und Moderationsstifte

DAUER

15 bis 30 Minuten

PRAKTISCHER NUTZEN

Im Kick-off entsteht ein gemeinsames Verständnis der Vision des Teams, der Kenntnisse und Fähigkeiten der Teammitglieder und der Vereinbarungen, für die das Team als Ganzes steht. Im Anschluss kann das Team sofort mit dem ersten Sprint beginnen.

SCHRITTE

Vorbereitung