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Dramatische Western aus einer beispiellos harten Zeit. Männer im Kampf um Recht und Rache in einer Epoche, deren Gesetz der Colt schrieb. Top-Autoren des Wildwest-Roman-Genres haben diese Geschichten in Szene gesetzt. Aufrechte Männer, hinterhältige Schurken und atemberaubend schöne Frauen spielen hier die Hauptrollen.
Dieses Buch enthält die Western:
Pete Hackett: Ein Deputy rächt sich
Alfred Bekker: Im Land von El Tigre
Pete Hackett ist das Pseudonym von Peter Haberl, einem der bekanntesten Western-Autoren Deutschlands. Er schrieb als William Scott den Texas-Marshal. Seine Serien „U.S. Marshal Bill Logan“ „MQuade - Der Kopfgeldjäger“ sind Legende.
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.
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Dramatische Western aus einer beispiellos harten Zeit. Männer im Kampf um Recht und Rache in einer Epoche, deren Gesetz der Colt schrieb. Top-Autoren des Wildwest-Roman-Genres haben diese Geschichten in Szene gesetzt. Aufrechte Männer, hinterhältige Schurken und atemberaubend schöne Frauen spielen hier die Hauptrollen.
Dieses Buch enthält die Western:
Pete Hackett: Ein Deputy rächt sich
Alfred Bekker: Im Land von El Tigre
Pete Hackett ist das Pseudonym von Peter Haberl, einem der bekanntesten Western-Autoren Deutschlands. Er schrieb als William Scott den Texas-Marshal. Seine Serien „U.S. Marshal Bill Logan“ „MQuade - Der Kopfgeldjäger“ sind Legende.
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.
Western von Pete Hackett
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author
© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
An seiner Weste funkelte der Stern eines Deputysheriffs. Sein Name war John McKinney. Seit zwei Tagen folgte er zwei Pferdedieben. Sie hatten auf einer Ranch in der Nähe von Flagstaff vier Pferde gestohlen und waren auf dem Weg nach Süden. Jetzt befand sich McKinney in der Unwegsamkeit der Apache Maid Mountains. Totes Gestein, Staub, glühende Hitze und verkümmerte Comas umgaben ihn. Nur Eidechsen und Klapperschlangen trieben hier ihr Unwesen.
John McKinney war ein Mann von achtundzwanzig Jahren. Er war mit einer schwarzen Hose, einem dunkelblauen Hemd und einer schwarzen Lederweste bekleidet. Seine Haare waren sandfarben. Blaue Augen beherrschten das schmale, braungebrannte Gesicht. Ein breites, eckiges Kinn verriet Selbstbewusstsein und Energie. Am rechten Oberschenkel von McKinney steckte ein schwerer, langläufiger Remington im Holster. Matt schimmerten die Messingböden der Patronen in den Schlaufen des Gurtes.
Das Pferd ging mit hängendem Kopf. Pferd und Reiter waren verstaubt und verschwitzt. McKinneys Augen waren entzündet. Feiner Staub war unter seine Kleidung gekrochen und scheuerte die Haut wund, feiner Staub knirschte auch zwischen seinen Zähnen.
Der Mann zügelte und lauschte. Es war still. Er nahm seinen Hut ab, knüpfte das Halstuch auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann trocknete er das Schweißband des Hutes und stülpte ihn sich wieder auf den Kopf. Sein Mund war trocken, die Lippen waren spröde und rissig. McKinney trank einen Schluck aus der Wasserflasche. Das Wasser war brackig, aber es belebte ihn. Dann ruckte er im Sattel. Das Pferd setzte sich in Bewegung. Die Gebisskette klirrte leise, Sattelleder knarrte, dumpf pochten die Hufe.
Der Deputy spürte Anspannung. Er war hellwach und auf blitzschnelle Reaktion eingestellt. Die Gefahr konnte hinter jedem Felsen lauern, der Tod war allgegenwärtig. Er ritt weiter und lenkte das Pferd in eine Schlucht hinein. Die Hufe krachten. Der Wind trieb Staub über die Schluchtränder und feines Prasseln erfüllte die Luft. Manches Mal schoben sich die Felsen nahe zusammen, dann traten sie wieder weit auseinander.
Ein Schuss zerriss die Grabesstille in der Schlucht. Aufbrüllend antworteten die Echos. McKinney spürte den Gluthauch der Kugel an der Wange und gab seinem Pferd die Sporen. Die Hufe des Tieres wirbelten. Der prasselnde Hufschlag wurde von den Felsen zu beiden Seiten zurückgeworfen.
Der Schütze verharrte am Rand der Schlucht. Vor seinen Zehenspitzen fiel der Felsen fast senkrecht in die Tiefe. Nur noch aufgewirbelter Staub markierte McKinneys Weg. Der Deputy war hinter einem Knick verschwunden. Im Gesicht des Banditen arbeitete es. Er wandte sich um, lief zu seinem Pferd, kam mit einem kraftvollen Satz in den Sattel und trieb das Tier an. Im gestreckten Galopp donnerte er nach Süden.
Sein Kumpan wartete zwischen einigen Felsen. Fünf Pferde standen an einem Strauch und knabberten die jungen Triebe. Die Tiere peitschten mit den Schweifen nach den blutsaugenden Bremsen an ihren Seiten. Wes Cardigan erhob sich, als er seinen Kumpan kommen sah. Zwischen seinen Lippen klemmte ein Zigarillo. Er nahm es zwischen die Finger. Jesse Sloane parierte das Pferd.
»Ich hörte einen Schuss«, sagte Cardigan.
»Es ist uns nicht gelungen, den Hundesohn abzuhängen. Er trägt einen Stern. Leider habe ich vorbeigeschossen.«
Cardigan presste sekundenlang die Lippen zusammen. Sie bildeten nur noch einen dünnen, blutleeren Strich. Schließlich stieß er hervor: »Reiten wir weiter. Vielleicht gelingt es uns, in der Felswildnis unsere Spur zu verwischen.«
»Der ist schlimmer als ein Bluthund«, knurrte Sloane.
Cardigan stieg auf sein Pferd. Sie trieben die gestohlenen Tiere vor sich her. Der Weg führte in eine staubige Senke. Die Hitze füllte beim Atmen die Lungen wie mit Feuer. Die Hufe rissen kleine Staubfontänen in die heiße Luft.
Die beiden Banditen zogen in die Senke hinein. Im Süden wurde sie von bizarren, zerklüfteten Felsen begrenzt. Überall lag Geröll. Winzige Kristalle blitzten im Sonnenlicht wie Diamanten. Die Konturen verschwammen in der flirrenden Luft.
Am Ende der Senke erwartete McKinney die beiden. Er trieb sein Pferd hinter einem Felsen hervor. Das Tier lenkte er mit den Schenkeln, das Gewehr hielt er an der Seite, den Kolben hatte er sich unter die Achsel geklemmt. Sein Zeigefinger krümmt sich um den Abzug, die anderen drei Finger steckten im Ladebügel.
»Hände hoch!«, gebot McKinney. »Eine falsche Bewegung, und es kracht.«
Erschreckt stemmten sich die beiden Pferdediebe gegen die Zügel. Die Tiere standen. Unwillkürlich zuckten die Hände der beiden Burschen zu den Revolvern. Aber der Verstand holte diesen Reflex ein. Wes Cardigans Hände wanderten langsam nach oben. In Jesse Sloanes Zügen arbeitete es. Verkniffen starrte er den Deputy an.
»Na schön«, sagte Sloane schließlich, nachdem er und McKinney sich sekundenlang belauert hatten. »Du hast uns vor dem Lauf. Was nun?«
»Ich werde euch und die Pferde nach Flagstaff bringen. Dort wird man euch vor Gericht stellen, und ihr werdet für einige Zeit hinter Zuchthausmauern verschwinden.«
»Du hast dir ziemlich was vorgenommen.« Ein hinterhältiges Grinsen umspielte Sloanes Lippen. Die dünne Schicht aus Staub und Schweiß in seinem Gesicht war gebrochen. In seinen Augen loderte ein heimtückisches Feuer.
»Zieht vorsichtig die Revolver aus den Futteralen«, kommandierte McKinney. »Werft sie zu Boden. Und dann die Gewehre.«
Wes Cardigan senkte die Hände.
Jesse Sloane gab seinem Pferd die Sporen und griff gleichzeitig nach dem Revolver. Das Eisen flirrte aus dem Holster, der Bandit brachte es in die Waagerechte. Begleitet vom peitschenden Knall des Schusses riss ihn McKinneys Kugel vom Pferd.
Nun kam auch in Wes Cardigans Gestalt Leben. Seine Rechte zuckte zum Sechsschüsser. Das Donnern der Detonation von McKinneys Gewehr in den Ohren, bäumte er sich auf, machte das Kreuz hohl und stürzte aus dem Sattel. Staub schlug unter seinem aufprallenden Körper auseinander.
McKinney nahm sein erregt tänzelndes Pferd hart in die Kandare. Die beiden Banditen rührten sich nicht. Sloane lag auf der Seite, Cardigan auf dem Bauch. Ihr Blut versickerte im Staub. McKinney saß ab. Bei Sloane ging er auf das linke Knie nieder. Die Lider des Banditen zuckten. Ein leises Stöhnen brach aus seiner Kehle und drang über seine zuckenden Lippen. McKinney richtete sich auf und ging zu Cardigan hin. Dem konnte keine Macht der Welt mehr helfen. Er hatte die Kugel ins Herz bekommen.
McKinney hatte einen blutigen Schlussstrich unter das Leben des Banditen gezogen. Doch er verspürte keine Genugtuung. Er hasste es, zu töten. Aber Cardigan hatte ihm keine andere Wahl gelassen. Die Zeit, genau zu zielen, ließ er ihm nicht.
Sloane hatte die Kugel in die rechte Brust bekommen. McKinney holte aus seiner Satteltasche ein Messer und schnitt Sloanes Hemd auf. Aus einem Stück Binde drehte er einen Pfropfen, den er in den Wundkanal steckte, um die Blutung zu stoppen. Dann legte er Sloane einen Verband an. »Ich bringe dich nach Rimrock«, sagte er. »Von dort aus wird man dich, wenn du transportfähig bist, nach Flagstaff schaffen.«
Auf der Main Street von Flagstaff ballte sich die Hitze. Die Sonne stand senkrecht über der Stadt. Fünf Reiter verhielten auf dem Scheitelpunkt der Anhöhe, über die der Weg führte. Aufgewirbelter Staub senkte sich. Die Pferde tänzelten auf der Stelle. Helles Wiehern erhob sich.
Es war Mittagszeit. Die Menschen in der Stadt hielten Siesta. Sie hatten sich in der Kühle ihrer Behausungen verkrochen. Die Hauptstraße des Ortes war wie leergefegt.
»Ob Meredith noch Sheriff in Flagstaff ist?«, fragte Burt Anderson. »Es ist immerhin fünf Jahre her.«
»Wir werden es sehen«, antwortete Cash Anderson, ein dunkler Mann mit eingefallenem Gesicht und tagealten Bartstoppeln auf Kinn und Wangen. Seine Kiefer mahlten. »Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem ich Meredith nicht finden würde. Ich habe es geschworen damals …«
Es war ein verwegener Haufen. Verkommenheit und Niedertracht standen den Kerlen in die Gesichter geschrieben. Ein unstetes Leben jenseits von Recht und Ordnung hatte unübersehbare Spuren hinterlassen. Der Eindruck von Wucht und Stärke, den das Rudel vermittelte, war nicht zu übersehen.
Cash Anderson war voll Hass. Es war ein Hass, der keine Zugeständnisse und kein Entgegenkommen kennen würde. Er war tief in ihm verwurzelt und vergiftete sein Bewusstsein.
Sie trieben die Pferde an. Der Tod näherte sich auf stampfenden Hufen Flagstaff. Die Reiter folgten der von Rädern zerfurchten und von Hufen aufgewühlten Straße, die sich wie der riesige Leib einer Schlange zwischen die Häuser wand und dort zur Main Street verbreiterte. Viele Fassaden waren falsch. An den Vorbauten hatten sich Tumbleweds verfangen; abgestorbene Sträucher, die der Wind in die Stadt getrieben hatte. In den Schatten lagen Hunde und dösten. Irgendwo erklang die keifende Stimme einer Frau. Ein Kind weinte, die grollende Stimme eines Mannes erklang, dann schlug eine Tür.
Das Rudel ritt in loser Ordnung. Die Augen der Kerle lagen im Schatten der Hutkrempen. Menschen schauten aus den Fenstern und verspürten beim Anblick der Reiter Unbehagen.
Vor dem Saloon zügelten sie die Pferde und schwangen sich aus den Sätteln. Lose schlangen sie die langen Zügel um den Holm, dann zogen sie die Gewehre aus den Scabbards und gingen steifbeinig und sporenklirrend in den Schankraum. Hinter dem letzten schlugen knarrend und quietschend die Türpendel aus. Die Absätze der Reitstiefel riefen auf den Dielen ein polterndes Echo wach.
Um diese Zeit befand sich niemand im Saloon. Es roch nach kaltem Rauch und verschüttetem Bier. Der Keeper saß an einem der runden Tische und las in einer Zeitung. Er sah die fünf Kerle und wusste, dass das Böse Einzug in Flagstaff gehalten hatte. Wie von Schnüren gezogen erhob er sich und ging hinter den Tresen. Die fünf setzten sich an einen der Tische. »Fünf Bier!«, rief einer mit staubheiserer Stimme.
Der Keeper schenkte fünf Krüge voll und trug sie zum Tisch. Er stellte sie ab und wollte sich wieder abwenden, doch einer der Kerle hielt ihn am Arm fest und fragte: »Ist James Meredith noch Sheriff hier?«
Der Keeper nickte. Und jetzt erkannte er den Burschen, der die Frage gestellt hatte. »Cash Anderson!«, entrang es sich ihm, und das jähe Erschrecken spiegelte sich in seinen Augen wider. »Ich dachte …«
»Du dachtest sicher, dass ich zwanzig Jahre in Yuma absitze, mein Freund. Nun, das war ein Trugschluss. Nach fünf Jahren hatte ich die Schnauze voll. Meredith ist also noch Sheriff hier.«
Der Keeper räusperte sich. Seine Stimmbänder versagten. »Ja«, murmelte er.
Cash Anderson ließ den Arm des Mannes los, trank von seinem Bier und schaute einen seiner Kumpane an. »Geh zum Office, Wade. Sag Meredith, dass er um Punkt ein Uhr auf die Straße kommen soll. Sag ihm, dass Cash Anderson nach Flagstaff zurückgekehrt ist. Wenn er um ein Uhr nicht aus seinem Bau kommt, holen wir ihn uns.«
Wade Spencer drückte sich am Tisch in die Höhe und stiefelte aus dem Saloon. Seine Schritte verklangen.
»Die Stunde der Rache ist angebrochen«, murmelte Cash Anderson. Jeder Zug seines Gesichts verriet eine tödliche Entschlossenheit. Ein brutaler Zug hatte sich in seinen Mundwinkeln festgesetzt.
Währenddessen schritt Wade Spencer in Richtung Office. Er bewegte sich in den Schatten der Vorbaudächer. Um das Office zu erreichen, musste er über die Fahrbahn. Staub puderte seine Stiefel und knirschte unter seinen Sohlen.
James Meredith stand am verstaubten Fenster und sah den Fremden kommen. Er hatte die fünf Kerle an seinem Büro vorbeireiten sehen. Erkannt hatte er keinen von ihnen. Aber er spürte das Verhängnis, das mit den fünfen Einzug gehalten hatte, tief in der Seele. Er wusste nicht, worauf sich dieses Gefühl bezog, aber es war da und ließ sich nicht verdrängen.
Draußen polterten Schritte. Dann klopfte es gegen die Tür. James Meredith ging hinter seinen Schreibtisch und rief: »Herein.« Der Dreiundfünfzigjährige stemmte sich mit beiden Armen auf die Tischplatte.
Wade Spencer betrat den Raum. Es war düster zwischen den vier Wänden. Hinter dem Schreibtisch führte eine Tür in den Zellentrakt. Fragend musterte der Sheriff den Ankömmling. »Was kann ich für Sie tun?«
»Ich soll Ihnen Grüße bestellen, Sheriff. Grüße von Cash Anderson.«
Merediths Miene verschloss sich. »Der ist in Yuma. Schätzungsweise verbringt er dort noch fünfzehn Jahre. Was …« Dem Sheriff fiel es wie Schuppen von den Augen. »Er ist in Flagstaff, nicht wahr?«
Spencer nickte. »Er will Sie zur Rechenschaft ziehen, Sheriff. Kommen Sie um ein Uhr auf die Straße. Wenn Sie nicht kommen, holen wir Sie.« Der Bandit warf einen Blick auf den Regulator, der an der Wand hing und monoton tickte. Das Messingpendel schlug rhythmisch hin und her. »Sie haben noch eine Viertelstunde Zeit, Sheriff. Wenn Sie ein Gebet kennen, dann beten Sie.«
Spencer schwang herum und verließ das Office. Hinter ihm klappte die Tür zu.
James Meredith zog die Unterlippe zwischen die Zähne und kaute darauf herum. Die Worte hallten in ihm nach. Vor seinem geistigen Auge stiegen farbige Bilder aus den Nebeln der Vergangenheit. Das Gericht hatte Cash Anderson damals für zwanzig Jahre in die Steinbrüche von Yuma geschickt.
Meredith seufzte. Er wünschte sich, dass John McKinney, sein Deputy, hier wäre. Aber McKinney ritt auf der Fährte zweier Banditen und war seit drei Tagen fort.
Eine Viertelstunde!
James Meredith gab sich einen Ruck. Er ging zum Gewehrschrank und nahm eine Schrotflinte mit Doppellauf heraus, knickte die Läufe ab und versicherte sich, dass sie geladen war. Er schloss die Läufe wieder, rückte seinen Revolvergurt zurecht und verließ das Büro. Draußen schwenkte er den Blick die Main Street hinauf und hinunter. Vor dem Saloon standen die fünf verstaubten und verschwitzten Pferde am Holm. James Meredith schluckte. Erneut griff die grausig kalte Hand aus der Vergangenheit nach ihm.
Der Sheriff wandte sich nach links und marschierte in eine enge Gasse, und dann trat er in den Hof der Schmiede. Das Tor der Werkstatt stand offen. Der Schmied bearbeitete ein glühendes Eisen mit einem schweren Hammer. Die Hammerschläge klangen hell und monoton. Der Gehilfe des Schmieds trat den Blasebalg.
Als er den Sheriff kommen sah, hielt der Schmied inne. Ihm entging nicht der Ernst in Merediths Zügen, und seine Brauen schoben sich zusammen. Der Sheriff blieb an der Schattengrenze unter dem Tor stehen und sagte: »Cash Anderson ist aus dem Zuchthaus ausgebrochen. Er und vier Kumpane sind vor wenigen Minuten in Flagstaff eingetroffen. Anderson will sich an mir rächen.«
Der Schmied legte den Hammer weg, nahm das Eisen, das er gerade bearbeitete, und schob es in die Glut. Dann kratzte er sich am Hals und erwiderte: »Eine üble Sache, James. Was erwartest du?«
»Ich brauche Hilfe. Alleine werde ich mit der Bande nicht fertig.«
Die Miene des Schmiedes verschloss sich. »Ich verstehe es, ein Hufeisen zu schmieden, James. Aber mit dem Gewehr oder dem Revolver kann ich nicht besonders umgehen. Ich glaube nicht, dass ich dir helfen kann. Außerdem habe ich eine Familie …«
John Meredith spürte Enttäuschung. Dazu gesellte sich Verbitterung. Er nickte und sagte: »Ich verstehe, Earl. Nun, ich kann niemand zwingen, mir zu helfen.« Nach dem letzten Wort schwang der Sheriff herum und verließ mit langen Schritten den Hof der Schmiede. Er lief hinter den Häusern entlang zur Schreinerei. Der Tischler arbeitete an einer Anrichte. Es roch nach frischem Holz und Leim. Der Schreiner legte die Stirn in Falten. Instinktiv spürte er, dass der Sheriff nicht von ungefähr zu ihm kam. »Wo brennt es, James?«
»Cash Anderson ist nach Flagstaff gekommen.«
Der Schreiner blickte nachdenklich drein. Dann murmelte er: »Anderson – wurde der damals nicht zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt? Das ist fünf Jahre her …«
»Er muss ausgebrochen sein. Und nun will er es mir heimzahlen, dass ich ihm damals das schmutzige Handwerk legte. Er hat vier Kerle mitgebracht, denen die Verworfenheit in die Gesichter geschrieben steht.«
»Du kommst zu mir, weil du Hilfe suchst, nicht wahr?«, fragte der Schreiner und zog unbehaglich die Schultern an, als fröstelte es ihn. Er fühlte sich plötzlich nicht wohl in seiner Haut, und sein Blick irrte nervös ab.
»So ist es. Ich habe nur noch wenige Minuten Zeit. Um ein Uhr soll ich auf die Main Street kommen. Alleine habe ich gegen die fünf Kerle nicht den Hauch einer Chance.«
»Wen außer mir …«
»Den Schmied. Er hat abgelehnt. Du musst mir nur den Rücken freihalten, Richard. Mehr erwarte ich nicht. Ich …«
»Tut mir leid, James. Ich bin kein Kämpfer. Ich muss damit rechnen, getötet zu werden. Um in einen solchen Kampf zu ziehen, fehlt mir der Mut.«
»Als ich Anderson vor fünf Jahren aus dem Verkehr zog, habt ihr mir auf die Schultern geklopft.«
»Du hast deinen Job gemacht, James. Sicher, wir waren stolz auf dich. Aber das ist kein Grund, sich jetzt von ein paar Revolverhelden abknallen zu lassen. Ich bin zweiundvierzig und zu jung zum Sterben. Wo ist denn dein Hilfssheriff?«
Langsam schritt James Meredith die Main Street hinunter. Die Schrotflinte trug er links am langen Arm. Auf seinem Stern brach sich das Sonnenlicht. Sein rechtes Handgelenk streifte beim Gehen den Knauf des Revolvers. Mechanisch setzte der Sheriff einen Fuß vor den anderen.
An den Fenstern der Häuser drückten sich die Bewohner der Stadt die Nasen platt. Irgendwo hinter den Häusern bellte ein Hund. Mit dem heißen Südwind wehte Urin- und Kotgeruch von den Corrals und Koppeln am Stadtrand heran.
Vor dem Saloon blieb James Meredith mitten auf der Straße stehen. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel. Er verstand es, seine Angst zu verbergen. »Anderson!« Seine Stimme entfernte sich von ihm, trieb über die Fahrbahn und versank in der Stille.
Einige Sekunden verstrichen. Dann ertönten hämmernde Schritte. Cash Anderson drückte mit beiden Händen die Türflügel des Saloons auf und trat auf den Vorbau. Er ging bis zum Geländer. »Du kommst zwei Minuten zu früh, Meredith.«
»Es spielt keine Rolle. Haben dich deine Freunde aus Yuma herausgeholt, Anderson?«
»Ja, mit ihrer Hilfe ist mir die Flucht gelungen. Ich bin gekommen, um dir eine blutige Rechnung zu präsentieren, Meredith. Fünf Jahre lang war ich lebendig in den Steinbrüchen begraben. Yuma ist die Hölle für einen Mann. Ich habe es dir zu verdanken.«
»Du hast Postkutschen und Banken überfallen, Anderson, und bekommen, was du verdient hast. Na schön. Worten wirst du nicht zugänglich sein. Werden sich deine Kumpane heraushalten?«
Darauf gab Anderson keine Antwort. Er tauchte unter dem Vorbaugeländer hindurch und sprang auf die Straße. »Hörst du den Hund bellen, Meredith? Beim nächsten Bellen ziehen wir.«
In dem Moment hörte der Sheriff hinter sich das Mahlen von Schritten. Er drehte den Kopf und schaute über die Schulter. Ein hämisch grinsender Kerl stand in der Mündung einer Gasse an einer Hausecke. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Das Grinsen erreichte seine Augen nicht. Sie blickten kalt wie Bachkiesel.
An verschiedenen Stellen kamen die Banditen zwischen den Häusern hervor. Sie hatten James Meredith regelrecht eingekreist. In seinen Mundwinkeln zuckte es. Eine unsichtbare Faust schien ihn zu würgen. Er wandte sich Cash Anderson zu. »Du überlässt also nichts dem Zufall.«
Der Hund hinter den Häusern hatte zu bellen aufgehört. Die Stadt schien den Atem anzuhalten.
»Wenn der Hund bellt …«, rief Anderson.
Die Atmosphäre schien vor Spannung zu knistern wie vor einem schweren Gewitter. James Meredith gab sich keinen Illusionen hin. Diese Kerle waren tödlicher als die Pest im Mittelalter. Andersons Hass war grenzenlos. James Meredith nahm die Beine etwas auseinander und beugte sich leicht nach vorn, um einen festeren Stand zu haben. Jeder seiner Sinne war aktiviert und er war angespannt bis in die letzte Faser seines Körpers.
Der Hund bellte.
Andersons Hand sauste zum Revolver.
Der Sheriff riss die Schrotflinte an die Hüfte und zog durch. Der Donnerknall vermischte sich mit dem Krachen des Banditencolts. Wie eine Botschaft von Untergang und Tod stieß das Dröhnen durch die Stadt. Meredith war zur Seite geglitten. Weitere Schüsse krachten. Er wirbelte halb herum und feuerte den zweiten Lauf ab. Dann hechtete er in den Staub, zog den Revolver und rollte herum.
Cash Anderson kniete auf der Straße. Einige Schrotkugeln hatten ihn getroffen. Blut rann über sein Gesicht. Sein Mund war in der Anspannung verzogen, die Lippen waren fest aufeinandergepresst. Der Colt in seiner Faust bäumte sich auf und schleuderte sein Krachen über die Fahrbahn. Die Waffen in den Fäusten seiner Kumpane brüllten auf.
James Meredith spürte die Einschläge. Er lag auf dem Bauch. Sein Gesicht fiel in den Staub. Der Schmerz kam in heftigen Wellen. Schwäche befiel den Sheriff – eine Schwäche, die tief aus seinem Innersten kam. Benommenheit brandete gegen sein Bewusstsein an.
Auf der Straße zerflatterte der Pulverdampf. Die Echos der Detonationen waren verebbt. Stille hatte sich wie ein Leichentuch in die Stadt gesenkt.
Cash Anderson drückte sich hoch. Den Revolver auf den Sheriff angeschlagen setzte er sich in Bewegung. Der Daumen lag auf der Hammerplatte. Auch die anderen Banditen kamen langsam auf die Straße. Schließlich standen sie um den Sheriff herum. Meredith atmete noch. Seine Finger hatten sich im Staub verkrallt. »Fahr zur Hölle, Meredith«, presste Anderson hervor und spannte den Hahn. Klickend bewegte sich die Trommel um eine Kammer weiter. Der Schuss sprengte die Stille wie die Explosion einer Granate. James Merediths Gestalt erschlaffte.
John McKinney trieb die vier Pferde auf den Hof der Triangle-S Ranch. Einige Männer kamen aus Schuppen, Ställen und Scheunen. Bei einem Corral waren einige Cowboys dabei, Pferde einzureiten.
Besitzer der Triangle-S war Lorne Granger. Der Rancher trat auf die überdachte Veranda. Ein paar Männer liefen heran und kümmerten sich um die Pferde, die der Deputysheriff zurückgebracht hatte. Vor der Veranda zügelte McKinney sein Pferd und legte beide Hände übereinander auf das Sattelhorn. »Ich musste den beiden Schuften bis in die Apache Maid Mountains folgen«, erklärte er. »Aber ich habe sie erwischt. Und Sie haben Ihre Pferde wieder, Mister Granger.«
»Mussten Sie kämpfen, McKinney?«
»Ja. Einen der Kerle musste ich töten. Der andere befindet sich in der Obhut des Sheriffs von Rimrock.«
»Schlechte Nachricht, McKinney«, murmelte der Rancher. Sein Blick ging an dem Hilfssheriff vorbei und verlor sich in der Ferne. Er schien seine nächsten Worte im Kopf zu formulieren.
McKinneys Brauen hatten sich zusammengeschoben. Über seiner Nasenwurzel hatten sich zwei steile Falten gebildet.
Der Rancher fuhr fort. Abgehackt sagte er: »Cash Anderson hat Flagstaff einen höllischen Besuch abgestattet.« Die Worte fielen wie Hammerschläge.
McKinney kannte die Geschichte. Sein Herzschlag beschleunigte sich. »Er sollte in Yuma sein«, entrang es sich McKinney.
»Ist er aber nicht. Anderson ist aus dem Zuchthaus ausgebrochen. Gestern war er in der Stadt und hat den Schwur, den er vor fünf Jahren leistete, in die Tat umgesetzt.«
McKinney hielt unwillkürlich die Luft an. Entsetzt musterte er den Rancher. Dann stieß er die verbrauchte Atemluft aus und schnappte: »Er hat damals Rache geschworen. James hat ihn verhaftet. Großer Gott …« Mit dem zitternden Atemzug des lähmenden Entsetzens brach McKinney ab.
Granger nickte. »Sie haben James mitten auf der Main Street zusammengeknallt. Er hatte nicht den Hauch einer Chance.«
Eine tonnenschwere Last schien sich auf McKinneys Schultern zu legen. Er war fassungslos und erschüttert. Als er vor drei Jahren völlig am Ende in diesen Landstrich kam, kümmerte sich James Meredith um ihn. Schon bald machte er ihn zum Hilfssheriff. Mit James Merediths Hilfe hatte McKinney endlich einen Platz gefunden, an dem bleiben konnte. Und nun …
Heiß stieg es in dem Hilfssheriff auf. Etwas in ihm zerbrach. Wortlos zog er das Pferd herum, ruckte im Sattel und gab dem Tier den Kopf frei. Eine Stunde später erreichte er die Stadt. Er saß vor dem Sheriff's Office ab und ging hinein. Die Luft war muffig und abgestanden. Es roch nach Bohnerwachs. McKinney machte kehrt und verließ das Office wieder. Niemand zeigte sich. Er rannte schräg über die Straße und betrat ein Haus. Eine junge Frau kam ihm im Flur entgegen. Sie war dunkelhaarig und sehr hübsch. »John«, murmelte sie. »Es ist alles so furchtbar.«
Seine Hände legten sich um ihre Oberarme. »Was ist geschehen, Joana?«
Sie berichtete stockend. Die Erinnerung übermannte sie und sie begann zu weinen. Ihre Stimme brach.
Aber McKinney hatte genug gehört. Er begab sich zur Schreinerei. Der Schreiner war zugleich Sargtischler und Totengräber. In einem kleinen Raum neben der Werkstatt war der tote Sheriff aufgebahrt. Zwei brennende Kerzen standen am Kopfende des einfachen Sarges. Die Augen des Toten waren geschlossen. Sein Gesicht mutete seltsam gelöst an. Er sah aus, als würde er schlafen – wäre die wächserne Hautfarbe nicht gewesen. Es war die Farbe des Todes.
McKinney nahm seinen Hut ab. Sein Gesicht war wie aus Granit gemeißelt. Es überstieg sein Begriffsvermögen. Die Trauer um den väterlichen Freund zog durch seinen Verstand. Er erschauerte. Der Schreiner trat neben ihn. »Wo war die Stadt?«, fragte McKinney mit einer ihm selbst fremden Stimme. »Warum hat sie zugelassen, dass diese Schufte James zusammenknallten?«
Der Schreiner schwieg betreten.
Nur mit Gewalt gelang es McKinney, seinen Blick von dem erstarrten Gesicht des Freundes zu lösen. Ein Laut, der sich anhörte wie trockenes Schluchzen, stieg aus seiner Kehle. Mit hängenden Schultern verließ er den Raum. Er schritt die Straße hinunter und betrat das Office. Seine Gedanken wirbelten. Ohne von einem bewussten Willen geleitet zu werden setzte er sich hinter den Schreibtisch und schlug die Hände vor das Gesicht. Seine Schultern zuckten.
Joana Murdock betrat das Office und sagte: »Die Stadt hat ihn schmählich im Stich gelassen. Sie haben ihn zusammengeknallt wie einen tollwütigen Hund. Dann hat ihm Anderson den Stern von der Weste gerissen. Was wirst du tun, John?«
McKinneys Hände waren nach unten gesunken. Seine Augen brannten und hatten sich gerötet. »Ich werde seine Mörder zur Rechenschaft ziehen.« Es klang wie ein Schwur. »Es gibt keinen Ort auf dieser Welt, an dem sie sich vor mir verkriechen können. Ich hole sie mir. Einen nach dem andern.«
»Ich befürchtete es«, murmelte die junge Frau. Ihr Blick schien sich nach innen zu verkehren. »Wenn ich dich bitte, hierzubleiben, ist das wohl zwecklos. Darum versuche ich es erst gar nicht.«
»Ich bin es James schuldig, Joana«, murmelte McKinney mit brüchiger Stimme. »Du wirst es verstehen.«
»Ich warte auf dich, John.«
»Nach der Beerdigung werde ich Flagstaff verlassen. Wohin haben sich die Schufte gewandt?«
»Nach Süden. Niemand versuchte, sie aufzuhalten. Flagstaff ist eine Rattenburg, und die Ratten haben sich in ihren Löchern verkrochen. Ich kann nur noch Verachtung für die Männer dieser Stadt aufbringen.«
»Hast du die Kerle gesehen, Joana?«
»Nur vom Fenster aus. Aber sie waren im Saloon. Der Keeper sah sie aus nächster Nähe.«
John McKinney holte einen Packen vergilbter Steckbriefe aus dem Schreibtischschub. Zusammen mit Joana verließ er das Office. Während die Frau nach Hause ging, begab sich der Hilfssheriff in den Saloon. Der Keeper blätterte die Steckbriefe durch und sortierte drei Stück aus. »Die waren dabei«, erklärte er. »Wirst du den Mördern folgen, McKinney?«
Am Nachmittag fand die Beerdigung statt. Alles, was in Flagstaff zwei Beine hatte und laufen konnte, hatte sich eingefunden. Der Sarg stand auf zwei Balken, die quer über das Grab gelegt worden waren. Der Pfarrer wurde von einem Messdiener begleitet, der ein Gefäß mit Weihrauch schwang. Die Männer der Stadt hatten die Hüte abgenommen und hielten sie in den Händen.
Der Pfarrer segnete das Grab und rief: »Lasset uns beten. O Gott, durch dessen Erbarmung die Seelen der Gläubigen zur Ruhe eingehen, segne in Gnaden dieses Grab …«
McKinney hörte die monotone Stimme, aber mit seinen Gedanken war er weit, weit weg. Neben ihm stand Joana. Sie weinte leise. Der Blick des Hilfssheriffs wanderte über die Gesichter hinweg. Die Männer wichen seinem Blick aus.
»… die Seele dessen aber, der hier bestattet wird, löse von allen Banden der Sünde, auf dass sie in dir mit deinen Heiligen selig sei ohne Ende …«
Die Zeremonie dauerte fast eine halbe Stunde. Dann löste sich die Trauergemeinde auf. Die Menschen verliefen sich. McKinney begleitete Joana nach Hause. Sie standen sich in der gemütlich eingerichteten Wohnstube der jungen Frau gegenüber. »Gib auf dich Acht, John«, murmelte Joana. »Den Kerlen ist nichts heilig. Ein Menschenleben ist ihnen gerade mal den Preis für eine Kugel wert.«
»Ich komme zurück, Joana«, versprach McKinney. »Allerdings weiß ich nicht, wann das sein wird.«