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Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 111 Taschenbuchseiten. Manipulierte Boxkämpfe! Was zunächst "nur" wie ein Betrug aussieht, entwickelt sich zu einem mörderischen Wettlauf. Wer im Ring nicht freiwillig verlieren will, wird eiskalt umgebracht. Als sich auch noch Trittbrettfahrer einschalten, stecken die FBI-Agenten Trevellian und Tucker in einem tödlichen Spiel, das nur einen Gewinner kennt.
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Seitenzahl: 117
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Trevellian boxt sich durch: Action Krimi
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Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 111 Taschenbuchseiten.
Manipulierte Boxkämpfe! Was zunächst „nur“ wie ein Betrug aussieht, entwickelt sich zu einem mörderischen Wettlauf. Wer im Ring nicht freiwillig verlieren will, wird eiskalt umgebracht. Als sich auch noch Trittbrettfahrer einschalten, stecken die FBI-Agenten Trevellian und Tucker in einem tödlichen Spiel, das nur einen Gewinner kennt.
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author /COVER FIRUZ ASKIN
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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»Du wirst den Kampf gegen Monahan verlieren!«, sagte die Stimme. »Verlierst du nicht, bekommst du ein Stück Blei zwischen die Rippen. Das sind die beiden Alternativen.«
Larry Desmond, der amtierende Schwergewichtsweltmeister der IBF, lauschte den Worten hinterher. Der Anrufer hatte mit verstellter Stimme gesprochen. Sie hatte ziemlich verzerrt geklungen. Vielleicht ein Stimmverzerrer?
»Aber …«
»Kein aber. Du verlierst den Kampf. Ich werde nicht wieder anrufen. Es ist dein letzter Weltmeisterschaftskampf. Du wirst ihn verlieren – oder tot sein. Ich spaße nicht.«
Der Anrufer legte auf. Die Leitung war tot. Larry Desmond hielt den Hörer gedankenverloren in der rechten Hand. Die Worte klangen in ihm nach. Schließlich legte er auf. Er ging zum Fenster und schaute nach draußen. Drei Stockwerke unter ihm lag die Straße. Autos fuhren vorüber. Motorengeräusch drang an sein Gehör. Er nagte an seiner Unterlippe und fragte sich, wie ernst dieser Anruf zu werten war. Schließlich kam er zu dem Ergebnis, dass er ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte.
Er kehrte zum Telefon zurück, nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer. Als jemand abnahm, sagte er: »Wir müssen reden, Simon. Es ist verdammt wichtig. Es geht um meinen Kampf!«
»Was ist damit?«
»Ich erhielt einen seltsamen Anruf. Wir treffen uns bei mir. Komm in mein Zimmer. Ich warte auf dich.«
»Ich komme.«
Sie waren im »The Mark« in der 77. Straße einquartiert. Nicht nur er, der Champion, sondern auch sein Trainer und der gesamte Betreuerstab. Insgesamt fast ein Dutzend Leute. Sie alle bezahlte Larry Desmond.
Es klopfte an der Tür, dann trat Simon Sommers in das Zimmer. Er drückte hinter sich die Tür wieder zu. »Was gibt es?« Erwartungsvoll und fragend schaute er seinen Schützling an.
»Ich erhielt einen Drohanruf. Entweder, ich verliere den Kampf gegen George Monahan, oder man will mich umbringen.«
Sommers schob das Kinn vor. »Man will dich umbringen?«
»Das sagte der Anrufer.«
»Es muss jemand aus Monahans Lager gewesen sein.« Spontan stieß es Sommers hervor.
»Was soll ich tun?«, fragte Desmond. »Ich nehme den Anruf ziemlich ernst.«
»Man muss ihn ernst nehmen.« Sommers hob die Schultern, ließ sie wieder nach unten sacken und fuhr fort: »Ich weiß nicht, was das Richtige ist.« Er knetete seine Hände. Ratlos schaute er den Champion an.
Desmond presste die Lippen zusammen. »Ich will nach diesem Kampf von der internationalen Bühne abtreten«, grollte schließlich sein Organ. »Und zwar ungeschlagen. Also werde ich alles daran setzen, um meinen letzten Kampf zu gewinnen.«
»Ich ahnte es, dass du dich nicht erpressen lässt«, murmelte Sommers. »Dein Stolz lässt es nicht zu, dass du den Kampf verschenkst …«
»Wäre es dir lieber, wenn ich verliere?«
»Ich nehme die Drohung ziemlich ernst.«
Larry Desmond winkte ab. »Ich pfeife drauf und werde Monahan durch Sonne und Mond schlagen. Ja, es ist mein Stolz. Es ist aber auch Ehrgeiz. Ich habe mir geschworen, als Weltmeister den Ring zu verlassen. Es ist eine Frage der Ehre.«
Der Kampf fand im Madison Square Garden statt. Die Halle war brechend voll. Der Veranstalter ließ eine teure Show ablaufen. Die Stimmung war aufgeheizt. Schließlich wurden die Boxer angekündigt. Zuerst kam George Monahan, der Herausforderer. Er war ein Afroamerikaner. Sein Kopf war kahl rasiert. Bodyguards umgaben ihn. Monahan fintierte in die Luft. Er trug einen weißen Mantel. Musik begleitete seinen Einmarsch. Das Publikum tobte.
Monahan stieg in den Ring und riss die Arme hoch. Es war die Pose eines Siegers, die er zeigte. Er zog seinen Mantel aus. Ein Betreuer übernahm das Kleidungsstück. Der Ringrichter prüfte seine Handschuhe. Monahan ließ seine gewaltigen Muskeln spielen. Er war eins-neunzig groß und wog 250 Pfund.
Dann wurde Larry Desmond angekündigt. Er kam mit seinen Bodyguards und seinem Trainer. Letzterer trug den Weltmeistergürtel und hielt ihn in die Höhe. Desmonds Blick schien sich nach innen verkehrt zu haben. Es sah aus, als wäre er in ein andächtiges Gebet versunken. Wieder brauste ein Sturm des Beifalles durch die Halle. Desmond stieg in den Ring.
Monahan tänzelte in seiner Ecke, fintierte, und rief: »Ich werde dich schlagen, Desmond. Du beziehst heute die Prügel deines Lebens.«
In der Pressekonferenz hatte er angekündigt, dass er Desmond spätestens in der achten Runde von den Beinen schlagen werde. Monahan gefiel sich in der Rolle des Großmauls. Sein Idol war Cassius Clay alias Mohammed Ali …
Desmond beachtete den Herausforderer nicht. Er war zehn Jahre älter als Monahan. Bei einer Größe von eins-fünfundachtzig wog er 224 Pfund. Gegen Monahan sah er fast schmächtig aus.
Desmond war Weißer. Seinen Titel hatte er siebenmal erfolgreich verteidigt. Nach dem Kampf gegen Monahan wollte er mit dem Boxen aufhören. Er war 36 Jahre alt.
Desmond zog seinen Mantel aus, der Ringrichter überprüfte auch seine Handschuhe. Der Veranstalter hatte 10 Unzen-Handschuhe vorgeschrieben. Die beiden Boxer begrüßten sich, indem sie die Fäuste zusammenstießen, dann schickte sie der Ringrichter – nachdem er sie noch einmal kurz über die Regeln belehrt hatte – in ihre Ecken. Die Trainer schoben ihnen den Mundschutz zwischen die Lippen. Ein Nummerngirl kündigte die erste Runde an. Der Gong erklang. Der Kampf war freigegeben.
Monahan und Desmond verließen ihre Ecken. Der Kampf sollte über 12 Runden zu jeweils 3 Minuten gehen. Desmond tänzelte. Locker ließ er die Fäuste hängen. Monahan ging sofort in die Offensive. Er attackierte Desmond. Doch dieser war schnell und geschmeidig. Der wich den Schlägen aus, bewegte sich leichtfüßig, federte in den Knien und ging unvermittelt in den Angriff über, als Monahan für einen Moment die Fäuste sinken ließ, um die Muskulatur in seinen Schultern zu lockern.
Aber auch Monahan war ziemlich behände. Er bog sich zurück. Einer der Schwinger zischte dicht an seiner Nase vorbei. Dann sprang er zurück. Desmonds Linke pfiff ins Leere. Monahan riss die Fäuste wieder hoch und deckte damit sein Gesicht. Und er ging sofort wieder in den Angriff über …
In der sechsten Runde zeigte Desmond schon ziemliche Ermüdungserscheinungen. Er kassierte einige Haken und Körpertreffer und wurde einmal sogar angezählt. Bei vier aber hob er die Fäuste und nahm wieder Kampfhaltung ein. Nach IBF-Regeln ging der Kampf weiter.
Auch die siebte Runde ging an Monahan. Als der Gong das Ende der Runde verkündete, riss er siegessicher die Arme hoch.
Desmond blutete an der Augenbraue. Es gelang dem Ringarzt, die Blutung zu stillen. Ringarzt und Referee kamen überein, dass der Kampf weitergehen konnte. Desmond spülte sich den Mund aus. Sein Trainer gab ihm einige Ratschläge.
Die achte Runde begann. Desmond agierte vorsichtig. In dieser Runde hatte Monahan angekündigt, ihn von den Beinen zu schlagen. Der Weltmeister sparte seine Kräfte. Monahan bedrängte ihn. Desmond klammerte und wurde vom Ringrichter ermahnt. Der Kampf ging weiter. Desmond aktivierte verborgene Energien. Plötzlich wendete sich das Blatt zu seinen Gunsten. Seine ungestümen Angriffe hatten Monahan ziemlich ausgepowert. Er musste einige Kopftreffer hinnehmen, taumelte gegen die Seile, Desmond setzte nach und landete eine kerzengerade Rechte auf Monahans Brust. Dieser Schlag presste Monahan die Luft aus den Lungen. Er wandte sich ab. Desmond schlug nach dem Kopf des Gegners. Monahan fiel gegen die Seile. Er hielt sich mit beiden Händen fest. Monahan trat vor ihn hin. Ein kurzer, harter Schlag in den Magen ließ Monahan auf die Knie niedersinken.
Da ertönte der Gong.
Desmond ließ die bereits erhobene Faust sinken und ging in seine Ecke.
Monahan kam hoch, stand taumelnd, schließlich bewegte er sich. Er ließ sich in seiner Ecke schwer auf den Hocker fallen, der dort bereit stand. Sein Trainer nahm ihm den Mundschutz heraus und spritzte ihm Flüssigkeit zwischen die Zähne.
»Du hattest ihn fast«, knurrte Vaugham gereizt. »Was ist los? Wenn der Gong nicht gekommen wäre, hätte er dich auf die Matte geschickt.«
»Ich habe ihn unterschätzt«, keuchte Monahan. »In der nächsten Runde werde ich vorsichtiger sein …«
Die Minute Pause war um. Die neunte Runde begann. Die Gegner tasteten sich gegenseitig ab. Jeder war vorsichtig geworden, jeder hatte Respekt vor den Fäusten des anderen. Sie tänzelten, umrundeten sich, attackierten und fintierten, und schließlich gelang es Monahan, einen Schlag gegen den Kopf des Gegners zu platzieren. Im nächsten Moment aber landete Desmond einen Uppercut, und sofort ließ er die Linke folgen und hämmerte sie Monahan in den Leib. Der beugte sich nach vorn, um dem Schlag etwas von seiner Härte zu nehmen. Die Rechte Desmonds landete seitlich an seinem Kinn. Monahans Kopf flog auf die Seite. Er machte einen Ausfallschritt, um das Gleichgewicht zu bewahren. Da traf ihn Desmond mit einem Schwinger auf den Punkt. Die Beine knickte unter Monahan weg. Er setzte sich auf den Boden des Ringes.
Der Ringrichter baute sich vor ihm auf. »Eins …«, begann er ihn anzuzählen. »Zwei – drei – vier – fünf …«
Monahan drückte sich hoch und nahm Kampfhaltung ein.
»Kämpft!«, stieß der Ringrichter hervor.
Monahan wich zurück. Er versuchte, Kraft zu sparen. Zwei, drei Schwinger Desmonds blockte er ab. Dann landete er einen Kopftreffer. Und dann kam der Gong!
Die neunte Runde war eindeutig an Desmond gegangen.
Zehnte Runde! Monahan setzte jetzt alles auf eine Karte. Er griff an. Es sah so aus, als wollte er mit diesem Angriff seinen Gegner von den Beinen fegen. Seine Fäuste flogen. Desmond musste zurückweichen und hatte Mühe, die wilden Heumacher Monahans abzublocken oder ihnen auszuweichen. Und er musste den einen oder anderen Treffer einstecken. Seine Beinarbeit ließ nach. Er spürte die Erschöpfung, die sich in seinem ganzen Körper breitet machte. Sie hatten sich beide nichts geschenkt. Der Fight forderte seinen Tribut. Desmond wankte. Und sein Gegner kam mit fliegenden Fäusten …
Einen Moment dachte Desmond an die Drohung. Und er fragte sich, ob es nicht besser wäre, sich nach einem weiteren Treffer fallen zu lassen und nicht mehr aufzustehen.
Nein! Er verwarf diesen Gedanken.
Er wollte als ungeschlagener Weltmeister in die Annalen der Boxgeschichte eingehen.
Und Desmond überwand seine Erschöpfung. Er wich nicht weiter zurück, sondern stellte sich seinem Gegner. Es gab einen heftigen Schlagabtausch, jeder der beiden Kämpfer wurde getroffen, und die Frage war, wer die nötige Härte besaß, um die Schläge wegzustecken.
Es war Desmond. Ein weit aus der Hüfte gezogener Schwinger traf Monahan am Kinn. Monahan schien einen Augenblick lang schräg in der Luft zu hängen, dann prallte er auf den Boden, der mit einer 2,5 Zentimeter dicken Schaumstoffmatte ausgelegt war. Und jetzt stand er nicht mehr auf. Der Schiedsrichter zählte bis zehn und erklärte dann Larry Desmond zum Sieger durch k.o. in der zehnten Runde.
Alter und neuer Weltmeister war Larry Desmond. Sein Trainer und einige Betreuer kamen in den Ring. Der Weltmeisterschaftsgürtel wurde vom triumphierenden Trainer in die Höhe gehalten. Das Publikum tobte. Es hatte einen hervorragenden Kampf gesehen, der fast über die volle Distanz gegangen war und dem Publikum Boxen vom Feinsten geboten hatte.
Larry Desmond und seine Betreuer speisten im »Chanterelle«, einem von New Yorks Gourmettempeln. Sie aßen Lachs-Ravioli mit Kohl und Austern mit weißen Trüffeln. Der Kampf gegen George Monahan lag fast 24 Stunden zurück. Unmittelbar nach dem Kampf hatte es eine Party gegeben. Vergessen war die Drohung. Der alternde Champion hatte es noch einmal allen bewiesen. Sein Triumph kannte keine Grenzen. Er hatte viel getrunken und war schließlich mit einer hübschen Blondine auf dem Zimmer gelandet.
Den Tag hatte Desmond zu 75 Prozent verschlafen. Erst am späten Nachmittag hatte er sich sehen lassen.
Das Essen mundete vorzüglich. Am folgenden Morgen wollten der Boxer und seine Betreuer den Big Apple verlassen, um nach Phönix zu düsen, wo Desmond und sein Stab zu Hause waren. Man beschloss, früh zu Bett zu gehen. Und so kehrten sie schon gegen 22 Uhr ins Hotel zurück.
Der Weltmeister betrat sein Zimmer. Er gähnte herzhaft. Die Tür zum Badezimmer war geschlossen. Desmond begann, sich auszuziehen. Er merkte nicht, wie sich die Badezimmertür leise öffnete. Eine Gestalt trat in das Zimmer. Es war ein hagerer Mann um die 30. In seiner Rechten lag eine Glock. Auf den Lauf war ein klobiger Schalldämpfer aufgeschraubt.
»Es war dumm von dir, den Kampf zu gewinnen«, sagte der Eindringling.
Desmond wirbelte herum. Seine Augen weiteten sich. Sein Gesicht trug noch die Spuren der Fäuste Monahans. Seine Lippen klafften auseinander, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Er brachte keinen Ton heraus.
Der Killer hob die Hand mit der Pistole. Er trug dünne, schwarze Handschuhe. Die Glock deutete auf Desmond. Dieser hob abwehrend die Hände. »Bitte …«, entrang es sich ihm. Seine Stimme verlosch.
»Du hättest die Warnung beherzigen sollen«, sagte der Killer, dann drückte er ab. Plopp! Es hörte sich an, wie wenn man den Korken aus einer Champagnerflasche zieht. Desmond wurde von der Wucht des Treffers zurückgestoßen. Ein Schrei stieg in ihm auf, erstickte aber in der Kehle. Er spürte keinen Schmerz. Der Tod griff mit gebieterischer Hand nach ihm. Als er am Boden aufprallte, war er tot.
Der Killer schob die Waffe unter seiner Jacke in den Hosenbund. Ohne jede Gemütsregung wandte er sich ab, ging zur Tür und spähte hinaus auf den Korridor. Er war hell erleuchtet. Aber zu sehen war niemand. Der Killer verließ das Zimmer, stieg die Treppe hinunter, zog die Handschuhe aus und steckte sie in die Taschen seiner Jacke. Als er unten an der Rezeption vorbeiging, achtete niemand auf ihn. Hier war ein Kommen und Gehen …
Auf der Straße wandte sich der Mörder nach rechts. Etwa 100 Yards musste er bis zu seinem Auto zurücklegen. Es war ein Lincoln. Er öffnete per Fernbedienung die Zentralverriegelung, setzte sich auf den Fahrersitz und nahm das Handy aus der Feststation. Nachdem er eine Nummer getippt hatte, drückte er die grüne Taste und ging auf Verbindung. Dreimal erklang das Freizeichen, dann meldete sich eine dunkle, sonore Stimme: »Hast du die Sache erledigt?«
»Ja«, sagte der Killer. »Desmond ist tot. Die IBF ist ohne Weltmeister.«
»Sehr gut. Das wird anderen eine Lehre sein.«
Am folgenden Tag, als wir unseren Dienst antraten, wurden wir sofort zu Mr. McKee zitiert. Nachdem wir uns begrüßt und an dem kleinen Konferenztisch Platz genommen hatten, sagte der Assistant Director: »Gestern Abend wurde in seinem Hotelzimmer Larry Desmond ermordet.«
Das saß.
»Der Schwergewichtsweltmeister?«, fragte ich vorsichtshalber, als ich die Nachricht einigermaßen verdaut hatte, die mir nicht in den Kopf wollte.