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Die Kommunikationsexpertin Anja von Kanitz zeigt, wie ein konstruktives Kündigungsgespräch aufgebaut ist. Sie beschreibt, wie Sie den richtigen Rahmen für das Gespräch schaffen, auf Ihr Gegenüber richtig eingehen und das Gespräch auch in schwierigen Situationen sicher steuern können. Inhalte: - Faire Trennungsprozesse als Herausforderung an das Personalmanagement. - Unterstützung für jede Phase des Gesprächs. - Ablauf von Trennungsgesprächen: Einstieg gestalten, Beziehung aufbauen, Abschluss setzen. - So setzen Sie Sprache, Stimme und Körper ein, um Gesprächsinhalte verständlich zu vermitteln. - Konflikte entschärfen: Umgang mit Wut, Trauer und persönlichen Vorwürfen.Arbeitshilfen online: - Checklisten und Übungen für alle Gesprächsphasen.
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Seitenzahl: 332
Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Anja von KanitzTrennungsgespräche im Unternehmen1. Auflage 2015
© 2015, Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg [email protected]: Jutta Thyssen
Lektorat: Nicole Jähnichen, www.textundwerk.deSatz: Reemers Publishing Services GmbH, 47799 Krefeld Umschlag: RED GmbH, 82152 Krailling Druck: Schätzl Druck, Donauwörth
Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.
Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe (einschließlich Mikrokopie) sowie der Auswertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen, vorbehalten.
Eines ist sicher: Jedes Arbeitsverhältnis wird irgendwann einmal aufgelöst werden. Es wird also unweigerlich zur Trennung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber kommen. Unterschiedliche Gründe können dafür der Anlass sein: von der wohl „harmlosesten“ Variante, dem Renteneintritt, über einen Umzug, den Karrieresprung in ein anderes Unternehmen bis hin zu schwierigeren Situationen wie der Kündigung aus betriebs- oder verhaltensbedingten Gründen, der Trennung wegen unlösbarer Konflikte oder Insolvenz.[2]
Scheiden tut weh, so heißt es in einem bekannten Volkslied. Wie in anderen Bereichen unseres Lebens, in denen wir Beziehungen eingehen und wieder auflösen, sind auch im beruflichen Umfeld Trennungen häufig problembehaftet. Sie werden nicht selten von Gefühlen wie Angst oder Wut begleitet. Aber sie können neben Verzweiflung auch Erlösung bringen. Sie können Entwicklung vorübergehend lähmen, aber auch vorantreiben. In jedem Fall verändern sie die Situation einschneidend und damit auch die gehenden und die zurückbleibenden Menschen.
Vorwiegend auf Zahlen fokussierte Manager, Inhaber oder Stakeholder eines Unternehmens unterschätzen häufig die menschlichen Verwerfungen, die Trennungen mit sich bringen – sei es im Kleinen die Verabschiedung einer beliebten Führungskraft oder in größeren Dimensionen die Auflösung einer ganzen Einheit, verbunden mit der Entlassung zahlreicher Mitarbeiter. Auch ihre negativen Auswirkungen auf die Produktivität und den Ruf eines Unternehmens werden oft nicht realistisch erfasst und erstaunlich leichtfertig in Kauf genommen.
Manchmal hat ein Unternehmen jedoch auch wenig Spielraum. Schnell wechselnde Bedingungen auf Rohstoff- und Aktienmärkten, einschneidende Veränderungen durch technologische Innovation und weltweite Konkurrenz oder auch die Folgen von Managementfehlern und gesetzlichen Änderungen können zu kurzfristigen Anpassungen bei der Beschäftigung von Personal zwingen. So verlieren Mitarbeiter, die sich nichts zu Schulden haben kommen lassen, ihren Job, damit die drohende Insolvenz des Unternehmens abgewendet werden kann.[3]
Um den Schaden für alle betroffenen Parteien möglichst gering zu halten, sollten nötige Trennungen, unabhängig davon, was ihr Anlass war, so fair, professionell und konstruktiv wie möglich vollzogen werden. Die Mühe, die sich Unternehmen mit der professionellen Rekrutierung von qualifiziertem Personal machen, sollten sie auch in notwendig gewordene Trennungsprozesse investieren. Zur Trennungskultur eines Unternehmens, also der Art und Weise, wie ein Unternehmen Trennungsprozesse gestaltet und menschlich begleitet, gehören viele Aspekte. In diesem Buch steht einer der sensibelsten und schwierigsten im Mittelpunkt, einer, den viele Betroffene fürchten und kaum jemanden gleichgültig lässt, ein Aspekt, der ganz sicherlich nachhaltige Auswirkungen auf alle Beteiligten hat: das Trennungsgespräch.
Orientiert an den verschiedenen Trennungsgründen und an den neuesten Erkenntnissen der Kommunikationsforschung wird hier gezeigt, wie die Entscheidung zur Trennung den Betroffenen am besten vermittelt werden kann. Zahlreiche Beispiele und Arbeitshilfen für die Praxis helfen Personalverantwortlichen und Führungskräften dabei, die Gesprächsführung in diesem Bereich zu optimieren und entscheidend weiterzuentwickeln.
Anja von Kanitz, im September 2014
Ein Hinweis für Leserinnen: Wenn in diesem Buch an manchen Stellen für Personenbezeichnungen die männliche Form verwendet wird, geschieht dies allein zur Gewährleistung eines besseren Leseflusses. Insgesamt habe mich bemüht, ein ausgeglichenes Verhältnis in der sprachlichen Form und den Beispielen herzustellen, um unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit gerecht zu werden, in der Frauen selbstverständlich im Erwerbsleben präsent sind und Verantwortung übernehmen.[4]
Viele Unternehmen unterschätzen die Bedeutung und Auswirkungen von Trennungen auf ihren Erfolg und ihr Image.
Der enge Markt für qualifizierte Fachkräfte und der Trend zu zeitlich begrenzten Kooperationen mit Fachexperten hat zur Folge, dass Unternehmen sich mehr bemühen müssen, für Fachkräfte attraktiv zu sein und die Arbeitgebermarke zu stärken. Schlecht gemanagte Entlassungen im großen Stil oder unfaire Trennungsszenarien schaden diesem Ziel und der Produktivität des Unternehmens nachhaltig und führen zu zusätzlichen, versteckten Kosten. Jegliche Form von Trennung im Unternehmen sollte so konstruktiv gestaltet sein, dass möglichst keine negativen Schlagzeilen oder zerstörte Beziehungen zurückbleiben.
Die Ausgestaltung von nötigen Trennungsprozessen sollte mit den Unternehmenswerten korrespondieren und von einer definierten Trennungskultur getragen werden. Auf Basis dieser Kultur sollen alle mit Trennungen einhergehenden strategischen und organisatorischen Überlegungen und Entscheidungen erfolgen.
Trennungsgespräche sind ein entscheidendes Element in einem Trennungsprozess. Hier zeigt sich, ob und wie ein Unternehmen seiner ethischen Verantwortung gerecht wird und wie professionell es auch schwierige Prozesse zu steuern vermag.[5]
Um solche Gespräche professionell und wertschätzend führen zu können, müssen Führungskräfte und Personalverantwortliche sorgfältig vorbereitet und ausgebildet werden.
Das Personalmanagement ist direkt und indirekt mit allem verbunden, was im Unternehmen geschieht. An der Zahl der Überstunden, Krankmeldungen, am Bedarf an Stellenausschreibungen, an vermehrten Kündigungen in einzelnen Abteilungen können die Personaler ablesen, in welchen Bereichen des Unternehmens es gut oder weniger gut läuft. Krisen, ausgelöst durch veränderte politische Rahmenbedingungen, Marktveränderungen, Managementfehler oder höhere Gewalt, haben immer direkte Auswirkungen auf die Arbeit des Personalmanagements. Gleiches gilt für Erfolgsphasen. Brummt der Absatz, muss es zusätzliche Vertriebs- oder Produktionsmitarbeiter auftreiben. Steht eine Expansion an, organisiert Human Resources Auswahl, Schulung und Etablierung der Mitarbeiter. Scheitert die Expansionsstrategie, sind sie mit der Rückabwicklung beschäftigt. Erfordert die strategische Neuausrichtung ‚Downsizing’, also eine Verschlankung des Unternehmens, sind sie es, die diesen Prozess auf der personellen Ebene begleiten, strukturieren und organisieren müssen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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