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Pressestimme: "Müllers Verdienst ist es, die wertvolle Hilfe des Unbewussten, das sich über den Traum mitteilt, überzeugend darzulegen und seine Nutzung zu erleichtern" (DDr. Franz Sedlack in "schule.at" zu W. P. Müllers Buch "Trauer in Träumen", V&R Verlag). - Eine umfangreiche Sammlung von ca. 4.000 Traumsymbolen liegt hier vor, besonders an Carl Gustav Jung orientiert, aber auch an S. Freud. Der thematische Bogen geht vom Geburtstrauma bis hin zur Spiritualität der Träume. Vielen Lesern werden die Traummotive bekannt vorkommen, wie z.B. Nacktheit, Fliegen, Häuser, Tische, Schwimmen oder das Essen. Die Homepage des Autors ist www.traumpsychologie.de. Bei Youtube gibt es einzelne Fachvorträge von Willy Peter Müller
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Seitenzahl: 457
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Vorwort
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
Literaturverzeichnis Traumsymbole I + II
„Wer wagt, durch das Reich der Träume zu schreiten,
gelangt zur Wahrheit.“ (E.T.A. Hoffmann)
„Der beste Traumdeuter ist, wer Ähnliches mit
Ähnlichem vergleichen kann.“ (Aristoteles)
„Traut euren Träumen, denn in ihnen ist das
Tor zur Ewigkeit verborgen.“ (Khalil Gibran)
Der Traum … ist ein kosmisches Erleben.
Die Seele lebt außerhalb des Körpers“. (Rudolf Steiner)
Aktuell pflegen wir zu sagen „Ich träumte“, und das meint natürlich, dass das Ich träumt und dass jeder seine Träume als Verantwortlicher oder Urheber gestaltet. Gehen wir zurück zur Romantik oder zum Mittelalter, finden wir die Formulierung „Mir träumte“ oder „Es träumte mir“. In der heidnischen mitteleuropäischen Antike, vor dem Christentum, sagte man sogar: „Ich wurde geträumt“. Diese Alten wussten: gegen Träume kann man sich nicht wehren, ein Ich-Wille richtet da wenig aus. Träume entziehen sich dem leitenden Ich-Bewusstsein, sie agieren selbständig. Wir sind Empfänger im Schlaf – für Botschaften, die uns selbst überraschen, oft aus der transzendenten Welt. Dennoch sind die Träume gleichzeitig auch unser eigenes Produkt.
Der Traum ist ein informatives und unterstützendes Phänomen, dem Dank gebührt, er „korrigiert“ unsere festgefahrenen, z.T. verhärteten Dogmen des Ichs und des Ich-Bewusstseins. Das Unbewusste ist natürlicher, authentischer und wahrer als unser bewusstes Ich, was nicht objektiv ist, sondern immer einen Korb voll von Zielen hat, parteiisch ist und die Realität sich passend macht. Die Theorien des Ichs können lügen – die Herren des Traumes nicht. „Weisheit kommt zu uns in Träumen“, sagen die Indianer in der nordamerikanischen Prärie. Diese Weisheit umfasst auch die Stammesgenese (im kollektiven Unbewussten), das Schicksal des Einzelnen oder der Familie, die „Aufgaben“ eines jeden Lebens, den transzendenten Sinn des Kosmos und die Zukunft.
Die Sprache des Unbewussten ist die Symbolsprache. Der Traum ist das ideale Medium, um das Unbewusste zu erkennen. Der Traum verstellt und zensiert nicht, ist auch nur selten Wunsch, wie C.G. Jung korrigierte gegenüber S. Freud. Das Unbewusste agiert grundsätzlich assoziativ (als Traumkomprimierung bei Freud bezeichnet), d.h. es sind im Traumbild viele Erlebnisstufen des Schlafenden zusammengefasst, zusammengeschweißt, und zwar oft vom Geburtserlebnis an.
Der Traum ist nur deshalb unverständlich, scheint einer Mär oder einer Fantasie zu entsprechen, weil wir die Bildersprache und die Archetypen, die ständig in Träumen verwendet werden und die im Prinzip weltweite Gültigkeit haben, nicht mehr kennen. Auch haben wir noch einseitige Ansichten über die Träume, es werden z.B. die Theorien des Hinduismus, des Buddhismus und der indigenen oder alten Völker außer Acht gelassen. Dies Lexikon hilft, die Bildersprache des Traumes wieder besser zu verstehen. Das Lexikon ist das Fazit von fast 40.000 Träumen, in einem Zeitraum von 40 Jahren gesammelt sowie dokumentiert in über 60 Aktenordnern.
Abbild: Vgl. dazu das Stichwort „Wolke“
Abbruch: Es geht um das Traumbild, dass jemand mit dem Abbruch von Mauern, Wänden, Häusern beschäftigt ist. Da möchte jemand seine Vergangenheit löschen oder verändern, vielleicht auch nur ein einzelnes Ereignis. Es kann auch bedeuten, dass jemand seine Spuren verwischen, ausradieren will, möglicherweise wegen eines schlechten Gewissens.
Abdrängen bei Autorennen: Der aggressive Akteur möchte hier die andere Person beiseite schieben bzw. letztlich tot sehen. Es geht also nicht selten um ein vernichtendes Entfernenwollen. Es kann sich z.B. um einen Konkurrenten oder um ein unerwünschtes Familienmitglied handeln.
Abend: Meistens der Lebensabend, denn das Symbol Tag ist ein Leben. Oft ist das Abend-Symbol aber auch nur Ausdruck dafür, dass sich irgendeine Zeit oder Phase dem Ende zuneigt, z.B. wenn die Schwangerschaftszeit zu Ende geht und die Geburt naht, ist es für die Uteruszeit „Abend“. Da Abend Reifung, Ende, Neige von etwas bedeutet, kann indirekt Start, Neubeginn, sogar (zukünftiges) Morgen gemeint sein. Auch als Komplementärphänomen meint abends manchmal sein Gegenteil: nämlich anfänglich. Das bezieht sich besonders auf die Uhrzeit: 8.00 abends, also eigentlich 20.00 Uhr, und das bedeutet oft im Traum dennoch morgens 8.00.
Abendessen: Nicht selten ein sexuelles, partnerschaftliches Angebot. Abendessen bereiten: Eine Liebesszene für jemanden vorbereiten.
Abendessen-Einladung: Das ist eine Einladung für ein sexuelles Verhältnis. Sex und Liebe sind allgemein oft hinter Essens-Einladungen verborgen.
Abfahrt: Manchmal liegt eine Art Sausefahrt vor, d.h. eine Fahrt in rasendem Tempo, und nicht selten führt sie von einem höher gelegenen Ort, z.B. von einer Burg, hinab. In der Interpretation kann man daher nicht selten an einen Geburtsvorgang denken.
Abfall-Platz: Hier geht es um die Gelegenheit, seinen psychischen Ballast bzw. seine Traumata zu entsorgen, zu entfernen. Leider fehlt es oft im Leben an einem solchen ‚Abfallplatz‘. Das ist also ein üblicher Stress: Wohin mit meinem Müll? So ist es eben: Wer kann sich schon ausreichend reparieren?
Abfalltonne: Zeichen dafür, dass (in ihr) etwas vernichtet wird, gegebenenfalls aggressiv, oder aber etwas nur verdrängt, versteckt wird.
Abflug: Manchmal Geburt, Geburtstermin; großer Änderungswunsch, entscheidender Start von etwas, also grundsätzlich Neubeginn. Der Abflug steht in ähnlicher Weise für den Tod. Geburt kann auch umgekehrt und häufiger durch Anfliegen, Landen dargestellt werden.
Abflugproblem: Manchmal mit Stress, Uhrzeit-, Kofferproblem verbunden. Das ist ein Streben nach Entwicklung, nach neuen Lebensformen. Es können sich hier Hindernisse im Geburtsprozess oder in der Pubertätsentwicklung darstellen oder auch Hindernisse, zur Lebenslust, zur Emotionalität zu gelangen.
Abfluss: Das ist ein Zeichen dafür, dass etwas Wesentliches droht oder drohte, verloren zu gehen.
Abgehakt: Das ist ein Ausdruck dafür, dass die wichtigsten Ereignisse abgelebt, erledigt sind. Betrifft manchmal die eigene Biografie. Zeigt sich im Traum handgreiflich als Haken hinter einer Notiz auf einem Zettel. Gibt es hier eine höhere Führungsperson zusätzlich, meinetwegen einen Schulleiter, dann ist die abgehakte Erledigung wohl auch im Sinne des Schicksals oder des Gottes oder vielleicht aber auch des Vaters.
Abgeschnitten: Die Bedeutung reicht von Ende, Abbruch, Niederlage bis hin eventuell zum Tod und Töten.
Abgeschnitten-Werden: Das passt z.B. zu Touristen oder Wanderern, die von der Umwelt oder von der Gesellschaft sich abgeschnitten fühlen. Da geht es um eine allgemeine Trennung oder Ablehnung, jedenfalls um einen unterbrochenen Kontakt zu einer Person.
Abgrund: Radikaler, einschneidender Neubeginn; der würde sich sozusagen „unten“ abspielen, wie vor der Weltschöpfung (vgl. dazu die Mythen mit dem gähnenden Abgrund oder Chaos vor der Schöpfung). Als Bild auch manchmal: wie vor einer Geburt, daher häufig mit Angst besetzt. Insgesamt ein Archetyp für eine tödliche Gefahr, besonders wenn ein Sturz in den Abgrund droht. Wird der Sturz vermieden, hat man eine Lebensgefahr überstanden.
Abhauen: Als deftiger und gefühlsstarker Ausdruck für weggehen, sich davonmachen, kann es in dem Falle, wenn eine Person gar selbst ihr „Abhauen“ ins Spiel bringt, sogar eine Suizid-Tendenz andeuten.
Abholen: Das hat mit Vertrauen und mit Wiederbegegnung zu tun. Oft kommt im Traum vor, dass ein Mensch, besonders ein Kind, nicht rechtzeitig abgeholt werden kann. Dann ist das ein hartes Indiz dafür, dass das auf Abholung lange oder vergeblich wartende Subjekt einmal sträflich verlassen oder im Stich gelassen wurde, meistens in der frühen Kindheit. – Im Sinne von jemanden abholen meint es, jemanden empfangen, begrüßen; kann sich auf jeden Gast, aber auch auf neue Erdenbürger beziehen, ebenso auf das Leben nach dem Tod (da wir im Jenseits ‚abgeholt‘ werden.)
Abitur: In der alpinen Form als „Matura“ wird es deutlicher, dass es um Reifung geht, und zwar um seelische Reife, nicht um das Schul-Abitur. Also ein psychologischer Reifeschritt, wie etwa Pubertät, Erwachsen-Werden.
Abkuppeln: Abkuppeln, ankuppeln, verkuppeln hat mit Beziehungen zu tun. Aber nicht nur mit erotischen Beziehungen, sondern auch z.B. mit der Beziehung der Mutter zum Kind.
Abreisen: Eine Situation oder eine Person ziemlich endgültig hinter sich lassen; daher auch manchmal mit der Bedeutung: Ehe, Beziehung beenden; oder gar in eine andere Welt gehen.
Abreißkalender: Verweist auf etwas wie abreisen, sich entfernen, verschwunden sein.
Abrundung: Lebensende – manchmal ungemütlicher, als man es erhofft hatte.
Absage: Wenn im Traum ein Kontakt oder etwas Ähnliches, auch am Telefon, abgesagt wird, so ist eine nicht sanfte, sondern harte Ablehnung gemeint.
Absätze: Hier sind Schuhabsätze gemeint. Und wenn wir im Traum „spitze Absätze“ vorfinden, dann ist die Bedeutung einer sexuell interessierten Frau nicht weit.
Abschied von Frau: Meist ist im Kern eine Information gemeint, die zur Trennung von der Mutter gehört. D.h. es kann um eine dramatische Mutter-Kind-Trennung gehen, was im Unbewussten ein Todeserlebnis ist, oder es geht, abgeschwächter, um den Geburtsprozess. Wie man weiß, können Abschiede gelingen oder auch nicht.
Abschied, Verabschiedung: Jedes Weggehen kann immer auch ein endgültiges Gehen sein, d.h. ein Sterben, besonders wenn es sich um eine überraschende, schöne Begegnung handelt, bei der sich aber eine der beiden Personen nach einer Zeit löst und in eine andere Richtung geht (oder gegebenenfalls mit dem Zug wegfährt). Solche Abschiede gehören zu dem Muster typischer Träume mit Verstorbenen. Das Muster heißt: „Suchen, Sich-wieder-Finden, Sich-trennen-Müssen“. Es ist Teil der Trauerarbeit und kann z.B. im Fachbuch „Trauern“ von Verena Kast nachgelesen werden.
Abschießen: Im Sinne von Abgeschossen-Werden kann es ein populärer oder primitiver Ausdruck dafür sein, dass eine Frau von einem Mann ‚erlegt‘ wird. Es hat natürlich einen deutlichen, negativen Beigeschmack. Und wenn eine Frau das träumt, erkennt man unter Umständen ihre großen Vorbehalte gegenüber harmonischer Heterosexualität bzw. ihre schlechten Erfahrungen. Oder man erkennt wenigstens eine negative, auffällige Besetzung, vielleicht bereits ab der Kindheit. Es gibt eine Redewendung: „1000 Schuss, dann ist Schluss“. Hier sehen wir, dass die männliche Ejakulation als Schießen bezeichnet werden kann.
Abschlachtung: Der Kern dieses Symbol ist nicht selten eine tiefe, unbewusste Erinnerung an die Zerstörung eines Embryo oder Foetus, in einer Vorstufe, d.h. in einer Vor-Inkarnation.
Abschließen: Im Traum taucht das Thema manchmal bildlich, wörtlich als das Problem auf, mit dem Schlüssel irgendetwas abzuschließen. Im übertragenen Sinne ist aber gemeint, irgendeine Sache, z.B. eine psychologische Entwicklungsphase, zu beendigen, hinter sich lassen zu können.
Abschluss: Als „krönender Abschluss“ steht er am Ende einer Prüfung oder Entwicklung. Es geht um einen Reifeschritt, nicht um ein materielles Examen. Ohne Abschluss hat man ein spezielles, seelisches Entwicklungs- und Reifeziel nicht erreicht.
Abschreiben: Damit ist nicht ein zu kritisierendes Schülerverhalten gemeint, sondern Erkenntnis und Erkenntnis-Notierung. Der Kluge und Weise schreibt die Erkenntnisse aus der Natur ab, er sammelt sie. Auch die Erleuchteten lesen, schreiben und geben wieder. D.h. der Abschreiber ist gern derjenige, der die richtigen Schlüsse zieht, er ist eine Art Wissenschaftler. In sehr spirituellem Sinne kann gemeint sein, dass man sein Leben so führt, als würde man von einer Ur-Vorlage Abschriften herstellen. Die Kopien sind jedoch stark individuell eingeprägt, das Leben ist keine exakte Abschrift, es hat halt nur irgendeinen Kodex als Originalmodell. Sollte das Letztere die Schicksalsbestimmung sein?
Abschüssigkeit: Problematische oder gefährliche Situation, gern als Erinnerung an Gefahr.
Absperrungen: Hier soll deutlich ein Weg, eine Entwicklung verhindert werden. Ein Geburtsproblem kann sich so zeigen oder aber eine Behinderung auf einem Weg, den man einschlagen möchte. Verbot, Tabu, Blockade, Trauma.
Abstellgleis: Den sozialen Kontakt verlieren, aus Beziehung oder Menschengruppe aussortiert werden. Ein schwerwiegendes Beispiel für eine solche Situation liegt vor, wenn beispielsweise der Säugling nach der Geburt eine Woche von der Mutter getrennt ist (etwa auf der Intensivstation liegt). Man kann leider recht früh „auf dem Abstellgleis“ landen, und es ist fast irreparabel.
Abstieg: Kann in Einzelfällen das Ankommen auf der Welt, also den Geburtsprozess, zeigen: z.B. von Turm, Burg, Hochhaus absteigen.
Abstrakt: Ist recht wörtlich gemeint: ab(s)-trahiert, das ist ab-gezogen von Objekten. Meint meist eine Erkenntnis sehr theoretischer, transzendenter Art oder eine grundsätzliche philosophische Zusammenfassung; üblicherweise als Theorie bezeichnet.
Absturz: Kann eine Erinnerung an eine Todesgefahr sein. Z.B. vom Fels stürzen, vielleicht mit knapper Rettung: Erinnerung an eine (tatsächliche) lebensgefährliche Situation. Siehe auch „Abgrund” und “Absturzgefahr”
Absturzgefahr: Ob an der steilen Bergwand oder auch an einem Hochhaus, das Motiv zeigt meist, dass man sehr knapp nur, ob pränatal oder perinatal, überlebt hat. Nicht selten Ur-Angst-Erinnerung an eine schwierige Geburt.
Abtreibendes (wegschwimmendes Gut): Elemente, die in einem Bach, Fluss, Rinnsal „abtreiben“, davongeschwemmt werden, die vielleicht sogar noch Teile/Bruchstücke sind und evtl. noch aus negativem Material, wie z.B. aus Plastik, stellen im wörtlichen Sinne manchmal Abtreibungen dar. Im Traum erinnert man in Ausnahmefällen sogar Abtreibungen aus der Sippschaftsvorgeschichte (Komplexwanderung), nicht nur aus eventuellen eigenen Vor-Einzeugungen (Vor-Inkarnationen), manchmal sogar viele, d.h. die des ganzen Clans, gerne auch in „Garten“-Umgebungen. Beispiel: vor der Mutter trieb ehemals die Oma ab, davon träumt die Tochter oder bevorzugt die Enkelin nicht selten (Komplexwamderung). Einer der Gründe ist: sie trägt tatsächlich die psychischen Folgen. Im Unbewussten, wie auch z.B. im sibirischen Schamanismus, werden Fehlgeburten wie Abtreibungen behandelt, als wären die Verursachungen ähnlich. Die Bilder/Symbole, gerade auch mit einem solchen Flusselement des Lebensstroms, des Anfangs-Fließens, für Abgänge und Abtreibungen sind recht gleich. Siehe auch „Abtreibung“
Abtreibung: In der Regel nur symbolisch, chiffriert dargestellt – aber real oft vorkommend und gravierend. Beispiele: aus dem Zug fallen, getötet werden, abgestochen werden (überhaupt Besteck als Indikator), in Eimer oder Toilette landen, massakriert, verletzt, verkrüppelt werden, kein Sehen, keine Stimme haben und schlimm in Not schreien (aber unartikuliert!), Zahnverlust, Wassereinbruch im (undichten) Raum, Überschwemmungen, von wilden Tieren angefallen werden, Einbrecher-Unwesen. Manchmal aber doch deutlich: wenn nämlich etwas im Wasser „abtreibt“, davon treibt. Die Häufigkeit des Abtreibungsthemas mag sich aus der Intensität, der großen Angst damals erklären, aber auch weil das Thema selten verarbeitet ist und weil es wirklich um Tod oder Leben ging. Angst und Abtreibungsthema können eventuell auch aus früheren Leben und vorangegangenen Einzeugungen bzw. Einzeugungsversuchen sowie aus dem Leben von Verwandten stammen (= Komplexe können von einer Person zur anderen wandern, besonders innerhalb des Clans).
Abtreibungserinnerungen: Manche Geburtsprobleme entstehen deshalb, weil sich Mutter und/oder Foetus in dieser Stunde an frühere Abtreibungen unbewusst erinnern.
Abwässer: Manchmal ist dieses Wasser deutlich schmutzig oder sämig. Es handelt sich um Komplexe, Probleme, Aggressionen, die von anderen Menschen stammen. Die Frage im Traum ist manchmal, wohin die Abwässer fließen. Wenn sie auf das eigene Grundstück fließen oder geleitet werden oder sonstwie den Träumer unangenehm treffen, dann ist angezeigt, dass andere Personen ihren seelischen Schrott auf den Träumer abgewälzt haben.
Abzählreim: Meist erheblich ernster als im Kinderspiel. Wer „raus“ ist oder „aus“, wird sozial abgelehnt oder wird gar zum Todbereich hin sortiert. Oder es geht sonst um eine schwerwiegende Entscheidung.
Account: Kontaktaufnahme, manchmal sogar eine starke Beziehung. Die Urfrage bezieht sich hier auf die Frage, bei einem Elternteil anzukommen, angenommen zu werden – oder nicht.
Achat: Stärke, Heilkraft, Vitalität, Potenz.
Acht-Struktur: Mit einer Figur aus 8 Feldern oder mit einem 8-Set ist eine Art Vollkommenheit gemeint. Man könnte auch von einem total harmonischen, idealen Treffer sprechen. Diese Vollkommenheit schließt Geburt, Erleuchtung und Tod ein. Ersatzweise kann man die 8 auch als ideale Ganzheit bezeichnen. Es handelt sich also um eine optimale Komplexität, die, auch wenn sie Aggression, Zerstörung (Acht steckt in dt. Achtung) includiert, eine Art Vollkommenheit, Ewigkeit andeutet.
Achtundzwanzig: Hinter dieser Zahl können schwierige Umstände stecken, etwas wie Widerstand und Widerspruch. Der Person, die mit 28 affiziert ist, fallen Lösungen im Leben nicht leicht.
Achtzehn: Eine manchmal ungute Qualität; die Zahl 18 meint etwas wie Geheimnis, Kampf, Lüge. Die 18 hat mit dem Mond zu tun und damit indirekt mit Dienen, Esoterik, Jenseits.
Achtzehnter: Ein Mensch mit dieser Charakteristik, ob es sich nun um eine Zimmernummer handelt oder um den 18. Reiter usw., hat irgendetwas zu tun mit Abschluss, Prüfung, Vorbereitungszeit, und sowohl mit Todesnähe als auch mit Prophetie.
Acker: Mutter Erde als Frau, die geschwängert werden kann, deshalb die typische Partnerin eines Vaters/Bauern, denn der Acker nimmt weiblich auf und in ihn wird gesät. Sinnbild für eine erotische Frau in Bezug auf einen Mann, aber eher Sinnbild für die Mutter, d.h. es kann eine Erinnerung des Träumers an seinen ersten Weg als Kind zur Mutter sein, auch symbolisch. Zur Mutter streben ist wie über den Acker gehen. Der Zustand des Ackers ist also bedeutsam im Traum, nämlich ob dieser widrig ist oder einladend. Generell ist etwas wie Fruchtbarkeit angesprochen, im übertragenen Sinne, gern geschlechtlich (der Bauer als Erzeuger hat einen ‚Acker‘). Ist der Ackerboden sehr fein bearbeitet und soll unbedingt korrekt und unberührt erhalten bleiben, erkennt man eine Antitendenz gegenüber Schwangerschaft.
Action: Aktionsdrang, auch das Zappelphilipp-Phänomen, können auf ein nachgeholtes Agierenwollen, manchmal konkret sogar ein Überlebenwollen hinweisen. Es kann dann als Kompensation gedacht sein für eine Blockade, für Unaktivität (ggf. für eine dem Kind oder Baby aufgezwungene).
Adel: Da der Adel seine Stellung aus früheren Zeiten hat, ist mit dem Adel im Traum meistens auch etwas sehr Altes verbunden. Auch adelige Schlösser sind ja gerne „alt“. So kann sich etwas aus der Kindheit oder aus einer noch früheren Zeit hinter dem Motiv „Adel“ im Traum verbergen.
Adler: Geist, Intellekt, Luft, Licht, Höhe, Geheimwissen, Ahnenbotschaft, Sieg, Männliches. Es ist also eine Größe in diesem Sinne gemeint, aber tendenziell bescheiden, nicht angeberisch. Wegen des Wissens-Aspekts hat der Adler auch eine Affinität zum Schamanismus. Vielleicht kann man einfach sagen: Adler sein heißt Klarheit gewinnen. Hinzukommt das Thema Macht. Und Vögel verkünden etwas.
Adoptionskind: In der Regel nicht wörtlich zu nehmen, sondern es meint z.B. ein untergeschobenes Stiefkind oder ein abgelehntes Kind.
Advent: Dieses christliche Symbol kann allgemein etwas Zukünftiges andeuten.
Affe: Eitelkeit, Geilheit, Verspieltheit; Imitation, Betrug, also besonders Nachäffung; aber auch sehr guter, helfender Instinkt (vgl. den indischen Affengott, das Rama-Epos); christlich ein Negativsymbol, da der Teufel als imitatio dei (untunlicher Nachahmer Gottes) gedacht ist. – In Träumen ist der Affe aber nicht ein Teufel, sonder oft ein listenreicher Helfer oder einfach eine Ego-Figur. Imitation ist symbolisch sein Haupt-Charakteristikum. Also haben wir auch verschiedentlich einen äffischen Menschen, der nachahmt, vor uns. Einer, der seine Identität verrät und gern oder gezwungen verschiedene Rollen spielt.
Afrika: Manchmal fiktives Idealbild der großen, Wärme und Liebe gebenden, nährenden Mama. Für Europäer also dann ein Mutterthema darstellend.
Aggression + Angst: Im Traum erkennt man, dass Aggression um-gekehrte Angst ist (ein Anstatt). Aggression ist aus dem Vorhandensein von unterdrückter Angst entstanden. Unterdrückte Aggression wiederum wird als Ventil und Ersatz zu Angst.
Aggression + Sex: Die beiden Triebe, Phänomene sind zwei Medaillen desselben Triebpotentials (beim Mann etwa per Testosteron). Im Traum wie in der Realität kippt oft die Aggression in eine Sexualität um. Unterdrückte Sexualität andererseits wird gern zu Aggression. Aggressionsfähigkeit und Sexualitätsfähigkeit sind ein polares oder besser gesagt ein identisches Paar, relativ untrennbar – auch bei Frauen.
Aggression: Kann auch grafisch, optisch dargestellt werden, z.B. durch den Buchstaben A oder durch die Zahl 5 oder durch spitze Pfeile >> (auch durch senkrechte Pfeile). Kernform der Aggression ist fressen, Beute machen, töten, etwas Totales also, wie in einem Krieg. Jemanden gänzlich vernichten wollen (töten) lauert daher hinter dem Angreifen. – Es kann mit Aggression aber auch nur aktives sexuelles Tun gemeint sein. – Aggression ist in der Symbolik männlich (gehört zum Mars-Prinzip), aber Frauen können natürlich auch aggressiv sein.
Aggressionsunfähigkeit: Meint meist oder auch Sexualitätsunfähigkeit; entstanden durch übermäßige Aggression und Einschüchterung gegenüber einem zu erziehenden Menschen, z.B. dem Träumer, in ganz früher Zeit, auch wenn nur als „Stress“ oder anderweitige Blockade erinnerbar. In der Regel in der Kindheit erlernt, als Gegenwehr-Stop und Triebunterdrückung, Konfliktvermeidung; Gegenaggression zu leben war einfach zu gefährlich.
Ahnfrau, Ahnenfrau: Die könnte man assoziieren mit dem Schlossgespenst. Auf jeden Fall ist sie wissend und informiert über die ggf. sehr ferne Vorgeschichte des Träumers.
Akrobatik: Codierter Begriff für sexuelle Tätigkeit.
Akte, Aktenordner: Geheime, sehr wichtige Information; verdrängte Tatsache. Eine spezielle, meist unbewusste Geschichte. Das Symbol wird auch für die Weitergabe von Erbanlagen oder Komplexen benutzt. Vgl. auch sexuell ein „Akt“.
Aktenmappe: Sie beinhaltet eine wichtige Information. Wenn eine Akte im Traum nicht geöffnet werden kann, zeigt es an, dass ein Geheimnis nicht entdeckt werden kann.
Aktenpaket: Entweder ein Erbe (nicht zuletzt psychisch) oder eine Beweisstück für eine (ggf. geheime) Sache.
Aktentasche: Die Bedeutung ist ähnlich wie Koffer, und daher betrifft es oft ein Geburtstrauma, und zwar ein unerledigtes, als solches wird es mitgeschleppt. Siehe auch „Tasche“
Akten-Zerstörung: Informations- und Wahrheitszerstörung.
Alarm: Oft tritt das Motiv im Traum über den Prozess der Auslösung des Alarms auf. Hier bricht ein Geheimnis, ein Tabu, etwas Verbotenes auf. Per Alarm kommt die Wahrheit ans Tageslicht, wie es ja nicht selten im Leben geschieht.
Alb: Ein bedrückender Traum, Angsttraum wurde früher als Geist-, Elfenwesen, das gewaltsam auf dem Träumer saß, dargestellt. Es galt als selbstverständlich, dass Wesen aus der Geisterwelt Träume schicken, erzeugen. Die mythische Formulierung lautete: „Ich wurde geträumt“. Damit war ausgesagt, dass z.B. eine geträumte andere Person aus eigener Aktivität in den Schlaf gekommen war. Man wurde besucht von Engeln, Geistern, Alben, Elfen. Vielfach gedacht: von Verstorbenen und Ahnen, diese waren für den Traum verantwortlich. Siehe auch „Seelenanteil“
Albtraum: Erinnerung an wirkliche historische Bedrohung (an eine nicht eingebildete), meist mit Todnähe. Manchmal Vorwegnahme von kommenden, sehr stressigen Tagen. Träume beruhen auf Fakten, diese können gern auch in der Sippschaftsgeschichte liegen (vgl. die Komplexwanderung). Oft beruht ein Albtraum auf der Zeit vor der Bewusstheit, Erinnerungsfähigkeit, d.h. auf einem Ereignis vor dem dritten Lebensjahr, einem nicht-verstandenen oder verdrängten. Extreme Familiengeheimnisse, Tabus erzeugen viele Albträume. Wenn ein Albtraum wirklich „verstanden“ ist, ist sein Leben ausgehaucht, seine Existenz zu Ende.
Alfa Romeo: Liebe, Erotik, Potenz. (Assoziation mit Alpha, Amor und Sportwagen.)
Alias-Name: Versteckte oder mögliche Beinamen oder Anstatt-Namen verraten etwas über unbewusste Seiten einer Person, bzw. über Verdrängungen.
Alkohol: Zeichen für eine Form von offenbarer Sucht oder von versteckter Süchtigkeit; meist auf einem Muttertrauma (z.B. Brustdefizit) beruhend; oft nur allgemeines Zeichen der psychischen Verwirrung. In höchstem Stress sein heißt: wie betrunken sein. In der Regel geht es um eine Störung plus Kompensation bzgl. der oralen Phase, mit Auswirkungen auf den Eros, die Beziehungsprobleme später. Indikator für das Bemühen, Wut zu unterdrücken. In seltenen Fällen kann es anzeigen, dass man gezeugt worden ist unter dem Alkohol-Genuss der Eltern. Trinken, Feiern und Sex sind ja nicht unbedingt Gegensätze.
Alkoholische Getränke: Ein Luststreben, gern identisch mit sexueller Anregung. Auch Sexersatz (Alkohol erzeugt im Gehirn Belohnungshormone wie beim Sex).
Allah: Steht für eine transzendente Instanz, die Weisheitsträume sendet. Siehe auch „Gott“
Alleingelassenwerden (zumal von Mutter): Wenn die Mutter ein Kind im Stich lässt, ist dies schlimmer, als wenn andere Personen das tun. Das Verhalten kann manifest, aber auch sehr subtil, versteckt oder übertragen gemeint sein. Es hat viele Folgen, u.a. für die Emotionalität und Heterosexualität später; das Kind kann durch einen Muttermangel, durch ein Muttertrauma tendenziell homosexuell oder bisexuell werden oder impotent bzw. frigide (alles ohne Wertung hier). Präziser gesagt: im Erotikbereich ergeben sich Auffälligkeiten oder Besonderheiten, aber der Eros ist nur einer von vielen Bereichen. Gravierender noch ist, dass sich die Trennung von der Mutter als Todeserfahrung bzw. Todesangst einprägt; das Urvertrauen in oder für Beziehungen ist weitgehend zerstört.
Alleinsein: Siehe „Angst vor dem Alleinsein“ und „Einsamkeit“
Alp: Siehe „Alb“
Alpentier: Dieses Tier als Symbol oder Gleichnis für einen Menschen zeigt, dass der Mensch starke Temperaturunterschiede aushalten kann oder musste und dass er symbolisch sich auf schwierigem, z.B. steinigem, felsigem Gelände halten kann oder konnte. Die Lebensumstände für ein Alpentier sind härter als für ein Tier in der Ebene, und das gilt im übertragenen Sinne für einen Menschen entsprechend.
Alte Frau: Es geht um das Grundmotiv der „Alten“, alten Frau im Traum. Wir haben schon nach antiken, orientalischen Traumbüchern eine positive Figur in ihr zu sehen, das gilt besonders für Träume von Männern. Sie hilft, sie heilt, sie gesundet, und zwar manchmal als Vorzeichen. Die Konsequenz ist, dass man wohl auch im Alltag alte Frauen sehr behutsam behandeln sollte, das Leben dankt es einem. D.h. man könnte meinen, hinter der alten Frau im Traum steckt ein Engel oder ein Zeichen oder das Schicksal. Die Alte im Traum kann auch bedeuten, dass eine vergessene, sehr alte Geschichte, meist mit Mutter verbunden, im Traum vorgeführt wird. Tendenziell positiv.
Alter: Alter Mann oder Begleitung/Besuch durch einen Alten steht für das Alter, z.B. des Träumers, selbst, das gegebenenfalls erst kommt oder worüber schon informiert wird. Vgl. ansonsten „alt“.
Altersangaben: Sie sollen im übertragenen Sinne Entwicklungsstufen symbolisieren. Wenn zu einer real erwachsenen Person im Traum ein Alter von z.B. 1 1/2 Jahren angegeben wird, dann heißt das meistens, dass in dem Babyzustand ein Trauma abgelaufen ist und dass die erwachsene Person innerlich immer noch auf dieses Trauma hin fixiert ist. Charakterlich kann man in diversen infantilen Stufen verbleiben, auch wenn man äußerlich älter wird. Vgl. Freuds Theorien der oralen und analen Phase, auch als Charakter. In diesem Zusammenhang ist das Traumsymbol „sehr alt“ nicht unbedingt ein Zeichen für hohes Alter, sondern für aktuelle Verbrauchtheit, Verstresstheit oder Krankheit.
Altrosa: Spricht irgendetwas von einer „alten“ inneren Infantilität an. Steht auch gern für Mutters Kleidung oder Rolle oder Dominanz. Siehe auch „Rosa“
Altwarenhändler: Das ist gern ein Typus aus der Vorfahren-Geschichte. (Die Komplexe von Vorfahren sind nicht selten in unseren Träumen.)
Ameise: Stress, unruhiges Nervenkostüm; sich psychisch oder gesundheitlich bedrängt fühlen.
Amerika: Für Träumer, für die Amerika jenseits des großen Wassers und im Westen liegt: erlösendes Jenseitsreich und allgemein tief unbewusster Inhalt, incl. Ur-Erinnerung. Europäer bevorzugen hier auch das Traumsymbol „New York“ (vielleicht auch weil Neu komplementär Alt meinen kann). Viele sehr ferne, nebulöse, stark unbewusste sowie todnahe Erfahrungen spielen erstaunlicherweise im Symbol Amerika, und zwar stellvertretend für das Motiv „Westen“. Manchmal geht es sogar um Schwangerschaftszeiten und frühere Inkarnationen bzw. um Kurz-Einzeugungen. Kommt dann noch das Gefahr- und Todeselement dazu, wie typisch für Abtreibungen, Abgänge, dann bietet sich Amerika/New York, ähnlich wie für die Zeit nach dem Tod (nämlich „im Westen“), als Archetyp an. Meist sind die Träume zu New York anscheinend unverständlich, doch sie enthalten wichtige, sehr ferne Inhalte, nicht selten Traumata, die nur sehr unbekannt scheinen, in Wahrheit massiv in der Seele verankert sind. „Amerika“ ist ein moderner Archetyp für die mythische „Insel der Seligen im Westen.“ Es ist für Europäer eine Art Anderwelt – die zu einem gehört, aber nicht zum Bewusstsein. Man kann es etwa so umreißen: Jenseits, Paradies, Glück, Erfüllung, Bestimmung, große Entwicklungsetappe, tiefes Unbewusstes, Seligkeit und Erinnerung, auch Verdrängtes, Verlorenes, Tod und Ewigkeit – wie eben der „Westen jenseits des großen Wassers“.
Amokläufer: Erinnerung an einen (ehemals tatsächlichen) lebensbedrohlichen Aggressor.
Ampel: Sie regelt, wie eine Bewegung (als Fahrt, Leben) richtig, geordnet zu geschehen hat. Im Traum kommt es öfter vor, dass eine rote Ampel überfahren wird oder man nicht bremsen kann, d.h. Ausstieg, Halt, Wende, irgendein Beginn gelingen nicht, und das kann auf ein Geburtsproblem hinweisen (oder in Ausnahmefällen auch auf einen nicht eingehaltenen coitus interruptus). Wir kennen es sprichwörtlich, wenn jemand die „rote Linie“ überfährt: da hat jemand irgendein Problem angezettelt; solche Unkorrektheiten zeigen sich oft in Ampelträumen, es geht also um die problematische Überschreitung von etwas oder um die Erinnerung an eine große Gefahr. Gefährdung; Fehler bei Lebensprozessen an entscheidender Stelle (z.B. bei der Geburt) ist also Kerninhalt.
Amputiertheit: Wie bei den meisten körperlichen Verletzungen ist nur eine seelische Wunde gemeint, etwa eine Neurose, eine Tat- oder Entwicklungshemmung usw.
Ananas: Die Traumbotschaft lautet: Ananas ist gut gegen niedrigen Blutdruck. Das muss man wahrscheinlich so verstehen, dass Ananas ungefähr wie ein Aphrodisiakum wirkt.
Anbau: Wir betrachten hier den Sonderfall, dass als Anbau ein kleines Holzhaus, eine Garage, ein Schuppen auftaucht. Dann geht es um den Schwangerschaftsbauch, der symbolisch als Anbau zum Körper der Frau dargestellt werden kann.
Andere Seite: Das kann auch geographisch im Traum so dargestellt werden, dass es beispielsweise um die andere Flussseite geht, dann haben wir hier ein Indiz dafür, dass irgendetwas zu einseitig, vielleicht falsch gesehen wird oder auch versteckt ist. Die andere Seite ist eine gewisse Alternative, z.B. ein Gegenteil zu Lust und Leben auf der hiesigen Seite. Eventuell ist es also etwas sehr Spirituelles, das begleitet.
Aneinander: Es scheint nur um eine äußerliche oder körperliche Nähe zu gehen, wenn sich zwei Menschen im Traum aneinander drücken. Aber diese räumliche „Nähe“ steht in der Regel für psychische Nähe und Harmonie, d.h. nicht nur für Harmonie, sondern gar für starke Sympathie.
Anführer: Die Identität oder Eigenart eines Anführers verrät, welcher Geist in Wahrheit in der entsprechenden Gruppe herrscht. – Ansonsten tendenziell Vater oder traditionell ein Familienoberhaupt.
Anführer-Beifall: Mit heftigem, ostentativem Applaus für Chef, Boss, Anführer beklatschen die Menschen eigentlich sich selbst, d.h. sie bejubeln ihr eigenes Ego, das per Zugehörigkeit zum Boss wächst (politisch gut zu beobachten).
Angst vor dem Alleinsein: Dieses Gefühl im Traum hat seinen Grund darin, dass man zu Beginn des Lebens allein gelassen oder im Stich gelassen wurde. So kann es sein, dass die Mutter per Narkose bei der Geburt ausstieg, es kann aber auch um die ersten Tage allein auf der Säuglingsstation, von der Mutter getrennt, gehen. Schließlich sind natürlich auch Kindheitserlebnisse relevant, wo man öfter alleine gelassen wurde von den Erwachsenen, oder frühe Krankenhausaufenthalte.
Angst: Kann als Befürchtung auch einmal ein wirkliches Vorwissen meinen, also die Angst ist dann begründet, es ist eine Ahnung, meist aber nur eine Erwartung, Vermutung. In der Regel ist es jedoch die (nicht eingebildete) Erinnerung an ein Drama. Man tut gut daran, seine Angst zuerst einmal für berechtigt zu halten – selbst wenn es vielleicht nur um Projektionen, Wiedererinnerungen, gegebenenfalls unbegründete, zu gehen scheint. Das Unbewusste täuscht sich selten. Man sollte sich an S. Freud erinnern, der erkannte, dass jede Angst eine Variante (schwache Abglanzform) der Todesangst ist. D.h. auch: die (alte) Angst ums Leben spielt in vielen Fällen, Traumszenen eine entscheidende Rolle. Große Angst ist entstanden, als extreme Aggressionen gegen den Träumer gerichtet worden sind, diese Angriffe muss man für die Heilung der Angst finden. (Meistens ist beim sehr Ängstlichen auch die Sexualität gestört.) Hochtabuisiert, aber leider oft vorkommend ist die unbewusste Angst vor der Mutter (u.a. wegen ihres Ablehnens). Angst ist die logische Emotion, Energie in der Unterlegenheit des Schwächeren, daher oft als blockierte, tabuisierte, ‚umgedrehte‘ Aggression zu lesen. Sie ist eine Ersatzreaktion des Unterlegenen, dieser kann seine eigentliche Aggressivität, sprich seine Gegenwehr, nicht ausleben. Angst ist also als Umkehrung von (blockierter) Aggression, von Wut zu verstehen, nicht immer, aber oft.
Angstfreiheit: Wir brauchen gar nicht ausführlich über Attribute des Paradieses oder der Ewigkeit zu sprechen, z.B. von diesen blühenden Bäumen, von den schönen Wassern oder den Früchten oder auch etwa von der Erotik. Die simple Eigenschaft des Paradieses, der Ewigkeit und also des Zustandes nach dem Tod ist: die totale Angstfreiheit. Diese kann man auf der Erde fast nicht nachempfinden, nur ganz ausnahmsweise einmal in einem Traum, in dem man hoch fliegt. Aber es gibt diese Angstfreiheit! Und nichts sonst braucht es, um sich paradiesisch und ewig zu fühlen. Und das Jenseits, der Friede Gottes ist genau das Gegenteil von Welt: Es fehlt jedwede Angst; mehr braucht es nicht, um total glücklich zu sein.
Anhänger: Z.B. als Autoanhänger: eine Last, Aufgabe, die man mitschleppt, etwa Karma, Schicksalsaufgaben, frühere Leben, familiäre und hereditäre Belastungen; also meist Unumgängliches, was es anzunehmen gilt. Sehr oft auch Symbol für den schwangeren Bauch der Mutter (die Frau selbst dann als Auto). Ein Anhänger hat eine Bedeutung wie das sprichwörtliche Anhängsel. Wir denken hier an einen PKW-, Kfz-Anhänger. Was schleppen wohl erwachsene Personen als Zugfahrzeug mit sich? Meist die Frucht, die sie erzeugt haben, also ihr Kind bzw. einen Embryo oder Foetus. Das unterscheidet sich von sonst einer allgemeinen großen Belastung, die ein Mensch hinter sich her schleppt; so eine Belastung (auch aus der Vergangenheit, also hinter sich) tritt im Traum eher als „LKW“ auf. Ein typischer kleiner PKW-Anhänger steht dagegen gern für ein tief unbewusstes Schwangerschaftsthema.
Anhängerkupplung: Oft verbunden mit Problemen bezüglich des Befestigens und der Schlossteile. Die Verbindung zum Anhänger stellt nicht selten dies Thema dar: Verbindung zum Kind, und zwar in der Schwangerschaftszeit. Verlässt z.B. der Erzeuger die Schwangere frühzeitig, so kann sich das im Traum als extremes Defizit in der Anhängerkupplung darstellen.
Anhängerverlust: Im Traum kann man des Anhängers von Zügen oder auch von Autos verlustig gehen. Oft wird es als schockierender, unverständlicher Anhängerabriss dargestellt. Die Deutung dieses Symbols ist: das Kind verliert die Mutter. Oder umgekehrt ausgedrückt, die Schwangere verliert das Kind. Aber es geht nicht nur um Verluste, evtl. medizinischer Art, sondern auch um Ablehnung. D.h. wenn die Mutter ihr Kind verwirft oder abtreiben will oder bei der Geburt im Stich lässt, kann sich das in einem solchen Traumsymbol zeigen. Grundbedeutung: sehr bedrohte Frucht im Mutterbauch.
Anker: Wohl weniger oder seltener ein Symbol für Verbindung, Verankerung als eine Variante des ägyptischen Ankh, desHenkelkreuzes, zumal in der hethitischen, dem Anker ähnlicheren Form. Und das ist ein Symbol für das Weiterleben, für das ewige Leben.
Ankündigung (seiner selbst): In der Bedeutung, Variante, sich selbst (jemandem) vorzustellen, zeigt dies das (hier nicht geringe) Selbstwertgefühl (was abhängig ist vom Uranfang, nämlich z.B. ein gewolltes oder ein abgelehntes Kind gewesen zu sein).
Anorgasmie: Siehe „Orgasmus“
Anreise: Ob die Anreise mit Flugzeug oder Zug geschieht, meistens geht es um ein Ereignis, Erlebnis unmittelbar vor der Geburt.
Anstoßen: Das körperliche, materielle Anstoßen im Traum ist in aller Regel psychisch und charakterlich gemeint. Es geht oft darum, dass wir in unserer sozialen Gruppe anecken, Anstoß erregen.
Anstreichen: Etwas für den äußeren Eindruck ändern, vielleicht etwas nur beschönigen; doch gegebenenfalls, neben sinnvoller Änderung, auch lügen, täuschen, eine Identität betrügerisch umwandeln.
Antenne: Kontaktmittel zur geistigen Welt, wo Ewigkeit und das eigentlich Lebendige herrschen. Antennenbruch, -verlust meint den Abbruch der Verbindung zum Belebenden, Geistigen, Himmlischen oder zum Prana hin, kann also auch Tod oder ein ähnliches Phänomen andeuten. Ansonsten oder meist ein Kontaktverlust, der weniger gravierend ist.
Anthrazit: Für manche Männer ist das die optimale Farbe, die zu ihrer Männlichkeit (auch Potenz) passt.
Antike: Kann in Reinkarnationsträumen, in Ausnahmefällen, eine Szene aus der echten griechisch-römischen Antike meinen. Öfter jedoch besteht Bezug zu der aktuellen Biografie des Träumers, dann meint Antike die erste Babyzeit oder manchmal sogar die Zeit vor der Geburt, d.h. die eigene „ganz alte Zeit“.
Antrag (Antragsformular): Wunsch, von einer bestimmten Person angenommen zu werden, von ihr geliebt, nicht abgewiesen zu werden, bei ihr leben zu können; meist auf Eltern oder Partner bezogen; vgl. „Bewerbung“
Antriebslos: Das ist hier mechanisch gemeint, also motorlos sein. Bewegt sich jemand in einem Gefährt ohne Antrieb oder Motor, dann ist dieser Mensch im Moment sehr depressiv. Die Kraft zum Agieren ist ihm genommen, und dann gilt bei diesem Gefährt oder Auto die mentale Antriebslosigkeit.
Anubis: Wie manchmal Hund und Schakal ein Todes-, Jenseitsthema andeutend; oft mit dem Thema des (ägyptischen) Richtens verbunden. Siehe auch „Hund“
Anwachsen: Hier ist das Symbol des Größerwerdens gemeint, innerhalb eines Traumes, bezogen auf ein Motiv. Nehmen wir als Beispiel, dass eine Wespe im Laufe des Traumes doppelt so groß wird wie normal; das kann man natürlich leicht übersetzen: die Gefahr, die die Wespe symbolisiert, steigert sich oder war ehemals enorm groß.
Anzeige aufgeben: Siehe „Kleinanzeige“
Anziehung, erotische: Siehe „Attraktivität“
Anzug in Schwarz: Hier geht es um schwarze Herrenanzüge, die nicht nur bei Trauerfeiern getragen werden, sondern viel öfter bei Feierlichkeiten mit freudigem Anlass. Der Mann im schwarzen Anzug im Traum ist also nicht selten elegant, stark und guter Laune.
Apfel, fauler: Befallener, poröser, brauner Apfel: Krankheit, ungute Dinge.
Apfelbaum: Dieser Baum ist die Mutter. Ein Symbol für die Leben-Gebende, für die Gebärende, für den Beginn unseres Lebens. Ähnlich auch als Lebensbaum; also Sex, Zeugung, Lebensstart andeutend. In diesem Sinne gern eine indirekte Information zur Mutter und zur Geburt. Die Geschichte vom Apfelbaum (vermutlich Granatäpfel) im Paradies meint das Ende der Nicht-Sexualität, in die Himmelswesen hinein, in den Kosmos, und zwar bei der Aktion, zur Materie zu werden. Verbunden mit dem Auftreten der Sexualität entstanden heftige Konkurrenz und das Morden: Kain.
Apfelsine: In der Regel das Lust-Ziel der mütterlichen Brust darstellend. Man soll nicht unterschätzen, dass das Fehlen der mütterlichen Brust in der Stillzeit später gravierende Auswirkungen hat, im Bereich Emotions-, Sexual-, Lebens-Verhalten, im Essens-, Oralthema und im Befriedigungsverhalten allgemein. Meist also gern ein Mutter-Thema, da manches Obst zur Mutterbrust assoziiert; auch Muttersüchtigkeit. Ähnlich deuten Tomaten Süchtigkeit nach Mutter an.
Apfelwein: Erotikgabe oder -erhalt.
Apollon: Indirekt geht es um eine Aussage über eine Biografie, vielleicht die des Träumers, die sehr schwierige, unterdrückte Geburtsumstände aufweist, die aber andererseits einen seherisch und künstlerisch begabten Menschen hervorbrachte. Apoll steht nämlich für Heilkunst und Traumkunst.
Apotheke: Die Deutung hängt von den Zielen ab, die ein Kunde im Traum bei dieser Apotheke erreichen will. Also z.B. Geh-Hilfen oder Beruhigungstabletten oder Material für Schwangerschaftsuntersuchungen. Es geht also um das zu erwerbende Heilmittel. Aber auch allgemein hat „Apotheke“ eine Bedeutung: irgendeine codierte Information zur Gesundheit wird durchgegeben. Meist bekommt man hier einen Hinweis auf etwas, was der körperlichen oder seelischen Gesundheit dient. Dabei geht es nicht unbedingt um ein Produkt, sondern vielleicht auch um einen Ratschlag für ein anderes Verhalten. Apotheker-Sein heißt auch: souveräne, überlegene Leitung zu sein. Quasi Rollentraum vieler Hausfrauen, die nicht studieren konnten. Natürlich auch Heilungssymbol im seelischen Sinne.
Apotheker: Ähnlich wie bei Chemikern und Biologen können solche sprechenden Berufsbezeichnungen zu Themen passen, in denen das Entstehen des Lebens abgehandelt wird. Also könnte es z.B. kodiert um einen Erzeuger gehen. In Frauenträumen ist ein Apotheker gern ihre männliche Seite.
Aquarium: Meist Erinnerung an eine Uteruserfahrung, da Unterwasserszenen eine entsprechende unwillkürliche Assoziation haben.
Araber: In der Vorstellung nicht selten ein betont männlicher Mann; von Frauen oft als sexy und potent empfunden; wegen der gesellschaftlich bedingten Dominanz über Frauen im Islam, was des Mannes Potenz simpel steigert, nicht verwunderlich.
Arbeit: Als Beruf, Job, einzelner Arbeitsauftrag: Existenzsinn, Lebensinhalt, Bestimmung, Qualität, Art und Begründung eines individuellen Lebens; daher auch gesellschaftliche und familiäre Einordnung (Position), bis hin zur Identität eines Menschen. Gut zu übersetzen als Lebenswerk und Lebensinteresse, als Diesseits. Steht archetypisch für das Weltleben, das aus Mühen und Pflichten besteht und sein Leid auch hat. Die mittelalterliche Bedeutung für arebeit ist nämlich Leid. Arbeit meint den gesamten Lebensentwurf, nicht so sehr Einzelheiten. Insgesamt geht es auch gern um andere Lebensfragen als die Arbeitswelt, z.B. um die Gefühlswelt. Viele erotische Träume werden codiert in Szenen an der Arbeitsstätte abgehandelt.
Arbeitsamt: Die Arbeit ist ein Archetyp für das Leben. Auf dem Arbeitsamt meldet man sich, fordert man etwas oder erhält etwas. Jedenfalls gibt es dort leitende Personen, Beamte, die beraten oder die etwas anordnen. Diese können z.B. eine Umschulungsmaßnahme anordnen. Ob man von dem Arbeitsamt auch eine Leistung bezieht, ist, wie man weiß, nicht sicher. Wenn man von dem Arbeitsamt einen Auftrag erhält, kann man das so deuten, dass das Schicksal eine bestimmte Lebenskarriere für jemanden vorgesehen hat. Das Arbeitsamt ist also eine Institution, die über das Leben bestimmt, eine Art Schicksalsmacht. Hat man es dort mit einer weiblichen Sachbearbeiterin zu tun, versteckt sich darin gern eine Information über den Einfluss der Mutter in der Kindheit. Und wir wissen ja: Mütter machen das Schicksal. Also sind die Schicksalsmacht und die Mutter nicht sehr getrennt zu sehen. Das Arbeitsamt bestimmt also im Traum, was das Leben mit einem vorhat; und da gibt es eine psychisch sehr wichtige Frage: Wird man gebraucht? Das Amt ist eine Art Infostelle über das eigene Leben, was gern symbolisch oder codiert als „Arbeit“ bezeichnet wird.
Arbeitsanzug: In vielen Träumen ist das berufliche Arbeiten, ob es nun ein Handwerkerdasein ist oder die Tätigkeit einer Krankenschwester oder Bibliothekarin, eine Chiffre für emotionales und sexuelles Tun. Der Bauer in der typischen Landarbeiterkleidung und der Handwerker im typischen Arbeitsanzug können daher den genetischen Vater meinen. Oder auch manchmal nur eine primär sexorientierte, sex-interessierte Person. Allgemeine Bedeutung: Kleidung der Weltlichkeit, Diesseitigkeit.
Arbeitsbeginn: Lebensbeginn.
Arbeitshose: Entspricht gern, in Männerträumen, wie Männerhose generell, der Art der Potenz des Mannes. (Für das Sexuelle, Weibliche der Frau steht als Kleidung, Indikator hier eher der Rock, auch der Slip oder etwas Ähnliches.)
Arbeitskreis: Das ist inniger und tiefer, als es der Begriff vermuten lässt. Mit anderen Worten: es geht um eine nahe, vielleicht verwandtschaftliche Beziehung. Arbeit ist oft ein Symbol für das Private.
Arbeitskritik: Kritik an der Arbeit, am Beruf, an der Tätigkeit meint meistens versteckt eine Kritik an der Person. Es geht also gern um persönliches, nicht um berufliches Verhalten. So eine Kritik kann auch eigentlich eine Selbstkritik meinen, oder aber ggf. auch einen Minderwertigkeitskomplex.
Arbeitslosigkeit: Das trifft den Menschen innerlich viel tiefer, als man so denkt. Im Traum bedeutet es: du bist hier nicht gebraucht, man will dich eigentlich nicht, du bist auf dieser Welt eine überflüssige Existenz. Also sinniges Zeichen dafür, dass man unwillkommen, nicht angenehm ist. Ist oft in der Anfangsgeschichte nach der Zeugung entstanden.
Arbeitsplatz: Meistens beschreiben Szenen am Arbeitsplatz tiefere Szenen und Probleme des Privatlebens.
Arbeitstätigkeit: Ist ähnlich dem fachbezogenen Beruf und dem Auftritt, und dies bezieht sich oft auf Leben, nicht selten auf Sex. Die dem Träumer meist bekannten Arbeitsschritte, Aufgaben stehen im Traum nicht für das Berufsleben, sondern viel allgemeiner für das Leben und für die Sexualität/Emotionalität, sagen wir für Kernauftritte der Entwicklung. Dargestellt wird auch, welche Fähigkeiten, gegebenenfalls welchen Stress, man damit hatte, das Leben (ehemals) zu erreichen und aktueller vielleicht die Sexualität durchzuführen. Es gibt viele Varianten für dieses Tätigkeits-Symbol: z.B. Vorträge, Im-Hörsaal-Sein, Fabrikarbeit. Meist ist es auf die persönliche Biografie bezogen, d.h. bei einem Dozenten geht es um Vorträge, bei einer Röntgen-MTA um Röntgenbilder, bei einem Buchhalter um ein Problem mit Rechnungen usf.; angesprochen sind dabei aber eher die privaten Emotionen.
Archäologie: Archäologische Ausgrabungen oder Bodenaushebungen, die Relikte von Grundmauern oder anderen Konstruktionen zeigen, verraten dem Träumer ein verschüttetes Geheimnis über seine eigene Existenz bzw. seine Genese.
Architekt: Ein Generalsymbol für jeden Typus von Erbauer oder Erzeuger. Der Architekt ist der Schöpfer eines Hauses, und das Haus steht gern für eine Persönlichkeit oder wenigstens für Lebensumstände. Der Architekt ist aber ein sehr sachliches Symbol. Wenn es hier um einen Schöpfer, Erbauer oder Vater geht, dann ist ein eher emotionsarmer Typus gemeint. Meistens ein Vatersymbol, ein Konstruierender, ein Erzeuger. Damit auch oft Vaterersatz, Männlichkeitsersatz (also Kompensation statt Fakt).
Architektenzimmer: Nicht selten zum Uterusraum assoziierend, d.i. zu dem Raum, wo man eingezeugt, ‚konstruiert‘, erschaffen worden ist.
Argentinien: Für Europäer ist das sehr fern im Westen, jenseits des großen Wassers, und auch südlich. Es hat mit Gefühl, Eros und fernem Unbewussten zu tun (wie fast mit Vorzeit, Jenseits). Mit Assoziation zu lat. argentum, französisch d’argent, was vielleicht die Anmutung zu Lust, Eros verstärken kann. Fast symbolisch wie Australien: nämlich down under, also etwas sehr weit entfernt Liegendes (ggf. Verdrängtes).
Arm: Handlungen, Beziehungen, Sich-etwas-Nehmen, Aggression, Macht, Durchsetzungsfähigkeit können per Arm dargestellt, angedeutet werden. Empfindlichkeit, auch seelische Verletzungen bis hin zum Suizidalen finden sich an der sensiblen Unterarmstelle der Pulsregion. Arm, starker Arm steht auch für einen Menschen, der hilft, der Stütze ist.
Ärmel: Symbol für den psychischen Inhalt, der in einer Arm- oder Handbewegung unbewusst mit-gemeint ist.
Armut: Zum einen ist es ein Ausdruck psychischer Armseligkeit, emotionaler Vernachlässigung, besonders auch, weil mit Geld Liebesstücke gemeint sind. Zum andern ist es grandioser Ausdruck von Freiheit. Armut stellt Nicht-Anhaftung dar (erst wenn du nichts hast, bist du frei). Armut ist das Gegenteil von Weltabhängigkeit. Vergleiche dazu die spirituellen Armutsideale, u.a. die „Abgeschiedenheit“ von allem, bei Meister Eckhart. – In der Regel jedoch meint Armut einen gewissen psychisch-emotionalen Mangel.
Arroganz: Ein arroganter Mensch ist ein mentaler Single, ein sich nur für sich selbst interessierender Egoist. Er verweigert Fragen (rogare, a-rogans) und Antworten, also Kommunikation im Sinne des Du, der Partnerschaft. Der Arrogante ist für Beziehungen nicht sehr geeignet, er zeigt seine offene Seele (welche traumatisiert sein kann) sehr ungern. Er outet sich nicht, wodurch er sich meint Stärke zu geben, weshalb er aber auch nicht liebenswert ist.
Artemis: Eine schwierige Frau bezüglich Sexualität und Schwanger-Werden. Das römische Pendant heißt Diana. So eine Frau wird quasi nur durch einen glücklichen (eher von ihr abgelehnten) Zufall denn doch schwanger. Man kann z.B. eine Mutter mit Artemis-Charakter haben oder gehabt haben.
Artikel: Im Sinne eines Zeitungsartikels ist an eine Nachricht zu denken, vielleicht an eine indirekte.
Arzt: Ambivalentes Symbol. Gesunde und positive Ratschläge kommen vom Arzt. Ein Arzt deutet also an, dass wir ein Thema der Heilung, des Heilungsbemühens im Traum bearbeiten – aber vielleicht auch ein Thema des momentanen Krank-Seins. Meist geht es besonders um psychische Leiden. Leider gibt es auch desinteressierte, unfähige Ärzte, real wie im Traum, so dass vielleicht dargestellt ist, dass wir in unserem intensivsten Bemühen, süchtig Heilung suchend, betrogen werden. Übergreifend, dominierend ist jedoch die positive Bedeutung, dass ein Arzt im Traum sagt und zeigt, was richtig ist, was uns gesund macht, und das ist meist seelisch gemeint. Ein Arzt gibt in der Regel sinnvolle, wichtige Ratschläge oder analysiert/diagnostiziert richtig, natürlich auch schmerzhaft wahr, ungeschönt. Er steht für die innere Analysefähigkeit des Träumers. In aller Regel eine weise Stimme im Traum, seltener ein Indikator für eine Krankheit.
Arzt-Attrappe: Wir denken hier an eine Person, von der der Träumer annimmt, dass es ein Arzt sei, die aber kein Arzt ist und die außerdem auch von einer Reihe von anderen Dingen keine rechte Ahnung hat. Dann kann man das vielleicht als Vorzeichen dazu verstehen, dass man z.Zt. oder demnächst bei einem unfähigen Arzt in Behandlung ist.
Ärztin: Eine Ärztin ist eine Person, die den psychisch gesunden Zustand eines Menschen unbedingt will, aber auch umgekehrt auf Mängel schonungslos hinweist. Eine Ärztin analysiert, stellt eine Diagnose. Im Traum geht es dabei meistens um eine seelische Befindlichkeit.
Arztuntersuchung: Die Untersuchung in einer ärztlichen Sprechstunde gehört zu dem Bemühen, ein Trauma endlich zu erkennen bzw. dieses zu heilen.
Arztwechsel: Meist positiv zu sehen, in dem Sinne, dass man etwas Richtiges oder Neues für seine Gesundheit, evtl. psychisch, tut.
Asche: Als Relikt eines Feuers weist Asche darauf hin, dass Tod oder Todesgefahr vorher stattgefunden haben können (Feuer ist einer der stärksten, ältesten Archetypen für biologische Vernichtung). Außerdem indiziert bereits die „graue“ Farbe etwas Todähnliches; der Träumer oder seine Kleidung (als Rolle) tragen da Spuren eines Zerstörungsthemas. Asche enthält auch verräterische Reste eines alten Geheimnisses. Nicht selten Reste eines Traumas, Rückstände von früheren Geschichten. Es wird etwas noch Unerledigtes verraten. Das mag aber auch gerade beendet sein.
Assistent/Assistentin: Rolle des Menschen, die er gegenüber Geburt und Tod, der Reinkarnationskette oder dem Schicksal hat, d.h. er ist da mehr Zuschauer/Mitarbeiter denn Akteur oder Herr des Geschehens. Weiblich manchmal als Frau, Partnerin, Mutter, die nicht das Sagen hat, sondern die eher dominiert wird oder untergeordnet ist, die eher nur zuarbeitet (altes Frauenbild). Wir dienen dem Schicksal (Gedanken von C.G. Jung und der Antike), sind also irgendwo alle Assistenten.
Asthma: Siehe „Luftnot“
Aststärke: Ein „starker Ast“ ist ein Gleichnis für z.B. männliche Kraft oder allgemein für große Stärke und Unterstützung und Ähnliches.
Atmosphäre: Siehe „Klima“
Atmung, Odem: Siehe „Luft“
Attraktivität, allgemeine: Im tiefen Unbewussten ist oft die Anziehungskraft gemeint, die z.B. eine Tochter vorgeburtlich oder in früheren Leben gegenüber dem Vater empfand, also eine kosmisch ferne Attrahierung, etwas Transzendentes. Das hat mit Sex oder Inzucht in diesem Leben nichts zu tun; sondern diese Art Sexappeal ist der Grund, warum die Tochterseele gerade bei diesem Vater inkarnieren wollte. Durch den „Becher des Vergessens“, den ein Daimon jedem Neugeborenen reicht (nach Platon), ist von dieser Anziehung/Sympathie nichts mehr bewusst. In Inkarnationen wechseln sowohl das Geschlecht als auch die Beziehungsrollen. Die ödipale Konstellation (vgl. Sigmund Freud oder das Tibetische Totenbuch) wird durch diese Vorgeschichte hinreichend erklärt. Das Thema kann aus Tiefenschichten im Traum auftauchen – und man wundert sich dann über diese Variante allgemeiner Menschenanziehung. Solche Vorzeitanziehung führt auch den Sohn zur Mutter, oder sie führt Seelenverwandtschaften zusammen.
Attraktivität, erotische: Es gibt verschiedene Ebenen, auf denen man sich anzieht, z.B. körperlich, emotional, geistig (oder auch monetär, geschäftlich usw.). Sympathie zwischen Mann und Frau hat in der Regel etwas mit Eros zu tun, wenn auch manchmal nur indirekt. Und wenn es um offensichtliches Verliebtsein geht – so gibt es zur Zeit für diesen Zustand noch nicht hinreichende, wirkliche überzeugende Erklärungen, d.h. wir dürfen also von (anscheinend) irrationalen Gründen sprechen. Dennoch wird in diesen Fragen viel von logischen Erklärungen geredet, versucht, und es werden viele Pseudokausalitäten genannt. Einigermaßen gesichert ist, dass die Gene sich selbst anziehen, an Duplizierung interessiert sind, unabhängig vom Bewusstsein der Beteiligten. Man verliebt sich also – und dabei zählt primär der Anfang –, wenn der „Typ“, Typus des anderen Menschen, auch scheinbar irrational und unerklärbar, einem einfach, banal und spontan zusagt (a) und wenn die Genetik sich attrahiert (b); Letzteres in Form von Eros, Körper. Dabei spielt die Ähnlichkeit der Mund/Nasen/Kinn-Partie eine große Rolle, denn nach der Symbolischen Gleichung „oben wie unten“ (Wilhelm Stekel) zeigt das auch eine Affinität (Verliebtheit) der Sexualorgane unten. Wenn Mundphysiognomie, Profil sehr verschieden sind, ist eine starke sexuelle Anziehungskraft selten vorhanden. Man kann das in der Realität wie im Traum erkennen: man empfindet denjenigen Andersgeschlechtlichen als gut aussehend und attraktiv, der einem selbst im weiteren Mundbereich, im Profil ähnelt (oder auch in einer sonstigen Kleinigkeit, etwa im Gang). Ein Streitgespräch darüber, wer oder was „schön“ ist, ist also überflüssig, ist zu subjektiv (obwohl es da auch ein paar objektive Kriterien gibt). Der Fortpflanzungstrieb ist ein ganz wichtiges Element, welches über die Attraktivität entscheidet; diese ist eher unbewusst denn rational. Es gilt auch: gleiche Traumata ziehen sich an, dies auch sozusagen über Kreuz: ein Muttersohn heiratet gern eine Vatertochter. Elternlose oder Missbrauchte ziehen sich an.
Aufbruch, Abmarsch: Hat gern eine Relation zum Start ins Leben, also zur Geburt.
Aufeinanderliegen: Kann in Einzelfällen eine diffuse Erinnerung an sexuellen Missbrauch in der Kindheit darstellen.
Auferstehung: Als Rückkehr aus dem Totenreich, was ja eine überraschende Angelegenheit ist oder wäre, wird im Traum manchmal dargestellt, dass man aus größter Schwächeposition heraus denn doch zu Erfolgen, zum Sieg, zum Überleben kommt. Das Motiv ist verwandt mit dem Bilde des Phönix aus der Asche oder des Stehaufmännchens. Die Auferstehung kann in Träumen über kurz vorher Verstorbene auftauchen, z.B. als Aufstehen aus dem Sarg. Das Phänomen müsste eigentlich die Wahrheit von Auferstehung und Wiedergeburt andeuten, oder als das einfache direkte Weiterleben nach dem Tod verstanden werden. Vieles spricht nach den Träumen dafür, dass uns alle das Himmelreich als sofort Weiterlebende, unmittelbar Auferstandene, erwartet, mag man es nun anerkennen wollen oder nicht. Im Traum wird lakonisch gezeigt, dass die Toten wieder auferstehen, und zwar in der Regel „nach drei Tagen“, was wohl eine allgemeine Dreistufigkeit an Entwicklungsetappen andeutet, die man nach dem Tod durchmacht.
Auffahrt: Geburtsthematik. Etwa als kritische, schwierige Autobahnauffahrt.
Aufgabe: