Trevellian und das tödliche Komplott: Action Krimi - Pete Hackett - E-Book

Trevellian und das tödliche Komplott: Action Krimi E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 123 Taschenbuchseiten. Mit der Entführung der Tochter des Bürgermeisters von New York wollen afghanische Terroristen die Freilassung einiger ihrer Leute erzwingen. Ein Ultimatum wird gestellt, und um dem noch mehr Wirkung zu verleihen, wird ein Büro in die Luft gesprengt. Die Zeit drängt, die FBI-Agenten Trevellian und Tucker haben jedoch keine Anhaltspunkte, wie dem Terror zu begegnen ist.

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Seitenzahl: 129

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Pete Hackett

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Inhaltsverzeichnis

Trevellian und das tödliche Komplott: Action Krimi

Copyright

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Trevellian und das tödliche Komplott: Action Krimi

Krimi von Pete Hackett

Der Umfang dieses Buchs entspricht 123 Taschenbuchseiten.

Mit der Entführung der Tochter des Bürgermeisters von New York wollen afghanische Terroristen die Freilassung einiger ihrer Leute erzwingen. Ein Ultimatum wird gestellt, und um dem noch mehr Wirkung zu verleihen, wird ein Büro in die Luft gesprengt. Die Zeit drängt, die FBI-Agenten Trevellian und Tucker haben jedoch keine Anhaltspunkte, wie dem Terror zu begegnen ist.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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Alles rund um Belletristik!

1

Es war ein grauer, diesiger Regentag. Ein metallic-grüner Toyota HiAce Kombi rollte von der Chambers Street in die Park Row und fuhr im Schritttempo Richtung Broadway. Rechter Hand war der City Hall Park. Durch die Bäume und Büsche war der Amtssitz des Bürgermeisters von New York zu sehen.

Der Toyota hielt an. Die hintere rechte Tür wurde zurückgeschoben. Ein Mann zeigte sich. Er trug eine Panzerfaust, kniete nieder und legte sich die schwere Waffe auf die Schulter. Sorgfältig visierte er über die Zieleinrichtung die City Hall an. Dann drückte er ab. Die Treibladung peitschte wie ein Schuss. Das Geschoss ging wie ein Torpedo auf die Reise. Der Einschlag erfolgte mit Getöse, im nächsten Augenblick gab es eine gewaltige Explosion. Steine flogen, Scherben klirrten, Staub brodelte dicht, Flammen schlugen aus den leeren Fenstern. Der Irrsinn brutaler Gewalt hatte Manhattan wieder einmal heimgesucht!

Die Panzerfaust wurde zurückgezogen. Einer der Begleiter des Schützen nahm sie ihm ab. Der Fahrer des Toyota gab Gas. Der Wagen erreichte den Broadway und wandte sich auf ihm nach Süden.

Minuten später heulten Polizeisirenen. Ein ganzer Konvoi aus Einsatzfahrzeugen raste mit blinkenden Lichtbalken auf den Dächern heran. Das FBI wurde informiert.

Als Milo und ich am Ort des Geschehens erschienen, waren die Untersuchungen im vollen Gange. Reporter aller Medienrichtungen versahen ihren Job. Fast ununterbrochen glühten die Blitzlichter ihrer Kameras auf, der Einsatzleiter wurde von einer hübschen Lady attackiert, die ihm unablässig das Mikrofon vor die Nase hielt und Fragen stellte.

Ich hatte den Wagen am Rand des Parks abgestellt. Gelbe Trassenbänder und ein ganzes Polizeiaufgebot sperrten das Gebiet um die City Hall weiträumig ab. Wir hatten uns ausgewiesen. Jetzt standen wir dort, wo das 110-Millimeter-Geschoss eingeschlagen hatte. Etwa drei Quadratmeter Mauerwerk fehlten in der Fassade aus Alabama-Sandstein. Steinbrocken lagen im Freien, von der Wucht der Explosion regelrecht nach draußen gefegt. Verletzt oder getötet worden war glücklicherweise niemand, abgesehen vom Schock, den Bedienstete und Besucher davongetragen hatten. Wie durch ein Wunder war die Granate oder was auch immer – noch wussten wir nicht, womit der Anschlag ausgeführt worden war –, in einem Raum explodiert, der menschenleer war. Die Einrichtung war allerdings nicht mehr zu gebrauchen. Die Tür hing schief in den Angeln, das Türblatt war zerfetzt. Von den Fenstern war keines heil geblieben. Einige Autos, die vor der City Hall parkten, waren zum Teil ziemlich beschädigt worden.

„Hört das denn niemals auf“, murmelte Milo und dachte wahrscheinlich dasselbe wie ich, nämlich, dass unsere Stadt wieder einmal Schauplatz eines Gewaltakts terroristischen Fanatismus geworden war.

Der Einsatzleiter konnte sich endlich von der hübschen Reporterin befreien. Wir hielten ihm unsere ID-Cards hin, ich sagte: „Special Agents Trevellian und Tucker vom FBI, Lieutenant. Haben Ihre Leute schon irgendwelche Erkenntnisse gewonnen?“

„Ja“, knurrte er nicht gerade freundlich. Er war ein rotgesichtiger Mann um die 50, sozusagen im Dienst ergraut, schob seinen Bauch wie einen Airbag vor sich her und war wohl ziemlich von der TV-Lady genervt. „Die unumstößliche Erkenntnis, dass hier etwas in die Luft gegangen ist und einen Raum der City Hall in Schutt und Asche gelegt hat, G-men.“

Milo legte den Kopf schief. „Na, wenn Sie schon alles geklärt haben, dann können wir ja wieder gehen.“

Der Lieutenant musterte ihn unter finster zusammengeschobenen Brauen hervor, plötzlich aber hellte sich sein Gesicht auf. „Sorry“, entschuldigte er sich. „Diese Reporter sind wie die Aasgeier. Mein Name ist Landers – Lieutenant Ben Landers. Ich wollte nicht unfreundlich sein. – Dem ersten Augenschein nach wurde von der Park Row aus mit einer Panzerfaust oder einer Gewehrgranate das Gebäude unter Beschuss genommen. Wir gehen zunächst mal davon aus, dass es sich um Terroristen handelt, die hier am Werk waren. Palästinenser, Al-Qaida – vielleicht auch amerikanische Sympathisanten.“

„Gewehrgranaten wurden doch schon vor zwanzig Jahren aus dem Verkehr gezogen“, wandte ich ein.

„Alte Bestände“, erwiderte Landers. „Die Schufte verfügen über Waffen- und Munitionslager, in denen Sie wahrscheinlich alles finden. Von der Stalinorgel aus längst vergangenen Zeiten bis zum modernsten Maschinengewehr.“

Das konnte ich nicht ausschließen, deshalb antwortete ich darauf auch nichts. Ich war jedoch viel eher der Meinung, dass die Waffenlager der Terroristen hochmodern ausgestattet waren, und zwar nicht nur mit Schusswaffen neuester Bauart, sondern auch mit chemischen und biologischen Kampfstoffen. Also tippte ich auf eine Panzerfaust, die hier eingesetzt worden war.

„Gibt es Augenzeugen?“, fragte ich.

„Ein Ehepaar will einen metallic-grünen Kombi gesehen haben. Wahrscheinlich ein Japaner. Aber genau wissen es die Leute nicht.“

„Wo sind die Leute?“

„Wir haben ihre Namen und die Anschrift“, knurrte der Lieutenant. „Aber die werden Ihnen auch nicht mehr sagen können als uns. Sie sahen nicht, dass der Schuss aus dem Kombi abgegeben wurde. Sie vernahmen nur das Peitschen, dann die Explosion. Im selben Moment gab der Kombifahrer Gas und brauste in Richtung Broadway davon. Ehe die beiden erschreckten Leutchen richtig begriffen, war die Kiste fort.“

„Die Aufklärung des Anschlags wird das FBI betreiben“, gab ich zu verstehen. „Wir werden ein paar Experten schicken, die Ihnen und Ihren Leuten zur Hand gehen. Sie sind so gut, und leiten uns das Ergebnis Ihrer Untersuchungen zu, Lieutenant.“

„Gewiss“, versprach Ben Landers.

Ich griff in die Jackentasche und holte mein Handy heraus. Ich wählte die Nummer von Mr. McKee, klärte ihn kurz auf und bat ihn, ein Kollegenteam von der Spurensicherung zur City Hall zu schicken.

Der Chef sicherte zu, das Team sofort in Marsch zu setzen, dann fragte er: „Lässt der Anschlag irgendein Täterprofil erkennen, Jesse?“

„Nein, Sir“, erwiderte ich. „Bisher stellten sie Koffer oder Aktentaschen mit zeit- oder ferngezündeten Bomben ab, oder sie sprengten sich selbst in die Luft. Ein Anschlag dieser Art ist neu.“

„Sie gehen also von einer terroristischen Aktivität aus“, meinte Mr. McKee, und es kam nicht als Frage, sondern war eine glasklare Feststellung.“

„Ja, Sir. Aus dieser Richtung, denke ich, weht der Wind. Milo und ich fahren hinüber nach Rikers Island und sprechen ein paar Takte mit Farad Darya, den wir vor einigen Monaten verhaftet haben und der zwischenzeitlich abgeurteilt wurde.“

Der Chef schien skeptisch zu sein, denn er meinte: „Darya hat während des gesamten Prozesses geschwiegen, respektive alles, was man ihm vorwarf, von sich gewiesen. Das Urteil beruht nur auf Indizien. Weshalb befragen Sie nicht einen seiner Leute, die mit ihm auf der Anklagebank saßen? Der eine oder andere war doch nicht ganz so verstockt.“

„Darya war der Kopf der Terroristenbande, die wir hops genommen haben“, gab ich zu bedenken. „Wenn einer etwas weiß, dann er. Es gibt noch einige Namen, von denen wir vermuten, dass sie zu seiner Organisation gehörten, denen wir aber nichts nachweisen konnten. Möglich, dass dieser erneute Anschlag sogar von Darya gesteuert ist. Ich will ihn mit den Namen konfrontieren, und wenn er auch nur verräterisch mit den Wimpern zuckt, sitzen wir den Kerlen auf den Hacken und lassen nicht locker, bis wir sie uns geschnappt haben.“

„Na schön, Jesse, versuchen Sie‘s. Aber ich sage Ihnen jetzt schon, dass es vergebliche Liebesmüh‘ sein wird. Farad Darya ist eingefleischter Amerika-Feind. Sie werden nichts aus ihm herauskriegen.“

„Wir versuchen es, Sir“, sagte ich.

„Natürlich, Jesse. Den Versuch ist es wert.“

Wir beendeten das Gespräch. Ich wandte mich an Milo. „Wir warten noch auf die Agenten, die der Chef schickt. Dann fahren wir nach Rikers Island.“

Weshalb wir auf die Gefängnisinsel fuhren, musste ich meinem Freund und Kollegen nicht erklären, denn er hatte ja neben mir gestanden, als ich mich mit dem Special Agent in Charge des Office Field New York unterhielt.

Wir gingen in das Gebäude. Die zehn Säulen, die die Kuppelrotunde tragen, standen noch alle. Die geschwungene Doppeltreppe, die zu den Tagungsräumen des City Councils führt, war unversehrt. Besonders große Ahnung von der Architektur der City Hall schienen die Kerle, die den Anschlag ausführten, nicht gehabt zu haben, denn dann hätten sie ihr Geschoss sicher nicht ausgerechnet in den Flügel des Rathauses platziert, in dem sie am wenigsten Schaden anrichten konnten. Was natürlich nicht heißen soll, dass der Sachschaden nicht immens gewesen wäre …

Bald kreuzte das Spezialistenteam auf. Die Agenten trugen dunkle Blousons mit den drei magischen Buchstaben FBI auf dem Rücken. Wir verständigten uns kurz mit ihnen, dann stapften wir zum Sportwagen.

2

Den Weg nach Rikers Island hätten wir uns sparen können. Der Chef hatte mit seiner Vermutung mal wieder ins Schwarze getroffen. Farad Darya schwieg wie eine Wand. Das einzige, was er von sich gab, erschöpfte sich darin, dass er uns erklärte, er sei zu Unrecht im Gefängnis und wir trügen die Schuld daran.

Als er es hervorstieß und uns dabei anstarrte, spürten sowohl ich als auch Milo den Anprall eines glühenden, unversöhnlichen Hasses. Und uns fiel bei dieser Gelegenheit sofort ein, dass wir an oberster Stelle der Abschussliste dieses Verbrechers und seiner Bombenleger gestanden hatten. Nun, vielleicht hatte sich in der Zwischenzeit daran nichts geändert, und man wollte uns nur in Sicherheit wiegen.

Ehe wir das Gefängnis verließen, erkundigten wir uns bei den Wachleuten, ob der Terroristenhäuptling hin und wieder Besuch erhalte. Uns wurde erklärt, dass er regelmäßig besucht werde und es es sich ausschließlich um Landsleute von ihm oder um einen seiner Anwälte handelte. Ihn und seine Getreuen hatten während des Prozesses ein ganzer Stab von Rechtsverdrehern vertreten. Und nach dem Urteil, das sich in der Revision befand, über die der Supreme Court, der oberste Gerichtshof also, zu entscheiden hatte, wurden sie weiterhin von der Kanzlei betreut.

Als sich das Gefängnistor hinter uns schloss, waren wir jedenfalls nicht viel schlauer als zu dem Zeitpunkt, als wir die Strafanstalt betraten.

„Wo setzen wir an?“, fragte ich und meinte damit die Aufklärung des Anschlags gegen die City Hall.

„Sag du es mir“, knurrte Milo freudlos.

„Zunächst mal warten wir die Auswertung der Spuren ab“, gab ich zu verstehen, „und wir leiern die Fahndung nach einem metallic-grünen Kombi an.“

„Vielleicht flattert bei irgendeinem Zeitungsverlag oder bei der Stadtverwaltung oder wo auch immer in den nächsten Tagen ein Bekennerbrief auf den Tisch“, hoffte Milo.

„Oder mehrere“, gab ich zu verstehen. „Die Trittbrettfahrer …“

Wir fuhren zum Federal Building und ließen uns beim Chef anmelden.

3

Zwei Tage vergingen, ohne dass wir groß weitergekommen wären. Milos Hoffnung auf einen Bekennerbrief hatte sich bis jetzt nicht erfüllt. Der Bürgermeister unserer Stadt gab nach dem Anschlag auf seine „Residenz“ ein Live-Interview im Fernsehen, in dem er den Terrorismus anprangerte und versprach, alle Mittel einzusetzen, um ihn erfolgreich zu bekämpfen. Die Spurensicherung fand heraus, dass das Rathaus mit einer Panzerfaust beschossen worden war. Die Fahndung nach dem Kombi war bisher erfolglos verlaufen.

*

Es war Abend. Clint Savage, ein 32-jähriger Computerfachmann, fuhr mit seinem metallic-braunen Ford in die Bedford Street, West Village. Er war mit Joanna Miles verabredet, einem 25-jährigen hübschen Girl, das trotz aller Emanzipation noch Frau geblieben war. Sie war in der Nationalbank beschäftigt. Ihr Vater war Gilbert Miles, seines Zeichens einflussreiches Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, des City Councils also.

Clint war blondhaarig, groß und sportlich. Er trug eine Sonnenbrille, die er allerdings hochgeschoben hatte, so dass sie auf seinem Haaransatz saß.

Joanna hatte es ihm angetan. Nicht nur, dass ihn ihre Nähe ungemein erregte, er hatte sich tatsächlich bis über beide Ohren in das Mädchen verknallt. Und er hatte das Gefühl, dass diese Empfindung auf Gegenseitigkeit beruhte.

Joanna lebte noch im Haus ihrer Eltern. Er läutete an der Wohnungstür. Sie öffnete, lächelte, und sagte: „Da staunst du, was? Ich bin abmarschbereit. Ich habe extra eine Stunde früher begonnen, mich für den Abend herzurichten, damit du nicht wieder Grund hast zu motzen.“

„Ich staune Bauklötze“, grinste er, nahm sie in den Arm und küsste sie.

Sie erwiderte seinen Kuss.

Joanna war in der Tat ein bemerkenswertes Girl. Lange, rote Haare, grünlich strahlende Augen, gewachsen wie ein Supermodell und selbstbewusst, dennoch natürlich und freundlich. Der Ausstrahlung, die sie verströmte, konnte sich kaum jemand verschließen. Sie war ausgesprochen sympathisch. Und sie war sexy. Eine Mischung, wie man sie nur selten findet.

Clint spürte die Wärme ihres Körpers und verspürte ein seltsames Kribbeln zwischen den Schulterblättern. Er legte den Arm um sie, spürte ihren Arm um seine Taille. Eng umschlungen verließen sie das Haus.

Sie fuhren zu einem Speiselokal …

Zwei Stunden später brachen sie wieder auf. Sie hatten gegessen und viel gesprochen, und jetzt war ihr Ziel eine Disco im Süden Manhattans. Zunächst aber … Nun, Clint fuhr mit Joanna zu den Piers. An einer einsamen Stelle hielt er an. Er beugte sich zu ihr hinüber und umarmte sie. Der Schaltknüppel störte ein wenig. Aber das nahm er in Kauf. Ihre Lippen fanden sich zu einem innigen, heißen Kuss. Sie spürte seine Zunge in ihrem Mund, seine Linke lag auf ihrer Hüfte.

Als sie einmal kurz voneinander ließen, um Luft zu holen, meinte sie lächelnd: „Du willst es heute genau wissen, nicht wahr?“

„Ich will dich nicht drängen“, gab er mit vor Erregung rauer, belegter Stimme zu verstehen. „Aber …“

„Du musst mich nicht drängen“, erwiderte sie ernst. „Ich will es wahrscheinlich ebenso wie du.“

Und wieder drohten sich ihre Zungen ineinander zu verschlingen, ihre Küsse wurden immer wilder und leidenschaftlicher. Er kippte den Sitz nach hinten, Joanna fiel zurück. Seine Hand lag längst nicht mehr auf ihrer Taille, sondern hatte sich unter ihr Top geschoben und strich sanft über ihre feste Brust. Sie atmete erregt.

Schließlich knöpfte Clint ihren Rock auf, schob ihn mit einer Hand nach unten. Joanna war ihm dabei behilflich. Nur noch mit ihrem Schlüpfer und dem Top bekleidet, das lediglich von einer Schleife zusammengehalten wurde, lag sie da, Clint halb über ihr …

Motorengeräusch kam näher, Scheinwerferlicht glitt heran und hüllte den Ford Clint Savages ein. Im Innern des Wagens war es plötzlich hell, als hätte Clint eine Lampe eingeschaltet. Er ruckte hoch, schaute aus dem Fenster, wurde geblendet und kniff die Augen eng, schließlich drückte er sich die Sonnenbrille auf die Nase, die nach wie vor auf seinem Haaransatz saß. In diesem Moment verloschen die Scheinwerfer. Der Motor wurde abgestellt. Im Wagen glaubte Clint hinter der spiegelnden Windschutzscheibe zwei helle Flecken – Gesichter – zu erkennen.

Clint erschrak, weil er sofort an eine Polizeistreife dachte. Sein Herz schlug höher. Sex im Auto ist in Amerika ausgesprochen verpönt. Außerdem war Joanna die Tochter eines Mannes, der oft genug im Rampenlicht der Öffentlichkeit stand. Wenn man sie hier beim Liebesspiel ertappte, konnte das ziemlich kompromittierend für den angesehenen Stadtverordneten sein. Doch dann atmete Clint auf. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um kein Patrolcar der City Police.

Er ließ von Joanna ab, holte die Taschenlampe aus dem Fach in der Fahrertür und stieg aus. Die Stablampe glühte auf, der Lichtkegel richtete sich auf den Wagen, in dem sich nichts rührte. Es war ein dunkelblauer BMW der Fünferserie, ein älteres Modell.

Joanna war ebenfalls ausgestiegen. Sie kam um den Ford Clints herum, keinen Gedanken daran verschwendend, dass sie kaum bekleidet war. Noch war aus jedem Zug ihres Gesichts trotziges Aufbegehren zu lesen. Als aber der Bursche im BMW keine Anstalten machte, den Motor wieder anzulassen, den Rückwärtsgang einzulegen und Fersengeld zu geben, kam die Unsicherheit. Das Verhalten des fremden Fahrers löste in ihr jähe Beklemmung aus. Etwas Bedrohliches, Unheilvolles ging von dem Fahrzeug aus. Es mutete Joanna an wie ein Ungeheuer, das im nächsten Moment das Maul aufreißen und sie verschlingen würde. Berichte über Liebespaarmörder kamen ihr in den Sinn …

„Diese dreckigen Spanner!“, knirschte Clint zwischen den Zähnen und setzte sich in Bewegung.

Da gingen die beiden vorderen Türen des BMW auf. Zwei Männer stiegen heraus. Clint leuchtete erst in das Gesicht des Fahrers, dann in das des Kerls, der auf dem Beifahrersitz gesessen hatte. Ihre Gestalten wurden von den Autotüren verdeckt. Der Lichtkegel von Clints Handlampe zuckte wieder herum. Clints Lippen sprangen auseinander, was er jedoch sagen wollte, erstickte im Ansatz. Sein Herz übersprang einen Schlag. Er schluckte würgend. Der Fahrer des BMW hatte nämlich seine Hand erhoben und auf den oberen Rand der Tür gelegt. In seiner Faust lag eine großkalibrige Pistole mit einem plump wirkenden Schalldämpfer auf der Mündung.