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Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 117 Taschenbuchseiten. Jennifer Johnson, die Kollegin der FBI-Agenten Trevellian und Tucker, wird von einem gewissenlosen Gangster als Geisel genommen. Um das Leben der Frau nicht zu gefährden, müssen die Agenten sich im Hintergrund halten - bis die Situation eskaliert.
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Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Trevellian, die Agentin und der Killer: Action Krimi
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Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 117 Taschenbuchseiten.
Jennifer Johnson, die Kollegin der FBI-Agenten Trevellian und Tucker, wird von einem gewissenlosen Gangster als Geisel genommen. Um das Leben der Frau nicht zu gefährden, müssen die Agenten sich im Hintergrund halten – bis die Situation eskaliert.
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
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© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Unsere Mission war klar. Vor dem Hochhaus, in dem Antonio Felli als Anlageberater und privater Geldverleiher ein Büro betrieb, bremste ich den Sportwagen. Ich fand sogar eine Parklücke, was in den Straßen Südmanhattans fast schon mit einem Haupttreffer in der Lotterie vergleichbar war, und manövrierte den Wagen hinein.
Wir hatten den Verdacht, dass Felli ein käuflicher Killer war.
Finden Sie heraus, ob etwas dran ist an dem Verdacht, Jesse, Milo. Wenn ja, dann stellen Sie Antonio Felli kalt.
Das war der Auftrag, den uns Mr. McKee, der Chef des FBI New York, mit Nachdruck im Tonfall erteilt hatte.
Es war kein schwieriger Auftrag. Felli rechnete nicht mit uns. Dennoch verspürte ich Anspannung. Und auch um Milos Mund glaubte ich einen angespannten Ausdruck wahrzunehmen…
Wir standen vor dem Wegweiser in der Halle des Bürohochhauses. In der 4. Etage hatten Antonio Felli und sein Partner ihren Betrieb etabliert.
Ich holte ein Walkie-Talkie aus der Jackentasche, ging auf Frequenz und murmelte in die Sprechmuschel: „Team eins an Team zwei. Kommen!“
„Hier Team zwei. Alles klar?“ Es war die Stimme Jennifer Johnsons, der hübschen Agentin, die aus dem Lautsprecher erklang.
Sie und Annie Francesco, die rassige Latina, warteten in einem Dienstbuick vor dem Hochhaus, für den Fall, dass Antonio Felli Milo und mir durch die Lappen gehen sollte.
„Gut, Jennifer“, sagte ich. „Wir gehen jetzt hinauf. Macht euch für den Fall des Falles bereit.“
„All right, Jesse. Wir postieren uns am Eingang. Over.“
„Wir bleiben in Verbindung. Over.“
Ich schob das Funkgerät ein, in der Überzeugung, dass wir die beiden Kolleginnen nicht bemühen mussten.
Der Mann hinter der Rezeption beobachtete uns desinteressiert. Seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als hinter uns jemand die Halle betrat und zielstrebig zur Rezeption ging. Es war überhaupt ein Kommen und Gehen hier. Die beiden Aufzüge standen fast keinen Moment lang still. Manche Leute benutzten die Treppe. Die Drehtür des Eingangs war ständig in Bewegung.
Ich sagte: „Nimm du den Lift, Milo. Ich nehme die Treppe.“
„Hoffentlich trifft dich nicht der Schlag“, knurrte Milo mit Galgenhumor. „Vier Stockwerke sind in deinem Alter kein Pappenstiel.“ Er grinste gallig.
„Deine Sorge um mich rührt mich zu Tränen“, gab ich mit schiefem Grinsen zurück. „Dennoch können wir ja ‘ne Wette abschließen, wer zuerst oben ist.“
„Na schön. Was wetten wir?“
„Ich wette einen Hunderter, dass du zuerst oben bist.“
Milo schaute mich verblüfft an. Plötzlich zuckten seine Brauen in die Höhe. „Ha, ha“, machte er dann. „Unter die Witzbolde gegangen, wie?“ Er legte den Daumen auf den beleuchteten Knopf, der den Aufzug ins Erdgeschoss holte.
Ich schaute auf die Stockwerksanzeige des Fahrstuhles. Er befand sich in der 13. Etage. Der andere Aufzug stand im Moment sogar im 21. Stockwerk. „Bis gleich.“
Ich sprach es und schritt zur Treppe.
Als ich einen Blick über die Schulter warf, war der Aufzug, auf den Milo wartete, in der 11. Etage.
Mein Ehrgeiz war herausgefordert. Ich beeilte mich. Und als ich von unten nicht mehr zu sehen war, nahm ich immer zwei Stufen gleichzeitig. Etwas atemlos kam ich oben an. Der Aufzug befand sich im Erdgeschoss. Unwillkürlich grinste ich vor mich hin.
Ich orientierte mich.
Gegenüber der Treppe waren die Lifts. Linker Hand führte eine doppelflügelige Glastür in den Korridor mit den Büroräumen einer privaten Entsorgungsfirma. Rechts waren hinter einer identischen Glastür die Büroräume der Star Finance Capital Management & Consulting Company, wie Antonio Felli und sein Kompagnon das Unternehmen getauft hatten.
Ich ging zu der Tür, auf deren rechtem Flügel in schwarzen Druckbuchstaben der Firmenname, die Öffnungszeiten, Telefon- und Faxnummer sowie ein Werbeslogan angebracht waren.
Ich musste fast schmunzeln. Wir kamen während der Öffnungszeit. Andernfalls hätte es einer besonderen Terminvereinbarung bedurft. Uns bei Antonio Felli anzumelden wäre allerdings nicht ratsam gewesen.
Ich warf einen Blick auf die Leuchtziffern über der Aufzugtür. Der Lift befand sich im 2. Stock. Die Nummer 3 leuchtete auf, dann hielt die Kabine in der 4. Etage. Die Edelstahltüren fuhren lautlos auseinander. Ich sah vier Leute in der Kabine. Milo trat ins Treppenhaus, hinter ihm schloss sich die Tür wieder.
„Ich kriege hundert Bucks von dir“, grinste mein Partner schief.
„Haben wir vielleicht gewettet?“, versetzte ich. „Aber wir können das gerne nachholen. Wetten, dass Felli sich nicht kampflos ergibt, wenn er das ist, wofür wir ihn halten.“
„Diese Wette würdest du gewinnen“, winkte Milo ab und holte die SIG Sauer P226 aus dem Holster. „Auf in den Kampf, Torero“, tönte er.
Auch ich zog blank. Dann stieß ich die Tür auf.
Es war Punkt 9 Uhr. Wir betraten die Anmeldung. Die nicht mehr ganz taufrische Lady hinter dem Tresen schaute uns durch funkelnde Brillengläser verdutzt an. Der Anblick der Pistolen in unseren Fäusten ließ ihren Mund aufklaffen. Hielt sie uns für Einbrecher? Der Schrei, der sich in ihr hochkämpfte, erstickte in der Kehle und reduzierte sich auf ein klägliches Stöhnen.
„Zu Mr. Antonio Felli“, stieß ich hervor.
Sie war wie gelähmt. Ihre Lippen bewegten sich. Eine unsichtbare Hand schien sie zu würgen.
In diesem Moment – wahrscheinlich hatte der Teufel die Hand im Spiel –, öffnete sich die Tür zum anschließenden Büro. In ihrem Rahmen stand – Antonio Felli.
Für die Spanne zweier Herzschläge starrte er Milo und mich entsetzt an. Dann kam bei ihm das Begreifen, denn die Glätte in seinem Gesicht zerbrach, er knirschte eine Verwünschung, wirbelte herum und warf die Tür zu.
Milo und ich schüttelten unsere Überraschung ab. Wir setzten uns gleichzeitig in Bewegung. Mit zwei Schritten waren wir bei der Tür. Mit dem dritten Schritt glitten wir auseinander und bauten uns an der Wand auf.
Keinen Sekundenbruchteil zu früh. Denn in dem Raum, in dem sich Felli befand, begann eine Pistole trocken zu wummern. Die Kugeln stanzten einige Löcher in die Türfüllung. Der Krach war infernalisch. Holzsplitter flogen. Ich dankte dem Himmel, dass die Sekretärin nicht in der Schusslinie stand.
Eine Tür schlug nebenan.
Unser Verdacht, dass Antonio Felli alles andere war als ein rechtschaffener und hart arbeitender Anlage- und Vermögensberater, hatte sich auf brutale Weise bestätigt.
So wie er reagierte nur ein eiskalter Killer.
Ich bedeutete Milo, hier zu bleiben, verließ das Büro und stand wieder auf dem Flur. Felli hatte sein Office durch die Tür zum Korridor verlassen und rannte zur Glastür. Ich hob die SIG. „Stehenbleiben! FBI!“
Felli wirbelte herum und legte auf mich an. Ich stieß mich ab, überquerte mit einem kraftvollen Satz den Flur und landete in der Türnische auf der anderen Seite. Fellis Schuss dröhnte wie eine Explosion. Die Kugel schrammte über die Wand und schlug an der Stirnseite des Korridors ein Loch in die Fensterscheibe.
Felli warf sich gegen die Glastür. Sie flog auf. Der Gangster hechtete ins Treppenhaus. Der Flügel der Glastür schloss sich automatisch. Ich wagte es nicht zu feuern, denn wenn ich den Gangster verfehlte, würde meine Kugel die Glastür auf der anderen Seite des Treppenhauses durchschlagen, und dort konnten Beschäftigte der Entsorgungsfirma herumstehen.
Felli hatte nicht so viele Gewissensbisse. Ich sah ihn auf die Beine schnellen und die Waffe hochreißen. Der Schuss dröhnte, Scherben klirrten. Die Kugel pfiff an mir vorbei und hämmerte am Ende des Korridors ein zweites Loch in die Fensterscheibe. Auch in dem Türflügel mit den Öffnungszeiten war jetzt ein Loch. Und Felli war verschwunden.
Auf der anderen Seite sah ich Milo in der offenen Tür zum Sekretariat. Die Mündung seiner SIG wies senkrecht nach oben.
Ich schob mich an der Wand nach vorne bis zur Glastür. Das Treppenhaus war, soweit ich es einsehen konnte, leer. Ich winkte Milo. Als er bei mir war, stieß ich die Tür auf und schob mich hinaus.
Ich hörte auf der Treppe die hallenden Schritte des fliehenden Killers. Jetzt waren Jennifer Johnson und Annie Francesco gefordert. Ich fischte das Walkie-Talkie aus der Jackentasche. „Team zwei bitte kommen.“
„Team eins, was ist? Habt ihr ihn?“
„Nein. Er flieht über die Treppe. Sobald er das Gebäude verlässt, greift ihr zu. Vorsicht. Er hat eine Pistole und macht rücksichtslos davon Gebrauch.“
„Verstanden, Jesse. Verbaut ihm den Rückweg.“
„Klar. Hals- und Beinbruch, Jennifer.“
Milo und ich folgten dem Gangster die Treppe hinunter. Weit unter uns hörten wir ihn laufen. Den Geräuschen nach, die er verursachte, musste er immer mehrere Stufen auf einmal nach unten springen.
Jennifer Johnson und Annie Francesco postierten sich zu beiden Seiten des Eingangs in das Büro-Building. Sie hatten ihre Waffen gezogen. Die beiden Agentinnen waren nicht mit der schweren P226, sondern mit der leichteren P228 ausgerüstet.
Soeben kamen zwei junge Frauen aus der Drehtür. Eine Gruppe Männer und Frauen stiegen die fünf Stufen zum Eingang empor.
„FBI!“, rief Jennifer. „Verlassen Sie die Treppe. Das ist ein Polizeieinsatz. Beeilen Sie …“
In der Drehtür erschien Antonio Felli.
„Waffe weg, Felli! FBI!“, schrie Annie Francesco und schlug die SIG auf den Gangster an.
Felli fackelte nicht lange, gab einen kaum gezielten Schnappschuss ab und verschwand sofort wieder im Gebäude. Schreiend flüchteten die Menschen von der Treppe auf die Straße. Panik griff um sich.
Plötzlich erschien Felli wieder. Vor sich hielt er eine junge Frau als lebendes Schutzschild. Sein linker Arm lag um ihren Hals. Er drückte ihr die Mündung der Pistole unter das Kinn. Das Entsetzen versiegelte die Lippen der Frau. Ihre Augen waren ein Abgrund des Grauens und der Verzweiflung. Die Angst lähmte sie und machte sie wehrlos.
„Ich knalle ihr den Kopf von den Schultern!“, brüllte der Italoamerikaner. „Kommt mir bloß nicht zu nahe. Verschwindet, ihr verdammten FBI-Schlampen! Fort mit euch!“ Der nötigte seine Geisel die obersten beiden Stufen hinunter. Halb besinnungslos hing die Frau in seinem Arm. Brutal schnürte er ihr die Luft ab. Ihre Augen quollen aus den Höhlen. Sie japste erstickend.
Milo und ich verließen das Gebäude.
Felli wirbelte die Geisel herum, so dass ihr Körper ihn gegen uns deckte. „Na los, schießt schon, ihr verdammten Bullen!“, hechelte er und schleppte die arme Frau wieder eine Stufe nach unten.
„Geben Sie auf, Felli!“, rief ich. „Lassen Sie die Frau frei. Wir haben Verstärkung angefordert. Sie kommen nicht weit. Wenn Sie der Lady auch nur ein Haar krümmen, machen Sie alles nur noch viel schlimmer. Sie haben keine Chance.“
Ich rief es eindringlich, fast beschwörend.
Der Gangster lachte scheppernd auf. „Ja, Bulle, ich lasse sie frei. Sicher, sie kann gehen, wohin sie will. Ich werde der Kleinen auch kein Haar krümmen.“ Wieder lachte er auf. Es klang widerwärtig und brachte meinen Blutdruck auf 180. Dann ließ Felli wieder seine Stimme erklingen. „Für die Lady will ich allerdings Ersatz, Bulle. Und zwar deine blonde Kollegin. Sie gefällt mir. Ja, sie wird mich an Stelle der Lady begleiten. Komm her, Blondie, komm schon.“
Der Gangster meinte Jennifer Johnson.
Er richtete an seiner Geisel vorbei die Pistole auf mich, dann auf Milo und schließlich auf Annie Francesco. „Na, was ist, Blondie? Muss ich erst deine Kollegin umlegen, damit du spurst? Schmeiß deine Knarre weg und komm her. Ich warte noch drei Sekunden. Dann fange ich an zu schießen. Erst glaubt deine hübsche Kollegin dran. Dann die beiden G-men. Und dann die kleine Lady hier.“
„Keine Chance, Felli!“, schrie ich. „Du …“
Der Gangster feuerte. Die Kugel klatschte neben Annies linkem Knöchel gegen die Treppe und zog jaulend als Querschläger davon. Steinsplitter spritzten. Steinstaub wallte auf.
Mein Herz übersprang einen Schlag. Ein eiserner Ring schien sich um meine Brust zu legen. Ich schluckte trocken. Den Kloß in meinem Hals vermochte ich jedoch nicht hinunterzuwürgen.
Der verdammte Hundesohn machte Ernst. Er benahm sich wie ein in die Enge getriebenes Raubtier. Er biss um sich, und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Nun, er wusste, was ihm blühte, wenn wir ihn festnahmen. Er würde wahrscheinlich nie wieder die Freiheit sehen. Und weil das so war, reagierte er unberechenbar und tödlich gefährlich.
Jennifer Johnson rief erregt: „In Ordnung, Felli. Es ist in Ordnung. Ich stelle mich Ihnen als Geisel zur Verfügung.“
„Ich wusste es doch!“, triumphierte der Gangster. „Na, worauf wartest du? Wirf deine Bleispritze weg und komm her. Pronto, pronto. Ich will hier keine Wurzeln schlagen. – Ihr anderen Bullen legte eure Waffen ebenfalls auf den Boden. Ich spaße nicht, und ich wiederhole mich auch nicht. Runter mit den Kanonen. Und denkt dran, dass es mir nichts ausmachen wird, euch nacheinander in die Hölle zu schicken.“
Das irrsinnige Flackern in seinen dunklen Augen verlieh seinen Worten Nachdruck. Nein, Antonio Felli würde nicht einen Lidschlag lang zögern …
Jennifer legte ihre Pistole auf die Stufe, auf der sie stand, richtete sich auf, hob die Hände in Schulterhöhe und stieg langsam die Treppe hinunter.
Milo, Annie und ich legten unsere Waffen gleichfalls weg. Wir standen da wie begossene Pudel. Damit hatten wir bei Gott nicht gerechnet. Als wir den Auftrag erhielten, Antonio Felli hops zu nehmen, gingen wir von einem Routinefall aus. Wir hatten uns zu sehr auf das Überraschungsmoment und den Überrumpelungseffekt verlassen.
Ein gravierender, nicht wieder gutzumachender Fehler.
Felli hatte uns einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.
Und jetzt führte er uns sogar vor.
Mein Kopf dröhnte vor hilfloser Wut.
Jennifer näherte sich dem Gangster. Er zielte auf sie. Ein triumphierendes Grinsen zog seine Lippen in die Breite. Ein Grinsen, das nicht über die erwartungsvolle, drohende Spannung hinwegtäuschen konnte, die uns bannte und unsere Herzen schneller schlagen ließ. Hohn lag in diesem Grinsen, kalte Ironie. Aber da war noch mehr – da war bewusste Bosheit, und da war eine tödliche Prophezeiung …
Als Jennifer einen halben Schritt vor dem Gangster stehenblieb, lachte er rasselnd und von böser Freude erfüllt auf. „Sehr schön, Blondie. Wir beide werden uns jetzt an einen stillen Ort zurückziehen. Und wenn deine Kollegen klug sind und nichts herausfordern, wird dir auch nichts geschehen.“
Mit dem letzten Wort versetzte er seiner Geisel einen derben Stoß in den Rücken. Die junge Frau taumelte mit einem zerrinnenden Aufschrei an Jennifer vorbei. Felli machte einen langen Schritt und war bei der Agentin. Wir mussten tatenlos zusehen, wie er nun sie als lebendiges Schutzschild an sich heran riss und ihr die Mündung seiner Pistole gegen die Schläfe drückte.
Er zerrte Jennifer die Treppe hinunter.
„Mit welchem Auto seid ihr gekommen?“, zischte der Gangster dicht neben dem Ohr der blonden Agentin.
„Mit dem metallic-grünen Buick.“ Jennifers Organ klang rasselnd und belegt. Unter ihrem linken Auge zuckte ein Nerv. Sie deutete auf das Fahrzeug, das wenige Yards weiter am Bordstein abgestellt war.
Jennifer zeigte nicht, dass sie kalte, verzehrende Furcht verspürte. Sie war dem Verbrecher auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Ihr Leben hing an einem seidenen Faden. Antonio Felli war ein eiskalter, skrupelloser Mörder. Seine Reaktionen waren kaum einzuschätzen.
Die Agentin hielt ihre Empfindungen eisern im Griff. Sich in jeder Situation zu beherrschen gehörte zum Ausbildungsprogramm, das jeder künftige Special Agent in Quantico durchlief.
„Hast du den Schlüssel?“, fauchte Felli.
„Ja. In der Jackentasche …“
„Rührt euch nur nicht!“, brüllte Felli drohend in unsere Richtung. „Ich melde mich bei euch, sobald ich mich in Sicherheit befinde. Die Kleine lasse ich natürlich noch nicht laufen. Sie ist im Moment für mich so etwas wie eine Lebensversicherung. Ihr hört von mir!“
Er drängte Jennifer zu dem metallic-grünen Dienstbuick. Nichts an dem Fahrzeug verriet, dass es ein Einsatzfahrzeug des FBI war. Sogar die Zulassungsnummer war neutral.